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2019/49 - DV_Handwerk_2019

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Meisterbrief sichert<br />

die Versorgung<br />

Mehr als 500 junge <strong>Handwerk</strong>erinnen und <strong>Handwerk</strong>er sind in den<br />

Meisterstand erhoben worden.<br />

Auf der Meisterfeier<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Ulm sind 503<br />

<strong>Handwerk</strong>erinnen und<br />

<strong>Handwerk</strong>er in den Meisterstand<br />

erhoben worden.<br />

Rund 1.500 Gäste haben<br />

jüngst die stolzen Meisterinnen<br />

und Meister aus 21 Gewerken<br />

auf einer stimmungsvollen<br />

Veranstaltung<br />

in Friedrichshafen gefeiert.<br />

Unter den neuen Meistern<br />

finden sich auch Zimmerermeister,<br />

Friseurmeister,<br />

Brauer und Mälzer, Elektrotechnikmeister,<br />

Schornsteinfeger<br />

oder Tischlermeister.<br />

Joachim Krimmer,<br />

Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Ulm, freute sich mit<br />

den Jungmeistern: „Uns<br />

muss nicht bange sein vor<br />

der Zukunft. Wir <strong>Handwerk</strong>er<br />

haben sie in der Hand. Qualitätsarbeit,<br />

Eine Frage der<br />

Wertschätzung<br />

Mit dem Meisterbrief sind<br />

sie fachlich bestens für die<br />

Zukunft gerüstet, ob für die<br />

Ausbildung junger Menschen<br />

oder zur Übernahme<br />

eines Betriebes.“ Denn der<br />

Meisterbrief und Bachelorabschluss<br />

stehen im Deutschen<br />

Qualifikationsrahmen<br />

auf einer Stufe. Krimmer<br />

nahm die anwesenden Politiker<br />

aus Bund und Land in<br />

die Pflicht: „Für das <strong>Handwerk</strong><br />

ist es eine Frage der<br />

Wertschätzung, dass der<br />

Bundestag jetzt den Gesetzesentwurf<br />

zur Wiedereinführung<br />

der Meisterpflicht<br />

in zwölf Gewerken beschließt.“<br />

Die Bundespolitik<br />

setzt damit aus Sicht des<br />

<strong>Handwerk</strong>s ein wichtiges<br />

Signal für mehr Qualität<br />

und Qualifizierung im <strong>Handwerk</strong>.<br />

Die Bundesregierung<br />

sei nun gut beraten, das Gesetzgebungsverfahren<br />

zeitnah<br />

abzuschließen, damit<br />

das Gesetz Anfang Januar<br />

Viele, viele Meister mit guten Abschlüssen und besten Zukunftsaussichten.<br />

Foto: bildwerk89<br />

2020 in Kraft treten könne.<br />

Denn der Meister steht im<br />

deutschen <strong>Handwerk</strong> für<br />

Verbraucherschutz,<br />

Leistungsfähigkeit<br />

und Innovationskraft.<br />

Krimmer betonte, dass sich<br />

Wertschätzung aber auch finanziell<br />

im Land in Form der<br />

Meisterprämie, ausdrücken<br />

könne. Denn die <strong>Handwerk</strong>erinnen<br />

und <strong>Handwerk</strong>er<br />

sind mit ihren Angeboten<br />

und Leistungen Teil der<br />

kommunalen Infrastruktur.<br />

„Baden-Württemberg<br />

ist nahezu Schlusslicht im<br />

Vergleich zu den anderen<br />

Bundesländern, die diesen<br />

Ausgleich für die Diskriminierung<br />

bei den Bildungskosten<br />

der Meister schon<br />

lange haben“, so Krimmer.<br />

Der heutige Meister bildet<br />

den morgigen Auszubildenden<br />

im Betrieb aus, gibt sein<br />

Wissen an die nächste Generation<br />

weiter und sichert<br />

so flächendeckend die Versorgung<br />

im Land.<br />

Zukunftssichere<br />

Arbeitsplätze<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm<br />

wird nunmehr auch mit<br />

den Neumeistern in ihrem<br />

Zentrum für Betriebsnachfolge<br />

daran arbeiten, dass<br />

Betriebe gegründet oder<br />

übernommen werden. In<br />

den kommenden fünf Jahren<br />

stehen rund 2.700 der<br />

19.500 Betriebe der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Ulm zur<br />

Übergabe an. Von den jetzt<br />

erhobenen Meistern werden<br />

statistisch etwa 35 Prozent<br />

in den nächsten fünf<br />

Jahren einen Betrieb gründen<br />

oder übernehmen und<br />

damit zukunftssichere Arbeits-<br />

und Ausbildungsplätze<br />

anbieten. Der erreichte<br />

Wohlstand in unserem Land<br />

kann laut Krimmer nur mit<br />

ständiger Bildung und Weiterbildung<br />

gesichert und<br />

gemehrt werden. Krimmer:<br />

„Ohne Meisterinnen und<br />

Meister im <strong>Handwerk</strong> muss<br />

der Kunde warten und für<br />

knappes <strong>Handwerk</strong> mehr<br />

bezahlen – so einfach ist die<br />

Bildungspolitik erklärt.“<br />

Info<br />

Eine Fotogalerie und die<br />

Meisterstücke https://<br />

www.hwk-ulm.de/thema/<br />

oeffentlichkeitsarbeit/<br />

pressemitteilungen/<br />

Mit #innovate startet<br />

das <strong>Handwerk</strong> bei<br />

der Digitalisierung<br />

durch und nutzt die elektronischen<br />

Möglichkeiten<br />

für sich. Kaum eine andere<br />

Branche und treibt damit<br />

die Zukunftsthemen unserer<br />

Gesellschaft voran, wie im<br />

Interview mit dem Präsidenten<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Ulm, Joachim Krimmer, und<br />

dem Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Tobias Mehlich deutlich<br />

wird.<br />

Was bedeutet #innovate für<br />

die Kunden?<br />

KRIMMER: Der technische<br />

Fortschritt hat unseren Alltag<br />

stark verändert. Modern<br />

ist daher auch die Technik,<br />

die uns unterstützt und den<br />

Alltag erleichtert. Wir <strong>Handwerk</strong>er<br />

setzen die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten<br />

beispielsweise im Keller des<br />

Kunden um – zum Nutzen<br />

für jeden Einzelnen. Mit den<br />

sich verändernden Anforderungen<br />

verändern sich auch<br />

unsere <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />

über die Jahrzehnte. Sie<br />

passen sich der Dynamik<br />

der Zeit an und entwickeln<br />

sich fortwährend, so wie<br />

jeder von uns in seinem Berufsleben:<br />

Tradition als Basis,<br />

Zukunft als Vorbild.<br />

Wir wirkt sich das auf die<br />

<strong>Handwerk</strong>er selbst aus?<br />

MEHLICH: <strong>Handwerk</strong>er<br />

sind Profis. Sie haben ihr<br />

Gewerk, das Material, die<br />

Verarbeitung von Grund<br />

auf gelernt. Auf dieser Basis<br />

können sie sich auch<br />

auf neue, anspruchsvolle<br />

Kundenwünsche einstellen,<br />

genauso wie auf neue Technologien.<br />

Das <strong>Handwerk</strong><br />

erkennt dabei das Potenzial<br />

der Digitalisierung und nutzt<br />

sie zu seinem Vorteil. Berufe<br />

werden daran angepasst,<br />

z.B. Smart-Home-Vernetzung.<br />

Jede <strong>Handwerk</strong>erin<br />

und jeder <strong>Handwerk</strong>er denkt<br />

mit und bringt so neue Impulse<br />

in sein <strong>Handwerk</strong><br />

ein. So entwickeln sich das<br />

<strong>Handwerk</strong> und die einzelnen<br />

Berufe ständig weiter.<br />

Wie wappnet sich das <strong>Handwerk</strong><br />

für die Zukunft?<br />

Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm, Joachim Krimmer (links),<br />

und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich (rechts).<br />

<strong>Handwerk</strong> ist<br />

Zukunft:<br />

„Ein <strong>Handwerk</strong>er<br />

ist nicht<br />

ersetzbar“<br />

Kaum eine andere Branche kann besser die<br />

Verbindung von Tradition und Moderne<br />

knüpfen.<br />

MEHLICH: Um die moderne<br />

und zugleich steigende<br />

Auftragslage bewältigen zu<br />

können, braucht das <strong>Handwerk</strong><br />

qualifizierte Fachkräfte.<br />

Denn die sind oft die<br />

Kapazitätsgrenze in einem<br />

Betrieb. Dabei unterstützt<br />

die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

ihre Mitgliedsbetriebe beispielsweise<br />

mit frühzeitiger<br />

Berufsorientierung für junge<br />

Menschen oder durch<br />

Bildungspartnerschaften<br />

zwischen allgemeinbildenden<br />

Schulen und <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />

– ganz egal<br />

ob Gymnasium oder Werkrealschule.<br />

Das ist ein Grund, warum<br />

die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe in<br />

Foto: KHS<br />

unserem Kammergebiet<br />

dieses Jahr zum sechsten<br />

Mal in Folge mehr junge<br />

Menschen für eine Ausbildung<br />

im <strong>Handwerk</strong> begeistern<br />

konnten.<br />

Was fasziniert die Jugendlichen<br />

am <strong>Handwerk</strong>?<br />

MEHLICH: Die jungen Menschen<br />

haben die Perspektiven<br />

im <strong>Handwerk</strong> erkannt.<br />

Sie sehen darin – zu Recht<br />

- den Grundstein für eine<br />

erfolgreiche Zukunft mit<br />

unterschiedlichen Karrieremöglichkeiten.<br />

Um sie<br />

langfristig in den <strong>Handwerk</strong>sberufen<br />

zu binden<br />

und ihren Karriereweg zu<br />

fördern, braucht es auch<br />

finanzielle Anreize wie eine<br />

ckets im ÖPNV. So wird<br />

demische Bildung Zug um<br />

Zug gleichwertiger. Denn:<br />

Meisterprämie im Land<br />

oder Meisterstudenten-Ti-<br />

die berufliche und die aka-<br />

Geldströme lenken Bildungsströme.<br />

Wenn immer mehr Digitalisierung<br />

ins <strong>Handwerk</strong><br />

einströmt, verschwinden<br />

dann nicht die Grenzen zu<br />

anderen Branchen?<br />

KRIMMER: Das <strong>Handwerk</strong><br />

nutzt die Digitalisierung für<br />

sich. So verändert sich der<br />

körperliche Einsatz durch<br />

den Einsatz von Computern<br />

und mobilen Endgeräten<br />

beispielsweise. So gibt es<br />

z.B. digitale Workflows vom<br />

Lieferanten über den Mitarbeiter<br />

zum Kunden in den<br />

<strong>Handwerk</strong>sunternehmen.<br />

Wenn das <strong>Handwerk</strong> smarter,<br />

digitaler und vernetzter<br />

wird, schafft es sich nicht<br />

ab. Es kann so noch schneller<br />

und flexibler auf Kundenwünsche<br />

eingehen. Ein<br />

<strong>Handwerk</strong>er, der sein Fach<br />

und sein Material kennt und<br />

Erfahrung hat, ist durch<br />

keine Maschine ersetzbar.<br />

Nicht zuletzt, weil wir <strong>Handwerk</strong>er<br />

jeden Tag im persönlichen<br />

Kontakt mit unseren<br />

Kunden arbeiten.<br />

nen Boden“ – gilt das auch<br />

MEHLICH: Das <strong>Handwerk</strong><br />

tet, die Zukunft nicht nur<br />

zu meistern, sondern aktiv<br />

„Das <strong>Handwerk</strong> hat golde-<br />

in Zukunft?<br />

ist bestens dafür gerüs-<br />

zu gestalten. Bewährtes<br />

mit Neuem bestmöglich<br />

zusammenzuführen? Das<br />

macht ein <strong>Handwerk</strong>er jeden<br />

Tag auf der Baustelle<br />

oder beim Kunden. Die Basis<br />

dafür schafft das duale<br />

Ausbildungssystem. Junge<br />

Menschen lernen Theorie<br />

und Praxis parallel - miteinander<br />

verknüpft. Das gibt’s<br />

nirgends auf der Welt, nur<br />

bei uns. Deshalb wissen<br />

dual gebildete Fachkräfte,<br />

was sie tun. Sie sind Experten.<br />

Und Experten sind gefragt<br />

– auch in Zukunft.<br />

Herzlichen Dank für<br />

das Interview.<br />

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Mail: versorgungswerk@hwk-ulm.de<br />

www.hwk-ulm.de<br />

Fotos: fotolia und www.amh-online.de<br />

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