stylus Winterausgabe 2019-2020
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Text: Nina Schmid | Foto: www.monalisl.com
MONA LISL
WAS VERSTECKT SICH HINTER DIESEM NAMEN? DAS HAT STYLUS INTERESSIERT, UND WIR HABEN RECHER-
CHIERT: MONA LISL HAT ZUNÄCHST MIT EINEM HISTORISCHEN FACHBEGRIFF ZU TUN, NÄMLICH DER RESTAURIE-
RUNG (LATEINISCH: RESTAURARE – ‚WIEDERHERSTELLEN‘). ABER MONA LISL SIND AUCH ZWEI FRAUEN, DIE SICH
UNTER ANDEREM DER KUNSTTECHNOLOGIE UND KONSERVIERUNGSWISSENSCHAFT VERSCHRIEBEN HABEN.
SIE LERNTEN SICH WÄHREND IHRES STUDIUMS AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN KENNEN. HIER
STUDIERTEN LAURA LUN UND VERONIKA DISL VON 2008 BIS 2014 BEI PROF. ERWIN EMMERLING. HEUTE SIND SIE
DIPLOM-RESTAURATORINNEN UND FÜHREN SEIT FÜNF JAHREN GEMEINSAM IN DER GOLLIERSTRASSE IN MÜN-
CHEN IHR RESTAURIERUNGSUNTERNEHMEN.
Das Unternehmen Mona Lisl ist erfolgreich und realisiert immer
häufiger große Projekte. Das liegt zum einen an ihrer Leidenschaft
und ihrem Können – aber zum anderen auch an der
engen Freundschaft der beiden Frauen, die auch als „ziemlich
beste Kolleginnen“ bezeichnet werden. Ihr Einstieg in die Welt
der Restaurierung verlief über die Kunst, die sie schon in ihrer
Kindheit begeisterte. „Zunächst wollte ich Designerin oder
Künstlerin werden, aber dann interessierte mich doch etwas
Handfesteres in Kombination mit der Wissenschaft“, erzählt
uns Laura Lun. „Der Studiengang Restaurierung, Kunsttechnologie
und Konservierungswissenschaft war genau das Richtige.“
Neben Gemälden und Skulpturen widmet sich Mona Lisl
auch Reliquiaren, also Aufbewahrungskästen für Reliquien.
„So etwas gefällt mir sehr, weil so viele verschiedene Materialien
verwendet werden, wie florale Darstellungen aus Gold- und
Silberdraht, Glassteine, Edelsteine, Textil oder auch Federn.
Diese Materialkombinationen finde ich besonders spannend“,
sagt Veronika Disl.
Aber es werden auch Textilien bei Mona Lisl restauriert,
wie beispielsweise ein Seidengewand, das ungefähr aus den
1925er-Jahren stammt. Es handelte sich um ein Nachtgewand
aus Seide – und Seide ist leider nicht sehr alterungsbeständig.
70 | 71 stylus. München 2019