OEFBCorner0419
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2019<br />
2,80<br />
04/2019<br />
#MiaSanDabeiALLES<br />
ZUR<br />
EURO<br />
2020<br />
DER PROBLEMLÖSER<br />
Teamchef Foda über<br />
seine Strategie<br />
FAKTEN ZUM TURNIER<br />
Alle Infos zu Gegnern,<br />
Spielorten und Tickets<br />
MAGIC MOMENTS<br />
So schaffte das Team<br />
den Sprung zur EURO<br />
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TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz, Österreich<br />
FOTO: ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL
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Jahren. Und ist auch auf dem Weg zu neuen Zielen stolzer Partner unseres<br />
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VORWORT<br />
LEO WINDTNER<br />
Liebe Fußballfreunde!<br />
»Wir nehmen<br />
unser EURO-Los<br />
mit Respekt, Demut,<br />
aber auch mit<br />
Selbstbewusstsein<br />
an.«<br />
ENERGIE AG / WAKOLBINGER<br />
CORNER 04/19<br />
Ich glaube, man kann wirklich sagen,<br />
dass das Jahr 2019 alle Facetten der<br />
Gefühlspalette widergespiegelt hat.<br />
Es gab Momente der totalen Freude,<br />
der tiefen Enttäuschung, der Hoffnung<br />
und der Begeisterung, gepaart mit einer<br />
gesunden Portion Realismus.<br />
Wir alle haben die Erinnerung an<br />
den 16. November noch lebhaft<br />
präsent. Das Nationalteam hat<br />
das große Ziel erreicht und sich<br />
für die UEFA EURO 2020<br />
qualifiziert. Das Frauen-Nationalteam überwintert<br />
mit vier Siegen aus vier Spielen als<br />
Tabellenführer in der EM-Qualifikation. Das<br />
U21-Nationalteam hat die EM-Endrunde in<br />
Italien höchst respektabel bestritten, der<br />
neue Jahrgang ist ebenfalls voll auf Kurs,<br />
liegt punktegleich hinter England an der<br />
Tabellenspitze. Die vier ÖFB-Nachwuchsauswahlen<br />
haben geschlossen die Eliterunde<br />
der EM-Qualifikation erreicht. Im<br />
Sommer haben die beiden U17-Nationalteams<br />
– Burschen und Mädchen – von<br />
Manfred Zsak und Markus Hackl an der<br />
EM-Endrunde teilgenommen. Auf diesen<br />
Erfolgen wollen wir uns nicht ausruhen, wir<br />
wollen uns nicht zufriedengeben, sondern<br />
die nächsten Schritte machen.<br />
Was mich besonders beeindruckt<br />
hat, war die Art und Weise,<br />
wie man intern mit den beiden<br />
Niederlagen des Nationalteams<br />
zum Start der EM-Qualifikation<br />
gegen Polen und Israel umgegangen ist.<br />
Hier ist eine fundierte, umfassende und<br />
sachliche Analyse betrieben worden, alle<br />
Beteiligten haben an einem Strang gezogen.<br />
Teamchef Franco Foda hat nie die<br />
Ruhe verloren und auf den eingeschlagenen<br />
Weg, auf die Arbeit mit seinem Team<br />
vertraut. Dieses Vertrauen spüren auch<br />
die Spieler und haben es zurückgezahlt.<br />
Eine Endrundenteilnahme des Nationalteams<br />
ist natürlich DAS Highlight für<br />
jeden Fußballfan in Österreich. Die<br />
Nation rückt näher zusammen, alle<br />
sind hungrig nach gemeinsamen<br />
Erfolgserlebnissen. Der Fußball rückt vollends<br />
ins öffentliche Rampenlicht. Wir haben 2016<br />
und bei der Frauen-EURO 2017 gesehen, welche<br />
kollektive Begeisterung entstehen kann.<br />
Ich schätze es jedoch auch sehr, dass die<br />
Euphorie im Moment nicht so überbordend<br />
ist, wie wir es bereits erlebt haben.<br />
Wir alle haben in den letzten Jahren Erfahrungen<br />
gesammelt und wollen dadurch gestärkt<br />
mit einem gesunden Realismus an die<br />
Endrunde herangehen. Träumen ist allerdings<br />
nicht verboten.<br />
Wir nehmen unser EURO-Los mit<br />
Respekt, Demut, aber auch mit<br />
Selbstbewusstsein an. Wir haben<br />
bereits gezeigt, dass wir – wenn<br />
alle fit sind und ihr Optimum<br />
abrufen können – für jeden Gegner unangenehm<br />
sind. Es müssen auf diesem Level aber<br />
viele Faktoren zusammenpassen. Wir werden<br />
nichts unversucht lassen, um die bestmöglichen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Der ÖFB und der Fußball an sich sind<br />
mehr als Sport. Die Nationalteams<br />
sind unbestritten die Flaggschiffe des<br />
ÖFB, in ihrem Windschatten befinden<br />
sich aber viele nicht minder wichtige<br />
Themen und Bereiche auf einem sehr guten<br />
Weg. Hier sind wir hervorragend aufgestellt<br />
und wir können sehr zuversichtlich in die<br />
Zukunft blicken. Dafür möchte ich allen ÖFB-<br />
Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern danken,<br />
die unter der Leitung von Generalsekretär<br />
Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard<br />
Neuhold und Sportdirektor Peter Schöttel<br />
Tag für Tag mit voller Leidenschaft zu Werke<br />
gehen. Danke sagen möchte ich auch den<br />
Tausenden ehrenamtlich tätigen Frauen und<br />
Männern, die den Fußball in all seinen Facetten<br />
in alle Regionen unseres Landes tragen.<br />
Herzlichst<br />
DR. LEO WINDTNER<br />
ÖFB-Präsident<br />
IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: 01/727 18-0<br />
➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />
Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Kevin Bell, Hans Huber, Simon-Peter Charamza, Christian Wiesmayr, Alexej Arnautovic<br />
➜ Grafik & Pro duktion: Christoph Geretschlaeger ➜ Anzeigen: René Reinberger / ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, Tel.: 01/440 11 00-0 ➜ Lektorat: Rupert Höttinger<br />
➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8010 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at
VORWORT<br />
JULIAN BAUMGARTLINGER<br />
Liebe Fans, geehrte Partner und<br />
Sponsoren, geschätzte Freunde<br />
des ÖFB und des Nationalteams!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
»Der Support jeder<br />
und jedes Einzelnen<br />
hat dazu geführt,<br />
dass wir gemeinsam<br />
die erfolgreiche<br />
Qualifikation in Wien<br />
feiern durften.«<br />
Wir können gemeinsam auf ein<br />
wunderschönes Länderspieljahr<br />
2019 zurückblicken, das jedoch<br />
nicht immer einfach war.<br />
Ich denke, dass es mit der geschafften<br />
Qualifikation für die EURO 2020<br />
für uns sehr beachtlich und erfolgreich zu<br />
Ende gegangen ist. Zum einen wurde das<br />
durch Ihre Unterstützung möglich, zum<br />
anderen durch unsere harte Arbeit als<br />
Mannschaft und unseren festen Glauben<br />
daran, dass wir es schaffen können. So<br />
haben wir es geschafft, dass wir in ein<br />
EURO-Jahr gehen und zum zweiten Mal<br />
hintereinander Teil dieses Turniers<br />
sein können.<br />
Ich möchte mich bei den Fans in der Kurve<br />
bedanken, die einen großen Beitrag<br />
zu diesem Erfolg geleistet haben. Die<br />
Choreografien, die unsere treuesten<br />
Fanclubs – die „Hurricanes“, die „Blutgruppe“<br />
oder die „Pielachtaler“, um nur<br />
einige zu nennen – immer auf die Beine<br />
stellen, sind die Basis für die Stimmung<br />
im Stadion, die für uns Spieler so enorm<br />
wichtig ist. Dieser Support jeder und jedes<br />
Einzelnen gibt uns ein gutes Gefühl und<br />
hat am Ende auch dazu geführt, dass wir<br />
gemeinsam in Wien die erfolgreiche<br />
Qualifikation feiern durften.<br />
Diese positive Stimmung und Ihr<br />
Vertrauen haben wir uns nach<br />
einem holprigen Start in das Jahr<br />
2019 immer wieder erkämpfen und<br />
hart erarbeiten müssen – wir als<br />
Mannschaft, der Verband und auch die<br />
Trainer und die anderen Nationalteams, die<br />
genauso mit dazugehören. Das U21-Nationalteam<br />
hat bei der EURO in Italien mit<br />
tollen Leistungen aufgezeigt und so zu<br />
dieser Stimmung beigetragen. Das alles<br />
spielt – auch zusammen mit Ihnen, den<br />
Fans, Partnern und Freunden des ÖFB –<br />
eine zentrale Rolle, um erfolgreich sein zu<br />
können. Ich hoffe, dass wir es schaffen,<br />
den Schwung und die Vorfreude mit ins<br />
neue Jahr zu nehmen und dann vor allem<br />
eine bessere EM spielen zu können, als es<br />
2016 der Fall war.<br />
Was die EURO-Spielorte und<br />
-Gegner betrifft, haben wir<br />
eine sehr spannende und interessante<br />
Gruppe zugelost bekommen.<br />
Die Niederlande haben<br />
eine junge, aufstrebende Mannschaft,<br />
die ganz klar zu favorisieren ist. Die Ukraine<br />
ist ohne Niederlage durch die Qualifikation<br />
marschiert und wird in meinen Augen<br />
von vielen unterschätzt. Wer noch dazukommt,<br />
wird man sehen. Die Rumänen<br />
haben eine junge, gute Truppe mit einer<br />
sehr starken U21 im Hintergrund, sie<br />
wären aufgrund des Heimvorteils die Spur<br />
schwieriger als der Rest. Alles in allem bin<br />
ich mit der Auslosung zufrieden und freue<br />
mich sowohl auf die Duelle als auch auf<br />
die Spielorte.<br />
Ich glaube, dass wir mit einer gesunden<br />
Prise „EUROphorie“ in das Jahr 2020<br />
gehen können. Bewusst verwende ich<br />
das Wort „gesund“, denn das kann der<br />
Weg sein, um zusammen ein erfolgreiches<br />
Turnier zu erleben.<br />
Ich wünsche Ihnen allen im Namen des<br />
Nationalteams eine gesegnete Weihnachtszeit<br />
im Kreis Ihrer Lieben und ein<br />
gesundes und erfolgreiches<br />
gemeinsames Jahr 2020.<br />
JULIAN<br />
BAUMGARTLINGER<br />
ÖFB-Kapitän<br />
4 CORNER 04/19
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INHALT<br />
ÖFB CORNER 04/2019<br />
COVERSTORY<br />
8 #MiaSanDabei<br />
14 Seiten zur EURO 2020. Teamchef Franco<br />
Foda und Kapitän Julian Baumgartlinger über<br />
die Qualifikation, Einschätzungen zu Österreichs<br />
Gegnern und was Fans wissen müssen,<br />
die das Nationaltean in Amsterdam und<br />
Bukarest unterstützen wollen.<br />
FEATURES<br />
26 „Machen, was ich liebe“<br />
Verena Aschauer spricht im Interview über<br />
ihren harten Weg zurück und erklärt ihre<br />
neuen Ziele mit dem Nationalteam.<br />
30 Revolution trägt Früchte<br />
Wie sich das Frauen-Nationalteam neu<br />
erfunden und somit wieder zurück in die<br />
Erfolgsspur gefunden hat.<br />
32 UNIQA ÖFB Cup<br />
LASK vs. Sturm lautet der große Kracher im<br />
Viertelfinale.<br />
34 Was für ein Jahr!<br />
U21-Teamchef Werner Gregoritsch blickt auf<br />
sein erfolgreichstes Jahr zurück.<br />
36 Nachwuchs<br />
Im Frühjahr kämpfen vier U-Nationalteams<br />
um ihr Endrundenticket.<br />
38 Finale in Wien<br />
Die UEFA Womens Champions League<br />
gastiert im Viola Park.<br />
Stefan Lainer hat<br />
sich zu einem<br />
wichtigen<br />
Bestandteil des<br />
Nationalteams<br />
entwickelt.<br />
42 Wölfinnen auf<br />
dem Vormarsch<br />
Die Frauen des SKN St. Pölten sind in Liga<br />
und Cup nicht aufzuhalten.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
46 Futsal<br />
Teamchef Patrik Barbic über die anstehende<br />
Qualifikation für die EURO.<br />
STANDARDS 24 WhatsApp Chat mit … Stefan Posch (NEU) 40 Tipico Bundesliga 50 ÖFB-Mix<br />
52 Landesverbände 54 Schiedsrichter 58 Seitenblicke 62 Der Legendenklub mit Andreas Ivanschitz
SCHNAPPSCHUSS<br />
8<br />
CORNER 04/19
RAUSCHENDE<br />
KABINENPARTY<br />
So sehen Sieger aus: Am Abend des 16. November kannte die<br />
rot-weiß-rote Begeisterung keine Grenzen mehr. Mit einem<br />
verdienten 2:1-Erfolg über Nordmazedonien ließen Arnautovic<br />
& Co. jeden Zweifel fahren und qualifizierten sich als<br />
Zweiter der Gruppe G zum zweiten Mal in Serie für eine<br />
EURO-Endrunde. Das Happel-Stadion wurde zur Partyzone.<br />
CORNER 04/19 9<br />
ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL
DER WEG ZUR EURO<br />
TEAMCHEF FRANCO FODA<br />
Franco Foda (mit Mike<br />
Steverding, Imre<br />
Szabics und Thomas<br />
Kristl) umschiffte<br />
einige Klippen auf dem<br />
Weg zur EURO 2020.<br />
10<br />
CORNER 04/19
Der<br />
Zu einer gelungenen<br />
Qualifikation gehört immer<br />
auch ein gewiefter Trainer-<br />
Fuchs auf der Bank, der die<br />
Klippen mit ruhiger Hand<br />
umschifft. Hier erklärt<br />
Teamchef Franco Foda, wie<br />
ihm das auf dem Weg zur<br />
EURO 2020 gelungen ist.<br />
INTERVIEW MARKUS GEISLER<br />
Problemlöser<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
ÖFB CORNER: Franco, muss ein erfolgreicher<br />
Teamchef auch ein guter Krisenmanager<br />
sein?<br />
FRANCO FODA: Ich denke schon. Man sagt<br />
ja immer: Es gibt junge und erfahrene Trainer.<br />
Die mit langjähriger Erfahrung wissen in<br />
schwierigen Situationen oft, was zu tun ist.<br />
Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben, sich<br />
nicht entmutigen zu lassen, an sein Konzept<br />
und die Mannschaft zu glauben. Und das<br />
Ganze auch dementsprechend zu vermitteln.<br />
Die erste heikle Situation in der EURO-<br />
Quali ergab sich nach den beiden Auftaktniederlagen.<br />
Wie sehr hat Sie der Fehlstart<br />
überrascht?<br />
Die null Punkte haben mich überrascht,<br />
aber ich habe die Spiele aus Trainersicht<br />
analysiert und da gab es durchaus positive<br />
Erkenntnisse. Wir waren zweimal die bessere<br />
Mannschaft und hätten eigentlich vier<br />
Punkte holen müssen. Die Aufarbeitung des<br />
Ganzen war der Turnaround, der Schlüssel<br />
zum Erfolg.<br />
Was haben Sie gemacht?<br />
Ich habe mit den Führungsspielern Einzelgespräche<br />
geführt, weil ich ihre Sichtweise<br />
kennenlernen und wissen wollte, wie sie<br />
die beiden verlorenen Spiele wahrgenommen<br />
haben. Sie waren alle sehr selbstkritisch.<br />
Bei den nächsten Spielen im Juni<br />
haben alle gedacht: „Welche Veränderungen<br />
nimmt der Trainer vor, wen lässt er zuhause?“<br />
Und was habe ich gemacht? Ich habe aufs<br />
gleiche Personal gesetzt. Ich habe den Spielern<br />
Vertrauen geschenkt, sie haben es zurückgezahlt.<br />
Insgesamt haben wir nur an<br />
kleinen Rädchen in der Vorbereitung und<br />
Nachbetrachtung gedreht, am Gesamtkonzept<br />
haben wir festgehalten. Und: Fußball<br />
ist auch ein bisschen Kopfkino. Als es unruhig<br />
wurde, habe ich immer wieder öffentlich<br />
gesagt: Abgerechnet wird nach zehn Spielen.<br />
Das war indirekt auch eine Botschaft an<br />
die Mannschaft, dass wir noch an unser Ziel<br />
glauben.<br />
Sie wurden mit Siegen gegen Slowenien<br />
und Nordmazedonien belohnt. Dann wurde<br />
der Wechsel von Marko Arnautovic<br />
nach Shanghai bekannt, was für das<br />
Nationalteam ja keine einfache Konstellation<br />
ist.<br />
In dem Punkt war ich sehr entspannt.<br />
Ich war immer auf dem Laufenden, kannte<br />
alle Hintergründe. Ich habe zu Marko gesagt:<br />
CORNER 04/19 11
DER WEG ZUR EURO<br />
TEAMCHEF FRANCO FODA<br />
„Solange ich Teamchef bin, wirst du immer<br />
ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft<br />
sein, egal, wo du spielst.“ Darauf<br />
meinte er: „Trainer, ich werde immer kommen,<br />
wenn Sie mich einberufen.“ Deswegen<br />
weiß ich, dass er hungrig ist, immer gern<br />
kommt. Klar ist die chinesische Liga nicht<br />
die Premier League, aber auch dort wird<br />
guter Fußball gespielt, dort arbeiten hervorragende<br />
Trainer.<br />
Gibt es Überlegungen, ihm im Vorfeld der<br />
EURO einen Trainer vom ÖFB zu schicken?<br />
Im Moment sind das keine Überlegungen.<br />
Die Saison beginnt im März, dann werde<br />
ich ihn wohl einmal in Shanghai besuchen<br />
und mir vor Ort ein Bild machen. Ich bin mir<br />
sicher, dass er fit zur EURO kommen wird.<br />
Guido Burgstaller, der Siegtorschütze<br />
vom Slowenien-Spiel, erklärte mitten in<br />
der Quali und ziemlich überraschend seinen<br />
Rücktritt. Die nächste heikle Situation,<br />
die Sie managen mussten.<br />
Ich habe mit ihm telefoniert und versucht,<br />
ihn umzustimmen. Er ist ja noch nicht<br />
so alt. Er hat mir seine Beweggründe erklärt<br />
– volle Konzentration auf Schalke, mehr Zeit<br />
für die Familie –, das muss man akzeptieren.<br />
Ich bin jemand, der nicht lange lamentiert,<br />
sondern nach Lösungen sucht. Wir haben<br />
unser Spiel etwas verändert, spielen momentan<br />
mit keinem Stoßstürmer. Marko<br />
(Anm.: Arnautovic) hat oft auf der Seite gespielt,<br />
den haben wir etwas umfunktioniert,<br />
Marcel (Sabitzer) ist eine Neuneinhalb, die<br />
vorne etwas zurückgezogen agiert. Das<br />
macht uns unberechenbar. Wir leben von<br />
der Kreativität, sind beweglich, so hat der<br />
Gegner schwer Zugriff auf uns. Und wenn<br />
ich an Spieler wie Gregoritsch, Onisiwo,<br />
Hinterseer oder Weimann denke – es gibt<br />
genügend Optionen.<br />
In den ersten vier Spielen war Heinz Lindner<br />
Ihre Nummer 1, doch der stand plötzlich<br />
ohne Verein da …<br />
Als Trainer hast du ja immer Ideen für<br />
den Fall, dass etwas passiert, aber damit<br />
konnte man überhaupt nicht rechnen. Dass<br />
er mit Grasshoppers absteigt, okay, das kann<br />
passieren, dass er als österreichischer Nationaltorwart<br />
aber keinen Verein findet, ist schon<br />
außergewöhnlich. Und auch schwer nachvollziehbar.<br />
Wir haben in dieser Phase sehr<br />
oft miteinander telefoniert, am Ende blieb mir<br />
aber keine andere Wahl, als ihn nicht mehr<br />
einzuberufen. Er hatte ja nicht nur keine Spiel<br />
»Solange ich<br />
Trainer bin, wird<br />
Marko Arnautovic<br />
ein wichtiger<br />
Bestandteil für<br />
uns sein.«<br />
praxis, sondern auch kein Training auf Profiniveau.<br />
Das sind unangenehme, schwierige<br />
Aufgaben. Heinz hat sich aber professionell<br />
verhalten und eingesehen, dass er nicht dabei<br />
sein kann. Und ich muss klar sagen, in Abwesenheit<br />
von Heinz haben die Torleute, die<br />
ich nominiert habe, alle einen guten Eindruck<br />
hinterlassen. Da werde ich wohl die Qual der<br />
Wahl haben. Von einem Tormannproblem sind<br />
wir jedenfalls weit entfernt.<br />
Werden Sie mit einer klaren Nummer 1<br />
in die EURO gehen?<br />
Wenn du in ein Turnier gehst, wechselst<br />
du normalerweise auf dieser Position nicht<br />
mehr (lacht), es sein denn, du stehst nach<br />
zwei Spielen fix im Achtelfinale. Aber auch<br />
da gilt: Wir haben noch viel Zeit.<br />
Vor dem Rückspiel in Polen mussten Sie<br />
die Causa Hinteregger moderieren. Ein<br />
verdienter Spieler, der einmal den Zapfenstreich<br />
überzogen hat.<br />
Kurz vor dem Abflug nach Polen habe<br />
ich erfahren, dass Martin den Zapfenstreich<br />
überzogen hatte. Vor so einem wichtigen<br />
Spiel galt es jetzt, die Ruhe zu bewahren.<br />
Ich habe mit der Erfahrung gelernt: Man darf<br />
keine Entscheidungen in einer emotionalen<br />
Phase treffen. Also habe ich zunächst mit<br />
dem Trainerteam, Sportdirektor Peter Schöttel<br />
und auch dem Mannschaftsrat gesprochen.<br />
Dann habe ich entschieden, Martin<br />
12<br />
CORNER 04/19
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
mit nach Polen zu nehmen. Dort habe ich<br />
am Abend ein sehr langes Gespräch mit ihm<br />
geführt. Er hat seinen Fehler eingesehen,<br />
sich bei mir und der Mannschaft entschuldigt.<br />
Ein ganz wichtiger Faktor. Wegen mehrerer<br />
Gründe war für mich klar, dass er gegen<br />
Polen nicht von Beginn an spielen wird. Wir<br />
wollten uns nur auf das bevorstehende Spiel<br />
konzentrieren und haben deshalb nichts nach<br />
außen kommuniziert. Aus meiner Sicht haben<br />
wir es perfekt gelöst.<br />
Stand eine härtere Strafe im Raum?<br />
Ich bin nicht nachtragend, habe ihm auch<br />
am selben Abend vermittelt, dass er weiterhin<br />
ein wichtiger Bestandteil für uns ist. Er<br />
hat sich bis dahin nichts zuschulden kommen<br />
lassen, war immer vorbildlich, in allen Bereichen.<br />
Intern gab es weitere Sanktionen, die<br />
aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt<br />
sind. Thema erledigt.<br />
Eine knifflige Angelegenheit war die Personallage<br />
vor dem Rückspiel in Slowenien.<br />
Arnautovic und Alaba fielen verletzt<br />
aus, Posch und Laimer waren angeschlagen,<br />
haben aber gespielt, mit Ilsanker und<br />
Lazaro standen zudem zwei Spieler in der<br />
Startelf, die bei ihren Klubs kaum Praxis<br />
hatten. Das Spiel wurde 1:0 gewonnen.<br />
Peter Schöttel meinte rückblickend: „In<br />
dieser heiklen Phase hat der Teamchef<br />
ganz viel richtig gemacht.“<br />
(lacht) Wenn du gewinnst, machst du<br />
immer alles richtig.<br />
Im Nachhinein war es aber auch ein Risiko.<br />
Das nimmst du als Trainer ja immer, aber<br />
Posch und Laimer haben sich fit gemeldet.<br />
Ich treffe Entscheidungen stets aus voller<br />
Überzeugung, weil sich dieses Gefühl auch<br />
auf die Mannschaft überträgt. Ich habe das<br />
ganze Jahr gepredigt, dass man in einer<br />
Quali immer alle Spieler benötigt, nicht nur<br />
die 23 im Kader, sondern auch die Nachnominierten.<br />
Jetzt hatten wir genau so eine<br />
Situation – da musste ich auch danach handeln.<br />
Also habe ich den Spielern das Vertrauen<br />
geschenkt. Und habe damit gezeigt: Was<br />
wir predigen, setzen wir auch um.<br />
Mit dem Sieg war das Ticket für die EURO<br />
so gut wie gelöst. Wie groß war die Erleichterung?<br />
Der Sieg war wichtig, von Erleichterung<br />
dennoch keine Spur. Ich wusste ja, dass das<br />
schwierigste Spiel erst noch kommt. Alle,<br />
die uns nach den ersten beiden Spielen abgeschrieben<br />
hatten, meinten jetzt, wir wären<br />
»Alle haben gut<br />
performt. Im Tor<br />
werde ich vor der<br />
EURO wohl die<br />
Qual der Wahl<br />
haben.«<br />
schon durch, aber wir brauchten noch einen<br />
Punkt. Diese Aufgaben sind am schwersten<br />
zu lösen. Deswegen habe ich immer wieder<br />
gesagt, nach außen und nach innen, dass<br />
wir noch nichts erreicht haben. Hut ab, wie<br />
die Mannschaft mit dem verdienten Sieg<br />
über Nordmazedonien den Sack dann zugemacht<br />
hat.<br />
Sie haben die Aufgaben auf dem Weg zur<br />
EURO souverän gemeistert, die Herausforderungen<br />
werden aber nicht kleiner. Wie<br />
groß werden die Bauchschmerzen sein,<br />
im kommenden Frühjahr einen 23-Mann-<br />
Kader zusammenstellen und manche<br />
Spieler zu Hause lassen zu müssen?<br />
Wenn alle Spieler fit sind, haben wir auf<br />
manchen Positionen die Qual der Wahl.<br />
Wenn du ganz knappe Entscheidungen treffen<br />
musst, wird es sicher unangenehm sein,<br />
aber das gehört zu unserem Geschäft. Jeder<br />
hat ab Jänner die Möglichkeit, sich mit Leistungen<br />
zu zeigen. Mir obliegt es dann, die<br />
richtigen Entscheidungen zu treffen, um bei<br />
der EM mehr zu erreichen als vor vier Jahren.<br />
Man hört oft, dass aus den Fehlern von 2016<br />
die richtigen Lehren gezogen werden sollen.<br />
Sie waren damals nicht dabei. Inwieweit<br />
werden Sie sich davon leiten lassen?<br />
Das ist schwer zu vergleichen. Das Trainerteam<br />
ist komplett neu, von der damaligen<br />
Mannschaft ist weniger als die Hälfte übrig.<br />
Es gibt also andere Charaktere, andere Persönlichkeiten.<br />
Ich habe meine klaren Vorstellungen<br />
zu Vorbereitung, Testspielen, Training.<br />
Bei mir gibt es im Training immer nur hundert<br />
Prozent, das wissen die Jungs. Nur wer mit<br />
hundert Prozent trainiert, kann die auch im<br />
Spiel abrufen.<br />
CORNER 04/19 13
DER WEG ZUR EURO<br />
EURO<br />
AUT – POL<br />
0:1 (0:0)<br />
21. März, Wien<br />
Zum Auftakt mussten<br />
Arnautovic & Co. eine<br />
0:1-Pleite gegen Polen<br />
hinnehmen. Piatek traf<br />
nach einem Freistoß.<br />
2020:<br />
MIA<br />
SAN<br />
GEPA-PICTURES.COM (10)<br />
DABEI!<br />
Es ist vollbracht! Das Nationalteam<br />
hat mit einem Heimsieg<br />
über Nordmazedonien<br />
im vorletzten Gruppenspiel<br />
die Qualifikation für die<br />
UEFA EURO 2020 fixiert und<br />
darf sich damit auf die dritte<br />
EM-Teilnahme nach 2008<br />
(Österreich und Schweiz)<br />
und 2016 (Frankreich) freuen.<br />
Wir haben die besten Bilder<br />
dieser Qualifikation<br />
zusammengestellt.<br />
ISR – AUT 4:2 (2:1)<br />
24. März, Haifa<br />
Hängende Köpfe im Sammy-Ofer-<br />
Stadion. Nach zwei Spielen stand<br />
man mit 0 Punkten da. Ohne Worte!<br />
AUT – SLO<br />
1:0 (0:0)<br />
7. Juni, Klagenfurt<br />
Durch ein Joker-Tor von<br />
Guido Burgstaller blieb<br />
das Nationalteam im<br />
Rennen um die EURO.<br />
Der Torschütze hat seine<br />
Teamkarriere mittlerweile<br />
beendet.<br />
14<br />
CORNER 04/19
MKD – AUT1:4 (1:1)<br />
10. Juni, Skopje<br />
Nach Schrecksekunde (Hinti-Eigentor)<br />
zeigte Österreich eine bärenstarke<br />
Leistung und siegte souverän.<br />
AUT – LVA<br />
6:0 (2:0)<br />
6. September, Salzburg<br />
Zum Auftakt in den<br />
Herbst feierten Sabitzer<br />
& Co. ein 6:0-Schützenfest<br />
gegen die Letten.<br />
POL – AUT 0:0<br />
9. September, Warschau<br />
Als das bessere Team holte man<br />
einen Punkt in Polen, trauerte aber<br />
vielen vergebenen Chancen nach.<br />
SLO – AUT<br />
0:1 (0:1)<br />
13. Oktober, Ljubljana<br />
Das Goldtor per Kopf<br />
von Youngster Stefan<br />
Posch stieß das Tor zur<br />
EM ganz weit auf.<br />
AUT – ISR<br />
3:1 (1:1)<br />
10. Oktober, Wien<br />
Die Revanche ist geglückt!<br />
Österreich siegte<br />
gegen Israel und holte<br />
drei wichtige Punkte auf<br />
dem Weg zur EURO!<br />
ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL (2)<br />
AUT – MKD2:1 (1:0)<br />
16. November, Wien<br />
ES IST VOLLBRACHT! Das Nationalteam<br />
fuhr den geforderten Pflichtsieg<br />
ein. Danach gab es kein<br />
Halten mehr.<br />
LVA – AUT<br />
1:0 (0:0)<br />
19. November, Riga<br />
Eine kleine Delle zum<br />
Schluss. Österreich<br />
verlor das für die<br />
End abrechnung nicht<br />
mehr relevante Spiel<br />
in Lettland mit 0:1.<br />
CORNER 04/19 15
DER WEG ZUR EURO<br />
VERTRAUEN VERPFLICHTET<br />
Die Explosion des Marcel Sabitzer<br />
Kaum ein<br />
Spieler hat diese<br />
erfolgreiche<br />
EM-Qualifikation<br />
so geprägt wie<br />
Marcel Sabitzer.<br />
Der 25-Jährige<br />
hat sich in die<br />
absolute Führungsriege<br />
des<br />
Nationalteams<br />
gespielt. Wir begaben<br />
uns auf<br />
Spurensuche.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Läuft bei ihm – so könnte man das Jahr<br />
2019 von Marcel Sabitzer salopp zusammenfassen.<br />
Fast bei jedem Treffer<br />
seines Vereins RB Leipzig hatte<br />
der Steirer seine Beine im Spiel, in<br />
der UEFA Champions League sorgte<br />
er mit Toren der Marke Weltklasse<br />
für Furore. Im Nationalteam ist er mittlerweile<br />
eine Fixgröße. Und er wurde im April<br />
Vater einer kleinen Tochter.<br />
„Marcel ist ein Fußballer, den jeder<br />
Trainer gern in seiner Mannschaft hat. Er ist<br />
extrem ehrgeizig, selbstbewusst, technisch<br />
versiert, trotzdem nie mit sich zufrieden, ein<br />
Top-Profi“, analysiert Franco Foda seinen<br />
Schützling. „In der Vergangenheit hat er sich<br />
beim Nationalteam manchmal vielleicht zu<br />
sehr unter Druck gesetzt. Jetzt ist er Papa<br />
geworden und das ist ein neuer Lebensabschnitt.<br />
Er hat eine gewisse Lockerheit<br />
bekommen und sich als Persönlichkeit weiterentwickelt“,<br />
erklärt der Teamchef die Leistungsexplosion<br />
im Teamdress, von der<br />
„Sabi“ selbst gar nicht so gern spricht. Er<br />
hat in den letzten Jahren immer versucht,<br />
sein Maximum abzurufen: „Ich hatte keinen<br />
Rhythmus im Nationalteam, war oft dabei,<br />
Marcel Sabitzer ist unter<br />
Franco Foda zu einer<br />
Leaderfigur gereift.<br />
dann verletzungsbedingt wieder nicht. Dadurch<br />
ist nie so eine gute Rolle gewachsen.<br />
Es hat mich geärgert, weil ich um meine<br />
Qualitäten weiß, aber jetzt können wir dieses<br />
Thema zu den Akten legen“.<br />
Sabitzer spürt auch das Vertrauen von<br />
Franco Foda, das er braucht, um sein Potenzial<br />
abrufen zu können. „Seit ich Teamchef<br />
bin, war ich mit ihm immer sehr zufrieden.<br />
Das habe ich ihm auch in einem Vieraugengespräch<br />
mitgeteilt, denn Marcel ist ein<br />
Spieler, der in den 90 Minuten alles gibt, viel<br />
für die Mannschaft unterwegs ist, auch defensiv<br />
viel arbeitet. Ich bin froh, dass er für<br />
den Aufwand, den er schon in vielen Länderspielen<br />
betrieben hat, belohnt wird“, sagt<br />
Foda. Der vielzitierte Knopf ist jetzt so richtig<br />
aufgegangen. Auch seine Mitspieler nehmen<br />
die Entwicklung ganz genau wahr. „Ich kenne<br />
Sabi. Ich sehe, wie er trainiert, wie hart<br />
er in jedem Lehrgang arbeitet. Er ist ein sehr,<br />
sehr wichtiger Spieler für uns, er spielt Woche<br />
für Woche auf einem sehr hohen Level<br />
und ist bei seinem Klub auch sehr erfolgreich.<br />
Dort ist er ein Leistungsträger. Ich sehe aber<br />
auch schon eine lange Zeit im Nationalteam,<br />
was für ein Spieler er ist und welches Potenzial<br />
er hat“, betont David Alaba.<br />
Auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel<br />
beobachtet Sabitzers Entwicklung im Teamdress<br />
mit Wohlwollen: „Es freut mich sehr,<br />
wie sich Marcel Sabitzer im Nationalteam<br />
präsentiert. Er ist nicht nur in Leipzig in einer<br />
bestechenden Form, sondern bringt seine<br />
Fähigkeiten auch im Nationalteam voll ein.<br />
Er ist ungemein wichtig mit seinem Spiel in<br />
den Zwischenräumen, dem schnellen Aufdrehen,<br />
seiner Laufbereitschaft. Ihm tut<br />
sicher gut, dass er das uneingeschränkte<br />
Vertrauen des Teamchefs spürt.“<br />
Und so viel steht fest: Marcel Sabitzer,<br />
dessen Nationalteam-Karriere bereits im Mai<br />
2012 begonnen hat, steht mit seiner Entwicklung<br />
noch lange nicht am Ende: „Bei der<br />
EURO 2016 war ich zu unerfahren, diesmal<br />
ist meine Rolle anders. Aber wenn du jahrelang<br />
in der deutschen Bundesliga und der<br />
Champions League performst, warum soll<br />
es nicht auch bei einer EM klappen?“<br />
16<br />
CORNER 04/19
EURO-GUIDE<br />
REISETIPPS<br />
BUKAREST<br />
Vergewissere dich, dass dein Reisepass oder Personalausweis<br />
ab dem Zeitpunkt deiner Anreise noch<br />
mindestens sechs Monate gültig ist. Bürgerinnen und<br />
Bürger mit EU-Pass können bis zu 90 Tagen in Rumänien<br />
bleiben, ohne ein Visum beantragen zu müssen.<br />
EU-Bürger brauchen in Rumänien keine Roaming-<br />
Gebühren zu bezahlen. Das WLAN in Bukarest ist<br />
sehr schnell. Die Stadt bietet in vielen Parks kostenloses<br />
WLAN an.<br />
Der Zeitunterschied zu Österreich beträgt plus eine<br />
Stunde.<br />
In Bukarest bezahlst du mit Leu (RON), die Münzen<br />
heißen dort Bani. Ein Euro hat einen Wert von 4,72<br />
RON. Bankomaten gibt es in Banken, an Flughäfen und<br />
in Einkaufszentren. Große Hotels und Shops akzeptieren<br />
Kreditkarten, aber viele kleinere Geschäfte nicht.<br />
Am besten ist es daher, du hast immer etwas Geld in<br />
der Tasche.<br />
Die meisten Geschäfte sind montags bis freitags<br />
und halbtags auch samstags geöffnet. In großen<br />
Einkaufszentren kannst du aber an allen sieben Wochentagen<br />
einkaufen, bis du umfällst. Beachte bitte,<br />
dass viele Museen montags geschlossen sind.<br />
NATIONAL ARENA<br />
• Kapazität: 54.000 Plätze<br />
• Wiedereröffnet 2001<br />
• Heimat von: Fotbal Club FCSB, Dinamo<br />
Bucuresti, rumänische Nationalmannschaft<br />
• Entfernung zum Stadtzentrum: etwa 4 km<br />
Die National Arena steht auf dem Grund des alten<br />
Nationalstadions, wo einst die rumänische Nationalmannschaft<br />
ihre Heimspiele austrug und die meisten<br />
Pokal-Endspiele stattfanden.<br />
Das Stadion hat ein ausfahrbares Dach, das sich innerhalb<br />
von nur 15 Minuten öffnen und schließen lässt.<br />
Im alten Stadion gab Michael Jackson zwei Konzerte.<br />
1983 gewann Rumänien in einem legendären Spiel in<br />
der Qualifikation zur UEFA-Europameisterschaft mit 1:0<br />
gegen den damaligen Weltmeister Italien.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
So läuft<br />
die EURO<br />
Das Nationalteam trifft in Gruppe C<br />
der UEFA EURO 2020 auf die Ukraine,<br />
die Niederlande sowie ein Team aus<br />
dem Quintett Rumänien, Georgien,<br />
Weißrussland, Nordmazedonien und<br />
Kosovo. Dies ergab die Auslosung<br />
in Bukarest.<br />
Apropos Bukarest: Das Auftaktspiel bestreiten Julian Baumgartlinger<br />
& Co. am 14. Juni 2020 um 18.00 Uhr in der<br />
rumänischen Hauptstadt gegen das noch zu ermittelnde<br />
„Überraschungsteam“. Die zweite Partie des Nationalteams<br />
findet am 18. Juni 2020 um 21.00 Uhr in Amsterdam statt.<br />
Der Gegner? Die Niederlande. Für den Abschluss der Gruppenphase<br />
gegen die Ukraine geht es am 22. Juni 2020<br />
wieder nach Bukarest, Anpfiff ist um 18.00 Uhr. Alle Spiele der UEFA<br />
EURO 2020 werden live im ORF zu sehen sein, ebenso wird es eine<br />
umfangreiche Berichterstattung rund um das Nationalteam geben.<br />
Die Endrunde<br />
Das Turnier wird am 12. Juni um 21.00 Uhr MEZ in Rom eröffnet. Die<br />
Gruppenphase mit bis zu vier Spielen pro Tag läuft bis zum 24. Juni.<br />
Die zwei besten Teams jeder Gruppe sowie die vier besten Drittplatzierten<br />
erreichen das Achtelfinale, von dem an es im K.-o.-Modus<br />
weitergeht. Die Halbfinale und das Finale werden im Wembley- Stadion<br />
ausgetragen.<br />
Die Spieltermine in der Österreich-Gruppe C<br />
14. Juni 2020, 18.00 Uhr: Österreich vs. Play-off-Sieger D (A), Bukarest<br />
14. Juni 2020, 21.00 Uhr: Niederlande vs. Ukraine, Amsterdam<br />
18. Juni 2020, 15.00 Uhr: Ukraine vs. Play-off-Sieger D (A), Bukarest<br />
18. Juni 2020, 21.00 Uhr: Niederlande vs. Österreich, Amsterdam<br />
22. Juni 2020, 18.00 Uhr: Play-off-Sieger D (A) vs. Niederlande, Amsterdam<br />
22. Juni 2020, 18.00 Uhr: Ukraine vs. Österreich, Bukarest<br />
18<br />
CORNER 04/19
Gute Stimmung unter<br />
den Coaches der Gruppe<br />
C: Ronald Koeman,<br />
Andriy Shevchenko<br />
und Franco Foda.<br />
REISETIPPS<br />
AMSTERDAM<br />
Vergewissere dich, dass dein Pass zu deinen Reisedaten<br />
mindestens noch sechs Monate gültig ist.<br />
Auf EU-Bürger kommen in den Niederlanden keine<br />
Roaming-Kosten zu, aber es ist leicht, in öffentlichen<br />
Bereichen, Cafés und Restaurants frei zugängliches<br />
WLAN zu finden.<br />
Es gibt keine Zeitverschiebung zu Österreich.<br />
Landeswährung ist der Euro (€). Kredit- und Debitkarten<br />
werden weithin anerkannt, aber einige kleinere<br />
Läden und Restaurants akzeptieren womöglich nur<br />
Bargeld. Beachte bitte, dass Tickets für den öffentlichen<br />
Nahverkehr nur mit Debit- oder Kreditkarte<br />
erworben werden können.<br />
Shoppen bis zum Umfallen in Amsterdam: Die<br />
meisten Supermärkte und Läden sind sieben Tage die<br />
Woche geöffnet.<br />
Niederländisch ist die offizielle Landessprache, aber<br />
die meisten Bewohner sprechen exzellentes Englisch.<br />
UEFA VIA GETTY (2)<br />
Tickets<br />
Tickets für die UEFA EURO 2020 sind ausschließlich über die UEFA<br />
erhältlich, an den ÖFB können keine Ticketanfragen gerichtet werden.<br />
Anträge für Karten der Spiele des Nationalteams können bis 18.<br />
Dezember auf dem UEFA-Ticketportal euro2020.com/tickets abgegeben<br />
werden. Hier ist ein eigener Bereich mit der Länderfahne<br />
Österreichs eingerichtet. Es ist eine Registrierung mittels Anlegen<br />
eines UEFA-Accounts erforderlich. Ticketanträge können für alle<br />
Gruppenspiele sowie alle potenziellen K.-o.-Spiele mit ÖFB-Beteiligung<br />
abgegeben werden. Ein Antrag gilt für maximal vier Tickets<br />
pro Spiel und Kategorie. Für alle beantragten Karten müssen die<br />
Besucherdaten angegeben werden: Nachname, Vorname, Geburtsdatum,<br />
Nationalität, Reisepassnummer und Geburtsort. Die Zahlung<br />
erfolgt im Voraus. Bei einem Ausscheiden Österreichs in der Gruppenphase<br />
wird der Kaufpreis für die bestätigten Tickets der K.-o.-<br />
Spiele rückerstattet.<br />
Alle Tickets werden als sogenannte Mobile Tickets ausgestellt<br />
und sind mittels App auf dem Handy verfügbar. Diese Funktion wird<br />
ausschließlich von Android und iOS unterstützt, ist jedoch nicht für<br />
Windows verfügbar.<br />
Reiseangebote für Fans werden ausgearbeitet und zeitnah auf<br />
www.oefb.at veröffentlicht.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Amsterdam ist die Fahrrad-Hauptstadt, sei also achtsam,<br />
wenn du einen Fahrradweg überquerst – das ist<br />
nicht der ideale Ort, um stehen zu bleiben und Fotos<br />
zu schießen.<br />
JOHAN-CRUYFF-ARENA<br />
• Kapazität: 54.000 Sitzplätze<br />
• Eröffnet im August 1996<br />
• Heimmannschaft: Ajax<br />
• Entfernung zum Zentrum: etwa 10 km<br />
Das Stadion war das erste in Europa mit einem<br />
Schiebedach.<br />
2018 wurde das Stadion zu Ehren des ehemaligen<br />
Ajax-Spielers und -Trainers in Johan Cruijff ArenA<br />
umbenannt. Dieser wurde in Amsterdam geboren<br />
und starb im März 2016.<br />
Vor der EURO 2020 werden umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />
durchgeführt, um die Einrichtung auf<br />
den neuesten Stand zu bringen und den Zugang für<br />
Fans zu verbessern.<br />
CORNER 04/19 19
EURO-GEGNER<br />
???????? NIEDERLANDE<br />
Bilanz in Gruppe C: 2. Platz hinter Deutschland;<br />
19 Punkte: 6 S, 1 U, 1 N, 24:7 Tore<br />
Top-Torschütze in der Qualifikation:<br />
Georginio Wijnaldum (8)<br />
Bestes Ergebnis bei einer UEFA EURO:<br />
Sieger (1988)<br />
UEFA EURO 2016: nicht qualifiziert<br />
Trainer: Ronald Koeman wurde 1988 mit<br />
Oranje Europameister und hat nun als Trainer<br />
die Niederlande wieder zum Erfolg geführt.<br />
Er ist erst seit Februar 2018 im Amt.<br />
Schlüsselspieler: Memphis Depay. Die<br />
Niederlande haben einen sehr breiten Kader,<br />
aber in der Offensive ist wohl keiner so wertvoll<br />
wie der Stürmer von Lyon. Er ist ständig<br />
unterwegs und verfügt über einen unglaublich<br />
harten Schuss mit dem rechten Fuß.<br />
UEFA VIA GETTY<br />
Den dritten Gegner<br />
kennt das Nationalteam<br />
erst Ende März.<br />
Sollten die Rumänen ihr<br />
Play-off gewinnen – im<br />
Semifinale muss man in<br />
Island antreten, danach<br />
würde Bulgarien oder<br />
Ungarn warten –, würden<br />
sie als Gastgeber in der<br />
Österreich-Gruppe C<br />
landen. Ansonsten wird<br />
die Gruppe C durch den<br />
Sieger des Play-off-Pfades<br />
D mit Nordmazedonien,<br />
Georgien, Weißrussland<br />
und Kosovo komplettiert.<br />
Das sind unsere<br />
EURO-Gegner<br />
UKRAINE<br />
Größtes Talent: Donny van de Beek. Der<br />
22-Jährige ist das nächste vielversprechende<br />
Talent aus der berühmten Ajax-Schule. Der Mittelfeldspieler<br />
hat eine exzellente Ballkontrolle,<br />
einen sehr guten Blick für den Mitspieler und<br />
immer das richtige Timing für Vorstöße in den<br />
Strafraum.<br />
Hätten Sie es gewusst? Die Niederländer<br />
konnten sich weder für die UEFA EURO 2016<br />
noch für die FIFA-WM 2018 qualifizieren. So<br />
lange mussten sie seit den 1980er-Jahren nicht<br />
mehr bei großen internationalen Turnieren zuschauen.<br />
Damals meldeten sie sich prompt mit<br />
dem Gewinn der EURO 1988 in Deutschland<br />
zurück.<br />
Das sagt Franco Foda: „Die Niederländer sind<br />
der absolute Top-Favorit in unserer Gruppe. Sie<br />
haben sich in den letzten zwei Jahren stabilisiert<br />
und viele junge Spieler bei großen Klubs.“<br />
Bilanz in Gruppe B: Gruppensieg vor Portugal;<br />
20 Punkte: 6 S, 2 U, 17:4 Tore<br />
Top-Torschütze in der Qualifikation:<br />
Roman Yaremchuk (4)<br />
Bestes Ergebnis bei einer UEFA EURO:<br />
Gruppenphase (2012, 2016)<br />
UEFA EURO 2016: Gruppenphase<br />
Trainer: Andriy Shevchenko war ein brillanter<br />
Stürmer, der mit AC Milan 2003 die UEFA<br />
Champions League gewann und 2004 mit dem<br />
Ballon d’Or ausgezeichnet wurde. Mit 67 Toren<br />
ist Shevchenko immer noch Fünfter in der<br />
ewigen Torschützenliste in UEFA-Klubwettbewerben.<br />
Schlüsselspieler: Andriy Yarmolenko. Mit<br />
36 Treffern der Top-Torjäger unter allen aktuellen<br />
ukrainischen Nationalspielern (nur Shev-<br />
Losfee Philipp Lahm hat das<br />
Nationalteam in die Gruppe C mit den<br />
Nieder landen und der Ukraine gelost.<br />
Der dritte Gegner wird erst im März<br />
nach den Play-offs fixiert. Wir haben<br />
uns die Gegner genauer angesehen.<br />
chenko hat mit 48 mehr). Nachdem er<br />
lange verletzt gewesen war, fand er nun<br />
wieder zu alter Stärke.<br />
Größtes Talent: Viktor Tsygankov. Der<br />
21- Jährige hat starke Konkurrenz im Nationalteam,<br />
weil sowohl Yarmolenko als auch Marlos<br />
auf seiner Lieblingsposition auf dem rechten<br />
Flügel spielen können, aber er hat die Anlagen,<br />
sich dort durchzusetzen.<br />
Hätten Sie es gewusst? Zum ersten Mal<br />
konnte sich die Ukraine direkt für eine EURO<br />
qualifizieren. 2012 war sie als Co-Gastgeber<br />
automatisch qualifiziert, 2016 wurde Slowenien<br />
in den Play-offs besiegt.<br />
Das sagt Franco Foda: „Wir werden die Ukraine<br />
in nächster Zeit genau analysieren. Sie haben<br />
ungeschlagen die EM-Quali absolviert und<br />
Portugal sowie Serbien hinter sich gelassen.“<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
20<br />
CORNER 04/19
HISTORY<br />
TEXT HANS HUBER<br />
HORSTMÜLLER/SZ-PHOTO/PICTUREDESK.COM<br />
EURO-STERNSTUNDEN<br />
Von Hugo Meisl übers<br />
Wunderteam bis Ronaldo<br />
Offiziell wurde es erst 1960 in Frankreich: Die erste EM unter Aufsicht der im Juni<br />
1954 in Basel gegründeten UEFA wird ausgetragen. Doch schon lange davor hatte<br />
es mit dem Nationencup einen Vorläufer gegeben.<br />
Wie bei vielen innovativen<br />
Ideen im modernen Fußball<br />
wirkte ein Österreicher maßgeblich<br />
auch an diesem Projekt<br />
mit: Hugo Meisl, der<br />
geniale Stratege des Wunderteams,<br />
der auch den Mitropacup<br />
mit ins Leben rief. Der Nationencup<br />
lief meist über einige Jahre. Erster Sieger des<br />
Bewerbs wurde 1930 Italien. Zwei Jahre später<br />
hieß der Sieger Österreich. Das „Wunderteam“<br />
schlug im letzten Spiel die Schweiz mit<br />
3:1 und fixierte den Triumph im „Internationalen<br />
Cup“ vor den Italienern, die dann als Weltmeister<br />
1936 die Trophäe holten. Aus den<br />
Trümmern des Zweiten Weltkriegs wurde der<br />
Bewerb neu aufgebaut. 1953 feierte die „goldene<br />
Generation“ der Ungarn den Sieg. 1960,<br />
quasi als Abgesang vor der „offiziellen“ EM,<br />
kürte sich die Tschechoslowakei zum Sieger.<br />
Österreichischer Gründervater<br />
In Erinnerung an den1954 verstorbenen UEFA-<br />
Vizepräsidenten aus Österreich hieß die Trophäe<br />
übrigens Dr.-Josef-Gerö-Pokal. Da hatte<br />
die UEFA aber schon ihr erstes EM Turnier –<br />
gegen die Intentionen zahlreicher Mitgliedsverbände<br />
– beschlossen. Was blieb, war 1960<br />
ein Miniturnier nach der Qualifikation mit vier<br />
Teams in Paris und Marseille mit dem Gastgeber,<br />
der Tschechoslowakei, Jugoslawien und<br />
der UdSSR. Schließlich triumphierte die Sowjetunion<br />
mit dem überragenden Torhüter<br />
Lew Jaschin im Finale über Jugoslawien. Trotz<br />
aller Widerstände war mit diesem Turnier der<br />
Durchbruch geschafft und die EM etablierte<br />
1988 zelebrierte Oranje mit den<br />
Stars van Basten und Gullit Zauberfußball<br />
und wurde mit einem<br />
Finalsieg über die Sowjetunion<br />
Europameister.<br />
DPA/PICTUREDESK.COM<br />
22 CORNER 04/19
Deutschland war die<br />
erste Nation, die sich<br />
nach Erfolgen 1972<br />
und 1974 Welt- und<br />
Europameister<br />
nennen durfte.<br />
2016 coachte Ronaldo<br />
seine Portugiesen<br />
zum EM-Titel.<br />
sich als wichtigstes Ereignis neben der WM.<br />
1964 in Spanien waren aber weiterhin nur vier<br />
Teams dabei. Spanien holte mit einem 2:1 über<br />
die Sowjetunion den Pokal. 1968 bejubelte<br />
Italien in dem nun offiziell als EM ausgetragenen<br />
Turnier den glücklichen Gewinn. Im Halbfinale<br />
entschied ein Münzwurf gegen die<br />
UdSSR. Im Finale hieß es gegen Jugoslawien<br />
1:1, die Wiederholung ging mit 2:0 an Italien.<br />
Rambazamba<br />
Vier Jahre später begeisterte Deutschland bei<br />
der EM mit „Rambazamba“. Ein 3:1-Triumph<br />
in Wembley gegen England stempelte die<br />
Deutschen um Müller, Beckenbauer und Netzer<br />
zum Favoriten des Finalturniers in Belgien.<br />
Sie wurden dieser Rolle gerecht und schrieben<br />
mit einem 3:0-Finalsieg über die Sowjetunion<br />
Geschichte, denn 1974 krönten sie sich auch<br />
zum Weltmeister, als erstes Team der Neuzeit,<br />
das EM- und WM-Pokal hintereinander in Händen<br />
hielt. Vom Finalturnier 1976 in Jugoslawien<br />
blieb vor allem das Elfmeterschießen zwischen<br />
der Tschechoslowakei und Deutschland<br />
in Erinnerung. Während Uli Hoeneß den Ball<br />
in den Belgrader Himmel jagte, kreierte Antonin<br />
Panenka eine neue Kunst des Elfmeters,<br />
als er den Ball gefühlvoll über den sich werfenden<br />
Sepp Maier hob und die Tschechoslowakei<br />
so in den Olymp der EM-Sieger schoss.<br />
Oranje und Golden Goals<br />
1980 in Italien triumphierten wieder die Deutschen<br />
dank zweier Hrubesch-Tore mit 2:1 über<br />
Belgien, erstmals wurde das Finalturnier mit<br />
acht Teams bestritten. So blieb es auch 1984,<br />
als Frankreichs Michel Platini dem Turnier im<br />
eigenen Land seinen Stempel aufdrückte und<br />
es zum 2:0-Finalsieg über Spanien führte. 1988<br />
in Deutschland mussten die Gastgeber schon<br />
im Halbfinale die Überlegenheit der Niederlande<br />
anerkennen. Marco van Basten blieb mit<br />
seinem Supertor beim 2:0 im Finale gegen die<br />
Sowjetunion genauso in Erinnerung wie der<br />
Angriffswirbel der Oranjes. 1992 schrieben die<br />
Dänen in Schweden ein Fußballmärchen: Vom<br />
Strand geholt, weil das zerbrechende Jugoslawien<br />
nicht teilnehmen durfte, gewannen<br />
sie im Finale gegen Deutschland 2:0. Die<br />
Deutschen durften dafür 1996 im Londoner<br />
Wembley-Stadion die Trophäe in den Himmel<br />
stemmen: Mit dem ersten „Golden Goal“ der<br />
Historie durch Oliver Bierhoff siegte die DFB-<br />
Auswahl gegen Tschechien mit 2:1. Frankreich<br />
unterstrich nach dem WM-Titel 1998 mit dem<br />
Sieg bei der EM in Belgien und Holland zur<br />
Jahrtausendwende seine Vormachtstellung.<br />
Wieder entschied im Finale ein „Golden Goal“,<br />
der Schütze hieß David Trezeguet – die Franzosen<br />
besiegten so Italien mit 2:1.<br />
„Rehakles“ schafft Sensation<br />
2004 lieferte Griechenland unter Otto Rehhagel<br />
eine ähnliche Sensation wie die Dänen<br />
1992. Der krasse Außenseiter verblüffte mit<br />
einer starken Abwehr und sehr viel Kampfgeist<br />
und triumphierte im Finale über Gastgeber<br />
Portugal mit 1:0. 2008 verzeichnete Österreich,<br />
als einer der Gastgeber neben der Schweiz,<br />
die erste EM-Teilnahme (Aus in der Vorrunde).<br />
Spanien sicherte sich im Ernst-Happel-Stadion<br />
mit einem 1:0 gegen Deutschland den Titel.<br />
2012 gelang den Iberern mit dem dritten EM-<br />
Erfolg in Polen und der Ukraine als erstem<br />
Team die erfolgreiche Titelverteidigung. 2016<br />
in Frankreich wurde das Finalturnier erstmals<br />
mit 24 Mannschaften gespielt. In Erinnerung<br />
bleibt das Ausscheiden des österreichischen<br />
Nationalteams – und die Bilder des angeschlagenen<br />
Superstars Ronaldo, der beim 1:0-Erfolg<br />
Portugals gegen Frankreich sein Team von der<br />
Betreuerbank zum Sieg peitschte.<br />
WIEDER EURO!<br />
VON HANS HUBER<br />
Juhuuuu! Die Qualifikation ist geschafft! Wieder. So wie 2016! Die Reise<br />
durch Europa, genannt UEFA EURO 2020, kann geplant werden. Zwischen<br />
einem enttäuschenden Beginn und einem ernüchternden Ende<br />
lagen durchaus berauschende Erfolge. Spiele und Ergebnisse, die Lust auf<br />
mehr machen. Dieses „mehr“ bedeutet auch, dass nicht schon nach der<br />
Vorrunde wieder die Koffer gepackt werden müssen, so wie 2008 bei der<br />
Heim-EM oder 2016 in Frankreich. Da gab es lange Gesichter anstatt eines<br />
verlängerten EM-Auftritts. Gerade diese Erfahrungen sollen und werden<br />
aber für dieses Nationalteam den Impuls bedeuten, sich noch geschlossener,<br />
noch gefestigter zu zeigen, um bei einem Großereignis Großes zu<br />
leisten und auch über sich selbst hinauszuwachsen, denn bei allen Erfolgen<br />
bei durchaus beutenden Klubs: Prestige und Renommee, sich auch<br />
bei einem großen Turnier mit dem Team entsprechend zu präsentieren,<br />
fehlt noch auf den Visitenkarten. Der erste Sieg bei einer EURO soll her!<br />
Der Hunger nach Erfolgen bei diesem Team, das dem österreichischen<br />
Fußball schon so viel internationalen Respekt eingebracht hat, scheint<br />
also noch lange nicht gestillt zu sein. Der Appetit dürfte sogar noch<br />
gewachsen sein, weil vor allem jene, die schon vor vier Jahren bei der<br />
Endrunde dabei waren, aus den Fehlern sicherlich gelernt haben, denn<br />
aus Schaden wird man bekanntlich klug. Na dann!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
CORNER 04/19<br />
23
WHATSAPP CHAT<br />
STEFAN POSCH<br />
Stefan Posch<br />
online<br />
Hallo, Poschi. Unsere CORNER-Leser<br />
würden gern etwas mehr über dich<br />
erfahren. Hast du Zeit?<br />
<br />
Nur ein paar kurze Fragen.<br />
<br />
Gern, was wollt ihr wissen?<br />
Du hast ein ereignisreiches Jahr hinter dir:<br />
Stammkraft bei Hoffenheim, U21-EURO,<br />
Quali für die EURO 2020, Teamdebüt und<br />
erster Teamtreffer. Kannst du für dich daraus<br />
dein persönliches Highlight bestimmen?<br />
Immer raus damit.<br />
Es waren wirklich einige Highlights, aber<br />
wenn ich mich entscheiden muss, dann mein<br />
Premierentor gegen Slowenien, das uns eine<br />
sehr gute Ausgangsposition verschafft hat.<br />
Ein ganz wichtiger Treffer in der EURO-Quali.<br />
Weißt du noch, was dir durch den Kopf<br />
gegangen ist, als der Ball im Netz war?<br />
Einfach pure Freude, Glücksgefühle! Ein geiles<br />
Gefühl, wo du danach weißt, dafür lohnt sich<br />
die harte Arbeit.<br />
Welche Ziele hattest du dir vor dieser Saison<br />
beim Verein und beim Team gesteckt?<br />
Verein: absoluter Leistungsträger zu werden<br />
und eine konstante Saison zu spielen. Team:<br />
anfänglich war es mein Debüt, jetzt möchte ich<br />
mir einen Stammplatz erkämpfen.<br />
Wo siehst du dich in ein paar Jahren?<br />
Eine schwierige Frage, man weiß nie, wo dich<br />
der Fußball hinführt. Mein Ziel ist es aber, mich<br />
stetig weiterzuentwickeln und besser zu<br />
werden.<br />
Wer ist dein größtes Vorbild?<br />
Wenn du deine Stärken am Rasen beschreiben<br />
würdest, welche wären das?<br />
Zweikampfverhalten, Ruhe und das Spiel lesen<br />
können.<br />
Poschi als Zuschauer und Fußballfan:<br />
In welchen Stadien warst du schon?<br />
Camp Nou, Estadio Santiago Bernabeu,<br />
Emirates Stadium, Etihad Stadium.<br />
Wolltest du schon immer Fußballer werden<br />
oder hattest du als Kind auch einen<br />
anderen Traum?<br />
Eigentlich war es für mich immer klar: Ich<br />
wollte Fußballer werden.<br />
Fast fertig. Die eine oder andere Frage noch.<br />
<br />
Etwas Zeit habe ich noch für euch.<br />
Eine noch immer oft gestellte Frage:<br />
Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi?<br />
Oder doch ein ganz anderer?<br />
Cristiano!<br />
Was ist dir lieber: Strand und Meer oder Berge<br />
und Schnee?<br />
<br />
Hast du Zeit für Hobbys? Welche hast du?<br />
Tischtennis. Früher war ich auch gern angeln,<br />
aber dafür bleibt kaum Zeit.<br />
Abschließend noch: Wie oft bist du pro Tag auf<br />
Instagram unterwegs?<br />
<br />
Hey, super! Danke dir, Poschi.<br />
Ab und zu, wenn Zeit dazu bleibt.<br />
<br />
Sergio Ramos.<br />
<br />
Kein Ding!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
24<br />
CORNER 04/19
Gemma mal wieder<br />
auf a Bier?<br />
Stiegl. So viel Zeit muss sein.<br />
Jetzt Freunde<br />
auf ein Bier<br />
einladen.<br />
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Braukunst auf höchster Stufe.
FRAUEN-NATIONALTEAM<br />
VERENA ASCHAUER<br />
„Ich kann endlich wieder m<br />
SPORTPIX.BE<br />
26<br />
CORNER 04/19
achen, was ich liebe . . .“<br />
Nach langer<br />
Leidenszeit<br />
wieder<br />
zurück auf<br />
dem Rasen:<br />
Verena<br />
Aschauer<br />
Verena Aschauers<br />
Karriere ist geprägt<br />
von vielen Höhen –<br />
und seit vergangenem<br />
Sommer auch<br />
von einem ganz<br />
großen Tiefpunkt.<br />
INTERVIEW KEVIN BELL<br />
Verena Aschauer feiert Anfang des<br />
Jahres ihren erst 26. Geburtstag<br />
und hat trotz ihres jungen Alters<br />
schon eine Menge erlebt: 67 Länderspiele,<br />
DFB-Pokal-Finalistin,<br />
Wiens Sportlerin des Jahres 2017,<br />
All-Star-Team der EURO 2017 – ihr<br />
Karriereweg, der bereits seit ihrem 16. Lebensjahr<br />
durch Deutschland führt, ging im<br />
Grunde immer nur steil nach oben. Das änderte<br />
sich im Sommer 2019, als eine schwere<br />
Infektion in der Brust ihre Karriere und<br />
ihre Gesundheit gefährdete. Im emotionalen<br />
Interview mit dem ÖFB CORNER gibt die<br />
Flügelspielerin Einblicke in die schwerste<br />
Zeit ihrer Karriere und kündigt den vielleicht<br />
schönsten Tag ihres Lebens an.<br />
ÖFB CORNER: Verena, du hast es geschafft!<br />
Du bist wieder zurück und hast<br />
auch bereits wieder drei Länderspiele<br />
absolviert. Wie fühlt es sich an?<br />
VERENA ASCHAUER: Ich bin sehr glücklich,<br />
gesund zu sein und endlich wieder das machen<br />
zu können, was ich liebe.<br />
Wie schwer war der Weg zurück?<br />
Extrem schwer. Vor allem mental, aber<br />
auch physisch. Jeder Sportler weiß, wie<br />
schnell man „abbaut“, wenn man nichts tun<br />
darf. Als ich wieder zu trainieren begonnen<br />
habe, war ich sehr weit weg von meiner<br />
Topform, aber es wurde Woche für Woche<br />
besser. Schlussendlich stand ich schneller<br />
wieder auf dem Platz als erwartet.<br />
Was genau hat dich aus der Bahn<br />
geworfen?<br />
Ich habe im Frühjahr einen Knoten in<br />
meiner Brust ertastet, der mir Probleme<br />
bereitet und Schmerzen verursacht hat.<br />
Danach folgten unzählige Arztbesuche und<br />
Untersuchungen. Nach monatelanger Ungewissheit<br />
stellte sich heraus, dass es sich um<br />
eine Infektion unbekannten Ursprungs handelt,<br />
die erst nach der Diagnose gezielt behandelt<br />
werden konnte.<br />
Wie hast du die Monate der Ungewissheit<br />
verbracht?<br />
Die Tage bestanden fast ausschließlich<br />
aus Warten. Anders als bei fußballspezifischen<br />
Verletzungen, wo man mit einem<br />
Trainings- und Therapieplan ein klares Ziel<br />
vor Augen hat, wusste bei mir zunächst niemand,<br />
worum es sich handelt und ob ein<br />
etwaiges Training mit gesundheitlichen Folgen<br />
verbunden wäre. Diese Zeit war sehr<br />
belastend. Familie und Freunde waren<br />
enorm wichtig, gaben mir Ablenkung und<br />
Rückhalt zugleich.<br />
Freunde wie deine langjährige Mitspielerin<br />
Laura Feiersinger.<br />
Wir wohnen seit vielen Jahren zusammen.<br />
Laura war in dieser Zeit enorm wichtig<br />
für mich, wusste auch als eine der Ersten<br />
Bescheid. Mit ihrem Wissen über Ernährung<br />
hat sie mir geholfen, meine Nahrung anzupassen,<br />
um die Infektion auch auf diesem<br />
Wege zu bekämpfen. Was ich aber am meisten<br />
schätze, ist, dass sie wusste, wann ich<br />
einfach nur eine Umarmung gebraucht habe.<br />
Viel Rückhalt gab dir auch deine Familie.<br />
Ohne meine Familie hätte ich das alles<br />
nur schwer durchgestanden. Dadurch, dass<br />
gerade Fußball-Sommerpause war, habe ich<br />
meine Eltern und Brüder sehr oft gesehen.<br />
Beim gemeinsamen Familienurlaub kam<br />
zwar kein wirkliches Urlaubsfeeling auf, aber<br />
es war für alle wichtig, dass wir in dieser<br />
Zeit viel zusammen waren.<br />
CORNER 04/19<br />
27
FRAUEN-NATIONALTEAM<br />
VERENA ASCHAUER<br />
Nach der Diagnose hast du dann grünes<br />
Licht bekommen und dich in Windeseile<br />
zurück in die Bundesliga und ins Nationalteam<br />
gespielt.<br />
Mitte August habe ich viele Läufe absolviert,<br />
um die Grundlage wiederherzustellen.<br />
Als ich ins Mannschaftstraining eingestiegen<br />
bin, bin ich von Tag zu Tag fitter<br />
geworden. Als letzten Schritt hab ich mich<br />
dann noch überwinden müssen, wieder voll<br />
in die Zweikämpfe zu gehen. Bereits Anfang<br />
September bin ich im Pokalspiel gegen Leipzig<br />
wieder zum Zug gekommen. Ich bin sehr<br />
glücklich, wieder auf dem Platz zu stehen.<br />
Du bist also „back on track“ und in deiner<br />
Fußballkarriere ist nach mehr als neun<br />
Jahren in Deutschland hoffentlich erst<br />
Halbzeit. Hättest du dir das alles jemals<br />
erträumen lassen?<br />
Ich hatte den Traum vom Ausland schon<br />
in jungen Jahren und hab den Schritt dann<br />
schon mit 16 Jahren gewagt. Angefangen<br />
hat alles 2010 bei einer Gastfamilie in Herford.<br />
Das erste Jahr in der deutschen Bundesliga<br />
war in jeder Hinsicht hart, aber Laura<br />
und ich haben es gemeistert und spielen<br />
mittlerweile in unserer neunte Bundesliga-<br />
Saison – und zählen zu den „Älteren“.<br />
Du hast erstmals auch eine Führungsrolle.<br />
Wie kommst du damit zurecht?<br />
Eigentlich sehr gut. Noch vor einigen<br />
Jahren hätte ich nicht die Verantwortung<br />
übernommen, auch einmal Dinge anzusprechen.<br />
In Frankfurt legen Mitspielerinnen und<br />
auch der Trainer Wert auf meine Meinung<br />
und Erfahrung. Ich denke oft an die Zeit zurück,<br />
als ich noch das „Küken“ war. Jetzt<br />
bin ich für viele vielleicht die „Mama“.<br />
Auch im Frauen-Nationalteam bist du<br />
längst kein Küken mehr.<br />
Für Österreich zu spielen bedeutet mir<br />
irrsinnig viel und wird immer etwas Besonderes<br />
bleiben. Wir sind wie eine Familie.<br />
Als ich im Oktober mein Comeback feiern<br />
durfte, hat mir das noch einmal sehr viel<br />
Kraft gegeben.<br />
Die EURO 2017 war unglaublich erfolgreich.<br />
Das nächste Ziel lautet demnach<br />
EURO 2021?<br />
2017 war wie ein Traum. Wir hatten uns<br />
viel vorgenommen, es ist alles aufgegangen.<br />
Es war der Höhepunkt meiner bisherigen<br />
Karriere. Das Gefühl, die Stimmung<br />
und die Emotionen waren unbeschreiblich.<br />
Deshalb wollen wir auch 2021 unbedingt<br />
wieder dabei sein.<br />
Was hat sich seit dem Erfolg bei der<br />
EURO 2017 geändert?<br />
Früher haben wir das Spiel auf den zweiten<br />
Ball forciert, mittlerweile versuchen wir<br />
spielerische Lösungen zu finden, Schnittstellen<br />
und Zwischenlinienräume zu bespielen.<br />
Unsere Spielanlage hat sich um 180<br />
Grad verändert. Wir sind derzeit viel weiter<br />
und besser als 2017.<br />
Und was hat sich seit dem Erfolg bei der<br />
EURO 2017 bei dir geändert?<br />
Ich habe beim „Sommermärchen“ auch<br />
meine große Liebe gefunden. Wir werden<br />
im Sommer heiraten. Die Vorbereitungen<br />
sind in vollem Gange. Wir sind schon sehr<br />
aufgeregt und können es kaum erwarten.<br />
Das Interview ist zu Ende, deine Karriere<br />
noch lange nicht. Trotzdem stellen wir<br />
die Phrasenschwein-Frage zum Abschluss:<br />
Würdest du alles noch einmal<br />
genauso machen?<br />
Ja, das ist mein Weg, darauf bin ich sehr<br />
stolz! Das Einzige, was ich wirklich bereue,<br />
ist, dass ich die Schule abgebrochen habe.<br />
Ich war so auf den Sport fokussiert, dass<br />
ich zwei Jahre vor der Matura aufgehört<br />
habe. Ich war einfach naiv und hatte nur<br />
Fußball im Kopf. An alle Talente da draußen:<br />
Widmet euch erst eurer Ausbildung und<br />
dann eurer Karriere!<br />
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Geboren am:<br />
20. Jänner 1994 in Wien<br />
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Vereine: 1. FFC Frankfurt<br />
(seit 2017), SC Sand,<br />
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FRAUEN-NATIONALTEAM<br />
TEXT KEVIN BELL<br />
„Revolution“<br />
trägt erste<br />
Früchte<br />
2017 entschied sich ÖFB-Teamchef<br />
Dominik Thalhammer am Höhepunkt<br />
des Erfolgs für eine völlige Veränderung<br />
der Spielanlage. Eine „Revolution“,<br />
die sich ausgezahlt hat: 2019 markiert<br />
eines der erfolgreichsten Jahre des<br />
Frauen-Nationalteams überhaupt.<br />
Das Länderspieljahr ist für das<br />
Frauen-Nationalteam fulminant zu<br />
Ende gegangen. Mit 9:0 schossen<br />
Shootingstar Julia Hickelsberger-<br />
Füller und ihre Mitspielerinnen EM-<br />
Quali-Gegner Kasachstan aus der<br />
Mödlinger BSFZ-Arena. Es war der<br />
dritthöchste Sieg in der Geschichte der ÖFB-<br />
Frauen – und ein perfektes Ende eines höchst<br />
erfolgreichen Jahres.<br />
Zehn Begegnungen absolvierte die Elf<br />
von ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer<br />
2019. Nur einmal gingen die Österreicherinnen<br />
dabei als Verliererinnen vom Platz – am<br />
9. April gegen die späteren WM-Dritten aus<br />
Schweden. Demgegenüber stehen sechs<br />
Siege. So wurden im Herbst etwa die vier<br />
Pflichtspiele im Rahmen der Qualifikation für<br />
die UEFA Women’s EURO 2021 gewonnen.<br />
Mit zwölf Punkten und 16:0 Toren überwintert<br />
die ÖFB-Elf auf Platz 1 in der Gruppe G.<br />
Auch wenn die beiden Duelle mit Gruppenkopf<br />
Frankreich noch ausstehen und der<br />
Weg zur Endrunde nach England noch weit<br />
ist, könnte das Fundament für die entscheidende<br />
Quali-Phase im Frühjahr 2020 kaum<br />
besser sein. „Wir sind auf dem richtigen Weg.<br />
Man merkt, dass wieder etwas im Entstehen<br />
ist“, sagt ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer.<br />
Die Worte des 49-Jährigen lassen erahnen,<br />
dass nach der erfolgreichen EURO 2017<br />
ein großer Umbruch stattgefunden hat und<br />
intensive, lehrreiche Monate hinter Viktoria<br />
Schnaderbeck & Co. liegen. Aber warum<br />
eigentlich?<br />
Neuer Weg<br />
„Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir mit<br />
unserer Art zu spielen auch in den kommenden<br />
Jahren noch erfolgreich sein können“,<br />
erinnert sich Thalhammer. Mit der flexiblen,<br />
aber defensiven Ausrichtung und dem Spiel<br />
Gab 2019 ihr Länderspieldebüt<br />
und erzielte bereits fünf Treffer:<br />
Julia Hickelsberger-Füller<br />
30<br />
CORNER 04/19
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
auf den zweiten Ball hätte das Team vielleicht<br />
auch weiterhin gute Ergebnisse liefern<br />
können, dennoch waren, um dauerhaft<br />
mit Topteams mithalten zu können, neue<br />
Impulse im Ballbesitz- und Offensivspiel<br />
gefragt, verdeutlicht der Teamchef: „Deshalb<br />
haben wir uns am Höhepunkt unseres<br />
Erfolges entschlossen, eine radikale Änderung<br />
der Spielweise herbeizuführen.“<br />
Seither predigt Thalhammer nun in<br />
vielen Bereichen die „Antithese“ zu dem,<br />
was bisher von den Spielerinnen verlangt<br />
wurde. „Es ist eigentlich eine Revolution<br />
hin zu einem Ballbesitzspiel, das wir aber<br />
nicht statisch, sondern außerordentlich<br />
dynamisch und mit vielen Positionswechseln<br />
interpretieren“, erklärt der Teamchef,<br />
der auch als Gesamtleiter der Trainerausbildung<br />
im ÖFB fungiert.<br />
Dynamische Raumbesetzung, Passsicherheit<br />
oder Beharrlichkeit sind nur einige<br />
Schlagworte des neuen Weges. Spätestens<br />
zum Ende der WM-Qualifikation,<br />
bei der Österreich als Zweiter hinter Spanien<br />
das Soll erfüllte, das Play-off aber<br />
knapp verpasste, waren erste Muster der<br />
neuen Philosophie erkennbar. Dass in den<br />
Freundschaftsspielen gegen die Weltklassegegner<br />
Deutschland (1:3), England (0:3)<br />
und Schweden (0:2) die Ergebnisse ausblieben,<br />
sorgte auf dem Weg zur nächsten<br />
Entwicklungsstufe kaum für Sorgenfalten<br />
beim Teamchef: „Es war klar, dass so eine<br />
Umstellung Zeit braucht.“<br />
Träumen erlaubt<br />
Heute, Ende 2019, ist das Frauen-Nationalteam<br />
viel weiter als in der Vergangenheit.<br />
„Wir haben das, was wir im Training<br />
und in den Analysen erarbeiten, zuletzt<br />
More of the same? Thalhammer entschied<br />
sich für einen anderen Weg.<br />
mehr und mehr umgesetzt. Gegen Top-<br />
Nationen wie Frankreich müssen wir es<br />
aber 90 Minuten lang schaffen“, so Thalhammer.<br />
2,2 Tore pro Spiel im Jahr 2019 und<br />
die souveräne Tabellenführung in der EM-<br />
Quali-Gruppe unterstreichen aber, dass die<br />
neue Spielidee bereits jetzt einige äußerst<br />
reife Früchte trägt – auch deshalb, weil<br />
längst nicht alle Tugenden gänzlich über<br />
Bord geworfen wurden. Weiterhin gefragt<br />
sind Leidenschaft, Funktionslust, aber auch<br />
bewährte Pressing- und Defensivmuster.<br />
Manuela Zinsberger musste in diesem<br />
Jahr nur viermal hinter sich greifen. Eine<br />
ähnlich starke Defensivleistung gelang<br />
dem Frauen-Nationalteam zuletzt im Jahr<br />
2004 – da fanden allerdings nur drei Länderspiele<br />
statt.<br />
Im Heimspiel gegen Frankreich im<br />
Frühjahr 2020 wird sich zeigen, wie weit<br />
die Österreicherinnen nach der „Revolution“<br />
tatsächlich schon sind. Dann muss<br />
freilich noch mehr stimmen als nur die<br />
Spielanlage. „Frankreich ist eines der besten<br />
Teams der Welt und wird uns ex trem<br />
fordern, aber träumen darf man immer –<br />
das hat uns in den letzten Jahren ausgezeichnet<br />
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UNIQA ÖFB CUP<br />
TEXT SIMON-PETER CHARAMZA<br />
8<br />
Da waren’s<br />
nur noch<br />
Im Gegensatz zur 2. Runde gaben sich die<br />
Favoriten im Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups<br />
keine Blöße. Im Viertelfinale Anfang Februar<br />
2020 wartet ein Topspiel zweier Bundesligisten.<br />
Viertelfinale komplett! Am 29. und<br />
30. Oktober ging das Achtelfinale<br />
im UNIQA ÖFB Cup über die Bühne.<br />
Mit Titelverteidiger FC Red Bull<br />
Salzburg, WSG Swarovski Tirol, SK<br />
Puntigamer Sturm Graz, LASK und<br />
spusu SKN St. Pölten wurden fünf<br />
Bundesligisten ihrer Favoritenrolle gerecht.<br />
Für eine faustdicke Überraschung sorgte<br />
hingegen FC Wacker Innsbruck. Die Tiroler<br />
rangen die Eurofighter des RZ Pellets WAC<br />
mit 1:0 nieder und sorgten für die größte<br />
Sensation im Achtelfinale. Ebenfalls unter den<br />
letzten acht stehen SC Austria Lustenau und<br />
SKU Ertl Glas Amstetten.<br />
Ins EM-Jahr 2020 startet Fußball-Österreich<br />
Anfang Februar mit dem UNIQA ÖFB<br />
Cup-Viertelfinale. Die Auslosung, die von den<br />
beiden ÖSV-Speed-Assen Matthias Mayer<br />
und Vincent Kriechmayr durchgeführt wurde,<br />
ergab spannende Duelle.<br />
Den Auftakt bestreiten am Freitag, dem<br />
7. Februar, der SKN und Wacker Innsbruck in<br />
St. Pölten. Im „West-Derby“ fordert SC Austria<br />
Lustenau am Samstag, dem 8. Februar,<br />
den Bundesliga-Aufsteiger aus Wattens. Für<br />
beide Teams ist es eine ideale Gelegenheit,<br />
um nach einem durchwachsenen Herbst 2019<br />
mit einem großen Erfolg ins nächste Kalenderjahr<br />
zu starten.<br />
Die dritte Partie des Viertel finales ist ein<br />
absoluter Kracher, denn der LASK trifft eben-<br />
falls am 8. Februar in Pasching auf den SK<br />
Puntigamer Sturm Graz, den Cupsieger von<br />
2018. Das Duell der beiden Traditionsklubs<br />
garantiert sowohl auf dem Rasen als auch<br />
auf den Rängen absolutes Top-Niveau.<br />
Schließlich wartet auf Regionalligist<br />
Am stetten am Sonntag, dem 9. Februar, das<br />
Duell des Jahres: Die Niederösterreicher<br />
empfangen den Double-Gewinner FC Red<br />
Bull Salzburg und hoffen auf Volksfeststimmung,<br />
um die Bullen mit vereinten Kräften<br />
zu fordern.<br />
Tickets für die Runde der letzten acht<br />
sind bei den Verkaufsstellen und Online-<br />
Kanälen der Viertelfinalisten erhältlich. Im<br />
Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cups wird an<br />
jeden Heimverein eine Prämie in Höhe von<br />
21.000 € ausgeschüttet. Jeder Gastverein<br />
erhält 39.000 €. Alle Gastgeber behalten darüber<br />
hinaus die gesamten Ticketeinnahmen.<br />
Hintergrundstorys, News und Videos<br />
zum UNIQA ÖFB Cup finden Sie auf der offiziellen<br />
UNIQA ÖFB Cup-Facebook-Seite, am<br />
Instagram-Account, auf YouTube und auf der<br />
Website www.uniqaoefbcup.at.<br />
32 CORNER 04/19
LASK gegen Sturm<br />
lautet der Kracher im<br />
Viertelfinale des<br />
UNIQA ÖFB Cups.<br />
UNIQA ÖFB CUP 2019/20,<br />
ACHTELFINAL-ERGEBNISSE<br />
ASK Ebreichsdorf vs. FC Red Bull Salzburg 0:5 (0:3)<br />
Tore: Okugawa (7.), Koita (13., 75.), Daka (28.), Haaland (86.)<br />
FC Wacker Innsbruck vs. RZ Pellets WAC 1:0 (1:0)<br />
Tor: Wallner (5.)<br />
LASK vs. Cashpoint SCR Altach 3:1 (3:0)<br />
Tore: Trauner (5.), Frieser (30.), Michorl (40.); Fischer (72.)<br />
spusu SKN St. Pölten vs. SV Guntamatic Ried 1:0 (0:0)<br />
Tor: Pak (84.)<br />
FC Gleisdorf 09 vs. WSG Swarovski Tirol 1:4 n. V. (1:1, 0:1)<br />
Tore: Pichorner (47.); Mader (15.), Pranter (99.), Nitzlnader<br />
(105.), Gölles (118.)<br />
Union Raiffeisen Gurten vs. SC Austria Lustenau 2:3 (0:1)<br />
Tore: Kreilinger (56.), Wimmleitner (84.); Burghuber (3./ET),<br />
Brown (64.), Morys (81.)<br />
USV RB Weindorf St. Anna am Aigen vs.<br />
SKU Ertl Glas Amstetten 0:3 (0:2)<br />
Tore: Peham (3., 5.), Schagerl (72.)<br />
KSV 1919 vs. SK Puntigamer Sturm Graz 0:2 (0:0)<br />
Tore: Despodov (47.), Balaj (90. +3)<br />
UNIQA ÖFB CUP 2019/20,<br />
VIERTELFINAL-PAARUNGEN<br />
spusu SKN St. Pölten vs. FC Wacker Innsbruck<br />
Freitag, 7. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />
NV Arena (Bimbo-Binder-Promenade 9, 3100 St. Pölten),<br />
Live auf ORF Sport+<br />
SC Austria Lustenau vs. WSG Swarovski Tirol<br />
Samstag, 8. Februar 2020, 15.00 Uhr<br />
Planet Pure Stadion (Schützengartenstraße 21,<br />
6890 Lustenau), Live auf ORF Sport+<br />
LASK vs. SK Puntigamer Sturm Graz<br />
Samstag, 8. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />
Raiffeisen Arena (Poststraße 38, 4061 Pasching),<br />
Live auf ORF eins<br />
SKU Ertl Glas Amstetten vs. FC Red Bull Salzburg<br />
Sonntag, 9. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />
Ertl Glas Stadion (Stadthallenstraße 1, 3300 Amstetten),<br />
Live auf ORF eins<br />
CORNER 04/19<br />
33
U21<br />
TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />
U21<br />
„2019 war ein Highlight“<br />
Das U21-Nationalteam von Werner Gregoritsch kann auf eines der<br />
erfolgreichsten Jahre überhaupt zurückblicken. Der Jahrgang 1996<br />
hat im Sommer erstmals an einer EM-Endrunde teilgenommen<br />
und sich überaus respektabel geschlagen. Seit Herbst ist der neue<br />
Jahrgang 1998 ebenfalls erfolgreich am Start.<br />
Die ÖFB-Auswahl ist mit vier Siegen<br />
aus fünf Spielen in die EM-Qualifikation<br />
gestartet. Man hat klare<br />
Siege gegen Kosovo, Andorra,<br />
Albanien und die Türkei gefeiert,<br />
musste sich jedoch auswärts Gruppenfavorit<br />
England rund um Manchester-City-Star<br />
Phil Foden und Chelsea-<br />
Angreifer Callum Hudson Odoi deutlich<br />
geschlagen geben. Aktuell liegen die Österreicher<br />
in Gruppe 3 punktegleich mit Leader<br />
England auf Rang zwei und damit voll auf<br />
Kurs. Auf Tabellenplatz drei folgt der Kosovo<br />
mit sechs Zählern aus fünf Spielen.<br />
Die Erfolgskonstante des Teams ist der<br />
erfahrene Teamchef Werner Gregoritsch, der<br />
seit 2012 die Geschicke des ÖFB-U21-Nationalteams<br />
lenkt. Neben all der Erfahrung aus<br />
über zwanzig Jahren im Profigeschäft sind<br />
es vor allem auch seine Menschenkenntnis<br />
und sein Umgang mit den Spielern, die ihn<br />
auszeichnen.<br />
Mit vier Siegen aus fünf<br />
Spielen legte die neu formierte<br />
U21 von Teamchef<br />
Werner Gregoritsch einen<br />
guten Start in die EM-<br />
Qualifikation hin.<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
34 CORNER 04/19
„Ich bin lange Jahre im Profigeschäft<br />
und verspüre noch immer große Freude und<br />
Lust, mit jungen Spielern zu arbeiten und<br />
ihnen etwas mitzugeben. Ich habe gelernt,<br />
dass man diese jungen Menschen auch mit<br />
einbinden muss. Das war früher noch etwas<br />
anders. Es macht irrsinnigen Spaß, wenn<br />
man von den Spielern das Feedback bekommt,<br />
dass sie, wenn sie Eigenverantwortung<br />
bekommen, das auch im Spiel richtig<br />
umsetzen“, so Gregoritsch. „Das Entscheidende<br />
ist, dass die Spielergeneration immer<br />
cleverer wird, immer besser ausgebildet ist.<br />
Die Vereine tragen viel dazu bei. Es freut<br />
mich für Spieler wie Alexander Schlager<br />
oder Stefan Posch, die es direkt von der U21<br />
zur UEFA EURO 2020 geschafft haben.“ Das<br />
ist auch ein Zeichen für die Durchgängigkeit<br />
zwischen den ÖFB-Teams und die gute Zusammenarbeit<br />
der Verantwortlichen. „Die<br />
Spieler merken, dass wir im Betreuerstab<br />
große Freude daran haben, mit ihnen zu arbeiten.<br />
Sie wissen auch, dass ihre Arbeit<br />
von oben, von Teamchef Franco Foda, sehr<br />
genau beobachtet wird. Auch Sportdirektor<br />
Peter Schöttel ist immer bei uns dabei und<br />
gibt sehr wichtige Inputs“, nennt Gregoritsch<br />
weitere Erfolgsfaktoren. Und die waren gerade<br />
2019 entscheidend.<br />
„Das Jahr 2019 war natürlich ein Highlight.<br />
Für mich war es sicher das erfolgreichste<br />
Jahr, seitdem ich U21-Teamchef bin. Die<br />
EM war für alle eine ganz besondere Sache.<br />
Spieler und Betreuerteam waren drei Wochen<br />
zusammen und es hat keinen Konflikt<br />
und keine Undiszipliniertheit gegeben. Ich<br />
glaube auch, dass die Spieler des neuen<br />
Jahrgangs, die bereits bei der EM im Kader<br />
waren, dadurch eine Siegermentalität mitgenommen<br />
haben, die man im Herbst gesehen<br />
hat.“<br />
Auch von dem einen oder anderen Rückschlag<br />
lässt sich Werner Gregoritsch nicht<br />
aus der Bahn werfen. „Das England-Spiel<br />
war schon ein richtiger Tiefschlag, aber wir<br />
haben das super aufgearbeitet und die Re-<br />
aktion gegen den Kosovo war sehr erfreulich.<br />
Dabei ist uns auch etwas Historisches gelungen:<br />
Noch nie ist eine U21 mit vier Siegen<br />
aus fünf Spielen in die Qualifikation gestartet.<br />
Das zeigt, dass sich die Mannschaft sehr<br />
schnell gefunden hat und auf dem Platz als<br />
Einheit auftritt“, zieht er eine positive Jahresbilanz<br />
und fügt hinzu: „Mit dem Erfolg bekommt<br />
man eine gewisse Gelassenheit, da<br />
man sieht, dass man mit dem Know-how,<br />
das man hat, auch erfolgreich sein kann. Man<br />
darf sich aber nie zurücklehnen und denken<br />
das ist es jetzt. Davor warne ich auch meine<br />
Spieler immer wieder.“<br />
Im November hat man es geschafft,<br />
gegen den Kosovo vor über 3000 Zuschauern<br />
in Ried einen würdigen Schlusspunkt<br />
unter das EM-Quali-Jahr 2019 zu setzen.<br />
„Die Stimmung in Ried war großartig! Die<br />
über 3000 Fans haben unsere Mannschaft<br />
in diesem wichtigen EM-Qualifikationsspiel<br />
gegen den Kosovo hervorragend unterstützt.<br />
Die Vereinsverantwortlichen der SV Ried<br />
waren äußerst engagiert und haben uns in<br />
allen Belangen toll betreut, dafür möchte ich<br />
meinen Dank aussprechen. Wir haben uns<br />
sehr willkommen gefühlt. Das Spiel vor dieser<br />
Kulisse war der krönende Abschluss für<br />
ein erfolgreiches Jahr 2019.“<br />
Bei der UEFA U21-EURO 2021, die in<br />
Slowenien und Ungarn ausgetragen wird,<br />
sind erstmals 16 Teams dabei. Die neun<br />
Sieger sowie der beste Zweitplatzierte aller<br />
Quali-Gruppen lösen das Ticket auf direktem<br />
Weg. Die übrigen acht Gruppenzweiten spielen<br />
sich in einem Play-off die vier verbleibenden<br />
Startplätze aus.<br />
Es sieht gut aus für das U21-Nationalteam.<br />
„Wir haben eine gute Mannschaft und<br />
wissen, was wir können. Das Team ist erst<br />
seit September in dieser Konstellation zusammen,<br />
da hatten andere Teams mehr Zeit, um<br />
sich vorzubereiten. Es wird in unserer Gruppe<br />
im Lauf der Qualifikation noch einige<br />
schwierige Spiele geben“, weiß Werner<br />
Gregoritsch – aus Erfahrung eben.<br />
Werner Gregoritsch<br />
hat ein Händchen<br />
für seine Spieler (im<br />
Bild Dominik Fitz).<br />
»2019 war das<br />
erfolgreichste<br />
Jahr, seit ich<br />
Teamchef bin.«<br />
CORNER 03/19<br />
35<br />
A-4400 Steyr, Aschacher Straße 35 | Tel. +43 (0) 7252 48 656 0 | www.swt.co.at
NACHWUCHS<br />
Die vier Nachwuchsnationalteams,<br />
die<br />
im Herbst die<br />
Qualifika tion für die<br />
Europameisterschaftsendrunden<br />
in Angriff<br />
nahmen, sind – dank<br />
souveräner Auftritte –<br />
alle noch im Rennen.<br />
Im Frühjahr kämpfen<br />
sie um ihre Endrundentickets.<br />
TEXT KEVIN BELL<br />
Hinter den Nachwuchs-Nationalteams<br />
liegt ein äußerst erfolgreicher<br />
Herbst. Die vier Teams (U17<br />
und U19, männlich und weiblich),<br />
die in der jeweiligen Europameisterschaft<br />
an den Start gegangen<br />
sind, haben alle souverän die letzte<br />
Qualifikationsphase erreicht. Insgesamt holten<br />
die Österreicher in der ersten EM-Quali-<br />
Runde starke 33 von 36 möglichen Punkten<br />
bei unglaublichen 55:4 Toren. Im Frühjahr<br />
gehen die männlichen und weiblichen Nationalteams<br />
der Jahrgänge 2001 und 2003 bei<br />
der Eliterunde (die Auslosung erfolgte nach<br />
Redaktionsschluss) an den Start, wo die EM-<br />
Tickets ausgespielt werden.<br />
Vier Schritte<br />
Richtung EM<br />
U19 setzt bei Heimturnier<br />
Rufzeichen<br />
Die U19-Burschen (Jahrgang 2001) von<br />
Teamchef Rupert Marko hatten in der ersten<br />
EURO- Quali-Runde Heimrecht. Und die<br />
Mannschaft um Teamkapitän Joshua Steiger<br />
zeigte sich beim Miniturnier in Salzburg von<br />
ihrer allerbesten Seite. Drei Siege gegen<br />
Gibraltar (14:0), die Schweiz (2:1) und Irland<br />
(2:0) mit einem Torverhältnis von 18:1 waren<br />
gleichbedeutend mit dem unangefochtenen<br />
Gruppensieg, mehr noch, die Österreicher<br />
schlossen die erste Qualifikationsrunde als<br />
bestes der 52 angetretenen Teams ab. Damit<br />
gebührte der Marko-Elf bei der Auslosung<br />
zur Eliterunde in Nyon (nach Redaktionsschluss)<br />
ein Platz in Lostopf 1. „Damit war<br />
angesichts der starken Konkurrenz wirklich<br />
nicht zu rechnen“, sagte Marko nach dem<br />
Heimturnier. „Wir sind sehr stolz, wie sich<br />
die Mannschaft präsentiert hat. Die Spieler<br />
haben gesehen, dass man mit Einsatzbereitschaft<br />
und Willen auch gegen starke Nationen<br />
bestehen kann.“ In der Eliterunde werden<br />
im Frühjahr die sieben Startplätze für die<br />
UEFA U19-EURO 2020 in Nordirland (19.7.<br />
bis 1.8.) vergeben. Nur die Gruppensieger<br />
lösen das Endrundenticket.<br />
36<br />
CORNER 04/19
Schloss die erste Qualifikationsphase<br />
als bestes<br />
Team Europas ab:<br />
die U19 von Teamchef<br />
Rupert Marko<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
U17 stürmt ebenfalls in Topf 1<br />
Auch die U17-Burschen (2003) haben durch<br />
ihr erfolgreiches Abschneiden beim Quali-<br />
Turnier in Norwegen den Sprung in den ersten<br />
Topf der Eliterunden-Auslosung geschafft.<br />
Bei den ersten Pflichtspielauftritten von<br />
Teamchef Martin Scherb überhaupt kamen<br />
die Mannen um Teamkapitän Ervin Omic zu<br />
drei Siegen über Malta (6:0), Bulgarien (4:1)<br />
und Gastgeber Norwegen (1:0) mit 11:1<br />
Toren. „Die Freude über das Erreichte ist<br />
riesengroß“, sagte Martin Scherb. „Die Burschen<br />
haben sich den Gruppensieg absolut<br />
verdient, der Sieg gegen Norwegen zum<br />
Abschluss war sicherlich ein Höhepunkt des<br />
Lehrgangs.“ Beim entscheidenden Spiel um<br />
den Gruppensieg gelang Rapids Yusuf Demir<br />
nach einem Sololauf<br />
das einzige Tor des<br />
Abends. Scherb sieht<br />
auch für die Eliterunde,<br />
die nach Redaktionsschluss<br />
in Nyon<br />
ausgelost wurde, gute<br />
Chancen: „Die Mannschaft<br />
hat bewiesen,<br />
dass sie sehr entwicklungsfähig<br />
ist. Wir<br />
freuen uns auf die<br />
Eliterunde!“ Die UEFA<br />
U17-EURO 2020 findet<br />
vom 21. Mai bis<br />
6. Juni in Estland statt.<br />
Die acht Gruppensieger<br />
der Eliterunde sowie<br />
die sieben besten<br />
Zweiten lösen im Frühjahr<br />
das Endrundenticket.<br />
Die Scherb-Elf<br />
könnte in die Fußstapfen<br />
der 2002er-Mannschaft<br />
von Teamchef<br />
Manfred Zsak treten,<br />
die 2019 bei der U17-<br />
EM in Irland am Start<br />
war.<br />
Nicht nur die U19-<br />
Frauen jubelten,<br />
alle in den UEFA-<br />
Bewerben angetretenen<br />
ÖFB-Teams<br />
überstanden die<br />
erste Quali-Runde.<br />
U17-Frauen knüpfen nahtlos an<br />
Wie die U17-Burschen hoffen auch die Mädchen<br />
des Jahrgangs 2003, es ihren Vorgängerinnen<br />
gleichzutun. Erst im Mai trat Teamchef<br />
Markus Hackl mit dem Jahrgang 2002<br />
bei der UEFA Women’s U17 EURO an. Schon<br />
bei der Endrunde in Bulgarien zählten einige<br />
jüngere Spielerinnen zum Stammpersonal,<br />
die auch in der aktuellen Qualifikation für die<br />
Endrunde 2020 in Schweden (9. bis 22. Mai)<br />
an den Start gegangen sind. Die Österreicherinnen<br />
marschierten im Oktober mühelos<br />
durch die erste Quali-Phase. Beim Miniturnier<br />
in der Slowakei gelang dank Siegen über die<br />
Gastgeberinnen (3:1), Estland (12:0) und<br />
Finnland (3:0) der souveräne Gruppensieg.<br />
Dass der erste Lostopf um lediglich ein Tor<br />
verpasst wurde, ist kein Beinbruch. „Wenn<br />
uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir<br />
uns mit neun Punkten und +17 Toren für die<br />
Eliterunde qualifizieren, hätten wir es alle<br />
unterschrieben“, so der Teamchef. Die Hackl-<br />
Elf kennt ihre Gegnerinnen für die Eliterunde<br />
bereits. Vom 23. bis 29. März treffen die<br />
Österreicherinnen in Irland auf die Gastgeberinnen,<br />
Serbien und Dänemark. Nur der<br />
Gruppensieg bringt das EM-Ticket!<br />
U19-Frauen überzeugen<br />
vor eigenem Publikum<br />
Wie ihre männlichen Altersgenossen hatten<br />
auch die U19-Frauen (2001) bei der ersten<br />
Qualifikationsrunde zur UEFA Women’s U19<br />
EURO 2020 Heimrecht. Die Auswahl von<br />
Teamchef Michael Steiner empfing in Bad<br />
Wimsbach und Windischgarsten Israel (2:0),<br />
Lettland (6:0) und die Schweiz (0:1). Bereits<br />
nach dem zweiten Auftritt hatten die Österreicherinnen<br />
ihren Platz in der Eliterunde<br />
sicher. Im Kampf um den Gruppensieg fehlte<br />
zum Abschluss gegen die Eidgenossinnen<br />
ein wenig das Spielglück, aber auch der zweite<br />
Platz kann sich sehen lassen. „Wir haben<br />
die Zielsetzung erreicht und es in die Eliterunde<br />
geschafft. Wir haben aber auch gesehen,<br />
wo wir uns noch verbessern müssen“, so<br />
Steiner. Bei der Eliterunde, die vom 8. bis<br />
14. April in Kroatien stattfindet, wird das ÖFB-<br />
Team um Kapitänin Celina Degen dann jedenfalls<br />
seine Topform brauchen. Die Österreicherinnen<br />
treffen neben den Gastgeberinnen<br />
auch auf U17-WM-Teilnehmer Finnland<br />
und Russland. Um das Ticket für die Endrunde<br />
in Georgien (21. Juli bis 2. August) zu<br />
lösen, ist der Gruppensieg notwendig.<br />
CORNER 04/19 37
Nina Burger (rechts) und Lira<br />
Alushi präsentieren den Pokal,<br />
der am 24. Mai in Wien<br />
vergeben wird.<br />
Finale in Wien<br />
Es soll ein Fest werden!<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Am 24. Mai 2020 steigt um 18.00 Uhr im Viola Park in Wien das Finale<br />
der UEFA Women’s Champions League 2020. Die besten Frauen-Klubteams<br />
werden im ersten europäischen Finale seit 1995 auf heimischem<br />
Boden gegeneinander antreten. TEXT KEVIN BELL<br />
Im Rahmen eines Kick-off-Events im Finalstadion<br />
setzten ÖFB-Generalsekretär Dr.<br />
Thomas Hollerer, Mag. Markus Kraetschmer,<br />
Vorstandsvorsitzender der FK Austria<br />
Wien AG, Weltmeisterin und UEFA-<br />
Women’s-Champions-League-Siegerin<br />
Fatmire „Lira“ Alushi, ÖFB-Finalbotschafterin<br />
Nina Burger sowie die ÖFB-Teamspielerinnen<br />
und UWCL-Teilnehmerinnen Viktoria<br />
Schnaderbeck, Manuela Zinsberger (Arsenal<br />
WFC) und Carina Wenninger (FC Bayern München)<br />
einen ersten öffentlichkeitswirksamen<br />
Impuls im Hinblick auf das Endspiel.<br />
„Der ÖFB hat sich im Bereich Frauenfußball<br />
sehr gut entwickelt. Dieses Finale nach<br />
Österreich zu vergeben ist eine große Anerkennung.<br />
Die Aufmerksamkeit rund um dieses<br />
Finale ist größer denn je. Die UEFA und<br />
auch der ÖFB tun viel dafür, dass der Frauenfußball<br />
vorankommt. Die Vision ist, dass der<br />
Frauenfußball noch einen höheren Stellenwert<br />
bekommt. Österreichs Nationalspielerinnen<br />
sind tolle Vorbilder für junge Mädchen. Wien<br />
ist eine sehr schöne Stadt, auch das Stadion<br />
ist toll – es wird am 24. Mai ein Fußballfest“,<br />
so Lira Alushi, die selbst 2010 den UWCL-Titel<br />
mit Turbine Potsdam holen konnte.<br />
Tickets für das Finale sind auf www.oefb.<br />
at/tickets erhältlich.<br />
„Karten sind zu sehr moderaten Preisen<br />
zwischen 4 und 12 Euro zu bekommen. Unser<br />
Ziel ist es, ein volles Stadion zu erreichen.<br />
Dieses Finale soll ein weiterer Impuls für den<br />
heimischen Frauenfußball sein. Ein Finale vor<br />
einer tollen Kulisse kann eine große Vorbildwirkung<br />
haben. Der Frauen- und Mädchenfußball<br />
ist nicht nur die Zukunft, sondern auch<br />
die Gegenwart. Wir haben in den letzten Jahren<br />
an unserer Strategie gearbeitet und sind<br />
der Meinung, dass es essenziell ist, einen<br />
Schwerpunkt im Mädchen- und Frauenfußball<br />
zu setzen. Dazu braucht es neben Projekten<br />
an der Basis auch Leuchtturmprojekte wie das<br />
Finale der UEFA Women’s Champions League.<br />
Organisatorisch sind wir mit Christian<br />
Schramm an der Spitze der Projektgruppe gut<br />
aufgestellt“, so ÖFB-Generalsekretär Dr. Thomas<br />
Hollerer.<br />
„Team Challenge“ mit<br />
exklusiven Preisen<br />
Für Vereinsteams gibt es überdies im Rahmen<br />
der „Team Challenge“ neben vergünstigten<br />
Tickets auch attraktive Preise zu gewinnen.<br />
»Das Finale<br />
nach Österreich<br />
zu vergeben<br />
ist eine<br />
große Anerkennung.<br />
«<br />
DER WEG INS<br />
FINALE<br />
Viertelfinale<br />
24./25. März & 1./2. April 2020<br />
Halbfinale<br />
25./26. April & 2./3. Mai 2020<br />
Finale<br />
Viola Park, Wien<br />
24. Mai 2020, 18.00 Uhr<br />
38<br />
CORNER 04/19
Für Bestellungen von mindestens 10 und maximal<br />
30 Tickets bis 24. Dezember 2019 gibt<br />
es einen Sondertarif von 6 Euro pro Ticket und<br />
als Geschenk einen unterschriebenen Ball des<br />
Frauen-Nationalteams. Alle Bestellungen nehmen<br />
überdies an einem Gewinnspiel teil, im<br />
Rahmen dessen es fünf exklusive Preise wie<br />
ein „Meet and Greet“ mit dem Frauen-Nationalteam<br />
zu gewinnen gibt.<br />
„Es passiert viel im Frauenfußball. Es ist<br />
wichtig, junge Mädchen für den Fußball zu<br />
begeistern. In so einem wichtigen Bewerb<br />
mitwirken zu dürfen macht uns sehr stolz. Wir<br />
freuen uns sehr, das Finale der UEFA Women’s<br />
Champions League ausrichten zu dürfen. Ein<br />
Champions-League-Finale ist nicht alltäglich.<br />
Das klare Ziel muss lauten, dass das Stadion<br />
voll wird. Das erste große Finale in Wien seit<br />
1995 sollte Anreiz genug sein, ins Stadion zu<br />
kommen“, sagte Mag. Markus Kraetschmer.<br />
Nina Burger als<br />
ÖFB-Finalbotschafterin<br />
Der ÖFB startet zusätzlich in den kommenden<br />
Monaten mit einer Reihe von Promotion-Aktivitäten,<br />
um das Finale zu bewerben. Tatkräftige<br />
Unterstützung erhält der ÖFB dabei von<br />
der Rekordinternationalen und ÖFB-Legende<br />
Nina Burger, die als offizielle Botschafterin des<br />
Finales vorgestellt wurde.<br />
„Das Finale ist ein wichtiges Zeichen für<br />
den Frauenfußball in Österreich. So ein großes<br />
Ereignis im eigenen Land abhalten zu können<br />
rückt den Frauenfußball ins Rampenlicht. Ich<br />
erwarte mir ein volles Stadion, eine super Kulisse<br />
und tolle Stimmung. Das Finale kann eine<br />
perfekte Werbung für den Frauenfußball sein,<br />
sodass junge Mädchen das Interesse am Fußball<br />
und dann den Weg in die Vereine finden“,<br />
meinte Nina Burger.<br />
The Road to Vienna<br />
Acht Teams sind derzeit noch in der UEFA<br />
Women’s Champions League vertreten, zwei<br />
davon mit ÖFB-Legionärinnen. Titelverteidiger<br />
Lyon, Atlético Madrid, FC Barcelona, Bayern<br />
München (Carina Wenninger), VfL Wolfsburg,<br />
Paris Saint-Germain, Glasgow City und Arsenal<br />
WFC (Viktoria Schnaderbeck, Manuela Zinsberger)<br />
haben das Achtelfinale erfolgreich absolviert.<br />
Somit besteht die Chance, am 24. Mai<br />
in Wien ein Finale in der UEFA Women’s Champions<br />
League mit österreichischer Beteiligung<br />
zu erleben! Das ÖFB-Trio freut sich unabhängig<br />
von einer möglichen Teilnahme auf das Finale<br />
in Wien.<br />
Voller Vorfreude auf<br />
das Finale: Viktoria<br />
Schnaderbeck, Carina<br />
Wenninger, Manu<br />
Zinsberger
BUNDESLIGA<br />
Die krone.at-eBundesliga<br />
geht ins Finale<br />
Während die Tipico Bundesliga in<br />
ihrer Winterpause ist und die<br />
Spielfelder des Landes langsam<br />
unter einer weißen Schneeschicht<br />
verschwinden, geht es<br />
in der krone.at-eBundesliga besonders heiß<br />
her. Der größte eSport-Event des Landes<br />
findet heuer bereits zum dritten Mal statt.<br />
Gesucht werden einmal mehr die besten<br />
„FIFA“-Spieler Österreichs.<br />
Immer für Überraschungen gut<br />
Vier unterschiedliche Meister haben die bisherigen<br />
zwei Saisonen der krone.at-eBundesliga<br />
hervorgebracht und diese Auflagen<br />
haben gezeigt, dass die eBundesliga immer<br />
für Überraschungen gut ist. Bei der ersten<br />
Veranstaltung in der Saison 2017/18 triumphierte<br />
der SK Puntigamer Sturm Graz im<br />
Team bewerb, während sich Sercan Kara<br />
(damals für den LASK) den Einzeltitel sichern<br />
konnte. Im Vorjahr wurde der FC Red Bull<br />
Salzburg Meister im Teambewerb und im<br />
Einzel konnte Manuel Niedermayr vom<br />
spusu SKN St. Pölten nach einem unvergleichlichen<br />
Siegeszug den Pokal in die Höhe<br />
stemmen.<br />
„Die bisherigen beiden Saisonen waren<br />
reich an Highlights und Überraschungen. Die<br />
krone.at-eBundesliga ist von einem ambitionierten<br />
Projekt zu einem Fixpunkt im Bundesligakalender<br />
und vor allem zu einem<br />
jährlichen Highlight im FIFA-Kalender der<br />
Gamer geworden“, sagt Bundesliga-Vorstand<br />
Christian Ebenbauer.<br />
Der Weg zum Titel<br />
Nach der Online-Qualifikation und den Klub-<br />
Events, bei denen die Spieler in bewährter<br />
Manier in den Räumlichkeiten ihres Lieblingsklubs<br />
antreten durften, stehen nun die<br />
Finalkader – bestehend aus sechs Personen<br />
pro Team – fest. Die Finalisten treffen Anfang<br />
Februar in einer neuen Finallocation aufeinander,<br />
der 1912 errichteten Expedithalle am<br />
Gelände der ehemaligen Ankerbrotfabrik in<br />
GREGOR NESVADBA<br />
Wien-Favoriten. In diesem historischen Ambiente<br />
können die Finalkader der 12 Bundesligaklubs<br />
am Samstag, dem 1. Februar 2020,<br />
Geschichte schreiben und duellieren sich<br />
im Meisterschaftsmodus um den krone.ateBundesliga-Meistertitel<br />
2019/20 und das<br />
Preisgeld von 5000 Euro.<br />
Grande Finale<br />
Die 16 besten Einzelspieler qualifizieren sich<br />
für das große Einzelfinale, das einen Tag<br />
später am selben Ort stattfindet. Gespielt<br />
wird mit Best-of-Bundesligateams, die sich<br />
die Teilnehmer zusammenstellen, wobei<br />
maximal zwei Spieler je Klub ausgewählt<br />
werden dürfen. Neben den spielerischen<br />
Fähigkeiten braucht es also auch Talent als<br />
„Teamchef“, um jene Mannschaft auszuwählen,<br />
die man anschließend zum eBundesliga-<br />
Meistertitel im Einzelbewerb führen kann.<br />
Der beste Einzelspieler erhält neben wertvollen<br />
Punkten für die weltweite FIFA-Rangliste<br />
ebenfalls 5000 Euro Preisgeld, noch<br />
einmal 5000 Euro werden abgestuft auf<br />
weitere Platzierungen im Einzelbewerb aufgeteilt.<br />
Sowohl das Team- als auch das Einzelfinale<br />
werden live und frei empfangbar<br />
auf Sky Sport Austria übertragen.<br />
„Das Niveau des Bewerbs ist heuer wieder<br />
extrem hoch und der Finalevent wird in<br />
Sachen Ambiente und Erlebnis alles bisher<br />
Dagewesene noch einmal übertreffen“, sagt<br />
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.<br />
40 CORNER 04/19
FRAUENFUSSBALL<br />
TEXT KEVIN BELL<br />
Nur selten<br />
hatten<br />
Eder (l.)<br />
und der<br />
SKN zu<br />
kämpfen –<br />
wie hier im<br />
Cup-Achtelfinale<br />
gegen Slukova<br />
und<br />
Austria/<br />
Landhaus.<br />
SKN in Liga und Cup<br />
(un-)angefochten<br />
Die Titel in der Planet Pure Frauen Bundesliga und im<br />
SPORT.LAND.NÖ Frauen Cup führen auch in diesem<br />
Jahr nur über den SKN St. Pölten. Trotzdem taten sich<br />
in beiden Bewerben Überraschungsteams hervor.<br />
I<br />
m Sommer ist die höchste Spielklasse im<br />
heimischen Frauenfußball in ein „neues<br />
Zeitalter“ gestartet. Der ÖFB hat in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Vereinen der<br />
Planet Pure Frauen Bundesliga die bisher<br />
größte Frauenfußball-Kampagne umgesetzt:<br />
#mitHerz ist bereits nach wenigen Monaten<br />
ein voller Erfolg und dank Spielerinnen und<br />
Fans sogar ein Social-Media-Phänomen. Aber<br />
nicht nur an der Außendarstellung wurde<br />
gefeilt.<br />
Südburgenland überraschte<br />
Auf Initiative des ÖFB wurde mit der Produktionsfirma<br />
„Die Ligen“ ein Dienstleister gewonnen,<br />
der sämtliche Bundesligaspiele in<br />
voller Länge aufzeichnet. Die Highlights werden<br />
im Anschluss von ORF und ÖFB TV zu<br />
einer Torshow verarbeitet, während der vollständige<br />
Mitschnitt den Coaches zu Analysezwecken<br />
zur Verfügung steht. Ziel war es,<br />
mittelfristig das Niveau der Bundesliga anzuheben.<br />
Und bereits die Herbstsaison lieferte<br />
dafür die Bestätigung.<br />
Bestes Beispiel dafür ist der FC Farben-<br />
Partner Südburgenland. Von vielen als Fixabsteiger<br />
gesehen, schlossen die Mischendorferinnen<br />
den Herbst, auch dank akribischer<br />
Gegnerbeobachtungen durch Trainer René<br />
Mahlknecht, auf Rang sechs ab.<br />
Was auf den Videos noch zu sehen ist:<br />
Der spusu SKN St. Pölten ist in dieser Saison<br />
einmal mehr das Maß aller Dinge. Die „Wölfinnen“<br />
überwintern mit der Maximalausbeute<br />
von 27 Punkten – und 58:5 Toren! – an der<br />
Tabellenspitze. Lange Zeit konnte SG Austria<br />
Wien/USC Landhaus das Tempo der St. Pöltnerinnen<br />
einigermaßen mitgehen, im direkten<br />
Duell in der neunten Runde zeigte der<br />
SKN den Violetten aber die Grenzen auf und<br />
siegte mit 5:1.<br />
Krenglbacher Cup-Sensationen<br />
Ganz anders lief das Duell der beiden besten<br />
Teams des Landes im Achtelfinale des<br />
SPORT.LAND.NÖ Frauen Cups. Da führte die<br />
Austria bereits mit 2:0, ehe sich St. Pölten<br />
in die Verlängerung retten und noch 5:2 gewinnen<br />
konnte. Neben den Wienerinnen sind<br />
übrigens bis jetzt nur zwei weitere Bundesligateams<br />
im Cup ausgeschieden: Südburgenland<br />
und FC Wacker Innsbruck scheiterten<br />
jeweils am OÖ-Liga-Sensationsteam<br />
SV Fenastra Krenglbach.<br />
Wenn die Viertelfinali im SPORT.LAND.<br />
NÖ Frauen Cup am 15./16. März das Frauenfußball-Frühjahr<br />
einläuten, haben die Innsbruckerinnen<br />
also noch Pause. Was im Hinblick<br />
auf den Ligastart eine Woche später (21./22.<br />
März) kein Nachteil ist, denn Wacker (3 Punkte)<br />
liegt als einziges siegloses Team am<br />
Tabellenende. Der Rückstand auf Aufsteiger<br />
SV Horn und FFC fairvesta Vorderland beträgt<br />
bereits vier Zähler.<br />
SPORT.LAND.NÖ<br />
FRAUEN CUP<br />
Viertelfinale<br />
15./16. März 2020<br />
SV Horn – SK Sturm Graz<br />
spusu SKN St. Pölten Frauen –<br />
SV Fenastra Krenglbach<br />
FFC fairvesta Vorderland –<br />
SV Neulengbach<br />
FC Bergheim – SKV Altenmarkt/<br />
Triesting<br />
Halbfinale<br />
2./3. Mai 2020<br />
Finale<br />
20. Mai 2020<br />
SKN/TOM SEISS<br />
PLANET PURE<br />
FRAUEN<br />
BUNDESLIGA<br />
SP S U N Tore Pkte.<br />
1. spusu SKN St. Pölten Frauen<br />
9 9 0 0 58:5 27<br />
2. SG Austria Wien/USC Landhaus<br />
9 6 2 1 30:10 20<br />
3. SK Sturm Graz<br />
9 6 1 2 24:11 19<br />
4. SV Neulengbach<br />
9 5 1 3 18:15 16<br />
5. SKV Altenmarkt/Triesting<br />
9 3 1 5 9:21 10<br />
6. FC FarbenPartner Südburgenland<br />
9 3 1 5 12:25 10<br />
7. FC Bergheim<br />
9 3 1 5 10:26 10<br />
8. SV Horn<br />
9 2 1 6 10:21 7<br />
9. FFC fairvesta Vorderland<br />
9 2 1 6 6:17 7<br />
10. FC Wacker Innsbruck<br />
9 0 3 6 14:40 3<br />
42<br />
CORNER 04/19
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SOCIAL FOOTBALL AWARD<br />
SOCIAL FOOTBALL AWARD:<br />
Vorzeigeprojekte geehrt<br />
M<br />
it dem „Social Football Award“<br />
wurde 2018 beim ÖFB eine Initiative<br />
ins Leben gerufen, die soziale<br />
Fanprojekte, Integrations- und Inklusionsprojekte<br />
sowie gesellschaftliche<br />
Leistungen im Ehrenamt mehr in<br />
den Fokus rücken lässt und gleichzeitig eine<br />
wichtige Plattform für diese Themengebiete<br />
darstellt. So konnten auch heuer wieder drei<br />
Gewinnerprojekte vorgestellt und auf dem<br />
Rasen des Ernst-Happel-Stadions geehrt<br />
werden. Sehr zur Freude aller Parteien wuchs<br />
zudem die Zahl der eingereichten Projekte<br />
von 55 auf 63 an, was den Zuspruch dieser<br />
Initiative deutlich widerspiegelt.<br />
Nicht zuletzt sei festgehalten, dass alle<br />
eingereichten Konzepte mit ihrem aufopferungsvollen<br />
Einsatz nicht nur einen wichtigen<br />
Beitrag leisten, worauf der Österreichische<br />
Fußball-Bund sehr stolz ist und in weiterer<br />
Zukunft auch stolz sein kann.<br />
Die Gewinnerprojekte 2019<br />
Aus der Kategorie „Fans“ geht der erste Platz<br />
an die GLBG Crew, die ein Zeltfest für Inklusion<br />
veranstaltete und zudem Sachspenden<br />
des ÖFB-Nationalteams für einen guten Zweck<br />
im Rahmen einer Tombola verloste. Der zweite<br />
Platz ging an die Red Eagles Austria, die<br />
Spenden für die Tumorforschung sammelten.<br />
Den dritten Platz sicherte sich der ESK Graz<br />
mit einer eigenen YouTube-Plattform für die<br />
Spiele seiner Nachwuchsmannschaften.<br />
Der im vergangenen<br />
Jahr ins<br />
Leben gerufene<br />
Social Football<br />
Award erfreut<br />
sich immer größerer<br />
Beliebtheit.<br />
So wurden<br />
heuer insgesamt<br />
63 Projekte<br />
eingereicht!<br />
In der Kategorie „Inklusion/Integration“<br />
konnte heuer das Projekt „Heimspiel“ aus<br />
Graz überzeugen, das Kindern und Jugendlichen<br />
die Möglichkeit bietet, auf öffentlichen<br />
Flächen in Gemeindebauten ihrer Leidenschaft<br />
nachzugehen und Fußball zu spielen.<br />
Gleich dahinter auf Platz zwei reihte sich „Kick<br />
Racism“, das Fußballturnier gegen Rassismus<br />
von der jungen Jugend Tulln, ein. Der dritte<br />
Platz ging an den SC Liezen für ein integratives<br />
und inklusives Nachwuchsprojekt.<br />
Eine weitere zu kürende Kategorie war<br />
das „Ehrenamt“, bei der die Union Eidenberg/<br />
Geng ein eigenes Konzept entwickelte, das<br />
mehr junge Menschen zur ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit im Verein bewegen konnte. Der<br />
zweite Platz ging an die SK Schärding Juniors,<br />
deren Mitglieder in ihrer ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit den Fußballplatz nach dem Hochwasser<br />
2013 wieder komplett aufbauten. Der<br />
Verein Grün-Weiß Micheldorf entwickelte<br />
für seinen Nachwuchs ein Werte- und Ethikkonzept<br />
und schaffte es damit auf Platz drei.<br />
Der ÖFB möchte sich auf diesem Weg<br />
nochmals bei allen Teilnehmern des diesjährigen<br />
Social Football Awards für das aufgebrachte<br />
Engagement auf das Herzlichste<br />
bedanken und freut sich schon jetzt auf das<br />
kommende Jahr mit vielen weiteren beeindruckenden<br />
Projekten.<br />
Mehr Infos zum Social Football Award<br />
gibt es auf www.oefb.at oder auf Facebook<br />
unter ÖFB – Social Football.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
44<br />
CORNER 04/19
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und in der oeticket-App
FUTSAL<br />
EURO-Quali<br />
Lernen und Entwickeln<br />
als oberste Prämissen<br />
Ende Jänner bestreitet das Futsal-Nationalteam seine ersten<br />
Bewerbsspiele. Im Zuge der ersten Qualifikationsrunde zur<br />
UEFA Futsal EURO 2022 trifft Österreich auf Gastgeber<br />
Georgien, Kosovo und Deutschland. TEXT CHRISTIAN WIESMAYR<br />
Seit der Gründung eines Futsal-<br />
Nationalteams im April 2018 ist viel<br />
passiert. Im Hintergrund wurde<br />
konzentriert und intensiv gearbeitet,<br />
viele Spieler wurden gesichtet<br />
und noch mehr Gespräche wurden<br />
geführt. So können Teamchef Patrik<br />
Barbic und sein Team auf eine durchwegs<br />
positive Entwicklung zurückblicken, die nach<br />
je zwei freundschaftlichen Länderspielen<br />
gegen Deutschland (2:2, 2:2), Schweiz (6:4,<br />
2:2) und Wales (1:8, 2:2) mit einem Sieg,<br />
vier Unentschieden und einer Niederlage<br />
beziffert werden kann.<br />
„Wenn wir uns das eine Jahr anschauen,<br />
seitdem wir dabei sind, dann fällt das Resümee<br />
sehr positiv aus. Anfänglich sind wir<br />
wirklich in ein Abenteuer gestartet, wo keiner<br />
so richtig wusste, was genau auf uns<br />
zukommt. Was wir aber wussten, war, dass<br />
unsere Spieler Qualität haben, gleichzeitig<br />
aller Anfang oftmals aber auch Zeit benötigt.<br />
Aber es waren nicht nur die Ergebnisse gut,<br />
sondern auch die Entwicklung des gesamten<br />
Teams. Es gab überaus schöne Momente,<br />
die wir gleich zu Beginn als Mannschaft feiern<br />
durften. Wir hoffen einfach, dass wir auch<br />
in den nächsten Monaten und Jahren dort<br />
weitermachen“, zog Österreichs Futsal-<br />
Teamchef Patrik Barbic Bilanz.<br />
One Team One Dream<br />
Dass Futsal für dieses Team nicht einfach<br />
nur ein Hobby ist, beweist jedes einzelne<br />
Zusammentreffen, in denen aufopferungsvoll<br />
gearbeitet wird. Dieser Einsatz bleibt<br />
nicht unbelohnt und beginnt nach und nach<br />
Früchte zu tragen. Gemeinsame Erfolge, die<br />
die Futsal-Familie noch näher zusammenrücken<br />
lassen, um sich gesteckte Ziele und<br />
Träume zu erfüllen. Für Patrik Barbic keine<br />
große Überraschung, immerhin spiegelt ihr<br />
eigens ausgewählter Leitsatz „One Team<br />
One Dream“ all das wider.<br />
„Man hat es von Anfang an gespürt und<br />
das setzt sich bei jedem Lehrgang weiter<br />
fort. Hier ist ein Teamspirit entstanden, der<br />
uns als Einheit wachsen, aber auch im Futsal-<br />
Bereich immer besser werden lässt. Klar gibt<br />
es noch viel Luft nach oben, das wissen wir<br />
auch, aber wir sind davon überzeugt, dass<br />
bei jedem Zusammentreffen etwas in der<br />
Mannschaft passiert, sowohl im Spirit als<br />
auch im futsalspezifischen Bereich. Wir wollen<br />
immer gut spielen und die bestmögliche<br />
Werbung für die Sportart und das Futsal-<br />
Nationalteam machen. Das haben wir bisher<br />
ganz gut hinbekommen, wir sind auf dem<br />
richtigen Weg. Auch bei den Fußballvereinen<br />
hat inzwischen ein Umdenken begonnen.<br />
Es zeigt sich ein gewisser Stolz, auch Futsalspieler<br />
in den eigenen Reihen zu haben. Das<br />
ist ein gutes Zeichen. Der direkte Kontakt<br />
zu den Vereinen und Trainern ist dabei enorm<br />
wichtig.“<br />
Große Herausforderung<br />
in der EM-Quali<br />
Nach dem Jahreswechsel wartet die nächste<br />
Aufgabe auf das noch junge Nationalteam.<br />
UEFA FUTSAL<br />
EURO 2022,<br />
QUALIFIKATION<br />
Qualifikationsrunde, Gruppe F,<br />
29. Jänner bis 1. Februar 2020<br />
Georgien (Veranstalter)<br />
Kosovo<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
46<br />
CORNER 04/19
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Im Zuge der Auslosung zur ersten Qualifikationsrunde<br />
der UEFA Futsal EURO 2020-<br />
22 in Nyon wurde Österreich in die Gruppe<br />
F mit Georgien (Gastgeber), dem Kosovo<br />
und Deutschland gelost. Für Teamchef Barbic,<br />
der um die Qualitäten der Gegner weiß,<br />
eine Hammergruppe, die nicht nur wegen<br />
des Pflichtspielcharakters eine neue Situation<br />
bedeutet.<br />
Barbic: „Auf uns warten ganz schwierige<br />
Aufgaben. Georgien ist der stärkste Gegner<br />
aus Lostopf eins, hat eine sehr gute<br />
Mannschaft und zuletzt gegen Spanien nur<br />
ganz knapp mit 2:3 verloren. Der Kosovo hat<br />
wiederum eine super Liga, die meisten seiner<br />
Spieler kommen aus einem Verein, der<br />
auch regelmäßig in der Futsal Champions<br />
League vertreten ist und wo wirklich gute<br />
Arbeit geleistet wird. Und Deutschland ist<br />
uns durch das Premierendoppel nicht unbekannt.<br />
Unser oberstes Ziel wird es sein, so<br />
viele Erfahrungswerte wie möglich mitzunehmen,<br />
alles Weitere wird man dann<br />
sehen. Ein Pflichtspielbewerb ist neu für uns<br />
und etwas ganz anderes.“<br />
Riesige Vorfreude<br />
Im Fokus stehen weiterhin das Lernen und<br />
Entwickeln. Gleichzeitig will man aber nicht<br />
darauf vergessen, die eigenen Qualitäten zu<br />
In der EURO-Quali trifft das Team<br />
von Trainer Barbic (oben) auch auf<br />
Deutschland, gegen das man bereits<br />
zweimal gespielt hat (links).<br />
präsentieren. Dafür wird sich das Team im<br />
Jänner sogar ein paar Tage früher treffen,<br />
um sich ein paar Feinheiten zu erarbeiten.<br />
Die Vorfreude ist bereits riesig und jeder<br />
Einzelne brennt auf die Herausforderungen.<br />
Zudem sieht es gut aus, dass der Teamchef<br />
im neuen Jahr aus dem Vollen schöpfen<br />
kann, um schließlich mit der bestmöglichen<br />
Mannschaft anzutreten.<br />
„Wir wollen aus jeder Situation lernen.<br />
Wir sind noch ein sehr junges Team, das erst<br />
am Anfang steht. Es liegt noch viel Arbeit<br />
vor uns, die Gegner vorzubereiten und den<br />
Kader zusammenzustellen. Daher ist es nicht<br />
sinnvoll, darüber nachzudenken, was wäre<br />
wenn. Wichtig ist, dass uns alle Spieler fit<br />
zur Verfügung stehen und von den Vereinen<br />
für die EM-Quali abgestellt werden. Dahingehend<br />
bin ich sehr zuversichtlich und wir<br />
werden auch so früh wie möglich die Ver eine<br />
kontaktieren und mit den Trainern reden. Es<br />
geht um das Nationalteam, es geht um Österreich<br />
und da müssen wir alle gemeinsam<br />
an einem Strang ziehen“, gibt Barbic einen<br />
Einblick.<br />
CORNER 04/19 47
MERCHANDISING<br />
TRADITION TRIFFT MODERNE<br />
Der neue Jugendstil<br />
S<br />
portartikelhersteller PUMA<br />
und der ÖFB haben ihre erfolgreiche<br />
45-jährige Partnerschaft<br />
langfristig verlängert.<br />
Als optisches Zeichen<br />
der Zusammenarbeit präsentierte<br />
man auch gemeinsam das<br />
neue Auswärtstrikot und das neue<br />
Commercial Logo des ÖFB.<br />
„Die Zusammenarbeit mit<br />
dem ÖFB ist eine Erfolgsgeschichte.<br />
Seit fast einem halben Jahrhundert<br />
entwickeln wir innovative<br />
Produkte und arbeiten bei der Produktentwicklung<br />
eng zusammen. Wir<br />
freuen uns, dass wir die vertrauensvolle<br />
und freundschaftliche Kooperation langfristig<br />
fortsetzen“, so Matthias Bäumer,<br />
General Manager DACH von PUMA.<br />
Das Design des Auswärtstrikots ist<br />
an den „neuen Jugendstil“ angelehnt, den<br />
das österreichische Nationalteam mit seiner<br />
schnellen und kreativen Spielweise<br />
erfolgreich verkörpert. Mit seiner Kombination<br />
aus floralen Grafiken, einem ikonischen<br />
Designmuster und bewährten Elementen<br />
wie dem Österreich-Schriftzug im<br />
Nacken schlägt es die Brücke zwischen<br />
Tradition und Moderne.<br />
Im Zuge des Gestaltungsprozesses<br />
wurde auch ein neues Commercial Logo<br />
entwickelt und an die Visualität des digitalen<br />
Zeitalters behutsam angepasst, ohne<br />
dabei seine vielfältige Geschichte zu<br />
vernachlässigen. Zehn Adlerschwingen im<br />
Wappen symbolisieren dabei künftig die<br />
Einheit der zehn Mitglieder des ÖFB: der<br />
neun regionalen Landesverbände und der<br />
Österreichischen Fußball-Bundesliga.<br />
PUMA (3)<br />
ÖFB-Stars<br />
wie Marko<br />
Arnautovic<br />
und Besijana<br />
Pireci fühlen<br />
sich wohl in<br />
der neuen<br />
Wäsch’.<br />
„Mit PUMA verbindet den ÖFB und die<br />
Nationalteams eine 45-jährige Partnerschaft,<br />
die auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung<br />
basiert. Eine Kooperation über<br />
einen so langen Zeitraum beweist, dass beide<br />
Seiten davon profitieren. Es freut mich<br />
sehr, dass uns PUMA als Top-Ausstatter weiterhin<br />
langfristig die<br />
Treue hält, und wir<br />
blicken mit Vorfreude<br />
auf die kommenden<br />
Jahre. Wir schätzen<br />
diese Partnerschaft<br />
insbesondere auch,<br />
weil PUMA auf<br />
einem sehr hohen<br />
Niveau agiert und<br />
immer wieder neue,<br />
innovative Maßstäbe<br />
setzt – wie man<br />
an unserem neuen<br />
Auswärtstrikot sehen<br />
kann“, so ÖFB-<br />
Präsident Dr. Leo<br />
Windtner.<br />
Das neue Trikot ist mit der PUMA<br />
dryCELL-Technologie ausgestattet, die<br />
Feuchtigkeit schnell vom Körper abtransportiert<br />
und für hohen Tragekomfort<br />
sorgt.<br />
Eine erfolgreiche Premiere feierte<br />
das Auswärtstrikot in der Partie gegen<br />
Nordmazedonien am 16. November, in<br />
der man die erfolgreiche EM-Qualifikation<br />
fixiert hat. Die Trikots sind exklusiv<br />
unter shop.oefb.at und im Handel<br />
verfügbar. Das neue Heimtrikot<br />
Österreichs wird im kommenden Jahr<br />
vorgestellt.<br />
48<br />
CORNER 04/19
Felbermayr steht für mehrere Geschäftsfelder, die sich gegenseitig hervorragend<br />
ergänzen: Transport- und Hebetechnik einerseits und Bau andererseits.<br />
Im Transportbereich sind die Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasser vollständig<br />
integriert. Großzügige Lagermöglichkeiten und Industriehäfen für den<br />
Umschlag schwerster Güter ergänzen das Angebot.<br />
Im Bereich Bau verfügt Felbermayr über eine umfassende Dienstleistungspalette<br />
– vom klassischen Tief- und Hochbau bis hin zu technisch anspruchsvollen<br />
Sonderlösungen in hochalpinem Gelände.
Mixed Zone<br />
VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />
T-CENTER<br />
ERSTRAHLTE IN<br />
ROT-WEISS-ROT<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Zur Feier der erfolgreichen EM-Qualifikation<br />
des Nationalteams ließ ÖFB-<br />
Partner Magenta die Fassade des<br />
T-Centers, des Hauptquartiers der<br />
Magenta Telekom in 1030 Wien, in<br />
Rot-Weiß-Rot erstrahlen. Das T-Center<br />
hat mit einer beleuchteten Fläche von<br />
17.000 m 2 nach dem Burj Khalifa und<br />
der Münchner Arena die drittgrößte<br />
LED-Fassade der Welt. „Ich bin nicht<br />
nur ein großer Österreich-Fan, sondern<br />
auch von unserem Nationalteam. Ich<br />
gratuliere Franco Foda und seinem<br />
Team zur gelungenen EM-Qualifikation“,<br />
erklärt der gebürtige Deutsche Andreas<br />
Bierwirth, CEO Magenta Telekom.<br />
MAGENTA TELEKOM PRESSEBILDER<br />
ÖFB<br />
REIST<br />
AB 2020<br />
MIT<br />
RUEFA<br />
Ruefa gratuliert dem Nationalteam zur erfolgreichen EM-Qualifikation – und organisiert<br />
ab 1.1.2020 das gesamte Travelmanagement der ÖFB-Spielerinnen und -Spieler,<br />
der Betreuerstäbe und der begleitenden Medien. Besonderer Fokus liegt auch auf<br />
dem „12. Mann“ und der „12. Frau“ – ein umfangreiches Fan- und Sportreiseangebot<br />
steht für 2020 in den Startlöchern.<br />
„Wir konnten uns in der Ausschreibung um diesen vorerst auf zwei Jahre befristeten<br />
Auftrag gegen acht andere, international auch renommierte Anbieter klar durchsetzen.<br />
Neben der fachlichen Expertise, die vor allem im Travelmanagement der<br />
einzelnen Teams (Nationalteam, U21, Nachwuchs – sowohl Männer wie auch Frauen),<br />
ihrer Betreuerstäbe sowie begleitender Medien gefragt sein wird, konnten wir mit<br />
unserem geplanten Schwerpunkt auf Fanreisen punkten“, zeigt sich Ruefa-Geschäftsführer<br />
Walter Krahl glücklich.<br />
SILBER FÜR TIPP3<br />
BEIM EFFIE<br />
AWARD 2019<br />
In einer glanzvollen Gala in der Halle E<br />
des Museumsquartiers wurden die<br />
weltweit anerkannten und begehrten<br />
EFFIE Awards vergeben. Alle Einreichungen<br />
wurden von der „gnadenlos<br />
ehrlichen“ Jury eingehend gesichtet<br />
und insgesamt 15 Preisträgerinnen<br />
und Preisträger konnten sich schlussendlich<br />
über einen EFFIE in Bronze,<br />
Silber oder Gold freuen.<br />
tipp3 (Agentur Serviceplan, Omnimedia/DentsuX)<br />
wurde in der Kategorie<br />
„Dienstleistungen“ mit dem „tipp3<br />
Club-Launch“ mit dem EFFIE in Silber<br />
ausgezeichnet. Teil der erfolgreichen<br />
Kampagne war Teamchef Franco Foda.<br />
IAA AUSTRIA/KATHARINA SCHIFFL<br />
ÖFB trauert um Erwin Lentner<br />
D<br />
er ÖFB, der Tiroler Fußballverband und die<br />
heimische Fußballfamilie trauern um Erwin<br />
Lentner. Das ÖFB-Ehrenmitglied ist am<br />
3. November kurz nach Vollendung des 90. Lebensjahres<br />
verstorben. Der Tiroler war von 1993 bis 2008<br />
Präsident des Tiroler Fußballverbandes, Mitglied des<br />
ÖFB-Bundesvorstandes und des ÖFB-Präsidiums. Er<br />
war bereits ab 1968 in vielen wichtigen Funktionen<br />
im Sinne des österreichischen Fußballs tätig. So<br />
fungierte Erwin Lentner als Mitglied des ÖFB-<br />
Jugendbeirates, der ÖFB-Jugendkommission sowie<br />
als Mitglied weiterer ÖFB-Kommissionen. All diese<br />
Tätigkeiten übte er neben seinem Beruf als Volksschul<br />
direktor und auch danach leidenschaftlich aus.<br />
Von 1995 bis 2011 hatte er die Rolle des stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
Exekutivkomitees der Arbeitsgemeinschaft Schulfußball inne. Die Schülerliga<br />
war ihm immer ein besonderes Anliegen.<br />
2009 wurde Erwin Lentner aufgrund seiner zahlreichen großen Verdienste<br />
zum ÖFB-Ehrenmitglied ernannt. Darüber hinaus war er Träger aller bestehenden<br />
ÖFB-Ehrenzeichen. Der Verstorbene genoss in allen Gesellschaftsbereichen<br />
höchsten Respekt. Diese Wertschätzung spiegelte sich nicht<br />
zuletzt in der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik<br />
Österreich an Erwin Lentner wider.<br />
Der ÖFB wird sein Ehrenmitglied Erwin Lentner stets in dankbarer und<br />
ehrender Erinnerung bewahren.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
50<br />
CORNER 04/19
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
ÖFB und ÖBB<br />
wollen auch in<br />
Zukunft gemeinsam<br />
viel auf<br />
Schiene bringen.<br />
Volle Fahrt voraus!<br />
ie Österreichischen Bundesbahnen<br />
(ÖBB) und der ÖFB haben am Haupt-<br />
in Wien den brandneuen ÖFB-<br />
Dbahnhof<br />
Railjet präsentiert. „Die ÖBB sorgen für die<br />
optimale Verbindung quer durch Europa. Als<br />
offizieller Mobilitätspartner des ÖFB verbinden<br />
wir viele Spielstätten der EM 2020 mit unseren<br />
Fernverkehrszügen und bieten eine entspannte<br />
Anreise zu den Spielen in Rom, München und<br />
Budapest“, so Michaela Huber, Vorständin der<br />
ÖBB-Personenverkehrs AG. „Ich freue mich<br />
sehr, dass der neue ÖFB-Railjet der Österreichischen<br />
Bundesbahnen im Design des ÖFB<br />
und seiner Partner Burgenland, Österreichische<br />
Lotterien, Admiral, Magenta sowie ARA künftig<br />
in ganz Österreich unterwegs sein wird und die<br />
Vorfreude auf die 2020 bevorstehende<br />
Europameisterschaft durch unser Land<br />
trägt. Gemeinsam mit all unseren<br />
Partnern möchten wir in Zukunft<br />
noch mehr für den heimischen Fußball<br />
erreichen. Ich bin überzeugt, dass wir<br />
gemeinsam viel auf Schiene bringen<br />
können“, so ÖFB-Präsident Leo<br />
Windtner.<br />
WERTSCHÄTZUNG FÜR<br />
DEN BREITENFUSSBALL<br />
Der ÖFB lud gemeinsam mit dem Kärntner Fußballverband zum<br />
2. ÖFB-Breitenfußballkongress. Die Veranstaltung, die für alle<br />
Vereinsfunktionäre, Trainer und Fußballinteressierten konzipiert<br />
ist und im Sinne der ÖFB-Trainerordnung auch als Fortbildungsveranstaltung<br />
(bis UEFA-B-Lizenz) angerechnet wird, fand diesmal<br />
in St. Veit/Glan statt. Der zweitägige Workshop wurde von<br />
ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner und KFV-Präsident Mag. Klaus<br />
Mitterdorfer eröffnet und umfasste eine Reihe von hochkarätigen,<br />
praxisnahen Vorträgen nationaler und internationaler Experten.<br />
Seitens des europäischen Verbandes erläuterte Willi Hink die<br />
Bedeutung des Breitenfußballs aus Sicht der UEFA.<br />
ÖFB-Generalsekretär Dr. Thomas Hollerer erklärte<br />
die Strategie des ÖFB bis 2023, die unter dem Motto<br />
„Mehr als Sport“ steht. Das Thema „Fußball und<br />
soziale Verantwortung“ wurde von Ingo Mach (ÖFB)<br />
behandelt. Mag. Stefan Gogg (ÖFB) sprach über die<br />
Entwicklung des Breitenfußballs in Österreich.<br />
Rainer Thalmann (KFV) präsentierte „Unser Verein –<br />
SV Berg“, das Best-Prac tice-Beispiel aus dem Kärntner<br />
Landesverband. Karin Gruber (ÖFB) referierte<br />
zum Thema „Mädchen und Frauenfußball 2.0“, ehe<br />
der internationale Experte Paul Bercea den wichtigen<br />
Bereich „Safeguarding children“ beleuchtete.<br />
Beschlossen wurde der erste Tag von Thomas Eidler<br />
mit einem Impuls zum Thema „Das Spiel im Entwicklungsprozess/Lernen/Coaching“.<br />
Der Sonntag war besonders praxisnah gestaltet, unter anderem<br />
referierte Matthias Lochmann zur „Gestaltung eines effektiven<br />
Trainings“. Des Weiteren präsentierte Dr. Johannes Uhlig die<br />
„Ballschule Österreich“, eine App, die das Vermitteln und<br />
Erlernen von Ballsport für Kinder von 3 bis 10 Jahren<br />
erleichtert und fördert.<br />
Beim 2. ÖFB-<br />
Breitenfußballkongress<br />
in<br />
St. Veit an der<br />
Glan gaben viele<br />
Experten spannende<br />
Impulse.<br />
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
CORNER 04/19<br />
51
Die Landesverbände des ÖFB<br />
NIEDER<br />
ÖSTERREICH<br />
Kick it<br />
like Nina<br />
Nina Burger ist die Leitfigur im Projekt für die Förderung des<br />
Mädchenfußballs in Niederösterreich. Im Rahmen des Unterrichts<br />
in den Volksschulen finden fußballspezifische Bewegungseinheiten<br />
in der 1. bis 4. Schulstufe statt. Spielerische<br />
Vermittlung von sportlichen Grundfertigkeiten, erste Berührungspunkte<br />
mit dem Fußball und die weitere „Vermittlung“<br />
an die Fußballvereine stehen im Fokus. Dazu erhalten die<br />
Mädchen nach den Einheiten einen Gutschein für ein Schnuppertraining<br />
bei einem Verein ihrer Wahl. Natürlich steht in weiterer<br />
Folge die Teilnahme am Sumsi Erima Kids Cup der Volksschulen<br />
im Blickwinkel. Für die fachkundige Betreuung stehen<br />
neben Nina Burger auch Liese Brancao, Nicole Sauer, Isabelle<br />
Meyer und Teamspielerin Julia Hickelsberger vom SKN St. Pölten<br />
Frauen, Sonja Hickelsberger vom SV Neulengbach und<br />
NÖ-Auswahltrainerin Claudia Bauer zur Verfügung. Anmeldung<br />
und Koordination der Termine erfolgt über den Verband (Ernst<br />
Schicklgruber). Gestützt wird das Projekt zu gleichen Teilen<br />
vom Sport.Land.NÖ, dem NÖFV und dem ÖFB im Rahmen<br />
des Nationalen Programms für den Frauenfußball.<br />
NÖFV/BERT BAUER<br />
WIEN<br />
Jahresabschlussfeier des<br />
Wiener Fußball-Verbands<br />
Zum Jahresausklang luden WFV-Präsident Robert Sedlacek und<br />
Generalsekretär Christian Schlosser zur Jahresabschlussfeier des<br />
WFV in den VIP-Klub des Ernst-Happel-Stadions. WFV-Boss Robert<br />
Sedlacek, der im Juni einstimmig in seinem Amt bestätigt<br />
wurde, bedankte sich bei den<br />
vielen ehrenamtlichen Funktionären<br />
für ihren Einsatz im<br />
Dienste des Fußballs. „Sie<br />
sind die Säulen unseres Verbandes,<br />
ebenso wie unsere<br />
Sportabteilung mit Mag. Dr.<br />
Johannes Uhlig, Mag. Jon<br />
Bergen und Franz Rikal. Mein<br />
Dank gilt auch Generalsekretär<br />
Christian Schlosser und seinem<br />
Team in der Geschäftsstelle<br />
sowie allen Mitarbeitern<br />
unserer Ausschüsse und natürlich auch den Präsidiums- und<br />
Vorstandsmitgliedern“, so Sedlacek. „Unser Tätigkeitsbereich<br />
ist sehr vielseitig, von der Abwicklung der Meisterschaft über<br />
die Ausbildung der Trainer und die Förderung der Jugend – im<br />
Speziellen auch der Mädchen – bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.“<br />
Rainer Riegler erhielt für seine 29- jährige Tätigkeit im WFV-<br />
Strafausschuss das Goldene Verdienstzeichen des WFV.<br />
WFV/FOTOBYHOFER/CHRISTIAN HOFER<br />
SALZBURG<br />
Hochkarätige SFV-<br />
Trainerfortbildung 2019<br />
Über 150 Trainerinnen und Trainer verfolgten<br />
mit großer Aufmerksamkeit die Vorträge im<br />
Rahmen der alljährlichen SFV-Trainerfortbildung.<br />
Am ersten Tag standen mit „Implizites<br />
Lehren und Lernen im Fußball“ und Sascha Milicevic (SFV-Talentcoach/SFV-U14-Auswahltrainer/RBS-Nachwuchskoordinator)<br />
ein spannendes Thema wie auch ein kompetenter Referent auf<br />
dem Programm. Am Sonntag konnte Peter Stöger die lauschenden<br />
Trainerohren mit vielen Erfahrungsberichten speziell zum<br />
Input „Führen von Gruppen und Bearbeiten von Zielen“ genauso<br />
fesseln wie die beiden Sportpsychologen Emmanuel Faloba<br />
und Liam Crowley vom FC Red Bull Salzburg, die „Kognition<br />
und Vororientierung im Fußball“ in Theorie und Praxis vermittelten.<br />
SFV-Sportdirektor Mag. Robert Tschaut berichtete über<br />
die neuen Herausforderungen im SFV-Bereich sowie über die<br />
aktuellen Themen und<br />
Entwicklungen rund<br />
um den Fußballsport<br />
in Österreich. Für alle<br />
Anwesenden dienten<br />
diese Fortbildungstage<br />
wieder zur Infoaufnahme<br />
zu Entwicklungen<br />
im Fußball einerseits<br />
und zum Austausch<br />
und Wiedersehen unter<br />
den Trainerkollegen<br />
andererseits.<br />
SFV<br />
STEIERMARK<br />
Die Plattform „Fußball<br />
online“ feiert Jubiläum<br />
Als der Steirische Fußballverband im Jahr 2004<br />
das Webportal „Fußball online“ präsentierte, war<br />
die Skepsis groß. Heute, 15 Jahre später, ist die<br />
Plattform aus dem fußballerischen Alltag nicht<br />
mehr wegzudenken, denn pro Saison wickelt sie<br />
über 27.000 Spiele und ca. 12.000 Spielverschiebungen in der<br />
Steiermark ab und organisiert die Daten von 328 Vereinen mit<br />
rund 1500 Mannschaften. Vor der Onlineplattform gab es kurz<br />
nach den Spielen keine Tabellen. Diese konnte man erst am<br />
Montag in den Tageszeitungen einsehen. Somit fehlten die<br />
Torschützenlisten, Kartenstatistiken und Spielerprofile mit<br />
allen Einsatzminuten. Zudem mussten die Einladungen der<br />
Spielpartner mittels Post verschickt werden. Auch das Handling<br />
von Roten Karten war herausfordernd, denn die Spielerpässe<br />
der Ausgeschlossenen wurden per Post an den StFV<br />
übermittelt und nach Ablauf der Sperre wieder per Post an<br />
den Verein retourniert. Wir sind froh, gemeinsam mit dem<br />
OÖFV diesen ambitionierten Schritt gewagt zu haben, und<br />
blicken mit Stolz auf diese 15-jährige Entwicklung zurück,<br />
die nie abgeschlossen sein wird.<br />
52<br />
CORNER 04/19
BURGENLAND<br />
2er- und 3er-Fußball-<br />
Workshop im BFV<br />
KFV<br />
Der ÖFB überlegt, ab der Saison 2020/21 im U6- und U7-Bereich den<br />
2er- und 3er-Fußball einzuführen. Um allen Trainern diese Methodik näherzubringen,<br />
veranstaltete der BFV in allen drei Gruppen Workshops<br />
mit Theorieteil einer Praxiseinheit mit Kindern und anschließender Feedbackrunde.<br />
An diesen Workshops nahmen 68 engagierte Trainer teil. Die<br />
Rückmeldungen waren durchaus positiv. Die Sinnhaftigkeit bei unseren<br />
jüngsten Fußballer(inne)n, dass damit viele<br />
1-gegen-1- und kleine Überzahl- und Unterzahlsituationen<br />
entstehen, ist für die Fußballentwicklung<br />
sicher ein großer Vorteil. Bei den Betreuern<br />
wird es aber einige Zeit dauern, bis der<br />
damit verbundene organisatorische Mehraufwand<br />
entsprechend umgesetzt werden kann.<br />
KÄRNTEN<br />
KFV setzt Aktionen gegen<br />
Schiedsrichtermangel<br />
„Wir haben damit einen wahren Volltreffer gelandet“, zieht Mag.<br />
Klaus Mitterdorfer, der Präsident des Kärntner Fußballverbandes<br />
(KFV), nach dem letzten Schiedsrichtergrundkurs eine durchwegs<br />
positive Bilanz und spricht damit den derzeit herrschenden<br />
Schiedsrichtermangel an. „In Kooperation mit<br />
der Antenne Kärnten haben wir für das Schiedsrichterwesen<br />
in Kärnten und Osttirol massiv<br />
die Werbetrommel gerührt. Vom Ergebnis<br />
bin ich selbst überrascht.“ Neun potenzielle<br />
Kandidaten haben sich aufgrund der Werbekampagne<br />
gemeldet, acht von ihnen haben<br />
den Grundkurs Ende Oktober auch absolviert.<br />
„Es ist ein wichtiger Schritt, um der<br />
Fluktuation im Schiedsrichterwesen entgegenzuwirken“,<br />
so Präsident Mitterdorfer.<br />
Gleichzeitig setzt der KFV noch einen weiteren<br />
wichtigen Schwerpunkt in diesem Bereich: Innerhalb<br />
des letzten Jahres ließen sich 62 Personen zum<br />
Hilfsschiedsrichter ausbilden. Mitterdorfer: „Damit sollen vor<br />
allem Spiele im Nachwuchsbereich nicht unbesetzt bleiben!“<br />
VORARLBERG<br />
VFV-Frauenfußballtag<br />
voller Erfolg<br />
Namhafte Referentinnen und Redner brachten sich aktiv bei der ersten<br />
VFV-Veranstaltung dieser Art mit ihrem Fachwissen und Engagement<br />
ein. Auf dem Kunstrasenpatz der Mehrerau zeigten der FFC Vorderland<br />
und RW Rankweil sowie die VFV-U13- und VFV-U15-Auswahlen mit ihren<br />
Auswahlspielerinnen Ausschnitte aus ihrer Trainingsarbeit. Die insgesamt<br />
45 Teilnehmer erarbeiteten u. a. in Kleingruppen neue Ideen und<br />
Verbesserungsvorschläge zu sieben ausgewählten Themenbereichen<br />
und Fragestellungen. Diese werden von der VFV-Frauenabteilung in den<br />
kommenden Wochen aufgegriffen und aufgearbeitet. Das Ergebnis soll<br />
in einem angemessenen Rahmen den Vereinen und dem VFV-Vorstand<br />
präsentiert werden. Eine abschließende Podiumsdiskussion gab nochmals<br />
Einblicke in verschiedene Sichtweisen und Interessengruppen<br />
sowie die Gelegenheit für eine offene Diskussion, bei der einige<br />
anstehende Fragen beantwortet werden konnten.<br />
BFV<br />
TIROL<br />
Frauenpower beim<br />
Tiroler Fußballverband<br />
Im Tiroler Fußballverband gibt es schon länger Bestrebungen,<br />
den Mädchen- und Frauenfußball in der Gesellschaft<br />
besser zu verankern, zum Beispiel durch Mädchenstützpunkte<br />
oder den Kerschdorfer Euregio Cup. Dafür wurde<br />
Jennifer Giebl als neue Frauenreferentin im höchsten<br />
Gremium des TFV eingesetzt. Damit will der TFV neue<br />
Impulse setzen. „Mädchen und Frauen sollen einen<br />
größeren Ansporn erhalten, sich aktiv im Fußball zu<br />
beteiligen. Der Fußball hat heute an weiblichen Facetten<br />
zugelegt, eine Entwicklung, die nötig war“, so TFV-Präsident<br />
Josef Geisler. Im Zuge neuer Projekte soll das Spiel<br />
um den Ball für Mädchen und Frauen noch attraktiver<br />
werden. Eines dieser Projekte ist ein offizieller Frauen-<br />
Hallencup, zu dem am letzten Februar-Wochenende 2020<br />
erstmals alle 24 Frauenteams eingeladen werden. „Ein<br />
Projekt mit unglaublicher Breitenwirkung, das Feedback<br />
der Teams ist äußerst positiv“, freuen sich die Frauenreferatsvertreterinnen<br />
Jennifer Giebl und Katharina<br />
Margreiter. Man darf sich auf tolle Projekte freuen!<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Mehrwert mit Nährwert:<br />
Ernährungsratgeber krönt Rekord<br />
Noch nie zuvor haben so viele Teilnehmer die<br />
Vereinscoaching-Angebote von OÖ Fußballverband<br />
und OÖ Gebietskrankenkasse, die<br />
mit dem erfolgreichen Fortbildungsmodell<br />
Oberösterreichs Fußballklubs servicieren, in Anspruch<br />
genommen wie in der abgelaufenen Saison: 2633 Klubvertreter<br />
waren bei den 74 Workshops<br />
dabei! Womit in fünf Jahren nun<br />
schon über 89 Prozent aller OÖFV-<br />
Klubs vom Vereinscoaching profitiert<br />
haben. „Die Rekordbeteiligung zeigt,<br />
dass die Vereinsmitglieder intensiver<br />
denn je ihre Kompetenzen mit professioneller<br />
Unterstützung erweitern<br />
möchten“, erklärt OÖFV-Direktor<br />
Oberndorfinger. Highlight war neben<br />
der jährlichen Tagung die Produktion eines 24-seitigen<br />
Ernährungsratgebers, der einfache, aber wirkungsvolle<br />
Rezepte für Fußballer auftischt. Garniert mit interessanten<br />
Fakten zu gesunder Ernährung ist dieses spezielle<br />
„Kochbuch“ ein ideales Nachschlagewerk für Aktive, Trainer,<br />
Funktionäre und vor allem Eltern von Nachwuchsspielern.<br />
Mehr Infos unter www.vereinscoaching.org.<br />
TFV<br />
VFV<br />
OÖFV/FOTO LUI<br />
CORNER 04/19 53
Harald Lechner und Manuel<br />
Schüttengruber befinden<br />
sich bereits im VAR-Training.<br />
PRIVAT<br />
Der Video Assistant<br />
Referee, umgangssprachlich<br />
auch<br />
gern „Videobeweis“<br />
genannt,<br />
kommt nach Österreich.<br />
Ab dem Start<br />
des Finaldurchganges<br />
im Frühjahr<br />
2021 wird der<br />
VAR in der Tipico<br />
Bundesliga und im<br />
UNIQA ÖFB Cup-<br />
Finale eingesetzt.<br />
Es VAR Zeit!<br />
Gute Neuigkeiten für den heimischen<br />
Fußball! Nachdem die Einführung<br />
des Videobeweises im<br />
vergangenen Jahr noch für die<br />
Saison 2022/23 avisiert worden<br />
ist, kommt er nun schon eineinhalb<br />
Jahre früher als geplant zur<br />
Anwendung. Die Implementierungskosten<br />
in der Höhe von rund einer Million Euro trägt<br />
der ÖFB, der laufende Betrieb mit rund 1,5<br />
Millionen Euro pro Saison wird von der Österreichischen<br />
Fußball-Bundesliga finanziert.<br />
Die Schiedsrichter werden in den<br />
kommenden eineinhalb Jahren mit umfangreichen<br />
Schulungen auf das neue System<br />
vorbereitet. Zunächst werden sie in einem<br />
theoretischen Training auf die grundsätzliche<br />
Vorgangsweise eingeschult und anschließend<br />
in Offline-Trainings mit den technischen<br />
Gegebenheiten vertraut gemacht.<br />
Danach kommen simulierte Szenen und<br />
kurze Spielsituationen auf dem Feld hinzu.<br />
Abgerundet wird die Ausbildung vom Einsatz<br />
des VAR in Testspielen. Die rund eineinhalb<br />
Jahre Vorlaufzeit entsprechen den<br />
Empfehlungen des IFAB (International<br />
Football Association Board) sowie den Erfahrungen<br />
aus anderen Ligen. Das VAR-<br />
Personal soll vorrangig aus dem bestehenden<br />
Schiedsrichterwesen rekrutiert werden.<br />
Der VAR bietet insbesondere die<br />
Möglichkeit, routinierte Schiedsrichter nach<br />
ihrer aktiven Karriere auf dem Spielfeld<br />
weiterhin im VAR-Team zu behalten.<br />
54<br />
CORNER 04/19
„Die Einführung des VAR ist ein großer<br />
und wichtiger Schritt für den österreichischen<br />
Fußball. Er macht das Spiel gerechter und<br />
sorgt außerdem dafür, dass unsere Schiedsrichter<br />
durch den regelmäßigen Einsatz des<br />
VAR auch für den Einsatz bei Endrunden und<br />
internationalen Bewerben optimal vorbereitet<br />
sind“, so ÖFB-Präsident Leo Windtner.<br />
„Alles, was den Fußball gerechter<br />
macht, macht den Fußball besser. Nach der<br />
Philosophie ‚Geringster Einfluss – höchster<br />
Benefit‘ wird es am Ende des Tages mehr<br />
richtige Entscheidungen geben. Dass wir den<br />
VAR nun schon früher als geplant einführen<br />
können, freut uns und ist insbesondere der<br />
guten Zusammenarbeit mit dem ÖFB und<br />
den Klubs zu verdanken“, sagte Bundesliga-<br />
Vorstand Christian Ebenbauer.<br />
So funktioniert der VAR<br />
Der VAR beobachtet das gesamte Spiel, kann<br />
jedoch nur in vier Situationen bei klaren und<br />
offensichtlichen Fehlentscheidungen korrigierend<br />
eingreifen: Toren, Strafstoßszenen,<br />
Roten Karten und Identitätsfeststellungen.<br />
Der Schiedsrichter wird dann via Funk vom<br />
VAR-Team (bestehend aus einem Video Assistant<br />
Referee, seinem Assistenten sowie<br />
je einem technischen Operator im VAR-Raum<br />
und in der Review-Area am Spielfeldrand)<br />
über die strittige Situation informiert. Er kann<br />
seine Entscheidung entweder direkt ändern<br />
oder die Situation auf einem Monitor am<br />
Spielfeldrand selbst beurteilen. Die Letztentscheidung<br />
liegt nach wie vor immer beim<br />
Hauptschiedsrichter.<br />
Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen,<br />
dass rund fünf Situationen pro Spiel vom<br />
VAR gecheckt werden, wobei ein Check<br />
durchschnittlich eine knappe Minute dauert.<br />
Im Vergleich mit anderen Unterbrechungen<br />
wie Spielerwechseln oder Behandlungspausen<br />
ist dies keine große zusätzliche<br />
Belastung. Im Durchschnitt wird alle drei<br />
Spiele eine klare Fehlentscheidung geändert.<br />
Die Anzahl der richtigen Entscheidungen in<br />
den vier Einsatzbereichen steigt von 93 auf<br />
99 Prozent an.<br />
Der lange Weg zum<br />
Videobeweis im Fußball<br />
Der Fußball war in Sachen Verwendung technischer<br />
Hilfsmittel im Vergleich zu anderen<br />
Sportarten lange eher puristisch unterwegs.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
So ist der Videobeweis in der NHL bereits<br />
im Jahr 1991 eingeführt worden, 1999 zog<br />
die NFL nach und im Jahr 2007 kam bei den<br />
Australian Open erstmals das Hawk-Eye bei<br />
einem Grand-Slam-Turnier im Tennis zum<br />
Einsatz. Im Fußball wurde die Torlinientechnologie<br />
erst 2012 zugelassen und im<br />
Vorjahr wurde nach mehreren Testläufen in<br />
unterschiedlichen Ländern schließlich die<br />
Implementierung des VAR im Regelwerk des<br />
IFAB beschlossen. Ab dem Finaldurchgang<br />
2021 kommt der VAR auch in der österreichischen<br />
Tipico Bundesliga zum Einsatz.<br />
DIE VARBEREI-<br />
TUNGEN LAUFEN<br />
VON ROBERT SEDLACEK<br />
Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission<br />
Szenen wie diese gehören<br />
ab 2021 auch in<br />
österreichischen Stadien<br />
zum Standard.<br />
Die Einführung des VAR ist für das heimische Schiedsrichterwesen<br />
äußerst begrüßenswert.<br />
Ich möchte mich bei den Vertretern des ÖFB und den Gremien der Bundesliga<br />
und ihren Vereinen für die gute und äußerst konstruktive Zusammenarbeit<br />
bedanken. Es wurde hier intensiv gearbeitet und geplant, um<br />
die optimale Lösung für den heimischen Fußball zu gewährleisten. Es<br />
wurden auch neue Ressourcen geschaffen, um den Schulungs-Fahrplan<br />
bis zum Frühjahr 2021 auf Schiene zu bringen. Bereits diesen Winter starten<br />
wir mit der Ausbildung unserer Schiedsrichter im Hinblick auf den<br />
VAR, die plangemäß über ein Jahr in Anspruch nimmt.<br />
Diese Neuerung stellt für alle Beteiligten auch eine große Herausforderung<br />
dar. Aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern warne ich davor,<br />
zu erwarten, dass nach der Einführung des VAR keine unrichtigen Entscheidungen<br />
mehr getroffen werden. Trotz Unterstützung durch Bewegtbilder<br />
sind es immer noch Menschen, die Situationen unter großem<br />
Zeitdruck zu bewerten haben. Die Treffsicherheit der Entscheidungen<br />
wird sich signifikant erhöhen, wenn auch nie die wünschenswerten<br />
100 % erreichen. Es gibt keinen Fußball ohne Diskussionen, das wird<br />
sich auch nach dem März 2021 nicht ändern.<br />
CH. HOFER<br />
KOMMENTAR<br />
CORNER 04/19 55
TEXT GERHARD GERSTENMAYER, JOHANN HECHTL<br />
FREISTOSS<br />
Regelwerk<br />
meets Adrenalin<br />
Mit dem Freistoß-<br />
Pfiff beginnen<br />
nicht nur für den<br />
Schiedsrichter,<br />
sondern auch für<br />
die Spieler stressige<br />
Momente. Wir<br />
haben uns genau<br />
angesehen, was es<br />
bei Freistößen<br />
regeltechnisch zu<br />
beachten gilt.<br />
Klar zu unterscheiden sind die Vergehen,<br />
die einen direkten oder<br />
indirekten Freistoß zur Folge haben.<br />
Diese sind in der IFAB-Spielregel<br />
12 ausführlich aufgezählt<br />
und beschrieben. Seit den Regeländerungen<br />
2016/17 sind ergänzend<br />
dazu auch alle physischen Vergehen<br />
auf dem Spielfeld innerhalb der Mannschaft,<br />
gegenüber Auswechselspielern, ausgewechselten<br />
oder ausgeschlossenen Spielern,<br />
Teamoffiziellen oder Spieloffiziellen<br />
(Schiedsrichter-Team) mit einem direkten<br />
Freistoß zu ahnden.<br />
Zusätzlich wurde auch neu definiert,<br />
dass physische Vergehen von Spielern bei<br />
laufendem Spiel, die außerhalb des Spielfeldes<br />
begangen werden, ebenfalls mit einem<br />
direkten Freistoß auf der Begrenzungslinie<br />
nächst dem Vergehen sanktioniert werden.<br />
Im Bereich hinter der Torlinie zwischen der<br />
Strafraummarkierung sogar mit einem Strafstoß,<br />
wenn der Täter ein Verteidiger ist. Wer<br />
da sonst noch als „Täter“ (z. B. Teamoffizielle,<br />
Vergehen innerhalb einer Mannschaft)<br />
oder „Opfer“ infrage kommt und welche<br />
Ausnahmen anzuwenden sind, ist in der<br />
Regel 12 beschrieben und würde den Rahmen<br />
dieses Beitrags sprengen.<br />
Indirekter Freistoß:<br />
Entscheidet der Schiedsrichter auf „indirekten<br />
Freistoß“, so hebt er beim Pfiff einen Arm<br />
deutlich über den Kopf. Damit ist zweifelsfrei<br />
signalisiert, dass in weiterer Folge der Ball<br />
nach der Ausführung von einem weiteren<br />
Spieler berührt werden muss, um ein korrektes<br />
Tor erzielen zu können. Dies könnte<br />
natürlich auch ein Spieler der gegnerischen<br />
Mannschaft, also auch der Torhüter, sein, der<br />
den Ball ins eigene Tor lenkt.<br />
Sollte die Ausführung länger dauern<br />
(Verletzung, Spielerwechsel usw.), darf der<br />
Schiedsrichter den Arm zwar senken, muss<br />
ihn aber bei der Ballfreigabe erneut heben,<br />
bis der gespielte Ball von einem weiteren<br />
Spieler berührt wurde, aus dem Spiel geht<br />
oder mit Sicherheit nicht direkt ins Tor gelangen<br />
kann.<br />
Rasche Ausführung des Freistoßes:<br />
Eine schnelle Ausführung des Freistoßes<br />
(„quick free kick“) ist möglich, wenn keine<br />
Disziplinarmaßnahme ergriffen wird, kein<br />
Spielerwechsel stattfindet oder der Schiedsrichter<br />
aus sonstigen Gründen die rasche<br />
Ausführung nicht zulässt. Voraussetzung ist<br />
natürlich, dass der Ball ruhig und am richtigen<br />
Ort liegt. Der ausführende Spieler könnte<br />
56<br />
CORNER 04/19
Beim Freistoß gibt es einige<br />
wichtige Regeln vor der<br />
Ausführung zu beachten.<br />
auf die Einhaltung des vorgesehenen Abstandes<br />
von 9,15 Metern verzichten, also den Ball<br />
auch vorher spielen. Wird der Ball dabei vom<br />
Gegner abgefangen, läuft das Spiel weiter. Die<br />
oftmals kolportierte „Spieldistanz“ (z. B. Abstand<br />
ca. 3 Meter) sieht das Regelwerk nicht<br />
vor. Wenn ein Gegner absichtlich die schnelle<br />
Ausführung verhindert, wird er verwarnt.<br />
Der Schiedsrichter könnte mit einer allfälligen<br />
Disziplinarmaßnahme (Gelbe oder<br />
Rote Karte) bis zur nächsten Spielunterbrechung<br />
zuwarten, sofern sich bei einer raschen<br />
Ausführung des Freistoßes eine klare Torchance<br />
ergeben könnte und er noch nicht mit<br />
dem Vorgang begonnen hat (z. B. wenn er die<br />
Karte bereits aus der Tasche gezogen hat).<br />
Abstand der Gegenspieler,<br />
Einrichten der Mauer:<br />
Grundsätzlich haben alle Gegenspieler einen<br />
Abstand von mindestens 9,15 Metern zum Ball<br />
einzuhalten, eine Sonderregelung betrifft den<br />
indirekten Freistoß für die Angreifer im gegnerischen<br />
Strafraum: Der nächste Punkt für die<br />
Ballauflage ist die Torraumlinie (parallel zur Torlinie).<br />
Die Verteidiger müssen sich in diesem Fall<br />
auch zumindest 9,15 Meter vom Ball entfernt<br />
aufstellen, nur innerhalb des Tores darf diese<br />
Distanz unterschritten werden und die Verteidi-<br />
Ist die rasche<br />
Ausführung<br />
nicht möglich,<br />
so weist der<br />
Schiedsrichter<br />
die Mannschaft<br />
klar an (z. B.<br />
durch Deuten<br />
auf die Pfeife),<br />
dass mit dem<br />
Schuss bis zu<br />
seiner Ballfreigabe<br />
mittels<br />
Pfiff gewartet<br />
werden muss.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
ger stehen daher auf der Torlinie. Ist die rasche<br />
Ausführung nicht möglich (z. B. Spielerwechsel,<br />
Disziplinarmaßnahme, Verletzung), so<br />
weist der Schiedsrichter die ausführende<br />
Mannschaft klar an (z. B. Zeichen auf die Pfeife),<br />
dass mit dem Schuss bis zu seiner Ballfreigabe<br />
mittels Pfiff gewartet werden muss.<br />
Anschließend gibt der Schiedsrichter die Distanz<br />
für den Standort der Gegenspieler von<br />
9,15 Metern vor. Spielt ein Angreifer vor dem<br />
Pfiff zur Ballfreigabe den Ball, wird er verwarnt<br />
und der Freistoß wird wiederholt.<br />
Neu ist seit dieser Saison, dass weitere<br />
Angreifer einen Mindestabstand zur Mauer<br />
von einem Meter einhalten müssen, wenn<br />
die Mauer aus zumindest drei Verteidigern<br />
besteht. Wird dieser Abstand vorzeitig verkürzt,<br />
d. h., bevor der Ball dann doch gespielt<br />
wird, gibt es einen indirekten Freistoß für die<br />
Verteidiger. Dies hat sich in der Praxis problemlos<br />
bewährt.<br />
Läuft nach der Ballfreigabe (Pfiff des<br />
Schiedsrichters) ein Verteidiger aus der Mauer<br />
nach vorn, wird dieser verwarnt und der<br />
Freistoß wiederholt. Wird der Ball dennoch<br />
gespielt und begeht der Verteidiger dabei ein<br />
strafbares Handspiel, wird je nachdem, wo<br />
das Handspiel erfolgt ist, ein direkter Freistoß<br />
oder ein Strafstoß verhängt.<br />
Wann ist der Ball im Spiel:<br />
Der Ball muss vor der Ausführung ruhig am<br />
richtigen Ort am Boden liegen und ist im Spiel,<br />
wenn er mit dem Fuß gespielt wurde und sich<br />
eindeutig bewegt. Ein Antippen genügt nicht,<br />
wie auch die langjährige Regelung, dass eine<br />
Umdrehung des Balles notwendig ist, keine<br />
Gültigkeit mehr hat. Bei Freistößen im Torraum<br />
der Verteidiger darf der Ball überall aufgelegt<br />
werden. Der ausführende Spieler darf den Ball<br />
erst wieder spielen, wenn dieser von einem<br />
anderen Spieler berührt wurde. Sonst wird ein<br />
indirekter Freistoß verhängt, bei einem strafbaren<br />
Handspiel ein direkter Freistoß bzw.<br />
Strafstoß.<br />
Neu seit dieser Saison ist, dass bei einem<br />
Freistoß im eigenen Strafraum (gilt auch für<br />
einen Abstoß) der Ball nicht mehr zusätzlich<br />
den Strafraum verlassen muss, um im Spiel<br />
zu sein. Jedoch müssen die Gegenspieler, bis<br />
der Ball im Spiel ist – sich also eindeutig bewegt<br />
hat –, außerhalb des Strafraums bleiben.<br />
Wird dieser zu früh betreten, ist der Freistoß<br />
bzw. Abstoß zu wiederholen.<br />
CORNER 04/19 57
Seitenblicke<br />
DIE SCHÖNSTEN MOMENTE BEIM ÖFB<br />
Großer<br />
Andrang beim<br />
Weihnachtsbasar<br />
Der traditionelle ÖFB-Weihnachtsbasar fand dieses Jahr<br />
am Tag der EURO-Auslosung im Trabrennpark Krieau statt.<br />
Zu erwerben gab es wieder Trainings- und Wettkampfutensilien<br />
sowie zahlreiche Schnäppchen aus der Welt<br />
des Fußballs. Trikots, Bücher, Merchandising-Produkte,<br />
Wimpel, Anstecknadeln und viele einzigartige Dinge<br />
waren zu günstigen Preisen zu erwerben.<br />
Diesmal hatten sich zwei besondere Gäste angekündigt:<br />
ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster und Ex-Weltklasse-<br />
Keeper Michael Konsel, beide Mitglied im ÖFB-Legendenklub,<br />
standen für Autogramme und Fotos zur Verfügung.<br />
Im Zuge dessen gab es auch etwas zu gewinnen, nämlich<br />
zwei VIP-Tickets für ein Heimspiel des Nationalteams!<br />
Der glückliche Gewinner verließ den Basar ebenso freudestrahlend<br />
wie viele andere Käuferinnen und Käufer, die<br />
sich kurz vor Weihnachten den einen oder anderen Herzenswunsch<br />
erfüllen konnten.<br />
Der Reinerlös des Basars kommt der ÖFB-Charity<br />
zugute, die bedürftige Menschen und karitative Organisationen<br />
unterstützt. Alle „Verkäufer“ waren ehrenamtlich<br />
für dieses Projekt im Einsatz.<br />
So groß war der Andrang in der Wiener Krieau beim bereits<br />
traditionellen Weihnachtsbasar des ÖFB, dessen Erlös auch in diesem<br />
Jahr wieder karitativen Zwecken zugutekommen.<br />
MARC JANKO FEIERLICH<br />
VERABSCHIEDET<br />
Marc Janko wurde im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels<br />
gegen Nordmazedonien von ÖFB-Präsident Leo Windtner feierlich<br />
aus dem Nationalteam verabschiedet. Der 36-Jährige<br />
hat im Sommer seine aktive Karriere beendet. Sein letztes<br />
Länderspiel war die EM-Quali-Auswärtspartie am 24. März<br />
2019 in Israel.<br />
Als Erinnerung bekam der Stürmer, der von seiner Familie<br />
begleitet wurde, ein Trikot mit der goldenen Zahl „70“ überreicht.<br />
In 70 Länderspieleinsätzen für Österreich hat er 28<br />
Tore erzielt und das Nationalteam zur UEFA EURO 2016 geschossen.<br />
Der Weg führte ihn noch einmal in die Fankurve,<br />
wo er von den Fanklubs mit Sprechchören gefeiert wurde.<br />
Dem ÖFB war es ein großes Anliegen, Marc Janko einen<br />
gebührenden Abschied aus dem Nationalteam zu bereiten<br />
und ihm für seinen Einsatz, seine Leidenschaft und viele<br />
Jubelmomente in Rot-Weiß-Rot zu danken. Der Kontakt wird<br />
eng bleiben, Marc Janko ist auch bereits in den Legendenklub<br />
des ÖFB aufgenommen worden. Danke, Marc!<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
GEPA-PICTURES.COM (4)<br />
58 CORNER 04/19
ÖFB-WEIHNACHTS-<br />
FEIER IM ZEICHEN<br />
DER EURO<br />
Der ÖFB lud zur traditionellen Weihnachtsfeier in die<br />
Sofiensäle in Wien. Neben zahlreichen Ehrengästen wie<br />
ÖFB-Ehrenpräsident Friedrich Stickler folgten auch zahlreiche<br />
Partner, Sponsoren und Freunde des österreichischen<br />
Fußballs sowie Medienvertreter der Einladung der<br />
ÖFB-Spitze rund um Präsident Dr. Leo Windtner. Für die<br />
schwungvolle Showeinlage sorgte die Swing-Formation<br />
„The Rats Are Back“ von Norbert Oberhauser, Eric Papilaya,<br />
Volker Piesczek und Pepe Schütz. Julian Baumgartlinger und<br />
Viktoria Schnaderbeck schickten im Namen der Nationalteams<br />
Grußworte an die Festgäste. Gesprächsthema Nummer eins in<br />
den Sofiensälen war die Auslosung der UEFA EURO 2020. Die<br />
Vorfreude auf das Highlight des kommenden Jahres war im<br />
Rahmen der Feier bei allen Beteiligten spürbar.<br />
ÖFB-Präsident Leo Windtner nutzte die Gelegenheit, um eine<br />
Bilanz des erfolgreichen Jahres 2019 zu ziehen: „Ich glaube,<br />
man kann wirklich sagen, dass das Jahr 2019 alle Facetten der<br />
Gefühlspalette widerspiegelte. Es gab Momente der totalen<br />
Freude, der tiefen Enttäuschung, der Hoffnung und der Begeisterung,<br />
gepaart mit einer gesunden Portion Realismus. Wir alle<br />
haben die Erinnerung an den 16. November noch lebhaft präsent. Das<br />
Nationalteam hat das große Ziel erreicht und sich für die UEFA EURO<br />
2020 qualifiziert. Das Frauen-Nationalteam überwintert mit vier Siegen<br />
aus vier Spielen als Tabellenführer in der EM-Qualifikation. Das U21-<br />
Nationalteam hat die EM-Endrunde in Italien höchst respektabel<br />
bestritten, der neue Jahrgang ist ebenfalls voll auf Kurs, liegt punktegleich<br />
hinter England an der Tabellenspitze. Die vier Nachwuchsauswahlen<br />
haben geschlossen die Eliterunde in der EM-Qualifikation<br />
erreicht. Im Sommer haben die beiden U17-Nationalteams – Burschen<br />
und Mädchen – an der EM-Endrunde teilgenommen. Auf diesen Erfolgen<br />
wollen wir uns nicht ausruhen, wir wollen uns nicht zufriedengeben,<br />
sondern die nächsten Schritte machen.“<br />
Feierliche<br />
Momente en<br />
masse gab es<br />
bei der ÖFB-<br />
Weihnachtsfeier<br />
in den Sofiensälen<br />
in Wien.<br />
GEPA-PICTURES.COM (4)<br />
Teamchef Franco Foda legte sich<br />
bei „Licht ins Dunkel“ am Telefon<br />
mächtig ins Zeug.<br />
FOTOS ORF/ROMAN ZACH-KIESLING (2)<br />
Franco Foda telefonierte<br />
für „Licht ins Dunkel“<br />
Die neuen „Licht ins Dunkel“-Botschafter Barbara Stöckl und<br />
Peter Resetarits haben am ersten Adventsonntag gemeinsam<br />
mit Schirmherr und Bundespräsident Alexander Van der Bellen<br />
die 47. weihnachtliche ORF-Spendenaktion eingeläutet. Bei der<br />
ein stündigen Liveshow wurden auch bereits die ersten Spenden<br />
entgegengenommen. Teamchef Franco Foda ließ es sich nicht<br />
nehmen, direkt nach der Ankunft aus Bukarest, wo die EURO-<br />
Gruppenauslosung vorgenommen wurde, ins ORF-Zentrum zu<br />
fahren und am Telefon seinen Beitrag zu „Licht ins Dunkel“ zu<br />
leisten. An den Telefonen saßen neben Soldaten des österreichischen<br />
Bundesheeres auch Prominente wie Ex-Skirennläuferin und<br />
ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer, die ORF-Journalistinnen und<br />
-journalisten Nadja Bernhard, Tobias Pötzelsberger,<br />
Nina Kraft, Andreas Onea und Robert Kratky sowie<br />
die Musiker Klaus Eberhartinger und Josh. Er präsentierte<br />
mit „Kerzen, Karpfen und Du“ auch einen<br />
Weihnachtssong, den er „Licht ins Dunkel“ gewidmet<br />
hat. Bis Weihnachten wird der ORF in zahlreichen<br />
Sendungen über die „Licht ins Dunkel“-<br />
Projekte informieren. Am 24.12. findet dann zum<br />
47. Mal die große Weihnachtssendung statt.<br />
Gespendet werden kann per Telefon oder SMS unter<br />
der Gratisspendennummer 0800/664 24 12 sowie<br />
online auf lichtinsdunkel.ORF.at. Helfen auch Sie!<br />
CORNER 04/19<br />
59
SPONSORING<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
ROT-WEISS-ROTE STIEGL-FAHNEN<br />
WEHEN WEITERE DREI JAHRE<br />
Never change a winning team – oder auf gut Deutsch: An Gutem soll man festhalten,<br />
davon ist man auch bei Stiegl überzeugt. Daher wurde jetzt der Vertrag<br />
zwischen Österreichs führender Privatbrauerei und dem ÖFB erneut verlängert. So<br />
werden die Stiegl-Fahnen für weitere drei Jahre in österreichischen Fußballstadien<br />
wehen und bei Heimspielen für rot-weiß-rote Atmosphäre sorgen. Und natürlich<br />
wird auch in Zukunft auf Erfolge weiterhin mit dem Salzburger Bier angestoßen.<br />
„Fußball und Bier, das passt einfach gut zusammen. In unserem Fall gilt das jetzt<br />
bereits seit mehr als zwanzig Jahren“, erklärt Stiegl-Geschäftsführer Thomas Gerbl.<br />
Seit 1998 sind Stiegl und der ÖFB Kooperationspartner, seit 2003 ist die Salzburger<br />
Privatbrauerei einer der Hauptsponsoren. „Für uns lautete das Motto von Anfang an<br />
‚In guten wie in schlechten Zeiten‘, denn jeder weiß, dass im Sport Erfolg und Niederlage<br />
nahe beisammenliegen können. Unsere Partnerschaft ist von Kontinuität und gegenseitiger<br />
Wertschätzung geprägt und das bleibt auch in Zukunft so“, ergänzt Thomas Gerbl.<br />
Gelebte Kontinuität:<br />
Stiegl-Geschäftsführer<br />
Thomas Gerbl mit Bernhard<br />
Neuhold, Julian Baumgartlinger<br />
und Franco Foda<br />
Zufriedene Partner:<br />
Dr. Leodegar<br />
Pruschak von<br />
Raiffeisen (Dritter<br />
v. l.) und der ÖFB<br />
Raiffeisen & ÖFB – eine erfolgreiche<br />
Partnerschaft seit 17 Jahren<br />
D<br />
ie Raiffeisen Bankengruppe und der ÖFB verlängern ihre seit bereits 17 Jahren andauernde Premium-<br />
Partnerschaft. Der Vertrag läuft nun bis zum Ende der Fußball-WM 2022 in Katar und umfasst neben<br />
dem Nationalteam auch das Frauen-Nationalteam sowie das U18- und U19-Nationalteam.<br />
Neben dem Gastgeber Dr. Leodegar Pruschak, Geschäftsführer<br />
der Zentralen Raiffeisenwerbung, standen im Rahmen<br />
der Präsentation ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner, Teamchef<br />
Franco Foda und die Teamspieler David Alaba, Marko Arnautovic<br />
und Valentino Lazaro Rede und Antwort.<br />
„Nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher liegt der Fokus von<br />
Raiffeisen noch stärker auf der Partnerschaft mit dem ÖFB.<br />
Die seit 2003 bestehende, ausgezeichnete partnerschaftliche<br />
Kooperation mit dem ÖFB bildet einen bundesweiten Überbau<br />
über die lokalen und regionalen Fußball-Sponsorings der Landesbanken<br />
und Raiffeisenbanken, die mehr als 50 Prozent aller<br />
österreichischen Fußballvereine unterstützen“, hielt Pruschak<br />
einleitend fest.<br />
„Die aus der Zusammenarbeit mit dem ÖFB resultierende<br />
Sponsoring- und Werbebilanz ist sehr erfolgreich: Fußball stärkt<br />
durch seine mediale Attraktivität die Sportwerbeerinnerungswerte<br />
und sichert Raiffeisen somit die Nummer-1-Position in<br />
der Bankenkommunikation. Die im Rahmen der Kooperation<br />
mit dem ÖFB erzielten Werbewerte haben sich seit Beginn<br />
mehr als verfünffacht“, so Pruschak.<br />
60 CORNER 04/19
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WASWURDEAUS …<br />
… ANDREAS IVANSCHITZ?<br />
TEXT HANS HUBER<br />
Ein Mann mit vielen Ideen …<br />
Seit der Rückkehr nach<br />
Österreich ordnet der jüngste<br />
Teamkapitän seine Zukunft.<br />
Es ist wie früher auf dem Spielfeld: Andreas<br />
Ivanschitz, 36, bleibt ein Mann<br />
mit vielen Ideen. Nach einer bewegten<br />
Karriere mit zahlreichen Stationen im<br />
Ausland versucht er nun nicht nur seine<br />
Erfahrungen zu verwerten, sondern auch<br />
in interessante Projekte zu investieren. Er<br />
sondiert die Möglichkeiten, neue Projekte<br />
zu beginnen, und investiert in „Start-ups“<br />
wie Playerhunter (eine Online-Plattform,<br />
über die sich Fußballer/-innen selbst vermarkten<br />
können) oder Eloop (ein Carsharing-<br />
Modell mit E-Autos). Dazu kommt noch die<br />
Rolle des Fachkommentators bei internationalen<br />
Matches auf „DAZN“.<br />
Er investiert aber auch in den Fußball.<br />
Viel Zeit! Nicht nur, weil er selbst noch im<br />
Team der alten Internationalen, der „Copa<br />
Pelé“, immer wieder mit Tricks, Pässen und<br />
Toren glänzt, sondern auch, weil er die Begeisterung<br />
für den Fußball seinen Kindern<br />
vererbt hat: Sohn Ilia (während des Engagements<br />
bei Panathinaikos in Athen geboren),<br />
zum Unterschied vom Herrn Papa ein<br />
Rechtsfuß, und Tochter Nahla (während des<br />
Vertrages bei Mainz 05 in Wien zur Welt gekommen)<br />
jagen in Wien-Döbling im Nachwuchs<br />
der Vienna mit Begeisterung und viel<br />
Talent dem runden Leder nach. Die jüngste<br />
Tochter Luna (während der Zeit bei Levante<br />
in Valencia geboren) zeigt erste Versuche.<br />
„Ich verbringe mit den Kindern jedenfalls<br />
sehr viel Zeit auf dem Fußballplatz.“ Ganz so<br />
wie früher …<br />
Und natürlich bewegt ihn auch der Gedanke,<br />
ob er sich nicht vermehrt aktiv in den<br />
Fußball einbringen sollte, um seine Erfahrungen<br />
aus Engagements bei Rapid, Red<br />
Bull Salzburg, Panathinaikos, Mainz, Levante,<br />
den Seattle Sounders und Viktoria Pilsen<br />
sowie aus 69 Länderspielen – dabei von<br />
Hans Krankl mit 19 Jahren als jüngster<br />
Kapitän auserkoren – weiterzugeben. Die<br />
Trainer ausbildung ist eine Überlegung, stärker<br />
aber kristallisiert sich der Gedanke an<br />
eine Tätigkeit als sportlicher Leiter heraus:<br />
„Vor allem dann, wenn ich dabei wirklich<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
oben: 2008 führte Ivanschitz<br />
das Nationalteam als<br />
Kapitän aufs Feld.<br />
unten: Beim Tag des Sports<br />
war der Burgenländer bei<br />
Autogrammjägern begehrt.<br />
etwas bewirken kann.“ Verantwortung zu<br />
übernehmen war er immer gewohnt, ob als<br />
Jugendlicher mit straffem Zeitmanagement<br />
zwischen Schulbank („Die Matura zu absolvieren<br />
war für mich ohne Alternative“), Musikunterricht<br />
am Klavier und Fußballplatz –<br />
zunächst im Burgenland, dann bei Rapid<br />
– oder später als Spielgestalter und Kapitän<br />
des Nationalteams bei der Heim-EURO<br />
2008. „Das war ein Gefühl mit Gänsehaut,<br />
schade nur, dass wir die Vorrunde nicht<br />
überstanden haben.“ Stolz kann er aber<br />
auch auf Meistertitel in drei Ländern sein<br />
– mit Rapid, den Seattle Sounders und Viktoria<br />
Pilsen, wo er seine Karriere auch ausklingen<br />
ließ. Am liebsten erinnert er sich<br />
allerdings an seine Station in Spanien bei<br />
Levante: „Das Flair und der Lebensstil haben<br />
uns besonders gefallen und gegen<br />
Messi oder Ronaldo auf dem Platz zu stehen<br />
war auch ein Highlight.“ Für Ivanschitz<br />
und seine Entwicklung bedeutete jede Station<br />
eine wichtige Erfahrung. Jetzt überlegt<br />
er den nächsten Schritt …<br />
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