13.12.2019 Aufrufe

OEFBCorner0419

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2019<br />

2,80<br />

04/2019<br />

#MiaSanDabeiALLES<br />

ZUR<br />

EURO<br />

2020<br />

DER PROBLEMLÖSER<br />

Teamchef Foda über<br />

seine Strategie<br />

FAKTEN ZUM TURNIER<br />

Alle Infos zu Gegnern,<br />

Spielorten und Tickets<br />

MAGIC MOMENTS<br />

So schaffte das Team<br />

den Sprung zur EURO<br />

Österreichische Post AG | MZ 11Z038912 M<br />

TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz, Österreich<br />

FOTO: ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL


Jetzt geht’s los!<br />

Raiffeisen unterstützt die österreichische Nationalmannschaft seit vielen<br />

Jahren. Und ist auch auf dem Weg zu neuen Zielen stolzer Partner unseres<br />

Teams. www.raiffeisen.at


VORWORT<br />

LEO WINDTNER<br />

Liebe Fußballfreunde!<br />

»Wir nehmen<br />

unser EURO-Los<br />

mit Respekt, Demut,<br />

aber auch mit<br />

Selbstbewusstsein<br />

an.«<br />

ENERGIE AG / WAKOLBINGER<br />

CORNER 04/19<br />

Ich glaube, man kann wirklich sagen,<br />

dass das Jahr 2019 alle Facetten der<br />

Gefühlspalette widergespiegelt hat.<br />

Es gab Momente der totalen Freude,<br />

der tiefen Enttäuschung, der Hoffnung<br />

und der Begeisterung, gepaart mit einer<br />

gesunden Portion Realismus.<br />

Wir alle haben die Erinnerung an<br />

den 16. November noch lebhaft<br />

präsent. Das Nationalteam hat<br />

das große Ziel erreicht und sich<br />

für die UEFA EURO 2020<br />

qualifiziert. Das Frauen-Nationalteam überwintert<br />

mit vier Siegen aus vier Spielen als<br />

Tabellenführer in der EM-Qualifikation. Das<br />

U21-Nationalteam hat die EM-Endrunde in<br />

Italien höchst respektabel bestritten, der<br />

neue Jahrgang ist ebenfalls voll auf Kurs,<br />

liegt punktegleich hinter England an der<br />

Tabellenspitze. Die vier ÖFB-Nachwuchsauswahlen<br />

haben geschlossen die Eliterunde<br />

der EM-Qualifikation erreicht. Im<br />

Sommer haben die beiden U17-Nationalteams<br />

– Burschen und Mädchen – von<br />

Manfred Zsak und Markus Hackl an der<br />

EM-Endrunde teilgenommen. Auf diesen<br />

Erfolgen wollen wir uns nicht ausruhen, wir<br />

wollen uns nicht zufriedengeben, sondern<br />

die nächsten Schritte machen.<br />

Was mich besonders beeindruckt<br />

hat, war die Art und Weise,<br />

wie man intern mit den beiden<br />

Niederlagen des Nationalteams<br />

zum Start der EM-Qualifikation<br />

gegen Polen und Israel umgegangen ist.<br />

Hier ist eine fundierte, umfassende und<br />

sachliche Analyse betrieben worden, alle<br />

Beteiligten haben an einem Strang gezogen.<br />

Teamchef Franco Foda hat nie die<br />

Ruhe verloren und auf den eingeschlagenen<br />

Weg, auf die Arbeit mit seinem Team<br />

vertraut. Dieses Vertrauen spüren auch<br />

die Spieler und haben es zurückgezahlt.<br />

Eine Endrundenteilnahme des Nationalteams<br />

ist natürlich DAS Highlight für<br />

jeden Fußballfan in Österreich. Die<br />

Nation rückt näher zusammen, alle<br />

sind hungrig nach gemeinsamen<br />

Erfolgserlebnissen. Der Fußball rückt vollends<br />

ins öffentliche Rampenlicht. Wir haben 2016<br />

und bei der Frauen-EURO 2017 gesehen, welche<br />

kollektive Begeisterung entstehen kann.<br />

Ich schätze es jedoch auch sehr, dass die<br />

Euphorie im Moment nicht so überbordend<br />

ist, wie wir es bereits erlebt haben.<br />

Wir alle haben in den letzten Jahren Erfahrungen<br />

gesammelt und wollen dadurch gestärkt<br />

mit einem gesunden Realismus an die<br />

Endrunde herangehen. Träumen ist allerdings<br />

nicht verboten.<br />

Wir nehmen unser EURO-Los mit<br />

Respekt, Demut, aber auch mit<br />

Selbstbewusstsein an. Wir haben<br />

bereits gezeigt, dass wir – wenn<br />

alle fit sind und ihr Optimum<br />

abrufen können – für jeden Gegner unangenehm<br />

sind. Es müssen auf diesem Level aber<br />

viele Faktoren zusammenpassen. Wir werden<br />

nichts unversucht lassen, um die bestmöglichen<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />

Der ÖFB und der Fußball an sich sind<br />

mehr als Sport. Die Nationalteams<br />

sind unbestritten die Flaggschiffe des<br />

ÖFB, in ihrem Windschatten befinden<br />

sich aber viele nicht minder wichtige<br />

Themen und Bereiche auf einem sehr guten<br />

Weg. Hier sind wir hervorragend aufgestellt<br />

und wir können sehr zuversichtlich in die<br />

Zukunft blicken. Dafür möchte ich allen ÖFB-<br />

Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern danken,<br />

die unter der Leitung von Generalsekretär<br />

Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard<br />

Neuhold und Sportdirektor Peter Schöttel<br />

Tag für Tag mit voller Leidenschaft zu Werke<br />

gehen. Danke sagen möchte ich auch den<br />

Tausenden ehrenamtlich tätigen Frauen und<br />

Männern, die den Fußball in all seinen Facetten<br />

in alle Regionen unseres Landes tragen.<br />

Herzlichst<br />

DR. LEO WINDTNER<br />

ÖFB-Präsident<br />

IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: 01/727 18-0<br />

➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />

Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Kevin Bell, Hans Huber, Simon-Peter Charamza, Christian Wiesmayr, Alexej Arnautovic<br />

➜ Grafik & Pro duktion: Christoph Geretschlaeger ➜ Anzeigen: René Reinberger / ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, Tel.: 01/440 11 00-0 ➜ Lektorat: Rupert Höttinger<br />

➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8010 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at


VORWORT<br />

JULIAN BAUMGARTLINGER<br />

Liebe Fans, geehrte Partner und<br />

Sponsoren, geschätzte Freunde<br />

des ÖFB und des Nationalteams!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

»Der Support jeder<br />

und jedes Einzelnen<br />

hat dazu geführt,<br />

dass wir gemeinsam<br />

die erfolgreiche<br />

Qualifikation in Wien<br />

feiern durften.«<br />

Wir können gemeinsam auf ein<br />

wunderschönes Länderspieljahr<br />

2019 zurückblicken, das jedoch<br />

nicht immer einfach war.<br />

Ich denke, dass es mit der geschafften<br />

Qualifikation für die EURO 2020<br />

für uns sehr beachtlich und erfolgreich zu<br />

Ende gegangen ist. Zum einen wurde das<br />

durch Ihre Unterstützung möglich, zum<br />

anderen durch unsere harte Arbeit als<br />

Mannschaft und unseren festen Glauben<br />

daran, dass wir es schaffen können. So<br />

haben wir es geschafft, dass wir in ein<br />

EURO-Jahr gehen und zum zweiten Mal<br />

hintereinander Teil dieses Turniers<br />

sein können.<br />

Ich möchte mich bei den Fans in der Kurve<br />

bedanken, die einen großen Beitrag<br />

zu diesem Erfolg geleistet haben. Die<br />

Choreografien, die unsere treuesten<br />

Fanclubs – die „Hurricanes“, die „Blutgruppe“<br />

oder die „Pielachtaler“, um nur<br />

einige zu nennen – immer auf die Beine<br />

stellen, sind die Basis für die Stimmung<br />

im Stadion, die für uns Spieler so enorm<br />

wichtig ist. Dieser Support jeder und jedes<br />

Einzelnen gibt uns ein gutes Gefühl und<br />

hat am Ende auch dazu geführt, dass wir<br />

gemeinsam in Wien die erfolgreiche<br />

Qualifikation feiern durften.<br />

Diese positive Stimmung und Ihr<br />

Vertrauen haben wir uns nach<br />

einem holprigen Start in das Jahr<br />

2019 immer wieder erkämpfen und<br />

hart erarbeiten müssen – wir als<br />

Mannschaft, der Verband und auch die<br />

Trainer und die anderen Nationalteams, die<br />

genauso mit dazugehören. Das U21-Nationalteam<br />

hat bei der EURO in Italien mit<br />

tollen Leistungen aufgezeigt und so zu<br />

dieser Stimmung beigetragen. Das alles<br />

spielt – auch zusammen mit Ihnen, den<br />

Fans, Partnern und Freunden des ÖFB –<br />

eine zentrale Rolle, um erfolgreich sein zu<br />

können. Ich hoffe, dass wir es schaffen,<br />

den Schwung und die Vorfreude mit ins<br />

neue Jahr zu nehmen und dann vor allem<br />

eine bessere EM spielen zu können, als es<br />

2016 der Fall war.<br />

Was die EURO-Spielorte und<br />

-Gegner betrifft, haben wir<br />

eine sehr spannende und interessante<br />

Gruppe zugelost bekommen.<br />

Die Niederlande haben<br />

eine junge, aufstrebende Mannschaft,<br />

die ganz klar zu favorisieren ist. Die Ukraine<br />

ist ohne Niederlage durch die Qualifikation<br />

marschiert und wird in meinen Augen<br />

von vielen unterschätzt. Wer noch dazukommt,<br />

wird man sehen. Die Rumänen<br />

haben eine junge, gute Truppe mit einer<br />

sehr starken U21 im Hintergrund, sie<br />

wären aufgrund des Heimvorteils die Spur<br />

schwieriger als der Rest. Alles in allem bin<br />

ich mit der Auslosung zufrieden und freue<br />

mich sowohl auf die Duelle als auch auf<br />

die Spielorte.<br />

Ich glaube, dass wir mit einer gesunden<br />

Prise „EUROphorie“ in das Jahr 2020<br />

gehen können. Bewusst verwende ich<br />

das Wort „gesund“, denn das kann der<br />

Weg sein, um zusammen ein erfolgreiches<br />

Turnier zu erleben.<br />

Ich wünsche Ihnen allen im Namen des<br />

Nationalteams eine gesegnete Weihnachtszeit<br />

im Kreis Ihrer Lieben und ein<br />

gesundes und erfolgreiches<br />

gemeinsames Jahr 2020.<br />

JULIAN<br />

BAUMGARTLINGER<br />

ÖFB-Kapitän<br />

4 CORNER 04/19


DA GIBT'S DAS<br />

SEMMERL<br />

ZUM GURKERL<br />

BILLA ist der<br />

offizielle<br />

Partner des<br />

VOLLER LEBEN.


Der Polo Edition<br />

Jetzt sofort verfügbar mit umfangreicher Serienausstattung inklusive:<br />

- Komfort-Paket mit Einparkhilfe<br />

- Winterpaket mit Sitzheizung<br />

- R-Line Paket<br />

Volkswagen ist stolzer Fahrzeugpartner des ÖFB<br />

Details bei teilnehmenden VW Betrieben. Verbrauch: 5,6 – 6,9 l/100km,<br />

CO₂-Emissionen 129 – 157 g/km. (Werte nach WLTP). Symbolfoto. Stand 11/2019.<br />

volkswagen.at


INHALT<br />

ÖFB CORNER 04/2019<br />

COVERSTORY<br />

8 #MiaSanDabei<br />

14 Seiten zur EURO 2020. Teamchef Franco<br />

Foda und Kapitän Julian Baumgartlinger über<br />

die Qualifikation, Einschätzungen zu Österreichs<br />

Gegnern und was Fans wissen müssen,<br />

die das Nationaltean in Amsterdam und<br />

Bukarest unterstützen wollen.<br />

FEATURES<br />

26 „Machen, was ich liebe“<br />

Verena Aschauer spricht im Interview über<br />

ihren harten Weg zurück und erklärt ihre<br />

neuen Ziele mit dem Nationalteam.<br />

30 Revolution trägt Früchte<br />

Wie sich das Frauen-Nationalteam neu<br />

erfunden und somit wieder zurück in die<br />

Erfolgsspur gefunden hat.<br />

32 UNIQA ÖFB Cup<br />

LASK vs. Sturm lautet der große Kracher im<br />

Viertelfinale.<br />

34 Was für ein Jahr!<br />

U21-Teamchef Werner Gregoritsch blickt auf<br />

sein erfolgreichstes Jahr zurück.<br />

36 Nachwuchs<br />

Im Frühjahr kämpfen vier U-Nationalteams<br />

um ihr Endrundenticket.<br />

38 Finale in Wien<br />

Die UEFA Womens Champions League<br />

gastiert im Viola Park.<br />

Stefan Lainer hat<br />

sich zu einem<br />

wichtigen<br />

Bestandteil des<br />

Nationalteams<br />

entwickelt.<br />

42 Wölfinnen auf<br />

dem Vormarsch<br />

Die Frauen des SKN St. Pölten sind in Liga<br />

und Cup nicht aufzuhalten.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

46 Futsal<br />

Teamchef Patrik Barbic über die anstehende<br />

Qualifikation für die EURO.<br />

STANDARDS 24 WhatsApp Chat mit … Stefan Posch (NEU) 40 Tipico Bundesliga 50 ÖFB-Mix<br />

52 Landesverbände 54 Schiedsrichter 58 Seitenblicke 62 Der Legendenklub mit Andreas Ivanschitz


SCHNAPPSCHUSS<br />

8<br />

CORNER 04/19


RAUSCHENDE<br />

KABINENPARTY<br />

So sehen Sieger aus: Am Abend des 16. November kannte die<br />

rot-weiß-rote Begeisterung keine Grenzen mehr. Mit einem<br />

verdienten 2:1-Erfolg über Nordmazedonien ließen Arnautovic<br />

& Co. jeden Zweifel fahren und qualifizierten sich als<br />

Zweiter der Gruppe G zum zweiten Mal in Serie für eine<br />

EURO-Endrunde. Das Happel-Stadion wurde zur Partyzone.<br />

CORNER 04/19 9<br />

ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL


DER WEG ZUR EURO<br />

TEAMCHEF FRANCO FODA<br />

Franco Foda (mit Mike<br />

Steverding, Imre<br />

Szabics und Thomas<br />

Kristl) umschiffte<br />

einige Klippen auf dem<br />

Weg zur EURO 2020.<br />

10<br />

CORNER 04/19


Der<br />

Zu einer gelungenen<br />

Qualifikation gehört immer<br />

auch ein gewiefter Trainer-<br />

Fuchs auf der Bank, der die<br />

Klippen mit ruhiger Hand<br />

umschifft. Hier erklärt<br />

Teamchef Franco Foda, wie<br />

ihm das auf dem Weg zur<br />

EURO 2020 gelungen ist.<br />

INTERVIEW MARKUS GEISLER<br />

Problemlöser<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

ÖFB CORNER: Franco, muss ein erfolgreicher<br />

Teamchef auch ein guter Krisenmanager<br />

sein?<br />

FRANCO FODA: Ich denke schon. Man sagt<br />

ja immer: Es gibt junge und erfahrene Trainer.<br />

Die mit langjähriger Erfahrung wissen in<br />

schwierigen Situationen oft, was zu tun ist.<br />

Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben, sich<br />

nicht entmutigen zu lassen, an sein Konzept<br />

und die Mannschaft zu glauben. Und das<br />

Ganze auch dementsprechend zu vermitteln.<br />

Die erste heikle Situation in der EURO-<br />

Quali ergab sich nach den beiden Auftaktniederlagen.<br />

Wie sehr hat Sie der Fehlstart<br />

überrascht?<br />

Die null Punkte haben mich überrascht,<br />

aber ich habe die Spiele aus Trainersicht<br />

analysiert und da gab es durchaus positive<br />

Erkenntnisse. Wir waren zweimal die bessere<br />

Mannschaft und hätten eigentlich vier<br />

Punkte holen müssen. Die Aufarbeitung des<br />

Ganzen war der Turnaround, der Schlüssel<br />

zum Erfolg.<br />

Was haben Sie gemacht?<br />

Ich habe mit den Führungsspielern Einzelgespräche<br />

geführt, weil ich ihre Sichtweise<br />

kennenlernen und wissen wollte, wie sie<br />

die beiden verlorenen Spiele wahrgenommen<br />

haben. Sie waren alle sehr selbstkritisch.<br />

Bei den nächsten Spielen im Juni<br />

haben alle gedacht: „Welche Veränderungen<br />

nimmt der Trainer vor, wen lässt er zuhause?“<br />

Und was habe ich gemacht? Ich habe aufs<br />

gleiche Personal gesetzt. Ich habe den Spielern<br />

Vertrauen geschenkt, sie haben es zurückgezahlt.<br />

Insgesamt haben wir nur an<br />

kleinen Rädchen in der Vorbereitung und<br />

Nachbetrachtung gedreht, am Gesamtkonzept<br />

haben wir festgehalten. Und: Fußball<br />

ist auch ein bisschen Kopfkino. Als es unruhig<br />

wurde, habe ich immer wieder öffentlich<br />

gesagt: Abgerechnet wird nach zehn Spielen.<br />

Das war indirekt auch eine Botschaft an<br />

die Mannschaft, dass wir noch an unser Ziel<br />

glauben.<br />

Sie wurden mit Siegen gegen Slowenien<br />

und Nordmazedonien belohnt. Dann wurde<br />

der Wechsel von Marko Arnautovic<br />

nach Shanghai bekannt, was für das<br />

Nationalteam ja keine einfache Konstellation<br />

ist.<br />

In dem Punkt war ich sehr entspannt.<br />

Ich war immer auf dem Laufenden, kannte<br />

alle Hintergründe. Ich habe zu Marko gesagt:<br />

CORNER 04/19 11


DER WEG ZUR EURO<br />

TEAMCHEF FRANCO FODA<br />

„Solange ich Teamchef bin, wirst du immer<br />

ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft<br />

sein, egal, wo du spielst.“ Darauf<br />

meinte er: „Trainer, ich werde immer kommen,<br />

wenn Sie mich einberufen.“ Deswegen<br />

weiß ich, dass er hungrig ist, immer gern<br />

kommt. Klar ist die chinesische Liga nicht<br />

die Premier League, aber auch dort wird<br />

guter Fußball gespielt, dort arbeiten hervorragende<br />

Trainer.<br />

Gibt es Überlegungen, ihm im Vorfeld der<br />

EURO einen Trainer vom ÖFB zu schicken?<br />

Im Moment sind das keine Überlegungen.<br />

Die Saison beginnt im März, dann werde<br />

ich ihn wohl einmal in Shanghai besuchen<br />

und mir vor Ort ein Bild machen. Ich bin mir<br />

sicher, dass er fit zur EURO kommen wird.<br />

Guido Burgstaller, der Siegtorschütze<br />

vom Slowenien-Spiel, erklärte mitten in<br />

der Quali und ziemlich überraschend seinen<br />

Rücktritt. Die nächste heikle Situation,<br />

die Sie managen mussten.<br />

Ich habe mit ihm telefoniert und versucht,<br />

ihn umzustimmen. Er ist ja noch nicht<br />

so alt. Er hat mir seine Beweggründe erklärt<br />

– volle Konzentration auf Schalke, mehr Zeit<br />

für die Familie –, das muss man akzeptieren.<br />

Ich bin jemand, der nicht lange lamentiert,<br />

sondern nach Lösungen sucht. Wir haben<br />

unser Spiel etwas verändert, spielen momentan<br />

mit keinem Stoßstürmer. Marko<br />

(Anm.: Arnautovic) hat oft auf der Seite gespielt,<br />

den haben wir etwas umfunktioniert,<br />

Marcel (Sabitzer) ist eine Neuneinhalb, die<br />

vorne etwas zurückgezogen agiert. Das<br />

macht uns unberechenbar. Wir leben von<br />

der Kreativität, sind beweglich, so hat der<br />

Gegner schwer Zugriff auf uns. Und wenn<br />

ich an Spieler wie Gregoritsch, Onisiwo,<br />

Hinterseer oder Weimann denke – es gibt<br />

genügend Optionen.<br />

In den ersten vier Spielen war Heinz Lindner<br />

Ihre Nummer 1, doch der stand plötzlich<br />

ohne Verein da …<br />

Als Trainer hast du ja immer Ideen für<br />

den Fall, dass etwas passiert, aber damit<br />

konnte man überhaupt nicht rechnen. Dass<br />

er mit Grasshoppers absteigt, okay, das kann<br />

passieren, dass er als österreichischer Nationaltorwart<br />

aber keinen Verein findet, ist schon<br />

außergewöhnlich. Und auch schwer nachvollziehbar.<br />

Wir haben in dieser Phase sehr<br />

oft miteinander telefoniert, am Ende blieb mir<br />

aber keine andere Wahl, als ihn nicht mehr<br />

einzuberufen. Er hatte ja nicht nur keine Spiel­<br />

»Solange ich<br />

Trainer bin, wird<br />

Marko Arnautovic<br />

ein wichtiger<br />

Bestandteil für<br />

uns sein.«<br />

praxis, sondern auch kein Training auf Profiniveau.<br />

Das sind unangenehme, schwierige<br />

Aufgaben. Heinz hat sich aber professionell<br />

verhalten und eingesehen, dass er nicht dabei<br />

sein kann. Und ich muss klar sagen, in Abwesenheit<br />

von Heinz haben die Torleute, die<br />

ich nominiert habe, alle einen guten Eindruck<br />

hinterlassen. Da werde ich wohl die Qual der<br />

Wahl haben. Von einem Tormannproblem sind<br />

wir jedenfalls weit entfernt.<br />

Werden Sie mit einer klaren Nummer 1<br />

in die EURO gehen?<br />

Wenn du in ein Turnier gehst, wechselst<br />

du normalerweise auf dieser Position nicht<br />

mehr (lacht), es sein denn, du stehst nach<br />

zwei Spielen fix im Achtelfinale. Aber auch<br />

da gilt: Wir haben noch viel Zeit.<br />

Vor dem Rückspiel in Polen mussten Sie<br />

die Causa Hinteregger moderieren. Ein<br />

verdienter Spieler, der einmal den Zapfenstreich<br />

überzogen hat.<br />

Kurz vor dem Abflug nach Polen habe<br />

ich erfahren, dass Martin den Zapfenstreich<br />

überzogen hatte. Vor so einem wichtigen<br />

Spiel galt es jetzt, die Ruhe zu bewahren.<br />

Ich habe mit der Erfahrung gelernt: Man darf<br />

keine Entscheidungen in einer emotionalen<br />

Phase treffen. Also habe ich zunächst mit<br />

dem Trainerteam, Sportdirektor Peter Schöttel<br />

und auch dem Mannschaftsrat gesprochen.<br />

Dann habe ich entschieden, Martin<br />

12<br />

CORNER 04/19


GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

mit nach Polen zu nehmen. Dort habe ich<br />

am Abend ein sehr langes Gespräch mit ihm<br />

geführt. Er hat seinen Fehler eingesehen,<br />

sich bei mir und der Mannschaft entschuldigt.<br />

Ein ganz wichtiger Faktor. Wegen mehrerer<br />

Gründe war für mich klar, dass er gegen<br />

Polen nicht von Beginn an spielen wird. Wir<br />

wollten uns nur auf das bevorstehende Spiel<br />

konzentrieren und haben deshalb nichts nach<br />

außen kommuniziert. Aus meiner Sicht haben<br />

wir es perfekt gelöst.<br />

Stand eine härtere Strafe im Raum?<br />

Ich bin nicht nachtragend, habe ihm auch<br />

am selben Abend vermittelt, dass er weiterhin<br />

ein wichtiger Bestandteil für uns ist. Er<br />

hat sich bis dahin nichts zuschulden kommen<br />

lassen, war immer vorbildlich, in allen Bereichen.<br />

Intern gab es weitere Sanktionen, die<br />

aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt<br />

sind. Thema erledigt.<br />

Eine knifflige Angelegenheit war die Personallage<br />

vor dem Rückspiel in Slowenien.<br />

Arnautovic und Alaba fielen verletzt<br />

aus, Posch und Laimer waren angeschlagen,<br />

haben aber gespielt, mit Ilsanker und<br />

Lazaro standen zudem zwei Spieler in der<br />

Startelf, die bei ihren Klubs kaum Praxis<br />

hatten. Das Spiel wurde 1:0 gewonnen.<br />

Peter Schöttel meinte rückblickend: „In<br />

dieser heiklen Phase hat der Teamchef<br />

ganz viel richtig gemacht.“<br />

(lacht) Wenn du gewinnst, machst du<br />

immer alles richtig.<br />

Im Nachhinein war es aber auch ein Risiko.<br />

Das nimmst du als Trainer ja immer, aber<br />

Posch und Laimer haben sich fit gemeldet.<br />

Ich treffe Entscheidungen stets aus voller<br />

Überzeugung, weil sich dieses Gefühl auch<br />

auf die Mannschaft überträgt. Ich habe das<br />

ganze Jahr gepredigt, dass man in einer<br />

Quali immer alle Spieler benötigt, nicht nur<br />

die 23 im Kader, sondern auch die Nachnominierten.<br />

Jetzt hatten wir genau so eine<br />

Situation – da musste ich auch danach handeln.<br />

Also habe ich den Spielern das Vertrauen<br />

geschenkt. Und habe damit gezeigt: Was<br />

wir predigen, setzen wir auch um.<br />

Mit dem Sieg war das Ticket für die EURO<br />

so gut wie gelöst. Wie groß war die Erleichterung?<br />

Der Sieg war wichtig, von Erleichterung<br />

dennoch keine Spur. Ich wusste ja, dass das<br />

schwierigste Spiel erst noch kommt. Alle,<br />

die uns nach den ersten beiden Spielen abgeschrieben<br />

hatten, meinten jetzt, wir wären<br />

»Alle haben gut<br />

performt. Im Tor<br />

werde ich vor der<br />

EURO wohl die<br />

Qual der Wahl<br />

haben.«<br />

schon durch, aber wir brauchten noch einen<br />

Punkt. Diese Aufgaben sind am schwersten<br />

zu lösen. Deswegen habe ich immer wieder<br />

gesagt, nach außen und nach innen, dass<br />

wir noch nichts erreicht haben. Hut ab, wie<br />

die Mannschaft mit dem verdienten Sieg<br />

über Nordmazedonien den Sack dann zugemacht<br />

hat.<br />

Sie haben die Aufgaben auf dem Weg zur<br />

EURO souverän gemeistert, die Herausforderungen<br />

werden aber nicht kleiner. Wie<br />

groß werden die Bauchschmerzen sein,<br />

im kommenden Frühjahr einen 23-Mann-<br />

Kader zusammenstellen und manche<br />

Spieler zu Hause lassen zu müssen?<br />

Wenn alle Spieler fit sind, haben wir auf<br />

manchen Positionen die Qual der Wahl.<br />

Wenn du ganz knappe Entscheidungen treffen<br />

musst, wird es sicher unangenehm sein,<br />

aber das gehört zu unserem Geschäft. Jeder<br />

hat ab Jänner die Möglichkeit, sich mit Leistungen<br />

zu zeigen. Mir obliegt es dann, die<br />

richtigen Entscheidungen zu treffen, um bei<br />

der EM mehr zu erreichen als vor vier Jahren.<br />

Man hört oft, dass aus den Fehlern von 2016<br />

die richtigen Lehren gezogen werden sollen.<br />

Sie waren damals nicht dabei. Inwieweit<br />

werden Sie sich davon leiten lassen?<br />

Das ist schwer zu vergleichen. Das Trainerteam<br />

ist komplett neu, von der damaligen<br />

Mannschaft ist weniger als die Hälfte übrig.<br />

Es gibt also andere Charaktere, andere Persönlichkeiten.<br />

Ich habe meine klaren Vorstellungen<br />

zu Vorbereitung, Testspielen, Training.<br />

Bei mir gibt es im Training immer nur hundert<br />

Prozent, das wissen die Jungs. Nur wer mit<br />

hundert Prozent trainiert, kann die auch im<br />

Spiel abrufen.<br />

CORNER 04/19 13


DER WEG ZUR EURO<br />

EURO<br />

AUT – POL<br />

0:1 (0:0)<br />

21. März, Wien<br />

Zum Auftakt mussten<br />

Arnautovic & Co. eine<br />

0:1-Pleite gegen Polen<br />

hinnehmen. Piatek traf<br />

nach einem Freistoß.<br />

2020:<br />

MIA<br />

SAN<br />

GEPA-PICTURES.COM (10)<br />

DABEI!<br />

Es ist vollbracht! Das Nationalteam<br />

hat mit einem Heimsieg<br />

über Nordmazedonien<br />

im vorletzten Gruppenspiel<br />

die Qualifikation für die<br />

UEFA EURO 2020 fixiert und<br />

darf sich damit auf die dritte<br />

EM-Teilnahme nach 2008<br />

(Österreich und Schweiz)<br />

und 2016 (Frankreich) freuen.<br />

Wir haben die besten Bilder<br />

dieser Qualifikation<br />

zusammengestellt.<br />

ISR – AUT 4:2 (2:1)<br />

24. März, Haifa<br />

Hängende Köpfe im Sammy-Ofer-<br />

Stadion. Nach zwei Spielen stand<br />

man mit 0 Punkten da. Ohne Worte!<br />

AUT – SLO<br />

1:0 (0:0)<br />

7. Juni, Klagenfurt<br />

Durch ein Joker-Tor von<br />

Guido Burgstaller blieb<br />

das Nationalteam im<br />

Rennen um die EURO.<br />

Der Torschütze hat seine<br />

Teamkarriere mittlerweile<br />

beendet.<br />

14<br />

CORNER 04/19


MKD – AUT1:4 (1:1)<br />

10. Juni, Skopje<br />

Nach Schrecksekunde (Hinti-Eigentor)<br />

zeigte Österreich eine bärenstarke<br />

Leistung und siegte souverän.<br />

AUT – LVA<br />

6:0 (2:0)<br />

6. September, Salzburg<br />

Zum Auftakt in den<br />

Herbst feierten Sabitzer<br />

& Co. ein 6:0-Schützenfest<br />

gegen die Letten.<br />

POL – AUT 0:0<br />

9. September, Warschau<br />

Als das bessere Team holte man<br />

einen Punkt in Polen, trauerte aber<br />

vielen vergebenen Chancen nach.<br />

SLO – AUT<br />

0:1 (0:1)<br />

13. Oktober, Ljubljana<br />

Das Goldtor per Kopf<br />

von Youngster Stefan<br />

Posch stieß das Tor zur<br />

EM ganz weit auf.<br />

AUT – ISR<br />

3:1 (1:1)<br />

10. Oktober, Wien<br />

Die Revanche ist geglückt!<br />

Österreich siegte<br />

gegen Israel und holte<br />

drei wichtige Punkte auf<br />

dem Weg zur EURO!<br />

ÖFB/CHRISTOPHER GLANZL (2)<br />

AUT – MKD2:1 (1:0)<br />

16. November, Wien<br />

ES IST VOLLBRACHT! Das Nationalteam<br />

fuhr den geforderten Pflichtsieg<br />

ein. Danach gab es kein<br />

Halten mehr.<br />

LVA – AUT<br />

1:0 (0:0)<br />

19. November, Riga<br />

Eine kleine Delle zum<br />

Schluss. Österreich<br />

verlor das für die<br />

End abrechnung nicht<br />

mehr relevante Spiel<br />

in Lettland mit 0:1.<br />

CORNER 04/19 15


DER WEG ZUR EURO<br />

VERTRAUEN VERPFLICHTET<br />

Die Explosion des Marcel Sabitzer<br />

Kaum ein<br />

Spieler hat diese<br />

erfolgreiche<br />

EM-Qualifikation<br />

so geprägt wie<br />

Marcel Sabitzer.<br />

Der 25-Jährige<br />

hat sich in die<br />

absolute Führungsriege<br />

des<br />

Nationalteams<br />

gespielt. Wir begaben<br />

uns auf<br />

Spurensuche.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Läuft bei ihm – so könnte man das Jahr<br />

2019 von Marcel Sabitzer salopp zusammenfassen.<br />

Fast bei jedem Treffer<br />

seines Vereins RB Leipzig hatte<br />

der Steirer seine Beine im Spiel, in<br />

der UEFA Champions League sorgte<br />

er mit Toren der Marke Weltklasse<br />

für Furore. Im Nationalteam ist er mittlerweile<br />

eine Fixgröße. Und er wurde im April<br />

Vater einer kleinen Tochter.<br />

„Marcel ist ein Fußballer, den jeder<br />

Trainer gern in seiner Mannschaft hat. Er ist<br />

extrem ehrgeizig, selbstbewusst, technisch<br />

versiert, trotzdem nie mit sich zufrieden, ein<br />

Top-Profi“, analysiert Franco Foda seinen<br />

Schützling. „In der Vergangenheit hat er sich<br />

beim Nationalteam manchmal vielleicht zu<br />

sehr unter Druck gesetzt. Jetzt ist er Papa<br />

geworden und das ist ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Er hat eine gewisse Lockerheit<br />

bekommen und sich als Persönlichkeit weiterentwickelt“,<br />

erklärt der Teamchef die Leistungsexplosion<br />

im Teamdress, von der<br />

„Sabi“ selbst gar nicht so gern spricht. Er<br />

hat in den letzten Jahren immer versucht,<br />

sein Maximum abzurufen: „Ich hatte keinen<br />

Rhythmus im Nationalteam, war oft dabei,<br />

Marcel Sabitzer ist unter<br />

Franco Foda zu einer<br />

Leaderfigur gereift.<br />

dann verletzungsbedingt wieder nicht. Dadurch<br />

ist nie so eine gute Rolle gewachsen.<br />

Es hat mich geärgert, weil ich um meine<br />

Qualitäten weiß, aber jetzt können wir dieses<br />

Thema zu den Akten legen“.<br />

Sabitzer spürt auch das Vertrauen von<br />

Franco Foda, das er braucht, um sein Potenzial<br />

abrufen zu können. „Seit ich Teamchef<br />

bin, war ich mit ihm immer sehr zufrieden.<br />

Das habe ich ihm auch in einem Vieraugengespräch<br />

mitgeteilt, denn Marcel ist ein<br />

Spieler, der in den 90 Minuten alles gibt, viel<br />

für die Mannschaft unterwegs ist, auch defensiv<br />

viel arbeitet. Ich bin froh, dass er für<br />

den Aufwand, den er schon in vielen Länderspielen<br />

betrieben hat, belohnt wird“, sagt<br />

Foda. Der vielzitierte Knopf ist jetzt so richtig<br />

aufgegangen. Auch seine Mitspieler nehmen<br />

die Entwicklung ganz genau wahr. „Ich kenne<br />

Sabi. Ich sehe, wie er trainiert, wie hart<br />

er in jedem Lehrgang arbeitet. Er ist ein sehr,<br />

sehr wichtiger Spieler für uns, er spielt Woche<br />

für Woche auf einem sehr hohen Level<br />

und ist bei seinem Klub auch sehr erfolgreich.<br />

Dort ist er ein Leistungsträger. Ich sehe aber<br />

auch schon eine lange Zeit im Nationalteam,<br />

was für ein Spieler er ist und welches Potenzial<br />

er hat“, betont David Alaba.<br />

Auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel<br />

beobachtet Sabitzers Entwicklung im Teamdress<br />

mit Wohlwollen: „Es freut mich sehr,<br />

wie sich Marcel Sabitzer im Nationalteam<br />

präsentiert. Er ist nicht nur in Leipzig in einer<br />

bestechenden Form, sondern bringt seine<br />

Fähigkeiten auch im Nationalteam voll ein.<br />

Er ist ungemein wichtig mit seinem Spiel in<br />

den Zwischenräumen, dem schnellen Aufdrehen,<br />

seiner Laufbereitschaft. Ihm tut<br />

sicher gut, dass er das uneingeschränkte<br />

Vertrauen des Teamchefs spürt.“<br />

Und so viel steht fest: Marcel Sabitzer,<br />

dessen Nationalteam-Karriere bereits im Mai<br />

2012 begonnen hat, steht mit seiner Entwicklung<br />

noch lange nicht am Ende: „Bei der<br />

EURO 2016 war ich zu unerfahren, diesmal<br />

ist meine Rolle anders. Aber wenn du jahrelang<br />

in der deutschen Bundesliga und der<br />

Champions League performst, warum soll<br />

es nicht auch bei einer EM klappen?“<br />

16<br />

CORNER 04/19


EURO-GUIDE<br />

REISETIPPS<br />

BUKAREST<br />

Vergewissere dich, dass dein Reisepass oder Personalausweis<br />

ab dem Zeitpunkt deiner Anreise noch<br />

mindestens sechs Monate gültig ist. Bürgerinnen und<br />

Bürger mit EU-Pass können bis zu 90 Tagen in Rumänien<br />

bleiben, ohne ein Visum beantragen zu müssen.<br />

EU-Bürger brauchen in Rumänien keine Roaming-<br />

Gebühren zu bezahlen. Das WLAN in Bukarest ist<br />

sehr schnell. Die Stadt bietet in vielen Parks kostenloses<br />

WLAN an.<br />

Der Zeitunterschied zu Österreich beträgt plus eine<br />

Stunde.<br />

In Bukarest bezahlst du mit Leu (RON), die Münzen<br />

heißen dort Bani. Ein Euro hat einen Wert von 4,72<br />

RON. Bankomaten gibt es in Banken, an Flughäfen und<br />

in Einkaufszentren. Große Hotels und Shops akzeptieren<br />

Kreditkarten, aber viele kleinere Geschäfte nicht.<br />

Am besten ist es daher, du hast immer etwas Geld in<br />

der Tasche.<br />

Die meisten Geschäfte sind montags bis freitags<br />

und halbtags auch samstags geöffnet. In großen<br />

Einkaufszentren kannst du aber an allen sieben Wochentagen<br />

einkaufen, bis du umfällst. Beachte bitte,<br />

dass viele Museen montags geschlossen sind.<br />

NATIONAL ARENA<br />

• Kapazität: 54.000 Plätze<br />

• Wiedereröffnet 2001<br />

• Heimat von: Fotbal Club FCSB, Dinamo<br />

Bucuresti, rumänische Nationalmannschaft<br />

• Entfernung zum Stadtzentrum: etwa 4 km<br />

Die National Arena steht auf dem Grund des alten<br />

Nationalstadions, wo einst die rumänische Nationalmannschaft<br />

ihre Heimspiele austrug und die meisten<br />

Pokal-Endspiele stattfanden.<br />

Das Stadion hat ein ausfahrbares Dach, das sich innerhalb<br />

von nur 15 Minuten öffnen und schließen lässt.<br />

Im alten Stadion gab Michael Jackson zwei Konzerte.<br />

1983 gewann Rumänien in einem legendären Spiel in<br />

der Qualifikation zur UEFA-Europameisterschaft mit 1:0<br />

gegen den damaligen Weltmeister Italien.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

So läuft<br />

die EURO<br />

Das Nationalteam trifft in Gruppe C<br />

der UEFA EURO 2020 auf die Ukraine,<br />

die Niederlande sowie ein Team aus<br />

dem Quintett Rumänien, Georgien,<br />

Weißrussland, Nordmazedonien und<br />

Kosovo. Dies ergab die Auslosung<br />

in Bukarest.<br />

Apropos Bukarest: Das Auftaktspiel bestreiten Julian Baumgartlinger<br />

& Co. am 14. Juni 2020 um 18.00 Uhr in der<br />

rumänischen Hauptstadt gegen das noch zu ermittelnde<br />

„Überraschungsteam“. Die zweite Partie des Nationalteams<br />

findet am 18. Juni 2020 um 21.00 Uhr in Amsterdam statt.<br />

Der Gegner? Die Niederlande. Für den Abschluss der Gruppenphase<br />

gegen die Ukraine geht es am 22. Juni 2020<br />

wieder nach Bukarest, Anpfiff ist um 18.00 Uhr. Alle Spiele der UEFA<br />

EURO 2020 werden live im ORF zu sehen sein, ebenso wird es eine<br />

umfangreiche Berichterstattung rund um das Nationalteam geben.<br />

Die Endrunde<br />

Das Turnier wird am 12. Juni um 21.00 Uhr MEZ in Rom eröffnet. Die<br />

Gruppenphase mit bis zu vier Spielen pro Tag läuft bis zum 24. Juni.<br />

Die zwei besten Teams jeder Gruppe sowie die vier besten Drittplatzierten<br />

erreichen das Achtelfinale, von dem an es im K.-o.-Modus<br />

weitergeht. Die Halbfinale und das Finale werden im Wembley- Stadion<br />

ausgetragen.<br />

Die Spieltermine in der Österreich-Gruppe C<br />

14. Juni 2020, 18.00 Uhr: Österreich vs. Play-off-Sieger D (A), Bukarest<br />

14. Juni 2020, 21.00 Uhr: Niederlande vs. Ukraine, Amsterdam<br />

18. Juni 2020, 15.00 Uhr: Ukraine vs. Play-off-Sieger D (A), Bukarest<br />

18. Juni 2020, 21.00 Uhr: Niederlande vs. Österreich, Amsterdam<br />

22. Juni 2020, 18.00 Uhr: Play-off-Sieger D (A) vs. Niederlande, Amsterdam<br />

22. Juni 2020, 18.00 Uhr: Ukraine vs. Österreich, Bukarest<br />

18<br />

CORNER 04/19


Gute Stimmung unter<br />

den Coaches der Gruppe<br />

C: Ronald Koeman,<br />

Andriy Shevchenko<br />

und Franco Foda.<br />

REISETIPPS<br />

AMSTERDAM<br />

Vergewissere dich, dass dein Pass zu deinen Reisedaten<br />

mindestens noch sechs Monate gültig ist.<br />

Auf EU-Bürger kommen in den Niederlanden keine<br />

Roaming-Kosten zu, aber es ist leicht, in öffentlichen<br />

Bereichen, Cafés und Restaurants frei zugängliches<br />

WLAN zu finden.<br />

Es gibt keine Zeitverschiebung zu Österreich.<br />

Landeswährung ist der Euro (€). Kredit- und Debitkarten<br />

werden weithin anerkannt, aber einige kleinere<br />

Läden und Restaurants akzeptieren womöglich nur<br />

Bargeld. Beachte bitte, dass Tickets für den öffentlichen<br />

Nahverkehr nur mit Debit- oder Kreditkarte<br />

erworben werden können.<br />

Shoppen bis zum Umfallen in Amsterdam: Die<br />

meisten Supermärkte und Läden sind sieben Tage die<br />

Woche geöffnet.<br />

Niederländisch ist die offizielle Landessprache, aber<br />

die meisten Bewohner sprechen exzellentes Englisch.<br />

UEFA VIA GETTY (2)<br />

Tickets<br />

Tickets für die UEFA EURO 2020 sind ausschließlich über die UEFA<br />

erhältlich, an den ÖFB können keine Ticketanfragen gerichtet werden.<br />

Anträge für Karten der Spiele des Nationalteams können bis 18.<br />

Dezember auf dem UEFA-Ticketportal euro2020.com/tickets abgegeben<br />

werden. Hier ist ein eigener Bereich mit der Länderfahne<br />

Österreichs eingerichtet. Es ist eine Registrierung mittels Anlegen<br />

eines UEFA-Accounts erforderlich. Ticketanträge können für alle<br />

Gruppenspiele sowie alle potenziellen K.-o.-Spiele mit ÖFB-Beteiligung<br />

abgegeben werden. Ein Antrag gilt für maximal vier Tickets<br />

pro Spiel und Kategorie. Für alle beantragten Karten müssen die<br />

Besucherdaten angegeben werden: Nachname, Vorname, Geburtsdatum,<br />

Nationalität, Reisepassnummer und Geburtsort. Die Zahlung<br />

erfolgt im Voraus. Bei einem Ausscheiden Österreichs in der Gruppenphase<br />

wird der Kaufpreis für die bestätigten Tickets der K.-o.-<br />

Spiele rückerstattet.<br />

Alle Tickets werden als sogenannte Mobile Tickets ausgestellt<br />

und sind mittels App auf dem Handy verfügbar. Diese Funktion wird<br />

ausschließlich von Android und iOS unterstützt, ist jedoch nicht für<br />

Windows verfügbar.<br />

Reiseangebote für Fans werden ausgearbeitet und zeitnah auf<br />

www.oefb.at veröffentlicht.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Amsterdam ist die Fahrrad-Hauptstadt, sei also achtsam,<br />

wenn du einen Fahrradweg überquerst – das ist<br />

nicht der ideale Ort, um stehen zu bleiben und Fotos<br />

zu schießen.<br />

JOHAN-CRUYFF-ARENA<br />

• Kapazität: 54.000 Sitzplätze<br />

• Eröffnet im August 1996<br />

• Heimmannschaft: Ajax<br />

• Entfernung zum Zentrum: etwa 10 km<br />

Das Stadion war das erste in Europa mit einem<br />

Schiebedach.<br />

2018 wurde das Stadion zu Ehren des ehemaligen<br />

Ajax-Spielers und -Trainers in Johan Cruijff ArenA<br />

umbenannt. Dieser wurde in Amsterdam geboren<br />

und starb im März 2016.<br />

Vor der EURO 2020 werden umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />

durchgeführt, um die Einrichtung auf<br />

den neuesten Stand zu bringen und den Zugang für<br />

Fans zu verbessern.<br />

CORNER 04/19 19


EURO-GEGNER<br />

???????? NIEDERLANDE<br />

Bilanz in Gruppe C: 2. Platz hinter Deutschland;<br />

19 Punkte: 6 S, 1 U, 1 N, 24:7 Tore<br />

Top-Torschütze in der Qualifikation:<br />

Georginio Wijnaldum (8)<br />

Bestes Ergebnis bei einer UEFA EURO:<br />

Sieger (1988)<br />

UEFA EURO 2016: nicht qualifiziert<br />

Trainer: Ronald Koeman wurde 1988 mit<br />

Oranje Europameister und hat nun als Trainer<br />

die Niederlande wieder zum Erfolg geführt.<br />

Er ist erst seit Februar 2018 im Amt.<br />

Schlüsselspieler: Memphis Depay. Die<br />

Niederlande haben einen sehr breiten Kader,<br />

aber in der Offensive ist wohl keiner so wertvoll<br />

wie der Stürmer von Lyon. Er ist ständig<br />

unterwegs und verfügt über einen unglaublich<br />

harten Schuss mit dem rechten Fuß.<br />

UEFA VIA GETTY<br />

Den dritten Gegner<br />

kennt das Nationalteam<br />

erst Ende März.<br />

Sollten die Rumänen ihr<br />

Play-off gewinnen – im<br />

Semifinale muss man in<br />

Island antreten, danach<br />

würde Bulgarien oder<br />

Ungarn warten –, würden<br />

sie als Gastgeber in der<br />

Österreich-Gruppe C<br />

landen. Ansonsten wird<br />

die Gruppe C durch den<br />

Sieger des Play-off-Pfades<br />

D mit Nordmazedonien,<br />

Georgien, Weißrussland<br />

und Kosovo komplettiert.<br />

Das sind unsere<br />

EURO-Gegner<br />

UKRAINE<br />

Größtes Talent: Donny van de Beek. Der<br />

22-Jährige ist das nächste vielversprechende<br />

Talent aus der berühmten Ajax-Schule. Der Mittelfeldspieler<br />

hat eine exzellente Ballkontrolle,<br />

einen sehr guten Blick für den Mitspieler und<br />

immer das richtige Timing für Vorstöße in den<br />

Strafraum.<br />

Hätten Sie es gewusst? Die Niederländer<br />

konnten sich weder für die UEFA EURO 2016<br />

noch für die FIFA-WM 2018 qualifizieren. So<br />

lange mussten sie seit den 1980er-Jahren nicht<br />

mehr bei großen internationalen Turnieren zuschauen.<br />

Damals meldeten sie sich prompt mit<br />

dem Gewinn der EURO 1988 in Deutschland<br />

zurück.<br />

Das sagt Franco Foda: „Die Niederländer sind<br />

der absolute Top-Favorit in unserer Gruppe. Sie<br />

haben sich in den letzten zwei Jahren stabilisiert<br />

und viele junge Spieler bei großen Klubs.“<br />

Bilanz in Gruppe B: Gruppensieg vor Portugal;<br />

20 Punkte: 6 S, 2 U, 17:4 Tore<br />

Top-Torschütze in der Qualifikation:<br />

Roman Yaremchuk (4)<br />

Bestes Ergebnis bei einer UEFA EURO:<br />

Gruppenphase (2012, 2016)<br />

UEFA EURO 2016: Gruppenphase<br />

Trainer: Andriy Shevchenko war ein brillanter<br />

Stürmer, der mit AC Milan 2003 die UEFA<br />

Champions League gewann und 2004 mit dem<br />

Ballon d’Or ausgezeichnet wurde. Mit 67 Toren<br />

ist Shevchenko immer noch Fünfter in der<br />

ewigen Torschützenliste in UEFA-Klubwettbewerben.<br />

Schlüsselspieler: Andriy Yarmolenko. Mit<br />

36 Treffern der Top-Torjäger unter allen aktuellen<br />

ukrainischen Nationalspielern (nur Shev-<br />

Losfee Philipp Lahm hat das<br />

Nationalteam in die Gruppe C mit den<br />

Nieder landen und der Ukraine gelost.<br />

Der dritte Gegner wird erst im März<br />

nach den Play-offs fixiert. Wir haben<br />

uns die Gegner genauer angesehen.<br />

chenko hat mit 48 mehr). Nachdem er<br />

lange verletzt gewesen war, fand er nun<br />

wieder zu alter Stärke.<br />

Größtes Talent: Viktor Tsygankov. Der<br />

21- Jährige hat starke Konkurrenz im Nationalteam,<br />

weil sowohl Yarmolenko als auch Marlos<br />

auf seiner Lieblingsposition auf dem rechten<br />

Flügel spielen können, aber er hat die Anlagen,<br />

sich dort durchzusetzen.<br />

Hätten Sie es gewusst? Zum ersten Mal<br />

konnte sich die Ukraine direkt für eine EURO<br />

qualifizieren. 2012 war sie als Co-Gastgeber<br />

automatisch qualifiziert, 2016 wurde Slowenien<br />

in den Play-offs besiegt.<br />

Das sagt Franco Foda: „Wir werden die Ukraine<br />

in nächster Zeit genau analysieren. Sie haben<br />

ungeschlagen die EM-Quali absolviert und<br />

Portugal sowie Serbien hinter sich gelassen.“<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

20<br />

CORNER 04/19


HISTORY<br />

TEXT HANS HUBER<br />

HORSTMÜLLER/SZ-PHOTO/PICTUREDESK.COM<br />

EURO-STERNSTUNDEN<br />

Von Hugo Meisl übers<br />

Wunderteam bis Ronaldo<br />

Offiziell wurde es erst 1960 in Frankreich: Die erste EM unter Aufsicht der im Juni<br />

1954 in Basel gegründeten UEFA wird ausgetragen. Doch schon lange davor hatte<br />

es mit dem Nationencup einen Vorläufer gegeben.<br />

Wie bei vielen innovativen<br />

Ideen im modernen Fußball<br />

wirkte ein Österreicher maßgeblich<br />

auch an diesem Projekt<br />

mit: Hugo Meisl, der<br />

geniale Stratege des Wunderteams,<br />

der auch den Mitropacup<br />

mit ins Leben rief. Der Nationencup<br />

lief meist über einige Jahre. Erster Sieger des<br />

Bewerbs wurde 1930 Italien. Zwei Jahre später<br />

hieß der Sieger Österreich. Das „Wunderteam“<br />

schlug im letzten Spiel die Schweiz mit<br />

3:1 und fixierte den Triumph im „Internationalen<br />

Cup“ vor den Italienern, die dann als Weltmeister<br />

1936 die Trophäe holten. Aus den<br />

Trümmern des Zweiten Weltkriegs wurde der<br />

Bewerb neu aufgebaut. 1953 feierte die „goldene<br />

Generation“ der Ungarn den Sieg. 1960,<br />

quasi als Abgesang vor der „offiziellen“ EM,<br />

kürte sich die Tschechoslowakei zum Sieger.<br />

Österreichischer Gründervater<br />

In Erinnerung an den1954 verstorbenen UEFA-<br />

Vizepräsidenten aus Österreich hieß die Trophäe<br />

übrigens Dr.-Josef-Gerö-Pokal. Da hatte<br />

die UEFA aber schon ihr erstes EM Turnier –<br />

gegen die Intentionen zahlreicher Mitgliedsverbände<br />

– beschlossen. Was blieb, war 1960<br />

ein Miniturnier nach der Qualifikation mit vier<br />

Teams in Paris und Marseille mit dem Gastgeber,<br />

der Tschechoslowakei, Jugoslawien und<br />

der UdSSR. Schließlich triumphierte die Sowjetunion<br />

mit dem überragenden Torhüter<br />

Lew Jaschin im Finale über Jugoslawien. Trotz<br />

aller Widerstände war mit diesem Turnier der<br />

Durchbruch geschafft und die EM etablierte<br />

1988 zelebrierte Oranje mit den<br />

Stars van Basten und Gullit Zauberfußball<br />

und wurde mit einem<br />

Finalsieg über die Sowjetunion<br />

Europameister.<br />

DPA/PICTUREDESK.COM<br />

22 CORNER 04/19


Deutschland war die<br />

erste Nation, die sich<br />

nach Erfolgen 1972<br />

und 1974 Welt- und<br />

Europameister<br />

nennen durfte.<br />

2016 coachte Ronaldo<br />

seine Portugiesen<br />

zum EM-Titel.<br />

sich als wichtigstes Ereignis neben der WM.<br />

1964 in Spanien waren aber weiterhin nur vier<br />

Teams dabei. Spanien holte mit einem 2:1 über<br />

die Sowjetunion den Pokal. 1968 bejubelte<br />

Italien in dem nun offiziell als EM ausgetragenen<br />

Turnier den glücklichen Gewinn. Im Halbfinale<br />

entschied ein Münzwurf gegen die<br />

UdSSR. Im Finale hieß es gegen Jugoslawien<br />

1:1, die Wiederholung ging mit 2:0 an Italien.<br />

Rambazamba<br />

Vier Jahre später begeisterte Deutschland bei<br />

der EM mit „Rambazamba“. Ein 3:1-Triumph<br />

in Wembley gegen England stempelte die<br />

Deutschen um Müller, Beckenbauer und Netzer<br />

zum Favoriten des Finalturniers in Belgien.<br />

Sie wurden dieser Rolle gerecht und schrieben<br />

mit einem 3:0-Finalsieg über die Sowjetunion<br />

Geschichte, denn 1974 krönten sie sich auch<br />

zum Weltmeister, als erstes Team der Neuzeit,<br />

das EM- und WM-Pokal hintereinander in Händen<br />

hielt. Vom Finalturnier 1976 in Jugoslawien<br />

blieb vor allem das Elfmeterschießen zwischen<br />

der Tschechoslowakei und Deutschland<br />

in Erinnerung. Während Uli Hoeneß den Ball<br />

in den Belgrader Himmel jagte, kreierte Antonin<br />

Panenka eine neue Kunst des Elfmeters,<br />

als er den Ball gefühlvoll über den sich werfenden<br />

Sepp Maier hob und die Tschechoslowakei<br />

so in den Olymp der EM-Sieger schoss.<br />

Oranje und Golden Goals<br />

1980 in Italien triumphierten wieder die Deutschen<br />

dank zweier Hrubesch-Tore mit 2:1 über<br />

Belgien, erstmals wurde das Finalturnier mit<br />

acht Teams bestritten. So blieb es auch 1984,<br />

als Frankreichs Michel Platini dem Turnier im<br />

eigenen Land seinen Stempel aufdrückte und<br />

es zum 2:0-Finalsieg über Spanien führte. 1988<br />

in Deutschland mussten die Gastgeber schon<br />

im Halbfinale die Überlegenheit der Niederlande<br />

anerkennen. Marco van Basten blieb mit<br />

seinem Supertor beim 2:0 im Finale gegen die<br />

Sowjetunion genauso in Erinnerung wie der<br />

Angriffswirbel der Oranjes. 1992 schrieben die<br />

Dänen in Schweden ein Fußballmärchen: Vom<br />

Strand geholt, weil das zerbrechende Jugoslawien<br />

nicht teilnehmen durfte, gewannen<br />

sie im Finale gegen Deutschland 2:0. Die<br />

Deutschen durften dafür 1996 im Londoner<br />

Wembley-Stadion die Trophäe in den Himmel<br />

stemmen: Mit dem ersten „Golden Goal“ der<br />

Historie durch Oliver Bierhoff siegte die DFB-<br />

Auswahl gegen Tschechien mit 2:1. Frankreich<br />

unterstrich nach dem WM-Titel 1998 mit dem<br />

Sieg bei der EM in Belgien und Holland zur<br />

Jahrtausendwende seine Vormachtstellung.<br />

Wieder entschied im Finale ein „Golden Goal“,<br />

der Schütze hieß David Trezeguet – die Franzosen<br />

besiegten so Italien mit 2:1.<br />

„Rehakles“ schafft Sensation<br />

2004 lieferte Griechenland unter Otto Rehhagel<br />

eine ähnliche Sensation wie die Dänen<br />

1992. Der krasse Außenseiter verblüffte mit<br />

einer starken Abwehr und sehr viel Kampfgeist<br />

und triumphierte im Finale über Gastgeber<br />

Portugal mit 1:0. 2008 verzeichnete Österreich,<br />

als einer der Gastgeber neben der Schweiz,<br />

die erste EM-Teilnahme (Aus in der Vorrunde).<br />

Spanien sicherte sich im Ernst-Happel-Stadion<br />

mit einem 1:0 gegen Deutschland den Titel.<br />

2012 gelang den Iberern mit dem dritten EM-<br />

Erfolg in Polen und der Ukraine als erstem<br />

Team die erfolgreiche Titelverteidigung. 2016<br />

in Frankreich wurde das Finalturnier erstmals<br />

mit 24 Mannschaften gespielt. In Erinnerung<br />

bleibt das Ausscheiden des österreichischen<br />

Nationalteams – und die Bilder des angeschlagenen<br />

Superstars Ronaldo, der beim 1:0-Erfolg<br />

Portugals gegen Frankreich sein Team von der<br />

Betreuerbank zum Sieg peitschte.<br />

WIEDER EURO!<br />

VON HANS HUBER<br />

Juhuuuu! Die Qualifikation ist geschafft! Wieder. So wie 2016! Die Reise<br />

durch Europa, genannt UEFA EURO 2020, kann geplant werden. Zwischen<br />

einem enttäuschenden Beginn und einem ernüchternden Ende<br />

lagen durchaus berauschende Erfolge. Spiele und Ergebnisse, die Lust auf<br />

mehr machen. Dieses „mehr“ bedeutet auch, dass nicht schon nach der<br />

Vorrunde wieder die Koffer gepackt werden müssen, so wie 2008 bei der<br />

Heim-EM oder 2016 in Frankreich. Da gab es lange Gesichter anstatt eines<br />

verlängerten EM-Auftritts. Gerade diese Erfahrungen sollen und werden<br />

aber für dieses Nationalteam den Impuls bedeuten, sich noch geschlossener,<br />

noch gefestigter zu zeigen, um bei einem Großereignis Großes zu<br />

leisten und auch über sich selbst hinauszuwachsen, denn bei allen Erfolgen<br />

bei durchaus beutenden Klubs: Prestige und Renommee, sich auch<br />

bei einem großen Turnier mit dem Team entsprechend zu präsentieren,<br />

fehlt noch auf den Visitenkarten. Der erste Sieg bei einer EURO soll her!<br />

Der Hunger nach Erfolgen bei diesem Team, das dem österreichischen<br />

Fußball schon so viel internationalen Respekt eingebracht hat, scheint<br />

also noch lange nicht gestillt zu sein. Der Appetit dürfte sogar noch<br />

gewachsen sein, weil vor allem jene, die schon vor vier Jahren bei der<br />

Endrunde dabei waren, aus den Fehlern sicherlich gelernt haben, denn<br />

aus Schaden wird man bekanntlich klug. Na dann!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

CORNER 04/19<br />

23


WHATSAPP CHAT<br />

STEFAN POSCH<br />

Stefan Posch<br />

online<br />

Hallo, Poschi. Unsere CORNER-Leser<br />

würden gern etwas mehr über dich<br />

erfahren. Hast du Zeit?<br />

<br />

Nur ein paar kurze Fragen.<br />

<br />

Gern, was wollt ihr wissen?<br />

Du hast ein ereignisreiches Jahr hinter dir:<br />

Stammkraft bei Hoffenheim, U21-EURO,<br />

Quali für die EURO 2020, Teamdebüt und<br />

erster Teamtreffer. Kannst du für dich daraus<br />

dein persönliches Highlight bestimmen?<br />

Immer raus damit.<br />

Es waren wirklich einige Highlights, aber<br />

wenn ich mich entscheiden muss, dann mein<br />

Premierentor gegen Slowenien, das uns eine<br />

sehr gute Ausgangsposition verschafft hat.<br />

Ein ganz wichtiger Treffer in der EURO-Quali.<br />

Weißt du noch, was dir durch den Kopf<br />

gegangen ist, als der Ball im Netz war?<br />

Einfach pure Freude, Glücksgefühle! Ein geiles<br />

Gefühl, wo du danach weißt, dafür lohnt sich<br />

die harte Arbeit.<br />

Welche Ziele hattest du dir vor dieser Saison<br />

beim Verein und beim Team gesteckt?<br />

Verein: absoluter Leistungsträger zu werden<br />

und eine konstante Saison zu spielen. Team:<br />

anfänglich war es mein Debüt, jetzt möchte ich<br />

mir einen Stammplatz erkämpfen.<br />

Wo siehst du dich in ein paar Jahren?<br />

Eine schwierige Frage, man weiß nie, wo dich<br />

der Fußball hinführt. Mein Ziel ist es aber, mich<br />

stetig weiterzuentwickeln und besser zu<br />

werden.<br />

Wer ist dein größtes Vorbild?<br />

Wenn du deine Stärken am Rasen beschreiben<br />

würdest, welche wären das?<br />

Zweikampfverhalten, Ruhe und das Spiel lesen<br />

können.<br />

Poschi als Zuschauer und Fußballfan:<br />

In welchen Stadien warst du schon?<br />

Camp Nou, Estadio Santiago Bernabeu,<br />

Emirates Stadium, Etihad Stadium.<br />

Wolltest du schon immer Fußballer werden<br />

oder hattest du als Kind auch einen<br />

anderen Traum?<br />

Eigentlich war es für mich immer klar: Ich<br />

wollte Fußballer werden.<br />

Fast fertig. Die eine oder andere Frage noch.<br />

<br />

Etwas Zeit habe ich noch für euch.<br />

Eine noch immer oft gestellte Frage:<br />

Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi?<br />

Oder doch ein ganz anderer?<br />

Cristiano!<br />

Was ist dir lieber: Strand und Meer oder Berge<br />

und Schnee?<br />

<br />

Hast du Zeit für Hobbys? Welche hast du?<br />

Tischtennis. Früher war ich auch gern angeln,<br />

aber dafür bleibt kaum Zeit.<br />

Abschließend noch: Wie oft bist du pro Tag auf<br />

Instagram unterwegs?<br />

<br />

Hey, super! Danke dir, Poschi.<br />

Ab und zu, wenn Zeit dazu bleibt.<br />

<br />

Sergio Ramos.<br />

<br />

Kein Ding!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

24<br />

CORNER 04/19


Gemma mal wieder<br />

auf a Bier?<br />

Stiegl. So viel Zeit muss sein.<br />

Jetzt Freunde<br />

auf ein Bier<br />

einladen.<br />

stiegl.at/zeit<br />

Braukunst auf höchster Stufe.


FRAUEN-NATIONALTEAM<br />

VERENA ASCHAUER<br />

„Ich kann endlich wieder m<br />

SPORTPIX.BE<br />

26<br />

CORNER 04/19


achen, was ich liebe . . .“<br />

Nach langer<br />

Leidenszeit<br />

wieder<br />

zurück auf<br />

dem Rasen:<br />

Verena<br />

Aschauer<br />

Verena Aschauers<br />

Karriere ist geprägt<br />

von vielen Höhen –<br />

und seit vergangenem<br />

Sommer auch<br />

von einem ganz<br />

großen Tiefpunkt.<br />

INTERVIEW KEVIN BELL<br />

Verena Aschauer feiert Anfang des<br />

Jahres ihren erst 26. Geburtstag<br />

und hat trotz ihres jungen Alters<br />

schon eine Menge erlebt: 67 Länderspiele,<br />

DFB-Pokal-Finalistin,<br />

Wiens Sportlerin des Jahres 2017,<br />

All-Star-Team der EURO 2017 – ihr<br />

Karriereweg, der bereits seit ihrem 16. Lebensjahr<br />

durch Deutschland führt, ging im<br />

Grunde immer nur steil nach oben. Das änderte<br />

sich im Sommer 2019, als eine schwere<br />

Infektion in der Brust ihre Karriere und<br />

ihre Gesundheit gefährdete. Im emotionalen<br />

Interview mit dem ÖFB CORNER gibt die<br />

Flügelspielerin Einblicke in die schwerste<br />

Zeit ihrer Karriere und kündigt den vielleicht<br />

schönsten Tag ihres Lebens an.<br />

ÖFB CORNER: Verena, du hast es geschafft!<br />

Du bist wieder zurück und hast<br />

auch bereits wieder drei Länderspiele<br />

absolviert. Wie fühlt es sich an?<br />

VERENA ASCHAUER: Ich bin sehr glücklich,<br />

gesund zu sein und endlich wieder das machen<br />

zu können, was ich liebe.<br />

Wie schwer war der Weg zurück?<br />

Extrem schwer. Vor allem mental, aber<br />

auch physisch. Jeder Sportler weiß, wie<br />

schnell man „abbaut“, wenn man nichts tun<br />

darf. Als ich wieder zu trainieren begonnen<br />

habe, war ich sehr weit weg von meiner<br />

Topform, aber es wurde Woche für Woche<br />

besser. Schlussendlich stand ich schneller<br />

wieder auf dem Platz als erwartet.<br />

Was genau hat dich aus der Bahn<br />

geworfen?<br />

Ich habe im Frühjahr einen Knoten in<br />

meiner Brust ertastet, der mir Probleme<br />

bereitet und Schmerzen verursacht hat.<br />

Danach folgten unzählige Arztbesuche und<br />

Untersuchungen. Nach monatelanger Ungewissheit<br />

stellte sich heraus, dass es sich um<br />

eine Infektion unbekannten Ursprungs handelt,<br />

die erst nach der Diagnose gezielt behandelt<br />

werden konnte.<br />

Wie hast du die Monate der Ungewissheit<br />

verbracht?<br />

Die Tage bestanden fast ausschließlich<br />

aus Warten. Anders als bei fußballspezifischen<br />

Verletzungen, wo man mit einem<br />

Trainings- und Therapieplan ein klares Ziel<br />

vor Augen hat, wusste bei mir zunächst niemand,<br />

worum es sich handelt und ob ein<br />

etwaiges Training mit gesundheitlichen Folgen<br />

verbunden wäre. Diese Zeit war sehr<br />

belastend. Familie und Freunde waren<br />

enorm wichtig, gaben mir Ablenkung und<br />

Rückhalt zugleich.<br />

Freunde wie deine langjährige Mitspielerin<br />

Laura Feiersinger.<br />

Wir wohnen seit vielen Jahren zusammen.<br />

Laura war in dieser Zeit enorm wichtig<br />

für mich, wusste auch als eine der Ersten<br />

Bescheid. Mit ihrem Wissen über Ernährung<br />

hat sie mir geholfen, meine Nahrung anzupassen,<br />

um die Infektion auch auf diesem<br />

Wege zu bekämpfen. Was ich aber am meisten<br />

schätze, ist, dass sie wusste, wann ich<br />

einfach nur eine Umarmung gebraucht habe.<br />

Viel Rückhalt gab dir auch deine Familie.<br />

Ohne meine Familie hätte ich das alles<br />

nur schwer durchgestanden. Dadurch, dass<br />

gerade Fußball-Sommerpause war, habe ich<br />

meine Eltern und Brüder sehr oft gesehen.<br />

Beim gemeinsamen Familienurlaub kam<br />

zwar kein wirkliches Urlaubsfeeling auf, aber<br />

es war für alle wichtig, dass wir in dieser<br />

Zeit viel zusammen waren.<br />

CORNER 04/19<br />

27


FRAUEN-NATIONALTEAM<br />

VERENA ASCHAUER<br />

Nach der Diagnose hast du dann grünes<br />

Licht bekommen und dich in Windeseile<br />

zurück in die Bundesliga und ins Nationalteam<br />

gespielt.<br />

Mitte August habe ich viele Läufe absolviert,<br />

um die Grundlage wiederherzustellen.<br />

Als ich ins Mannschaftstraining eingestiegen<br />

bin, bin ich von Tag zu Tag fitter<br />

geworden. Als letzten Schritt hab ich mich<br />

dann noch überwinden müssen, wieder voll<br />

in die Zweikämpfe zu gehen. Bereits Anfang<br />

September bin ich im Pokalspiel gegen Leipzig<br />

wieder zum Zug gekommen. Ich bin sehr<br />

glücklich, wieder auf dem Platz zu stehen.<br />

Du bist also „back on track“ und in deiner<br />

Fußballkarriere ist nach mehr als neun<br />

Jahren in Deutschland hoffentlich erst<br />

Halbzeit. Hättest du dir das alles jemals<br />

erträumen lassen?<br />

Ich hatte den Traum vom Ausland schon<br />

in jungen Jahren und hab den Schritt dann<br />

schon mit 16 Jahren gewagt. Angefangen<br />

hat alles 2010 bei einer Gastfamilie in Herford.<br />

Das erste Jahr in der deutschen Bundesliga<br />

war in jeder Hinsicht hart, aber Laura<br />

und ich haben es gemeistert und spielen<br />

mittlerweile in unserer neunte Bundesliga-<br />

Saison – und zählen zu den „Älteren“.<br />

Du hast erstmals auch eine Führungsrolle.<br />

Wie kommst du damit zurecht?<br />

Eigentlich sehr gut. Noch vor einigen<br />

Jahren hätte ich nicht die Verantwortung<br />

übernommen, auch einmal Dinge anzusprechen.<br />

In Frankfurt legen Mitspielerinnen und<br />

auch der Trainer Wert auf meine Meinung<br />

und Erfahrung. Ich denke oft an die Zeit zurück,<br />

als ich noch das „Küken“ war. Jetzt<br />

bin ich für viele vielleicht die „Mama“.<br />

Auch im Frauen-Nationalteam bist du<br />

längst kein Küken mehr.<br />

Für Österreich zu spielen bedeutet mir<br />

irrsinnig viel und wird immer etwas Besonderes<br />

bleiben. Wir sind wie eine Familie.<br />

Als ich im Oktober mein Comeback feiern<br />

durfte, hat mir das noch einmal sehr viel<br />

Kraft gegeben.<br />

Die EURO 2017 war unglaublich erfolgreich.<br />

Das nächste Ziel lautet demnach<br />

EURO 2021?<br />

2017 war wie ein Traum. Wir hatten uns<br />

viel vorgenommen, es ist alles aufgegangen.<br />

Es war der Höhepunkt meiner bisherigen<br />

Karriere. Das Gefühl, die Stimmung<br />

und die Emotionen waren unbeschreiblich.<br />

Deshalb wollen wir auch 2021 unbedingt<br />

wieder dabei sein.<br />

Was hat sich seit dem Erfolg bei der<br />

EURO 2017 geändert?<br />

Früher haben wir das Spiel auf den zweiten<br />

Ball forciert, mittlerweile versuchen wir<br />

spielerische Lösungen zu finden, Schnittstellen<br />

und Zwischenlinienräume zu bespielen.<br />

Unsere Spielanlage hat sich um 180<br />

Grad verändert. Wir sind derzeit viel weiter<br />

und besser als 2017.<br />

Und was hat sich seit dem Erfolg bei der<br />

EURO 2017 bei dir geändert?<br />

Ich habe beim „Sommermärchen“ auch<br />

meine große Liebe gefunden. Wir werden<br />

im Sommer heiraten. Die Vorbereitungen<br />

sind in vollem Gange. Wir sind schon sehr<br />

aufgeregt und können es kaum erwarten.<br />

Das Interview ist zu Ende, deine Karriere<br />

noch lange nicht. Trotzdem stellen wir<br />

die Phrasenschwein-Frage zum Abschluss:<br />

Würdest du alles noch einmal<br />

genauso machen?<br />

Ja, das ist mein Weg, darauf bin ich sehr<br />

stolz! Das Einzige, was ich wirklich bereue,<br />

ist, dass ich die Schule abgebrochen habe.<br />

Ich war so auf den Sport fokussiert, dass<br />

ich zwei Jahre vor der Matura aufgehört<br />

habe. Ich war einfach naiv und hatte nur<br />

Fußball im Kopf. An alle Talente da draußen:<br />

Widmet euch erst eurer Ausbildung und<br />

dann eurer Karriere!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

VERENA<br />

ASCHAUER<br />

Geboren am:<br />

20. Jänner 1994 in Wien<br />

Position: Außenbahn<br />

Vereine: 1. FFC Frankfurt<br />

(seit 2017), SC Sand,<br />

SC Freiburg,<br />

BV Cloppenburg,<br />

Herforder SV,<br />

USC Landhaus,<br />

FC Stadlau, SV Essling,<br />

SC Groß-Enzersdorf<br />

NETZWERKEN MIT<br />

ERFOLGSGARANTIE<br />

Wir sorgen dafür, dass Sie mit den OPINION LEADERN zum richtigen Zeitpunkt in Dialog treten können<br />

und schaffen damit die perfekte Basis für vertriebs- und verkaufsfördernde Marketingaktivitäten.<br />

28<br />

CORNER 04/19<br />

LEADERSNET.AT


Stark.Stärker.<br />

Stärkerer.<br />

Zweifach ausgezeichnet:<br />

Magenta hat das beste Mobilfunknetz<br />

und das beste Festnetz Österreichs.<br />

magenta.at/netz


FRAUEN-NATIONALTEAM<br />

TEXT KEVIN BELL<br />

„Revolution“<br />

trägt erste<br />

Früchte<br />

2017 entschied sich ÖFB-Teamchef<br />

Dominik Thalhammer am Höhepunkt<br />

des Erfolgs für eine völlige Veränderung<br />

der Spielanlage. Eine „Revolution“,<br />

die sich ausgezahlt hat: 2019 markiert<br />

eines der erfolgreichsten Jahre des<br />

Frauen-Nationalteams überhaupt.<br />

Das Länderspieljahr ist für das<br />

Frauen-Nationalteam fulminant zu<br />

Ende gegangen. Mit 9:0 schossen<br />

Shootingstar Julia Hickelsberger-<br />

Füller und ihre Mitspielerinnen EM-<br />

Quali-Gegner Kasachstan aus der<br />

Mödlinger BSFZ-Arena. Es war der<br />

dritthöchste Sieg in der Geschichte der ÖFB-<br />

Frauen – und ein perfektes Ende eines höchst<br />

erfolgreichen Jahres.<br />

Zehn Begegnungen absolvierte die Elf<br />

von ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer<br />

2019. Nur einmal gingen die Österreicherinnen<br />

dabei als Verliererinnen vom Platz – am<br />

9. April gegen die späteren WM-Dritten aus<br />

Schweden. Demgegenüber stehen sechs<br />

Siege. So wurden im Herbst etwa die vier<br />

Pflichtspiele im Rahmen der Qualifikation für<br />

die UEFA Women’s EURO 2021 gewonnen.<br />

Mit zwölf Punkten und 16:0 Toren überwintert<br />

die ÖFB-Elf auf Platz 1 in der Gruppe G.<br />

Auch wenn die beiden Duelle mit Gruppenkopf<br />

Frankreich noch ausstehen und der<br />

Weg zur Endrunde nach England noch weit<br />

ist, könnte das Fundament für die entscheidende<br />

Quali-Phase im Frühjahr 2020 kaum<br />

besser sein. „Wir sind auf dem richtigen Weg.<br />

Man merkt, dass wieder etwas im Entstehen<br />

ist“, sagt ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer.<br />

Die Worte des 49-Jährigen lassen erahnen,<br />

dass nach der erfolgreichen EURO 2017<br />

ein großer Umbruch stattgefunden hat und<br />

intensive, lehrreiche Monate hinter Viktoria<br />

Schnaderbeck & Co. liegen. Aber warum<br />

eigentlich?<br />

Neuer Weg<br />

„Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir mit<br />

unserer Art zu spielen auch in den kommenden<br />

Jahren noch erfolgreich sein können“,<br />

erinnert sich Thalhammer. Mit der flexiblen,<br />

aber defensiven Ausrichtung und dem Spiel<br />

Gab 2019 ihr Länderspieldebüt<br />

und erzielte bereits fünf Treffer:<br />

Julia Hickelsberger-Füller<br />

30<br />

CORNER 04/19


GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

auf den zweiten Ball hätte das Team vielleicht<br />

auch weiterhin gute Ergebnisse liefern<br />

können, dennoch waren, um dauerhaft<br />

mit Topteams mithalten zu können, neue<br />

Impulse im Ballbesitz- und Offensivspiel<br />

gefragt, verdeutlicht der Teamchef: „Deshalb<br />

haben wir uns am Höhepunkt unseres<br />

Erfolges entschlossen, eine radikale Änderung<br />

der Spielweise herbeizuführen.“<br />

Seither predigt Thalhammer nun in<br />

vielen Bereichen die „Antithese“ zu dem,<br />

was bisher von den Spielerinnen verlangt<br />

wurde. „Es ist eigentlich eine Revolution<br />

hin zu einem Ballbesitzspiel, das wir aber<br />

nicht statisch, sondern außerordentlich<br />

dynamisch und mit vielen Positionswechseln<br />

interpretieren“, erklärt der Teamchef,<br />

der auch als Gesamtleiter der Trainerausbildung<br />

im ÖFB fungiert.<br />

Dynamische Raumbesetzung, Passsicherheit<br />

oder Beharrlichkeit sind nur einige<br />

Schlagworte des neuen Weges. Spätestens<br />

zum Ende der WM-Qualifikation,<br />

bei der Österreich als Zweiter hinter Spanien<br />

das Soll erfüllte, das Play-off aber<br />

knapp verpasste, waren erste Muster der<br />

neuen Philosophie erkennbar. Dass in den<br />

Freundschaftsspielen gegen die Weltklassegegner<br />

Deutschland (1:3), England (0:3)<br />

und Schweden (0:2) die Ergebnisse ausblieben,<br />

sorgte auf dem Weg zur nächsten<br />

Entwicklungsstufe kaum für Sorgenfalten<br />

beim Teamchef: „Es war klar, dass so eine<br />

Umstellung Zeit braucht.“<br />

Träumen erlaubt<br />

Heute, Ende 2019, ist das Frauen-Nationalteam<br />

viel weiter als in der Vergangenheit.<br />

„Wir haben das, was wir im Training<br />

und in den Analysen erarbeiten, zuletzt<br />

More of the same? Thalhammer entschied<br />

sich für einen anderen Weg.<br />

mehr und mehr umgesetzt. Gegen Top-<br />

Nationen wie Frankreich müssen wir es<br />

aber 90 Minuten lang schaffen“, so Thalhammer.<br />

2,2 Tore pro Spiel im Jahr 2019 und<br />

die souveräne Tabellenführung in der EM-<br />

Quali-Gruppe unterstreichen aber, dass die<br />

neue Spielidee bereits jetzt einige äußerst<br />

reife Früchte trägt – auch deshalb, weil<br />

längst nicht alle Tugenden gänzlich über<br />

Bord geworfen wurden. Weiterhin gefragt<br />

sind Leidenschaft, Funktionslust, aber auch<br />

bewährte Pressing- und Defensivmuster.<br />

Manuela Zinsberger musste in diesem<br />

Jahr nur viermal hinter sich greifen. Eine<br />

ähnlich starke Defensivleistung gelang<br />

dem Frauen-Nationalteam zuletzt im Jahr<br />

2004 – da fanden allerdings nur drei Länderspiele<br />

statt.<br />

Im Heimspiel gegen Frankreich im<br />

Frühjahr 2020 wird sich zeigen, wie weit<br />

die Österreicherinnen nach der „Revolution“<br />

tatsächlich schon sind. Dann muss<br />

freilich noch mehr stimmen als nur die<br />

Spielanlage. „Frankreich ist eines der besten<br />

Teams der Welt und wird uns ex trem<br />

fordern, aber träumen darf man immer –<br />

das hat uns in den letzten Jahren ausgezeichnet<br />

…“<br />

www.viertel7-marchtrenk.at<br />

PROCON Wohnbau GmbH<br />

Ennser Straße 154<br />

A-4407 Dietach<br />

www.procon-wohnbau.at<br />

Vielseitiges, urbanes und zukunfts gerichtetes<br />

Wohnen: Im Viertel 7 Marchtrenk entstehen<br />

Ewald Brenner<br />

T. +43 7252 38407<br />

72 Wohnein heiten in Form CORNER von Eigentums-<br />

04/19 M. +43 676 494 94 30<br />

31<br />

wohnungen und Doppelhäusern.<br />

e.brenner@procon-wohnbau.at


UNIQA ÖFB CUP<br />

TEXT SIMON-PETER CHARAMZA<br />

8<br />

Da waren’s<br />

nur noch<br />

Im Gegensatz zur 2. Runde gaben sich die<br />

Favoriten im Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups<br />

keine Blöße. Im Viertelfinale Anfang Februar<br />

2020 wartet ein Topspiel zweier Bundesligisten.<br />

Viertelfinale komplett! Am 29. und<br />

30. Oktober ging das Achtelfinale<br />

im UNIQA ÖFB Cup über die Bühne.<br />

Mit Titelverteidiger FC Red Bull<br />

Salzburg, WSG Swarovski Tirol, SK<br />

Puntigamer Sturm Graz, LASK und<br />

spusu SKN St. Pölten wurden fünf<br />

Bundesligisten ihrer Favoritenrolle gerecht.<br />

Für eine faustdicke Überraschung sorgte<br />

hingegen FC Wacker Innsbruck. Die Tiroler<br />

rangen die Eurofighter des RZ Pellets WAC<br />

mit 1:0 nieder und sorgten für die größte<br />

Sensation im Achtelfinale. Ebenfalls unter den<br />

letzten acht stehen SC Austria Lustenau und<br />

SKU Ertl Glas Amstetten.<br />

Ins EM-Jahr 2020 startet Fußball-Österreich<br />

Anfang Februar mit dem UNIQA ÖFB<br />

Cup-Viertelfinale. Die Auslosung, die von den<br />

beiden ÖSV-Speed-Assen Matthias Mayer<br />

und Vincent Kriechmayr durchgeführt wurde,<br />

ergab spannende Duelle.<br />

Den Auftakt bestreiten am Freitag, dem<br />

7. Februar, der SKN und Wacker Innsbruck in<br />

St. Pölten. Im „West-Derby“ fordert SC Austria<br />

Lustenau am Samstag, dem 8. Februar,<br />

den Bundesliga-Aufsteiger aus Wattens. Für<br />

beide Teams ist es eine ideale Gelegenheit,<br />

um nach einem durchwachsenen Herbst 2019<br />

mit einem großen Erfolg ins nächste Kalenderjahr<br />

zu starten.<br />

Die dritte Partie des Viertel finales ist ein<br />

absoluter Kracher, denn der LASK trifft eben-<br />

falls am 8. Februar in Pasching auf den SK<br />

Puntigamer Sturm Graz, den Cupsieger von<br />

2018. Das Duell der beiden Traditionsklubs<br />

garantiert sowohl auf dem Rasen als auch<br />

auf den Rängen absolutes Top-Niveau.<br />

Schließlich wartet auf Regionalligist<br />

Am stetten am Sonntag, dem 9. Februar, das<br />

Duell des Jahres: Die Niederösterreicher<br />

empfangen den Double-Gewinner FC Red<br />

Bull Salzburg und hoffen auf Volksfeststimmung,<br />

um die Bullen mit vereinten Kräften<br />

zu fordern.<br />

Tickets für die Runde der letzten acht<br />

sind bei den Verkaufsstellen und Online-<br />

Kanälen der Viertelfinalisten erhältlich. Im<br />

Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cups wird an<br />

jeden Heimverein eine Prämie in Höhe von<br />

21.000 € ausgeschüttet. Jeder Gastverein<br />

erhält 39.000 €. Alle Gastgeber behalten darüber<br />

hinaus die gesamten Ticketeinnahmen.<br />

Hintergrundstorys, News und Videos<br />

zum UNIQA ÖFB Cup finden Sie auf der offiziellen<br />

UNIQA ÖFB Cup-Facebook-Seite, am<br />

Instagram-Account, auf YouTube und auf der<br />

Website www.uniqaoefbcup.at.<br />

32 CORNER 04/19


LASK gegen Sturm<br />

lautet der Kracher im<br />

Viertelfinale des<br />

UNIQA ÖFB Cups.<br />

UNIQA ÖFB CUP 2019/20,<br />

ACHTELFINAL-ERGEBNISSE<br />

ASK Ebreichsdorf vs. FC Red Bull Salzburg 0:5 (0:3)<br />

Tore: Okugawa (7.), Koita (13., 75.), Daka (28.), Haaland (86.)<br />

FC Wacker Innsbruck vs. RZ Pellets WAC 1:0 (1:0)<br />

Tor: Wallner (5.)<br />

LASK vs. Cashpoint SCR Altach 3:1 (3:0)<br />

Tore: Trauner (5.), Frieser (30.), Michorl (40.); Fischer (72.)<br />

spusu SKN St. Pölten vs. SV Guntamatic Ried 1:0 (0:0)<br />

Tor: Pak (84.)<br />

FC Gleisdorf 09 vs. WSG Swarovski Tirol 1:4 n. V. (1:1, 0:1)<br />

Tore: Pichorner (47.); Mader (15.), Pranter (99.), Nitzlnader<br />

(105.), Gölles (118.)<br />

Union Raiffeisen Gurten vs. SC Austria Lustenau 2:3 (0:1)<br />

Tore: Kreilinger (56.), Wimmleitner (84.); Burghuber (3./ET),<br />

Brown (64.), Morys (81.)<br />

USV RB Weindorf St. Anna am Aigen vs.<br />

SKU Ertl Glas Amstetten 0:3 (0:2)<br />

Tore: Peham (3., 5.), Schagerl (72.)<br />

KSV 1919 vs. SK Puntigamer Sturm Graz 0:2 (0:0)<br />

Tore: Despodov (47.), Balaj (90. +3)<br />

UNIQA ÖFB CUP 2019/20,<br />

VIERTELFINAL-PAARUNGEN<br />

spusu SKN St. Pölten vs. FC Wacker Innsbruck<br />

Freitag, 7. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />

NV Arena (Bimbo-Binder-Promenade 9, 3100 St. Pölten),<br />

Live auf ORF Sport+<br />

SC Austria Lustenau vs. WSG Swarovski Tirol<br />

Samstag, 8. Februar 2020, 15.00 Uhr<br />

Planet Pure Stadion (Schützengartenstraße 21,<br />

6890 Lustenau), Live auf ORF Sport+<br />

LASK vs. SK Puntigamer Sturm Graz<br />

Samstag, 8. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />

Raiffeisen Arena (Poststraße 38, 4061 Pasching),<br />

Live auf ORF eins<br />

SKU Ertl Glas Amstetten vs. FC Red Bull Salzburg<br />

Sonntag, 9. Februar 2020, 18.00 Uhr<br />

Ertl Glas Stadion (Stadthallenstraße 1, 3300 Amstetten),<br />

Live auf ORF eins<br />

CORNER 04/19<br />

33


U21<br />

TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />

U21<br />

„2019 war ein Highlight“<br />

Das U21-Nationalteam von Werner Gregoritsch kann auf eines der<br />

erfolgreichsten Jahre überhaupt zurückblicken. Der Jahrgang 1996<br />

hat im Sommer erstmals an einer EM-Endrunde teilgenommen<br />

und sich überaus respektabel geschlagen. Seit Herbst ist der neue<br />

Jahrgang 1998 ebenfalls erfolgreich am Start.<br />

Die ÖFB-Auswahl ist mit vier Siegen<br />

aus fünf Spielen in die EM-Qualifikation<br />

gestartet. Man hat klare<br />

Siege gegen Kosovo, Andorra,<br />

Albanien und die Türkei gefeiert,<br />

musste sich jedoch auswärts Gruppenfavorit<br />

England rund um Manchester-City-Star<br />

Phil Foden und Chelsea-<br />

Angreifer Callum Hudson Odoi deutlich<br />

geschlagen geben. Aktuell liegen die Österreicher<br />

in Gruppe 3 punktegleich mit Leader<br />

England auf Rang zwei und damit voll auf<br />

Kurs. Auf Tabellenplatz drei folgt der Kosovo<br />

mit sechs Zählern aus fünf Spielen.<br />

Die Erfolgskonstante des Teams ist der<br />

erfahrene Teamchef Werner Gregoritsch, der<br />

seit 2012 die Geschicke des ÖFB-U21-Nationalteams<br />

lenkt. Neben all der Erfahrung aus<br />

über zwanzig Jahren im Profigeschäft sind<br />

es vor allem auch seine Menschenkenntnis<br />

und sein Umgang mit den Spielern, die ihn<br />

auszeichnen.<br />

Mit vier Siegen aus fünf<br />

Spielen legte die neu formierte<br />

U21 von Teamchef<br />

Werner Gregoritsch einen<br />

guten Start in die EM-<br />

Qualifikation hin.<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

34 CORNER 04/19


„Ich bin lange Jahre im Profigeschäft<br />

und verspüre noch immer große Freude und<br />

Lust, mit jungen Spielern zu arbeiten und<br />

ihnen etwas mitzugeben. Ich habe gelernt,<br />

dass man diese jungen Menschen auch mit<br />

einbinden muss. Das war früher noch etwas<br />

anders. Es macht irrsinnigen Spaß, wenn<br />

man von den Spielern das Feedback bekommt,<br />

dass sie, wenn sie Eigenverantwortung<br />

bekommen, das auch im Spiel richtig<br />

umsetzen“, so Gregoritsch. „Das Entscheidende<br />

ist, dass die Spielergeneration immer<br />

cleverer wird, immer besser ausgebildet ist.<br />

Die Vereine tragen viel dazu bei. Es freut<br />

mich für Spieler wie Alexander Schlager<br />

oder Stefan Posch, die es direkt von der U21<br />

zur UEFA EURO 2020 geschafft haben.“ Das<br />

ist auch ein Zeichen für die Durchgängigkeit<br />

zwischen den ÖFB-Teams und die gute Zusammenarbeit<br />

der Verantwortlichen. „Die<br />

Spieler merken, dass wir im Betreuerstab<br />

große Freude daran haben, mit ihnen zu arbeiten.<br />

Sie wissen auch, dass ihre Arbeit<br />

von oben, von Teamchef Franco Foda, sehr<br />

genau beobachtet wird. Auch Sportdirektor<br />

Peter Schöttel ist immer bei uns dabei und<br />

gibt sehr wichtige Inputs“, nennt Gregoritsch<br />

weitere Erfolgsfaktoren. Und die waren gerade<br />

2019 entscheidend.<br />

„Das Jahr 2019 war natürlich ein Highlight.<br />

Für mich war es sicher das erfolgreichste<br />

Jahr, seitdem ich U21-Teamchef bin. Die<br />

EM war für alle eine ganz besondere Sache.<br />

Spieler und Betreuerteam waren drei Wochen<br />

zusammen und es hat keinen Konflikt<br />

und keine Undiszipliniertheit gegeben. Ich<br />

glaube auch, dass die Spieler des neuen<br />

Jahrgangs, die bereits bei der EM im Kader<br />

waren, dadurch eine Siegermentalität mitgenommen<br />

haben, die man im Herbst gesehen<br />

hat.“<br />

Auch von dem einen oder anderen Rückschlag<br />

lässt sich Werner Gregoritsch nicht<br />

aus der Bahn werfen. „Das England-Spiel<br />

war schon ein richtiger Tiefschlag, aber wir<br />

haben das super aufgearbeitet und die Re-<br />

aktion gegen den Kosovo war sehr erfreulich.<br />

Dabei ist uns auch etwas Historisches gelungen:<br />

Noch nie ist eine U21 mit vier Siegen<br />

aus fünf Spielen in die Qualifikation gestartet.<br />

Das zeigt, dass sich die Mannschaft sehr<br />

schnell gefunden hat und auf dem Platz als<br />

Einheit auftritt“, zieht er eine positive Jahresbilanz<br />

und fügt hinzu: „Mit dem Erfolg bekommt<br />

man eine gewisse Gelassenheit, da<br />

man sieht, dass man mit dem Know-how,<br />

das man hat, auch erfolgreich sein kann. Man<br />

darf sich aber nie zurücklehnen und denken<br />

das ist es jetzt. Davor warne ich auch meine<br />

Spieler immer wieder.“<br />

Im November hat man es geschafft,<br />

gegen den Kosovo vor über 3000 Zuschauern<br />

in Ried einen würdigen Schlusspunkt<br />

unter das EM-Quali-Jahr 2019 zu setzen.<br />

„Die Stimmung in Ried war großartig! Die<br />

über 3000 Fans haben unsere Mannschaft<br />

in diesem wichtigen EM-Qualifikationsspiel<br />

gegen den Kosovo hervorragend unterstützt.<br />

Die Vereinsverantwortlichen der SV Ried<br />

waren äußerst engagiert und haben uns in<br />

allen Belangen toll betreut, dafür möchte ich<br />

meinen Dank aussprechen. Wir haben uns<br />

sehr willkommen gefühlt. Das Spiel vor dieser<br />

Kulisse war der krönende Abschluss für<br />

ein erfolgreiches Jahr 2019.“<br />

Bei der UEFA U21-EURO 2021, die in<br />

Slowenien und Ungarn ausgetragen wird,<br />

sind erstmals 16 Teams dabei. Die neun<br />

Sieger sowie der beste Zweitplatzierte aller<br />

Quali-Gruppen lösen das Ticket auf direktem<br />

Weg. Die übrigen acht Gruppenzweiten spielen<br />

sich in einem Play-off die vier verbleibenden<br />

Startplätze aus.<br />

Es sieht gut aus für das U21-Nationalteam.<br />

„Wir haben eine gute Mannschaft und<br />

wissen, was wir können. Das Team ist erst<br />

seit September in dieser Konstellation zusammen,<br />

da hatten andere Teams mehr Zeit, um<br />

sich vorzubereiten. Es wird in unserer Gruppe<br />

im Lauf der Qualifikation noch einige<br />

schwierige Spiele geben“, weiß Werner<br />

Gregoritsch – aus Erfahrung eben.<br />

Werner Gregoritsch<br />

hat ein Händchen<br />

für seine Spieler (im<br />

Bild Dominik Fitz).<br />

»2019 war das<br />

erfolgreichste<br />

Jahr, seit ich<br />

Teamchef bin.«<br />

CORNER 03/19<br />

35<br />

A-4400 Steyr, Aschacher Straße 35 | Tel. +43 (0) 7252 48 656 0 | www.swt.co.at


NACHWUCHS<br />

Die vier Nachwuchsnationalteams,<br />

die<br />

im Herbst die<br />

Qualifika tion für die<br />

Europameisterschaftsendrunden<br />

in Angriff<br />

nahmen, sind – dank<br />

souveräner Auftritte –<br />

alle noch im Rennen.<br />

Im Frühjahr kämpfen<br />

sie um ihre Endrundentickets.<br />

TEXT KEVIN BELL<br />

Hinter den Nachwuchs-Nationalteams<br />

liegt ein äußerst erfolgreicher<br />

Herbst. Die vier Teams (U17<br />

und U19, männlich und weiblich),<br />

die in der jeweiligen Europameisterschaft<br />

an den Start gegangen<br />

sind, haben alle souverän die letzte<br />

Qualifikationsphase erreicht. Insgesamt holten<br />

die Österreicher in der ersten EM-Quali-<br />

Runde starke 33 von 36 möglichen Punkten<br />

bei unglaublichen 55:4 Toren. Im Frühjahr<br />

gehen die männlichen und weiblichen Nationalteams<br />

der Jahrgänge 2001 und 2003 bei<br />

der Eliterunde (die Auslosung erfolgte nach<br />

Redaktionsschluss) an den Start, wo die EM-<br />

Tickets ausgespielt werden.<br />

Vier Schritte<br />

Richtung EM<br />

U19 setzt bei Heimturnier<br />

Rufzeichen<br />

Die U19-Burschen (Jahrgang 2001) von<br />

Teamchef Rupert Marko hatten in der ersten<br />

EURO- Quali-Runde Heimrecht. Und die<br />

Mannschaft um Teamkapitän Joshua Steiger<br />

zeigte sich beim Miniturnier in Salzburg von<br />

ihrer allerbesten Seite. Drei Siege gegen<br />

Gibraltar (14:0), die Schweiz (2:1) und Irland<br />

(2:0) mit einem Torverhältnis von 18:1 waren<br />

gleichbedeutend mit dem unangefochtenen<br />

Gruppensieg, mehr noch, die Österreicher<br />

schlossen die erste Qualifikationsrunde als<br />

bestes der 52 angetretenen Teams ab. Damit<br />

gebührte der Marko-Elf bei der Auslosung<br />

zur Eliterunde in Nyon (nach Redaktionsschluss)<br />

ein Platz in Lostopf 1. „Damit war<br />

angesichts der starken Konkurrenz wirklich<br />

nicht zu rechnen“, sagte Marko nach dem<br />

Heimturnier. „Wir sind sehr stolz, wie sich<br />

die Mannschaft präsentiert hat. Die Spieler<br />

haben gesehen, dass man mit Einsatzbereitschaft<br />

und Willen auch gegen starke Nationen<br />

bestehen kann.“ In der Eliterunde werden<br />

im Frühjahr die sieben Startplätze für die<br />

UEFA U19-EURO 2020 in Nordirland (19.7.<br />

bis 1.8.) vergeben. Nur die Gruppensieger<br />

lösen das Endrundenticket.<br />

36<br />

CORNER 04/19


Schloss die erste Qualifikationsphase<br />

als bestes<br />

Team Europas ab:<br />

die U19 von Teamchef<br />

Rupert Marko<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

U17 stürmt ebenfalls in Topf 1<br />

Auch die U17-Burschen (2003) haben durch<br />

ihr erfolgreiches Abschneiden beim Quali-<br />

Turnier in Norwegen den Sprung in den ersten<br />

Topf der Eliterunden-Auslosung geschafft.<br />

Bei den ersten Pflichtspielauftritten von<br />

Teamchef Martin Scherb überhaupt kamen<br />

die Mannen um Teamkapitän Ervin Omic zu<br />

drei Siegen über Malta (6:0), Bulgarien (4:1)<br />

und Gastgeber Norwegen (1:0) mit 11:1<br />

Toren. „Die Freude über das Erreichte ist<br />

riesengroß“, sagte Martin Scherb. „Die Burschen<br />

haben sich den Gruppensieg absolut<br />

verdient, der Sieg gegen Norwegen zum<br />

Abschluss war sicherlich ein Höhepunkt des<br />

Lehrgangs.“ Beim entscheidenden Spiel um<br />

den Gruppensieg gelang Rapids Yusuf Demir<br />

nach einem Sololauf<br />

das einzige Tor des<br />

Abends. Scherb sieht<br />

auch für die Eliterunde,<br />

die nach Redaktionsschluss<br />

in Nyon<br />

ausgelost wurde, gute<br />

Chancen: „Die Mannschaft<br />

hat bewiesen,<br />

dass sie sehr entwicklungsfähig<br />

ist. Wir<br />

freuen uns auf die<br />

Eliterunde!“ Die UEFA<br />

U17-EURO 2020 findet<br />

vom 21. Mai bis<br />

6. Juni in Estland statt.<br />

Die acht Gruppensieger<br />

der Eliterunde sowie<br />

die sieben besten<br />

Zweiten lösen im Frühjahr<br />

das Endrundenticket.<br />

Die Scherb-Elf<br />

könnte in die Fußstapfen<br />

der 2002er-Mannschaft<br />

von Teamchef<br />

Manfred Zsak treten,<br />

die 2019 bei der U17-<br />

EM in Irland am Start<br />

war.<br />

Nicht nur die U19-<br />

Frauen jubelten,<br />

alle in den UEFA-<br />

Bewerben angetretenen<br />

ÖFB-Teams<br />

überstanden die<br />

erste Quali-Runde.<br />

U17-Frauen knüpfen nahtlos an<br />

Wie die U17-Burschen hoffen auch die Mädchen<br />

des Jahrgangs 2003, es ihren Vorgängerinnen<br />

gleichzutun. Erst im Mai trat Teamchef<br />

Markus Hackl mit dem Jahrgang 2002<br />

bei der UEFA Women’s U17 EURO an. Schon<br />

bei der Endrunde in Bulgarien zählten einige<br />

jüngere Spielerinnen zum Stammpersonal,<br />

die auch in der aktuellen Qualifikation für die<br />

Endrunde 2020 in Schweden (9. bis 22. Mai)<br />

an den Start gegangen sind. Die Österreicherinnen<br />

marschierten im Oktober mühelos<br />

durch die erste Quali-Phase. Beim Miniturnier<br />

in der Slowakei gelang dank Siegen über die<br />

Gastgeberinnen (3:1), Estland (12:0) und<br />

Finnland (3:0) der souveräne Gruppensieg.<br />

Dass der erste Lostopf um lediglich ein Tor<br />

verpasst wurde, ist kein Beinbruch. „Wenn<br />

uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir<br />

uns mit neun Punkten und +17 Toren für die<br />

Eliterunde qualifizieren, hätten wir es alle<br />

unterschrieben“, so der Teamchef. Die Hackl-<br />

Elf kennt ihre Gegnerinnen für die Eliterunde<br />

bereits. Vom 23. bis 29. März treffen die<br />

Österreicherinnen in Irland auf die Gastgeberinnen,<br />

Serbien und Dänemark. Nur der<br />

Gruppensieg bringt das EM-Ticket!<br />

U19-Frauen überzeugen<br />

vor eigenem Publikum<br />

Wie ihre männlichen Altersgenossen hatten<br />

auch die U19-Frauen (2001) bei der ersten<br />

Qualifikationsrunde zur UEFA Women’s U19<br />

EURO 2020 Heimrecht. Die Auswahl von<br />

Teamchef Michael Steiner empfing in Bad<br />

Wimsbach und Windischgarsten Israel (2:0),<br />

Lettland (6:0) und die Schweiz (0:1). Bereits<br />

nach dem zweiten Auftritt hatten die Österreicherinnen<br />

ihren Platz in der Eliterunde<br />

sicher. Im Kampf um den Gruppensieg fehlte<br />

zum Abschluss gegen die Eidgenossinnen<br />

ein wenig das Spielglück, aber auch der zweite<br />

Platz kann sich sehen lassen. „Wir haben<br />

die Zielsetzung erreicht und es in die Eliterunde<br />

geschafft. Wir haben aber auch gesehen,<br />

wo wir uns noch verbessern müssen“, so<br />

Steiner. Bei der Eliterunde, die vom 8. bis<br />

14. April in Kroatien stattfindet, wird das ÖFB-<br />

Team um Kapitänin Celina Degen dann jedenfalls<br />

seine Topform brauchen. Die Österreicherinnen<br />

treffen neben den Gastgeberinnen<br />

auch auf U17-WM-Teilnehmer Finnland<br />

und Russland. Um das Ticket für die Endrunde<br />

in Georgien (21. Juli bis 2. August) zu<br />

lösen, ist der Gruppensieg notwendig.<br />

CORNER 04/19 37


Nina Burger (rechts) und Lira<br />

Alushi präsentieren den Pokal,<br />

der am 24. Mai in Wien<br />

vergeben wird.<br />

Finale in Wien<br />

Es soll ein Fest werden!<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

Am 24. Mai 2020 steigt um 18.00 Uhr im Viola Park in Wien das Finale<br />

der UEFA Women’s Champions League 2020. Die besten Frauen-Klubteams<br />

werden im ersten europäischen Finale seit 1995 auf heimischem<br />

Boden gegeneinander antreten. TEXT KEVIN BELL<br />

Im Rahmen eines Kick-off-Events im Finalstadion<br />

setzten ÖFB-Generalsekretär Dr.<br />

Thomas Hollerer, Mag. Markus Kraetschmer,<br />

Vorstandsvorsitzender der FK Austria<br />

Wien AG, Weltmeisterin und UEFA-<br />

Women’s-Champions-League-Siegerin<br />

Fatmire „Lira“ Alushi, ÖFB-Finalbotschafterin<br />

Nina Burger sowie die ÖFB-Teamspielerinnen<br />

und UWCL-Teilnehmerinnen Viktoria<br />

Schnaderbeck, Manuela Zinsberger (Arsenal<br />

WFC) und Carina Wenninger (FC Bayern München)<br />

einen ersten öffentlichkeitswirksamen<br />

Impuls im Hinblick auf das Endspiel.<br />

„Der ÖFB hat sich im Bereich Frauenfußball<br />

sehr gut entwickelt. Dieses Finale nach<br />

Österreich zu vergeben ist eine große Anerkennung.<br />

Die Aufmerksamkeit rund um dieses<br />

Finale ist größer denn je. Die UEFA und<br />

auch der ÖFB tun viel dafür, dass der Frauenfußball<br />

vorankommt. Die Vision ist, dass der<br />

Frauenfußball noch einen höheren Stellenwert<br />

bekommt. Österreichs Nationalspielerinnen<br />

sind tolle Vorbilder für junge Mädchen. Wien<br />

ist eine sehr schöne Stadt, auch das Stadion<br />

ist toll – es wird am 24. Mai ein Fußballfest“,<br />

so Lira Alushi, die selbst 2010 den UWCL-Titel<br />

mit Turbine Potsdam holen konnte.<br />

Tickets für das Finale sind auf www.oefb.<br />

at/tickets erhältlich.<br />

„Karten sind zu sehr moderaten Preisen<br />

zwischen 4 und 12 Euro zu bekommen. Unser<br />

Ziel ist es, ein volles Stadion zu erreichen.<br />

Dieses Finale soll ein weiterer Impuls für den<br />

heimischen Frauenfußball sein. Ein Finale vor<br />

einer tollen Kulisse kann eine große Vorbildwirkung<br />

haben. Der Frauen- und Mädchenfußball<br />

ist nicht nur die Zukunft, sondern auch<br />

die Gegenwart. Wir haben in den letzten Jahren<br />

an unserer Strategie gearbeitet und sind<br />

der Meinung, dass es essenziell ist, einen<br />

Schwerpunkt im Mädchen- und Frauenfußball<br />

zu setzen. Dazu braucht es neben Projekten<br />

an der Basis auch Leuchtturmprojekte wie das<br />

Finale der UEFA Women’s Champions League.<br />

Organisatorisch sind wir mit Christian<br />

Schramm an der Spitze der Projektgruppe gut<br />

aufgestellt“, so ÖFB-Generalsekretär Dr. Thomas<br />

Hollerer.<br />

„Team Challenge“ mit<br />

exklusiven Preisen<br />

Für Vereinsteams gibt es überdies im Rahmen<br />

der „Team Challenge“ neben vergünstigten<br />

Tickets auch attraktive Preise zu gewinnen.<br />

»Das Finale<br />

nach Österreich<br />

zu vergeben<br />

ist eine<br />

große Anerkennung.<br />

«<br />

DER WEG INS<br />

FINALE<br />

Viertelfinale<br />

24./25. März & 1./2. April 2020<br />

Halbfinale<br />

25./26. April & 2./3. Mai 2020<br />

Finale<br />

Viola Park, Wien<br />

24. Mai 2020, 18.00 Uhr<br />

38<br />

CORNER 04/19


Für Bestellungen von mindestens 10 und maximal<br />

30 Tickets bis 24. Dezember 2019 gibt<br />

es einen Sondertarif von 6 Euro pro Ticket und<br />

als Geschenk einen unterschriebenen Ball des<br />

Frauen-Nationalteams. Alle Bestellungen nehmen<br />

überdies an einem Gewinnspiel teil, im<br />

Rahmen dessen es fünf exklusive Preise wie<br />

ein „Meet and Greet“ mit dem Frauen-Nationalteam<br />

zu gewinnen gibt.<br />

„Es passiert viel im Frauenfußball. Es ist<br />

wichtig, junge Mädchen für den Fußball zu<br />

begeistern. In so einem wichtigen Bewerb<br />

mitwirken zu dürfen macht uns sehr stolz. Wir<br />

freuen uns sehr, das Finale der UEFA Women’s<br />

Champions League ausrichten zu dürfen. Ein<br />

Champions-League-Finale ist nicht alltäglich.<br />

Das klare Ziel muss lauten, dass das Stadion<br />

voll wird. Das erste große Finale in Wien seit<br />

1995 sollte Anreiz genug sein, ins Stadion zu<br />

kommen“, sagte Mag. Markus Kraetschmer.<br />

Nina Burger als<br />

ÖFB-Finalbotschafterin<br />

Der ÖFB startet zusätzlich in den kommenden<br />

Monaten mit einer Reihe von Promotion-Aktivitäten,<br />

um das Finale zu bewerben. Tatkräftige<br />

Unterstützung erhält der ÖFB dabei von<br />

der Rekordinternationalen und ÖFB-Legende<br />

Nina Burger, die als offizielle Botschafterin des<br />

Finales vorgestellt wurde.<br />

„Das Finale ist ein wichtiges Zeichen für<br />

den Frauenfußball in Österreich. So ein großes<br />

Ereignis im eigenen Land abhalten zu können<br />

rückt den Frauenfußball ins Rampenlicht. Ich<br />

erwarte mir ein volles Stadion, eine super Kulisse<br />

und tolle Stimmung. Das Finale kann eine<br />

perfekte Werbung für den Frauenfußball sein,<br />

sodass junge Mädchen das Interesse am Fußball<br />

und dann den Weg in die Vereine finden“,<br />

meinte Nina Burger.<br />

The Road to Vienna<br />

Acht Teams sind derzeit noch in der UEFA<br />

Women’s Champions League vertreten, zwei<br />

davon mit ÖFB-Legionärinnen. Titelverteidiger<br />

Lyon, Atlético Madrid, FC Barcelona, Bayern<br />

München (Carina Wenninger), VfL Wolfsburg,<br />

Paris Saint-Germain, Glasgow City und Arsenal<br />

WFC (Viktoria Schnaderbeck, Manuela Zinsberger)<br />

haben das Achtelfinale erfolgreich absolviert.<br />

Somit besteht die Chance, am 24. Mai<br />

in Wien ein Finale in der UEFA Women’s Champions<br />

League mit österreichischer Beteiligung<br />

zu erleben! Das ÖFB-Trio freut sich unabhängig<br />

von einer möglichen Teilnahme auf das Finale<br />

in Wien.<br />

Voller Vorfreude auf<br />

das Finale: Viktoria<br />

Schnaderbeck, Carina<br />

Wenninger, Manu<br />

Zinsberger


BUNDESLIGA<br />

Die krone.at-eBundesliga<br />

geht ins Finale<br />

Während die Tipico Bundesliga in<br />

ihrer Winterpause ist und die<br />

Spielfelder des Landes langsam<br />

unter einer weißen Schneeschicht<br />

verschwinden, geht es<br />

in der krone.at-eBundesliga besonders heiß<br />

her. Der größte eSport-Event des Landes<br />

findet heuer bereits zum dritten Mal statt.<br />

Gesucht werden einmal mehr die besten<br />

„FIFA“-Spieler Österreichs.<br />

Immer für Überraschungen gut<br />

Vier unterschiedliche Meister haben die bisherigen<br />

zwei Saisonen der krone.at-eBundesliga<br />

hervorgebracht und diese Auflagen<br />

haben gezeigt, dass die eBundesliga immer<br />

für Überraschungen gut ist. Bei der ersten<br />

Veranstaltung in der Saison 2017/18 triumphierte<br />

der SK Puntigamer Sturm Graz im<br />

Team bewerb, während sich Sercan Kara<br />

(damals für den LASK) den Einzeltitel sichern<br />

konnte. Im Vorjahr wurde der FC Red Bull<br />

Salzburg Meister im Teambewerb und im<br />

Einzel konnte Manuel Niedermayr vom<br />

spusu SKN St. Pölten nach einem unvergleichlichen<br />

Siegeszug den Pokal in die Höhe<br />

stemmen.<br />

„Die bisherigen beiden Saisonen waren<br />

reich an Highlights und Überraschungen. Die<br />

krone.at-eBundesliga ist von einem ambitionierten<br />

Projekt zu einem Fixpunkt im Bundesligakalender<br />

und vor allem zu einem<br />

jährlichen Highlight im FIFA-Kalender der<br />

Gamer geworden“, sagt Bundesliga-Vorstand<br />

Christian Ebenbauer.<br />

Der Weg zum Titel<br />

Nach der Online-Qualifikation und den Klub-<br />

Events, bei denen die Spieler in bewährter<br />

Manier in den Räumlichkeiten ihres Lieblingsklubs<br />

antreten durften, stehen nun die<br />

Finalkader – bestehend aus sechs Personen<br />

pro Team – fest. Die Finalisten treffen Anfang<br />

Februar in einer neuen Finallocation aufeinander,<br />

der 1912 errichteten Expedithalle am<br />

Gelände der ehemaligen Ankerbrotfabrik in<br />

GREGOR NESVADBA<br />

Wien-Favoriten. In diesem historischen Ambiente<br />

können die Finalkader der 12 Bundesligaklubs<br />

am Samstag, dem 1. Februar 2020,<br />

Geschichte schreiben und duellieren sich<br />

im Meisterschaftsmodus um den krone.ateBundesliga-Meistertitel<br />

2019/20 und das<br />

Preisgeld von 5000 Euro.<br />

Grande Finale<br />

Die 16 besten Einzelspieler qualifizieren sich<br />

für das große Einzelfinale, das einen Tag<br />

später am selben Ort stattfindet. Gespielt<br />

wird mit Best-of-Bundesligateams, die sich<br />

die Teilnehmer zusammenstellen, wobei<br />

maximal zwei Spieler je Klub ausgewählt<br />

werden dürfen. Neben den spielerischen<br />

Fähigkeiten braucht es also auch Talent als<br />

„Teamchef“, um jene Mannschaft auszuwählen,<br />

die man anschließend zum eBundesliga-<br />

Meistertitel im Einzelbewerb führen kann.<br />

Der beste Einzelspieler erhält neben wertvollen<br />

Punkten für die weltweite FIFA-Rangliste<br />

ebenfalls 5000 Euro Preisgeld, noch<br />

einmal 5000 Euro werden abgestuft auf<br />

weitere Platzierungen im Einzelbewerb aufgeteilt.<br />

Sowohl das Team- als auch das Einzelfinale<br />

werden live und frei empfangbar<br />

auf Sky Sport Austria übertragen.<br />

„Das Niveau des Bewerbs ist heuer wieder<br />

extrem hoch und der Finalevent wird in<br />

Sachen Ambiente und Erlebnis alles bisher<br />

Dagewesene noch einmal übertreffen“, sagt<br />

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.<br />

40 CORNER 04/19


FRAUENFUSSBALL<br />

TEXT KEVIN BELL<br />

Nur selten<br />

hatten<br />

Eder (l.)<br />

und der<br />

SKN zu<br />

kämpfen –<br />

wie hier im<br />

Cup-Achtelfinale<br />

gegen Slukova<br />

und<br />

Austria/<br />

Landhaus.<br />

SKN in Liga und Cup<br />

(un-)angefochten<br />

Die Titel in der Planet Pure Frauen Bundesliga und im<br />

SPORT.LAND.NÖ Frauen Cup führen auch in diesem<br />

Jahr nur über den SKN St. Pölten. Trotzdem taten sich<br />

in beiden Bewerben Überraschungsteams hervor.<br />

I<br />

m Sommer ist die höchste Spielklasse im<br />

heimischen Frauenfußball in ein „neues<br />

Zeitalter“ gestartet. Der ÖFB hat in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Vereinen der<br />

Planet Pure Frauen Bundesliga die bisher<br />

größte Frauenfußball-Kampagne umgesetzt:<br />

#mitHerz ist bereits nach wenigen Monaten<br />

ein voller Erfolg und dank Spielerinnen und<br />

Fans sogar ein Social-Media-Phänomen. Aber<br />

nicht nur an der Außendarstellung wurde<br />

gefeilt.<br />

Südburgenland überraschte<br />

Auf Initiative des ÖFB wurde mit der Produktionsfirma<br />

„Die Ligen“ ein Dienstleister gewonnen,<br />

der sämtliche Bundesligaspiele in<br />

voller Länge aufzeichnet. Die Highlights werden<br />

im Anschluss von ORF und ÖFB TV zu<br />

einer Torshow verarbeitet, während der vollständige<br />

Mitschnitt den Coaches zu Analysezwecken<br />

zur Verfügung steht. Ziel war es,<br />

mittelfristig das Niveau der Bundesliga anzuheben.<br />

Und bereits die Herbstsaison lieferte<br />

dafür die Bestätigung.<br />

Bestes Beispiel dafür ist der FC Farben-<br />

Partner Südburgenland. Von vielen als Fixabsteiger<br />

gesehen, schlossen die Mischendorferinnen<br />

den Herbst, auch dank akribischer<br />

Gegnerbeobachtungen durch Trainer René<br />

Mahlknecht, auf Rang sechs ab.<br />

Was auf den Videos noch zu sehen ist:<br />

Der spusu SKN St. Pölten ist in dieser Saison<br />

einmal mehr das Maß aller Dinge. Die „Wölfinnen“<br />

überwintern mit der Maximalausbeute<br />

von 27 Punkten – und 58:5 Toren! – an der<br />

Tabellenspitze. Lange Zeit konnte SG Austria<br />

Wien/USC Landhaus das Tempo der St. Pöltnerinnen<br />

einigermaßen mitgehen, im direkten<br />

Duell in der neunten Runde zeigte der<br />

SKN den Violetten aber die Grenzen auf und<br />

siegte mit 5:1.<br />

Krenglbacher Cup-Sensationen<br />

Ganz anders lief das Duell der beiden besten<br />

Teams des Landes im Achtelfinale des<br />

SPORT.LAND.NÖ Frauen Cups. Da führte die<br />

Austria bereits mit 2:0, ehe sich St. Pölten<br />

in die Verlängerung retten und noch 5:2 gewinnen<br />

konnte. Neben den Wienerinnen sind<br />

übrigens bis jetzt nur zwei weitere Bundesligateams<br />

im Cup ausgeschieden: Südburgenland<br />

und FC Wacker Innsbruck scheiterten<br />

jeweils am OÖ-Liga-Sensationsteam<br />

SV Fenastra Krenglbach.<br />

Wenn die Viertelfinali im SPORT.LAND.<br />

NÖ Frauen Cup am 15./16. März das Frauenfußball-Frühjahr<br />

einläuten, haben die Innsbruckerinnen<br />

also noch Pause. Was im Hinblick<br />

auf den Ligastart eine Woche später (21./22.<br />

März) kein Nachteil ist, denn Wacker (3 Punkte)<br />

liegt als einziges siegloses Team am<br />

Tabellenende. Der Rückstand auf Aufsteiger<br />

SV Horn und FFC fairvesta Vorderland beträgt<br />

bereits vier Zähler.<br />

SPORT.LAND.NÖ<br />

FRAUEN CUP<br />

Viertelfinale<br />

15./16. März 2020<br />

SV Horn – SK Sturm Graz<br />

spusu SKN St. Pölten Frauen –<br />

SV Fenastra Krenglbach<br />

FFC fairvesta Vorderland –<br />

SV Neulengbach<br />

FC Bergheim – SKV Altenmarkt/<br />

Triesting<br />

Halbfinale<br />

2./3. Mai 2020<br />

Finale<br />

20. Mai 2020<br />

SKN/TOM SEISS<br />

PLANET PURE<br />

FRAUEN<br />

BUNDESLIGA<br />

SP S U N Tore Pkte.<br />

1. spusu SKN St. Pölten Frauen<br />

9 9 0 0 58:5 27<br />

2. SG Austria Wien/USC Landhaus<br />

9 6 2 1 30:10 20<br />

3. SK Sturm Graz<br />

9 6 1 2 24:11 19<br />

4. SV Neulengbach<br />

9 5 1 3 18:15 16<br />

5. SKV Altenmarkt/Triesting<br />

9 3 1 5 9:21 10<br />

6. FC FarbenPartner Südburgenland<br />

9 3 1 5 12:25 10<br />

7. FC Bergheim<br />

9 3 1 5 10:26 10<br />

8. SV Horn<br />

9 2 1 6 10:21 7<br />

9. FFC fairvesta Vorderland<br />

9 2 1 6 6:17 7<br />

10. FC Wacker Innsbruck<br />

9 0 3 6 14:40 3<br />

42<br />

CORNER 04/19


9 Resorts mit einer Karte.<br />

2013-06-26_geschenkkarte_gross.indd 1 09.11.15 10:02<br />

Die Thermen- & Gesundheitsresorts der VAMED Vitality World:<br />

Die<br />

perfekte<br />

Geschenkidee<br />

Die AGB und weitere Informationen auf:<br />

www.vitality-world.com/shop


SOCIAL FOOTBALL AWARD<br />

SOCIAL FOOTBALL AWARD:<br />

Vorzeigeprojekte geehrt<br />

M<br />

it dem „Social Football Award“<br />

wurde 2018 beim ÖFB eine Initiative<br />

ins Leben gerufen, die soziale<br />

Fanprojekte, Integrations- und Inklusionsprojekte<br />

sowie gesellschaftliche<br />

Leistungen im Ehrenamt mehr in<br />

den Fokus rücken lässt und gleichzeitig eine<br />

wichtige Plattform für diese Themengebiete<br />

darstellt. So konnten auch heuer wieder drei<br />

Gewinnerprojekte vorgestellt und auf dem<br />

Rasen des Ernst-Happel-Stadions geehrt<br />

werden. Sehr zur Freude aller Parteien wuchs<br />

zudem die Zahl der eingereichten Projekte<br />

von 55 auf 63 an, was den Zuspruch dieser<br />

Initiative deutlich widerspiegelt.<br />

Nicht zuletzt sei festgehalten, dass alle<br />

eingereichten Konzepte mit ihrem aufopferungsvollen<br />

Einsatz nicht nur einen wichtigen<br />

Beitrag leisten, worauf der Österreichische<br />

Fußball-Bund sehr stolz ist und in weiterer<br />

Zukunft auch stolz sein kann.<br />

Die Gewinnerprojekte 2019<br />

Aus der Kategorie „Fans“ geht der erste Platz<br />

an die GLBG Crew, die ein Zeltfest für Inklusion<br />

veranstaltete und zudem Sachspenden<br />

des ÖFB-Nationalteams für einen guten Zweck<br />

im Rahmen einer Tombola verloste. Der zweite<br />

Platz ging an die Red Eagles Austria, die<br />

Spenden für die Tumorforschung sammelten.<br />

Den dritten Platz sicherte sich der ESK Graz<br />

mit einer eigenen YouTube-Plattform für die<br />

Spiele seiner Nachwuchsmannschaften.<br />

Der im vergangenen<br />

Jahr ins<br />

Leben gerufene<br />

Social Football<br />

Award erfreut<br />

sich immer größerer<br />

Beliebtheit.<br />

So wurden<br />

heuer insgesamt<br />

63 Projekte<br />

eingereicht!<br />

In der Kategorie „Inklusion/Integration“<br />

konnte heuer das Projekt „Heimspiel“ aus<br />

Graz überzeugen, das Kindern und Jugendlichen<br />

die Möglichkeit bietet, auf öffentlichen<br />

Flächen in Gemeindebauten ihrer Leidenschaft<br />

nachzugehen und Fußball zu spielen.<br />

Gleich dahinter auf Platz zwei reihte sich „Kick<br />

Racism“, das Fußballturnier gegen Rassismus<br />

von der jungen Jugend Tulln, ein. Der dritte<br />

Platz ging an den SC Liezen für ein integratives<br />

und inklusives Nachwuchsprojekt.<br />

Eine weitere zu kürende Kategorie war<br />

das „Ehrenamt“, bei der die Union Eidenberg/<br />

Geng ein eigenes Konzept entwickelte, das<br />

mehr junge Menschen zur ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit im Verein bewegen konnte. Der<br />

zweite Platz ging an die SK Schärding Juniors,<br />

deren Mitglieder in ihrer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit den Fußballplatz nach dem Hochwasser<br />

2013 wieder komplett aufbauten. Der<br />

Verein Grün-Weiß Micheldorf entwickelte<br />

für seinen Nachwuchs ein Werte- und Ethikkonzept<br />

und schaffte es damit auf Platz drei.<br />

Der ÖFB möchte sich auf diesem Weg<br />

nochmals bei allen Teilnehmern des diesjährigen<br />

Social Football Awards für das aufgebrachte<br />

Engagement auf das Herzlichste<br />

bedanken und freut sich schon jetzt auf das<br />

kommende Jahr mit vielen weiteren beeindruckenden<br />

Projekten.<br />

Mehr Infos zum Social Football Award<br />

gibt es auf www.oefb.at oder auf Facebook<br />

unter ÖFB – Social Football.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

44<br />

CORNER 04/19


JETZT OETICKET GUTSCHEINE SICHERN<br />

UND ÜBER 75.000 LIVE MOMENTE SCHENKEN<br />

Erhältlich auf oeticket.com<br />

und in der oeticket-App


FUTSAL<br />

EURO-Quali<br />

Lernen und Entwickeln<br />

als oberste Prämissen<br />

Ende Jänner bestreitet das Futsal-Nationalteam seine ersten<br />

Bewerbsspiele. Im Zuge der ersten Qualifikationsrunde zur<br />

UEFA Futsal EURO 2022 trifft Österreich auf Gastgeber<br />

Georgien, Kosovo und Deutschland. TEXT CHRISTIAN WIESMAYR<br />

Seit der Gründung eines Futsal-<br />

Nationalteams im April 2018 ist viel<br />

passiert. Im Hintergrund wurde<br />

konzentriert und intensiv gearbeitet,<br />

viele Spieler wurden gesichtet<br />

und noch mehr Gespräche wurden<br />

geführt. So können Teamchef Patrik<br />

Barbic und sein Team auf eine durchwegs<br />

positive Entwicklung zurückblicken, die nach<br />

je zwei freundschaftlichen Länderspielen<br />

gegen Deutschland (2:2, 2:2), Schweiz (6:4,<br />

2:2) und Wales (1:8, 2:2) mit einem Sieg,<br />

vier Unentschieden und einer Niederlage<br />

beziffert werden kann.<br />

„Wenn wir uns das eine Jahr anschauen,<br />

seitdem wir dabei sind, dann fällt das Resümee<br />

sehr positiv aus. Anfänglich sind wir<br />

wirklich in ein Abenteuer gestartet, wo keiner<br />

so richtig wusste, was genau auf uns<br />

zukommt. Was wir aber wussten, war, dass<br />

unsere Spieler Qualität haben, gleichzeitig<br />

aller Anfang oftmals aber auch Zeit benötigt.<br />

Aber es waren nicht nur die Ergebnisse gut,<br />

sondern auch die Entwicklung des gesamten<br />

Teams. Es gab überaus schöne Momente,<br />

die wir gleich zu Beginn als Mannschaft feiern<br />

durften. Wir hoffen einfach, dass wir auch<br />

in den nächsten Monaten und Jahren dort<br />

weitermachen“, zog Österreichs Futsal-<br />

Teamchef Patrik Barbic Bilanz.<br />

One Team One Dream<br />

Dass Futsal für dieses Team nicht einfach<br />

nur ein Hobby ist, beweist jedes einzelne<br />

Zusammentreffen, in denen aufopferungsvoll<br />

gearbeitet wird. Dieser Einsatz bleibt<br />

nicht unbelohnt und beginnt nach und nach<br />

Früchte zu tragen. Gemeinsame Erfolge, die<br />

die Futsal-Familie noch näher zusammenrücken<br />

lassen, um sich gesteckte Ziele und<br />

Träume zu erfüllen. Für Patrik Barbic keine<br />

große Überraschung, immerhin spiegelt ihr<br />

eigens ausgewählter Leitsatz „One Team<br />

One Dream“ all das wider.<br />

„Man hat es von Anfang an gespürt und<br />

das setzt sich bei jedem Lehrgang weiter<br />

fort. Hier ist ein Teamspirit entstanden, der<br />

uns als Einheit wachsen, aber auch im Futsal-<br />

Bereich immer besser werden lässt. Klar gibt<br />

es noch viel Luft nach oben, das wissen wir<br />

auch, aber wir sind davon überzeugt, dass<br />

bei jedem Zusammentreffen etwas in der<br />

Mannschaft passiert, sowohl im Spirit als<br />

auch im futsalspezifischen Bereich. Wir wollen<br />

immer gut spielen und die bestmögliche<br />

Werbung für die Sportart und das Futsal-<br />

Nationalteam machen. Das haben wir bisher<br />

ganz gut hinbekommen, wir sind auf dem<br />

richtigen Weg. Auch bei den Fußballvereinen<br />

hat inzwischen ein Umdenken begonnen.<br />

Es zeigt sich ein gewisser Stolz, auch Futsalspieler<br />

in den eigenen Reihen zu haben. Das<br />

ist ein gutes Zeichen. Der direkte Kontakt<br />

zu den Vereinen und Trainern ist dabei enorm<br />

wichtig.“<br />

Große Herausforderung<br />

in der EM-Quali<br />

Nach dem Jahreswechsel wartet die nächste<br />

Aufgabe auf das noch junge Nationalteam.<br />

UEFA FUTSAL<br />

EURO 2022,<br />

QUALIFIKATION<br />

Qualifikationsrunde, Gruppe F,<br />

29. Jänner bis 1. Februar 2020<br />

Georgien (Veranstalter)<br />

Kosovo<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

46<br />

CORNER 04/19


GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

Im Zuge der Auslosung zur ersten Qualifikationsrunde<br />

der UEFA Futsal EURO 2020-<br />

22 in Nyon wurde Österreich in die Gruppe<br />

F mit Georgien (Gastgeber), dem Kosovo<br />

und Deutschland gelost. Für Teamchef Barbic,<br />

der um die Qualitäten der Gegner weiß,<br />

eine Hammergruppe, die nicht nur wegen<br />

des Pflichtspielcharakters eine neue Situation<br />

bedeutet.<br />

Barbic: „Auf uns warten ganz schwierige<br />

Aufgaben. Georgien ist der stärkste Gegner<br />

aus Lostopf eins, hat eine sehr gute<br />

Mannschaft und zuletzt gegen Spanien nur<br />

ganz knapp mit 2:3 verloren. Der Kosovo hat<br />

wiederum eine super Liga, die meisten seiner<br />

Spieler kommen aus einem Verein, der<br />

auch regelmäßig in der Futsal Champions<br />

League vertreten ist und wo wirklich gute<br />

Arbeit geleistet wird. Und Deutschland ist<br />

uns durch das Premierendoppel nicht unbekannt.<br />

Unser oberstes Ziel wird es sein, so<br />

viele Erfahrungswerte wie möglich mitzunehmen,<br />

alles Weitere wird man dann<br />

sehen. Ein Pflichtspielbewerb ist neu für uns<br />

und etwas ganz anderes.“<br />

Riesige Vorfreude<br />

Im Fokus stehen weiterhin das Lernen und<br />

Entwickeln. Gleichzeitig will man aber nicht<br />

darauf vergessen, die eigenen Qualitäten zu<br />

In der EURO-Quali trifft das Team<br />

von Trainer Barbic (oben) auch auf<br />

Deutschland, gegen das man bereits<br />

zweimal gespielt hat (links).<br />

präsentieren. Dafür wird sich das Team im<br />

Jänner sogar ein paar Tage früher treffen,<br />

um sich ein paar Feinheiten zu erarbeiten.<br />

Die Vorfreude ist bereits riesig und jeder<br />

Einzelne brennt auf die Herausforderungen.<br />

Zudem sieht es gut aus, dass der Teamchef<br />

im neuen Jahr aus dem Vollen schöpfen<br />

kann, um schließlich mit der bestmöglichen<br />

Mannschaft anzutreten.<br />

„Wir wollen aus jeder Situation lernen.<br />

Wir sind noch ein sehr junges Team, das erst<br />

am Anfang steht. Es liegt noch viel Arbeit<br />

vor uns, die Gegner vorzubereiten und den<br />

Kader zusammenzustellen. Daher ist es nicht<br />

sinnvoll, darüber nachzudenken, was wäre<br />

wenn. Wichtig ist, dass uns alle Spieler fit<br />

zur Verfügung stehen und von den Vereinen<br />

für die EM-Quali abgestellt werden. Dahingehend<br />

bin ich sehr zuversichtlich und wir<br />

werden auch so früh wie möglich die Ver eine<br />

kontaktieren und mit den Trainern reden. Es<br />

geht um das Nationalteam, es geht um Österreich<br />

und da müssen wir alle gemeinsam<br />

an einem Strang ziehen“, gibt Barbic einen<br />

Einblick.<br />

CORNER 04/19 47


MERCHANDISING<br />

TRADITION TRIFFT MODERNE<br />

Der neue Jugendstil<br />

S<br />

portartikelhersteller PUMA<br />

und der ÖFB haben ihre erfolgreiche<br />

45-jährige Partnerschaft<br />

langfristig verlängert.<br />

Als optisches Zeichen<br />

der Zusammenarbeit präsentierte<br />

man auch gemeinsam das<br />

neue Auswärtstrikot und das neue<br />

Commercial Logo des ÖFB.<br />

„Die Zusammenarbeit mit<br />

dem ÖFB ist eine Erfolgsgeschichte.<br />

Seit fast einem halben Jahrhundert<br />

entwickeln wir innovative<br />

Produkte und arbeiten bei der Produktentwicklung<br />

eng zusammen. Wir<br />

freuen uns, dass wir die vertrauensvolle<br />

und freundschaftliche Kooperation langfristig<br />

fortsetzen“, so Matthias Bäumer,<br />

General Manager DACH von PUMA.<br />

Das Design des Auswärtstrikots ist<br />

an den „neuen Jugendstil“ angelehnt, den<br />

das österreichische Nationalteam mit seiner<br />

schnellen und kreativen Spielweise<br />

erfolgreich verkörpert. Mit seiner Kombination<br />

aus floralen Grafiken, einem ikonischen<br />

Designmuster und bewährten Elementen<br />

wie dem Österreich-Schriftzug im<br />

Nacken schlägt es die Brücke zwischen<br />

Tradition und Moderne.<br />

Im Zuge des Gestaltungsprozesses<br />

wurde auch ein neues Commercial Logo<br />

entwickelt und an die Visualität des digitalen<br />

Zeitalters behutsam angepasst, ohne<br />

dabei seine vielfältige Geschichte zu<br />

vernachlässigen. Zehn Adlerschwingen im<br />

Wappen symbolisieren dabei künftig die<br />

Einheit der zehn Mitglieder des ÖFB: der<br />

neun regionalen Landesverbände und der<br />

Österreichischen Fußball-Bundesliga.<br />

PUMA (3)<br />

ÖFB-Stars<br />

wie Marko<br />

Arnautovic<br />

und Besijana<br />

Pireci fühlen<br />

sich wohl in<br />

der neuen<br />

Wäsch’.<br />

„Mit PUMA verbindet den ÖFB und die<br />

Nationalteams eine 45-jährige Partnerschaft,<br />

die auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung<br />

basiert. Eine Kooperation über<br />

einen so langen Zeitraum beweist, dass beide<br />

Seiten davon profitieren. Es freut mich<br />

sehr, dass uns PUMA als Top-Ausstatter weiterhin<br />

langfristig die<br />

Treue hält, und wir<br />

blicken mit Vorfreude<br />

auf die kommenden<br />

Jahre. Wir schätzen<br />

diese Partnerschaft<br />

insbesondere auch,<br />

weil PUMA auf<br />

einem sehr hohen<br />

Niveau agiert und<br />

immer wieder neue,<br />

innovative Maßstäbe<br />

setzt – wie man<br />

an unserem neuen<br />

Auswärtstrikot sehen<br />

kann“, so ÖFB-<br />

Präsident Dr. Leo<br />

Windtner.<br />

Das neue Trikot ist mit der PUMA<br />

dryCELL-Technologie ausgestattet, die<br />

Feuchtigkeit schnell vom Körper abtransportiert<br />

und für hohen Tragekomfort<br />

sorgt.<br />

Eine erfolgreiche Premiere feierte<br />

das Auswärtstrikot in der Partie gegen<br />

Nordmazedonien am 16. November, in<br />

der man die erfolgreiche EM-Qualifikation<br />

fixiert hat. Die Trikots sind exklusiv<br />

unter shop.oefb.at und im Handel<br />

verfügbar. Das neue Heimtrikot<br />

Österreichs wird im kommenden Jahr<br />

vorgestellt.<br />

48<br />

CORNER 04/19


Felbermayr steht für mehrere Geschäftsfelder, die sich gegenseitig hervorragend<br />

ergänzen: Transport- und Hebetechnik einerseits und Bau andererseits.<br />

Im Transportbereich sind die Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasser vollständig<br />

integriert. Großzügige Lagermöglichkeiten und Industriehäfen für den<br />

Umschlag schwerster Güter ergänzen das Angebot.<br />

Im Bereich Bau verfügt Felbermayr über eine umfassende Dienstleistungspalette<br />

– vom klassischen Tief- und Hochbau bis hin zu technisch anspruchsvollen<br />

Sonderlösungen in hochalpinem Gelände.


Mixed Zone<br />

VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />

T-CENTER<br />

ERSTRAHLTE IN<br />

ROT-WEISS-ROT<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Zur Feier der erfolgreichen EM-Qualifikation<br />

des Nationalteams ließ ÖFB-<br />

Partner Magenta die Fassade des<br />

T-Centers, des Hauptquartiers der<br />

Magenta Telekom in 1030 Wien, in<br />

Rot-Weiß-Rot erstrahlen. Das T-Center<br />

hat mit einer beleuchteten Fläche von<br />

17.000 m 2 nach dem Burj Khalifa und<br />

der Münchner Arena die drittgrößte<br />

LED-Fassade der Welt. „Ich bin nicht<br />

nur ein großer Österreich-Fan, sondern<br />

auch von unserem Nationalteam. Ich<br />

gratuliere Franco Foda und seinem<br />

Team zur gelungenen EM-Qualifikation“,<br />

erklärt der gebürtige Deutsche Andreas<br />

Bierwirth, CEO Magenta Telekom.<br />

MAGENTA TELEKOM PRESSEBILDER<br />

ÖFB<br />

REIST<br />

AB 2020<br />

MIT<br />

RUEFA<br />

Ruefa gratuliert dem Nationalteam zur erfolgreichen EM-Qualifikation – und organisiert<br />

ab 1.1.2020 das gesamte Travelmanagement der ÖFB-Spielerinnen und -Spieler,<br />

der Betreuerstäbe und der begleitenden Medien. Besonderer Fokus liegt auch auf<br />

dem „12. Mann“ und der „12. Frau“ – ein umfangreiches Fan- und Sportreiseangebot<br />

steht für 2020 in den Startlöchern.<br />

„Wir konnten uns in der Ausschreibung um diesen vorerst auf zwei Jahre befristeten<br />

Auftrag gegen acht andere, international auch renommierte Anbieter klar durchsetzen.<br />

Neben der fachlichen Expertise, die vor allem im Travelmanagement der<br />

einzelnen Teams (Nationalteam, U21, Nachwuchs – sowohl Männer wie auch Frauen),<br />

ihrer Betreuerstäbe sowie begleitender Medien gefragt sein wird, konnten wir mit<br />

unserem geplanten Schwerpunkt auf Fanreisen punkten“, zeigt sich Ruefa-Geschäftsführer<br />

Walter Krahl glücklich.<br />

SILBER FÜR TIPP3<br />

BEIM EFFIE<br />

AWARD 2019<br />

In einer glanzvollen Gala in der Halle E<br />

des Museumsquartiers wurden die<br />

weltweit anerkannten und begehrten<br />

EFFIE Awards vergeben. Alle Einreichungen<br />

wurden von der „gnadenlos<br />

ehrlichen“ Jury eingehend gesichtet<br />

und insgesamt 15 Preisträgerinnen<br />

und Preisträger konnten sich schlussendlich<br />

über einen EFFIE in Bronze,<br />

Silber oder Gold freuen.<br />

tipp3 (Agentur Serviceplan, Omnimedia/DentsuX)<br />

wurde in der Kategorie<br />

„Dienstleistungen“ mit dem „tipp3<br />

Club-Launch“ mit dem EFFIE in Silber<br />

ausgezeichnet. Teil der erfolgreichen<br />

Kampagne war Teamchef Franco Foda.<br />

IAA AUSTRIA/KATHARINA SCHIFFL<br />

ÖFB trauert um Erwin Lentner<br />

D<br />

er ÖFB, der Tiroler Fußballverband und die<br />

heimische Fußballfamilie trauern um Erwin<br />

Lentner. Das ÖFB-Ehrenmitglied ist am<br />

3. November kurz nach Vollendung des 90. Lebensjahres<br />

verstorben. Der Tiroler war von 1993 bis 2008<br />

Präsident des Tiroler Fußballverbandes, Mitglied des<br />

ÖFB-Bundesvorstandes und des ÖFB-Präsidiums. Er<br />

war bereits ab 1968 in vielen wichtigen Funktionen<br />

im Sinne des österreichischen Fußballs tätig. So<br />

fungierte Erwin Lentner als Mitglied des ÖFB-<br />

Jugendbeirates, der ÖFB-Jugendkommission sowie<br />

als Mitglied weiterer ÖFB-Kommissionen. All diese<br />

Tätigkeiten übte er neben seinem Beruf als Volksschul<br />

direktor und auch danach leidenschaftlich aus.<br />

Von 1995 bis 2011 hatte er die Rolle des stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

Exekutivkomitees der Arbeitsgemeinschaft Schulfußball inne. Die Schülerliga<br />

war ihm immer ein besonderes Anliegen.<br />

2009 wurde Erwin Lentner aufgrund seiner zahlreichen großen Verdienste<br />

zum ÖFB-Ehrenmitglied ernannt. Darüber hinaus war er Träger aller bestehenden<br />

ÖFB-Ehrenzeichen. Der Verstorbene genoss in allen Gesellschaftsbereichen<br />

höchsten Respekt. Diese Wertschätzung spiegelte sich nicht<br />

zuletzt in der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik<br />

Österreich an Erwin Lentner wider.<br />

Der ÖFB wird sein Ehrenmitglied Erwin Lentner stets in dankbarer und<br />

ehrender Erinnerung bewahren.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

50<br />

CORNER 04/19


GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

ÖFB und ÖBB<br />

wollen auch in<br />

Zukunft gemeinsam<br />

viel auf<br />

Schiene bringen.<br />

Volle Fahrt voraus!<br />

ie Österreichischen Bundesbahnen<br />

(ÖBB) und der ÖFB haben am Haupt-<br />

in Wien den brandneuen ÖFB-<br />

Dbahnhof<br />

Railjet präsentiert. „Die ÖBB sorgen für die<br />

optimale Verbindung quer durch Europa. Als<br />

offizieller Mobilitätspartner des ÖFB verbinden<br />

wir viele Spielstätten der EM 2020 mit unseren<br />

Fernverkehrszügen und bieten eine entspannte<br />

Anreise zu den Spielen in Rom, München und<br />

Budapest“, so Michaela Huber, Vorständin der<br />

ÖBB-Personenverkehrs AG. „Ich freue mich<br />

sehr, dass der neue ÖFB-Railjet der Österreichischen<br />

Bundesbahnen im Design des ÖFB<br />

und seiner Partner Burgenland, Österreichische<br />

Lotterien, Admiral, Magenta sowie ARA künftig<br />

in ganz Österreich unterwegs sein wird und die<br />

Vorfreude auf die 2020 bevorstehende<br />

Europameisterschaft durch unser Land<br />

trägt. Gemeinsam mit all unseren<br />

Partnern möchten wir in Zukunft<br />

noch mehr für den heimischen Fußball<br />

erreichen. Ich bin überzeugt, dass wir<br />

gemeinsam viel auf Schiene bringen<br />

können“, so ÖFB-Präsident Leo<br />

Windtner.<br />

WERTSCHÄTZUNG FÜR<br />

DEN BREITENFUSSBALL<br />

Der ÖFB lud gemeinsam mit dem Kärntner Fußballverband zum<br />

2. ÖFB-Breitenfußballkongress. Die Veranstaltung, die für alle<br />

Vereinsfunktionäre, Trainer und Fußballinteressierten konzipiert<br />

ist und im Sinne der ÖFB-Trainerordnung auch als Fortbildungsveranstaltung<br />

(bis UEFA-B-Lizenz) angerechnet wird, fand diesmal<br />

in St. Veit/Glan statt. Der zweitägige Workshop wurde von<br />

ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner und KFV-Präsident Mag. Klaus<br />

Mitterdorfer eröffnet und umfasste eine Reihe von hochkarätigen,<br />

praxisnahen Vorträgen nationaler und internationaler Experten.<br />

Seitens des europäischen Verbandes erläuterte Willi Hink die<br />

Bedeutung des Breitenfußballs aus Sicht der UEFA.<br />

ÖFB-Generalsekretär Dr. Thomas Hollerer erklärte<br />

die Strategie des ÖFB bis 2023, die unter dem Motto<br />

„Mehr als Sport“ steht. Das Thema „Fußball und<br />

soziale Verantwortung“ wurde von Ingo Mach (ÖFB)<br />

behandelt. Mag. Stefan Gogg (ÖFB) sprach über die<br />

Entwicklung des Breitenfußballs in Österreich.<br />

Rainer Thalmann (KFV) präsentierte „Unser Verein –<br />

SV Berg“, das Best-Prac tice-Beispiel aus dem Kärntner<br />

Landesverband. Karin Gruber (ÖFB) referierte<br />

zum Thema „Mädchen und Frauenfußball 2.0“, ehe<br />

der internationale Experte Paul Bercea den wichtigen<br />

Bereich „Safeguarding children“ beleuchtete.<br />

Beschlossen wurde der erste Tag von Thomas Eidler<br />

mit einem Impuls zum Thema „Das Spiel im Entwicklungsprozess/Lernen/Coaching“.<br />

Der Sonntag war besonders praxisnah gestaltet, unter anderem<br />

referierte Matthias Lochmann zur „Gestaltung eines effektiven<br />

Trainings“. Des Weiteren präsentierte Dr. Johannes Uhlig die<br />

„Ballschule Österreich“, eine App, die das Vermitteln und<br />

Erlernen von Ballsport für Kinder von 3 bis 10 Jahren<br />

erleichtert und fördert.<br />

Beim 2. ÖFB-<br />

Breitenfußballkongress<br />

in<br />

St. Veit an der<br />

Glan gaben viele<br />

Experten spannende<br />

Impulse.<br />

GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

CORNER 04/19<br />

51


Die Landesverbände des ÖFB<br />

NIEDER­<br />

ÖSTERREICH<br />

Kick it<br />

like Nina<br />

Nina Burger ist die Leitfigur im Projekt für die Förderung des<br />

Mädchenfußballs in Niederösterreich. Im Rahmen des Unterrichts<br />

in den Volksschulen finden fußballspezifische Bewegungseinheiten<br />

in der 1. bis 4. Schulstufe statt. Spielerische<br />

Vermittlung von sportlichen Grundfertigkeiten, erste Berührungspunkte<br />

mit dem Fußball und die weitere „Vermittlung“<br />

an die Fußballvereine stehen im Fokus. Dazu erhalten die<br />

Mädchen nach den Einheiten einen Gutschein für ein Schnuppertraining<br />

bei einem Verein ihrer Wahl. Natürlich steht in weiterer<br />

Folge die Teilnahme am Sumsi Erima Kids Cup der Volksschulen<br />

im Blickwinkel. Für die fachkundige Betreuung stehen<br />

neben Nina Burger auch Liese Brancao, Nicole Sauer, Isabelle<br />

Meyer und Teamspielerin Julia Hickelsberger vom SKN St. Pölten<br />

Frauen, Sonja Hickelsberger vom SV Neulengbach und<br />

NÖ-Auswahltrainerin Claudia Bauer zur Verfügung. Anmeldung<br />

und Koordination der Termine erfolgt über den Verband (Ernst<br />

Schicklgruber). Gestützt wird das Projekt zu gleichen Teilen<br />

vom Sport.Land.NÖ, dem NÖFV und dem ÖFB im Rahmen<br />

des Nationalen Programms für den Frauenfußball.<br />

NÖFV/BERT BAUER<br />

WIEN<br />

Jahresabschlussfeier des<br />

Wiener Fußball-Verbands<br />

Zum Jahresausklang luden WFV-Präsident Robert Sedlacek und<br />

Generalsekretär Christian Schlosser zur Jahresabschlussfeier des<br />

WFV in den VIP-Klub des Ernst-Happel-Stadions. WFV-Boss Robert<br />

Sedlacek, der im Juni einstimmig in seinem Amt bestätigt<br />

wurde, bedankte sich bei den<br />

vielen ehrenamtlichen Funktionären<br />

für ihren Einsatz im<br />

Dienste des Fußballs. „Sie<br />

sind die Säulen unseres Verbandes,<br />

ebenso wie unsere<br />

Sportabteilung mit Mag. Dr.<br />

Johannes Uhlig, Mag. Jon<br />

Bergen und Franz Rikal. Mein<br />

Dank gilt auch Generalsekretär<br />

Christian Schlosser und seinem<br />

Team in der Geschäftsstelle<br />

sowie allen Mitarbeitern<br />

unserer Ausschüsse und natürlich auch den Präsidiums- und<br />

Vorstandsmitgliedern“, so Sedlacek. „Unser Tätigkeitsbereich<br />

ist sehr vielseitig, von der Abwicklung der Meisterschaft über<br />

die Ausbildung der Trainer und die Förderung der Jugend – im<br />

Speziellen auch der Mädchen – bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.“<br />

Rainer Riegler erhielt für seine 29- jährige Tätigkeit im WFV-<br />

Strafausschuss das Goldene Verdienstzeichen des WFV.<br />

WFV/FOTOBYHOFER/CHRISTIAN HOFER<br />

SALZBURG<br />

Hochkarätige SFV-<br />

Trainerfortbildung 2019<br />

Über 150 Trainerinnen und Trainer verfolgten<br />

mit großer Aufmerksamkeit die Vorträge im<br />

Rahmen der alljährlichen SFV-Trainerfortbildung.<br />

Am ersten Tag standen mit „Implizites<br />

Lehren und Lernen im Fußball“ und Sascha Milicevic (SFV-Talentcoach/SFV-U14-Auswahltrainer/RBS-Nachwuchskoordinator)<br />

ein spannendes Thema wie auch ein kompetenter Referent auf<br />

dem Programm. Am Sonntag konnte Peter Stöger die lauschenden<br />

Trainerohren mit vielen Erfahrungsberichten speziell zum<br />

Input „Führen von Gruppen und Bearbeiten von Zielen“ genauso<br />

fesseln wie die beiden Sportpsychologen Emmanuel Faloba<br />

und Liam Crowley vom FC Red Bull Salzburg, die „Kognition<br />

und Vororientierung im Fußball“ in Theorie und Praxis vermittelten.<br />

SFV-Sportdirektor Mag. Robert Tschaut berichtete über<br />

die neuen Herausforderungen im SFV-Bereich sowie über die<br />

aktuellen Themen und<br />

Entwicklungen rund<br />

um den Fußballsport<br />

in Österreich. Für alle<br />

Anwesenden dienten<br />

diese Fortbildungstage<br />

wieder zur Infoaufnahme<br />

zu Entwicklungen<br />

im Fußball einerseits<br />

und zum Austausch<br />

und Wiedersehen unter<br />

den Trainerkollegen<br />

andererseits.<br />

SFV<br />

STEIERMARK<br />

Die Plattform „Fußball<br />

online“ feiert Jubiläum<br />

Als der Steirische Fußballverband im Jahr 2004<br />

das Webportal „Fußball online“ präsentierte, war<br />

die Skepsis groß. Heute, 15 Jahre später, ist die<br />

Plattform aus dem fußballerischen Alltag nicht<br />

mehr wegzudenken, denn pro Saison wickelt sie<br />

über 27.000 Spiele und ca. 12.000 Spielverschiebungen in der<br />

Steiermark ab und organisiert die Daten von 328 Vereinen mit<br />

rund 1500 Mannschaften. Vor der Onlineplattform gab es kurz<br />

nach den Spielen keine Tabellen. Diese konnte man erst am<br />

Montag in den Tageszeitungen einsehen. Somit fehlten die<br />

Torschützenlisten, Kartenstatistiken und Spielerprofile mit<br />

allen Einsatzminuten. Zudem mussten die Einladungen der<br />

Spielpartner mittels Post verschickt werden. Auch das Handling<br />

von Roten Karten war herausfordernd, denn die Spielerpässe<br />

der Ausgeschlossenen wurden per Post an den StFV<br />

übermittelt und nach Ablauf der Sperre wieder per Post an<br />

den Verein retourniert. Wir sind froh, gemeinsam mit dem<br />

OÖFV diesen ambitionierten Schritt gewagt zu haben, und<br />

blicken mit Stolz auf diese 15-jährige Entwicklung zurück,<br />

die nie abgeschlossen sein wird.<br />

52<br />

CORNER 04/19


BURGENLAND<br />

2er- und 3er-Fußball-<br />

Workshop im BFV<br />

KFV<br />

Der ÖFB überlegt, ab der Saison 2020/21 im U6- und U7-Bereich den<br />

2er- und 3er-Fußball einzuführen. Um allen Trainern diese Methodik näherzubringen,<br />

veranstaltete der BFV in allen drei Gruppen Workshops<br />

mit Theorieteil einer Praxiseinheit mit Kindern und anschließender Feedbackrunde.<br />

An diesen Workshops nahmen 68 engagierte Trainer teil. Die<br />

Rückmeldungen waren durchaus positiv. Die Sinnhaftigkeit bei unseren<br />

jüngsten Fußballer(inne)n, dass damit viele<br />

1-gegen-1- und kleine Überzahl- und Unterzahlsituationen<br />

entstehen, ist für die Fußballentwicklung<br />

sicher ein großer Vorteil. Bei den Betreuern<br />

wird es aber einige Zeit dauern, bis der<br />

damit verbundene organisatorische Mehraufwand<br />

entsprechend umgesetzt werden kann.<br />

KÄRNTEN<br />

KFV setzt Aktionen gegen<br />

Schiedsrichtermangel<br />

„Wir haben damit einen wahren Volltreffer gelandet“, zieht Mag.<br />

Klaus Mitterdorfer, der Präsident des Kärntner Fußballverbandes<br />

(KFV), nach dem letzten Schiedsrichtergrundkurs eine durchwegs<br />

positive Bilanz und spricht damit den derzeit herrschenden<br />

Schiedsrichtermangel an. „In Kooperation mit<br />

der Antenne Kärnten haben wir für das Schiedsrichterwesen<br />

in Kärnten und Osttirol massiv<br />

die Werbetrommel gerührt. Vom Ergebnis<br />

bin ich selbst überrascht.“ Neun potenzielle<br />

Kandidaten haben sich aufgrund der Werbekampagne<br />

gemeldet, acht von ihnen haben<br />

den Grundkurs Ende Oktober auch absolviert.<br />

„Es ist ein wichtiger Schritt, um der<br />

Fluktuation im Schiedsrichterwesen entgegenzuwirken“,<br />

so Präsident Mitterdorfer.<br />

Gleichzeitig setzt der KFV noch einen weiteren<br />

wichtigen Schwerpunkt in diesem Bereich: Innerhalb<br />

des letzten Jahres ließen sich 62 Personen zum<br />

Hilfsschiedsrichter ausbilden. Mitterdorfer: „Damit sollen vor<br />

allem Spiele im Nachwuchsbereich nicht unbesetzt bleiben!“<br />

VORARLBERG<br />

VFV-Frauenfußballtag<br />

voller Erfolg<br />

Namhafte Referentinnen und Redner brachten sich aktiv bei der ersten<br />

VFV-Veranstaltung dieser Art mit ihrem Fachwissen und Engagement<br />

ein. Auf dem Kunstrasenpatz der Mehrerau zeigten der FFC Vorderland<br />

und RW Rankweil sowie die VFV-U13- und VFV-U15-Auswahlen mit ihren<br />

Auswahlspielerinnen Ausschnitte aus ihrer Trainingsarbeit. Die insgesamt<br />

45 Teilnehmer erarbeiteten u. a. in Kleingruppen neue Ideen und<br />

Verbesserungsvorschläge zu sieben ausgewählten Themenbereichen<br />

und Fragestellungen. Diese werden von der VFV-Frauenabteilung in den<br />

kommenden Wochen aufgegriffen und aufgearbeitet. Das Ergebnis soll<br />

in einem angemessenen Rahmen den Vereinen und dem VFV-Vorstand<br />

präsentiert werden. Eine abschließende Podiumsdiskussion gab nochmals<br />

Einblicke in verschiedene Sichtweisen und Interessengruppen<br />

sowie die Gelegenheit für eine offene Diskussion, bei der einige<br />

anstehende Fragen beantwortet werden konnten.<br />

BFV<br />

TIROL<br />

Frauenpower beim<br />

Tiroler Fußballverband<br />

Im Tiroler Fußballverband gibt es schon länger Bestrebungen,<br />

den Mädchen- und Frauenfußball in der Gesellschaft<br />

besser zu verankern, zum Beispiel durch Mädchenstützpunkte<br />

oder den Kerschdorfer Euregio Cup. Dafür wurde<br />

Jennifer Giebl als neue Frauenreferentin im höchsten<br />

Gremium des TFV eingesetzt. Damit will der TFV neue<br />

Impulse setzen. „Mädchen und Frauen sollen einen<br />

größeren Ansporn erhalten, sich aktiv im Fußball zu<br />

beteiligen. Der Fußball hat heute an weiblichen Facetten<br />

zugelegt, eine Entwicklung, die nötig war“, so TFV-Präsident<br />

Josef Geisler. Im Zuge neuer Projekte soll das Spiel<br />

um den Ball für Mädchen und Frauen noch attraktiver<br />

werden. Eines dieser Projekte ist ein offizieller Frauen-<br />

Hallencup, zu dem am letzten Februar-Wochenende 2020<br />

erstmals alle 24 Frauenteams eingeladen werden. „Ein<br />

Projekt mit unglaublicher Breitenwirkung, das Feedback<br />

der Teams ist äußerst positiv“, freuen sich die Frauenreferatsvertreterinnen<br />

Jennifer Giebl und Katharina<br />

Margreiter. Man darf sich auf tolle Projekte freuen!<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Mehrwert mit Nährwert:<br />

Ernährungsratgeber krönt Rekord<br />

Noch nie zuvor haben so viele Teilnehmer die<br />

Vereinscoaching-Angebote von OÖ Fußballverband<br />

und OÖ Gebietskrankenkasse, die<br />

mit dem erfolgreichen Fortbildungsmodell<br />

Oberösterreichs Fußballklubs servicieren, in Anspruch<br />

genommen wie in der abgelaufenen Saison: 2633 Klubvertreter<br />

waren bei den 74 Workshops<br />

dabei! Womit in fünf Jahren nun<br />

schon über 89 Prozent aller OÖFV-<br />

Klubs vom Vereinscoaching profitiert<br />

haben. „Die Rekordbeteiligung zeigt,<br />

dass die Vereinsmitglieder intensiver<br />

denn je ihre Kompetenzen mit professioneller<br />

Unterstützung erweitern<br />

möchten“, erklärt OÖFV-Direktor<br />

Oberndorfinger. Highlight war neben<br />

der jährlichen Tagung die Produktion eines 24-seitigen<br />

Ernährungsratgebers, der einfache, aber wirkungsvolle<br />

Rezepte für Fußballer auftischt. Garniert mit interessanten<br />

Fakten zu gesunder Ernährung ist dieses spezielle<br />

„Kochbuch“ ein ideales Nachschlagewerk für Aktive, Trainer,<br />

Funktionäre und vor allem Eltern von Nachwuchsspielern.<br />

Mehr Infos unter www.vereinscoaching.org.<br />

TFV<br />

VFV<br />

OÖFV/FOTO LUI<br />

CORNER 04/19 53


Harald Lechner und Manuel<br />

Schüttengruber befinden<br />

sich bereits im VAR-Training.<br />

PRIVAT<br />

Der Video Assistant<br />

Referee, umgangssprachlich<br />

auch<br />

gern „Videobeweis“<br />

genannt,<br />

kommt nach Österreich.<br />

Ab dem Start<br />

des Finaldurchganges<br />

im Frühjahr<br />

2021 wird der<br />

VAR in der Tipico<br />

Bundesliga und im<br />

UNIQA ÖFB Cup-<br />

Finale eingesetzt.<br />

Es VAR Zeit!<br />

Gute Neuigkeiten für den heimischen<br />

Fußball! Nachdem die Einführung<br />

des Videobeweises im<br />

vergangenen Jahr noch für die<br />

Saison 2022/23 avisiert worden<br />

ist, kommt er nun schon eineinhalb<br />

Jahre früher als geplant zur<br />

Anwendung. Die Implementierungskosten<br />

in der Höhe von rund einer Million Euro trägt<br />

der ÖFB, der laufende Betrieb mit rund 1,5<br />

Millionen Euro pro Saison wird von der Österreichischen<br />

Fußball-Bundesliga finanziert.<br />

Die Schiedsrichter werden in den<br />

kommenden eineinhalb Jahren mit umfangreichen<br />

Schulungen auf das neue System<br />

vorbereitet. Zunächst werden sie in einem<br />

theoretischen Training auf die grundsätzliche<br />

Vorgangsweise eingeschult und anschließend<br />

in Offline-Trainings mit den technischen<br />

Gegebenheiten vertraut gemacht.<br />

Danach kommen simulierte Szenen und<br />

kurze Spielsituationen auf dem Feld hinzu.<br />

Abgerundet wird die Ausbildung vom Einsatz<br />

des VAR in Testspielen. Die rund eineinhalb<br />

Jahre Vorlaufzeit entsprechen den<br />

Empfehlungen des IFAB (International<br />

Football Association Board) sowie den Erfahrungen<br />

aus anderen Ligen. Das VAR-<br />

Personal soll vorrangig aus dem bestehenden<br />

Schiedsrichterwesen rekrutiert werden.<br />

Der VAR bietet insbesondere die<br />

Möglichkeit, routinierte Schiedsrichter nach<br />

ihrer aktiven Karriere auf dem Spielfeld<br />

weiterhin im VAR-Team zu behalten.<br />

54<br />

CORNER 04/19


„Die Einführung des VAR ist ein großer<br />

und wichtiger Schritt für den österreichischen<br />

Fußball. Er macht das Spiel gerechter und<br />

sorgt außerdem dafür, dass unsere Schiedsrichter<br />

durch den regelmäßigen Einsatz des<br />

VAR auch für den Einsatz bei Endrunden und<br />

internationalen Bewerben optimal vorbereitet<br />

sind“, so ÖFB-Präsident Leo Windtner.<br />

„Alles, was den Fußball gerechter<br />

macht, macht den Fußball besser. Nach der<br />

Philosophie ‚Geringster Einfluss – höchster<br />

Benefit‘ wird es am Ende des Tages mehr<br />

richtige Entscheidungen geben. Dass wir den<br />

VAR nun schon früher als geplant einführen<br />

können, freut uns und ist insbesondere der<br />

guten Zusammenarbeit mit dem ÖFB und<br />

den Klubs zu verdanken“, sagte Bundesliga-<br />

Vorstand Christian Ebenbauer.<br />

So funktioniert der VAR<br />

Der VAR beobachtet das gesamte Spiel, kann<br />

jedoch nur in vier Situationen bei klaren und<br />

offensichtlichen Fehlentscheidungen korrigierend<br />

eingreifen: Toren, Strafstoßszenen,<br />

Roten Karten und Identitätsfeststellungen.<br />

Der Schiedsrichter wird dann via Funk vom<br />

VAR-Team (bestehend aus einem Video Assistant<br />

Referee, seinem Assistenten sowie<br />

je einem technischen Operator im VAR-Raum<br />

und in der Review-Area am Spielfeldrand)<br />

über die strittige Situation informiert. Er kann<br />

seine Entscheidung entweder direkt ändern<br />

oder die Situation auf einem Monitor am<br />

Spielfeldrand selbst beurteilen. Die Letztentscheidung<br />

liegt nach wie vor immer beim<br />

Hauptschiedsrichter.<br />

Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen,<br />

dass rund fünf Situationen pro Spiel vom<br />

VAR gecheckt werden, wobei ein Check<br />

durchschnittlich eine knappe Minute dauert.<br />

Im Vergleich mit anderen Unterbrechungen<br />

wie Spielerwechseln oder Behandlungspausen<br />

ist dies keine große zusätzliche<br />

Belastung. Im Durchschnitt wird alle drei<br />

Spiele eine klare Fehlentscheidung geändert.<br />

Die Anzahl der richtigen Entscheidungen in<br />

den vier Einsatzbereichen steigt von 93 auf<br />

99 Prozent an.<br />

Der lange Weg zum<br />

Videobeweis im Fußball<br />

Der Fußball war in Sachen Verwendung technischer<br />

Hilfsmittel im Vergleich zu anderen<br />

Sportarten lange eher puristisch unterwegs.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

So ist der Videobeweis in der NHL bereits<br />

im Jahr 1991 eingeführt worden, 1999 zog<br />

die NFL nach und im Jahr 2007 kam bei den<br />

Australian Open erstmals das Hawk-Eye bei<br />

einem Grand-Slam-Turnier im Tennis zum<br />

Einsatz. Im Fußball wurde die Torlinientechnologie<br />

erst 2012 zugelassen und im<br />

Vorjahr wurde nach mehreren Testläufen in<br />

unterschiedlichen Ländern schließlich die<br />

Implementierung des VAR im Regelwerk des<br />

IFAB beschlossen. Ab dem Finaldurchgang<br />

2021 kommt der VAR auch in der österreichischen<br />

Tipico Bundesliga zum Einsatz.<br />

DIE VARBEREI-<br />

TUNGEN LAUFEN<br />

VON ROBERT SEDLACEK<br />

Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission<br />

Szenen wie diese gehören<br />

ab 2021 auch in<br />

österreichischen Stadien<br />

zum Standard.<br />

Die Einführung des VAR ist für das heimische Schiedsrichterwesen<br />

äußerst begrüßenswert.<br />

Ich möchte mich bei den Vertretern des ÖFB und den Gremien der Bundesliga<br />

und ihren Vereinen für die gute und äußerst konstruktive Zusammenarbeit<br />

bedanken. Es wurde hier intensiv gearbeitet und geplant, um<br />

die optimale Lösung für den heimischen Fußball zu gewährleisten. Es<br />

wurden auch neue Ressourcen geschaffen, um den Schulungs-Fahrplan<br />

bis zum Frühjahr 2021 auf Schiene zu bringen. Bereits diesen Winter starten<br />

wir mit der Ausbildung unserer Schiedsrichter im Hinblick auf den<br />

VAR, die plangemäß über ein Jahr in Anspruch nimmt.<br />

Diese Neuerung stellt für alle Beteiligten auch eine große Herausforderung<br />

dar. Aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern warne ich davor,<br />

zu erwarten, dass nach der Einführung des VAR keine unrichtigen Entscheidungen<br />

mehr getroffen werden. Trotz Unterstützung durch Bewegtbilder<br />

sind es immer noch Menschen, die Situationen unter großem<br />

Zeitdruck zu bewerten haben. Die Treffsicherheit der Entscheidungen<br />

wird sich signifikant erhöhen, wenn auch nie die wünschenswerten<br />

100 % erreichen. Es gibt keinen Fußball ohne Diskussionen, das wird<br />

sich auch nach dem März 2021 nicht ändern.<br />

CH. HOFER<br />

KOMMENTAR<br />

CORNER 04/19 55


TEXT GERHARD GERSTENMAYER, JOHANN HECHTL<br />

FREISTOSS<br />

Regelwerk<br />

meets Adrenalin<br />

Mit dem Freistoß-<br />

Pfiff beginnen<br />

nicht nur für den<br />

Schiedsrichter,<br />

sondern auch für<br />

die Spieler stressige<br />

Momente. Wir<br />

haben uns genau<br />

angesehen, was es<br />

bei Freistößen<br />

regeltechnisch zu<br />

beachten gilt.<br />

Klar zu unterscheiden sind die Vergehen,<br />

die einen direkten oder<br />

indirekten Freistoß zur Folge haben.<br />

Diese sind in der IFAB-Spielregel<br />

12 ausführlich aufgezählt<br />

und beschrieben. Seit den Regeländerungen<br />

2016/17 sind ergänzend<br />

dazu auch alle physischen Vergehen<br />

auf dem Spielfeld innerhalb der Mannschaft,<br />

gegenüber Auswechselspielern, ausgewechselten<br />

oder ausgeschlossenen Spielern,<br />

Teamoffiziellen oder Spieloffiziellen<br />

(Schiedsrichter-Team) mit einem direkten<br />

Freistoß zu ahnden.<br />

Zusätzlich wurde auch neu definiert,<br />

dass physische Vergehen von Spielern bei<br />

laufendem Spiel, die außerhalb des Spielfeldes<br />

begangen werden, ebenfalls mit einem<br />

direkten Freistoß auf der Begrenzungslinie<br />

nächst dem Vergehen sanktioniert werden.<br />

Im Bereich hinter der Torlinie zwischen der<br />

Strafraummarkierung sogar mit einem Strafstoß,<br />

wenn der Täter ein Verteidiger ist. Wer<br />

da sonst noch als „Täter“ (z. B. Teamoffizielle,<br />

Vergehen innerhalb einer Mannschaft)<br />

oder „Opfer“ infrage kommt und welche<br />

Ausnahmen anzuwenden sind, ist in der<br />

Regel 12 beschrieben und würde den Rahmen<br />

dieses Beitrags sprengen.<br />

Indirekter Freistoß:<br />

Entscheidet der Schiedsrichter auf „indirekten<br />

Freistoß“, so hebt er beim Pfiff einen Arm<br />

deutlich über den Kopf. Damit ist zweifelsfrei<br />

signalisiert, dass in weiterer Folge der Ball<br />

nach der Ausführung von einem weiteren<br />

Spieler berührt werden muss, um ein korrektes<br />

Tor erzielen zu können. Dies könnte<br />

natürlich auch ein Spieler der gegnerischen<br />

Mannschaft, also auch der Torhüter, sein, der<br />

den Ball ins eigene Tor lenkt.<br />

Sollte die Ausführung länger dauern<br />

(Verletzung, Spielerwechsel usw.), darf der<br />

Schiedsrichter den Arm zwar senken, muss<br />

ihn aber bei der Ballfreigabe erneut heben,<br />

bis der gespielte Ball von einem weiteren<br />

Spieler berührt wurde, aus dem Spiel geht<br />

oder mit Sicherheit nicht direkt ins Tor gelangen<br />

kann.<br />

Rasche Ausführung des Freistoßes:<br />

Eine schnelle Ausführung des Freistoßes<br />

(„quick free kick“) ist möglich, wenn keine<br />

Disziplinarmaßnahme ergriffen wird, kein<br />

Spielerwechsel stattfindet oder der Schiedsrichter<br />

aus sonstigen Gründen die rasche<br />

Ausführung nicht zulässt. Voraussetzung ist<br />

natürlich, dass der Ball ruhig und am richtigen<br />

Ort liegt. Der ausführende Spieler könnte<br />

56<br />

CORNER 04/19


Beim Freistoß gibt es einige<br />

wichtige Regeln vor der<br />

Ausführung zu beachten.<br />

auf die Einhaltung des vorgesehenen Abstandes<br />

von 9,15 Metern verzichten, also den Ball<br />

auch vorher spielen. Wird der Ball dabei vom<br />

Gegner abgefangen, läuft das Spiel weiter. Die<br />

oftmals kolportierte „Spieldistanz“ (z. B. Abstand<br />

ca. 3 Meter) sieht das Regelwerk nicht<br />

vor. Wenn ein Gegner absichtlich die schnelle<br />

Ausführung verhindert, wird er verwarnt.<br />

Der Schiedsrichter könnte mit einer allfälligen<br />

Disziplinarmaßnahme (Gelbe oder<br />

Rote Karte) bis zur nächsten Spielunterbrechung<br />

zuwarten, sofern sich bei einer raschen<br />

Ausführung des Freistoßes eine klare Torchance<br />

ergeben könnte und er noch nicht mit<br />

dem Vorgang begonnen hat (z. B. wenn er die<br />

Karte bereits aus der Tasche gezogen hat).<br />

Abstand der Gegenspieler,<br />

Einrichten der Mauer:<br />

Grundsätzlich haben alle Gegenspieler einen<br />

Abstand von mindestens 9,15 Metern zum Ball<br />

einzuhalten, eine Sonderregelung betrifft den<br />

indirekten Freistoß für die Angreifer im gegnerischen<br />

Strafraum: Der nächste Punkt für die<br />

Ballauflage ist die Torraumlinie (parallel zur Torlinie).<br />

Die Verteidiger müssen sich in diesem Fall<br />

auch zumindest 9,15 Meter vom Ball entfernt<br />

aufstellen, nur innerhalb des Tores darf diese<br />

Distanz unterschritten werden und die Verteidi-<br />

Ist die rasche<br />

Ausführung<br />

nicht möglich,<br />

so weist der<br />

Schiedsrichter<br />

die Mannschaft<br />

klar an (z. B.<br />

durch Deuten<br />

auf die Pfeife),<br />

dass mit dem<br />

Schuss bis zu<br />

seiner Ballfreigabe<br />

mittels<br />

Pfiff gewartet<br />

werden muss.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

ger stehen daher auf der Torlinie. Ist die rasche<br />

Ausführung nicht möglich (z. B. Spielerwechsel,<br />

Disziplinarmaßnahme, Verletzung), so<br />

weist der Schiedsrichter die ausführende<br />

Mannschaft klar an (z. B. Zeichen auf die Pfeife),<br />

dass mit dem Schuss bis zu seiner Ballfreigabe<br />

mittels Pfiff gewartet werden muss.<br />

Anschließend gibt der Schiedsrichter die Distanz<br />

für den Standort der Gegenspieler von<br />

9,15 Metern vor. Spielt ein Angreifer vor dem<br />

Pfiff zur Ballfreigabe den Ball, wird er verwarnt<br />

und der Freistoß wird wiederholt.<br />

Neu ist seit dieser Saison, dass weitere<br />

Angreifer einen Mindestabstand zur Mauer<br />

von einem Meter einhalten müssen, wenn<br />

die Mauer aus zumindest drei Verteidigern<br />

besteht. Wird dieser Abstand vorzeitig verkürzt,<br />

d. h., bevor der Ball dann doch gespielt<br />

wird, gibt es einen indirekten Freistoß für die<br />

Verteidiger. Dies hat sich in der Praxis problemlos<br />

bewährt.<br />

Läuft nach der Ballfreigabe (Pfiff des<br />

Schiedsrichters) ein Verteidiger aus der Mauer<br />

nach vorn, wird dieser verwarnt und der<br />

Freistoß wiederholt. Wird der Ball dennoch<br />

gespielt und begeht der Verteidiger dabei ein<br />

strafbares Handspiel, wird je nachdem, wo<br />

das Handspiel erfolgt ist, ein direkter Freistoß<br />

oder ein Strafstoß verhängt.<br />

Wann ist der Ball im Spiel:<br />

Der Ball muss vor der Ausführung ruhig am<br />

richtigen Ort am Boden liegen und ist im Spiel,<br />

wenn er mit dem Fuß gespielt wurde und sich<br />

eindeutig bewegt. Ein Antippen genügt nicht,<br />

wie auch die langjährige Regelung, dass eine<br />

Umdrehung des Balles notwendig ist, keine<br />

Gültigkeit mehr hat. Bei Freistößen im Torraum<br />

der Verteidiger darf der Ball überall aufgelegt<br />

werden. Der ausführende Spieler darf den Ball<br />

erst wieder spielen, wenn dieser von einem<br />

anderen Spieler berührt wurde. Sonst wird ein<br />

indirekter Freistoß verhängt, bei einem strafbaren<br />

Handspiel ein direkter Freistoß bzw.<br />

Strafstoß.<br />

Neu seit dieser Saison ist, dass bei einem<br />

Freistoß im eigenen Strafraum (gilt auch für<br />

einen Abstoß) der Ball nicht mehr zusätzlich<br />

den Strafraum verlassen muss, um im Spiel<br />

zu sein. Jedoch müssen die Gegenspieler, bis<br />

der Ball im Spiel ist – sich also eindeutig bewegt<br />

hat –, außerhalb des Strafraums bleiben.<br />

Wird dieser zu früh betreten, ist der Freistoß<br />

bzw. Abstoß zu wiederholen.<br />

CORNER 04/19 57


Seitenblicke<br />

DIE SCHÖNSTEN MOMENTE BEIM ÖFB<br />

Großer<br />

Andrang beim<br />

Weihnachtsbasar<br />

Der traditionelle ÖFB-Weihnachtsbasar fand dieses Jahr<br />

am Tag der EURO-Auslosung im Trabrennpark Krieau statt.<br />

Zu erwerben gab es wieder Trainings- und Wettkampfutensilien<br />

sowie zahlreiche Schnäppchen aus der Welt<br />

des Fußballs. Trikots, Bücher, Merchandising-Produkte,<br />

Wimpel, Anstecknadeln und viele einzigartige Dinge<br />

waren zu günstigen Preisen zu erwerben.<br />

Diesmal hatten sich zwei besondere Gäste angekündigt:<br />

ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster und Ex-Weltklasse-<br />

Keeper Michael Konsel, beide Mitglied im ÖFB-Legendenklub,<br />

standen für Autogramme und Fotos zur Verfügung.<br />

Im Zuge dessen gab es auch etwas zu gewinnen, nämlich<br />

zwei VIP-Tickets für ein Heimspiel des Nationalteams!<br />

Der glückliche Gewinner verließ den Basar ebenso freudestrahlend<br />

wie viele andere Käuferinnen und Käufer, die<br />

sich kurz vor Weihnachten den einen oder anderen Herzenswunsch<br />

erfüllen konnten.<br />

Der Reinerlös des Basars kommt der ÖFB-Charity<br />

zugute, die bedürftige Menschen und karitative Organisationen<br />

unterstützt. Alle „Verkäufer“ waren ehrenamtlich<br />

für dieses Projekt im Einsatz.<br />

So groß war der Andrang in der Wiener Krieau beim bereits<br />

traditionellen Weihnachtsbasar des ÖFB, dessen Erlös auch in diesem<br />

Jahr wieder karitativen Zwecken zugutekommen.<br />

MARC JANKO FEIERLICH<br />

VERABSCHIEDET<br />

Marc Janko wurde im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels<br />

gegen Nordmazedonien von ÖFB-Präsident Leo Windtner feierlich<br />

aus dem Nationalteam verabschiedet. Der 36-Jährige<br />

hat im Sommer seine aktive Karriere beendet. Sein letztes<br />

Länderspiel war die EM-Quali-Auswärtspartie am 24. März<br />

2019 in Israel.<br />

Als Erinnerung bekam der Stürmer, der von seiner Familie<br />

begleitet wurde, ein Trikot mit der goldenen Zahl „70“ überreicht.<br />

In 70 Länderspieleinsätzen für Österreich hat er 28<br />

Tore erzielt und das Nationalteam zur UEFA EURO 2016 geschossen.<br />

Der Weg führte ihn noch einmal in die Fankurve,<br />

wo er von den Fanklubs mit Sprechchören gefeiert wurde.<br />

Dem ÖFB war es ein großes Anliegen, Marc Janko einen<br />

gebührenden Abschied aus dem Nationalteam zu bereiten<br />

und ihm für seinen Einsatz, seine Leidenschaft und viele<br />

Jubelmomente in Rot-Weiß-Rot zu danken. Der Kontakt wird<br />

eng bleiben, Marc Janko ist auch bereits in den Legendenklub<br />

des ÖFB aufgenommen worden. Danke, Marc!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

GEPA-PICTURES.COM (4)<br />

58 CORNER 04/19


ÖFB-WEIHNACHTS-<br />

FEIER IM ZEICHEN<br />

DER EURO<br />

Der ÖFB lud zur traditionellen Weihnachtsfeier in die<br />

Sofiensäle in Wien. Neben zahlreichen Ehrengästen wie<br />

ÖFB-Ehrenpräsident Friedrich Stickler folgten auch zahlreiche<br />

Partner, Sponsoren und Freunde des österreichischen<br />

Fußballs sowie Medienvertreter der Einladung der<br />

ÖFB-Spitze rund um Präsident Dr. Leo Windtner. Für die<br />

schwungvolle Showeinlage sorgte die Swing-Formation<br />

„The Rats Are Back“ von Norbert Oberhauser, Eric Papilaya,<br />

Volker Piesczek und Pepe Schütz. Julian Baumgartlinger und<br />

Viktoria Schnaderbeck schickten im Namen der Nationalteams<br />

Grußworte an die Festgäste. Gesprächsthema Nummer eins in<br />

den Sofiensälen war die Auslosung der UEFA EURO 2020. Die<br />

Vorfreude auf das Highlight des kommenden Jahres war im<br />

Rahmen der Feier bei allen Beteiligten spürbar.<br />

ÖFB-Präsident Leo Windtner nutzte die Gelegenheit, um eine<br />

Bilanz des erfolgreichen Jahres 2019 zu ziehen: „Ich glaube,<br />

man kann wirklich sagen, dass das Jahr 2019 alle Facetten der<br />

Gefühlspalette widerspiegelte. Es gab Momente der totalen<br />

Freude, der tiefen Enttäuschung, der Hoffnung und der Begeisterung,<br />

gepaart mit einer gesunden Portion Realismus. Wir alle<br />

haben die Erinnerung an den 16. November noch lebhaft präsent. Das<br />

Nationalteam hat das große Ziel erreicht und sich für die UEFA EURO<br />

2020 qualifiziert. Das Frauen-Nationalteam überwintert mit vier Siegen<br />

aus vier Spielen als Tabellenführer in der EM-Qualifikation. Das U21-<br />

Nationalteam hat die EM-Endrunde in Italien höchst respektabel<br />

bestritten, der neue Jahrgang ist ebenfalls voll auf Kurs, liegt punktegleich<br />

hinter England an der Tabellenspitze. Die vier Nachwuchsauswahlen<br />

haben geschlossen die Eliterunde in der EM-Qualifikation<br />

erreicht. Im Sommer haben die beiden U17-Nationalteams – Burschen<br />

und Mädchen – an der EM-Endrunde teilgenommen. Auf diesen Erfolgen<br />

wollen wir uns nicht ausruhen, wir wollen uns nicht zufriedengeben,<br />

sondern die nächsten Schritte machen.“<br />

Feierliche<br />

Momente en<br />

masse gab es<br />

bei der ÖFB-<br />

Weihnachtsfeier<br />

in den Sofiensälen<br />

in Wien.<br />

GEPA-PICTURES.COM (4)<br />

Teamchef Franco Foda legte sich<br />

bei „Licht ins Dunkel“ am Telefon<br />

mächtig ins Zeug.<br />

FOTOS ORF/ROMAN ZACH-KIESLING (2)<br />

Franco Foda telefonierte<br />

für „Licht ins Dunkel“<br />

Die neuen „Licht ins Dunkel“-Botschafter Barbara Stöckl und<br />

Peter Resetarits haben am ersten Adventsonntag gemeinsam<br />

mit Schirmherr und Bundespräsident Alexander Van der Bellen<br />

die 47. weihnachtliche ORF-Spendenaktion eingeläutet. Bei der<br />

ein stündigen Liveshow wurden auch bereits die ersten Spenden<br />

entgegengenommen. Teamchef Franco Foda ließ es sich nicht<br />

nehmen, direkt nach der Ankunft aus Bukarest, wo die EURO-<br />

Gruppenauslosung vorgenommen wurde, ins ORF-Zentrum zu<br />

fahren und am Telefon seinen Beitrag zu „Licht ins Dunkel“ zu<br />

leisten. An den Telefonen saßen neben Soldaten des österreichischen<br />

Bundesheeres auch Prominente wie Ex-Skirennläuferin und<br />

ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer, die ORF-Journalistinnen und<br />

-journalisten Nadja Bernhard, Tobias Pötzelsberger,<br />

Nina Kraft, Andreas Onea und Robert Kratky sowie<br />

die Musiker Klaus Eberhartinger und Josh. Er präsentierte<br />

mit „Kerzen, Karpfen und Du“ auch einen<br />

Weihnachtssong, den er „Licht ins Dunkel“ gewidmet<br />

hat. Bis Weihnachten wird der ORF in zahlreichen<br />

Sendungen über die „Licht ins Dunkel“-<br />

Projekte informieren. Am 24.12. findet dann zum<br />

47. Mal die große Weihnachtssendung statt.<br />

Gespendet werden kann per Telefon oder SMS unter<br />

der Gratisspendennummer 0800/664 24 12 sowie<br />

online auf lichtinsdunkel.ORF.at. Helfen auch Sie!<br />

CORNER 04/19<br />

59


SPONSORING<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

ROT-WEISS-ROTE STIEGL-FAHNEN<br />

WEHEN WEITERE DREI JAHRE<br />

Never change a winning team – oder auf gut Deutsch: An Gutem soll man festhalten,<br />

davon ist man auch bei Stiegl überzeugt. Daher wurde jetzt der Vertrag<br />

zwischen Österreichs führender Privatbrauerei und dem ÖFB erneut verlängert. So<br />

werden die Stiegl-Fahnen für weitere drei Jahre in österreichischen Fußballstadien<br />

wehen und bei Heimspielen für rot-weiß-rote Atmosphäre sorgen. Und natürlich<br />

wird auch in Zukunft auf Erfolge weiterhin mit dem Salzburger Bier angestoßen.<br />

„Fußball und Bier, das passt einfach gut zusammen. In unserem Fall gilt das jetzt<br />

bereits seit mehr als zwanzig Jahren“, erklärt Stiegl-Geschäftsführer Thomas Gerbl.<br />

Seit 1998 sind Stiegl und der ÖFB Kooperationspartner, seit 2003 ist die Salzburger<br />

Privatbrauerei einer der Hauptsponsoren. „Für uns lautete das Motto von Anfang an<br />

‚In guten wie in schlechten Zeiten‘, denn jeder weiß, dass im Sport Erfolg und Niederlage<br />

nahe beisammenliegen können. Unsere Partnerschaft ist von Kontinuität und gegenseitiger<br />

Wertschätzung geprägt und das bleibt auch in Zukunft so“, ergänzt Thomas Gerbl.<br />

Gelebte Kontinuität:<br />

Stiegl-Geschäftsführer<br />

Thomas Gerbl mit Bernhard<br />

Neuhold, Julian Baumgartlinger<br />

und Franco Foda<br />

Zufriedene Partner:<br />

Dr. Leodegar<br />

Pruschak von<br />

Raiffeisen (Dritter<br />

v. l.) und der ÖFB<br />

Raiffeisen & ÖFB – eine erfolgreiche<br />

Partnerschaft seit 17 Jahren<br />

D<br />

ie Raiffeisen Bankengruppe und der ÖFB verlängern ihre seit bereits 17 Jahren andauernde Premium-<br />

Partnerschaft. Der Vertrag läuft nun bis zum Ende der Fußball-WM 2022 in Katar und umfasst neben<br />

dem Nationalteam auch das Frauen-Nationalteam sowie das U18- und U19-Nationalteam.<br />

Neben dem Gastgeber Dr. Leodegar Pruschak, Geschäftsführer<br />

der Zentralen Raiffeisenwerbung, standen im Rahmen<br />

der Präsentation ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner, Teamchef<br />

Franco Foda und die Teamspieler David Alaba, Marko Arnautovic<br />

und Valentino Lazaro Rede und Antwort.<br />

„Nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher liegt der Fokus von<br />

Raiffeisen noch stärker auf der Partnerschaft mit dem ÖFB.<br />

Die seit 2003 bestehende, ausgezeichnete partnerschaftliche<br />

Kooperation mit dem ÖFB bildet einen bundesweiten Überbau<br />

über die lokalen und regionalen Fußball-Sponsorings der Landesbanken<br />

und Raiffeisenbanken, die mehr als 50 Prozent aller<br />

österreichischen Fußballvereine unterstützen“, hielt Pruschak<br />

einleitend fest.<br />

„Die aus der Zusammenarbeit mit dem ÖFB resultierende<br />

Sponsoring- und Werbebilanz ist sehr erfolgreich: Fußball stärkt<br />

durch seine mediale Attraktivität die Sportwerbeerinnerungswerte<br />

und sichert Raiffeisen somit die Nummer-1-Position in<br />

der Bankenkommunikation. Die im Rahmen der Kooperation<br />

mit dem ÖFB erzielten Werbewerte haben sich seit Beginn<br />

mehr als verfünffacht“, so Pruschak.<br />

60 CORNER 04/19


DIE MITGLIEDSCHAFT MIT TICKETGARANTIE<br />

• TICKETGARANTIE für bis zu 4 Tickets pro Spiel mit<br />

einer Ermäßigung von 10% für ALLE ÖFB Heim-<br />

Länderspiele des Herren Nationalteams<br />

• TICKETGARANTIE in allen für ÖFB Insider reservierten<br />

Sektoren im Stadion (je nach Verfügbarkeit!)<br />

• Personalisierte Mitgliedskarte<br />

• Welcome-Package als Startgeschenk für neue Mitglieder<br />

• 10% Ermäßigung im offiziellen ÖFB Fanshop bei<br />

Registrierung unter https://shop.oefb.at/<br />

• Zutritt zur Stiegl-Hütte oder zum Stiegl-Truck bei<br />

den Länderspielen des Herren Nationalteams<br />

inkl. Freigetränk<br />

• Exklusives Teilnahmerecht bei „ÖFB Insider“-<br />

Gewinnspielen<br />

• ÖFB CORNER – das offizielle Magazin des ÖFB<br />

(bis zu 4x im Jahr) – mit Gratiszustellung!<br />

• Informationsvorsprung über den exklusiven „ÖFB<br />

Insider“- Newsletter sowie aktuelle Infos über<br />

unser Frauen-Nationalteam und unser<br />

U 21-Nationalteam<br />

• Zusätzliche Goodies über das ganze Jahr<br />

(Stadionführungen, Meet&Greet, Trainingsbesuche,<br />

usw.)<br />

• Einheitlicher Mitgliedspreis von EUR 35,-- pro Jahr<br />

Einfach anmelden unter www.oefb.at/insider


WASWURDEAUS …<br />

… ANDREAS IVANSCHITZ?<br />

TEXT HANS HUBER<br />

Ein Mann mit vielen Ideen …<br />

Seit der Rückkehr nach<br />

Österreich ordnet der jüngste<br />

Teamkapitän seine Zukunft.<br />

Es ist wie früher auf dem Spielfeld: Andreas<br />

Ivanschitz, 36, bleibt ein Mann<br />

mit vielen Ideen. Nach einer bewegten<br />

Karriere mit zahlreichen Stationen im<br />

Ausland versucht er nun nicht nur seine<br />

Erfahrungen zu verwerten, sondern auch<br />

in interessante Projekte zu investieren. Er<br />

sondiert die Möglichkeiten, neue Projekte<br />

zu beginnen, und investiert in „Start-ups“<br />

wie Playerhunter (eine Online-Plattform,<br />

über die sich Fußballer/-innen selbst vermarkten<br />

können) oder Eloop (ein Carsharing-<br />

Modell mit E-Autos). Dazu kommt noch die<br />

Rolle des Fachkommentators bei internationalen<br />

Matches auf „DAZN“.<br />

Er investiert aber auch in den Fußball.<br />

Viel Zeit! Nicht nur, weil er selbst noch im<br />

Team der alten Internationalen, der „Copa<br />

Pelé“, immer wieder mit Tricks, Pässen und<br />

Toren glänzt, sondern auch, weil er die Begeisterung<br />

für den Fußball seinen Kindern<br />

vererbt hat: Sohn Ilia (während des Engagements<br />

bei Panathinaikos in Athen geboren),<br />

zum Unterschied vom Herrn Papa ein<br />

Rechtsfuß, und Tochter Nahla (während des<br />

Vertrages bei Mainz 05 in Wien zur Welt gekommen)<br />

jagen in Wien-Döbling im Nachwuchs<br />

der Vienna mit Begeisterung und viel<br />

Talent dem runden Leder nach. Die jüngste<br />

Tochter Luna (während der Zeit bei Levante<br />

in Valencia geboren) zeigt erste Versuche.<br />

„Ich verbringe mit den Kindern jedenfalls<br />

sehr viel Zeit auf dem Fußballplatz.“ Ganz so<br />

wie früher …<br />

Und natürlich bewegt ihn auch der Gedanke,<br />

ob er sich nicht vermehrt aktiv in den<br />

Fußball einbringen sollte, um seine Erfahrungen<br />

aus Engagements bei Rapid, Red<br />

Bull Salzburg, Panathinaikos, Mainz, Levante,<br />

den Seattle Sounders und Viktoria Pilsen<br />

sowie aus 69 Länderspielen – dabei von<br />

Hans Krankl mit 19 Jahren als jüngster<br />

Kapitän auserkoren – weiterzugeben. Die<br />

Trainer ausbildung ist eine Überlegung, stärker<br />

aber kristallisiert sich der Gedanke an<br />

eine Tätigkeit als sportlicher Leiter heraus:<br />

„Vor allem dann, wenn ich dabei wirklich<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

oben: 2008 führte Ivanschitz<br />

das Nationalteam als<br />

Kapitän aufs Feld.<br />

unten: Beim Tag des Sports<br />

war der Burgenländer bei<br />

Autogrammjägern begehrt.<br />

etwas bewirken kann.“ Verantwortung zu<br />

übernehmen war er immer gewohnt, ob als<br />

Jugendlicher mit straffem Zeitmanagement<br />

zwischen Schulbank („Die Matura zu absolvieren<br />

war für mich ohne Alternative“), Musikunterricht<br />

am Klavier und Fußballplatz –<br />

zunächst im Burgenland, dann bei Rapid<br />

– oder später als Spielgestalter und Kapitän<br />

des Nationalteams bei der Heim-EURO<br />

2008. „Das war ein Gefühl mit Gänsehaut,<br />

schade nur, dass wir die Vorrunde nicht<br />

überstanden haben.“ Stolz kann er aber<br />

auch auf Meistertitel in drei Ländern sein<br />

– mit Rapid, den Seattle Sounders und Viktoria<br />

Pilsen, wo er seine Karriere auch ausklingen<br />

ließ. Am liebsten erinnert er sich<br />

allerdings an seine Station in Spanien bei<br />

Levante: „Das Flair und der Lebensstil haben<br />

uns besonders gefallen und gegen<br />

Messi oder Ronaldo auf dem Platz zu stehen<br />

war auch ein Highlight.“ Für Ivanschitz<br />

und seine Entwicklung bedeutete jede Station<br />

eine wichtige Erfahrung. Jetzt überlegt<br />

er den nächsten Schritt …<br />

62<br />

CORNER 04/19


Social icon<br />

Square<br />

Only use blue and/or white.<br />

For more details check out our<br />

Brand Guidelines.<br />

Die Sponsoren und Partner des Nationalteams<br />

EINFACH UNSCHLAGBAR!<br />

ÖFB ALL STARS<br />

DasNationalteam<br />

oefb_1904<br />

oefb1904<br />

ÖFB-TV<br />

www.oefb.at


Über 250 Filialen österreichweit mit einem internationalen Wettangebot<br />

in mehr als 30 Sportarten hoffen auf deinen Besuch!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!