ÖFB Corner 01/24
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<strong>01</strong>/20<strong>24</strong><br />
ALEX SCHLAGER<br />
Die Nummer 1 will<br />
die EURO rocken<br />
<strong>ÖFB</strong> CUP<br />
Eine außergewöhnliche<br />
Reise für Alar<br />
Unsere Bayern-Stars<br />
Sarah Zadrazil und Konrad Laimer blicken im Doppel-<br />
Interview auf die Deutschland-Highlights des Jahres<br />
Österreichische Post AG | MZ 11Z038912 M<br />
TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8<strong>01</strong>0 Graz, Österreich<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER, GEPA-PICTURES.COM
DIE ZUKUNFT<br />
BRAUCHT EIN<br />
STARKES WIR.<br />
WIR MACHT’S MÖGLICH.<br />
Ein starkes Wir kann mehr bewegen als ein Du oder Ich alleine. Es ist die Kraft<br />
der Gemeinschaft, die uns den Mut gibt, neue Wege zu gehen, die uns befl ügelt<br />
und die uns hilft, Berge zu versetzen. Daran glauben wir seit mehr als 160 Jahren<br />
und das ist, was wir meinen, wenn wir sagen: WIR macht’s möglich.<br />
raiffeisen.at
VORWORT<br />
KLAUS MITTERDORFER<br />
Liebe <strong>ÖFB</strong>-Familie,<br />
liebe Fußballfreunde!<br />
»Der <strong>ÖFB</strong> Campus<br />
wird den <strong>ÖFB</strong> auf<br />
Jahrzehnte prägen.<br />
Hier finden der <strong>ÖFB</strong><br />
und seine Nationalteams<br />
eine gemeinsame<br />
Heimat!«<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Das Länderspiel-Jahr 20<strong>24</strong> ist noch jung,<br />
und wir dürfen uns mit der UEFA EURO<br />
20<strong>24</strong> in Deutschland und mit dem bevorstehenden<br />
EM-Quali-Auftakt des Frauen-<br />
Nationalteams auf viele Highlights freuen.<br />
Auf anderer Ebene können wir einen<br />
wahren Meilenstein für den <strong>ÖFB</strong> und<br />
die Nationalteams vermelden. Im März<br />
ist der offizielle Spatenstich für den <strong>ÖFB</strong><br />
Campus in der Wiener Seestadt erfolgt.<br />
Ich bin sehr dankbar, dass alle Beteiligten tatkräftig<br />
zusammengearbeitet haben, um dieses<br />
historische Projekt nun Realität werden<br />
zu lassen. Mein Dank gilt allen Projektpartnern<br />
für die konstruktive und lösungsorientierte<br />
Herangehensweise, durch die solch ein<br />
Großprojekt erst ermöglicht werden konnte.<br />
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler,<br />
Sport-Stadtrat Peter Hacker und Finanzminister<br />
Magnus Brunner haben durch ihr klares<br />
Bekenntnis einen maßgeblichen Anteil daran,<br />
die Zukunft des österreichischen Fußballs auf<br />
allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich mitzugestalten.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird den <strong>ÖFB</strong> auf<br />
Jahrzehnte prägen. Hier finden der <strong>ÖFB</strong> und<br />
seine Nationalteams eine gemeinsame Heimat,<br />
auf die wir uns sehr freuen.<br />
Mein Ziel als <strong>ÖFB</strong>-Präsident ist es, Vertrauen<br />
und Menschlichkeit noch stärker<br />
im gesamten Fußball zu verankern.<br />
Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen<br />
und Trainer, Schiedsrichter:innen und<br />
Funktionär:innen, die eng mit dem Fußballsport<br />
verbunden sind, sollen die Möglichkeit<br />
haben, selbstsicher und offen unseren geliebten<br />
Sport zu betreiben.<br />
Respektloses oder diskriminierendes Verhalten,<br />
das leider in allen Leistungsstufen<br />
immer wieder vorkommt, ist mit den<br />
Werten des Fußballs und des Fair Play<br />
nicht vereinbar. Beleidigungen jeglicher Art<br />
sind trotz aller sportlicher Rivalität und Emotionen<br />
inakzeptabel und völlig unangebracht.<br />
Vereine, Klubverantwortliche und Spieler<br />
haben auch eine große Vorbildfunktion<br />
für unzählige fußballbegeisterte Kinder<br />
und Jugendliche. Damit einher geht<br />
auch eine besondere Verantwortung.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> hat daher auch gemeinsam mit<br />
den Landesverbänden und der Fußball-<br />
Bundesliga eine große Initiative für mehr<br />
Respekt und Fairness im Fußball und darüber<br />
hinaus ins Leben gerufen.<br />
Die Initiative „Wir lieben Fair Play“ dient<br />
dabei als Anstoß, dem Fair-Play-Gedanken<br />
sowohl am Platz als auch im restlichen<br />
Leben zu folgen, verantwortungsbewusst<br />
zu handeln und jedem Mitmenschen<br />
mit Respekt zu begegnen – unabhängig von<br />
Herkunft, Aussehen, Glauben oder sexueller<br />
Identität.<br />
Ich bin auch sehr stolz, dass der <strong>ÖFB</strong> gemeinsam<br />
mit der ÖGK und dem Kärntner<br />
Fußballverband ein wegweisendes Pilotprojekt<br />
zur professionellen Unterstützung der<br />
Vereine umsetzt. Sogenannte „Helfende Hände“<br />
unterstützen die Vereine in wirtschaftlichen,<br />
rechtlichen und organisatorischen Belangen<br />
professionell und individuell in der Weiterentwicklung.<br />
Davon profitieren insbesondere<br />
auch die ehrenamtlichen Funktionäre, die der<br />
Fußball so sehr braucht, damit Vereine auch in<br />
Zukunft bestehen bleiben und damit eine<br />
sportliche Heimat für unzählige fußballbegeisterte<br />
junge Menschen gegeben ist.<br />
Mit sportlichen Grüßen<br />
KLAUS MITTERDORFER<br />
<strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />
IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: <strong>01</strong>/727 18-0<br />
➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />
Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Jonas Dormann, Hans Huber, Michael Graswald, Philip Sauer<br />
➜ Grafik & Pro duktion: Christoph Geretschlaeger ➜ Anzeigen: René Reinberger / <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH, rene.reinberger@oefb.at<br />
➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8<strong>01</strong>0 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at
KOMMENTAR<br />
BERNHARD NEUHOLD<br />
Von infrastrukturellen<br />
Weichenstellungen und<br />
sportlichen Highlights<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
»Die Fans können<br />
einen wesentlichen<br />
Beitrag dafür leisten,<br />
dass wir einen<br />
lautstarken Vorteil<br />
in den Stadien in<br />
Düsseldorf und<br />
Berlin haben!«<br />
Am 18. März hat der <strong>ÖFB</strong> seinen 120. Geburtstag<br />
gefeiert. Und wie es der Anlass so<br />
möchte, stehen im Jubiläumsjahr einige besondere<br />
Momente an: So ist vor kurzem<br />
der offizielle Spatenstich zum <strong>ÖFB</strong> Campus in der<br />
Seestadt Aspern erfolgt. Das Frauen-Nationalteam<br />
startet mit dem absoluten „Kracher“ gegen<br />
den großen Nachbarn Deutschland in die EM-<br />
Qualifikation. Und die komplette Bundesrepublik<br />
Deutschland wird Schauplatz der UEFA EURO<br />
20<strong>24</strong>, wo das Nationalteam der Männer für Furore<br />
sorgen möchte.<br />
Die Vorbereitungen für die EURO laufen auch<br />
bei uns auf Hochtouren. Dank der engen Abstimmung<br />
zwischen Ralf Rangnick, Peter<br />
Schöttel und allen <strong>ÖFB</strong>-Abteilungen wie Organisation,<br />
Marketing oder Kommunikation sind<br />
wir in den Planungen schon weit fortgeschritten.<br />
Aufgrund der Erfahrungen vergangener Turniere<br />
hat sich gezeigt, dass ein abteilungsübergreifendes<br />
Denken und eine enge Verzahnung innerhalb<br />
des Projektmanagement-Teams der Schlüssel dafür<br />
sind, dass sich Betreuer und Spieler beim Turnier<br />
selbst dann idealer Weise nur auf sportliche<br />
Aspekte konzentrieren können. Dies muss unser<br />
aller Anspruch sein. Aus diesem Grund war im Februar<br />
auch eine knapp 20-köpfige <strong>ÖFB</strong>-Delegation<br />
in Berlin vor Ort, um alle Arrangements zu besichtigen,<br />
Prozesse zu diskutieren und Optimierungspotenziale<br />
zu besprechen. Letztlich geht es darum,<br />
einen Ort zu definieren, der Betreuern wie<br />
Spielern in sehr fordernden und teilweise hektischen<br />
Tagen und Wochen ein Rückzugsgebiet bietet,<br />
wo die Akkus zwischenzeitlich wieder aufgeladen<br />
werden können und Energie getankt werden<br />
kann. Wir sind sehr optimistisch, dass mit<br />
dem „Schlosshotel Berlin“ als Team Base Camp<br />
und dem Trainingsgelände beim Olympiastadion<br />
ein Set-up zusammengestellt werden konnte, das<br />
der Mannschaft und allen weiteren Zielgruppen<br />
des <strong>ÖFB</strong> optimale Rahmenbedingungen bietet.<br />
Ebenfalls ein wichtiger Aspekt vor Ort wird<br />
dann die Unterstützung der Fans sein. Sie<br />
können mit Sicherheit einen wesentlichen<br />
Beitrag dafür leisten, dass wir in unserer<br />
schwierigen Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden<br />
einen lautstarken Vorteil in den Stadien<br />
in Düsseldorf und Berlin haben. Und natürlich hoffentlich<br />
darüber hinaus ab dem Achtelfinale in der<br />
K.o.-Phase. Das Turnier im Nachbarland bietet uns<br />
und allen Fans zum Glück kurze Wege, die Bilder<br />
von den in rot-weiß-rot gehaltenen Stadien von<br />
Bordeaux und Paris 2<strong>01</strong>6 werden zwangsläufig in<br />
Erinnerung gerufen!<br />
Bereits am 5. April startet das Frauen-Nationalteam<br />
mit dem ewig jungen Duell gegen<br />
Deutschland in die EM-Qualifikation. In der<br />
Raiffeisen-Arena in Linz soll nicht nur ein<br />
sportliches Messen mit dem Gruppenfavoriten<br />
stattfinden, sondern abermals eine tolle Kulisse<br />
für die Teamspielerinnen bereitgestellt werden.<br />
Ähnlich wie im Herbst des Vorjahres im Viola Park<br />
soll das Länderspiel beim LASK dafür sorgen,<br />
dass die Aufmerksamkeit für den Frauen- und<br />
Mädchenfußball gesteigert wird und die besten<br />
Kickerinnen des Landes auch eine entsprechende<br />
Bühne nutzen können, um auf dem höchsten Level<br />
zu performen. Es wäre natürlich doppelt<br />
schön, wenn dann bereits in Linz der erste Schritt<br />
zur EM 2025 gesetzt werden könnte, die in der<br />
Schweiz ausgetragen wird und für alle österreichischen<br />
Fans aufgrund der Nähe ein extrem attraktiver<br />
Standort wäre, um die Elf von Irene Fuhrmann<br />
zur Endrunde zu begleiten.<br />
Damit alle Nationalteams künftig auf professionelle<br />
und zeitgemäße Trainingsinfrastruktur<br />
in Wien zurückgreifen können, hat der <strong>ÖFB</strong><br />
in den letzten Jahren hart gekämpft. Nun ist<br />
es endlich soweit: Mit 13. März ist der offizielle<br />
Spatenstich zum Campus in der Seestadt Aspern<br />
getätigt worden. Dank der Unterstützung von<br />
Bund und Stadt Wien ist es gelungen, ein Leuchtturm-Projekt<br />
auf Schiene zu bringen. Gemeinsam<br />
mit dem Totalunternehmer „Strabag“ wollen wir<br />
die Basis dafür schaffen, dass die Top-Spieler des<br />
Landes bestmögliche Bedingungen im Rahmen<br />
der Lehrgänge vorfinden, außerdem wird die<br />
neue Geschäftsstelle Teil des Projekts auf rund<br />
5,5 Hektar sein. Die klare Zielsetzung lautet, mit<br />
dem Campus eine Heimat für den <strong>ÖFB</strong> für die<br />
nächsten Jahrzehnte umzusetzen.<br />
MAG. BERNHARD<br />
NEUHOLD<br />
Geschäftsführer <strong>ÖFB</strong><br />
Wirtschaftsbetriebe GmbH<br />
4<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
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INHALT<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER <strong>01</strong>/20<strong>24</strong><br />
COVERSTORY<br />
10 Sarah Zadrazil & Konrad<br />
Laimer im Doppel-Talk<br />
Die beiden FC-Bayern-Stars vom USC Abersee<br />
tauschen sich über Highlights gegen Deutschland,<br />
ihre EURO-Erlebnisse und ihre Position als Mittelfeld-Strategen<br />
aus.<br />
FEATURES<br />
14 Der große Ausblick<br />
Alles zum EURO-Fahrplan des Nationalteams und<br />
der im Herbst folgenden Nations League.<br />
18 Alex Schlager im Interview<br />
Österreichs Nummer 1 lässt die bisherige Saison<br />
Revue passieren und freut sich auf die EURO.<br />
20 Testspiele auf Augenhöhe<br />
In der Slowakei und daheim gegen die Türkei testet<br />
das Team von Ralf Rangnick den EURO-Ernstfall.<br />
22 History: Hans Huber hautnah<br />
Die Reporter-Legende des ORF erklärt zum 80.<br />
Geburtstag ihren ganz persönlichen Bezug zum<br />
österreichischen Fußball und den <strong>ÖFB</strong>.<br />
<strong>24</strong> Mit dem richtigen Mindset<br />
zur EURO 2025<br />
Die frisch gebackene Fußballerin des Jahres Barbara<br />
Dunst blickt zurück, aber vor allem nach vorne.<br />
28 Der Weg in die Schweiz<br />
Mit dem Kracher gegen Deutschland beginnt für die<br />
<strong>ÖFB</strong>-Frauen die Quali zur EM beim Nachbarn.<br />
32 Alars zweiter Frühling<br />
Wie der Stürmer DSV Leoben gegen Ex-Klub Rapid<br />
ins Finale des UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cups schießen will.<br />
34 Anpfiff für den <strong>ÖFB</strong> Campus<br />
Ein Blick hinter die Kulissen des Projekts, das den<br />
Verband in eine große Zukunft tragen soll.<br />
38 U21: Nikolas Sattelberger<br />
Wie sich der Stabilisator bei Rapid und im Nationalteam<br />
nach Verletzungen wieder zurückkämpfte.<br />
42 Blick in die Zukunft<br />
Die Direktion Sport unter Peter Schöttel stellt ihre<br />
Visionen für die nächsten Jahre vor.<br />
Stefan Lainer feiert<br />
nach überstandener<br />
Erkrankung sein Comeback<br />
im <strong>ÖFB</strong>-Dress.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
STANDARDS 30 WhatsApp-Chat mit Marina Georgieva 48 ADMIRAL Bundesliga<br />
54 Landesverbände 56 Schiedsrichter 60 <strong>ÖFB</strong>-Mix & Seitenblicke
SCHNAPPSCHUSS<br />
NEUE HEIMAT<br />
Der symbolische Spatenstich ist gesetzt, die Baustelle für die Errichtung des neuen<br />
<strong>ÖFB</strong> Campus in der Seestadt offiziell eröffnet. Dort werden der <strong>ÖFB</strong> und seine<br />
Nationalteams auf 55.000 Quadratmetern eine neue Heimat finden. Als Bauzeit<br />
sind 17 Monate anberaumt. Das historische Infrastrukturprojekt wird auf Basis der<br />
Beschlüsse des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger Abstimmung mit dem Bund sowie der<br />
Stadt Wien realisiert und von der STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt. Der<br />
<strong>ÖFB</strong> Campus bietet neben einem Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />
Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />
und moderne Büroräumlichkeiten. Mehr dazu auf den Seiten 34/35.<br />
8 CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />
9<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN
COVERSTORY<br />
ZADRAZIL/LAIMER<br />
„Ich will ja<br />
keinen Druck<br />
In ihren Nationalteams<br />
sind Sarah Zadrazil und<br />
Konrad Laimer unverzichtbare<br />
Größen. Im großen<br />
CORNER-Interview tauschen<br />
sich die Mittelfeld-<br />
Strategen über Spiele<br />
gegen Deutschland,<br />
EURO-Erfahrungen und das<br />
Leben beim großen<br />
FC Bayern aus.<br />
INTERVIEW MARKUS GEISLER<br />
aufbauen, Koni…“<br />
Heimat großer Töchter, Söhne. Beim<br />
USC Abersee haben sie den (nicht<br />
mehr ganz so neuen) Text der Bundeshymne<br />
verinnerlicht. Denn gleich zwei<br />
von dort in die Welt ausgesandte<br />
Spieler:innen haben es zu Nationalteam-Stars<br />
gebracht und zum FC Bayern München<br />
geschafft – und sind der Stolz des Klubs,<br />
dessen erste Mannschaft in Salzburgs 2. Landesliga<br />
Nord spielt. Kurz vor dem Start der<br />
EURO-Qualifikation der Frauen gegen Deutschland<br />
und zweieinhalb Monate vor Beginn der<br />
EURO der Männer in Deutschland baten wir<br />
Sarah Zadrazil (31) und Konrad Laimer (26) zum<br />
großen Gedankenaustausch.<br />
» Einen 2:0-Sieg<br />
gegen Deutschland<br />
wie die Männer<br />
würde ich sofort<br />
nehmen. «<br />
SARAH ZADRAZIL<br />
» Siege schmecken<br />
immer gut,<br />
aber der gegen<br />
Deutschland war<br />
besonders süß. «<br />
KONRAD LAIMER<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER: Sarah, wie hast du den 2:0-<br />
Sieg der Männer über Deutschland im November<br />
verfolgt?<br />
SARAH ZADRAZIL: Zu Hause in München in<br />
meiner Wohnung. So ein Sieg gegen solch eine<br />
Fußball-Nation ist immer ein Statement. Früher<br />
war es das Duell David gegen Goliath, aber ich<br />
fand die mutige Herangehensweise der Österreicher<br />
total beeindruckend. Ein cooles Spiel<br />
zum Anschauen, bei dem ich natürlich mitgefiebert<br />
habe.<br />
KONRAD LAIMER: Siege schmecken immer<br />
gut, egal gegen wen. Aber der hat schon besonders<br />
süß geschmeckt. Um solch einen<br />
Gegner zu schlagen, braucht es eine hervorragende<br />
Leistung, die ist uns gelungen. Wenn du<br />
dann zurück zum Klub kommst und in der Kabine<br />
ein paar bekannte Gesichter entdeckst – das<br />
waren schon ein paar schöne Tage, an denen<br />
ich mit einem breiten Grinsen zum Training kam.<br />
Sarah, ihr spielt am 5. April in Linz euer<br />
Auftaktspiel zu den European Qualifiers in<br />
Linz gegen Deutschland. Mit einem 2:0<br />
könntest du wohl gut leben…<br />
SZ: (lacht) Das wäre super, würde ich sofort<br />
nehmen. Ich freue mich total, das wird ein<br />
cooles Duell. Wir haben schon bei der EURO in<br />
England gegen sie gespielt, leider knapp verloren,<br />
aber es war ein enges Match. Trotz der<br />
großen Qualität der Deutschen bin ich überzeugt<br />
davon, dass wir gegen sie etwas mitnehmen<br />
können.<br />
Spielt die EURO-Revanche im Hinterkopf<br />
eine Rolle?<br />
SZ: Jein. Wir haben uns seitdem weiterentwickelt,<br />
bei den Deutschen gab es auch<br />
Veränderungen. Wichtig ist, gut in dieses Mini-<br />
Turnier reinzukommen – gar nicht unbedingt<br />
vom Ergebnis her, da Deutschland doch klarer<br />
Favorit ist. Aber eine gute Leistung ist schon<br />
entscheidend, um Schwung für die nötigen<br />
Pflichtsiege gegen Polen und Island mitzunehmen.<br />
KL: Ein guter Start ist immer wichtig, man<br />
darf nur nicht vergessen, dass danach die Qualifikation<br />
nicht vorbei ist. Abgerechnet wird am<br />
Ende, dann schaut keiner mehr darauf, wie der<br />
Weg dorthin verlief. Was stimmt: Eine gute<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
10<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Was Konrad Laimer<br />
& Co. im November<br />
gegen Deutschland<br />
geschafft haben ...<br />
... wollen Sarah Zadrazil<br />
und die <strong>ÖFB</strong>-Frauen in<br />
der EURO-Quali in Linz<br />
wiederholen.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 11
COVERSTORY<br />
ZADRAZIL/LAIMER<br />
» Zum Nationalteam<br />
zu kommen<br />
ist so, wie wenn<br />
du deine alten<br />
Freunde triffst. «<br />
KONRAD LAIMER<br />
Mit dem FC Bayern<br />
sind für Sarah Zadrazil<br />
in diesem Jahr noch<br />
zwei Titel möglich.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Leistung zum Start macht vom Gefühl her<br />
vieles leichter.<br />
Koni, schaffen die Frauen nach 2<strong>01</strong>7 und<br />
2022 den EURO-Hattrick?<br />
KL: Davon bin ich überzeugt! Sie haben<br />
in der Vergangenheit schon so oft gezeigt, dass<br />
sie performen können, wenn es drauf ankommt.<br />
Eine EURO ist und bleibt etwas Spezielles,<br />
das ist für keinen von uns alltäglich.<br />
Dafür spielen Sarah und ich Fußball.<br />
Ihr durftet beide dieses Gefühl schon genießen.<br />
Worauf kommt es bei einer EURO<br />
an, wenn man das rein Sportliche außen<br />
vor lässt?<br />
KL: Wichtig ist, dass das Mannschaftsgefüge<br />
passt, dass am Platz alle den gleichen<br />
Plan haben. Das Klima muss passen, weil man<br />
so viel Zeit miteinander verbringt. Wie wichtig<br />
dieser Faktor ist, habe ich 2021 erlebt, als wir<br />
während Corona ja nicht mal unser Hotel<br />
verlassen durften. Das war schon krass. Aber<br />
wir haben zusammen tolle Sachen gemacht,<br />
uns wohl gefühlt und nie den Fokus verloren.<br />
So kamen wir in den Flow, der viel möglich<br />
machen kann.<br />
SZ: Das war bei uns immer ähnlich. 2<strong>01</strong>7<br />
waren wir kompletter Außenseiter und ganz<br />
ehrlich: Wir gehörten fußballerisch nicht zu<br />
den besten Nationen. Wir kamen genau aus<br />
den Gründen ins Halbfinale, die Koni erwähnt<br />
hat: Teamspirit, Zusammenhalt, klarer Plan.<br />
Das hat auch die Menschen, die zum ersten<br />
Mal Frauen-Fußball gesehen haben, so begeistert.<br />
Das hat uns auch bei der EURO 2022<br />
ausgezeichnet. Für mich ist die Zeit beim<br />
Nationalteam immer auch eine Art Heimkommen,<br />
auf Leute treffen, die ich ewig kenne.<br />
KL: Das kann ich total nachvollziehen. Du triffst<br />
Spieler, mit denen du ewig zusammenspielst,<br />
hast eine ganz eigene Dynamik, gutes Essen,<br />
tolles Ambiente. Das ist wirklich so, wie wenn<br />
man alte Freunde trifft. Allerdings: So richtig<br />
Spaß macht es nur, wenn man am Ende auch<br />
Erfolg hat, etwas gewinnt.<br />
Gutes Stichwort: Wie bewertest du die<br />
Ausgangslage in der EURO-Gruppe mit<br />
Frankreich, den Niederlanden und der noch<br />
großen Unbekannten?<br />
KL: Es hätte wohl leichter kommen können…<br />
Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit. Aber wir<br />
haben selbst eine gute Truppe. Wenn wir das<br />
abrufen können, was wir in den letzten Spielen<br />
gezeigt haben, werden wir unseren Weg gehen.<br />
Ich freue mich jetzt schon riesig auf das Turnier.<br />
Sarah, wenn du Teil des Männer-Teams<br />
wärst: Mit welchem Ziel würdest du ins<br />
Turnier gehen?<br />
SZ: (lacht) Man macht sich als Mannschaft<br />
intern immer Ziele aus. Die Frage ist dann<br />
immer: Was trägt man davon nach außen?<br />
Was ist realistisch? Ich finde es wichtig, ein<br />
klares Ziel vor Augen zu haben. Unser Ziel<br />
lautete immer: Wir wollen über die Gruppenphase<br />
hinaus. Das halte ich auch für ein realistisches<br />
Ziel bei den Männern. Es ist eine<br />
schwere Gruppe, aber sie haben bewiesen,<br />
gute Gegner schlagen zu können. Daher sage<br />
ich als Mindestziel: Achtelfinale. Ich möchte<br />
aber jetzt keinen Druck aufbauen, Koni…<br />
KL: (lacht) Damit kann ich leben. Wir<br />
fahren nicht zur EURO, nur um dabei zu sein,<br />
sondern um weiterzukommen. Wir sind von<br />
uns überzeugt, wissen was wir können. Klar,<br />
gegen Frankreich braucht es eine besondere<br />
Leistung, aber es können ja bis zu drei Teams<br />
aufsteigen. Daher ist das auch das Ziel.<br />
SZ: Ich freue mich total auf euer Turnier.<br />
Es ist cool, wenn man spürt, dass ein ganzes<br />
Land in Euphorie verfällt, die Public Viewings<br />
aus allen Nähten platzen, man einfach diesen<br />
Rückhalt spürt. Ich werde jedenfalls Daumen<br />
drücken und mitfiebern.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Der Weg zur EURO ist bekannt, die Testspielgegner<br />
stehen. Wie wichtig ist diese<br />
Phase, die ja für manche auch eine Art<br />
interne Qualifikation ist?<br />
KL: Immer sehr wichtig! Du hast im Nationalteam<br />
sonst kaum Zeit, in Ruhe an taktischen<br />
Dingen zu feilen oder mal etwas auszuprobieren.<br />
Das geht jetzt in diesen Lehrgängen,<br />
vor allem im letzten vor der EURO. Jeder<br />
kann sich im Kopf zurückholen, wie wir bei der<br />
Nationalmannschaft agieren wollen, weil ja<br />
12<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
doch jeder im Verein anders spielt.<br />
SZ: Das verstehe ich… Auch wir haben<br />
im Februar im Trainingslager in Marbella etwas<br />
getestet, beim Pressing etwas verändert. Das<br />
ist dann beim 2:7 gegen England überhaupt<br />
nicht aufgegangen, beim 1:1 gegen Dänemark<br />
aber schon viel besser. Manchmal muss man<br />
einen Schritt zurückgehen, um zwei nach<br />
vorne machen zu können. Wir gehen jedenfalls<br />
mit einem guten Gefühl in die Quali. Ich glaube,<br />
unsere Mannschaft ist für solche Gruppenphasen<br />
gemacht, das hat man auch bei der<br />
Nations League gesehen. Da waren wir nie<br />
schlechter als Zweiter, was auch jetzt reichen<br />
würde, um 2025 in der Schweiz dabei zu sein.<br />
Ihr seid beide von Haus aus zentrale Mittelfeldspieler.<br />
Wo seht ihr die größten Stärken<br />
des jeweils anderen?<br />
SZ: Bei Koni begeistert mich die Zweikampfstärke<br />
und dass er eine Laufmaschine<br />
ist. Unglaublich, was er für Wege in einem<br />
Spiel geht. Wobei ich finde, dass er auch offensiv<br />
viele Ideen hat und viel Input gibt.<br />
KL: Sarah ist vom Grundsatz her offensiver<br />
ausgerichtet als ich. Sie kann ein Spiel in<br />
die Hand nehmen, entscheidende Aktionen<br />
setzen, die Mannschaft mitreißen. Und zwar<br />
mit Aktionen nach vorne wie nach hinten.<br />
Beeindruckend, wie lange sie das schon auf<br />
hohem Niveau macht, im Nationalteam und<br />
hier beim FC Bayern.<br />
Apropos Bayern: Der Blick auf die Tabellen<br />
verrät, dass die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
Sarah ihren Titel verteidigt, doch etwas<br />
höher ist…<br />
KL: Das stimmt wohl. Wir hatten keine<br />
einfache Saison mit vielen Aufs und Abs. Und<br />
Leverkusen performt unglaublich konstant.<br />
Wir müssen es trotzdem bis zum Ende durchziehen<br />
und bereit sein, wenn wir doch noch<br />
die Chance bekommen. Und wir sind noch in<br />
der Champions League dabei, da warten noch<br />
interessante Aufgaben auf uns. Wer weiß,<br />
vielleicht fällt da ja etwas für uns ab. Und wenn<br />
Sarah und die Frauen in den nationalen Bewerben<br />
vorangehen…<br />
SZ: Also ich wäre dafür, dass wir die<br />
Meisterschaft und den DFB-Pokal holen und<br />
ihr die Champions League gewinnt. Das wäre<br />
doch perfekt, oder?<br />
KL: Ist hiermit angenommen.<br />
SZ: Für uns stehen jetzt die entscheidenden<br />
Wochen an. Noch bevor es zum Nationalteam<br />
geht, haben wir das direkte Duell gegen<br />
den ersten Verfolger Wolfsburg und das DFB-<br />
Pokal-Halbfinale. Danach sehen wir genauer,<br />
wohin die Reise geht.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Im Starensemble des<br />
FC Bayern ist Konrad<br />
Laimer seit letztem<br />
Sommer der Motor.<br />
» Ich würde bei<br />
den Männern<br />
das Achtelfinale<br />
als Mindestziel<br />
ausgeben. «<br />
SARAH ZADRAZIL<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />
Ihr habt beide den Schritt zum FC Bayern<br />
gewagt, und zwar aus ohnehin schon<br />
starken Positionen heraus. Sarah war Kapitänin<br />
in Potsdam, Koni sechs Jahre Führungsspieler<br />
in Leipzig. Warum bist du,<br />
Sarah, seit 2020 dadurch nochmal eine<br />
bessere Fußballspielerin geworden?<br />
SZ: Für mich war es ein Schritt raus aus<br />
der Komfortzone. Wenn du ein Angebot von<br />
einem Topklub wie dem FC Bayern bekommst,<br />
musst du es nutzen. Auch mit dem Risiko,<br />
nicht die gleiche Rolle zu spielen wie vorher.<br />
Ich wusste, ich würde es bereuen, wenn ich<br />
es nicht mache. Wenn du jeden Tag mit Nationalspielerinnen<br />
aus 15 Ländern trainierst,<br />
entwickelst du dich automatisch weiter. Ich<br />
bin froh, dass ich hier weiter wachsen konnte.<br />
KL: Ich hatte in Leipzig eine tolle Zeit. Aber<br />
Bayern ist nochmal etwas Größeres, einer der<br />
besten Klubs in Europa, der nur die größten<br />
Ziele hat. Das merkt man auch jeden Tag. Wenn<br />
du hier am Ende nicht alles gewinnst, war es<br />
eben nicht gut genug. Hier geht es immer um<br />
alles, und das bringt dich als Sportler weiter.<br />
Ihr habt beide noch guten Kontakt zum<br />
USC Abersee, bei dem ihr ausgebildet<br />
wurdet. Fällt es manchmal schwer, zwischen<br />
so weit auseinanderliegenden Fußball-Welten<br />
hin und her zu switchen?<br />
KL: Für mich nicht, ich schaue immer<br />
wieder gerne vorbei, auch wenn die Zeit in<br />
manchen Phasen einfach zu knapp ist. Ich<br />
kenne noch sehr viele Menschen dort, mein<br />
Bruder ist aktiver Spieler. Ich freue mich immer,<br />
wenn ich mir dort ein Spiel anschauen kann.<br />
SZ: Das ist bei mir ähnlich. Unsere Eltern<br />
treffen sich regelmäßig am Platz und tauschen<br />
sich aus. Wir wissen beide, wo wir herkommen<br />
und sind sehr heimatverbunden. Deswegen<br />
gehe ich auch immer gerne dorthin. Und ich<br />
glaube, dass die Leute dort stolz auf uns sind.<br />
Immerhin hängen unsere beiden Trikots im<br />
Vereinsheim.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 13
EURO-FAHRPLAN<br />
<strong>ÖFB</strong>/CHRISTOPHER KELEMEN<br />
26. März 20<strong>24</strong><br />
21. Mai 20<strong>24</strong><br />
29. Mai 20<strong>24</strong><br />
30. Mai 20<strong>24</strong><br />
Der letzte offene EM-Gruppengegner<br />
aus dem Duo<br />
Wales und Polen steht fest.<br />
Die Spannung steigt: Teamchef<br />
Ralf Rangnick nominiert<br />
sein vorläufiges Aufgebot für<br />
die UEFA EURO 20<strong>24</strong><br />
Spieler und Betreuerteam<br />
treffen in Windischgarsten zur<br />
Vorbereitung zusammen.<br />
Erster Programmpunkt ist der<br />
offizielle EURO-Fototermin.<br />
Der reguläre Trainingsbetrieb<br />
startet.<br />
Die Roadmap<br />
für die EURO!<br />
Wir haben den großen Guide zur<br />
EURO-Vorbereitung und den<br />
Gruppenspielen für Dich erstellt.<br />
18. Juni 20<strong>24</strong><br />
Rückkehr der Mannschaft<br />
von Düsseldorf nach Berlin.<br />
GEPA-PICTURES.COM (6)<br />
21. Juni 20<strong>24</strong><br />
Hit im Olympiastadion!<br />
Wales oder Polen vs. Österreich,<br />
18.00 Uhr, Berlin, live auf Servus TV<br />
Die Fahrzeit zwischen Stadion und<br />
Hotel beträgt rund 20 Minuten.<br />
14<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
3. Juni 20<strong>24</strong><br />
Das Nationalteam reist zum<br />
Heimspiel gegen Serbien<br />
nach Wien und schlägt dort<br />
seine Zelte auf.<br />
MFC<br />
4. Juni 20<strong>24</strong><br />
Probegalopp im Prater!<br />
Österreich vs. Serbien,<br />
20.45 Uhr, Ernst-Happel-<br />
Stadion, Wien, live in ORF 1<br />
6. Juni 20<strong>24</strong><br />
Bundespräsident Alexander<br />
Van der Bellen empfängt<br />
das Nationalteam in der<br />
Hofburg zur feierlichen<br />
EURO-Verabschiedung.<br />
8. Juni 20<strong>24</strong><br />
Der letzte Härtetest!<br />
Schweiz vs. Österreich,<br />
20.45 Uhr, Kybunpark, St. Gallen<br />
(SUI), live in ServusTV<br />
Danach heißt es für die Spieler,<br />
noch einmal Batterien aufzuladen<br />
bei den Familien.<br />
7. Juni 20<strong>24</strong><br />
Der <strong>ÖFB</strong>-Tross übersiedelt in<br />
die Schweiz, wo in St. Gallen<br />
das letzte Testspiel vor der<br />
EURO steigt. Gleichzeitig ist die<br />
UEFA-Deadline für den<br />
23-Mann-EURO-Kader.<br />
9. Juni 20<strong>24</strong><br />
Die letzten Vorbereitungen<br />
in den Bereichen Teambasecamp,<br />
Trainingsgelände<br />
und Medienzentrum werden<br />
in Berlin vorgenommen.<br />
12. Juni 20<strong>24</strong><br />
Das Nationalteam bezieht<br />
das EURO-Teambasecamp<br />
in Berlin, das<br />
Schlosshotel Berlin.<br />
NIDUM SEEFELD<br />
17. Juni 20<strong>24</strong><br />
Kick-off! Zum Auftakt der UEFA EURO 20<strong>24</strong><br />
geht es gegen Frankreich!<br />
Österreich vs. Frankreich, 21.00 Uhr,<br />
Düsseldorf, live auf ServusTV<br />
16. Juni 20<strong>24</strong><br />
Jetzt geht’s lo-os! Anreise<br />
nach Düsseldorf zum ersten<br />
Gruppenspiel.<br />
Nach der EURO<br />
ist vor der<br />
Nations League<br />
25. Juni 20<strong>24</strong><br />
Countdown! Der letzte Gruppengegner<br />
der Österreicher heißt Niederlande.<br />
Niederlande vs. Österreich, 18.00 Uhr,<br />
Berlin, live auf Servus TV<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 15
NATIONS LEAGUE<br />
Nach der EURO ist<br />
vor der Nations League<br />
Alles dreht sich<br />
im Moment um<br />
die UEFA EURO<br />
20<strong>24</strong>. Wir wagen<br />
aber bereits jetzt<br />
einen kleinen<br />
Ausblick in den<br />
heißen Herbst.<br />
<strong>ÖFB</strong>-SPIELPLAN<br />
UEFA NATIONS<br />
LEAGUE <strong>24</strong>/25,<br />
GRUPPE B3<br />
Slowenien – Österreich<br />
Fr., 6. September, 20.45 Uhr<br />
Norwegen – Österreich<br />
Mo., 9. September, 20.45 Uhr<br />
Österreich – Kasachstan<br />
Do., 10. Oktober, 20.45 Uhr<br />
Österreich – Norwegen<br />
So., 13. Oktober, 20.45 Uhr<br />
Kasachstan – Österreich<br />
Do., 14. November, 16.00 Uhr<br />
Österreich – Slowenien<br />
So., 17. November, 18.00 Uhr<br />
Das Nationalteam trifft in der Gruppe 3<br />
der Liga B der UEFA Nations League<br />
20<strong>24</strong>/25 auf Norwegen, Slowenien<br />
und Kasachstan. Die Gruppenspiele<br />
werden zwischen September und<br />
November 20<strong>24</strong> ausgetragen.<br />
Teamchef Ralf Rangnick hatte nach der<br />
Auslosung in Paris gemischte Gefühle: „Norwegen<br />
ist einer der stärksten Gegner, den<br />
wir zugelost bekommen konnten. Es ist<br />
trotzdem okay, ich freue mich auf ein Wiedersehen<br />
mit Erling Haaland. Slowenien ist<br />
sicherlich auch ein gutes Los, weil wir keine<br />
allzu weite Reise haben. Es ist ein Nachbarland<br />
von Österreich, da könnte man von<br />
einem Lokal-Derby sprechen.“ Die weite<br />
Anreise nach Kasachstan hätte sich der<br />
Teamchef im Hinblick auf die Flugstrapazen<br />
für die Spieler gerne erspart. „Aber es nützt<br />
nichts, wir müssen es so nehmen wie es<br />
ist, und das werden wir auch tun“, so Rangnick,<br />
dessen voller Fokus zum aktuellen<br />
Zeitpunkt auf die EURO gerichtet ist.<br />
Zur Nations-League-Saison 20<strong>24</strong>/25 wird<br />
für die Teams der Liga A eine neue K.-o.-<br />
Runde eingeführt, erstmals gibt es das<br />
Viertelfinale. Die Gruppensieger treffen auf<br />
einen Gruppenzweiten und bestreiten die<br />
Viertelfinals mit Hin- und Rückspiel, die<br />
Sieger qualifizieren sich für die Endrunde.<br />
Die Gruppensieger der Ligen B, C und<br />
D steigen wie bereits bekannt automatisch<br />
in die nächsthöheren Ligen auf.<br />
Neu ist, dass zwischen den drittplatzierten<br />
Mannschaften der höheren Liga und den<br />
Gruppenzweiten der tieferen Liga Auf- bzw.<br />
Abstiegsplay-offs mit Hin- und Rückspiel<br />
stattfinden. Die Gruppendritten der Liga A<br />
spielen also gegen die Zweiten aus Liga B,<br />
gleiches gilt zwischen Liga B und C. Die<br />
jeweils viertplatzierten Teams der Ligen A<br />
und B steigen automatisch in die nächsttiefere<br />
Liga ab.<br />
Der Spielplan<br />
Österreich startet am 6. und 9. September<br />
20<strong>24</strong> mit einem Auswärts-Doppel gegen<br />
Slowenien und Norwegen in die vierte Auflage<br />
des Bewerbs. Am 10. Oktober geht es<br />
mit dem Heimspiel gegen Kasachstan weiter,<br />
bevor die Auswahl von Ralf Rangnick am<br />
13. Oktober Norwegen ebenfalls auf heimischem<br />
Boden empfängt. Anpfiff ist jeweils<br />
um 20.45 Uhr.<br />
Am 14. November steht bereits um<br />
16.00 Uhr heimischer Zeit das Auswärtsduell<br />
mit Kasachstan auf dem Programm. Zum<br />
Abschluss der Gruppenphase gastiert am<br />
17. November um 18.00 Uhr Slowenien in<br />
Österreich.<br />
16<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
DEIN HEIMVORTEIL:<br />
SPORTWETTEN IN ROT-WEISS-ROT!
ALEXANDER SCHLAGER<br />
INTERVIEW PHILIP SAUER<br />
„Als ganze Nation roc<br />
Alexander Schlager hat<br />
sich beim Nationalteam<br />
als Stammtorwart etabliert.<br />
Seine Leistungen will<br />
er im EURO-Jahr bestätigen<br />
und die Endrunde in<br />
Deutschland nicht nur mit<br />
seinen Mitspielern, sondern<br />
auch gemeinsam mit<br />
den Fans zu einem „richtig<br />
coolen Erlebnis“ machen.<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER: Die EURO nähert sich in großen<br />
Schritten. Kribbelt es schon, wenn du an die Endrunde<br />
denkst?<br />
ALEXANDER SCHLAGER: Absolut! Jetzt ist es wirklich<br />
nicht mehr lange bis dahin. Immer mehr Menschen<br />
fiebern der EURO entgegen, man wird immer öfter<br />
daran erinnert. Also ja: Es kribbelt in Richtung Europameisterschaft<br />
schon.<br />
Du hast 2023 – sofern du fit warst – in allen Pflichtspielen<br />
das Tor des Nationalteams gehütet. Siehst<br />
du dich mittlerweile als klare Nummer 1?<br />
Ich bin sehr froh, dass mir die Trainer dieses Vertrauen<br />
entgegengebracht haben, und dass ich letztes Jahr<br />
viele Minuten spielen durfte. Ich habe aber schon in<br />
der Vergangenheit betont, dass es sehr viele gute<br />
Tormänner in Österreich gibt. Mein Ziel ist es, Spaß<br />
zu haben bei dem was ich mache und meine Leistungen<br />
zu bestätigen. Wenn ich das schaffe, gehe ich<br />
davon aus, dass ich bei der Endrunde im Tor stehen<br />
werde. Fußball ist aber sehr schnelllebig. Man weiß<br />
nie, was der morgige Tag bringt. Deshalb versuche ich,<br />
bodenständig zu bleiben und weiterzuarbeiten.<br />
Nach deinem Wechsel zu Salzburg bestand hinsichtlich<br />
des Nationalteams die Sorge, dass es dir<br />
an Einsatzminuten fehlen könnte. Im Nachgang<br />
kann man sagen, dass du alles richtig gemacht<br />
hast, oder?<br />
Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, den<br />
richtigen Schritt zu machen. Deswegen habe ich mich<br />
dazu entschieden, nach Salzburg zu gehen. Das ist<br />
mein Heimatklub, mein Herzensklub. Ich bin glücklich,<br />
dass ich viele Minuten sammeln konnte und fühle mich<br />
sehr wohl.<br />
18<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
ken“<br />
Einen Wechsel gab es vergangenes<br />
Jahr auch auf der Position<br />
des Torwarttrainers<br />
beim Nationalteam. Wie<br />
läuft die Zusammenarbeit<br />
mit Michael Gspurning?<br />
Wirklich super. Der Michi ist<br />
ein feiner Kerl, der darauf<br />
schaut, dass man sich auch zwischen<br />
den Lehrgängen austauscht.<br />
Er erkundigt sich, ob alles passt, ob<br />
man fit ist und wie man sich fühlt.<br />
Auch die Zeit beim Nationalteam ist<br />
eine sehr, sehr coole, aus der man viel<br />
mitnehmen kann. Das Tormann-Team ist<br />
wie eine kleine Familie, in der jeder den<br />
anderen dabei unterstützt, gemeinsam erfolgreich<br />
zu sein. Daran hat der Michi einen<br />
großen Anteil.<br />
Und wie läuft das Beisammensein mit den<br />
restlichen Spielern im Nationalteam ab? Passt<br />
die Stimmung untereinander?<br />
Auf jeden Fall. Ich glaube, man hat auch von außen<br />
schon ein bisschen gesehen, dass hier etwas<br />
zusammengewachsen ist. Wenn wir zusammenkommen<br />
merkt man, dass sich jeder richtig auf<br />
die gemeinsame Zeit freut. Es herrscht eine super<br />
Energie. Ich glaube, dass sich das in den Erfolgen<br />
des vergangenen Jahres widerspiegelt.<br />
Jeder ist sich bewusst, dass das keine einfache<br />
Gruppe ist. Aber was ist bei einer Endrunde schon<br />
einfach? Ich glaube, dass es viel darum geht, ab<br />
dem ersten Spieltag zu liefern. Wir wissen um<br />
unsere Qualitäten und dass wir es jedem Gegner<br />
schwer machen können. Ich glaube, wir müssen<br />
uns nicht verstecken.<br />
Wie schwer würde ein Ausfall von David Alaba<br />
wiegen?<br />
Man kann nicht bestreiten, dass David aus sportlicher<br />
Sicht fehlt. Er ist ein Ausnahmefußballer.<br />
Das stellt er beim Nationalteam seit Jahren unter<br />
Beweis. Er fehlt aber auch auf der menschlichen<br />
Seite. David kommuniziert sehr viel mit den Mitspielern,<br />
vermittelt viel aufgrund seines Charakters.<br />
Wir hoffen alle, dass er fit wird und bei der EURO<br />
dabei sein kann.<br />
Welche Rolle spielt die Unterstützung der Fans<br />
bei der Endrunde?<br />
Für einen Fußballer ist es das schönste Gefühl, vor<br />
vollen Rängen zu spielen. Wenn wir auf den Platz<br />
gehen, dann ist es unser Ziel, den Leuten zu geben,<br />
was sie wollen. Nämlich ein aufregendes Fußballmatch,<br />
coole 90 Minuten. Wir spüren, dass hier<br />
letztes Jahr etwas entstanden ist. Ich glaube, dass<br />
die EURO in Deutschland hinsichtlich der Stimmung<br />
ein richtig cooles Erlebnis wird. Es wäre schön,<br />
wenn Österreich das Turnier nicht nur als Fußballmannschaft,<br />
sondern als ganze Nation rockt.<br />
Alexander Schlager<br />
blickt voller Vorfreude<br />
Richtung Europameisterschaft.<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />
Apropos Erfolge. Du hast in den letzten drei<br />
Länderspielen keinen Gegentreffer kassiert …<br />
Als Tormann ist es immer ein gutes Gefühl, wenn<br />
man kein Gegentor bekommt. Prinzipiell möchte<br />
ich aber einfach, dass wir als Mannschaft erfolgreich<br />
sind. Wenn zusätzlich hinten die Null steht,<br />
ist das für einen Tormann – und ich glaube auch<br />
für die restlichen Spieler – umso schöner.<br />
In der Vorbereitung auf die EURO warten im<br />
März Testspiele gegen die Slowakei und die<br />
Türkei, sowie im Juni gegen Serbien und die<br />
Schweiz. Inwiefern bereiten euch diese Gegner<br />
schon auf die Aufgaben bei der EURO vor?<br />
Ich freue mich auf die kommenden Länderspiele.<br />
Das sind sehr gute Gegner, die uns alles abverlangen<br />
werden. Ich denke, dass uns diese Spiele<br />
schon gut auf die EURO vorbereiten werden.<br />
Prinzipiell geht es aber darum, dass man die Zeit,<br />
die man gemeinsam hat, vom ersten Tag an gut<br />
nutzt.<br />
Bei der Endrunde geht es gegen Frankreich<br />
und die Niederlande. Dazu kommt ein Gegner,<br />
der im Play-off ermittelt wird …<br />
Du warst schon bei der EURO 2020 dabei, hast<br />
damals aber kein Spiel absolvieren dürfen.<br />
Was würde es dir bedeuten, heuer auch aktiv<br />
am Turnier teilnehmen zu können?<br />
Ich glaube, dass es etwas viel Schöneres in einem<br />
Fußballerleben nicht geben kann. Du spielst bei<br />
einem der größten Turniere. Wenn man auch aktiv<br />
mithelfen kann, dann ist das schon etwas ganz<br />
Besonderes. Es war schon die letzte EM ein super<br />
spannendes Erlebnis. Es waren viele Momente<br />
dabei, von denen ich für mich persönlich viel<br />
mitnehmen konnte.<br />
Gibt es sonst noch Erlebnisse, die dir in deiner<br />
Zeit beim Nationalteam besonders schön in<br />
Erinnerung geblieben sind?<br />
Da gibt es ganz viele. Ich glaube, was man nie<br />
vergisst, ist das Debüt (16. November 2<strong>01</strong>9 beim<br />
2:1 gegen Nordmazedonien, Anm. der Redaktion).<br />
Oft sind es auch die kleinen Momente, wenn man<br />
auf den Lehrgängen gemeinsam Spaß hat oder<br />
etwas unternimmt. Die Momente auf dem Platz<br />
sind das Tüpfelchen am i. Prinzipiell ist es immer<br />
ein wundervolles Gefühl, wenn ich einberufen<br />
werde und zum Team fahren kann.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 19
NATIONALTEAM<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN (2)<br />
Test-Doppel<br />
auf Augenhöhe<br />
Die Spiele gegen die Slowakei (23.<br />
März) und die Türkei (26.) sollen das<br />
Nationalteam auf die EURO-Bedingungen<br />
vorbereiten. „Beide sind auf einer<br />
Stufe mit uns“, sagt Teamchef Rangnick<br />
– und will „positive Energie“ sammeln.<br />
Das Länderspieljahr 20<strong>24</strong> startet für<br />
das <strong>ÖFB</strong>-Aufgebot anschließend an<br />
das Teamcamp in Marbella mit einem<br />
Test im Národný futbalový štadión<br />
in Bratislava gegen die Slowakei<br />
(Samstag, 23. März, 18.00 Uhr/LIVE<br />
in ORF1) und mit einem weiteren im Wiener<br />
Ernst-Happel-Stadion gegen die Türkei<br />
(Dienstag, 26. März, 20.45 Uhr/LIVE in ORF<br />
1). Beide Teams konnten sich, wie Österreich,<br />
für die am 14. Juni startende UEFA EURO<br />
20<strong>24</strong> in Deutschland qualifizieren.<br />
Die Slowakei wurde in einer Quali-Gruppe<br />
mit Portugal, Luxemburg, Island, Bosnien-<br />
Herzegowina und Liechtenstein hinter den<br />
Portugiesen Zweiter. Die Türkei konnte sich<br />
vor Kroatien, Armenien, Wales und Lettland<br />
sogar den Gruppensieg sichern.<br />
„Wir wollten im Vorfeld der Europameisterschaft<br />
Gegner auf Augenhöhe. Denn auch<br />
beim Turnier werden wir gegen keine Mannschaften<br />
antreten, die schwächer als wir<br />
sind. Ganz im Gegenteil: Die Auslosung hat<br />
ergeben, dass zumindest zwei Teams – Frankreich<br />
und die Niederlande – absolute Top-<br />
20<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
GEPA-PICTURES.COM<br />
Für Ralf Rangnick und<br />
sein Team beginnt mit<br />
dem Test-Doppel im<br />
März die heiße Phase<br />
der EURO-Vorbereitung.<br />
Mannschaften sind. Und letztlich ist bei der<br />
Auswahl von Testspielgegnern auch die Verfügbarkeit<br />
immer ein wesentlicher Punkt“,<br />
sagt Teamchef Ralf Rangnick.<br />
Zuletzt traf das Nationalteam im Juni<br />
2021 auf die Slowakei. Auch damals im Zuge<br />
der EURO-Vorbereitung. Das Spiel im Ernst-<br />
Happel-Stadion endete mit einem 0:0. Die<br />
Bilanz in insgesamt fünf direkten Duellen ist<br />
ausgeglichen. Die <strong>ÖFB</strong>-Auswahl konnte einmal<br />
gewinnen, holte drei Unentschieden<br />
und musste sich einmal geschlagen geben.<br />
Österreich in Weltrangliste<br />
vor Türkei und Slowakei<br />
In 16 Aufeinandertreffen mit der Türkei hat<br />
Österreich mit acht Siegen, einem Remis<br />
und sieben Niederlagen sogar leicht die Nase<br />
vorne. Zur jüngsten Begegnung kam es im<br />
März 2<strong>01</strong>6 in Wien, wo das Nationalteam<br />
mit einem 1:2 den Kürzeren zog. Den rotweiß-roten<br />
Treffer besorgte damals Zlatko<br />
Junuzovic. In der FIFA-Weltrangliste liegt das<br />
Nationalteam als 25. vor der Türkei (35.) und<br />
der Slowakei (48.).<br />
» Wir wollten<br />
im Vorfeld der<br />
Europameisterschaft<br />
Gegner auf<br />
Augenhöhe. «<br />
TESTSPIELE<br />
Slowakei – Österreich<br />
Samstag, 23. März,<br />
18.00 Uhr/LIVE in ORF1<br />
Österreich – Türkei<br />
Dienstag, 26. März,<br />
20.45 Uhr/LIVE in ORF 1<br />
„Ich denke, dass beide Teams auf eine<br />
Stufe mit uns zu stellen sind“, sagt Rangnick,<br />
der mit der <strong>ÖFB</strong>-Auswahl nach der erfolgreichen<br />
Quali in einer Gruppe Belgien,<br />
Schweden, Aserbaidschan und Estland sowie<br />
nach dem 2:0-Testerfolg beim Jahresabschluss<br />
2023 gegen Deutschland weiter<br />
Selbstvertrauen für die EURO tanken will:<br />
„Erfolgserlebnisse sind im Fußball immer<br />
wichtig“, betont er.<br />
Verzichten muss der Deutsche, der seit<br />
Juni 2022 im Amt ist, auf Kapitän David<br />
Alaba und Stürmer Sasa Kalajdzic. Beide<br />
laborieren an einem Kreuzbandriss. „Die<br />
Knieverletzungen von David Alaba und Sasa<br />
Kalajdzic treffen uns hart“, erklärt Rangnick,<br />
der hofft, dass weitere schwere Verletzungen<br />
ausbleiben.<br />
„Fans können ein<br />
entscheidender Faktor sein“<br />
Beim Lehrgang im März ginge es ihm wie<br />
immer darum, das Team in seiner Gesamtheit<br />
weiterzuentwickeln. Am Weg zur EM und<br />
anschließend bei der Endrunde spielt für<br />
Rangnick auch die Unterstützung der Fans<br />
eine wesentliche Rolle: „Es geht darum, mit<br />
viel positiver Energie in die EURO zu gehen.<br />
Mir ist enorm wichtig, die Fans auf unserem<br />
gemeinsamen Weg mitzunehmen. Ich bin<br />
überzeugt davon, dass sie ein entscheidender<br />
Faktor für den Erfolg unseres Nationalteams<br />
in Deutschland sein können.“ Vergangenes<br />
Jahr waren vier von fünf Heimspielen<br />
des Nationalteams ausverkauft.<br />
Auch beim Heim-Auftakt gegen die Türkei<br />
ist mit einem gefüllten Haus zu rechnen.<br />
Der WM-Dritte von 2002 bestreitet vor dem<br />
Duell mit Österreich am Freitag, 22. März<br />
noch eines gegen Ungarn. Die Begegnung<br />
mit der Slowakei bedeutet nicht nur für das<br />
Nationalteam, sondern auch für den Gegner<br />
den Startschuss für das EURO-Jahr.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 21
HISTORY<br />
TEXT HANS HUBER<br />
Hans Huber, Sportreporter-Legende<br />
des ORF, begleitet<br />
den <strong>ÖFB</strong> seit 1950:<br />
erst als Fan, dann<br />
als Journalist und<br />
schließlich als<br />
Kolumnist und<br />
Medien-Experte.<br />
Eine Liebesbeziehung<br />
über mehr als 70 Jahre<br />
Es gibt Beziehungen, die jahrzehntelang halten. So wie meine zum<br />
Fußball im Allgemeinen und zum <strong>ÖFB</strong> im Besonderen. Ein Rückblick<br />
eines auch mit 80 Lenzen noch immer positiv Fußballverrückten.<br />
<strong>Corner</strong>-Kolumnist<br />
Hans Huber blickt<br />
anlässlich seines<br />
80. Geburtstags<br />
und des 120-Jahr-<br />
Jubiläums des<br />
<strong>ÖFB</strong> auf eine<br />
bewegte Geschichte<br />
zurück.<br />
Ich spüre es noch heute so, als wäre es<br />
gestern gewesen. Heiße Ohren und vor<br />
lauter Drücken schmerzende Daumen.<br />
Es war im Dezember 1950 vor dem Radio.<br />
Länderspiel in Schottland, gerade hatte<br />
ich als Knirps meine Begeisterung für den<br />
Fußball auf Wiesen und noch nicht verbauten<br />
Flächen neben den Ruinen im Wien der<br />
Nachkriegszeit entdeckt und hing am Radio,<br />
als wollte ich mich nach Glasgow beamen.<br />
Die lebhaften Schilderungen des Reporters<br />
– vom Fernsehen war damals noch keine<br />
Spur – rissen mich bei jeder Parade von<br />
Walter Zeman, dem „Tiger von Glasgow“ im<br />
österreichischen Tor, zu Jubelstürmen hin.<br />
Die Österreicher gewannen 1:0 und setzten<br />
mit dem ersten Sieg einer kontinentalen<br />
Mannschaft auf schottischem Boden ein<br />
historisches Ausrufezeichen. Von diesem Tag<br />
an schwärmte ich nicht nur vom Fußball,<br />
sondern vor allem vom österreichischen<br />
Team.<br />
Die Helden live im Stadion zu sehen<br />
waren immer Feiertage und weckten den<br />
Traum, einmal selbst da unten auf dem<br />
Rasen zu stehen, oder zumindest als Reporter<br />
dabei zu sein. Die WM 1954, als die<br />
Österreicher in der Schweiz mit der Bronzemedaille<br />
den größten Erfolg in der Historie<br />
holten, verfolgte ich stundenlang vor dem<br />
Radio. Die Aufstellungen habe ich noch<br />
heute im Kopf und als die Österreicher im<br />
Semifinale gegen Deutschland zur Pause<br />
0:1 zurücklagen und ich mit meinen Eltern<br />
zu einem Besuch musste, tat ich das nur<br />
unter lautem Protest und im Bewusstsein,<br />
22<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
GEPA-PICTURES.COM<br />
dass dieses Team schon noch gewinnen<br />
würde. Das 1:6 wollte ich gar nicht zur<br />
Kenntnis nehmen, der dritte Platz versöhnte<br />
Fußballösterreich und auch mich.<br />
Die Beziehung vertiefte sich nach der<br />
Matura und während des Studiums mit<br />
vielen Stadion-Besuchen und der Faszination<br />
der „Decker- Ära“ mit einem Siegeszug<br />
des Teams durch ganz Europa – und mit dem<br />
Start ins Berufsleben als Sportreporter. Aus<br />
Schwärmerei wurde Arbeit. Plötzlich war ich<br />
nicht nur Bewunderer, sondern auch Kritiker.<br />
Auf Tuchfühlung, aber auch gleichzeitig auf<br />
Distanz mit den großen Stars dieser Tage.<br />
Längst hatte ich einige Live-Übertragungen<br />
großer Spiele hinter mir, als endlich die<br />
große Stunde schlug: das erste Länderspiel.<br />
Österreich gegen Ungarn (1976) im Wiener<br />
Stadion, eine 2:4-Niederlage, die schmerzte.<br />
Umso erfreulicher gestalteten sich die<br />
Folgejahre mit der erfolgreichen WM in Argentinien.<br />
Als Kommentator und Reporter<br />
im Einsatz, folgte ich gleich nach der Ankunft<br />
mit einem Taxi dem streng bewachten Teambus.<br />
Auftrag: Bilder aus dem Teamquartier.<br />
Betreten bei Strafe strengstens verboten.<br />
Doch im Taxi gehörten wir irgendwie zur<br />
Delegation. Ich bekam meine Reportage,<br />
der Taxifahrer, der auf mich gewartet hatte,<br />
beim Verlassen der Anlage in Moreno eine<br />
strenge Rüge, der österreichische TV-Konsument<br />
Einblick in das Quartier der Österreicher.<br />
Allerdings: Das berühmte Cordoba-<br />
Match verfolgte ich bei einem Parallel-Spiel<br />
auf der Tribüne bei einem Kollegen, der in<br />
der Reihe vor mir auf seinem Monitor den<br />
historischen 3:2-Sieg der Österreicher ausgewählt<br />
hatte.<br />
Was folgte, waren sehr viele – ich habe<br />
bedauerlicherweise keine Statistik geführt<br />
– Begegnungen mit dem <strong>ÖFB</strong> und seinen<br />
Teams. Nicht alle sind in Erinnerung, aber<br />
ganz sicherlich die Quali für Italien 1990 mit<br />
den Polster-Pfiffen und Toren gegen die DDR<br />
(3:0). Dann natürlich die WM-Spiele gegen<br />
Algerien (2:0, 1982 in Spanien) oder USA<br />
(2:1, mit einem phantastischen Ogris-Tor in<br />
Italien 1990).<br />
Und selbstverständlich die Qualifikation<br />
für die WM1998 in Frankreich mit der unauslöschlichen<br />
Erinnerung an die beiden Schweden-Matches<br />
(jeweils 1:0). Und bis heute<br />
sind die „Schweeeeeeeeeden ein ganz harter<br />
Brocken!“ Ein Spruch, der untrennbar<br />
mit mir verbunden ist und an den ich bei<br />
allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten<br />
erinnert werde.<br />
Ich durfte bei der WM ein 2:2 gegen<br />
Chile durch ein Vastic-Tor im letzten Augenblick<br />
bejubeln, und neben Schweeeeden<br />
wird wohl auch Israel (20<strong>01</strong>) im ORF-Archiv<br />
immer einen besonderen Platz einnehmen.<br />
In Tel Aviv flogen mir beim 1:1 der Österreicher<br />
durch Herzog Steine, Orangen und<br />
Wasserflaschen um die Ohren und einige<br />
Orangen haben mich auch getroffen. Bei<br />
meinem ORF-Abschied 2009 bekam ich<br />
deshalb von meinen Kollegen auch eine<br />
Kiste Jaffa Orangen!<br />
Nach der Heim-EURO 2008 und dem<br />
Ende meiner Tätigkeit im ORF bot sich die<br />
Möglichkeit einer Kooperation mit dem <strong>ÖFB</strong>,<br />
vor allem zu Medien-Schulungen bei Nachwuchs-Teams<br />
und der Generation Alaba,<br />
Baumgartlinger, Klein, Prödl und Co! Und<br />
zur Zeit habe ich die Freude, noch die Trainer-<br />
Ausbildung zu begleiten, weil ich meine<br />
Erfahrungen weitergeben möchte. Letztlich<br />
sind viele Träume in Erfüllung gegangen.<br />
Einer allerdings blieb unerfüllt: einmal im<br />
Trikot mit dem Adler auf dem Platz zu stehen<br />
und die Bundeshymne zu singen…<br />
Bilder einer traumhaften<br />
Karriere: Hans<br />
Huber in seinem<br />
(Fußball-)Element.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 23<br />
ORF, PRIVAT
BARBARA DUNST<br />
INTERVIEW JONAS DORMANN<br />
Das Jahr 2023 ist für Barbara Dunst zweifellos ein erfolgreiches<br />
gewesen. Im Interview verrät die frischgebackene Fußballerin<br />
des Jahres, welche Erwartungen sie an die bevorstehenden<br />
European Qualifiers hat und warum die Qualifikation zur<br />
EM 2025 in der Schweiz so bedeutend wäre.<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER: Barbara, das vergangene<br />
Jahr mit der erstmals ausgetragenen UEFA<br />
Women´s Nations League liegt hinter dir<br />
und deinem Team. Der ganze Fokus ist jetzt<br />
auf die bevorstehende zweite Phase der<br />
EM-Qualifikation – die European Qualifiers<br />
– gerichtet, die von April bis Juli ausgetragen<br />
werden. Wo steht das Frauen-Nationalteam<br />
aktuell?<br />
BARBARA DUNST: Nach der erfolgreichen<br />
Gruppenphase der UEFA Women´s Nations<br />
Leauge sind wir in einer ganz guten Position.<br />
Nach der Nicht-Qualifikation für die WM 2023<br />
ist es für uns wichtig gewesen zu zeigen, dass<br />
wir dennoch international präsent sind. Ich<br />
denke, mit den Leistungen in der Nations<br />
League und Platz zwei hinter Frankreich ist<br />
uns das im letzten Jahr gut gelungen. Insgesamt<br />
hat sich der Frauenfußball in Österreich<br />
in den letzten Jahren stark entwickelt. Durch<br />
die EM-Teilnahmen 2<strong>01</strong>7 und 2022 konnten<br />
wir eine gewisse Anerkennung für den Sport<br />
erreichen und haben viel Wertschätzung erhalten.<br />
Da gilt es, unbedingt dranzubleiben,<br />
denn es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig<br />
für Endrunden qualifizieren, um den Hype im<br />
eigenen Land aufrechtzuhalten.<br />
Du spricht die erfolgreiche UEFA Women´s<br />
Nations League an. Wie blickst du mit ein<br />
paar Wochen Abstand auf den Herbst und<br />
die Spiele zurück?<br />
Wir können selbstbewusst sein, denn mit<br />
Frankreich, Portugal und Norwegen hatten wir<br />
drei sehr starke Gegner in unserer Gruppe,<br />
die allesamt bei der WM 2023 vertreten waren.<br />
Ich denke, wir haben uns gut präsentiert und<br />
unseren eigenen Entwicklungsprozess weiter<br />
vorangetrieben. Wir haben auch in der Breite<br />
des Kaders in den letzten Jahren dazugewonnen.<br />
Junge Talente drängen immer mehr ins<br />
Team, das ist auf jeden Fall positiv zu werten.<br />
Mit der gesamten Entwicklung während der<br />
Nations League können wir zufrieden sein.<br />
Barbara Dunst: Starke Entwicklung<br />
im Rückspiegel,<br />
hohe Ziele beim Blick nach<br />
vorn.<br />
» Junge Talente<br />
drängen immer<br />
mehr ins Team,<br />
das ist auf jeden<br />
Fall positiv zu<br />
werten. Mit der<br />
gesamten Entwicklung<br />
während<br />
der Nations<br />
League können<br />
wir zufrieden<br />
sein. «<br />
Auch bei einem Abstieg in die Liga B wäre<br />
der Weg zur EM 2025 in der Schweiz natürlich<br />
möglich. Welche Bedeutung hat<br />
dennoch der Verbleib in der Liga A für dich?<br />
Für uns war es extrem wichtig, ein positives<br />
Zeichen nach der verpassten WM-Qualifikation<br />
zu setzen. Deswegen tut es sehr gut, dass<br />
uns der Erhalt der Liga A gelungen ist. Nicht<br />
zuletzt auch deswegen, weil jetzt ab April<br />
wieder die Besten der Besten auf uns warten.<br />
Blicken wir ein wenig weiter zurück. Dein<br />
Debüt im Frauen-Nationalteam hast du<br />
vor knapp zehn Jahren – im Oktober 2<strong>01</strong>5<br />
– gegeben. Seither folgten 77 Länderspiele<br />
und zwölf Tore, zuletzt beim 1:1-Remis<br />
gegen Dänemark Ende Februar im Lehrgang<br />
in Marbella. Wie hast du die Gesamtentwicklung<br />
des Frauen-Nationalteams während<br />
deiner Zeit bisher erlebt?<br />
In den letzten Jahren hat sich unglaublich viel<br />
getan. Ausschlaggebend in den letzten Jahren<br />
waren zweifelsohne die beiden EM-Teilnahmen<br />
mit dem Halbfinal-Einzug bei der Euro 2<strong>01</strong>7 in<br />
den Niederlanden und dem Viertelfinale in<br />
England 2022. Das sind Erfolge, die nicht<br />
selbstverständlich sind. Es steckt über die<br />
Jahre sehr viel akribische Arbeit des gesamten<br />
Teams und Betreuerstabs dahinter. Das heißt<br />
aber auch: Man muss immer hungrig bleiben,<br />
um gewisse Erfolge erzielen zu können. Österreich<br />
ist eine Nation, die immer über die<br />
Mentalität gekommen ist. Das zeichnet uns<br />
aus und ich bin froh, Teil dieses Entwicklungsprozesses<br />
in den letzten Jahren gewesen zu<br />
sein.<br />
Entwicklung im Frauen-Fußball bedeutet<br />
auch die Etablierung von weiblichen Vorbildern.<br />
Gab es für dich in deiner Jugend<br />
bereits Fußballerinnen, zu denen du aufgeblickt<br />
hast oder freust du dich eher über<br />
deine Rolle als Idol und Vorbild für junge<br />
Mädchen heutzutage?<br />
<strong>24</strong><br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Mit dem richtigen<br />
Mindset zur EURO<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 25<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)
BARBARA DUNST<br />
Eine schwierige Frage. Es gibt im Frauenfußball<br />
mittlerweile zum Glück viele gute Spielerinnen.<br />
Für mich persönlich sehr prägend<br />
waren ehemalige Mitspielerinnen im Nationalteam<br />
wie Carina Wenninger, Viki Schnaderbeck<br />
oder Lisa Makas, die allesamt Werte<br />
vorgelebt haben und sich für junge Spielerinnen<br />
wie mich immer stark eingesetzt haben. Das<br />
war sehr inspirierend und ich weiß das sehr<br />
zu schätzen.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />
Du sprichst einige ehemalige Teamkolleginnen<br />
an, die heute allesamt wichtige<br />
Funktionen bei Vereinen, in Verbänden oder<br />
Vergleichbarem eingenommen haben. Mit<br />
26 Jahren bist du noch im besten Fußballerinnen-Alter.<br />
Beschäftigst du dich aber<br />
dennoch schon mit deinen persönlichen<br />
Plänen für die Zeit nach deiner aktiven<br />
Karriere?<br />
Das ist eine spannende Frage, über die ich in<br />
der jüngeren Vergangenheit tatsächlich nachgedacht<br />
habe, als wir in Frankfurt eine schwere<br />
Verletzung einer Mitspielerin hatten. Das<br />
kann heutzutage schnell die Karrierepläne auf<br />
den Kopf stellen, dessen muss man sich bewusst<br />
sein. Der Frauenfußball ist nach wie vor<br />
nicht so aufgestellt, dass man während der<br />
aktiven Karriere für das Leben und die Zeit<br />
danach ausgesorgt hat. Ein zweites Standbein<br />
zu haben und sich weiterzubilden, ist daher<br />
wichtig. Ich studiere seit eineinhalb Jahren<br />
Sportmanagement. Der Sport prägt mein<br />
gesamtes Leben und verbindet Menschen.<br />
Ich kann mir sehr gut vorstellen, im Sport zu<br />
bleiben, aber das muss sich in den nächsten<br />
Jahren erst herauskristallisieren.<br />
Bleiben wir bei dir persönlich. Das Jahr<br />
2023 war für dich definitiv ein erfolgreiches.<br />
Mit der Frankfurter Eintracht habt ihr erstmalig<br />
die Gruppenphase der UEFA<br />
Women´s Champions League erreicht, dort<br />
den Aufstieg in die K.o.-Phase nur um zwei<br />
Punkte verpasst. Dazu der erfolgreiche<br />
Nations-League-Herbst mit dem Nationalteam<br />
und als krönender Abschluss die Wahl<br />
zur Fußballerin des Jahres 2023, mit einer<br />
Rekord-Punktezahl. Wie lebt es sich mit<br />
diesem Titel?<br />
Ich definiere mich nicht über diesen Titel. Die<br />
Auszeichnung ist das Ergebnis von der Arbeit<br />
und Unterstützung vieler Menschen, die auch<br />
in Phasen für mich da waren, in denen es nicht<br />
so gut gelaufen ist. Umso wichtiger sind daher<br />
Freunde, Familie und ein passendes Umfeld,<br />
um den Weg der Profifußballerin gehen zu<br />
können. Die Auszeichnung sehe ich als Belohnung<br />
dafür, wie ich in den letzten Jahren hart<br />
gearbeitet und mich entwickelt habe. Ich bin<br />
nach wie vor hungrig und möchte mit meinen<br />
Teams auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />
Stichwort harte Arbeit. Ist für dich Talent<br />
angeboren oder kann man sich das als<br />
Sportler auch antrainieren?<br />
Talent ist definitiv nicht alles, das sollte einem<br />
früh klar werden. Natürlich kann man sich<br />
gewisse Fähigkeiten aneignen, aber den Willen,<br />
den Ehrgeiz, Leidenschaft und das richtige<br />
Mindset ist genauso wichtig. Da steckt fast<br />
mehr Arbeit als Talent dahinter. Zu wissen,<br />
dass Talent alleine nicht reicht, war auch immer<br />
mein innerer Antrieb.<br />
Schauen wir auf das, was demnächst bevorsteht.<br />
Die European Qualifiers stehen<br />
Anfang April an. Mit Deutschland, Island<br />
und Polen habt ihr eine anspruchsvolle und<br />
spannende Gruppe bekommen. Mit welcher<br />
Vorfreude blickst du auf die Qualifiers-<br />
Spiele in den kommenden Wochen und<br />
Monaten?<br />
Mit Deutschland, Island und Polen wartet eine<br />
sehr spannende Gruppe auf uns. Durch den<br />
Verbleib in der Liga A war klar, dass auf uns<br />
die Besten der Besten warten und für uns<br />
Spielerinnen ist gerade das Duell mit Deutschland<br />
ein Traum-Los. Egal mit wem aus dem<br />
Team ich gesprochen habe, alle wünschen<br />
sich solche Spiele wie damals gegen Frankreich<br />
in Wien oder diesen Spirit, den wir bei der<br />
EURO in England erlebt haben. Es wäre extrem<br />
wichtig, mit Spielen in großen Stadien wieder<br />
ein Zeichen zu setzen, um den Hype im eigenen<br />
Land bei den Fans und Zuschauern aufrecht<br />
zu halten. Von dieser starken Unterstützung<br />
leben wir.<br />
Für Österreich absolvierte<br />
die „Fußballerin des Jahres“<br />
Barbara Dunst 78 Länderspiele.<br />
» Zu wissen,<br />
dass Talent<br />
alleine nicht<br />
reicht, war<br />
auch immer<br />
mein innerer<br />
Antrieb. «<br />
26<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
FRAUEN NATIONALTEAM<br />
TEXT JONAS DORMANN<br />
Nach der erfolgreichen<br />
UEFA Women´s Nations<br />
League Gruppenphase<br />
startet das Frauen-Nationalteam<br />
Anfang April<br />
in der Raiffeisen Arena<br />
in Linz gegen Nachbar<br />
Deutschland in die<br />
European Qualifiers.<br />
Kracher zum<br />
Leaderfigur: Verena<br />
Hanshaw, hier<br />
beim Match auswärts<br />
in Portugal.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />
Quali-Auftakt<br />
Es hätte kein attraktiveres Los für das<br />
Frauen-Nationalteam für den Auftakt<br />
in die entscheidende Phase der EM-<br />
Qualifikation – die European Qualifiers<br />
– geben können. Von der Teamchefin,<br />
den Spielerinnen und vielen Fans erhofft,<br />
wurde die <strong>ÖFB</strong>-Elf bei der Auslosung<br />
in Nyon Anfang März tatsächlich mit dem<br />
Lieblingsnachbarn und achtfachen Europameister<br />
Deutschland in eine Gruppe gelost.<br />
Polen und Island komplettieren das Starterfeld<br />
der Gruppe A4 in der Liga A.<br />
Dass das Duell mit dem Weltranglisten-<br />
Zweiten gleich zum Auftakt am 5. April winkt,<br />
ist nicht nur für die Fans ein besonderes<br />
Schmankerl. Mit der Raiffeisen Arena in Linz<br />
wurde zudem ein perfekter Rahmen für den<br />
Auftakt in die European Qualifiers geschaffen<br />
– und das mit einem klaren Ziel: ein möglichst<br />
volles Haus in der oberösterreichischen Landeshauptstadt!<br />
„Gemeinsam mit dem LASK haben<br />
wir es uns zum Ziel gesetzt, dem Frauen-<br />
Nationalteam für das Schlager-Spiel gegen<br />
Deutschland die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />
zu bieten. Wir möchten damit<br />
an das erfolgreiche Nations-League-Heimspiel<br />
im Viola Park in Wien gegen Frankreich<br />
anknüpfen und das Stadion in Linz so gut<br />
wie möglich füllen“, so Bernhard Neuhold,<br />
Geschäftsführer <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe<br />
GmbH.<br />
28<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
In der Linzer<br />
Raiffeisen<br />
Arena wollen<br />
sich Zadrazil<br />
& Co. gegen<br />
Deutschland<br />
für die<br />
0:2-Niederlage<br />
bei der<br />
EURO 2022<br />
revanchieren.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
<strong>ÖFB</strong>/GLANZL (2)<br />
Und auch das sportliche Ziel ist klar<br />
definiert, wie Teamchefin Irene Fuhrmann<br />
bestätigt: „Deutschland ist ganz klarer Favorit<br />
in unserer Gruppe, aber dahinter sehe<br />
ich Duelle auf Augenhöhe. Wir wissen, dass<br />
wir wieder am Limit performen müssen, um<br />
unser großes Ziel – die Qualifikation zur<br />
Europameisterschaft 2025 in der Schweiz<br />
– auf direktem Weg zu erreichen.“<br />
Wie bereits in der Nations-League-<br />
Gruppenphase im Herbst 2023 warten erneut<br />
sechs spannende Gruppenspiele auf die<br />
<strong>ÖFB</strong>-Elf. Einen entscheidenden Faktor sollen<br />
auf dem Weg in die Schweiz abermals die<br />
Fans spielen. „Es ist wieder eine Gruppe, in<br />
der alles passieren kann. Ich freue mich<br />
besonders auf die Heimspiele mit unseren<br />
Fans im Rücken, die uns hoffentlich zur EM<br />
pushen werden“, so Teamkapitänin Sarah<br />
Puntigam, die weiß: „Deutschland wird ein<br />
besonderes Duell, weil man viele Spielerinnen<br />
persönlich kennt. Island hat zuletzt immer<br />
wieder bewiesen, dass sie große Gegner<br />
ärgern können, Polen hat in der Vergangenheit<br />
eine starke Entwicklung genommen.“<br />
Auf eine starke Entwicklung im vergangenen<br />
Jahr kann auch das <strong>ÖFB</strong>-Team blicken.<br />
In der Nations-League-Gruppenphase mit<br />
Frankreich, Portugal und Norwegen gegen<br />
gleich drei WM-Teilnehmer behauptet und<br />
den Verbleib in der Liga A gesichert, haben<br />
Sarah Puntigam und ihr Team nun die große<br />
Chance, die direkte Qualifikation durch ein<br />
Erreichen von Platz eins oder zwei zu schaffen.<br />
Es wäre nach 2<strong>01</strong>7 und 2022 die dritte<br />
EM-Teilnahme in Serie für die <strong>ÖFB</strong>-Elf.<br />
Für zwei Teamspielerinnen können die<br />
bevorstehenden European Qualifiers-Spiele<br />
auch ein persönliches Highlight mitbringen.<br />
Manuela Zinsberger (96 Länderspiele) und<br />
Nicole Billa (98) stehen jeweils kurz vor ihrem<br />
100. Länderspiel für Österreich. Eine Best-<br />
marke, die heuer bereits Virginia Kirchberger<br />
beim Testspielremis gegen Dänemark in<br />
Marbella (1:1) erreicht hat. „Das Highlight<br />
wird natürlich ganz klar unser Heimspiel in<br />
Linz gegen Deutschland werden, nicht nur<br />
wegen der Brisanz, sondern weil es gegen<br />
Deutschland bisher immer spannende Duelle<br />
waren“, so die noch Hoffenheim-Stürmerin<br />
Nicole Billa, die im kommenden Sommer<br />
nach neun Jahren für die TSG zum<br />
Ligakonkurrenten 1. FC Köln wechseln wird.<br />
Das „weitere Highlight im österreichischen<br />
Frauenfußball“ (<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />
Mitterdorfer) bringt dabei nicht nur zwei<br />
Premieren mit sich, sondern ein lang ersehntes<br />
Comeback. Denn wenn das Frauen-<br />
Nationalteam am 5. April in Linz zu Gast ist,<br />
werden Manuela Zinsberger und Co. nicht<br />
nur zum ersten Mal den Rasen der 2023<br />
eröffneten Raiffeisen Arena betreten, sondern<br />
auch erstmals seit acht Jahren wieder<br />
ein Länderspiel in Oberösterreich bestreiten.<br />
Fast auf den Tag genau, am 10. April 2<strong>01</strong>6<br />
traf die <strong>ÖFB</strong>-Elf im EM-Qualifikationsspiel<br />
in Steyr auf Norwegen. Die knappe 0:1-Niederlage<br />
bleibt dahingehend historisch, als<br />
damit eine Ungeschlagen-Serie von 18 Spielen<br />
für die <strong>ÖFB</strong>-Elf endete. Dieser Rekord<br />
hat auch heute noch Bestand.<br />
Wenige Monate später fand am 22.<br />
Oktober 2<strong>01</strong>6 das historisch erste Duell mit<br />
Deutschland statt. Auf die 2:4-Niederlage in<br />
Regensburg folgte im Oktober 2<strong>01</strong>8 in Essen<br />
ein weiteres Freundschaftsspiel auf deutschem<br />
Boden (1:3) sowie das bisher einzige<br />
Bewerbsspiel gegen die DFB-Elf bei der Euro<br />
2022 im Viertelfinale in Brentford (0:2). Für<br />
Laura Feiersinger und ihr Team bietet sich<br />
am 5. April somit die beste Gelegenheit, im<br />
ersten Aufeinandertreffen mit Deutschland<br />
vor heimischem Publikum den ersten Erfolg<br />
zu feiern.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 29
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Ganz klar in der Innenverteidigung, da fühle<br />
ich mich am wohlsten. Früher habe ich im<br />
zentralen Mittelfeld gespielt, aber meine<br />
Stärken liegen klar in der Innenverteidigung<br />
Seit letztem Sommer schnürst du deine Schuhe<br />
für die Fiorentina. Wie läuft´s für dich in der<br />
Toskana?<br />
Es geht um viel heuer. Die EM-Quali steht an.<br />
Klappt´s mit der direkten Qualifikation für die<br />
Endrunde in der Schweiz?<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Es läuft ganz gut und macht einen Riesenspaß,<br />
in Italien Fußball zu spielen. Es ist eine gute<br />
Liga und ich mag den italienischen Lifestyle<br />
und die Art der Menschen sehr<br />
Mit Juve duelliert ihr euch um Platz zwei in der<br />
Liga. Was spricht für euch?<br />
Juve ist ein etablierter Verein und in der<br />
Favoritenrolle. Aber wir genießen bei der<br />
Fiorentina mittlerweile eine super Infrastruktur<br />
und perfekte Bedingungen. Ich denke, das<br />
Momentum könnte heuer für uns sprechen!<br />
Im Team hast du seit knapp zwei Jahren nur ein<br />
Spiel verpasst, nur drei Mal hast du nicht von<br />
Beginn an gespielt. Eine gute Serie, oder?<br />
Ich bin sehr froh, dass es derzeit so gut läuft,<br />
weil ich sehr hart dafür gearbeitet habe.<br />
Dennoch darf man sich nie ausruhen und<br />
muss immer an sich arbeiten. Ich freue mich,<br />
nehme es aber nicht als selbstverständlich und<br />
will auch in Zukunft weiterhin meine Leistung<br />
bringen<br />
Gini Kirchberger hat´s neulich gegen England mit<br />
zwei Toren vorgemacht. Wann sehen wir deinen<br />
Premieren-Treffer im Team?<br />
Hoffentlich bald haha. Vielleicht schon beim<br />
kommenden Lehrgang im April in den European<br />
Qualifiers. Ich hätte nichts dagegen<br />
Wo spielst du eigentlich lieber? Innenverteidigung<br />
oder Außenverteidigung?<br />
Wir haben schon oft bewiesen, dass uns ein<br />
Turnier-Modus wie in der Qualifikation liegt<br />
und wir hier auch mit den Top-Teams mithalten<br />
können. Das stimmt mich optimistisch, dass<br />
wir es wieder schaffen können<br />
Eine EM im Nachbarland hätte seinen Reiz, vor<br />
allem für die Fans, oder?<br />
Absolut. Die Schweiz ist ein wunderschönes<br />
Land, grenzt an Österreich und bietet so<br />
vielen Fans die Möglichkeit, zur EM zu fahren.<br />
Aber dafür müssen wir erst einmal unsere<br />
Hausaufgaben in der Quali erledigen<br />
Apropos Hausaufgaben: Gegner in der Quali sind<br />
Nachbar Deutschland, Island und Polen. Was ist<br />
drin?<br />
Wir bleiben unserem Prinzip treu und denken<br />
von Spiel zu Spiel. In der Liga A darf man keine<br />
Mannschaft unterschätzen. Aber ich muss<br />
gestehen, ich bin etwas froh, nicht schon<br />
wieder auf Frankreich zu treffen!<br />
Auf Welches Duell freust du dich am meisten?<br />
Es ist kein Geheimnis, dass wir uns auf unsere<br />
deutschsprachigen Nachbarn besonders freuen.<br />
Ich bin mir sicher, dass es zwei spannende<br />
Spiele werden und freue mich sehr auf einige<br />
bekannte Gesichter<br />
Zum Abschluss Hand auf´s Herz: Im Team bist du<br />
berüchtigt für ...<br />
Ich bin eine kleine verrückte Chaotin und immer<br />
für einen Spaß zu haben<br />
30<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
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UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
Alars zweiter Frühling<br />
Deni Alar ist zurück beim DSV Leoben, wo seine Profikarriere<br />
einst begann. Die Tore des 34-Jährigen haben maßgeblichen<br />
Anteil daran, dass der Zweitligist im UNIQA-<strong>ÖFB</strong>-Cup-Halbfinale<br />
steht. Dort will er am 3. April mit Ex-Klub Rapid den nächsten<br />
Favoriten ärgern. Im <strong>ÖFB</strong> CORNER erinnert sich der Stürmer<br />
an alte Zeiten und spricht über neue Ziele.<br />
Wir genießen das jetzt, werden<br />
weiter hart arbeiten<br />
und hoffen, dass es so<br />
bleibt“, so die Bestandsaufnahme<br />
von Deni Alar<br />
beim DSV Leoben GGMT<br />
Revolution. Die Rückkehr<br />
des Stürmers in die Steiermark erweist sich<br />
als Erfolgsgeschichte. Im Halbfinale des<br />
UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cups setzt der Zweitligist nun<br />
seinen Stift an, um das nächste große Kapitel<br />
zu schreiben. Am Mittwoch, 3. April<br />
(20:45 Uhr, LIVE in ORF 1) kommt niemand<br />
Geringerer als Alars Ex-Klub SK Rapid in die<br />
Monte Schlacko Arena. Doch eins nach dem<br />
anderen …<br />
Sechs Jahre war Deni Alar alt, als er in<br />
der Jugend des FC Zeltweg zum ersten Mal<br />
Deni Alar will die<br />
Erfolgsgeschichte mit<br />
Leoben um ein weiteres<br />
Kapitel bereichern.<br />
32<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Alar trug bereits die Trikots<br />
der anderen Halbfinalisten<br />
Sturm Graz (links) und des<br />
kommenden Gegners Rapid.<br />
seine Fußballschuhe schnürte. Die rund 7.000<br />
Einwohner fassende Gemeinde liegt in der<br />
Steiermark rund 30 Autominuten von Leoben<br />
entfernt. Sein Talent blieb beim großen Nachbarn<br />
nicht unbemerkt. Mit 17 Jahren ging<br />
Alar zum DSV, wo er seinen ersten Profivertrag<br />
unterschrieb.<br />
Nach Stationen beim Kapfenberger SV,<br />
dem SK Rapid, dem SK Puntigamer Sturm<br />
Graz, Levski Sofia, dem SKN St. Pölten und<br />
dem First Vienna FC hat der Stürmer seinen<br />
Weg zurück in die Heimat gefunden. Der<br />
34-Jährige kickt seit Sommer 2023 wieder<br />
für den DSV Leoben, der 2009 nach finanziellen<br />
Schwierigkeiten Konkurs anmelden<br />
musste und erst 2023 in den Profifußball<br />
zurückkehren konnte. „Ich fühle mich hier<br />
sehr wohl und ich glaube das merkt man<br />
auch“, vermeldet der zweifache <strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler.<br />
Alar avancierte bei Leoben schnell zum<br />
Top-Scorer, zum Mann für die wichtigen Tore.<br />
Die Steirer mischen in der ADMIRAL 2. Liga<br />
vorne mit. Die ganz großen Schlagzeilen<br />
schreibt der DSV allerdings im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup. Leoben steht zum ersten Mal seit der<br />
Saison 1994/95 wieder im Halbfinale des<br />
Bewerbs, zum zweiten Mal insgesamt. Nach<br />
einem 1:0 beim Auftakt gegen ATUS Ferlach<br />
warf der Zweitligist drei Bundesligisten raus.<br />
Gegen die WSG Tirol gewann Leoben in der<br />
2. Runde 3:1, gegen den RZ Pellets WAC im<br />
Achtelfinale 6:5 nach Elfmeterschießen und<br />
gegen den Cashpoint SCR Altach im Viertelfinale<br />
2:1.<br />
In jedem dieser Spiele traf Alar, gegen<br />
Tirol und Altach doppelt. „Es ist außergewöhnlich,<br />
wenn man mit einem Zweitligisten<br />
drei Bundesligisten rauswirft und verdient<br />
im Halbfinale steht“, sagt der in Kroatien<br />
geborene Stürmer, der 2009 die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft annahm.<br />
Sein Ex-Klub Rapid, wo Alar von 2<strong>01</strong>1 bis<br />
2<strong>01</strong>6, von 2<strong>01</strong>8 bis 2<strong>01</strong>9 sowie von 2020 bis<br />
2021 kickte und in 175 Spielen 50 Tore<br />
schoss, soll im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup nicht die<br />
» Es ist außergewöhnlich,<br />
wenn<br />
man mit einem<br />
Zweitligisten drei<br />
Bundesligisten<br />
rauswirft und<br />
verdient im Halbfinale<br />
steht. «<br />
UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />
2023/<strong>24</strong><br />
HALBFINALE<br />
DSV Leoben GGMT Revolution<br />
vs. SK Rapid<br />
Mittwoch, 3. April 20<strong>24</strong>,<br />
20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />
FC Red Bull Salzburg vs.<br />
SK Puntigamer Sturm Graz<br />
Donnerstag, 4. April 20<strong>24</strong>,<br />
20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />
FINALE<br />
1. Mai 20<strong>24</strong>, Wörthersee<br />
Stadion Klagenfurt<br />
Endstation sein. „Wir wissen natürlich, dass<br />
Rapid Favorit ist. Das ist ein Bundesligist mit<br />
großer Vergangenheit. Wir werden aber in<br />
dieses Spiel gehen, um in das Finale einzuziehen“,<br />
betont er.<br />
Leobens offene Rechnung mit Rapid<br />
In der Saison 1994/95 stand der DSV Leoben<br />
zum bisher einzigen Mal im Cup-Endspiel.<br />
Es setzte eine 0:1-Niederlage. Ausgerechnet<br />
gegen den SK Rapid, der sich damals den<br />
bis heute letzten Titel im Bewerb sicherte.<br />
Goldtorschütze war Peter Guggi, der einst<br />
selbst für Leoben spielte.<br />
„Ich war damals vier oder fünf Jahre alt“,<br />
erinnert sich Alar und führt an: „In Leoben<br />
wird sicher noch über dieses Duell geredet,<br />
bei uns Spielern ist das aber kein Thema<br />
mehr. Wir haben jetzt unser eigenes Spiel<br />
vor heimischem Publikum gegen Rapid vor<br />
uns, auf das wir uns voll konzentrieren. Wir<br />
müssen alles geben, um die Überraschung<br />
zu schaffen.“<br />
Alar konnte den SK Rapid im UNIQA-<br />
<strong>ÖFB</strong>-Cup-Halbfinale schon einmal besiegen<br />
und durfte später seinen bisher einzigen Titel<br />
auf Profi-Ebene bejubeln – nämlich in der<br />
Saison 2<strong>01</strong>7/18 mit dem SK Puntigamer<br />
Sturm Graz. Nach einem 3:2 nach Verlängerung<br />
gegen die Wiener gewannen Sturm und<br />
Alar im Finale 1:0 nach Verlängerung gegen<br />
den FC Red Bull Salzburg. „Das war ein<br />
Wahnsinns-Spiel. Es ist schwer zu beschreiben,<br />
was ich danach gefühlt habe. Es wäre<br />
sehr schön, das noch einmal erleben zu<br />
können“, sagt er.<br />
Im diesjährigen Finale könnte der 34-Jährige<br />
mit dem DSV Leoben auf Sturm treffen.<br />
Der Titelverteidiger aus Graz tritt im Halbfinale<br />
am Donnerstag, 4. April (20:45 Uhr, LIVE<br />
in ORF 1) beim FC Red Bull Salzburg an. „Es<br />
ist wichtig, dass wir auf uns schauen. Mit<br />
Rapid wartet ein sehr starker Gegner“, will<br />
Alar, der auch noch im Kampf um die Torjägerkrone<br />
mitmischt, an ein mögliches Duell<br />
mit einem weiteren Ex-Klub vorerst noch<br />
nicht denken.<br />
Fünfmal hat der Stürmer im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup bereits getroffen. Nur Rapids Marco<br />
Grüll hat mit sechs Toren mehr auf dem<br />
Konto. Alar: „Für mich ist wichtig, dass wir<br />
gewinnen. Wer die Tore macht, ist mir egal.<br />
Wenn ich es mir aussuchen kann, dann<br />
nehme ich lieber das Final-Ticket als die<br />
Torjägerkrone.“<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 33
<strong>ÖFB</strong> CAMPUS<br />
TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />
Anpfiff für den<br />
<strong>ÖFB</strong> Campus!<br />
Die Projektpartner<br />
trafen<br />
auf der Baustelle<br />
in der<br />
Seestadt in<br />
Wien zusammen,<br />
um das<br />
Bauprojekt gemeinsam<br />
mit<br />
dem offiziellen<br />
Spatenstich<br />
feierlich zu<br />
eröffnen.<br />
Das historische Infrastrukturprojekt,<br />
in dem der <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams<br />
in Form eines Trainingszentrums<br />
mit angeschlossener Geschäftsstelle<br />
auf insgesamt 55.000<br />
Quadratmeter eine gemeinsame<br />
Heimat finden, wird auf Basis der Beschlüsse<br />
des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger Abstimmung<br />
mit dem Bund und der Stadt Wien<br />
realisiert. Das Bauvorhaben wird von der<br />
STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt,<br />
die Wien 3420 aspern Development AG ist<br />
eng in das Projekt eingebunden. Als Bauzeit<br />
sind 17 Monate anberaumt.<br />
„Ich freue mich sehr und bin dankbar,<br />
dass alle Kräfte gebündelt wurden, um dieses<br />
historische Projekt für den <strong>ÖFB</strong> und<br />
seine Nationalteams nun Realität werden<br />
zu lassen. Mein Dank gilt allen Projektpartnern<br />
für die konstruktive und lösungsorientierte<br />
Zusammenarbeit, durch die solch ein<br />
Großprojekt erst ermöglicht werden konnte.<br />
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler,<br />
Sport-Stadtrat Peter Hacker und Finanzminister<br />
Magnus Brunner haben durch ihr<br />
klares Commitment gemeinsam mit ihren<br />
Teams einen maßgeblichen Anteil daran, die<br />
Zukunft des österreichischen Fußballs auf<br />
allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich mitzugestalten.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird den <strong>ÖFB</strong><br />
auf Jahrzehnte prägen. Hier finden der <strong>ÖFB</strong><br />
und seine Nationalteams eine gemeinsame<br />
Heimat, auf die wir uns sehr freuen“, sagte<br />
<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />
Unter den hochkarätigen Gästen befand<br />
sich auch Vizekanzler und Sportminister Werner<br />
Kogler. „Ich freue mich sehr, dass das<br />
Sportministerium einen wichtigen Beitrag<br />
dazu leisten konnte, den österreichischen<br />
Fußball-Nationalteams puncto Trainingsmöglichkeiten<br />
von der Brems- auf die Überholspur<br />
zu verhelfen. Durch die neue Heimat am<br />
<strong>ÖFB</strong> Campus in der Seestadt Aspern erwarte<br />
ich mir eine Aufbruchstimmung, von der<br />
34<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Volle Kraft: Markus Engerth (Strabag), Vizekanzler<br />
Werner Kogler, Teamchefin Irene<br />
Fuhrmann, <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />
Finanzminister Magnus Brunner, Stadtrat<br />
Peter Hacker, Ernst Nevrivy (Bezirksvorsteher<br />
Donaustadt), Markus Ornig (NEOS),<br />
Robert Grüneis (Wien 3420).<br />
der gesamte österreichische Fußball profitieren<br />
wird – im Trainer:innen und Schiedsrichter:innenwesen,<br />
auf administrativer, vor<br />
allem aber auf sportlicher Ebene. Mit dem<br />
Ziel, nicht nur Stammgast bei Europameisterschaften<br />
zu bleiben, sondern sich künftig<br />
auch regelmäßige Teilnahmen an Weltmeisterschaften<br />
zu erarbeiten. Zudem freut es<br />
mich, dass beim Campus-Projekt Aspern die<br />
Schwerpunktsetzungen des Sportministeriums<br />
erfüllt und viele Aspekte des Natur- und<br />
Klimaschutzes in vorbildlicher Weise berücksichtigt<br />
werden, speziell in den Bereichen<br />
Energiegewinnung und Ressourcenschonung“,<br />
so Kogler.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird neben einem<br />
Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />
Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume<br />
sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />
auch moderne Büroräumlichkeiten umfassen.<br />
„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für<br />
den österreichischen Fußball und trägt zur<br />
» Ich erwarte mir<br />
eine Aufbruchstimmung,<br />
von der der<br />
gesamte österreichische<br />
Fußball<br />
profitieren wird! «<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Entwicklung des Standorts Wien bei. Ein<br />
Projekt dieser Größenordnung erfordert eine<br />
solide finanzielle Grundlage. Die Gesamtkosten<br />
von etwas über 70 Millionen Euro<br />
sind beträchtlich, doch wir als Bundesregierung<br />
stehen hinter diesem Vorhaben. Der<br />
Bund hat seine Unterstützung in Höhe von<br />
etwas mehr als 23 Millionen Euro zugesagt.<br />
Die geplante Finanzierung ist eine Teamleistung<br />
in Form einer Drittelfinanzierung und<br />
zeigt das gemeinsame Engagement von<br />
Bund, Land/Stadt und des <strong>ÖFB</strong>. Dieses Geld<br />
ist gut investiertes Geld, denn mit dem <strong>ÖFB</strong><br />
Campus wird eine zeitgemäße zentrale Trainings-<br />
und Verwaltungsinfrastruktur Wien<br />
Aspern geschaffen. Ich freue mich schon auf<br />
das „Return on Investment“ in Form von<br />
sportlichen Erfolgen unserer Mannschaften“,<br />
meinte Finanzminister Magnus Brunner.<br />
Auch Sportstadtrat Peter Hacker ist ein<br />
großer Förderer des Projekts: „Es freut mich,<br />
dass auf der Baustelle bereits sichtbar wird,<br />
was wir in den vergangenen Jahren vorbereitet<br />
und geplant haben. Das neue Trainingszentrum<br />
des <strong>ÖFB</strong> ist ein weiterer wichtiger<br />
Schritt zur Verbesserung der Sportinfrastruktur<br />
in unserer Stadt. Dieses Zentrum wird<br />
allen Teams des <strong>ÖFB</strong> top Bedingungen bieten<br />
und vor allem dem Mädchen- und Frauenfußball<br />
einen Schub geben, weil die Frauen<br />
die gleichen Trainingsbedingungen wie<br />
die Männer vorfinden werden. Vom neuen<br />
Platzangebot profitieren auch die Schulen<br />
und Kindergärten der Umgebung und die<br />
Wiener Fußballvereine, die hier Trainings und<br />
Spiele abhalten können.“<br />
Irene Fuhrmann, Teamchefin des Frauen-<br />
Nationalteams, zeigte sich aus sportlicher<br />
Sicht begeistert: „Ich bin überzeugt davon,<br />
dass das ein ganz großer Meilenstein für die<br />
Zukunft des gesamten österreichischen Fußballs<br />
ist. Deshalb möchte ich meinen Dank<br />
an alle Projektpartner aus sportlicher Sicht<br />
aussprechen, insbesondere natürlich für die<br />
große Unterstützung seitens des Bundes und<br />
der Stadt Wien. Wir werden hier ideale Bedingungen<br />
verbunden mit sehr kurzen Wegen<br />
vorfinden, was sehr wichtig ist, um uns bestmöglich<br />
auf die Spiele vorzubereiten. Das ist<br />
von immensem Wert, ebenso wie die Regenerationsmaßnahmen,<br />
die durch die neue<br />
Infrastruktur ermöglicht werden.“<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 35
WIR LIEBEN FAIR PLAY<br />
Für mehr Respekt<br />
und Fairness<br />
Der <strong>ÖFB</strong> hat gemeinsam mit den<br />
Landesverbänden und der Fußball-<br />
Bundesliga eine Initiative für mehr<br />
Respekt und Fairness im Fußball<br />
und darüber hinaus ins Leben gerufen.<br />
Ziel ist es, einen nachhaltigen<br />
Beitrag zu einem solidarischen und friedvollen<br />
Zusammenleben in Österreich zu leisten<br />
und dafür die verbindende Kraft, sowie die<br />
gemeinsame Liebe zum runden Leder zu<br />
nutzen.<br />
Unter dieser Prämisse läutet der <strong>ÖFB</strong><br />
das EURO-Jahr ganz im Sinne des Fair Play<br />
ein und hat damit offiziell bei den Viertelfinalspielen<br />
im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup gestartet.<br />
Die Initiative „Wir lieben Fair Play“ dient<br />
dabei als Aufruf für alle Fußballinteressierten,<br />
dem Fair-Play-Gedanken sowohl am Platz als<br />
auch im restlichen Leben zu folgen, verantwortungsbewusst<br />
zu handeln und jedem<br />
Mitmenschen mit Respekt zu begegnen –<br />
unabhängig von Herkunft, Aussehen, Glauben<br />
oder sexueller Identität.<br />
Zahlreiche Angebote<br />
Damit das auch gelingt, wurden mit finanzieller<br />
Unterstützung des Bundesministeriums<br />
Die <strong>ÖFB</strong>-Initiative<br />
„Wir lieben Fair Play“<br />
dient als Anstoß für<br />
alle Fußballinteressierten,<br />
dem Fair-Play-Gedanken<br />
sowohl am Platz als auch im<br />
restlichen Leben zu folgen. „Wir<br />
wollen eine aktive Rolle einnehmen<br />
und unser Umfeld positiv<br />
mitgestalten“, sagt <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer.<br />
für Sport zahlreiche Materialien erarbeitet<br />
und Bildungsangebote geschaffen, die von<br />
Vereinen bzw. Funktionär:innen kostenlos in<br />
Anspruch genommen werden können. Auf<br />
der Mitmach-Plattform www.wirliebenfairplay.at<br />
haben Trainer:innen, Schiedsrichter:innen<br />
und auch Spieler:innen ab sofort<br />
die Möglichkeit, sich für Weiterbildungen<br />
anzumelden, die vor allem die Prävention<br />
von Gewalt und Diskriminierungen zum Ziel<br />
haben. Dafür arbeitet der <strong>ÖFB</strong> eng mit<br />
Expert:innen-Organisationen zusammen,<br />
von denen eigens für den Fußball konzipierte<br />
Workshops entwickelt wurden und die<br />
36<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
langfristig zu einem respektvolleren Umgang<br />
miteinander beitragen sollen.<br />
Als zusätzliche Hilfestellung finden sich<br />
auf der Plattform wertvolle Tipps und Tricks,<br />
um den Fair-Play-Gedanken schrittweise und<br />
ohne viel Ressourcenaufwand in den Vereinsalltag<br />
zu integrieren. Neben zahlreichen<br />
Leitfäden, wie zum Beispiel zur Erarbeitung<br />
von vereinsinternen Verhaltensrichtlinien,<br />
stehen auch Checklisten für den Spieltag,<br />
Vorlagen für Platzdurchsagen und vieles<br />
mehr zum Download bereit. Jeder und jede<br />
Fußballinteressierte kann diese Materialien<br />
kostenlos nutzen und dabei mithelfen, die<br />
Initiative sowohl on- als auch offline zu verbreiten.<br />
Der Slogan „Wir lieben Fair Play! Du<br />
auch? Hand drauf.“ dient dabei als Aufruf an<br />
alle Mitglieder der Fußballfamilie, im eigenen<br />
Umfeld aktiv zu werden und zu mehr Sportsgeist<br />
am Platz, aber auch darüber hinaus<br />
beizutragen.<br />
„Eine Leitlinie für<br />
soziales Handeln“<br />
„Der <strong>ÖFB</strong> organisiert gemeinsam mit den<br />
Landesverbänden und der Bundesliga knapp<br />
250.000 Menschen in Vereinen und begeistert<br />
darüber hinaus ein Millionenpublikum.<br />
Allein deshalb kommt uns eine ganz besondere<br />
Verantwortung für die Gesellschaft zu.<br />
Wir wollen eine aktive Rolle einnehmen und<br />
unser Umfeld positiv mitgestalten. Mithilfe<br />
Es gibt in Österreich viele<br />
Initiativen, die den Fair-<br />
Play-Gedanken fördern.<br />
<strong>ÖFB</strong> (3)<br />
von Fußball können wir Wertvorstellungen<br />
vermitteln, die auf Respekt und Verständnis<br />
bauen und dadurch Menschen näher zusammenbringen<br />
statt sie auseinanderdividieren.<br />
Wir freuen uns, dass wir mit der Initiative<br />
»Wir lieben Fair Play« eine Leitlinie für unser<br />
soziales Handeln erarbeitet haben und möchten<br />
uns an dieser Stelle auch herzlich beim<br />
Bundesministerium für Sport bedanken, mit<br />
dessen Unterstützung wir nun ein konkretes<br />
Maßnahmenpaket für unsere Vereine zur<br />
Verfügung stellen können“, sagt <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer.<br />
Der <strong>ÖFB</strong> möchte sich darüber hinaus<br />
auch bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen<br />
sowie bei den tausenden Aktiven im Fußball<br />
bedanken, die bereits jetzt und tagtäglich<br />
an einem solidarischen und fairen Zusammenspiel<br />
mitarbeiten. Je mehr Mitglieder<br />
der Fußballfamilie sich dem Aufruf zu Fair<br />
Play anschließen, desto größer und vor<br />
allem positiver wird auch der gemeinsame<br />
Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben<br />
sein.<br />
TRAINIERE DEINEN SPORTSGEIST!<br />
DURCH BILDUNG ZU FAIR PLAY.<br />
Du möchtest dich als Mitglied eines Vereins, einer Hauptgruppe oder<br />
eines Landesverbandes näher mit Fair Play befassen? Du willst mit<br />
Hilfe eines Workshops, Trainings oder einer Veranstaltung ein Problem<br />
bearbeiten oder vorbeugend sensibilisieren? Dann nutze das breite<br />
Angebot des <strong>ÖFB</strong> an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
So wirst du auch in Sachen Fair Play topfit!<br />
Alle Infos unter www.wirliebenfairplay.at<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 37
U21<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Nikolas Sattlberger schaut ungern in<br />
die Vergangenheit. „Ich will nicht<br />
das Gefühl haben, stehen zu bleiben“,<br />
sagt der Mittelfeldspieler im<br />
Gespräch mit dem <strong>ÖFB</strong> CORNER.<br />
Vielleicht, weil der Blick zurück in<br />
seinem Fall nicht unbedingt schmerzfrei ist.<br />
294 Tage muss er in der Saison 2020/21 mit<br />
einer Hüftverletzung aussetzen. In der Saison<br />
2022/23 fällt er mit einem Kreuzbandriss<br />
noch einmal 139 Tage aus – und das in einer<br />
Phase, in der Alterskollegen den Schritt vom<br />
Nachwuchs- in den Erwachsenenfußball<br />
schaffen.<br />
„Zu Beginn war es schon schwer“, sagt<br />
er. „Ich wollte erst einmal vom Fußball nichts<br />
wissen, sondern mich nur auf die Reha konzentrieren“,<br />
erzählt Sattlberger weiter. Insgesamt<br />
verpasst er in dieser Zeit 64 Partien für<br />
Der Stabilisator<br />
Nikolas Sattlberger gehört zu den<br />
Lieblingsschülern seiner Trainer. Nach<br />
zwei langwierigen Verletzungen<br />
kämpfte er sich zurück und ist mit 20<br />
Jahren im Mittelfeld des U21-Nationalteams<br />
und beim SK Rapid gesetzt.<br />
Klub und Nationalteam. „Sein Ausfall war für<br />
uns ein schwerer Verlust. Satti war ein absoluter<br />
Leistungsträger“, sagt Hermann Stadler,<br />
der den Jahrgang 2004 als Teamchef betreut<br />
hat. Nach der Hüftverletzung feiert Sattlberger<br />
im Sommer 2022 sein Comeback im<br />
U18-Team von Rapid und im U18-Nationalteam.<br />
„Das war wichtig, um wieder reinzufinden<br />
und mir Selbstvertrauen zu holen“,<br />
sagt er heute. Seine Leistungen überzeugen.<br />
Er darf im Anschluss mit den Rapid-Profis<br />
trainieren. Da habe er gesehen, dass sich die<br />
harte Arbeit in der Reha ausgezahlt hat, so<br />
der Wiener. Doch der Kreuzbandriss wirft ihn<br />
erneut zurück, ehe er sich im Frühjahr 2023<br />
endgültig zurückmeldet und etabliert.<br />
Lernwilliger Top-Profi<br />
Im Juni 2023 debütiert er im U21-Nationalteam.<br />
Seitdem stand Sattlberger in sieben<br />
von acht Spielen in der Startaufstellung. Nur<br />
beim 0:0 im Test zum Jahresabschluss gegen<br />
Nordmazedonien kam er erst im zweiten<br />
Durchgang in die Partie.<br />
„Satti ist der absolute Stabilisator. Obwohl<br />
er einer der Jüngsten im Team ist, bringt<br />
38<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
er sehr viel mit. Er hat eine hohe Spielintelligenz,<br />
kann Situationen lesen und lösen und<br />
verfügt über ein gutes Stellungsspiel“, attestiert<br />
U21-Teamchef Gregoritsch. Seinen<br />
Schützling freut das Lob: „Das ist schon eine<br />
große Wertschätzung. Ich bin sehr dankbar,<br />
dass er mir von Anfang an so vertraut hat.“<br />
Spricht man mit seinen Trainern, hat man<br />
schnell das Gefühl, dass er ein echter Liebling<br />
seiner Coaches ist. „Er ist ein Spieler,<br />
der jeden Tag besser werden will. Ein Top-<br />
Profi“, sagt beispielsweise Hermann Stadler.<br />
Auch Werner Gregoritsch sieht das so: „Er<br />
ist sehr lernwillig und intelligent. Kann taktische<br />
Vorgaben sehr schnell auf dem Platz<br />
umsetzen.“ Dabei falle er gar nicht so auf,<br />
weil er auf den ersten Blick ein unspektakulärer<br />
Spieler sei, so Stadler weiter. „Er strahlt<br />
unglaubliche Ruhe aus, was gerade auf seiner<br />
Position sehr wichtig ist“, sagt der aktuelle<br />
U16-Teamchef.<br />
Wenn Sattlberger über sein eigenes<br />
Spiel spricht, klingt das ähnlich: „Mir ist<br />
wichtig, dass ich das Spiel stabilisiere und<br />
für Kontrolle sorge. Ich will nicht groß reden,<br />
sondern mit meinen Leistungen auf dem<br />
Platz überzeugen.“ Viele Beobachter vergleichen<br />
ihn dabei mit dem langjährigen Barcelona-Sechser<br />
Sergio Busquets. „Als junger<br />
Spieler wird man oft verglichen. Es ehrt mich<br />
insofern, weil ich glaube, dass nur Leute,<br />
die sich wirklich mit Fußball auskennen,<br />
sehen, dass Busquets ein Weltklassespieler<br />
ist“, sagt der U21-Teamspieler.<br />
„Draufgänger-Mentalität“<br />
Grundsätzlich würde er Vergleiche nicht gut<br />
finden, weil sie ihm nicht helfen würden.<br />
Der Perspektivspieler-Lehrgang hingegen<br />
sei hilfreich gewesen. „Man bekommt einen<br />
Eindruck, welcher Fußball beim Nationalteam<br />
gespielt werden soll, worauf es im Detail<br />
ankommt und wo man selbst steht“, so<br />
Sattlberger. „Mit 20 Rapid-Stammspieler zu<br />
sein, können nicht viele von sich behaupten.<br />
Wenn er seinen Weg geduldig weitergeht,<br />
bin ich überzeugt, dass er es ins Nationalteam<br />
schaffen kann“, sagt Stadler.<br />
Soweit denkt Sattlberger selbst noch<br />
nicht. „Ich will bei Rapid weiter gute Leistungen<br />
bringen und mit dem U21-Team zur<br />
EURO fahren. Durch den Sieg gegen Frankreich<br />
haben wir gesehen, dass wir mit den<br />
ganz Großen nicht nur mithalten, sondern<br />
Nicht nur bei seinem<br />
Klub Rapid, auch im Kreise<br />
des Nationalteams<br />
wird Nikolas Sattlberger<br />
wegen seiner unaufgeregten<br />
und lernwilligen<br />
Art geschätzt.<br />
sie auch schlagen können. Unsere Ausgangslage<br />
ist jetzt wieder ganz gut.“<br />
Zum Start in das Länderspieljahr 20<strong>24</strong><br />
empfängt das U21-Team zunächst Dänemark<br />
(22. März, Test), ehe es dann gegen Zypern<br />
(26. März) in der Quali weitergeht – ohne<br />
Nikolas Sattlberger, der mit einer Gelb-Sperre<br />
fehlt. „Ich vertraue dem Team, dass sie<br />
auch ohne mich den Sieg holen“, sagt er mit<br />
einem Lächeln.<br />
Der Schlüssel für den Erfolg sei das<br />
Teamgefüge. „Es sind viele unterschiedliche<br />
Charaktere im Team, aber wir sind eine echte<br />
Einheit. Wir haben ein großes Ziel und<br />
wollen es gemeinsam erreichen“, fügt er an.<br />
Nach der Niederlage in Slowenien hätte sich<br />
eine „Draufgänger-Mentalität“ im Team entwickelt.<br />
„Wir wollten allen zeigen, was wirklich<br />
in uns steckt und dass man uns nie<br />
abschreiben darf“, so der 20-Jährige.<br />
<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY (3)<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 39
NACHWUCHS<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
EURO im Visier<br />
Alle vier <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams sind noch im Rennen um<br />
die Teilnahme an der jeweiligen Europameisterschaft.<br />
Ein Highlight wartet dabei auf das U17-Nationalteam,<br />
das sein Mini-Turnier vor heimischem Publikum absolviert.<br />
Die Vorfreude ist U17-Kapitän Thomas<br />
Schandl im Gespräch mit dem <strong>ÖFB</strong><br />
CORNER deutlich anzumerken: „Für<br />
uns als Jahrgang 2007 wird das sicher<br />
das Größte und Wichtigste in<br />
unserer bisherigen Karriere.“ Damit<br />
meint der Kärntner die Heim-Eliterunde auf<br />
dem Weg zur UEFA U17 EURO 20<strong>24</strong>. Die<br />
<strong>ÖFB</strong>-Talente treffen in der Ergo Arena Wiener<br />
Neustadt auf Slowenien (20. März, 12<br />
Uhr), Norwegen (23., 12 Uhr) und Spanien<br />
(26., 17 Uhr).<br />
„Wie ich schon nach der Auslosung<br />
gesagt habe, wartet eine herausfordernde<br />
Gruppe auf uns. Es sind drei sehr unterschiedliche<br />
Gegner. Die Spiele gegen<br />
Slowenien und Norwegen werden enge<br />
Duelle auf Augenhöhe“, sagt U17-Teamchef<br />
Martin Scherb. Spanien sei der<br />
Favorit, „aber wir haben mit einem 2:2 in<br />
einem Testspiel bewiesen, dass wir sie ärgern<br />
können. Klar ist, dass wir drei richtig<br />
gute Tage brauchen“, so Scherb weiter. Auch<br />
<strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel blickt mit<br />
Spannung auf das Heim-Turnier: „Das U17-<br />
Team ist sehr spannend, der Jahrgang hat<br />
einige wirklich interessante Spieler. Auf Martin<br />
Scherb und sein Team wartet keine einfache<br />
Aufgabe, alle drei Gruppengegner<br />
haben richtig Qualität.“<br />
Und Schandl? Der gibt die Marschroute<br />
für seine Teamkollegen vor. „Natürlich ist das<br />
eine schwere Gruppe. Aber das ist bei einer<br />
Eliterunde ja auch normal. Wir wollen Erster<br />
oder Zweiter werden und zur EM fahren.“<br />
„Werden voll da sein“<br />
Die UEFA U17 EURO 20<strong>24</strong>, die vom 20. Mai<br />
bis 5. Juni auf Zypern stattfinden wird, ist<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Thomas Schandl<br />
führt die U17 des<br />
<strong>ÖFB</strong> als Kapitän<br />
auf den Platz.<br />
40<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
das erklärte Ziel der <strong>ÖFB</strong>-Talente. „Spielerisch<br />
haben wir ein richtig gutes Team, mit<br />
extremer Geschwindigkeit in der Offensive.<br />
Unser Kader ist über die letzten Monate auch<br />
in der Breite richtig gut geworden, und die<br />
Stimmung im Team ist überragend“, zählt der<br />
Kapitän die Stärken auf. Dass er selbst der<br />
Anführer dieser Auswahl ist, erfülle ihn mit<br />
Stolz, so der 17-jährige Kärntner. „Das ist<br />
schon etwas Besonderes, wenn man als<br />
Österreichs U17-Kapitän auflaufen darf. Ich<br />
sehe mich als Bindeglied zwischen Spielern<br />
und Staff.“ Dazu gehört auch der regelmäßige<br />
Austausch mit dem Teamchef. „Wir<br />
reden sehr oft und sehr viel miteinander,<br />
besprechen die Teamsituation.“<br />
Ein Aspekt, den der Teamchef mit seinem<br />
Leader dabei auch thematisiert haben<br />
dürfte, ist die besondere Ausgangslage der<br />
Heim-Quali. „Für uns ist es schön, dass wir<br />
diese Quali vor Familien, Freunden und hoffentlich<br />
vielen Fans spielen dürfen. Aber<br />
natürlich sind dadurch auch die Erwartungshaltung<br />
und die mediale Aufmerksamkeit<br />
viel größer“, sagt Schandl. Sein Trainer ist<br />
überzeugt, dass seine Burschen mit dem<br />
Druck umgehen können. „Die Atmosphäre<br />
wird die Spieler zusätzlich motivieren.“<br />
Dabei darf nicht vergessen werden, dass<br />
es für die U17 erst drei Pflichtspiele im<br />
Nationalteam gab. Jene der ersten Quali-<br />
Runde im Oktober nämlich. „Die Anspannung<br />
damals war sehr groß“, erinnert sich Schandl.<br />
Man habe gemerkt, dass es erstmals wirklich<br />
um etwas geht, dass das große Stadion<br />
in Georgien für zusätzliche Nervosität gesorgt<br />
hätte. „Aber wir haben uns reingekämpft<br />
und sind Erster geworden“, fügt er an.<br />
Mit diesem Selbstbewusstsein geht das<br />
Team jetzt auch in die Heimspiele in Wiener<br />
Neustadt. „Die Fans, die ins Stadion kommen,<br />
können sich darauf verlassen, dass wir<br />
voll da sein werden und in jedem Spiel an<br />
unsere Grenzen gehen. Wir wollen abliefern<br />
und zur EURO. Ganz egal, welche Gegner<br />
sich uns in den Weg stellen“, verspricht der<br />
Kapitän.<br />
» Die Fans, die ins<br />
Stadion kommen,<br />
können sich darauf<br />
verlassen,<br />
dass wir voll da<br />
sein werden und<br />
in jedem Spiel an<br />
unsere Grenzen<br />
gehen. «<br />
<strong>ÖFB</strong>/KARACAM (2)<br />
Wir wünschen uns jetzt auch bei den Burschen,<br />
dass viele Fans zu den Spielen kommen<br />
und das Team lautstark unterstützen“,<br />
sagt Sportdirektor Schöttel.<br />
Neben dem U17-Nationalteam haben<br />
noch drei weitere Teams die Möglichkeit,<br />
sich für die jeweilige EM zu qualifizieren.<br />
Den Anfang macht das U17 Frauen-<br />
Nationalteam (JG 2007). Die Auswahl von<br />
Teamchef Patrick Haidbauer trifft auf dem<br />
Weg zur UEFA U17 Women’s EURO 20<strong>24</strong><br />
(Schweden) beim Mini-Turnier in Kroatien<br />
auf die Gastgeberinnen (8. März), Belgien<br />
(11.) und Ungarn (14.).<br />
Für das von Teamchef Oliver Lederer<br />
betreute U19-Nationalteam (JG 2005) heißen<br />
die Eliterunde-Hürden Kosovo (20. März),<br />
Slowenien (23.) und Spanien (26.). Gespielt<br />
wird das Mini-Turnier in Slowenien, die UEFA<br />
U19 EURO 20<strong>24</strong> findet in Nordirland statt.<br />
Das U19-Frauen-Nationalteam (JG 2005)<br />
bestreitet seine Eliterunde erst Anfang April.<br />
Die Auswahl von Teamchef Hannes Spilka<br />
trifft in Kroatien auf die Gastgeberinnen (3.<br />
April), Irland (6.) und Island (9.). Die UEFA<br />
U19 Women’s EURO 20<strong>24</strong> wird in Schweden<br />
gespielt.<br />
Anders als beim U17-Nationalteam, qualifizieren<br />
sich bei diesen drei Teams nur die<br />
Gruppensieger für die Endrunde.<br />
Vier Teams, vier Endrunden?<br />
„Als das U19-Frauen-Nationalteam im Herbst<br />
ihre Quali in Wiener Neustadt gespielt und<br />
gewonnen hat, haben wir gesehen, welche<br />
Energie von den Zuschauern gekommen ist.<br />
In Georgien konnte die österreichische U17 ihre Stärken voll ausspielen.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 41
DIREKTION SPORT<br />
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Talenteförderung<br />
neu denken<br />
Die Qualifikation für die UEFA EURO<br />
20<strong>24</strong> in Deutschland, die Qualifikation<br />
für den FIFA U20 Women’s<br />
World Cup in Kolumbien, der Verbleib<br />
des Frauen-Nationalteams in der Liga<br />
A der UEFA Nations League, alle vier<br />
Nachwuchs-Nationalteams in den jeweiligen<br />
Eliterunden und eine spannende Ausgangslage<br />
des U21-Nationalteams in der laufenden<br />
EURO-Quali. 2023 war ein besonders erfolgreiches<br />
Jahr für den <strong>ÖFB</strong> und im Speziellen<br />
für die Direktion Sport unter der Leitung von<br />
Sportdirektor Peter Schöttel. „Wir haben<br />
wirklich ein sehr erfolgreiches Jahr hinter<br />
uns. Darüber freuen wir uns, bleiben aber<br />
auch demütig“, sagt der <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor.<br />
Die Bilanz des Vorjahres sei das Produkt der<br />
Nachhaltiger Erfolg, Ausbildung von<br />
„dynamischen, mutigen Kickerinnen“<br />
und „dynamischen, mutigen<br />
Kickern“, die in den Nationalteams<br />
ihre Leistungen bringen – diese Ziele<br />
will die Direktion Sport des <strong>ÖFB</strong> mit<br />
ihrer Arbeit erreichen. Wie diese Visionen<br />
in die Tat umgesetzt werden<br />
sollen, wurde im Februar bei einem<br />
Medientermin präsentiert.<br />
42<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Voller Tatendrang: Martin<br />
Scherb, Isabel Hochstöger,<br />
Peter Schöttel, Thomas<br />
Eidler, Stefan Gogg<br />
und Stefan Oesen (v.l.n.r.)<br />
GEPA-PICTURES.COM (3)<br />
Mehr Talente und Trainer:innen<br />
Auch die Einführung der kleinen Spielformen<br />
im Kinderfußball, die zur Saison 2022/23<br />
österreichweit Einzug hielten, tragen einen<br />
erheblichen Teil zur Ausbildung „dynamischer,<br />
mutiger Kicker:innen“ bei. Dadurch, dass<br />
die Kinder zu mehr Spielzeit kommen, ist<br />
die Dropout-Rate geringer, mehr Kinder bleiben<br />
dem Fußball erhalten und sind damit<br />
potenzielle Teamspieler:innen. „Die Zahlen<br />
aus der vergangenen Saison zeigen uns nun<br />
auch schwarz auf weiß erste messbare Erdetaillierten<br />
Arbeit der vergangenen Jahre.<br />
„Wir haben in den letzten Jahren in allen<br />
Bereichen große Projekte angestoßen und<br />
umgesetzt. Das haben wir nicht gemacht,<br />
weil bisher alles schlecht war, sondern weil<br />
wir uns an die Zeit und die Gegebenheiten<br />
anpassen wollen“, so Schöttel. Anschließend<br />
fügt er mit einem Lächeln an: „Jetzt wollen<br />
wir die Früchte dieser Arbeit ernten.“<br />
Mitte Februar hat der Sportdirektor mit<br />
seinem Team im Rahmen eines Medientermins<br />
einen Ausblick auf die kommenden<br />
Jahre und die damit verbundenen Aufgaben<br />
gegeben. Das gemeinsame Hauptziel ist<br />
dabei, die Talenteförderung neu zu denken<br />
und dafür zu sorgen, dass der aktuelle Erfolg<br />
kein Ausreißer bleibt. „Uns allen geht es<br />
darum, dass wir den österreichischen Fußball<br />
voranbringen“, sagt Schöttel.<br />
Dynamische, mutige<br />
Kickerinnen und Kicker<br />
Die sechs Säulen der Direktion Sport, nämlich<br />
Talenteförderung, Frauen- und Mädchenfußball,<br />
<strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie, Breitenfußball,<br />
Wissenschaft, Analyse & Entwicklung sowie<br />
Nationalteams arbeiten dabei eng zusammen<br />
und rücken die Entwicklung der einzelnen<br />
Spieler:innen in den Fokus der Aufmerksamkeit.<br />
„Wir wollen nachhaltig erfolgreich sein.<br />
Das sagt sich immer so leicht, aber wir sind<br />
überzeugt von dem, was wir strategisch<br />
geplant haben“, sagt Peter Schöttel. Die<br />
Arbeit aller Abteilungen zielt darauf ab, „dynamische,<br />
mutige Kickerinnen“ und „dynamische,<br />
mutige Kicker“ auszubilden, die in<br />
den Nationalteams ihre Leistung bringen.<br />
Darunter ist zu verstehen, dass die Trainingsinhalte<br />
so gewählt werden, dass die<br />
Spieler:innen sowohl athletisch top sind,<br />
gleichzeitig aber auch Freiheiten auf dem<br />
Platz haben, um eigenständige Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Als Basis dient dafür die datenorientierte<br />
Arbeit der Wissenschaftsabteilung, die<br />
dafür sorgt, Trends und Entwicklungen früh<br />
zu erkennen. „Wir arbeiten in der Abteilung<br />
Wissenschaft, Analyse und Entwicklung evidenzbasiert.<br />
Unser Ziel ist es, wegzukom-<br />
» Unser Ziel ist es, wegzukommen von Meinungen,<br />
hin zu Fakten, auf deren Basis wir<br />
dann unsere Entscheidungen treffen wollen. «<br />
STEFAN OESEN<br />
» Wir haben in den letzten Jahren in<br />
allen Bereichen große Projekte angestoßen<br />
und umgesetzt. [...] Jetzt wollen<br />
wir die Früchte dieser Arbeit ernten. «<br />
PETER SCHÖTTEL<br />
men von Meinungen, hin zu Fakten, auf<br />
deren Basis wir dann unsere Entscheidungen<br />
treffen wollen. Gleichzeitig spielt die Digitalisierung<br />
eine wichtige Rolle in unserer Arbeit.<br />
Sie bietet uns die Möglichkeit für ein<br />
detailliertes Controlling, und wir können so<br />
Maßnahmen setzen oder adaptieren, um<br />
bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet zu<br />
sein“, erklärt Stefan Oesen (Leiter Wissenschaft,<br />
Analyse & Entwicklung).<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Talenteförderung<br />
entstand so ein neues Ausbildungskonzept<br />
für 10- bis 14-Jährige. Es<br />
passiere viel in der Talenteförderung, sagt<br />
Martin Scherb (Gesamtleiter Talenteförderung.<br />
„Neben dem neuen Ausbildungskonzept<br />
sind da noch unser Spitzentalenteförderprogramm<br />
‚Projekt12‘, das neue Förderprogramm<br />
für Torleute mit dem Arbeitstitel<br />
‚Ö1‘ und die Strukturreform im Akademiebereich<br />
zu nennen. Im Mittelpunkt steht für<br />
uns die umfassende individuelle Ausbildung<br />
unserer Spieler:innen“, sagt er weiter.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 43
DIREKTION SPORT<br />
folge der Kinderfußballreform“, sagt Stefan<br />
Gogg (Leiter Breitenfußball). Die Folge seien<br />
„mehr Tore, Torleute, Trainer:innen und Talente<br />
für den österreichischen Nachwuchsfußball.“<br />
Um den Kindern und Jugendlichen die<br />
idealen Voraussetzungen für die persönliche<br />
Entwicklung zu bieten, braucht es gut ausgebildete<br />
Trainer:innen. Hier setzt die <strong>ÖFB</strong>-<br />
Trainerakademie an, die mit der neugeschaf-<br />
» Die Zahlen aus der vergangenen<br />
Saison zeigen uns nun auch<br />
schwarz auf weiß erste messbare<br />
Erfolge der Kinderfußballreform. «<br />
STEFAN GOGG<br />
fenen Plattform „Players first“ Trainingsvideos<br />
zur Verfügung stellt, die den Trainer:innen<br />
bei der Trainingsgestaltung helfen<br />
sollen. Thomas Eidler (Gesamtleiter <strong>ÖFB</strong>-<br />
Trainerakademie) erklärt: „Mit ‚Players First‘<br />
und der Fokussierung auf Elite-Ausbildungen<br />
im Nachwuchsbereich, sowie einem erweiterten<br />
und spezialisierten Angebot an Fortund<br />
Weiterbildungen, zielen wir darauf ab,<br />
unsere Trainerinnen und Trainer bestmöglich<br />
zu unterstützen.“ Dabei helfen auch Masterclasses<br />
und ein umfassendes System durch<br />
» Im Mittelpunkt steht<br />
für uns die umfassende<br />
individuelle Ausbildung<br />
unserer Spieler:innen. «<br />
MARTIN SCHERB<br />
Mentoring und Tutoring. Besser ausgebildete<br />
Trainer:innen sorgen zudem für besser<br />
ausgebildete Spieler:innen. „So leisten wir<br />
unseren Beitrag, um dynamische, mutige<br />
Spielerinnen und Spieler auszubilden.“<br />
Enge Vernetzung<br />
Von all diesen Vorteilen sollen auch die Spielerinnen<br />
in der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie profitieren.<br />
„Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie vereint<br />
die Besten mit den Besten und verfolgt einen<br />
ganzheitlichen Ausbildungsgedanken. Sportliches<br />
Ziel der täglichen Arbeit ist es, die<br />
Spielerinnen auf internationalem Niveau für<br />
das Frauen-Nationalteam auszubilden“, sagt<br />
Isabel Hochstöger (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball).<br />
Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />
spiegelt damit auch die enge Vernetzung und<br />
Zusammenarbeit aller Säulen der Direktion<br />
Sport wider. „Es ist ein riesiges Know-how,<br />
auf das wir zurückgreifen können“, so Hochstöger<br />
weiter.<br />
Es wird schnell klar, wie viel Arbeit und<br />
Energie von allen Teilbereichen der Direktion<br />
Sport investiert wird, damit ein so erfolgreiches<br />
Jahr wie 2023 möglich wird. „Dafür ist<br />
es wichtig, dass die sechs Säulen der Direktion<br />
Sport eng zusammenarbeiten und wir<br />
gemeinsam in eine Richtung gehen“, stellt<br />
Schöttel klar.<br />
Um nachhaltig erfolgreich zu sein, würde<br />
es aber noch mehr benötigen, wie der<br />
Sportdirektor weiter ausführt. „Du brauchst<br />
Geduld und Durchhaltevermögen, wenn es<br />
einmal nicht so läuft.“ Gemeinsam mit seinen<br />
Mitarbeiter:innen der Direktion Sport soll<br />
der eingeschlagene Weg in den kommenden<br />
Jahren fortgesetzt werden, auch wenn es<br />
einmal Rückschläge geben sollte. „Ich bin<br />
überzeugt, dass wir mit diesem Team gut<br />
aufgestellt sind für die nächsten Jahre“, so<br />
Schöttel.<br />
» Mit ‚Players First‘ und der Fokussierung auf Elite-Ausbildungen<br />
im Nachwuchsbereich, sowie einem erweiterten und spezialisierten<br />
Angebot an Fort- und Weiterbildungen, zielen wir darauf ab,<br />
unsere Trainerinnen und Trainer bestmöglich zu unterstützen. «<br />
THOMAS EIDLER<br />
» Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />
vereint die Besten mit<br />
den Besten und verfolgt<br />
einen ganzheitlichen Ausbildungsgedanken.<br />
Sportliches<br />
Ziel der täglichen Arbeit<br />
ist es, die Spielerinnen<br />
auf internationalem Niveau<br />
für das Frauen-Nationalteam<br />
auszubilden. «<br />
ISABEL HOCHSTÖGER<br />
GEPA-PICTURES.COM (4)<br />
44<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
„Die Spannung tut<br />
der Bundesliga gut“<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Mariella El Sherif trägt seit ihrer Jugend das Trikot des SK Sturm<br />
Graz. Vor dem Start der Rückrunde in der ADMIRAL Frauen<br />
Bundesliga verrät die Nachwuchs-Nationalteam-Torhüterin,<br />
welche Ziele sie mit ihrem Klub in der Rückrunde verfolgt.<br />
Sturm-Torhüterin Mariella<br />
El Sherif hat mit den Grazern<br />
auf lange Sicht große<br />
Ambitionen.<br />
<strong>ÖFB</strong> CORNER: Mariella, die Winterpause<br />
in der ADMIRAL Frauen Bundesliga hält<br />
schon lange an. In wenigen Tagen geht es<br />
für euch mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger<br />
SPG FC Lustenau/FC Dornbirn<br />
Ladies weiter. Wie groß ist die Sehnsucht<br />
nach der Rückkehr der Frauen-Bundesliga?<br />
MARIELLA EL SHERIF: Wir haben eine intensive<br />
und lange Vorbereitung hinter uns,<br />
dazu viele Testspiele und ein Trainingslager<br />
absolviert, in dem wir viele taktische Feinschliffe<br />
vorgenommen haben. Wir können es<br />
kaum erwarten, gemeinsam mit dem Team<br />
wieder auf dem Platz zu stehen, Siege zu<br />
feiern und freuen uns einfach wieder, wenn<br />
der Ball in der Bundesliga rollt.<br />
Letzte Saison stand am Ende für euch der<br />
Vizemeistertitel. In dieser Spielzeit ist St.<br />
Pölten bisher wieder das Maß aller Dinge.<br />
Wann ist die Zeit für einen anderen Meister<br />
als St. Pölten gekommen, und ist der<br />
SK Sturm Graz in naher Zukunft ein Titelkandidat?<br />
Wenn man eine Saison als Vizemeister abschließt,<br />
setzt man sich natürlich auch gewisse<br />
hohe Ziele. Wir hatten im vergangenen<br />
Sommer viele Abgänge, dazu einen Trainer-<br />
46<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
ADMIRAL FRAUEN BUNDESLIGA<br />
INTERVIEW JONAS DORMANN<br />
wechsel und ein neues Trainerteam. Es dauert<br />
immer eine gewisse Zeit, bis die neuen<br />
Ideen greifen und wirken. Wir haben in der<br />
Vorbereitung gesehen, dass wir defensiv<br />
stabiler geworden sind. Natürlich wäre ein<br />
Meistertitel einmal schön, aber St. Pölten hat<br />
extrem viel Vorsprung und das kommt realistischerweise<br />
noch viel zu früh. Aber wir<br />
wollen immer angreifen.<br />
Ihr steht aktuell auf Platz vier und liefert<br />
euch einen spannenden Dreikampf mit<br />
der Vienna und Altach um die erste Verfolgerposition<br />
hinter Tabellenführer St.<br />
Pölten. Wie schätzt du eure Chancen auf<br />
die Verteidigung des Vizemeistertitels ein?<br />
Was spricht für dich und dein Team?<br />
Ich denke schon, dass wir die Qualität haben,<br />
den Vizemeistertitel zu verteidigen, das ist<br />
auch unser Ziel. Wir sind in der Lage, jedem<br />
Gegner weh zu tun und ich denke, es ist auch<br />
für die Liga gut, dass es auf den Verfolgerplätzen<br />
spannend ist. Das darf gerne so<br />
bleiben, wenn wir dann am Ende auf Platz<br />
zwei stehen.<br />
Die Winterpause hat euch viel Zeit gegeben,<br />
die Hinrunde zu analysieren und<br />
konkrete Dinge zu verbessern. Wo wollt<br />
ihr euch im Detail in der zweiten Saisonhälfte<br />
verbessern?<br />
Wir haben viel Wert auf die Defensive gelegt<br />
und in der Vorbereitung fünf Testspiele in<br />
Serie zu null gespielt. Offensiv haben uns in<br />
der Hinrunde oft die Ideen gefehlt. Das wollen<br />
wir im Frühjahr besser machen.<br />
Gemeinsam mit Zoe Steenhuis (SPG SCR<br />
Altach/FFC Vorderland) und Carina<br />
Schlüter (spusu SKN St. Pölten) hast<br />
du vier von neun Hinrundenspielen<br />
zu null gespielt. Gibt es unter<br />
Torfrauen auch einen internen<br />
Kampf um die weiße Weste am<br />
Ende der Saison, wie bei den<br />
Stürmerinnen um die Torjägerinnen-Krone?<br />
Ich muss gestehen, ich habe<br />
diese Statistik gar nicht im<br />
Kopf gehabt. Für mich gibt<br />
es da ehrlicherweise kein<br />
Battle, ich möchte jedes<br />
Spiel zu null spielen. Dass<br />
das natürlich nicht immer<br />
möglich ist, ist klar.<br />
» Natürlich wäre<br />
ein Meistertitel<br />
einmal schön,<br />
aber St. Pölten<br />
hat extrem viel<br />
Vorsprung. «<br />
Starke Vorbilder:<br />
El Sherif hat sich viel<br />
von Manuela Zinsberger<br />
und Manuel Neuer<br />
abgeschaut.<br />
<strong>ÖFB</strong>/KARACAM<br />
Welches persönliche Ziel verfolgst du in<br />
der Rückrunde mit Sturm Graz?<br />
Unser Ziel ist der Vizemeistertitel, dazu möchte<br />
ich meinen Teil für das Team beitragen, die<br />
Mannschaft unterstützen und natürlich noch<br />
weniger Tore als in der Hinrunde bekommen.<br />
Im Frauenfußball wird immer wieder viel<br />
über fehlende weibliche Vorbilder gesprochen.<br />
Hattest du in deiner Jugend welche?<br />
Ich hatte kein spezielles, dafür mehrere. Bei<br />
den Männern habe ich immer extrem gerne<br />
Manuel Neuer zugeschaut, wie er sein Offensivspiel<br />
beherrscht und den Raum hinter<br />
der letzten Kette kontrolliert. Bei den Frauen<br />
war und ist Manuela Zinsberger natürlich mein<br />
Vorbild, ihr Werdegang von der <strong>ÖFB</strong> Frauen-<br />
Akademie zu Bayern München und Arsenal<br />
London sind unglaubliche Schritte. Auf sie<br />
schaue ich auf jeden Fall hoch. Aber auch bei<br />
den Männern hab ich Torhütern wie Marc-<br />
Andre ter Stegen oder Iker Casillas immer<br />
gerne zugeschaut.<br />
Wo siehst du deine Stärken als<br />
Torfrau?<br />
Ich denke, dass ich im Offensivspiel<br />
und mit dem Fuß sehr stark bin.<br />
Nicht ohne Grund habe ich mein<br />
Bundesliga-Debüt gegen Altach<br />
im Mittelfeld als Sechser gegeben,<br />
kann zudem auch als<br />
Innenverteidigerin spielen. Das<br />
ist sicherlich nicht alltäglich und<br />
etwas Besonderes.<br />
Du bist zwar in Hartberg geboren,<br />
aber man könnte sagen,<br />
dass du eine Grazerin durch und<br />
durch bist, denn seit deiner Jugend<br />
spielst du für den SK Sturm.<br />
Wie steht es mit deinen Karriereplänen?<br />
Wagst auch du nach<br />
dieser Saison den Sprung ins<br />
europäische Ausland?<br />
Ich liebe den Verein und bin richtig<br />
gerne hier. Wie es weitergeht,<br />
werden wir sehen. Viele haben<br />
schon letzten Sommer erwartet,<br />
dass ich den Sprung ins Ausland<br />
machen werde. Aber ich will mir<br />
die Zeit geben, bis der richtige<br />
Zeitpunkt gekommen ist. Das Ziel<br />
ist natürlich, irgendwann im Ausland<br />
zu spielen.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 47
BUNDESLIGA<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Du träumst<br />
von einer<br />
Karriere im<br />
Fußball?<br />
Jetzt bewerben!<br />
Die Bewerbungsphase für den neuen<br />
Jahrgang des Bundesliga-Campus‘,<br />
die Sportmanagement-Ausbildung der<br />
Österreichischen Fußball-Bundesliga,<br />
ist gestartet und läuft noch bis inklusive<br />
15. Mai 20<strong>24</strong>. In insgesamt 14 Modulen<br />
und bei zwei Exkursionen bekommen die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine fundierte<br />
und praxisnahe Ausbildung und werden<br />
so auf die Anforderungen des modernen<br />
Fußballs vorbereitet.<br />
Dabei werden betriebswirtschaftliche<br />
Themen ebenso behandelt wie persönlichkeitsbildende<br />
Aspekte. Gastvorträge von<br />
Klub- oder Verbandsmitarbeitern und Module<br />
wie „Spieltagsorganisation“ oder „Lizenzierung“<br />
bieten einen Einblick in die Abläufe<br />
eines Bundesliga-Klubs. Als Vortragende<br />
fungieren aktuelle MitarbeiterInnen von Klubs<br />
und Verbänden, Gremienmitglieder und erfahrene<br />
Management- und Persönlichkeits-<br />
Coaches.<br />
Ausbildung als Grundstein<br />
für Erfolge<br />
Neben einer allgemein-fachspezifischen Ausbildung<br />
ist dabei insbesondere eine Ausbildung<br />
in den Besonderheiten des modernen<br />
Fußballgeschäfts wesentlich. Die Österreichische<br />
Fußball-Bundesliga vermittelt das<br />
dafür notwendige Wissen bereits seit mehr<br />
als 25 Jahren in ihrem Sportmanagement-<br />
Lehrgang. Im Jahr 2020 wurde der Lehrgang<br />
gemeinsam mit dem Internationalen Fußball-<br />
Institut neu aufgesetzt und unter anderem<br />
mit eLearning-Möglichkeiten an die Anforderungen<br />
der modernen Berufswelt und des<br />
dichtgedrängten Terminplans im modernen<br />
Fußball angepasst.<br />
Pressesprecher Mathias Slezak ist<br />
seitens der Bundesliga für die<br />
Ausbildung beim Campus zuständig.<br />
Prominente Absolventen<br />
Seit dem ersten Lehrgang im Jahr 1996<br />
haben bereits mehr als 170 TeilnehmerInnen<br />
die Ausbildung absolviert, sich dadurch weitergebildet<br />
oder den Einstieg ins Fußballmanagement<br />
geschafft. So zählen unter anderem<br />
der heutige Bayern-Sportdirektor Christoph<br />
Freund, <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel<br />
oder auch Hartberg-Trainer Markus<br />
Schopp zu den bisherigen Absolventen der<br />
Ausbildung – ebenso wie viele weitere MitarbeiterInnen<br />
von Klubs, Liga und Verbänden.<br />
Einblicke im In- und Ausland<br />
Bisherige Exkursionen führten unter anderem<br />
zum FC Basel, Young Boys Bern, Bayern<br />
München, Manchester United oder der<br />
UEFA. Die Abschlussexkursion des Lehrgangs<br />
2022/23 führte die Gruppe vor wenigen<br />
Wochen nach Frankfurt zu Eintracht<br />
Frankfurt, DFB, DFL, EURO <strong>24</strong> und dem<br />
Deutschen Olympischen Sportbund. Dazu<br />
gibt es noch mehrere Kaminabende, bei<br />
denen Persönlichkeiten im exklusiven und<br />
entspannten Rahmen über den österreichischen<br />
Fußball und ihren Werdegang plaudern.<br />
Zur Bewerbung<br />
In einem ersten Schritt müssen die Bewerberinnen<br />
und Bewerber bis 15. Mai 20<strong>24</strong><br />
ihren Lebenslauf und ein Motivationsschreiben<br />
einreichen. Ende Mai finden die Bewerbungsgespräche<br />
statt, der Lehrgang startet<br />
im Oktober 20<strong>24</strong>. Alle Informationen und<br />
den Link zur Bewerbung finden Sie auf<br />
www.bundesliga-campus.at<br />
48<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Du auch?<br />
Auf die Plätze!<br />
Fußball, los:<br />
wirliebenleder.at
FUTSAL<br />
TEXT PHILIP SAUER<br />
Heim-Quali als<br />
Prüfung für den Lehrer<br />
David Rajkovic ist nicht nur Sportlehrer, sondern<br />
auch Leistungsträger beim Futsal-Nationalteam.<br />
Der Wiener blickt auf die EM-Quali-<br />
Vorrunde und spricht über Aufstiegschancen,<br />
die Rolle der Fans, seine Liebe zum Sport<br />
und die Karriere nach der Karriere.<br />
Mit „sehr positiven Gefühlen“ blickt<br />
David Rajkovic den kommenden<br />
Aufgaben des Futsal-Nationalteams<br />
entgegen. Kein Wunder,<br />
denn von 11. bis 14. April steht<br />
die Qualifikations-Vorrunde zur<br />
UEFA Futsal EURO 2026 an. Und das auf<br />
heimischem Parkett. Das Mini-Turnier der<br />
Gruppe B wird im Sportzentrum Eisenstadt<br />
ausgetragen. Damit wird das Futsal-Nationalteam<br />
erstmals Länderspiele im Burgenland<br />
absolvieren.<br />
„Es ist schon irgendwie ein Traum, dass<br />
wir die Quali zu Hause spielen, unseren<br />
Familien und Freunden zeigen können, was<br />
wir draufhaben. Ich glaube, ich kann für alle<br />
sprechen, wenn ich sage, dass es extremen<br />
Spaß macht, wenn die Halle voll ist und man<br />
vor den eigenen Fans spielt“, so der Teamspieler.<br />
Die Quali-Gegner Bulgarien (11. April),<br />
San Marino (12. April) und Israel (14. April)<br />
sind für ihn weitgehend Unbekannte. Wenig<br />
verwunderlich, denn es kam für das Futsal-<br />
Nationalteam noch nie zum Duell mit einer<br />
dieser Nationen. Er vertraue aber voll auf die<br />
Analyse des Trainerteams und rechne sich<br />
gute Aufstiegschancen aus, merkt Rajkovic<br />
an. Dazu verspricht er: „Wir werden unser<br />
Bestes geben.“<br />
FUTSAL EM-<br />
QUALIFIKATION<br />
VORRUNDE<br />
GRUPPE B<br />
Israel<br />
Bulgarien<br />
Österreich (Gastgeber)<br />
San Marino<br />
Israel – San Marino<br />
Do., 11. April, 14:00 Uhr<br />
Österreich – Bulgarien<br />
Do., 11. April, 17:00 Uhr<br />
Bulgarien – Israel<br />
Fr., 12. April, 15:00 Uhr<br />
Österreich – San Marino<br />
Fr., 12. April, 18:00 Uhr<br />
San Marino – Bulgarien<br />
So., 14. April, 11:00 Uhr<br />
Israel – Österreich<br />
So., 14. April, 14:00 Uhr<br />
GRUPPE A<br />
Zypern (Gastgeber), Andorra,<br />
Estland, Nordirland<br />
GRUPPE C<br />
Schweiz (Gastgeber), Malta<br />
Gibraltar, Schottland<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />
„Haben uns extrem<br />
weiterentwickelt“<br />
Im Jahr 2020 trat das Futsal-Nationalteam<br />
zum ersten und bisher einzigen Mal bei einer<br />
EM-Quali an. Damals schied man in einer<br />
Gruppe mit Georgien, Deutschland und Kosovo<br />
punktelos aus. Rajkovic: „Wir haben<br />
uns seit damals extrem weiterentwickelt.<br />
Ich glaube, dass man das auch in der WM-<br />
Quali schon gesehen hat.“<br />
Bei der WM-Quali schrieb Österreich im<br />
Jahr 2022 nach Duellen gegen Schweden,<br />
Albanien und Andorra mit dem erstmaligen<br />
Erreichen der Hauptrunde Geschichte. Dort<br />
musste das Futsal-Nationalteam gegen die<br />
Top-Nationen Belgien und Georgien anschließend<br />
Lehrgeld bezahlen. Nach vier Niederlagen<br />
hieß die Devise: „Aufstehen, weitermachen!“<br />
2023 konnte das Aufgebot von Teamchef<br />
Patrik Barbic dann die nächsten Entwicklungsschritte<br />
setzen und in Testspiel-Doppeln<br />
gegen Malta (8:2 bzw. 2:5), die Schweiz (3:2<br />
50<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
David Rajkovic<br />
traut dem österreichischen<br />
Futsal-Nationalteam<br />
viel zu und hat<br />
die Hauptrunde<br />
der Europameisterschaft<br />
fest im<br />
Visier.<br />
bzw. 5:4) und Zypern (1:1 bzw. 5:0) Selbstvertrauen<br />
tanken.<br />
„Wir haben ein sehr gutes Mannschaftsgefüge,<br />
sind alle gut aufeinander abgestimmt<br />
und sind auch futsal-technisch viel weiter“,<br />
so Rajkovic, der große Teile seines Lebens<br />
dem runden Leder verschrieben hat.<br />
Der Sportlehrer spielt in der Regionalliga<br />
Ost beim Wiener Sport-Club Fußball, übt<br />
Beachsoccer aus und zeigt im Nationalteam<br />
sowie bei Stella Rossa auf dem Parkett sein<br />
Können. Bei Österreichs Rekordmeister ist<br />
der Wiener Kapitän und hat bereits mehr als<br />
100 Spiele bestritten.<br />
Für das Futsal-Nationalteam, wo er sich<br />
in einer Führungsrolle sieht, war Rajkovic<br />
bisher 18 Mal im Einsatz und erzielte dabei<br />
drei Treffer. Alle im vergangenen Jahr. „Toreschießen<br />
ist für mich nicht das Wichtigste.<br />
Der Erfolg der Mannschaft steht an oberster<br />
Stelle. Aber ich schieße gerne Tore. Es macht<br />
Spaß – vor allem für das Nationalteam“, so<br />
Rajkovic, der meint, dass es gerne so weitergehen<br />
könne.<br />
Der Futsal helfe ihm auch dabei, ein<br />
besserer Fußballer zu werden. „Gerade beim<br />
Spiel in engen Räumen oder was die Technik<br />
betrifft, hat mir der Futsal-Sport im Fußball<br />
weitergeholfen. Spieler wie Neymar oder<br />
Ronaldinho, da gibt es ganz viele Beispiele,<br />
kommen auch aus dem Futsal. Es ist kein<br />
Zufall, dass sie technisch sehr versiert sind“,<br />
sagt Rajkovic.<br />
Deshalb baut der Sportlehrer den Futsal<br />
auch in seine Turnstunden ein. In der Halle<br />
werde bei ihm nur mit einem Futsal-Ball<br />
gespielt, draußen dürfe es natürlich auch<br />
gerne der Fußball sein.<br />
Dem runden Leder will Rajkovic auch<br />
nach seiner aktiven Karriere verbunden bleiben.<br />
„Später einmal als Trainer zu agieren<br />
ist schon etwas, das in meinem Kopf herumschwirrt“,<br />
sagt er und hält fest: „Der Fußball<br />
und der Futsal werden immer ein Teil<br />
von mir bleiben.“<br />
Wer die beiden Sportarten verbindet,<br />
müsse ohnehin auch ein bisschen verrückt<br />
sein, da „ein enormer Aufwand“ betrieben<br />
wird, merkt der 29-Jährige lachend an. Trotzdem<br />
freue er sich schon auf die Zusammenkunft<br />
des Nationalteams im Zuge der EM-<br />
Quali. „Ich habe dort viele Freunde. Man<br />
verbindet viel miteinander, hat extremen<br />
Spaß und sammelt coole Erfahrungen. Ich<br />
glaube, dass wir viel erreichen können. Der<br />
Aufstieg in die nächste Quali-Runde ist sicher<br />
möglich.“<br />
Die besten Zwei der jeweiligen Gruppen<br />
schaffen es in die Hauptrunde, wo ab Dezember<br />
20<strong>24</strong> dann auch die 34 topgesetzten<br />
Teams des UEFA-Rankings einsteigen. Die<br />
Endrunde findet zwischen 18. Jänner und 8.<br />
Februar 2026 in Lettland und Litauen statt.<br />
Die beiden Gastgeber sind fix qualifiziert.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 51
MEHR ALS SPORT<br />
HELFENDE HÄNDE<br />
Wir reichen unsere<br />
„Helfenden Hände“<br />
Der Österreichische Fußball-Bund hat in Kooperation<br />
mit dem Kärntner Fußballverband<br />
und der Österreichischen Gesundheitskasse<br />
das Projekt „Helfende Hände“ ins Leben gerufen,<br />
das Fußballvereine in Kärnten auf dem<br />
Weg zu einem zertifizierten „<strong>ÖFB</strong> Superklub“<br />
begleiten wird.<br />
Ein Projekt, …<br />
•… das den Verein und speziell die Nachwuchsarbeit<br />
in den Mittelpunkt stellt.<br />
•… das dabei unterstützt, gesunde, sichere<br />
und selbstständige Vereine zu entwickeln.<br />
•… das sich an den Bedürfnissen und Zielen<br />
der Vereine sowie an deren bestehenden<br />
Stärken und Schwächen orientiert.<br />
Die Kooperationspartner helfen Vereinen<br />
dabei, mit einem ganzheitlichen Ansatz Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, die das Wohlbefinden<br />
und die Gesundheit aller Menschen<br />
im Verein stärken und fördern werden.<br />
Erreicht werden soll dies in Zusammenarbeit<br />
mit einem Vertreter des Kärntner Fußballverbandes,<br />
der „Helfenden Hand“, um<br />
das Entwicklungspotenzial der Vereine auszuschöpfen.<br />
„Es würde mich sehr freuen, wenn<br />
zahlreich von diesem Angebot Gebrauch<br />
gemacht wird. Das Projekt unterstützt Vereine<br />
dabei, in den nächsten Jahren, in vielerlei<br />
Hinsicht wie rechtlichen, organisatorischen,<br />
administrativen oder sportlichen<br />
Fragestellungen eine professionelle Unterstützung<br />
und Begleitung zu erhalten. Ziel ist<br />
es, dass die Vereine in den jeweiligen Gemeinden<br />
und Regionen auch in Zukunft noch<br />
» Ziel ist es, dass<br />
die Vereine auch<br />
in Zukunft noch<br />
für die jungen<br />
Menschen da sind<br />
und eine Heimat<br />
für den Fußball<br />
bleiben. «<br />
<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY<br />
für die jungen Menschen da sind und eine<br />
Heimat für den Fußball bleiben“, sagt <strong>ÖFB</strong>-<br />
Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />
KFV-Präsident Martin Mutz fügt an:<br />
„Beim Projekt „Helfende Hände“ werden<br />
Hilfeleistungen in speziellen Themen, wie<br />
der Suche von Trainerinnen und Trainern oder<br />
der Suche von Spielerinnen und Spielern<br />
sowie im Kampf gegen Gewalt oder Rassismus<br />
angeboten. Wir freuen uns, die Vereine<br />
unterstützen zu dürfen.“<br />
Die ersten Schritte<br />
für die Vereine …<br />
Nach der Registrierung unter www.wirliebenleder.at/helfende-haende/<br />
und Zusendung<br />
einer Anmeldebestätigung erfolgt die Vereinbarung<br />
eines ersten persönlichen Termins<br />
direkt im Vereinsumfeld mit der „Helfenden<br />
Hand“. Anschließend beginnt die Zusammenarbeit.<br />
Doch was genau können der <strong>ÖFB</strong>,<br />
die ÖGK und die „Helfende Hand“ eigentlich<br />
für die Vereine tun?<br />
• Wir unterstützen dabei, Trainer:innenteams<br />
im Vereinsumfeld weiterzuentwickeln, helfen<br />
bei der Suche nach neuen Trainer:innen<br />
und Funktionär:innen oder bei der Umsetzung<br />
inklusiver Projekte, um neue Mitglie-<br />
52<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
der zu gewinnen und Vereine fit für die<br />
Zukunft zu machen.<br />
• Wir stellen unser Know-how zur Verfügung<br />
und helfen dabei, Vereine zu einem sicheren<br />
und gesunden Umfeld für Kinder und<br />
Jugendliche zu machen.<br />
• Wir qualifizieren Personen im Verein, um<br />
langfristig und nachhaltig gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen und Initiativen zu<br />
setzen.<br />
• Wir assistieren bei der Aufarbeitung von<br />
Konflikten, helfen dabei, Gewalt und Diskriminierung<br />
langfristig vorzubeugen oder<br />
widmen uns der nachhaltigen Stärkung<br />
von Ehrenamtlichkeit im Verein.<br />
•Wir stellen Angebote zur Verfügung, die zu<br />
einem gesünderen Lebensstil motivieren.<br />
•Und wir liefern Daten, die als Basis dafür<br />
dienen werden, erste Entwicklungsschritte<br />
in Vereinen sofort umsetzen zu können.<br />
ÖGK-Obmann Matthias Krenn zeigt sich<br />
vom Projekt begeistert: „Als Österreichische<br />
Gesundheitskasse sind wir stolz darauf,<br />
gemeinsam mit dem Österreichischen Fußball-Bund<br />
das Projekt ‚Helfende Hände‘ ins<br />
Leben gerufen zu haben. Diese Partnerschaft<br />
vereint die Kräfte zweier Institutionen, um<br />
soziale Verantwortung zu übernehmen und<br />
Gemeinsam stark:<br />
Das Projekt „Helfende<br />
Hände“ unterstützt<br />
Vereine aus Kärnten.<br />
positive Veränderungen in unserer Gesellschaft<br />
zu bewirken. Die Verbindung von Sport<br />
und Gesundheit ist von zentraler Bedeutung<br />
für unser Wohlbefinden, sowohl körperlich<br />
als auch geistig. Der <strong>ÖFB</strong> bringt seine einzigartige<br />
Plattform und Reichweite ein, um<br />
das Bewusstsein für wichtige gesundheitliche<br />
Themen zu schärfen und die Lebensqualität<br />
vieler Menschen zu verbessern.“<br />
Eine Registrierung für das Projekt bietet<br />
Vereinen aus Kärnten die Chance, Teil einer<br />
einzigartigen Community zu werden. Nach<br />
Abschluss des gemeinsamen Prozesses<br />
wartet eine <strong>ÖFB</strong> Superklub-Zertifizierung in<br />
Gold oder Silber.<br />
Teilnahmeberechtigt sind 20<strong>24</strong> bis zu<br />
40 Amateurfußballvereine des KFV ab<br />
der 3. Leistungsstufe!<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 53
Die Landesverbände des <strong>ÖFB</strong><br />
TIROL<br />
LUMAX und der TFV<br />
vereinbaren Kooperation<br />
Der Tiroler Fußballverband (TFV), vertreten durch Präsident<br />
Dr. Josef Geisler, und Matthias Rössler, Geschäftsführer<br />
der LUMAX GmbH, schließen eine mehrjährige<br />
Kooperation. LUMAX ist auf Gesamtlösungen rund ums<br />
Licht spezialisiert und wird den TFV und seine Vereine in Fragen<br />
rund um Flutlichtbeleuchtungen von Fußballplätzen unterstützen.<br />
Teil der Vereinbarung ist die Präsentation individueller Beleuchtungslösungen<br />
von LUMAX bei offiziellen Veranstaltungen des TFV.<br />
Hierbei sollen den Vereinen Lösungen vorgestellt werden, die den<br />
Anforderungen der Fußballplätze in Tirol entsprechen. „Wir freuen<br />
uns über die mehrjährige Zusammenarbeit. Optimale Lichtverhältnisse<br />
auf unseren Fußballplätzen sind für einen sicheren und reibungslosen<br />
Trainings- und Spielbetrieb unerlässlich. Die Verletzungsgefahr<br />
wird durch professionelle Beleuchtung deutlich minimiert.<br />
Wir sind überzeugt, dass von dieser Zusammenarbeit alle<br />
Beteiligten profitieren werden“, sagt TFV-Präsident Josef Geisler.<br />
VFV<br />
VORARLBERG<br />
VFV-Präsident Horst Lumper<br />
einstimmig wiedergewählt<br />
Der Vorarlberger Fußballverband hielt in Bregenz seine 61.<br />
Ordentliche Hauptversammlung ab. Präsident Dr. Horst<br />
Lumper, der seit dem Jahr 2006 im Amt ist, wurde einstimmig<br />
wiedergewählt. Von 68 Vorarlberger Fußballvereinen<br />
(ordentliche Mitglieder) waren 47 stimmberechtigte Vereine anwesend.<br />
Zu Gast waren <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer, <strong>ÖFB</strong>-Generalsekretär<br />
Thomas Hollerer, Präsidenten bzw. Vizepräsidenten und<br />
Geschäftsführer anderer Landesverbände sowie auch Vertreter der benachbarten<br />
Fußballverbände. Ehrenpräsident und NR-Abgeordneter Karlheinz<br />
Kopf, Sportlandesrätin Martina Rüscher, Bürgermeister Michael<br />
Ritsch und Sportstadtrat Michael Felder ehrten die Veranstaltung ebenfalls<br />
mit Ihrer Anwesenheit. Alle Wahlvorgänge im Rahmen der Hauptversammlung<br />
des Vorarlberger Fußballverbandes erfolgten einstimmig. Präsident<br />
Horst Lumper wurde in diesem feierlichen Rahmen auch das<br />
<strong>ÖFB</strong>-Ehrenzeichen in Gold verliehen.<br />
TFV<br />
WFV<br />
WIEN<br />
Premieren beim 21. WFV-<br />
Jugendfußball-Hallenturnier<br />
Das Jugendfußball-Hallenturnier des WFV kam zum 21. Mal in<br />
der Sporthalle Hopsagasse zur Austragung. In die Siegerliste<br />
der sieben vertretenen Altersstufen trugen sich WAF (U11),<br />
Stadlau (U12), FAC (U13), Mauerwerk (U14), FAC (U15), Wiener<br />
Sportklub (U16) und FAC (U18) ein. Das größte österreichische<br />
Nachwuchsturnier in der Halle erlebte am letzten Spieltag eine<br />
Premiere: den Futsal-Bewerb der U11-Mannschaften. Eine weitere Neuerung<br />
gab es mit<br />
dem am vorletzten<br />
Tag ausgetragenen<br />
Mädchen U14-Cup,<br />
bei dem sich Traiskirchen<br />
den Sieg holte.<br />
WFV-Präsident Robert<br />
Sedlacek zum<br />
21. Hallenspektakel:<br />
„Die Zuseher bekamen<br />
spannungsgeladene<br />
Spiele zu sehen.<br />
Das erwartet<br />
man sich auch von<br />
Hallenmatches. Ich möchte nicht verabsäumen, das Engagement aller<br />
Beteiligten positiv hervorzuheben.“ WFV-Generalsekretär Christian<br />
Schlosser ergänzt: „Unser neuntägiges Jugendturnier auf dem Parkett<br />
war erneut erfolgreich. Nicht unerwähnt lassen will ich unser erstmals<br />
ausgetragenes – von der FIFA anerkanntes – U11 Futsal-Turnier, das sich<br />
großen Interesses erfreute.“<br />
SALZBURG<br />
SFV Mädchen Fußballcamp 20<strong>24</strong><br />
Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Sommer, freuen<br />
wir uns mitteilen zu dürfen, dass im August 20<strong>24</strong> das zweite<br />
SFV Fußballcamp nur für Mädchen stattfinden wird. In enger<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>ÖFB</strong> und dem Land Salzburg<br />
ist es uns gelungen, wiederum ein sehr attraktives und abwechslungsreiches<br />
Angebot für die Teilnehmerinnen zu gestalten. Die Mädchen können<br />
einerseits vormittags das Angebot der seit Jahren erfolgreichen Veranstaltung<br />
„Jugend zum Sport“ nutzen. Das Fußballcamp startet täglich<br />
ab 12.00 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen im Bio-Restaurant<br />
„Deck 12“. Anschließend finden die Trainings im ULSZ Rif statt. Die<br />
Mädchen werden ausgestattet mit T-Shirts, Shorts, Zip Sweater und<br />
Stutzen. Ebenso erhält jede einen eigenen Puma-Ball. Der SFV wird dafür<br />
Sorge tragen, dass die top ausgebildeten Fußballtrainer:innen alle<br />
Mädchen individuell auf dem jeweiligen Leistungsniveau abholen und<br />
betreuen. Das oberste Ziel ist, dass alle teilnehmenden Mädchen Spaß<br />
haben und mit persönlichen Erfolgserlebnissen nach Hause kommen.<br />
Eine Anmeldung ist unter www.sfv.at möglich.<br />
SFV<br />
54<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
KFV<br />
KÄRNTEN<br />
Martin Mutz im Amt des<br />
KFV-Präsidenten bestätigt<br />
140 stimmberechtigte Vereine aus Kärnten und Osttirol, zahlreiche<br />
Ehrengäste – angeführt von <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer – im<br />
Lakeside Park Klagenfurt zur Ordentlichen Hauptversammlung des<br />
Kärntner Fußballverbandes ein. Vor dem Hauptpunkt des Abends –<br />
der Wahl zum KFV-Präsidenten – wurde der ehemalige KFV- und mittlerweile<br />
<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer einstimmig zum Ehrenpräsidenten<br />
des Kärntner<br />
Fußballverbandes<br />
ernannt. Er<br />
nahm diese Auszeichnung<br />
erfreut an.<br />
Anschließend folgte<br />
die Wahl zum KFV-<br />
Präsidenten. Von 138<br />
gültigen Stimmen<br />
entfielen 73 auf Martin<br />
Mutz. Gegenkandidat<br />
Manfred Mertel<br />
erhielt 65 Stimmen.<br />
Somit bleibt Martin<br />
Mutz mit seinem Team für die nächsten vier Jahre an der Spitze des<br />
Kärntner Fußballverbandes. Präsident Mutz bedankte sich bei allen<br />
teilnehmenden Vereinen und freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
in den kommenden Jahren.<br />
BURGENLAND<br />
Georg Pangl zum neuen<br />
BFV-Präsidenten gewählt<br />
149 von 151 stimmberechtigten Vereinen, der gesamte<br />
BFV-Vorstand sowie zahlreiche Ehrengäste<br />
fanden sich am Samstagvormittag im Kulturzentrum<br />
Eisenstadt ein, um die Weichen für die nächste Funktionsperiode<br />
bis 2028 im burgenländischen Fußball zu legen. BFV-Präsident<br />
Günter Benkö, der sich für die Wahl 20<strong>24</strong> nicht mehr zur Verfügung<br />
stellte, eröffnete die<br />
Mitgliederversammlung<br />
mit einer Gedenkminute<br />
und begrüßte<br />
im Anschluss die Ehrengäste<br />
um <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer,<br />
Sportdirektor Peter<br />
Schöttel und Landtagspräsident<br />
Robert<br />
Hergovich. Nach der<br />
Ehrung langjähriger,<br />
verdienstvoller<br />
Funktionär:innen ging<br />
es an die Wahl des<br />
neuen Präsidenten und<br />
dessen Teams. In der Abstimmung um das Amt des Präsidenten erhielt<br />
Georg Pangl mit 85:78 Stimmen im ersten Wahlgang die Mehrheit gegenüber<br />
Alfred Kollar. „Ich bin beeindruckt und überwältigt vom Ergebnis.<br />
Anscheinend konnte ich die Vereine in den Gesprächen überzeugen“,<br />
so der neue BFV-Präsident.<br />
BFV<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Vereinscoaching<br />
startet in NÖ<br />
Anfang März präsentierten der Niederösterreichische Fußballverband und<br />
die Österreichische Gesundheitskasse im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
neue Wege der Zusammenarbeit und ein innovatives, neues Angebotsspektrum<br />
für die niederösterreichischen Fußballvereine. Hier gibt es alle<br />
Details zum Erfolgsmodell „Vereinscoaching“, das nun auch in Niederösterreich<br />
angeboten wird. Fußballvereine sind wichtige Ankerpunkte in den<br />
Gemeinden und leisten einen bedeutsamen Beitrag zur Gesundheitsförderung<br />
in unserer Gesellschaft. Wie bereits bei der erfolgreichen und bisher<br />
einzigartigen, langjährigen Kooperation zwischen dem Oberösterreichischen<br />
Fußballverband und der ÖGK werden nun auch bei den niederösterreichischen<br />
Fußballvereinen die zentralen Themen der Gesundheitsförderung<br />
und der Prävention stärker in den Fokus gerückt. NÖFV-Präsident<br />
Johann Gartner freut sich über die umfangreiche Kooperation und das zukunftsweisende<br />
Angebot für die niederösterreichischen Fußballvereine.<br />
STEIERMARK<br />
Ballarina 20<strong>24</strong> - Fußball für Mädchen<br />
Der Steirische Fußballverband hat vor Jahren das Projekt BALLARI-<br />
NA, ein steirisches Schulfußballturnier für Mädchenmannschaften,<br />
ins Leben gerufen. Der BALLARINA-Bewerb wird durch die Arbeiterkammer<br />
Steiermark unterstützt, wofür wir herzlich danken! Als Inbegriff<br />
des Mädchenschulfußballs blickt die Marke „BALLARINA“ auf 19<br />
Jahre Spiel und Spaß am Fußball für Mädchen zurück. Jedes Frühjahr<br />
kämpfen im Durchschnitt 50 Mädchenteams aus verschiedenen<br />
Schulen der ganzen Steiermark in ihrer Region um den Einzug unter<br />
die besten zwölf Mannschaften, die im großen Finale um Sieg und<br />
Stockerlplatz gegeneinander antreten. Seit 2023 gibt es auch die<br />
Mini Ballarina, bei der Mannschaften der Volksschulen teilnehmen<br />
können. BALLARINA, das größte Schulfußballturnier für Mädchen in<br />
der Steiermark, bietet für Vereine die große Chance, fußballbegeisterte<br />
Mädchen auch für das Vereinsleben zu begeistern. Eine Anmeldung<br />
ist unter www.stfv.at möglich!<br />
NÖFV<br />
STFV<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Rückblick auf die Jubiläumstagung<br />
Interessante Vorträge, wertvolle Impulse, hochkarätige Vortragende, konstruktiver Austausch zwischen den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern – bereits zum 10. Mal war die Vereinscoaching-Tagung von OÖ FUSSBALLVER-<br />
BAND und Österreichischer Gesundheitskasse ein gelungenes Warm-Up vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft.<br />
151 Personen ließen sich Oberösterreichs größte Fußball-Fortbildungsveranstaltung im Zirbenschlössl in Sipbachzell<br />
nicht entgehen. Um allen Interessierten den Zugang zu den hochwertigen Inhalten zu ermöglichen,<br />
sind die einzelnen Programmpunkte nun als Video-on-Demand und auch die Präsentationsunterlagen kostenlos<br />
auf www.ooefv.at abrufbar. Anlässlich des Jubiläums übermittelten auch zahlreiche Referenten der letzten Jahre<br />
Glückwünsche. Die Grußbotschaften von Stöger, Schnaderbeck, Seonbuchner & Co. gibt es ebenfalls auf der<br />
Verbands-Website zu sehen. Außerdem gibt es dort einige Bilder der Vereinscoaching-Tagung 20<strong>24</strong> …<br />
ÖOFV/FOTO LUI<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 55
TEXT MICHAEL GRASWALD<br />
Ereignisreiche Winterpa<br />
FIFA-Wappenverleihung, Trainingslager in<br />
der Türkei und VAR-Schulung. In der Winterpause<br />
hat sich bei den <strong>ÖFB</strong>-Referees<br />
einiges getan. Die Professionalisierung<br />
soll weiterhin vorangetrieben werden.<br />
Es ist eines der Jahres-Highlights des<br />
<strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesens. Die offizielle<br />
Verleihung der FIFA-Wappen für<br />
die vom Weltverband nominierten<br />
Referees. Insgesamt nahmen zehn<br />
Schiedsrichter:innen, 14 Assistent:innen,<br />
fünf VMO (Video Match Official)<br />
und zwei Futsal-Referees ihre FIFA-Abzeichen<br />
entgegen. Die Nominierung der fünf VMO<br />
ist dabei eine Premiere.<br />
Mit Alan Kijas und Kathrin Huber gibt es<br />
zwei neue FIFA-Referees, dazu mit Linda<br />
Thieme eine neue FIFA-Assistentin. „Es ist<br />
ein freudiges und wirklich wunderschönes<br />
Gefühl, weil ich es als Anerkennung und<br />
Wertschätzung der Leistungen der letzten<br />
Jahre sehe“, so Neo-FIFA-Schiedsrichter Kijas.<br />
Er freue sich darauf, diesem Anspruch, den<br />
das FIFA-Emblem mit sich bringe, künftig<br />
gerecht zu werden, führt er weiter aus.<br />
Seine Kollegin Kathrin Huber ist sichtlich<br />
stolz: „Ich kann es ehrlich gesagt noch nicht<br />
wirklich glauben, dass das jetzt tatsächlich<br />
Neo-FIFA-Schiedsrichterin<br />
Kathrin Huber präsentiert<br />
stolz ihr FIFA-Wappen.<br />
GEPA-PICTUTRES.COM<br />
passiert. Ich fühle mich sehr wohl, in diesen<br />
Kreis aufgenommen zu werden“, sagt sie.<br />
Auch Viktor Kassai (Technical Director<br />
Elite Referees) freut sich mit seinen Referees:<br />
„Wenn du das FIFA-Wappen auf deiner Brust<br />
trägst, dann sind die Erwartungen an dich<br />
von allen Beteiligten noch einmal höher. Du<br />
gehörst zu einem wirklich elitären Kreis.“ Dem<br />
pflichtet Günter Benkö, Vorsitzender der <strong>ÖFB</strong>-<br />
Schiedsrichterkommission, bei: „Das ist die<br />
größte Auszeichnung, die dir als Schiedsrichter:in<br />
überhaupt zu Gute kommen kann.<br />
Jetzt gilt es, diese Leistungen zu bestätigen.“<br />
Vorgenommen wurde die feierliche Wappenübergabe<br />
durch Patrick Graf (FIFA Head<br />
of Refereeing Administration). Er gab den<br />
Unparteiischen noch einen Rat mit auf den<br />
Weg: „Bleib dir immer selbst treu, kopiere<br />
niemanden, bleib authentisch. Spiele deine<br />
Stärken aus und arbeite an deinen Schwächen.<br />
Mach weiter so, sonst wärst du gar<br />
nicht so weit gekommen. Der FIFA-Patch<br />
soll nicht das Ende sein.“<br />
Professionelle Vorbereitung<br />
Direkt im Anschluss an die Wappenverleihung<br />
brach ein 62 Personen starker Tross des<br />
Schiedsrichterwesens auf nach Belek, um<br />
sich in der türkischen Sonne den letzten<br />
Feinschliff für die wichtigen Frühjahrsspiele<br />
in der ADMIRAL Bundesliga und im UNIQA<br />
<strong>ÖFB</strong> Cup zu holen. Ali Hofmann (Head of<br />
56<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Reisegruppe Belek: Im<br />
Trainingslager in der<br />
Türkei holten sich die<br />
Referees den Feinschliff<br />
fürs Frühjahr.<br />
use<br />
Referee Department) sagt: „Der Fokus lag<br />
auf der körperlichen Fitness, aber wir haben<br />
ein Rahmenprogramm geschaffen, das alle<br />
Aspekte abgedeckt hat.“<br />
Für seinen Kollegen Kassai waren vor<br />
allem die Einzelgespräche mit den Referees<br />
wertvoll. „Diese Gespräche waren wichtig<br />
für uns, sonst haben wir selten die Möglichkeit<br />
dafür. Uns interessierte die Meinung<br />
der Schiedsrichter, wir haben ihnen Entwicklungspotenzial<br />
aufgezeigt und sie für gute<br />
Leistungen gelobt“, so der Ungar.<br />
Neben der gezielten Vorbereitung auf<br />
das Frühjahr stand zudem Teambuilding auf<br />
dem Programm. Die Rückmeldungen der<br />
Schiedsrichter:innen seien durchweg positiv<br />
gewesen, sagt auch Ali Hofmann. „Es waren<br />
alle Programmpunkte sehr interessant, und<br />
wir haben uns sehr gut vorbereitet“, so FIFA-<br />
Schiedsrichter Sebastian Gishamer.<br />
Zurück aus der Türkei stand bereits der<br />
nächste Programmpunkt für die Referees<br />
an. Kurz vor dem Start in die Frühjahrssaison<br />
fand ein VAR-Seminar in der VAR-Zentrale<br />
statt, an dem 22 VARs und 18 AVARs teilnahmen.<br />
Ziel war es, „den Schiedsrichtern<br />
klare Anweisungen für eine einheitliche,<br />
schnellere Entscheidungsfindung zu übermitteln“,<br />
sagt Kassai. Unter der Leitung von<br />
György Ring seien in zwei Tagen fast 100<br />
Videoszenen analysiert worden, konkretisiert<br />
der Technical Director. Bereits beim Trainings-<br />
GEPA-PICTUTRES.COM<br />
<strong>ÖFB</strong>/TUGRUL KARACAM (2)<br />
lager seien Videoszenen analysiert worden,<br />
so Ring selbst. „Wir sind davon überzeugt,<br />
dass die Qualität mit Fortbildungsmöglichkeiten<br />
wie diesem VAR-Seminar gesteigert<br />
werden kann“, ergänzt der VAR-Manager.<br />
Neo-FIFA-Referee und VMO Alan Kijas<br />
bestätigt das. „Solche Schulungen stellen<br />
ein wichtiges Mittel zur Schaffung einer<br />
möglichst einheitlichen Linie dar, wodurch<br />
am Ende der Fußball profitiert“, so Kijas.<br />
Im <strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesen wird also<br />
weiterhin viel investiert, um sich noch professioneller<br />
aufzustellen und international auf<br />
Augenhöhe mit den anderen Nationen zu<br />
bleiben. Bereits bei seinem Amtsantritt gab<br />
Viktor Kassai als Ziel aus, dass es wieder<br />
österreichische Schiedsrichter:innen bei Großturnieren<br />
oder der UEFA Champions League<br />
geben soll. Patrick Graf aus dem Referee<br />
Department der FIFA hält das für durchaus<br />
realistisch. „Ich bin überzeugt, dass Österreich<br />
die Qualität hat, um künftig einen Schiedsrichter<br />
oder eine Schiedsrichterin in die absolute<br />
Elite zu bringen“, so der Schweizer.<br />
Kassai selbst blickt positiv in die Zukunft:<br />
„Wir haben Quantität und Qualität im<br />
Schiedsrichterwesen. Wir müssen die besten<br />
und talentiertesten Schiedsrichter:innen<br />
finden. Die nächsten Referee-Juwelen sind<br />
schon da draußen.“<br />
Ali Hofmann, Viktor Kassai und György<br />
Ring (v.l.) haben die Entwicklung des<br />
<strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesens fest im Blick.<br />
Alan Kijas ist einer von fünf österreichischen<br />
VMOs und Neo-FIFA-Referee.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 57
Regel-Härtetest??<br />
Bestehen Sie den<br />
TEXT GERHARD GERSTENMAYER,<br />
JOHANN HECHTL<br />
Nach vielen Erklärungen an dieser Stelle ist es<br />
nun an der Zeit, das erworbene Regel-Wissen<br />
zu testen! Viel Spaß beim Regel-Quiz – vielleicht<br />
entdecken wir ja in Ihnen das nächste<br />
Talent am Schiedsrichter-Himmel!<br />
Achtung: Es können auch mehrere<br />
Antwort-Optionen zutreffen.<br />
Frage 1<br />
Der Trainer ist mit einer Freistoß-Entscheidung<br />
des Schiedsrichters nicht<br />
einverstanden und wirft aus Verärgerung<br />
eine Wasserflasche auf das Spielfeld,<br />
ohne jedoch jemanden zu treffen.<br />
Maßnahme des SR?<br />
A) Der Trainer wird verwarnt („gelbe Karte“),<br />
Protestieren durch Handlungen<br />
B) Der Trainer wird ausgeschlossen<br />
(„rote Karte“), Werfen eines Gegenstandes<br />
auf das Spielfeld<br />
Frage 2<br />
Strafstoß: Ein Mitspieler des bezeichneten<br />
Schützen führt nach dem Pfiff des<br />
Schiedsrichters den Strafstoß aus, er<br />
schießt den Ball neben das Tor. Wie entscheidet<br />
der Schiedsrichter?<br />
A) Verwarnung des Strafstoßschützen<br />
B) Spielfortsetzung: Wiederholung des<br />
Strafstoßes durch den bezeichneten<br />
Schützen<br />
C) Spielfortsetzung: Indirekter Freistoß<br />
für die Verteidiger auf dem Elfmeterpunkt<br />
D) Spielfortsetzung: Abstoß<br />
Frage 3<br />
Ein Spieler wechselt bei laufendem<br />
Spiel seine kaputten Schuhe auf dem<br />
Spielfeld. Was unternimmt der Schiedsrichter?<br />
A) Der Schiedsrichter braucht nicht einzugreifen,<br />
er kontrolliert die Schuhe bei<br />
der nächsten Spielunterbrechung<br />
B) Der Schiedsrichter schickt den Spieler<br />
zwecks Behebung des Ausrüstungsmangels<br />
vom Spielfeld<br />
Frage 4<br />
Einwurf: Der Spieler steht 4 Meter vom<br />
Spielfeld entfernt und wirft den Ball<br />
entlang der Seitenlinie, wobei der Ball<br />
bei korrekter Durchführung außerhalb<br />
der Seitenlinie aufspringt (Ball war<br />
nicht im Spiel). Wer wirft nun ein?<br />
A) Der Einwurf wird durch dieselbe<br />
Mannschaft wiederholt<br />
B) Einwurf für die gegnerische Mannschaft<br />
(Abstand zur Seitenlinie darf<br />
höchstens 2 Meter betragen)<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
58<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
Frage 5<br />
Strafstoß: Der Torhüter wehrt den Ball<br />
korrekt nach vorne zu einem Mitspieler<br />
des Schützen ab, der allerdings bei der<br />
Ausführung deutlich zu früh in den<br />
Strafraum eingedrungen ist. Dieser<br />
kann den Ball nun ins Tor schießen.<br />
A) Der Mitspieler des Schützen wird<br />
verwarnt<br />
B) Wiederholung des Strafstoßes, da ein<br />
Tor erzielt wurde<br />
C) Indirekter Freistoß, wo der Angreifer<br />
zu früh eingedrungen ist<br />
Frage 6<br />
Der Torhüter wirft sich im Torraum bei<br />
einem flachen Schuss eines Angreifers<br />
nach dem Ball und hält diesen mit beiden<br />
Händen am Boden fest. Im Aufstehen<br />
spielt er den Ball mit dem Fuß nach<br />
vorne und nimmt ihn nach ca. 7 Metern<br />
in die Hände, um ihn mit dem Fuß auszuschießen.<br />
Entscheidung?<br />
A) 1. Kontakt gilt nicht als Ballkontrolle,<br />
kein Verstoß vom Torhüter. Weiterspielen<br />
B) 1. Kontakt gilt als Ballkontrolle. Spielfortsetzung:<br />
Indirekter Freistoß, wo<br />
der Torhüter den Ball wieder in die<br />
Hände nimmt<br />
Frage 7<br />
Der Verteidiger schießt den Ball mit<br />
dem Fuß von der Strafraumgrenze unbedrängt<br />
Richtung eigenen Torhüter.<br />
Dieser schießt den Ball mit dem Fuß<br />
noch vor der Torlinie weg, trifft ihn aber<br />
nur seitlich, wodurch der Ball senkrecht<br />
nach oben fliegt, der Torhüter kann ihn<br />
danach problemlos fangen.<br />
A) Erlaubte Spielweise, der Torhüter darf<br />
den Ball nach diesem Klärungsversuch<br />
in die Hände nehmen. Weiterspielen<br />
B) Verstoß gegen die Zuspielbestimmung.<br />
Indirekter Freistoß, wo der<br />
Torhüter den Ball gefangen hat<br />
(Torraumregelung)<br />
Alle Fragen<br />
richtig beantwortet?<br />
Gratulation!<br />
Sie haben<br />
das Zeug<br />
zum Referee!<br />
Frage 8<br />
Im Anstoßkreis bringt ein Spieler seinen<br />
Gegner durch heftiges Ziehen am<br />
Trikot zu Fall, wodurch ein aussichtsreicher<br />
Angriff unterbunden worden wäre.<br />
Ein Mitspieler kann den Angriff mit dem<br />
Ball fortsetzen, der Schiedsrichter wendet<br />
den Vorteil an. Wie entscheidet der<br />
Schiedsrichter in Bezug auf die Disziplinarmaßnahme?<br />
A) Da der Vorteil angewendet wurde, ist<br />
der Spieler nicht zu verwarnen<br />
B) Der Spieler wird unabhängig von der<br />
Vorteilsanwendung bei der nächsten<br />
Spielunterbrechung verwarnt<br />
Frage 9<br />
Auf einem kleinen Spielfeld fängt der<br />
Torhüter in seinem Strafraum den Ball,<br />
legt ihn auf den Boden und schießt<br />
den Ball mit dem Fuß direkt ins gegnerische<br />
Tor.<br />
A) Das Tor zählt nicht, da der Torhüter mit<br />
der Hand kein gültiges Tor erzielen<br />
kann. Spielfortsetzung: Eckstoß<br />
B) Das Tor zählt, da das Tor vom Torhüter<br />
nicht unmittelbar mit der Hand erzielt<br />
wurde. Spielfortsetzung: Anstoß<br />
Frage 10<br />
Freistoß für die Angreifer beim Strafraum-Teilkreis.<br />
Nach dem Einrichten der<br />
Mauer mit drei Verteidigern gibt der<br />
Schiedsrichter mit Pfiff den Ball frei.<br />
Unmittelbar bevor der Schütze den Ball<br />
trifft, läuft ein Angreifer näher als einen<br />
Meter zu den Verteidigern in der Mauer.<br />
Der Ball wird über das Tor geschossen,<br />
was ist zu tun?<br />
A) Der Angreifer wird verwarnt<br />
B) Spielfortsetzung: Abstoß<br />
C) Spielfortsetzung: Indirekter Freistoß<br />
für die Verteidigung<br />
D) Spielfortsetzung: Wiederholung des<br />
Freistoßes<br />
Die Auflösung finden Sie am rechten<br />
Seitenrand.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 59<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
AUFLÖSUNG: 1B; 2AD; 3A; 4A; 5C; 6B; 7A; 8B; 9B; 10C
Mixed Zone<br />
VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />
ANTRITTSBESUCH<br />
BEI UEFA-PRÄSI-<br />
DENT CEFERIN<br />
Im Jänner besuchte <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer erstmals seit seiner<br />
Wahl das UEFA-Hauptquartier in<br />
Nyon und traf dort UEFA-Präsident<br />
Aleksander Ceferin zum gegenseitigen<br />
Kennenlernen und Meinungsaustausch.<br />
UEFA und <strong>ÖFB</strong> pflegen sehr<br />
gute Beziehungen und beide Seiten<br />
betonten im Gespräch das Miteinander<br />
zum Wohle des Fußballs.<br />
Teilnehmer am UEFA-Pro-Diplom-Kurs 20<strong>24</strong>/25 fixiert<br />
Die Teilnehmer:innen am UEFA-Pro-Diplom 20<strong>24</strong>/25 stehen fest. Folgende 13<br />
Trainerinnen und Trainer (in alphabetischer Reihenfolge) werden in den Kurs<br />
aufgenommen: Wilko Bauer, Daniel Beichler, Liése Brancão, Sargon Duran,<br />
Patrick Enengl, Aleksandar Gitsov, Dominik Glawogger, Alexander Hauser, Stefan Kulovits,<br />
Stefan Maierhofer, Mark McCormick, Luka Pavlovic, Philipp Riederer.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
UEFA VIA GETTY IMAGES<br />
Erstmals wurde im Aufnahmeverfahren auch eine Mindestpunkteanzahl eingeführt.<br />
Nur Bewerberinnen und Bewerber, die diese Marke erreichen oder übertreffen, werden<br />
in den Kurs aufgenommen. Mit Liése Brancão wird die dritte Frau nach Teamchefin<br />
Irene Fuhrmann und Maria Wolf an der höchsten Trainer:innenausbildung in Österreich<br />
teilnehmen. Die <strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie arbeitet unter der Gesamtleitung von<br />
Thomas Eidler ganz nach dem Motto „Human First”. Kompetenzorientierung, Individualisierung<br />
und ein spezielles Blended-Learning-Konzept sollen eine möglichst effektive<br />
Ausbildung gewährleisten. Die Ausbildung umfasst ca. 400 Ausbildungseinheiten,<br />
das erste Modul wird im Sommer 20<strong>24</strong> stattfinden.<br />
TIPP3<br />
tipp3 geht mit Ralf<br />
Rangnick ins EM-Jahr<br />
H<br />
ol dir deinen Heimvorteil! – so heißt die neue Kampagne<br />
von <strong>ÖFB</strong>-Premiumpartner tipp3, für die auch<br />
Teamchef Ralf Rangnick gemeinsam mit Tik Toker<br />
Satans Bratan in TV- und Online-Spots zum Einsatz kommt.<br />
Unter dem gelernten Markendach „Hier tippt Österreich!“<br />
wird von tipp3 mit „Hol dir deinen Heimvorteil!“ ein weiterführendes<br />
Kampagnenmotto eingeführt, das ein Community-Denken<br />
rund um die EM auslösen soll. Beim mit Wien<br />
Nord Serviceplan entwickelten Kampagnenkonzept trifft<br />
<strong>ÖFB</strong>-Teamchef Ralf Rangnick auf Tik Toker Satans Bratan.<br />
Gemeinsam ist das Duo in TV- und Online-Spots zu sehen.<br />
Mit einer großen Portion Schmäh hilft der Influencer dem<br />
Teamchef dabei, seine Spieler noch besser zu erreichen –<br />
und damit den rot-weiß-roten Heimvorteil zu nutzen. Auch<br />
den Werbemitteln aller anderen Kanäle hat tipp3 einen neuen<br />
Look verpasst, der den Heimvorteil sowie den Österreich-Bezug<br />
der Marke in den Vordergrund stellt und die<br />
Produktvorteile der Wettplattform auslobt. „Mit der neuen<br />
tipp3 Brandkampagne wollen wir unseren Kunden beim<br />
Tippen einen Heimvorteil verschaffen. Dies gelingt uns<br />
durch die langjährige, enge Premium-Partnerschaft mit dem<br />
<strong>ÖFB</strong>. Wir nutzen die enge Verbindung zum Nationalteam<br />
und Starcoach Ralf Rangnick für das EM Jahr 20<strong>24</strong> für unsere<br />
Marke. Mit rot-weiß-roter Begeisterung stehen wir<br />
100 % hinter Österreich!“ so Bernadette Schwentner,<br />
Head of Marketing & Retail tipp3.<br />
60<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>
<strong>ÖFB</strong> holt INTERSPORT ins Team<br />
Der Österreichische Fußball-Bund (<strong>ÖFB</strong>) kann einen neuen Top-Partner präsentieren.<br />
INTERSPORT Österreich ist ab sofort Sponsor sowie der offizielle Merchandising-<br />
Partner des <strong>ÖFB</strong> und der Nationalteams. Die Vereinbarung läuft zunächst über einen<br />
Zeitraum von drei Jahren mit Option auf Verlängerung der Kooperation. Bereits in<br />
der Vergangenheit gab es immer wieder wirtschaftliche Berührungspunkte und Kooperationen.<br />
Das 1964 gegründete heimische Traditionsunternehmen ist mit über 280 Shops in<br />
ganz Österreich der klare Marktführer im Sportfachhandel und wie der <strong>ÖFB</strong> stark in<br />
den Regionen verankert. INTERSPORT steht auch für die sinnvolle Ergänzung und<br />
Verschmelzung von stationärem Handel und Onlineshop.<br />
Das Unternehmen ist mit rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rund<br />
zwei Millionen Kundinnen und Kunden auch ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor<br />
in unserem Land und ist von der Mission angetrieben, den Sportbegeisterten<br />
permanent Innovationen für einzigartige Freizeiterlebnisse zu bieten und<br />
im Sinne der gesellschaftlichen Verantwortung die Menschen zu mehr Bewegung zu<br />
motivieren. Das soll gelingen, im dem die Faszination Sport mit Leidenschaft und<br />
Kompetenz vermittelt wird.<br />
„INTERSPORT ist die bekannteste Marke und die Nummer eins im Bereich der<br />
Sportfachgeschäfte in Österreich und passt hervorragend zum <strong>ÖFB</strong> und den Nationalteams.<br />
Es freut mich ganz besonders, dass ein so renommiertes heimisches Unternehmen<br />
nun wieder im Kreis unserer Sponsorenfamilie ist“, sagt Bernhard Neuhold,<br />
Geschäftsführer der <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH.<br />
INTERSPORT Austria Geschäftsführer Thorsten Schmitz ergänzt: „Fußball bedeutet<br />
Tradition und Emotion. Genau das passt auch zu INTERSPORT. Es gab vor einigen<br />
Jahren schon einmal eine Zusammenarbeit und wir freuen uns sehr, dass wir diese<br />
in diesem bedeutsamen EM-Jahr wieder starten können. Einen besseren Anlass<br />
gibt es nicht. Es macht uns sehr stolz, dass wir diese Emotion, die im Sport steckt,<br />
auch wieder mit der Marke INTERSPORT verknüpfen können. Es ist unsere gesellschaftliche<br />
Pflicht, Kinder wieder zu mehr Bewegung zu bringen und gerade Fußball<br />
sowie die Vereine, die dahinterstehen, sind ein wesentlicher Hebel, um dies zu<br />
ermöglichen.“<br />
Erstes großes Highlight der Zusammenarbeit ist am 28. März der Launch des neuen<br />
<strong>ÖFB</strong>-Trikots von PUMA, mit dem das Nationalteam der Männer bei der EURO 20<strong>24</strong><br />
auflaufen wird. Mit der brandneuen Ware wird der von INTERSPORT betriebene<br />
<strong>ÖFB</strong>-Fanshop dann seinen Vollbetrieb aufnehmen. Das EM-Trikot wird für einen Tag<br />
exklusiv im Pre-Sale über den Fanshop verkauft, ehe es auch im Handel erhältlich<br />
sein wird.<br />
Offiziell am Rasen eingeweiht wird das neue PUMA-Trikot vom Frauen-Nationalteam<br />
im EM-Quali-Hammer gegen Deutschland am 5. April in der Raiffeisen Arena in Linz.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
SCHWEIZ<br />
GASTGEBER<br />
DES M8-<br />
MEETINGS<br />
Im Jänner fand in Zürich das jährliche<br />
„M8-Treffen“ der zentraleuropäischen<br />
Verbände Deutschland,<br />
Schweiz, Polen, Ungarn, Tschechien,<br />
Slowakei, Liechtenstein und Österreich<br />
statt. Der <strong>ÖFB</strong> war durch Präsident<br />
Klaus Mitterdorfer und Generalsekretär<br />
Thomas Hollerer vertreten.<br />
Die lose Interessensgemeinschaft<br />
wurde im Jahr 2<strong>01</strong>2 zunächst von<br />
fünf Verbänden gegründet. Mittlerweile<br />
haben sich weitere Nationalverbände<br />
angeschlossen und sich<br />
bezugnehmend auf die geographische<br />
Lage der Nationen in Mitteleuropa<br />
und auf die Anzahl der Mitglieder<br />
den Namen „M8“ gegeben. Im<br />
Rahmen ihrer jährlichen Zusammenkunft<br />
findet jeweils ein Gedankenund<br />
Informationsaustausch zu den<br />
unterschiedlichsten Themen statt.<br />
Dazu zählen sportliche wie administrative<br />
Belange ebenso wie der Austausch<br />
zu nationalen und internationalen<br />
Entwicklungen im Fußball.<br />
Themen diesmal waren unter anderem<br />
Updates über die 2025 stattfindende<br />
UEFA Women’s EURO in der<br />
Schweiz sowie die gemeinsame Bewerbung<br />
von Deutschland, Belgien<br />
und den Niederlanden für die Frauen-WM<br />
2027. Zudem diskutierten<br />
die Vertreter der Verbände über die<br />
Zukunft der EM-Qualifikationsturniere<br />
im Nachwuchsbereich. Abschließend<br />
sprach der DFB eine Einladung<br />
für die Durchführung des M8-Meetings<br />
im kommenden Jahr in<br />
Deutschland aus.<br />
CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />
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