22.03.2024 Aufrufe

ÖFB Corner 01/24

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>01</strong>/20<strong>24</strong><br />

ALEX SCHLAGER<br />

Die Nummer 1 will<br />

die EURO rocken<br />

<strong>ÖFB</strong> CUP<br />

Eine außergewöhnliche<br />

Reise für Alar<br />

Unsere Bayern-Stars<br />

Sarah Zadrazil und Konrad Laimer blicken im Doppel-<br />

Interview auf die Deutschland-Highlights des Jahres<br />

Österreichische Post AG | MZ 11Z038912 M<br />

TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8<strong>01</strong>0 Graz, Österreich<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER, GEPA-PICTURES.COM


DIE ZUKUNFT<br />

BRAUCHT EIN<br />

STARKES WIR.<br />

WIR MACHT’S MÖGLICH.<br />

Ein starkes Wir kann mehr bewegen als ein Du oder Ich alleine. Es ist die Kraft<br />

der Gemeinschaft, die uns den Mut gibt, neue Wege zu gehen, die uns befl ügelt<br />

und die uns hilft, Berge zu versetzen. Daran glauben wir seit mehr als 160 Jahren<br />

und das ist, was wir meinen, wenn wir sagen: WIR macht’s möglich.<br />

raiffeisen.at


VORWORT<br />

KLAUS MITTERDORFER<br />

Liebe <strong>ÖFB</strong>-Familie,<br />

liebe Fußballfreunde!<br />

»Der <strong>ÖFB</strong> Campus<br />

wird den <strong>ÖFB</strong> auf<br />

Jahrzehnte prägen.<br />

Hier finden der <strong>ÖFB</strong><br />

und seine Nationalteams<br />

eine gemeinsame<br />

Heimat!«<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Das Länderspiel-Jahr 20<strong>24</strong> ist noch jung,<br />

und wir dürfen uns mit der UEFA EURO<br />

20<strong>24</strong> in Deutschland und mit dem bevorstehenden<br />

EM-Quali-Auftakt des Frauen-<br />

Nationalteams auf viele Highlights freuen.<br />

Auf anderer Ebene können wir einen<br />

wahren Meilenstein für den <strong>ÖFB</strong> und<br />

die Nationalteams vermelden. Im März<br />

ist der offizielle Spatenstich für den <strong>ÖFB</strong><br />

Campus in der Wiener Seestadt erfolgt.<br />

Ich bin sehr dankbar, dass alle Beteiligten tatkräftig<br />

zusammengearbeitet haben, um dieses<br />

historische Projekt nun Realität werden<br />

zu lassen. Mein Dank gilt allen Projektpartnern<br />

für die konstruktive und lösungsorientierte<br />

Herangehensweise, durch die solch ein<br />

Großprojekt erst ermöglicht werden konnte.<br />

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler,<br />

Sport-Stadtrat Peter Hacker und Finanzminister<br />

Magnus Brunner haben durch ihr klares<br />

Bekenntnis einen maßgeblichen Anteil daran,<br />

die Zukunft des österreichischen Fußballs auf<br />

allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich mitzugestalten.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird den <strong>ÖFB</strong> auf<br />

Jahrzehnte prägen. Hier finden der <strong>ÖFB</strong> und<br />

seine Nationalteams eine gemeinsame Heimat,<br />

auf die wir uns sehr freuen.<br />

Mein Ziel als <strong>ÖFB</strong>-Präsident ist es, Vertrauen<br />

und Menschlichkeit noch stärker<br />

im gesamten Fußball zu verankern.<br />

Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen<br />

und Trainer, Schiedsrichter:innen und<br />

Funktionär:innen, die eng mit dem Fußballsport<br />

verbunden sind, sollen die Möglichkeit<br />

haben, selbstsicher und offen unseren geliebten<br />

Sport zu betreiben.<br />

Respektloses oder diskriminierendes Verhalten,<br />

das leider in allen Leistungsstufen<br />

immer wieder vorkommt, ist mit den<br />

Werten des Fußballs und des Fair Play<br />

nicht vereinbar. Beleidigungen jeglicher Art<br />

sind trotz aller sportlicher Rivalität und Emotionen<br />

inakzeptabel und völlig unangebracht.<br />

Vereine, Klubverantwortliche und Spieler<br />

haben auch eine große Vorbildfunktion<br />

für unzählige fußballbegeisterte Kinder<br />

und Jugendliche. Damit einher geht<br />

auch eine besondere Verantwortung.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> hat daher auch gemeinsam mit<br />

den Landesverbänden und der Fußball-<br />

Bundesliga eine große Initiative für mehr<br />

Respekt und Fairness im Fußball und darüber<br />

hinaus ins Leben gerufen.<br />

Die Initiative „Wir lieben Fair Play“ dient<br />

dabei als Anstoß, dem Fair-Play-Gedanken<br />

sowohl am Platz als auch im restlichen<br />

Leben zu folgen, verantwortungsbewusst<br />

zu handeln und jedem Mitmenschen<br />

mit Respekt zu begegnen – unabhängig von<br />

Herkunft, Aussehen, Glauben oder sexueller<br />

Identität.<br />

Ich bin auch sehr stolz, dass der <strong>ÖFB</strong> gemeinsam<br />

mit der ÖGK und dem Kärntner<br />

Fußballverband ein wegweisendes Pilotprojekt<br />

zur professionellen Unterstützung der<br />

Vereine umsetzt. Sogenannte „Helfende Hände“<br />

unterstützen die Vereine in wirtschaftlichen,<br />

rechtlichen und organisatorischen Belangen<br />

professionell und individuell in der Weiterentwicklung.<br />

Davon profitieren insbesondere<br />

auch die ehrenamtlichen Funktionäre, die der<br />

Fußball so sehr braucht, damit Vereine auch in<br />

Zukunft bestehen bleiben und damit eine<br />

sportliche Heimat für unzählige fußballbegeisterte<br />

junge Menschen gegeben ist.<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

KLAUS MITTERDORFER<br />

<strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />

IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: <strong>01</strong>/727 18-0<br />

➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />

Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Jonas Dormann, Hans Huber, Michael Graswald, Philip Sauer<br />

➜ Grafik & Pro duktion: Christoph Geretschlaeger ➜ Anzeigen: René Reinberger / <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH, rene.reinberger@oefb.at<br />

➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8<strong>01</strong>0 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at


KOMMENTAR<br />

BERNHARD NEUHOLD<br />

Von infrastrukturellen<br />

Weichenstellungen und<br />

sportlichen Highlights<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

»Die Fans können<br />

einen wesentlichen<br />

Beitrag dafür leisten,<br />

dass wir einen<br />

lautstarken Vorteil<br />

in den Stadien in<br />

Düsseldorf und<br />

Berlin haben!«<br />

Am 18. März hat der <strong>ÖFB</strong> seinen 120. Geburtstag<br />

gefeiert. Und wie es der Anlass so<br />

möchte, stehen im Jubiläumsjahr einige besondere<br />

Momente an: So ist vor kurzem<br />

der offizielle Spatenstich zum <strong>ÖFB</strong> Campus in der<br />

Seestadt Aspern erfolgt. Das Frauen-Nationalteam<br />

startet mit dem absoluten „Kracher“ gegen<br />

den großen Nachbarn Deutschland in die EM-<br />

Qualifikation. Und die komplette Bundesrepublik<br />

Deutschland wird Schauplatz der UEFA EURO<br />

20<strong>24</strong>, wo das Nationalteam der Männer für Furore<br />

sorgen möchte.<br />

Die Vorbereitungen für die EURO laufen auch<br />

bei uns auf Hochtouren. Dank der engen Abstimmung<br />

zwischen Ralf Rangnick, Peter<br />

Schöttel und allen <strong>ÖFB</strong>-Abteilungen wie Organisation,<br />

Marketing oder Kommunikation sind<br />

wir in den Planungen schon weit fortgeschritten.<br />

Aufgrund der Erfahrungen vergangener Turniere<br />

hat sich gezeigt, dass ein abteilungsübergreifendes<br />

Denken und eine enge Verzahnung innerhalb<br />

des Projektmanagement-Teams der Schlüssel dafür<br />

sind, dass sich Betreuer und Spieler beim Turnier<br />

selbst dann idealer Weise nur auf sportliche<br />

Aspekte konzentrieren können. Dies muss unser<br />

aller Anspruch sein. Aus diesem Grund war im Februar<br />

auch eine knapp 20-köpfige <strong>ÖFB</strong>-Delegation<br />

in Berlin vor Ort, um alle Arrangements zu besichtigen,<br />

Prozesse zu diskutieren und Optimierungspotenziale<br />

zu besprechen. Letztlich geht es darum,<br />

einen Ort zu definieren, der Betreuern wie<br />

Spielern in sehr fordernden und teilweise hektischen<br />

Tagen und Wochen ein Rückzugsgebiet bietet,<br />

wo die Akkus zwischenzeitlich wieder aufgeladen<br />

werden können und Energie getankt werden<br />

kann. Wir sind sehr optimistisch, dass mit<br />

dem „Schlosshotel Berlin“ als Team Base Camp<br />

und dem Trainingsgelände beim Olympiastadion<br />

ein Set-up zusammengestellt werden konnte, das<br />

der Mannschaft und allen weiteren Zielgruppen<br />

des <strong>ÖFB</strong> optimale Rahmenbedingungen bietet.<br />

Ebenfalls ein wichtiger Aspekt vor Ort wird<br />

dann die Unterstützung der Fans sein. Sie<br />

können mit Sicherheit einen wesentlichen<br />

Beitrag dafür leisten, dass wir in unserer<br />

schwierigen Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden<br />

einen lautstarken Vorteil in den Stadien<br />

in Düsseldorf und Berlin haben. Und natürlich hoffentlich<br />

darüber hinaus ab dem Achtelfinale in der<br />

K.o.-Phase. Das Turnier im Nachbarland bietet uns<br />

und allen Fans zum Glück kurze Wege, die Bilder<br />

von den in rot-weiß-rot gehaltenen Stadien von<br />

Bordeaux und Paris 2<strong>01</strong>6 werden zwangsläufig in<br />

Erinnerung gerufen!<br />

Bereits am 5. April startet das Frauen-Nationalteam<br />

mit dem ewig jungen Duell gegen<br />

Deutschland in die EM-Qualifikation. In der<br />

Raiffeisen-Arena in Linz soll nicht nur ein<br />

sportliches Messen mit dem Gruppenfavoriten<br />

stattfinden, sondern abermals eine tolle Kulisse<br />

für die Teamspielerinnen bereitgestellt werden.<br />

Ähnlich wie im Herbst des Vorjahres im Viola Park<br />

soll das Länderspiel beim LASK dafür sorgen,<br />

dass die Aufmerksamkeit für den Frauen- und<br />

Mädchenfußball gesteigert wird und die besten<br />

Kickerinnen des Landes auch eine entsprechende<br />

Bühne nutzen können, um auf dem höchsten Level<br />

zu performen. Es wäre natürlich doppelt<br />

schön, wenn dann bereits in Linz der erste Schritt<br />

zur EM 2025 gesetzt werden könnte, die in der<br />

Schweiz ausgetragen wird und für alle österreichischen<br />

Fans aufgrund der Nähe ein extrem attraktiver<br />

Standort wäre, um die Elf von Irene Fuhrmann<br />

zur Endrunde zu begleiten.<br />

Damit alle Nationalteams künftig auf professionelle<br />

und zeitgemäße Trainingsinfrastruktur<br />

in Wien zurückgreifen können, hat der <strong>ÖFB</strong><br />

in den letzten Jahren hart gekämpft. Nun ist<br />

es endlich soweit: Mit 13. März ist der offizielle<br />

Spatenstich zum Campus in der Seestadt Aspern<br />

getätigt worden. Dank der Unterstützung von<br />

Bund und Stadt Wien ist es gelungen, ein Leuchtturm-Projekt<br />

auf Schiene zu bringen. Gemeinsam<br />

mit dem Totalunternehmer „Strabag“ wollen wir<br />

die Basis dafür schaffen, dass die Top-Spieler des<br />

Landes bestmögliche Bedingungen im Rahmen<br />

der Lehrgänge vorfinden, außerdem wird die<br />

neue Geschäftsstelle Teil des Projekts auf rund<br />

5,5 Hektar sein. Die klare Zielsetzung lautet, mit<br />

dem Campus eine Heimat für den <strong>ÖFB</strong> für die<br />

nächsten Jahrzehnte umzusetzen.<br />

MAG. BERNHARD<br />

NEUHOLD<br />

Geschäftsführer <strong>ÖFB</strong><br />

Wirtschaftsbetriebe GmbH<br />

4<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Das Fanbier<br />

für Bierfans<br />

Unser herrlich frisches Stiegl-Goldbräu<br />

ist und bleibt ein echtes Original unter<br />

Österreichs Bieren, das seit über 110 Jahren<br />

für unverwechselbaren Geschmack und<br />

unverfälschten Genuss steht.


Die perfekte<br />

vitality-world.com<br />

GESCHENKIDEE<br />

VAMED Vitality World Geschenkkarte<br />

Jetzt einfach bestellen unter:<br />

shop.vitality-world.com<br />

zeitlich flexibel einlösbar<br />

ab 20 EUR erhältlich<br />

gültig in allen Resorts<br />

Die AGB und weitere Informationen finden Sie unter: shop.vitality-world.com


INHALT<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER <strong>01</strong>/20<strong>24</strong><br />

COVERSTORY<br />

10 Sarah Zadrazil & Konrad<br />

Laimer im Doppel-Talk<br />

Die beiden FC-Bayern-Stars vom USC Abersee<br />

tauschen sich über Highlights gegen Deutschland,<br />

ihre EURO-Erlebnisse und ihre Position als Mittelfeld-Strategen<br />

aus.<br />

FEATURES<br />

14 Der große Ausblick<br />

Alles zum EURO-Fahrplan des Nationalteams und<br />

der im Herbst folgenden Nations League.<br />

18 Alex Schlager im Interview<br />

Österreichs Nummer 1 lässt die bisherige Saison<br />

Revue passieren und freut sich auf die EURO.<br />

20 Testspiele auf Augenhöhe<br />

In der Slowakei und daheim gegen die Türkei testet<br />

das Team von Ralf Rangnick den EURO-Ernstfall.<br />

22 History: Hans Huber hautnah<br />

Die Reporter-Legende des ORF erklärt zum 80.<br />

Geburtstag ihren ganz persönlichen Bezug zum<br />

österreichischen Fußball und den <strong>ÖFB</strong>.<br />

<strong>24</strong> Mit dem richtigen Mindset<br />

zur EURO 2025<br />

Die frisch gebackene Fußballerin des Jahres Barbara<br />

Dunst blickt zurück, aber vor allem nach vorne.<br />

28 Der Weg in die Schweiz<br />

Mit dem Kracher gegen Deutschland beginnt für die<br />

<strong>ÖFB</strong>-Frauen die Quali zur EM beim Nachbarn.<br />

32 Alars zweiter Frühling<br />

Wie der Stürmer DSV Leoben gegen Ex-Klub Rapid<br />

ins Finale des UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cups schießen will.<br />

34 Anpfiff für den <strong>ÖFB</strong> Campus<br />

Ein Blick hinter die Kulissen des Projekts, das den<br />

Verband in eine große Zukunft tragen soll.<br />

38 U21: Nikolas Sattelberger<br />

Wie sich der Stabilisator bei Rapid und im Nationalteam<br />

nach Verletzungen wieder zurückkämpfte.<br />

42 Blick in die Zukunft<br />

Die Direktion Sport unter Peter Schöttel stellt ihre<br />

Visionen für die nächsten Jahre vor.<br />

Stefan Lainer feiert<br />

nach überstandener<br />

Erkrankung sein Comeback<br />

im <strong>ÖFB</strong>-Dress.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

STANDARDS 30 WhatsApp-Chat mit Marina Georgieva 48 ADMIRAL Bundesliga<br />

54 Landesverbände 56 Schiedsrichter 60 <strong>ÖFB</strong>-Mix & Seitenblicke


SCHNAPPSCHUSS<br />

NEUE HEIMAT<br />

Der symbolische Spatenstich ist gesetzt, die Baustelle für die Errichtung des neuen<br />

<strong>ÖFB</strong> Campus in der Seestadt offiziell eröffnet. Dort werden der <strong>ÖFB</strong> und seine<br />

Nationalteams auf 55.000 Quadratmetern eine neue Heimat finden. Als Bauzeit<br />

sind 17 Monate anberaumt. Das historische Infrastrukturprojekt wird auf Basis der<br />

Beschlüsse des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger Abstimmung mit dem Bund sowie der<br />

Stadt Wien realisiert und von der STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt. Der<br />

<strong>ÖFB</strong> Campus bietet neben einem Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />

Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />

und moderne Büroräumlichkeiten. Mehr dazu auf den Seiten 34/35.<br />

8 CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />

9<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN


COVERSTORY<br />

ZADRAZIL/LAIMER<br />

„Ich will ja<br />

keinen Druck<br />

In ihren Nationalteams<br />

sind Sarah Zadrazil und<br />

Konrad Laimer unverzichtbare<br />

Größen. Im großen<br />

CORNER-Interview tauschen<br />

sich die Mittelfeld-<br />

Strategen über Spiele<br />

gegen Deutschland,<br />

EURO-Erfahrungen und das<br />

Leben beim großen<br />

FC Bayern aus.<br />

INTERVIEW MARKUS GEISLER<br />

aufbauen, Koni…“<br />

Heimat großer Töchter, Söhne. Beim<br />

USC Abersee haben sie den (nicht<br />

mehr ganz so neuen) Text der Bundeshymne<br />

verinnerlicht. Denn gleich zwei<br />

von dort in die Welt ausgesandte<br />

Spieler:innen haben es zu Nationalteam-Stars<br />

gebracht und zum FC Bayern München<br />

geschafft – und sind der Stolz des Klubs,<br />

dessen erste Mannschaft in Salzburgs 2. Landesliga<br />

Nord spielt. Kurz vor dem Start der<br />

EURO-Qualifikation der Frauen gegen Deutschland<br />

und zweieinhalb Monate vor Beginn der<br />

EURO der Männer in Deutschland baten wir<br />

Sarah Zadrazil (31) und Konrad Laimer (26) zum<br />

großen Gedankenaustausch.<br />

» Einen 2:0-Sieg<br />

gegen Deutschland<br />

wie die Männer<br />

würde ich sofort<br />

nehmen. «<br />

SARAH ZADRAZIL<br />

» Siege schmecken<br />

immer gut,<br />

aber der gegen<br />

Deutschland war<br />

besonders süß. «<br />

KONRAD LAIMER<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER: Sarah, wie hast du den 2:0-<br />

Sieg der Männer über Deutschland im November<br />

verfolgt?<br />

SARAH ZADRAZIL: Zu Hause in München in<br />

meiner Wohnung. So ein Sieg gegen solch eine<br />

Fußball-Nation ist immer ein Statement. Früher<br />

war es das Duell David gegen Goliath, aber ich<br />

fand die mutige Herangehensweise der Österreicher<br />

total beeindruckend. Ein cooles Spiel<br />

zum Anschauen, bei dem ich natürlich mitgefiebert<br />

habe.<br />

KONRAD LAIMER: Siege schmecken immer<br />

gut, egal gegen wen. Aber der hat schon besonders<br />

süß geschmeckt. Um solch einen<br />

Gegner zu schlagen, braucht es eine hervorragende<br />

Leistung, die ist uns gelungen. Wenn du<br />

dann zurück zum Klub kommst und in der Kabine<br />

ein paar bekannte Gesichter entdeckst – das<br />

waren schon ein paar schöne Tage, an denen<br />

ich mit einem breiten Grinsen zum Training kam.<br />

Sarah, ihr spielt am 5. April in Linz euer<br />

Auftaktspiel zu den European Qualifiers in<br />

Linz gegen Deutschland. Mit einem 2:0<br />

könntest du wohl gut leben…<br />

SZ: (lacht) Das wäre super, würde ich sofort<br />

nehmen. Ich freue mich total, das wird ein<br />

cooles Duell. Wir haben schon bei der EURO in<br />

England gegen sie gespielt, leider knapp verloren,<br />

aber es war ein enges Match. Trotz der<br />

großen Qualität der Deutschen bin ich überzeugt<br />

davon, dass wir gegen sie etwas mitnehmen<br />

können.<br />

Spielt die EURO-Revanche im Hinterkopf<br />

eine Rolle?<br />

SZ: Jein. Wir haben uns seitdem weiterentwickelt,<br />

bei den Deutschen gab es auch<br />

Veränderungen. Wichtig ist, gut in dieses Mini-<br />

Turnier reinzukommen – gar nicht unbedingt<br />

vom Ergebnis her, da Deutschland doch klarer<br />

Favorit ist. Aber eine gute Leistung ist schon<br />

entscheidend, um Schwung für die nötigen<br />

Pflichtsiege gegen Polen und Island mitzunehmen.<br />

KL: Ein guter Start ist immer wichtig, man<br />

darf nur nicht vergessen, dass danach die Qualifikation<br />

nicht vorbei ist. Abgerechnet wird am<br />

Ende, dann schaut keiner mehr darauf, wie der<br />

Weg dorthin verlief. Was stimmt: Eine gute<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

10<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Was Konrad Laimer<br />

& Co. im November<br />

gegen Deutschland<br />

geschafft haben ...<br />

... wollen Sarah Zadrazil<br />

und die <strong>ÖFB</strong>-Frauen in<br />

der EURO-Quali in Linz<br />

wiederholen.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 11


COVERSTORY<br />

ZADRAZIL/LAIMER<br />

» Zum Nationalteam<br />

zu kommen<br />

ist so, wie wenn<br />

du deine alten<br />

Freunde triffst. «<br />

KONRAD LAIMER<br />

Mit dem FC Bayern<br />

sind für Sarah Zadrazil<br />

in diesem Jahr noch<br />

zwei Titel möglich.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Leistung zum Start macht vom Gefühl her<br />

vieles leichter.<br />

Koni, schaffen die Frauen nach 2<strong>01</strong>7 und<br />

2022 den EURO-Hattrick?<br />

KL: Davon bin ich überzeugt! Sie haben<br />

in der Vergangenheit schon so oft gezeigt, dass<br />

sie performen können, wenn es drauf ankommt.<br />

Eine EURO ist und bleibt etwas Spezielles,<br />

das ist für keinen von uns alltäglich.<br />

Dafür spielen Sarah und ich Fußball.<br />

Ihr durftet beide dieses Gefühl schon genießen.<br />

Worauf kommt es bei einer EURO<br />

an, wenn man das rein Sportliche außen<br />

vor lässt?<br />

KL: Wichtig ist, dass das Mannschaftsgefüge<br />

passt, dass am Platz alle den gleichen<br />

Plan haben. Das Klima muss passen, weil man<br />

so viel Zeit miteinander verbringt. Wie wichtig<br />

dieser Faktor ist, habe ich 2021 erlebt, als wir<br />

während Corona ja nicht mal unser Hotel<br />

verlassen durften. Das war schon krass. Aber<br />

wir haben zusammen tolle Sachen gemacht,<br />

uns wohl gefühlt und nie den Fokus verloren.<br />

So kamen wir in den Flow, der viel möglich<br />

machen kann.<br />

SZ: Das war bei uns immer ähnlich. 2<strong>01</strong>7<br />

waren wir kompletter Außenseiter und ganz<br />

ehrlich: Wir gehörten fußballerisch nicht zu<br />

den besten Nationen. Wir kamen genau aus<br />

den Gründen ins Halbfinale, die Koni erwähnt<br />

hat: Teamspirit, Zusammenhalt, klarer Plan.<br />

Das hat auch die Menschen, die zum ersten<br />

Mal Frauen-Fußball gesehen haben, so begeistert.<br />

Das hat uns auch bei der EURO 2022<br />

ausgezeichnet. Für mich ist die Zeit beim<br />

Nationalteam immer auch eine Art Heimkommen,<br />

auf Leute treffen, die ich ewig kenne.<br />

KL: Das kann ich total nachvollziehen. Du triffst<br />

Spieler, mit denen du ewig zusammenspielst,<br />

hast eine ganz eigene Dynamik, gutes Essen,<br />

tolles Ambiente. Das ist wirklich so, wie wenn<br />

man alte Freunde trifft. Allerdings: So richtig<br />

Spaß macht es nur, wenn man am Ende auch<br />

Erfolg hat, etwas gewinnt.<br />

Gutes Stichwort: Wie bewertest du die<br />

Ausgangslage in der EURO-Gruppe mit<br />

Frankreich, den Niederlanden und der noch<br />

großen Unbekannten?<br />

KL: Es hätte wohl leichter kommen können…<br />

Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit. Aber wir<br />

haben selbst eine gute Truppe. Wenn wir das<br />

abrufen können, was wir in den letzten Spielen<br />

gezeigt haben, werden wir unseren Weg gehen.<br />

Ich freue mich jetzt schon riesig auf das Turnier.<br />

Sarah, wenn du Teil des Männer-Teams<br />

wärst: Mit welchem Ziel würdest du ins<br />

Turnier gehen?<br />

SZ: (lacht) Man macht sich als Mannschaft<br />

intern immer Ziele aus. Die Frage ist dann<br />

immer: Was trägt man davon nach außen?<br />

Was ist realistisch? Ich finde es wichtig, ein<br />

klares Ziel vor Augen zu haben. Unser Ziel<br />

lautete immer: Wir wollen über die Gruppenphase<br />

hinaus. Das halte ich auch für ein realistisches<br />

Ziel bei den Männern. Es ist eine<br />

schwere Gruppe, aber sie haben bewiesen,<br />

gute Gegner schlagen zu können. Daher sage<br />

ich als Mindestziel: Achtelfinale. Ich möchte<br />

aber jetzt keinen Druck aufbauen, Koni…<br />

KL: (lacht) Damit kann ich leben. Wir<br />

fahren nicht zur EURO, nur um dabei zu sein,<br />

sondern um weiterzukommen. Wir sind von<br />

uns überzeugt, wissen was wir können. Klar,<br />

gegen Frankreich braucht es eine besondere<br />

Leistung, aber es können ja bis zu drei Teams<br />

aufsteigen. Daher ist das auch das Ziel.<br />

SZ: Ich freue mich total auf euer Turnier.<br />

Es ist cool, wenn man spürt, dass ein ganzes<br />

Land in Euphorie verfällt, die Public Viewings<br />

aus allen Nähten platzen, man einfach diesen<br />

Rückhalt spürt. Ich werde jedenfalls Daumen<br />

drücken und mitfiebern.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Der Weg zur EURO ist bekannt, die Testspielgegner<br />

stehen. Wie wichtig ist diese<br />

Phase, die ja für manche auch eine Art<br />

interne Qualifikation ist?<br />

KL: Immer sehr wichtig! Du hast im Nationalteam<br />

sonst kaum Zeit, in Ruhe an taktischen<br />

Dingen zu feilen oder mal etwas auszuprobieren.<br />

Das geht jetzt in diesen Lehrgängen,<br />

vor allem im letzten vor der EURO. Jeder<br />

kann sich im Kopf zurückholen, wie wir bei der<br />

Nationalmannschaft agieren wollen, weil ja<br />

12<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


doch jeder im Verein anders spielt.<br />

SZ: Das verstehe ich… Auch wir haben<br />

im Februar im Trainingslager in Marbella etwas<br />

getestet, beim Pressing etwas verändert. Das<br />

ist dann beim 2:7 gegen England überhaupt<br />

nicht aufgegangen, beim 1:1 gegen Dänemark<br />

aber schon viel besser. Manchmal muss man<br />

einen Schritt zurückgehen, um zwei nach<br />

vorne machen zu können. Wir gehen jedenfalls<br />

mit einem guten Gefühl in die Quali. Ich glaube,<br />

unsere Mannschaft ist für solche Gruppenphasen<br />

gemacht, das hat man auch bei der<br />

Nations League gesehen. Da waren wir nie<br />

schlechter als Zweiter, was auch jetzt reichen<br />

würde, um 2025 in der Schweiz dabei zu sein.<br />

Ihr seid beide von Haus aus zentrale Mittelfeldspieler.<br />

Wo seht ihr die größten Stärken<br />

des jeweils anderen?<br />

SZ: Bei Koni begeistert mich die Zweikampfstärke<br />

und dass er eine Laufmaschine<br />

ist. Unglaublich, was er für Wege in einem<br />

Spiel geht. Wobei ich finde, dass er auch offensiv<br />

viele Ideen hat und viel Input gibt.<br />

KL: Sarah ist vom Grundsatz her offensiver<br />

ausgerichtet als ich. Sie kann ein Spiel in<br />

die Hand nehmen, entscheidende Aktionen<br />

setzen, die Mannschaft mitreißen. Und zwar<br />

mit Aktionen nach vorne wie nach hinten.<br />

Beeindruckend, wie lange sie das schon auf<br />

hohem Niveau macht, im Nationalteam und<br />

hier beim FC Bayern.<br />

Apropos Bayern: Der Blick auf die Tabellen<br />

verrät, dass die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

Sarah ihren Titel verteidigt, doch etwas<br />

höher ist…<br />

KL: Das stimmt wohl. Wir hatten keine<br />

einfache Saison mit vielen Aufs und Abs. Und<br />

Leverkusen performt unglaublich konstant.<br />

Wir müssen es trotzdem bis zum Ende durchziehen<br />

und bereit sein, wenn wir doch noch<br />

die Chance bekommen. Und wir sind noch in<br />

der Champions League dabei, da warten noch<br />

interessante Aufgaben auf uns. Wer weiß,<br />

vielleicht fällt da ja etwas für uns ab. Und wenn<br />

Sarah und die Frauen in den nationalen Bewerben<br />

vorangehen…<br />

SZ: Also ich wäre dafür, dass wir die<br />

Meisterschaft und den DFB-Pokal holen und<br />

ihr die Champions League gewinnt. Das wäre<br />

doch perfekt, oder?<br />

KL: Ist hiermit angenommen.<br />

SZ: Für uns stehen jetzt die entscheidenden<br />

Wochen an. Noch bevor es zum Nationalteam<br />

geht, haben wir das direkte Duell gegen<br />

den ersten Verfolger Wolfsburg und das DFB-<br />

Pokal-Halbfinale. Danach sehen wir genauer,<br />

wohin die Reise geht.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Im Starensemble des<br />

FC Bayern ist Konrad<br />

Laimer seit letztem<br />

Sommer der Motor.<br />

» Ich würde bei<br />

den Männern<br />

das Achtelfinale<br />

als Mindestziel<br />

ausgeben. «<br />

SARAH ZADRAZIL<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />

Ihr habt beide den Schritt zum FC Bayern<br />

gewagt, und zwar aus ohnehin schon<br />

starken Positionen heraus. Sarah war Kapitänin<br />

in Potsdam, Koni sechs Jahre Führungsspieler<br />

in Leipzig. Warum bist du,<br />

Sarah, seit 2020 dadurch nochmal eine<br />

bessere Fußballspielerin geworden?<br />

SZ: Für mich war es ein Schritt raus aus<br />

der Komfortzone. Wenn du ein Angebot von<br />

einem Topklub wie dem FC Bayern bekommst,<br />

musst du es nutzen. Auch mit dem Risiko,<br />

nicht die gleiche Rolle zu spielen wie vorher.<br />

Ich wusste, ich würde es bereuen, wenn ich<br />

es nicht mache. Wenn du jeden Tag mit Nationalspielerinnen<br />

aus 15 Ländern trainierst,<br />

entwickelst du dich automatisch weiter. Ich<br />

bin froh, dass ich hier weiter wachsen konnte.<br />

KL: Ich hatte in Leipzig eine tolle Zeit. Aber<br />

Bayern ist nochmal etwas Größeres, einer der<br />

besten Klubs in Europa, der nur die größten<br />

Ziele hat. Das merkt man auch jeden Tag. Wenn<br />

du hier am Ende nicht alles gewinnst, war es<br />

eben nicht gut genug. Hier geht es immer um<br />

alles, und das bringt dich als Sportler weiter.<br />

Ihr habt beide noch guten Kontakt zum<br />

USC Abersee, bei dem ihr ausgebildet<br />

wurdet. Fällt es manchmal schwer, zwischen<br />

so weit auseinanderliegenden Fußball-Welten<br />

hin und her zu switchen?<br />

KL: Für mich nicht, ich schaue immer<br />

wieder gerne vorbei, auch wenn die Zeit in<br />

manchen Phasen einfach zu knapp ist. Ich<br />

kenne noch sehr viele Menschen dort, mein<br />

Bruder ist aktiver Spieler. Ich freue mich immer,<br />

wenn ich mir dort ein Spiel anschauen kann.<br />

SZ: Das ist bei mir ähnlich. Unsere Eltern<br />

treffen sich regelmäßig am Platz und tauschen<br />

sich aus. Wir wissen beide, wo wir herkommen<br />

und sind sehr heimatverbunden. Deswegen<br />

gehe ich auch immer gerne dorthin. Und ich<br />

glaube, dass die Leute dort stolz auf uns sind.<br />

Immerhin hängen unsere beiden Trikots im<br />

Vereinsheim.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 13


EURO-FAHRPLAN<br />

<strong>ÖFB</strong>/CHRISTOPHER KELEMEN<br />

26. März 20<strong>24</strong><br />

21. Mai 20<strong>24</strong><br />

29. Mai 20<strong>24</strong><br />

30. Mai 20<strong>24</strong><br />

Der letzte offene EM-Gruppengegner<br />

aus dem Duo<br />

Wales und Polen steht fest.<br />

Die Spannung steigt: Teamchef<br />

Ralf Rangnick nominiert<br />

sein vorläufiges Aufgebot für<br />

die UEFA EURO 20<strong>24</strong><br />

Spieler und Betreuerteam<br />

treffen in Windischgarsten zur<br />

Vorbereitung zusammen.<br />

Erster Programmpunkt ist der<br />

offizielle EURO-Fototermin.<br />

Der reguläre Trainingsbetrieb<br />

startet.<br />

Die Roadmap<br />

für die EURO!<br />

Wir haben den großen Guide zur<br />

EURO-Vorbereitung und den<br />

Gruppenspielen für Dich erstellt.<br />

18. Juni 20<strong>24</strong><br />

Rückkehr der Mannschaft<br />

von Düsseldorf nach Berlin.<br />

GEPA-PICTURES.COM (6)<br />

21. Juni 20<strong>24</strong><br />

Hit im Olympiastadion!<br />

Wales oder Polen vs. Österreich,<br />

18.00 Uhr, Berlin, live auf Servus TV<br />

Die Fahrzeit zwischen Stadion und<br />

Hotel beträgt rund 20 Minuten.<br />

14<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


3. Juni 20<strong>24</strong><br />

Das Nationalteam reist zum<br />

Heimspiel gegen Serbien<br />

nach Wien und schlägt dort<br />

seine Zelte auf.<br />

MFC<br />

4. Juni 20<strong>24</strong><br />

Probegalopp im Prater!<br />

Österreich vs. Serbien,<br />

20.45 Uhr, Ernst-Happel-<br />

Stadion, Wien, live in ORF 1<br />

6. Juni 20<strong>24</strong><br />

Bundespräsident Alexander<br />

Van der Bellen empfängt<br />

das Nationalteam in der<br />

Hofburg zur feierlichen<br />

EURO-Verabschiedung.<br />

8. Juni 20<strong>24</strong><br />

Der letzte Härtetest!<br />

Schweiz vs. Österreich,<br />

20.45 Uhr, Kybunpark, St. Gallen<br />

(SUI), live in ServusTV<br />

Danach heißt es für die Spieler,<br />

noch einmal Batterien aufzuladen<br />

bei den Familien.<br />

7. Juni 20<strong>24</strong><br />

Der <strong>ÖFB</strong>-Tross übersiedelt in<br />

die Schweiz, wo in St. Gallen<br />

das letzte Testspiel vor der<br />

EURO steigt. Gleichzeitig ist die<br />

UEFA-Deadline für den<br />

23-Mann-EURO-Kader.<br />

9. Juni 20<strong>24</strong><br />

Die letzten Vorbereitungen<br />

in den Bereichen Teambasecamp,<br />

Trainingsgelände<br />

und Medienzentrum werden<br />

in Berlin vorgenommen.<br />

12. Juni 20<strong>24</strong><br />

Das Nationalteam bezieht<br />

das EURO-Teambasecamp<br />

in Berlin, das<br />

Schlosshotel Berlin.<br />

NIDUM SEEFELD<br />

17. Juni 20<strong>24</strong><br />

Kick-off! Zum Auftakt der UEFA EURO 20<strong>24</strong><br />

geht es gegen Frankreich!<br />

Österreich vs. Frankreich, 21.00 Uhr,<br />

Düsseldorf, live auf ServusTV<br />

16. Juni 20<strong>24</strong><br />

Jetzt geht’s lo-os! Anreise<br />

nach Düsseldorf zum ersten<br />

Gruppenspiel.<br />

Nach der EURO<br />

ist vor der<br />

Nations League<br />

25. Juni 20<strong>24</strong><br />

Countdown! Der letzte Gruppengegner<br />

der Österreicher heißt Niederlande.<br />

Niederlande vs. Österreich, 18.00 Uhr,<br />

Berlin, live auf Servus TV<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 15


NATIONS LEAGUE<br />

Nach der EURO ist<br />

vor der Nations League<br />

Alles dreht sich<br />

im Moment um<br />

die UEFA EURO<br />

20<strong>24</strong>. Wir wagen<br />

aber bereits jetzt<br />

einen kleinen<br />

Ausblick in den<br />

heißen Herbst.<br />

<strong>ÖFB</strong>-SPIELPLAN<br />

UEFA NATIONS<br />

LEAGUE <strong>24</strong>/25,<br />

GRUPPE B3<br />

Slowenien – Österreich<br />

Fr., 6. September, 20.45 Uhr<br />

Norwegen – Österreich<br />

Mo., 9. September, 20.45 Uhr<br />

Österreich – Kasachstan<br />

Do., 10. Oktober, 20.45 Uhr<br />

Österreich – Norwegen<br />

So., 13. Oktober, 20.45 Uhr<br />

Kasachstan – Österreich<br />

Do., 14. November, 16.00 Uhr<br />

Österreich – Slowenien<br />

So., 17. November, 18.00 Uhr<br />

Das Nationalteam trifft in der Gruppe 3<br />

der Liga B der UEFA Nations League<br />

20<strong>24</strong>/25 auf Norwegen, Slowenien<br />

und Kasachstan. Die Gruppenspiele<br />

werden zwischen September und<br />

November 20<strong>24</strong> ausgetragen.<br />

Teamchef Ralf Rangnick hatte nach der<br />

Auslosung in Paris gemischte Gefühle: „Norwegen<br />

ist einer der stärksten Gegner, den<br />

wir zugelost bekommen konnten. Es ist<br />

trotzdem okay, ich freue mich auf ein Wiedersehen<br />

mit Erling Haaland. Slowenien ist<br />

sicherlich auch ein gutes Los, weil wir keine<br />

allzu weite Reise haben. Es ist ein Nachbarland<br />

von Österreich, da könnte man von<br />

einem Lokal-Derby sprechen.“ Die weite<br />

Anreise nach Kasachstan hätte sich der<br />

Teamchef im Hinblick auf die Flugstrapazen<br />

für die Spieler gerne erspart. „Aber es nützt<br />

nichts, wir müssen es so nehmen wie es<br />

ist, und das werden wir auch tun“, so Rangnick,<br />

dessen voller Fokus zum aktuellen<br />

Zeitpunkt auf die EURO gerichtet ist.<br />

Zur Nations-League-Saison 20<strong>24</strong>/25 wird<br />

für die Teams der Liga A eine neue K.-o.-<br />

Runde eingeführt, erstmals gibt es das<br />

Viertelfinale. Die Gruppensieger treffen auf<br />

einen Gruppenzweiten und bestreiten die<br />

Viertelfinals mit Hin- und Rückspiel, die<br />

Sieger qualifizieren sich für die Endrunde.<br />

Die Gruppensieger der Ligen B, C und<br />

D steigen wie bereits bekannt automatisch<br />

in die nächsthöheren Ligen auf.<br />

Neu ist, dass zwischen den drittplatzierten<br />

Mannschaften der höheren Liga und den<br />

Gruppenzweiten der tieferen Liga Auf- bzw.<br />

Abstiegsplay-offs mit Hin- und Rückspiel<br />

stattfinden. Die Gruppendritten der Liga A<br />

spielen also gegen die Zweiten aus Liga B,<br />

gleiches gilt zwischen Liga B und C. Die<br />

jeweils viertplatzierten Teams der Ligen A<br />

und B steigen automatisch in die nächsttiefere<br />

Liga ab.<br />

Der Spielplan<br />

Österreich startet am 6. und 9. September<br />

20<strong>24</strong> mit einem Auswärts-Doppel gegen<br />

Slowenien und Norwegen in die vierte Auflage<br />

des Bewerbs. Am 10. Oktober geht es<br />

mit dem Heimspiel gegen Kasachstan weiter,<br />

bevor die Auswahl von Ralf Rangnick am<br />

13. Oktober Norwegen ebenfalls auf heimischem<br />

Boden empfängt. Anpfiff ist jeweils<br />

um 20.45 Uhr.<br />

Am 14. November steht bereits um<br />

16.00 Uhr heimischer Zeit das Auswärtsduell<br />

mit Kasachstan auf dem Programm. Zum<br />

Abschluss der Gruppenphase gastiert am<br />

17. November um 18.00 Uhr Slowenien in<br />

Österreich.<br />

16<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


DEIN HEIMVORTEIL:<br />

SPORTWETTEN IN ROT-WEISS-ROT!


ALEXANDER SCHLAGER<br />

INTERVIEW PHILIP SAUER<br />

„Als ganze Nation roc<br />

Alexander Schlager hat<br />

sich beim Nationalteam<br />

als Stammtorwart etabliert.<br />

Seine Leistungen will<br />

er im EURO-Jahr bestätigen<br />

und die Endrunde in<br />

Deutschland nicht nur mit<br />

seinen Mitspielern, sondern<br />

auch gemeinsam mit<br />

den Fans zu einem „richtig<br />

coolen Erlebnis“ machen.<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER: Die EURO nähert sich in großen<br />

Schritten. Kribbelt es schon, wenn du an die Endrunde<br />

denkst?<br />

ALEXANDER SCHLAGER: Absolut! Jetzt ist es wirklich<br />

nicht mehr lange bis dahin. Immer mehr Menschen<br />

fiebern der EURO entgegen, man wird immer öfter<br />

daran erinnert. Also ja: Es kribbelt in Richtung Europameisterschaft<br />

schon.<br />

Du hast 2023 – sofern du fit warst – in allen Pflichtspielen<br />

das Tor des Nationalteams gehütet. Siehst<br />

du dich mittlerweile als klare Nummer 1?<br />

Ich bin sehr froh, dass mir die Trainer dieses Vertrauen<br />

entgegengebracht haben, und dass ich letztes Jahr<br />

viele Minuten spielen durfte. Ich habe aber schon in<br />

der Vergangenheit betont, dass es sehr viele gute<br />

Tormänner in Österreich gibt. Mein Ziel ist es, Spaß<br />

zu haben bei dem was ich mache und meine Leistungen<br />

zu bestätigen. Wenn ich das schaffe, gehe ich<br />

davon aus, dass ich bei der Endrunde im Tor stehen<br />

werde. Fußball ist aber sehr schnelllebig. Man weiß<br />

nie, was der morgige Tag bringt. Deshalb versuche ich,<br />

bodenständig zu bleiben und weiterzuarbeiten.<br />

Nach deinem Wechsel zu Salzburg bestand hinsichtlich<br />

des Nationalteams die Sorge, dass es dir<br />

an Einsatzminuten fehlen könnte. Im Nachgang<br />

kann man sagen, dass du alles richtig gemacht<br />

hast, oder?<br />

Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, den<br />

richtigen Schritt zu machen. Deswegen habe ich mich<br />

dazu entschieden, nach Salzburg zu gehen. Das ist<br />

mein Heimatklub, mein Herzensklub. Ich bin glücklich,<br />

dass ich viele Minuten sammeln konnte und fühle mich<br />

sehr wohl.<br />

18<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


ken“<br />

Einen Wechsel gab es vergangenes<br />

Jahr auch auf der Position<br />

des Torwarttrainers<br />

beim Nationalteam. Wie<br />

läuft die Zusammenarbeit<br />

mit Michael Gspurning?<br />

Wirklich super. Der Michi ist<br />

ein feiner Kerl, der darauf<br />

schaut, dass man sich auch zwischen<br />

den Lehrgängen austauscht.<br />

Er erkundigt sich, ob alles passt, ob<br />

man fit ist und wie man sich fühlt.<br />

Auch die Zeit beim Nationalteam ist<br />

eine sehr, sehr coole, aus der man viel<br />

mitnehmen kann. Das Tormann-Team ist<br />

wie eine kleine Familie, in der jeder den<br />

anderen dabei unterstützt, gemeinsam erfolgreich<br />

zu sein. Daran hat der Michi einen<br />

großen Anteil.<br />

Und wie läuft das Beisammensein mit den<br />

restlichen Spielern im Nationalteam ab? Passt<br />

die Stimmung untereinander?<br />

Auf jeden Fall. Ich glaube, man hat auch von außen<br />

schon ein bisschen gesehen, dass hier etwas<br />

zusammengewachsen ist. Wenn wir zusammenkommen<br />

merkt man, dass sich jeder richtig auf<br />

die gemeinsame Zeit freut. Es herrscht eine super<br />

Energie. Ich glaube, dass sich das in den Erfolgen<br />

des vergangenen Jahres widerspiegelt.<br />

Jeder ist sich bewusst, dass das keine einfache<br />

Gruppe ist. Aber was ist bei einer Endrunde schon<br />

einfach? Ich glaube, dass es viel darum geht, ab<br />

dem ersten Spieltag zu liefern. Wir wissen um<br />

unsere Qualitäten und dass wir es jedem Gegner<br />

schwer machen können. Ich glaube, wir müssen<br />

uns nicht verstecken.<br />

Wie schwer würde ein Ausfall von David Alaba<br />

wiegen?<br />

Man kann nicht bestreiten, dass David aus sportlicher<br />

Sicht fehlt. Er ist ein Ausnahmefußballer.<br />

Das stellt er beim Nationalteam seit Jahren unter<br />

Beweis. Er fehlt aber auch auf der menschlichen<br />

Seite. David kommuniziert sehr viel mit den Mitspielern,<br />

vermittelt viel aufgrund seines Charakters.<br />

Wir hoffen alle, dass er fit wird und bei der EURO<br />

dabei sein kann.<br />

Welche Rolle spielt die Unterstützung der Fans<br />

bei der Endrunde?<br />

Für einen Fußballer ist es das schönste Gefühl, vor<br />

vollen Rängen zu spielen. Wenn wir auf den Platz<br />

gehen, dann ist es unser Ziel, den Leuten zu geben,<br />

was sie wollen. Nämlich ein aufregendes Fußballmatch,<br />

coole 90 Minuten. Wir spüren, dass hier<br />

letztes Jahr etwas entstanden ist. Ich glaube, dass<br />

die EURO in Deutschland hinsichtlich der Stimmung<br />

ein richtig cooles Erlebnis wird. Es wäre schön,<br />

wenn Österreich das Turnier nicht nur als Fußballmannschaft,<br />

sondern als ganze Nation rockt.<br />

Alexander Schlager<br />

blickt voller Vorfreude<br />

Richtung Europameisterschaft.<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />

Apropos Erfolge. Du hast in den letzten drei<br />

Länderspielen keinen Gegentreffer kassiert …<br />

Als Tormann ist es immer ein gutes Gefühl, wenn<br />

man kein Gegentor bekommt. Prinzipiell möchte<br />

ich aber einfach, dass wir als Mannschaft erfolgreich<br />

sind. Wenn zusätzlich hinten die Null steht,<br />

ist das für einen Tormann – und ich glaube auch<br />

für die restlichen Spieler – umso schöner.<br />

In der Vorbereitung auf die EURO warten im<br />

März Testspiele gegen die Slowakei und die<br />

Türkei, sowie im Juni gegen Serbien und die<br />

Schweiz. Inwiefern bereiten euch diese Gegner<br />

schon auf die Aufgaben bei der EURO vor?<br />

Ich freue mich auf die kommenden Länderspiele.<br />

Das sind sehr gute Gegner, die uns alles abverlangen<br />

werden. Ich denke, dass uns diese Spiele<br />

schon gut auf die EURO vorbereiten werden.<br />

Prinzipiell geht es aber darum, dass man die Zeit,<br />

die man gemeinsam hat, vom ersten Tag an gut<br />

nutzt.<br />

Bei der Endrunde geht es gegen Frankreich<br />

und die Niederlande. Dazu kommt ein Gegner,<br />

der im Play-off ermittelt wird …<br />

Du warst schon bei der EURO 2020 dabei, hast<br />

damals aber kein Spiel absolvieren dürfen.<br />

Was würde es dir bedeuten, heuer auch aktiv<br />

am Turnier teilnehmen zu können?<br />

Ich glaube, dass es etwas viel Schöneres in einem<br />

Fußballerleben nicht geben kann. Du spielst bei<br />

einem der größten Turniere. Wenn man auch aktiv<br />

mithelfen kann, dann ist das schon etwas ganz<br />

Besonderes. Es war schon die letzte EM ein super<br />

spannendes Erlebnis. Es waren viele Momente<br />

dabei, von denen ich für mich persönlich viel<br />

mitnehmen konnte.<br />

Gibt es sonst noch Erlebnisse, die dir in deiner<br />

Zeit beim Nationalteam besonders schön in<br />

Erinnerung geblieben sind?<br />

Da gibt es ganz viele. Ich glaube, was man nie<br />

vergisst, ist das Debüt (16. November 2<strong>01</strong>9 beim<br />

2:1 gegen Nordmazedonien, Anm. der Redaktion).<br />

Oft sind es auch die kleinen Momente, wenn man<br />

auf den Lehrgängen gemeinsam Spaß hat oder<br />

etwas unternimmt. Die Momente auf dem Platz<br />

sind das Tüpfelchen am i. Prinzipiell ist es immer<br />

ein wundervolles Gefühl, wenn ich einberufen<br />

werde und zum Team fahren kann.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 19


NATIONALTEAM<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN (2)<br />

Test-Doppel<br />

auf Augenhöhe<br />

Die Spiele gegen die Slowakei (23.<br />

März) und die Türkei (26.) sollen das<br />

Nationalteam auf die EURO-Bedingungen<br />

vorbereiten. „Beide sind auf einer<br />

Stufe mit uns“, sagt Teamchef Rangnick<br />

– und will „positive Energie“ sammeln.<br />

Das Länderspieljahr 20<strong>24</strong> startet für<br />

das <strong>ÖFB</strong>-Aufgebot anschließend an<br />

das Teamcamp in Marbella mit einem<br />

Test im Národný futbalový štadión<br />

in Bratislava gegen die Slowakei<br />

(Samstag, 23. März, 18.00 Uhr/LIVE<br />

in ORF1) und mit einem weiteren im Wiener<br />

Ernst-Happel-Stadion gegen die Türkei<br />

(Dienstag, 26. März, 20.45 Uhr/LIVE in ORF<br />

1). Beide Teams konnten sich, wie Österreich,<br />

für die am 14. Juni startende UEFA EURO<br />

20<strong>24</strong> in Deutschland qualifizieren.<br />

Die Slowakei wurde in einer Quali-Gruppe<br />

mit Portugal, Luxemburg, Island, Bosnien-<br />

Herzegowina und Liechtenstein hinter den<br />

Portugiesen Zweiter. Die Türkei konnte sich<br />

vor Kroatien, Armenien, Wales und Lettland<br />

sogar den Gruppensieg sichern.<br />

„Wir wollten im Vorfeld der Europameisterschaft<br />

Gegner auf Augenhöhe. Denn auch<br />

beim Turnier werden wir gegen keine Mannschaften<br />

antreten, die schwächer als wir<br />

sind. Ganz im Gegenteil: Die Auslosung hat<br />

ergeben, dass zumindest zwei Teams – Frankreich<br />

und die Niederlande – absolute Top-<br />

20<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


GEPA-PICTURES.COM<br />

Für Ralf Rangnick und<br />

sein Team beginnt mit<br />

dem Test-Doppel im<br />

März die heiße Phase<br />

der EURO-Vorbereitung.<br />

Mannschaften sind. Und letztlich ist bei der<br />

Auswahl von Testspielgegnern auch die Verfügbarkeit<br />

immer ein wesentlicher Punkt“,<br />

sagt Teamchef Ralf Rangnick.<br />

Zuletzt traf das Nationalteam im Juni<br />

2021 auf die Slowakei. Auch damals im Zuge<br />

der EURO-Vorbereitung. Das Spiel im Ernst-<br />

Happel-Stadion endete mit einem 0:0. Die<br />

Bilanz in insgesamt fünf direkten Duellen ist<br />

ausgeglichen. Die <strong>ÖFB</strong>-Auswahl konnte einmal<br />

gewinnen, holte drei Unentschieden<br />

und musste sich einmal geschlagen geben.<br />

Österreich in Weltrangliste<br />

vor Türkei und Slowakei<br />

In 16 Aufeinandertreffen mit der Türkei hat<br />

Österreich mit acht Siegen, einem Remis<br />

und sieben Niederlagen sogar leicht die Nase<br />

vorne. Zur jüngsten Begegnung kam es im<br />

März 2<strong>01</strong>6 in Wien, wo das Nationalteam<br />

mit einem 1:2 den Kürzeren zog. Den rotweiß-roten<br />

Treffer besorgte damals Zlatko<br />

Junuzovic. In der FIFA-Weltrangliste liegt das<br />

Nationalteam als 25. vor der Türkei (35.) und<br />

der Slowakei (48.).<br />

» Wir wollten<br />

im Vorfeld der<br />

Europameisterschaft<br />

Gegner auf<br />

Augenhöhe. «<br />

TESTSPIELE<br />

Slowakei – Österreich<br />

Samstag, 23. März,<br />

18.00 Uhr/LIVE in ORF1<br />

Österreich – Türkei<br />

Dienstag, 26. März,<br />

20.45 Uhr/LIVE in ORF 1<br />

„Ich denke, dass beide Teams auf eine<br />

Stufe mit uns zu stellen sind“, sagt Rangnick,<br />

der mit der <strong>ÖFB</strong>-Auswahl nach der erfolgreichen<br />

Quali in einer Gruppe Belgien,<br />

Schweden, Aserbaidschan und Estland sowie<br />

nach dem 2:0-Testerfolg beim Jahresabschluss<br />

2023 gegen Deutschland weiter<br />

Selbstvertrauen für die EURO tanken will:<br />

„Erfolgserlebnisse sind im Fußball immer<br />

wichtig“, betont er.<br />

Verzichten muss der Deutsche, der seit<br />

Juni 2022 im Amt ist, auf Kapitän David<br />

Alaba und Stürmer Sasa Kalajdzic. Beide<br />

laborieren an einem Kreuzbandriss. „Die<br />

Knieverletzungen von David Alaba und Sasa<br />

Kalajdzic treffen uns hart“, erklärt Rangnick,<br />

der hofft, dass weitere schwere Verletzungen<br />

ausbleiben.<br />

„Fans können ein<br />

entscheidender Faktor sein“<br />

Beim Lehrgang im März ginge es ihm wie<br />

immer darum, das Team in seiner Gesamtheit<br />

weiterzuentwickeln. Am Weg zur EM und<br />

anschließend bei der Endrunde spielt für<br />

Rangnick auch die Unterstützung der Fans<br />

eine wesentliche Rolle: „Es geht darum, mit<br />

viel positiver Energie in die EURO zu gehen.<br />

Mir ist enorm wichtig, die Fans auf unserem<br />

gemeinsamen Weg mitzunehmen. Ich bin<br />

überzeugt davon, dass sie ein entscheidender<br />

Faktor für den Erfolg unseres Nationalteams<br />

in Deutschland sein können.“ Vergangenes<br />

Jahr waren vier von fünf Heimspielen<br />

des Nationalteams ausverkauft.<br />

Auch beim Heim-Auftakt gegen die Türkei<br />

ist mit einem gefüllten Haus zu rechnen.<br />

Der WM-Dritte von 2002 bestreitet vor dem<br />

Duell mit Österreich am Freitag, 22. März<br />

noch eines gegen Ungarn. Die Begegnung<br />

mit der Slowakei bedeutet nicht nur für das<br />

Nationalteam, sondern auch für den Gegner<br />

den Startschuss für das EURO-Jahr.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 21


HISTORY<br />

TEXT HANS HUBER<br />

Hans Huber, Sportreporter-Legende<br />

des ORF, begleitet<br />

den <strong>ÖFB</strong> seit 1950:<br />

erst als Fan, dann<br />

als Journalist und<br />

schließlich als<br />

Kolumnist und<br />

Medien-Experte.<br />

Eine Liebesbeziehung<br />

über mehr als 70 Jahre<br />

Es gibt Beziehungen, die jahrzehntelang halten. So wie meine zum<br />

Fußball im Allgemeinen und zum <strong>ÖFB</strong> im Besonderen. Ein Rückblick<br />

eines auch mit 80 Lenzen noch immer positiv Fußballverrückten.<br />

<strong>Corner</strong>-Kolumnist<br />

Hans Huber blickt<br />

anlässlich seines<br />

80. Geburtstags<br />

und des 120-Jahr-<br />

Jubiläums des<br />

<strong>ÖFB</strong> auf eine<br />

bewegte Geschichte<br />

zurück.<br />

Ich spüre es noch heute so, als wäre es<br />

gestern gewesen. Heiße Ohren und vor<br />

lauter Drücken schmerzende Daumen.<br />

Es war im Dezember 1950 vor dem Radio.<br />

Länderspiel in Schottland, gerade hatte<br />

ich als Knirps meine Begeisterung für den<br />

Fußball auf Wiesen und noch nicht verbauten<br />

Flächen neben den Ruinen im Wien der<br />

Nachkriegszeit entdeckt und hing am Radio,<br />

als wollte ich mich nach Glasgow beamen.<br />

Die lebhaften Schilderungen des Reporters<br />

– vom Fernsehen war damals noch keine<br />

Spur – rissen mich bei jeder Parade von<br />

Walter Zeman, dem „Tiger von Glasgow“ im<br />

österreichischen Tor, zu Jubelstürmen hin.<br />

Die Österreicher gewannen 1:0 und setzten<br />

mit dem ersten Sieg einer kontinentalen<br />

Mannschaft auf schottischem Boden ein<br />

historisches Ausrufezeichen. Von diesem Tag<br />

an schwärmte ich nicht nur vom Fußball,<br />

sondern vor allem vom österreichischen<br />

Team.<br />

Die Helden live im Stadion zu sehen<br />

waren immer Feiertage und weckten den<br />

Traum, einmal selbst da unten auf dem<br />

Rasen zu stehen, oder zumindest als Reporter<br />

dabei zu sein. Die WM 1954, als die<br />

Österreicher in der Schweiz mit der Bronzemedaille<br />

den größten Erfolg in der Historie<br />

holten, verfolgte ich stundenlang vor dem<br />

Radio. Die Aufstellungen habe ich noch<br />

heute im Kopf und als die Österreicher im<br />

Semifinale gegen Deutschland zur Pause<br />

0:1 zurücklagen und ich mit meinen Eltern<br />

zu einem Besuch musste, tat ich das nur<br />

unter lautem Protest und im Bewusstsein,<br />

22<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


GEPA-PICTURES.COM<br />

dass dieses Team schon noch gewinnen<br />

würde. Das 1:6 wollte ich gar nicht zur<br />

Kenntnis nehmen, der dritte Platz versöhnte<br />

Fußballösterreich und auch mich.<br />

Die Beziehung vertiefte sich nach der<br />

Matura und während des Studiums mit<br />

vielen Stadion-Besuchen und der Faszination<br />

der „Decker- Ära“ mit einem Siegeszug<br />

des Teams durch ganz Europa – und mit dem<br />

Start ins Berufsleben als Sportreporter. Aus<br />

Schwärmerei wurde Arbeit. Plötzlich war ich<br />

nicht nur Bewunderer, sondern auch Kritiker.<br />

Auf Tuchfühlung, aber auch gleichzeitig auf<br />

Distanz mit den großen Stars dieser Tage.<br />

Längst hatte ich einige Live-Übertragungen<br />

großer Spiele hinter mir, als endlich die<br />

große Stunde schlug: das erste Länderspiel.<br />

Österreich gegen Ungarn (1976) im Wiener<br />

Stadion, eine 2:4-Niederlage, die schmerzte.<br />

Umso erfreulicher gestalteten sich die<br />

Folgejahre mit der erfolgreichen WM in Argentinien.<br />

Als Kommentator und Reporter<br />

im Einsatz, folgte ich gleich nach der Ankunft<br />

mit einem Taxi dem streng bewachten Teambus.<br />

Auftrag: Bilder aus dem Teamquartier.<br />

Betreten bei Strafe strengstens verboten.<br />

Doch im Taxi gehörten wir irgendwie zur<br />

Delegation. Ich bekam meine Reportage,<br />

der Taxifahrer, der auf mich gewartet hatte,<br />

beim Verlassen der Anlage in Moreno eine<br />

strenge Rüge, der österreichische TV-Konsument<br />

Einblick in das Quartier der Österreicher.<br />

Allerdings: Das berühmte Cordoba-<br />

Match verfolgte ich bei einem Parallel-Spiel<br />

auf der Tribüne bei einem Kollegen, der in<br />

der Reihe vor mir auf seinem Monitor den<br />

historischen 3:2-Sieg der Österreicher ausgewählt<br />

hatte.<br />

Was folgte, waren sehr viele – ich habe<br />

bedauerlicherweise keine Statistik geführt<br />

– Begegnungen mit dem <strong>ÖFB</strong> und seinen<br />

Teams. Nicht alle sind in Erinnerung, aber<br />

ganz sicherlich die Quali für Italien 1990 mit<br />

den Polster-Pfiffen und Toren gegen die DDR<br />

(3:0). Dann natürlich die WM-Spiele gegen<br />

Algerien (2:0, 1982 in Spanien) oder USA<br />

(2:1, mit einem phantastischen Ogris-Tor in<br />

Italien 1990).<br />

Und selbstverständlich die Qualifikation<br />

für die WM1998 in Frankreich mit der unauslöschlichen<br />

Erinnerung an die beiden Schweden-Matches<br />

(jeweils 1:0). Und bis heute<br />

sind die „Schweeeeeeeeeden ein ganz harter<br />

Brocken!“ Ein Spruch, der untrennbar<br />

mit mir verbunden ist und an den ich bei<br />

allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten<br />

erinnert werde.<br />

Ich durfte bei der WM ein 2:2 gegen<br />

Chile durch ein Vastic-Tor im letzten Augenblick<br />

bejubeln, und neben Schweeeeden<br />

wird wohl auch Israel (20<strong>01</strong>) im ORF-Archiv<br />

immer einen besonderen Platz einnehmen.<br />

In Tel Aviv flogen mir beim 1:1 der Österreicher<br />

durch Herzog Steine, Orangen und<br />

Wasserflaschen um die Ohren und einige<br />

Orangen haben mich auch getroffen. Bei<br />

meinem ORF-Abschied 2009 bekam ich<br />

deshalb von meinen Kollegen auch eine<br />

Kiste Jaffa Orangen!<br />

Nach der Heim-EURO 2008 und dem<br />

Ende meiner Tätigkeit im ORF bot sich die<br />

Möglichkeit einer Kooperation mit dem <strong>ÖFB</strong>,<br />

vor allem zu Medien-Schulungen bei Nachwuchs-Teams<br />

und der Generation Alaba,<br />

Baumgartlinger, Klein, Prödl und Co! Und<br />

zur Zeit habe ich die Freude, noch die Trainer-<br />

Ausbildung zu begleiten, weil ich meine<br />

Erfahrungen weitergeben möchte. Letztlich<br />

sind viele Träume in Erfüllung gegangen.<br />

Einer allerdings blieb unerfüllt: einmal im<br />

Trikot mit dem Adler auf dem Platz zu stehen<br />

und die Bundeshymne zu singen…<br />

Bilder einer traumhaften<br />

Karriere: Hans<br />

Huber in seinem<br />

(Fußball-)Element.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 23<br />

ORF, PRIVAT


BARBARA DUNST<br />

INTERVIEW JONAS DORMANN<br />

Das Jahr 2023 ist für Barbara Dunst zweifellos ein erfolgreiches<br />

gewesen. Im Interview verrät die frischgebackene Fußballerin<br />

des Jahres, welche Erwartungen sie an die bevorstehenden<br />

European Qualifiers hat und warum die Qualifikation zur<br />

EM 2025 in der Schweiz so bedeutend wäre.<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER: Barbara, das vergangene<br />

Jahr mit der erstmals ausgetragenen UEFA<br />

Women´s Nations League liegt hinter dir<br />

und deinem Team. Der ganze Fokus ist jetzt<br />

auf die bevorstehende zweite Phase der<br />

EM-Qualifikation – die European Qualifiers<br />

– gerichtet, die von April bis Juli ausgetragen<br />

werden. Wo steht das Frauen-Nationalteam<br />

aktuell?<br />

BARBARA DUNST: Nach der erfolgreichen<br />

Gruppenphase der UEFA Women´s Nations<br />

Leauge sind wir in einer ganz guten Position.<br />

Nach der Nicht-Qualifikation für die WM 2023<br />

ist es für uns wichtig gewesen zu zeigen, dass<br />

wir dennoch international präsent sind. Ich<br />

denke, mit den Leistungen in der Nations<br />

League und Platz zwei hinter Frankreich ist<br />

uns das im letzten Jahr gut gelungen. Insgesamt<br />

hat sich der Frauenfußball in Österreich<br />

in den letzten Jahren stark entwickelt. Durch<br />

die EM-Teilnahmen 2<strong>01</strong>7 und 2022 konnten<br />

wir eine gewisse Anerkennung für den Sport<br />

erreichen und haben viel Wertschätzung erhalten.<br />

Da gilt es, unbedingt dranzubleiben,<br />

denn es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig<br />

für Endrunden qualifizieren, um den Hype im<br />

eigenen Land aufrechtzuhalten.<br />

Du spricht die erfolgreiche UEFA Women´s<br />

Nations League an. Wie blickst du mit ein<br />

paar Wochen Abstand auf den Herbst und<br />

die Spiele zurück?<br />

Wir können selbstbewusst sein, denn mit<br />

Frankreich, Portugal und Norwegen hatten wir<br />

drei sehr starke Gegner in unserer Gruppe,<br />

die allesamt bei der WM 2023 vertreten waren.<br />

Ich denke, wir haben uns gut präsentiert und<br />

unseren eigenen Entwicklungsprozess weiter<br />

vorangetrieben. Wir haben auch in der Breite<br />

des Kaders in den letzten Jahren dazugewonnen.<br />

Junge Talente drängen immer mehr ins<br />

Team, das ist auf jeden Fall positiv zu werten.<br />

Mit der gesamten Entwicklung während der<br />

Nations League können wir zufrieden sein.<br />

Barbara Dunst: Starke Entwicklung<br />

im Rückspiegel,<br />

hohe Ziele beim Blick nach<br />

vorn.<br />

» Junge Talente<br />

drängen immer<br />

mehr ins Team,<br />

das ist auf jeden<br />

Fall positiv zu<br />

werten. Mit der<br />

gesamten Entwicklung<br />

während<br />

der Nations<br />

League können<br />

wir zufrieden<br />

sein. «<br />

Auch bei einem Abstieg in die Liga B wäre<br />

der Weg zur EM 2025 in der Schweiz natürlich<br />

möglich. Welche Bedeutung hat<br />

dennoch der Verbleib in der Liga A für dich?<br />

Für uns war es extrem wichtig, ein positives<br />

Zeichen nach der verpassten WM-Qualifikation<br />

zu setzen. Deswegen tut es sehr gut, dass<br />

uns der Erhalt der Liga A gelungen ist. Nicht<br />

zuletzt auch deswegen, weil jetzt ab April<br />

wieder die Besten der Besten auf uns warten.<br />

Blicken wir ein wenig weiter zurück. Dein<br />

Debüt im Frauen-Nationalteam hast du<br />

vor knapp zehn Jahren – im Oktober 2<strong>01</strong>5<br />

– gegeben. Seither folgten 77 Länderspiele<br />

und zwölf Tore, zuletzt beim 1:1-Remis<br />

gegen Dänemark Ende Februar im Lehrgang<br />

in Marbella. Wie hast du die Gesamtentwicklung<br />

des Frauen-Nationalteams während<br />

deiner Zeit bisher erlebt?<br />

In den letzten Jahren hat sich unglaublich viel<br />

getan. Ausschlaggebend in den letzten Jahren<br />

waren zweifelsohne die beiden EM-Teilnahmen<br />

mit dem Halbfinal-Einzug bei der Euro 2<strong>01</strong>7 in<br />

den Niederlanden und dem Viertelfinale in<br />

England 2022. Das sind Erfolge, die nicht<br />

selbstverständlich sind. Es steckt über die<br />

Jahre sehr viel akribische Arbeit des gesamten<br />

Teams und Betreuerstabs dahinter. Das heißt<br />

aber auch: Man muss immer hungrig bleiben,<br />

um gewisse Erfolge erzielen zu können. Österreich<br />

ist eine Nation, die immer über die<br />

Mentalität gekommen ist. Das zeichnet uns<br />

aus und ich bin froh, Teil dieses Entwicklungsprozesses<br />

in den letzten Jahren gewesen zu<br />

sein.<br />

Entwicklung im Frauen-Fußball bedeutet<br />

auch die Etablierung von weiblichen Vorbildern.<br />

Gab es für dich in deiner Jugend<br />

bereits Fußballerinnen, zu denen du aufgeblickt<br />

hast oder freust du dich eher über<br />

deine Rolle als Idol und Vorbild für junge<br />

Mädchen heutzutage?<br />

<strong>24</strong><br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Mit dem richtigen<br />

Mindset zur EURO<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 25<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)


BARBARA DUNST<br />

Eine schwierige Frage. Es gibt im Frauenfußball<br />

mittlerweile zum Glück viele gute Spielerinnen.<br />

Für mich persönlich sehr prägend<br />

waren ehemalige Mitspielerinnen im Nationalteam<br />

wie Carina Wenninger, Viki Schnaderbeck<br />

oder Lisa Makas, die allesamt Werte<br />

vorgelebt haben und sich für junge Spielerinnen<br />

wie mich immer stark eingesetzt haben. Das<br />

war sehr inspirierend und ich weiß das sehr<br />

zu schätzen.<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />

Du sprichst einige ehemalige Teamkolleginnen<br />

an, die heute allesamt wichtige<br />

Funktionen bei Vereinen, in Verbänden oder<br />

Vergleichbarem eingenommen haben. Mit<br />

26 Jahren bist du noch im besten Fußballerinnen-Alter.<br />

Beschäftigst du dich aber<br />

dennoch schon mit deinen persönlichen<br />

Plänen für die Zeit nach deiner aktiven<br />

Karriere?<br />

Das ist eine spannende Frage, über die ich in<br />

der jüngeren Vergangenheit tatsächlich nachgedacht<br />

habe, als wir in Frankfurt eine schwere<br />

Verletzung einer Mitspielerin hatten. Das<br />

kann heutzutage schnell die Karrierepläne auf<br />

den Kopf stellen, dessen muss man sich bewusst<br />

sein. Der Frauenfußball ist nach wie vor<br />

nicht so aufgestellt, dass man während der<br />

aktiven Karriere für das Leben und die Zeit<br />

danach ausgesorgt hat. Ein zweites Standbein<br />

zu haben und sich weiterzubilden, ist daher<br />

wichtig. Ich studiere seit eineinhalb Jahren<br />

Sportmanagement. Der Sport prägt mein<br />

gesamtes Leben und verbindet Menschen.<br />

Ich kann mir sehr gut vorstellen, im Sport zu<br />

bleiben, aber das muss sich in den nächsten<br />

Jahren erst herauskristallisieren.<br />

Bleiben wir bei dir persönlich. Das Jahr<br />

2023 war für dich definitiv ein erfolgreiches.<br />

Mit der Frankfurter Eintracht habt ihr erstmalig<br />

die Gruppenphase der UEFA<br />

Women´s Champions League erreicht, dort<br />

den Aufstieg in die K.o.-Phase nur um zwei<br />

Punkte verpasst. Dazu der erfolgreiche<br />

Nations-League-Herbst mit dem Nationalteam<br />

und als krönender Abschluss die Wahl<br />

zur Fußballerin des Jahres 2023, mit einer<br />

Rekord-Punktezahl. Wie lebt es sich mit<br />

diesem Titel?<br />

Ich definiere mich nicht über diesen Titel. Die<br />

Auszeichnung ist das Ergebnis von der Arbeit<br />

und Unterstützung vieler Menschen, die auch<br />

in Phasen für mich da waren, in denen es nicht<br />

so gut gelaufen ist. Umso wichtiger sind daher<br />

Freunde, Familie und ein passendes Umfeld,<br />

um den Weg der Profifußballerin gehen zu<br />

können. Die Auszeichnung sehe ich als Belohnung<br />

dafür, wie ich in den letzten Jahren hart<br />

gearbeitet und mich entwickelt habe. Ich bin<br />

nach wie vor hungrig und möchte mit meinen<br />

Teams auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />

Stichwort harte Arbeit. Ist für dich Talent<br />

angeboren oder kann man sich das als<br />

Sportler auch antrainieren?<br />

Talent ist definitiv nicht alles, das sollte einem<br />

früh klar werden. Natürlich kann man sich<br />

gewisse Fähigkeiten aneignen, aber den Willen,<br />

den Ehrgeiz, Leidenschaft und das richtige<br />

Mindset ist genauso wichtig. Da steckt fast<br />

mehr Arbeit als Talent dahinter. Zu wissen,<br />

dass Talent alleine nicht reicht, war auch immer<br />

mein innerer Antrieb.<br />

Schauen wir auf das, was demnächst bevorsteht.<br />

Die European Qualifiers stehen<br />

Anfang April an. Mit Deutschland, Island<br />

und Polen habt ihr eine anspruchsvolle und<br />

spannende Gruppe bekommen. Mit welcher<br />

Vorfreude blickst du auf die Qualifiers-<br />

Spiele in den kommenden Wochen und<br />

Monaten?<br />

Mit Deutschland, Island und Polen wartet eine<br />

sehr spannende Gruppe auf uns. Durch den<br />

Verbleib in der Liga A war klar, dass auf uns<br />

die Besten der Besten warten und für uns<br />

Spielerinnen ist gerade das Duell mit Deutschland<br />

ein Traum-Los. Egal mit wem aus dem<br />

Team ich gesprochen habe, alle wünschen<br />

sich solche Spiele wie damals gegen Frankreich<br />

in Wien oder diesen Spirit, den wir bei der<br />

EURO in England erlebt haben. Es wäre extrem<br />

wichtig, mit Spielen in großen Stadien wieder<br />

ein Zeichen zu setzen, um den Hype im eigenen<br />

Land bei den Fans und Zuschauern aufrecht<br />

zu halten. Von dieser starken Unterstützung<br />

leben wir.<br />

Für Österreich absolvierte<br />

die „Fußballerin des Jahres“<br />

Barbara Dunst 78 Länderspiele.<br />

» Zu wissen,<br />

dass Talent<br />

alleine nicht<br />

reicht, war<br />

auch immer<br />

mein innerer<br />

Antrieb. «<br />

26<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


FRAUEN NATIONALTEAM<br />

TEXT JONAS DORMANN<br />

Nach der erfolgreichen<br />

UEFA Women´s Nations<br />

League Gruppenphase<br />

startet das Frauen-Nationalteam<br />

Anfang April<br />

in der Raiffeisen Arena<br />

in Linz gegen Nachbar<br />

Deutschland in die<br />

European Qualifiers.<br />

Kracher zum<br />

Leaderfigur: Verena<br />

Hanshaw, hier<br />

beim Match auswärts<br />

in Portugal.<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />

Quali-Auftakt<br />

Es hätte kein attraktiveres Los für das<br />

Frauen-Nationalteam für den Auftakt<br />

in die entscheidende Phase der EM-<br />

Qualifikation – die European Qualifiers<br />

– geben können. Von der Teamchefin,<br />

den Spielerinnen und vielen Fans erhofft,<br />

wurde die <strong>ÖFB</strong>-Elf bei der Auslosung<br />

in Nyon Anfang März tatsächlich mit dem<br />

Lieblingsnachbarn und achtfachen Europameister<br />

Deutschland in eine Gruppe gelost.<br />

Polen und Island komplettieren das Starterfeld<br />

der Gruppe A4 in der Liga A.<br />

Dass das Duell mit dem Weltranglisten-<br />

Zweiten gleich zum Auftakt am 5. April winkt,<br />

ist nicht nur für die Fans ein besonderes<br />

Schmankerl. Mit der Raiffeisen Arena in Linz<br />

wurde zudem ein perfekter Rahmen für den<br />

Auftakt in die European Qualifiers geschaffen<br />

– und das mit einem klaren Ziel: ein möglichst<br />

volles Haus in der oberösterreichischen Landeshauptstadt!<br />

„Gemeinsam mit dem LASK haben<br />

wir es uns zum Ziel gesetzt, dem Frauen-<br />

Nationalteam für das Schlager-Spiel gegen<br />

Deutschland die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />

zu bieten. Wir möchten damit<br />

an das erfolgreiche Nations-League-Heimspiel<br />

im Viola Park in Wien gegen Frankreich<br />

anknüpfen und das Stadion in Linz so gut<br />

wie möglich füllen“, so Bernhard Neuhold,<br />

Geschäftsführer <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe<br />

GmbH.<br />

28<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


In der Linzer<br />

Raiffeisen<br />

Arena wollen<br />

sich Zadrazil<br />

& Co. gegen<br />

Deutschland<br />

für die<br />

0:2-Niederlage<br />

bei der<br />

EURO 2022<br />

revanchieren.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

<strong>ÖFB</strong>/GLANZL (2)<br />

Und auch das sportliche Ziel ist klar<br />

definiert, wie Teamchefin Irene Fuhrmann<br />

bestätigt: „Deutschland ist ganz klarer Favorit<br />

in unserer Gruppe, aber dahinter sehe<br />

ich Duelle auf Augenhöhe. Wir wissen, dass<br />

wir wieder am Limit performen müssen, um<br />

unser großes Ziel – die Qualifikation zur<br />

Europameisterschaft 2025 in der Schweiz<br />

– auf direktem Weg zu erreichen.“<br />

Wie bereits in der Nations-League-<br />

Gruppenphase im Herbst 2023 warten erneut<br />

sechs spannende Gruppenspiele auf die<br />

<strong>ÖFB</strong>-Elf. Einen entscheidenden Faktor sollen<br />

auf dem Weg in die Schweiz abermals die<br />

Fans spielen. „Es ist wieder eine Gruppe, in<br />

der alles passieren kann. Ich freue mich<br />

besonders auf die Heimspiele mit unseren<br />

Fans im Rücken, die uns hoffentlich zur EM<br />

pushen werden“, so Teamkapitänin Sarah<br />

Puntigam, die weiß: „Deutschland wird ein<br />

besonderes Duell, weil man viele Spielerinnen<br />

persönlich kennt. Island hat zuletzt immer<br />

wieder bewiesen, dass sie große Gegner<br />

ärgern können, Polen hat in der Vergangenheit<br />

eine starke Entwicklung genommen.“<br />

Auf eine starke Entwicklung im vergangenen<br />

Jahr kann auch das <strong>ÖFB</strong>-Team blicken.<br />

In der Nations-League-Gruppenphase mit<br />

Frankreich, Portugal und Norwegen gegen<br />

gleich drei WM-Teilnehmer behauptet und<br />

den Verbleib in der Liga A gesichert, haben<br />

Sarah Puntigam und ihr Team nun die große<br />

Chance, die direkte Qualifikation durch ein<br />

Erreichen von Platz eins oder zwei zu schaffen.<br />

Es wäre nach 2<strong>01</strong>7 und 2022 die dritte<br />

EM-Teilnahme in Serie für die <strong>ÖFB</strong>-Elf.<br />

Für zwei Teamspielerinnen können die<br />

bevorstehenden European Qualifiers-Spiele<br />

auch ein persönliches Highlight mitbringen.<br />

Manuela Zinsberger (96 Länderspiele) und<br />

Nicole Billa (98) stehen jeweils kurz vor ihrem<br />

100. Länderspiel für Österreich. Eine Best-<br />

marke, die heuer bereits Virginia Kirchberger<br />

beim Testspielremis gegen Dänemark in<br />

Marbella (1:1) erreicht hat. „Das Highlight<br />

wird natürlich ganz klar unser Heimspiel in<br />

Linz gegen Deutschland werden, nicht nur<br />

wegen der Brisanz, sondern weil es gegen<br />

Deutschland bisher immer spannende Duelle<br />

waren“, so die noch Hoffenheim-Stürmerin<br />

Nicole Billa, die im kommenden Sommer<br />

nach neun Jahren für die TSG zum<br />

Ligakonkurrenten 1. FC Köln wechseln wird.<br />

Das „weitere Highlight im österreichischen<br />

Frauenfußball“ (<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />

Mitterdorfer) bringt dabei nicht nur zwei<br />

Premieren mit sich, sondern ein lang ersehntes<br />

Comeback. Denn wenn das Frauen-<br />

Nationalteam am 5. April in Linz zu Gast ist,<br />

werden Manuela Zinsberger und Co. nicht<br />

nur zum ersten Mal den Rasen der 2023<br />

eröffneten Raiffeisen Arena betreten, sondern<br />

auch erstmals seit acht Jahren wieder<br />

ein Länderspiel in Oberösterreich bestreiten.<br />

Fast auf den Tag genau, am 10. April 2<strong>01</strong>6<br />

traf die <strong>ÖFB</strong>-Elf im EM-Qualifikationsspiel<br />

in Steyr auf Norwegen. Die knappe 0:1-Niederlage<br />

bleibt dahingehend historisch, als<br />

damit eine Ungeschlagen-Serie von 18 Spielen<br />

für die <strong>ÖFB</strong>-Elf endete. Dieser Rekord<br />

hat auch heute noch Bestand.<br />

Wenige Monate später fand am 22.<br />

Oktober 2<strong>01</strong>6 das historisch erste Duell mit<br />

Deutschland statt. Auf die 2:4-Niederlage in<br />

Regensburg folgte im Oktober 2<strong>01</strong>8 in Essen<br />

ein weiteres Freundschaftsspiel auf deutschem<br />

Boden (1:3) sowie das bisher einzige<br />

Bewerbsspiel gegen die DFB-Elf bei der Euro<br />

2022 im Viertelfinale in Brentford (0:2). Für<br />

Laura Feiersinger und ihr Team bietet sich<br />

am 5. April somit die beste Gelegenheit, im<br />

ersten Aufeinandertreffen mit Deutschland<br />

vor heimischem Publikum den ersten Erfolg<br />

zu feiern.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 29


WHATSAPP-CHAT<br />

MARINA GEORGIEVA<br />

Marina Georgieva<br />

online<br />

Servus Marina<br />

bist du ready?<br />

10 Fragen, 10 Antworten,<br />

Ja klar, lass loslegen<br />

Ganz klar in der Innenverteidigung, da fühle<br />

ich mich am wohlsten. Früher habe ich im<br />

zentralen Mittelfeld gespielt, aber meine<br />

Stärken liegen klar in der Innenverteidigung<br />

Seit letztem Sommer schnürst du deine Schuhe<br />

für die Fiorentina. Wie läuft´s für dich in der<br />

Toskana?<br />

Es geht um viel heuer. Die EM-Quali steht an.<br />

Klappt´s mit der direkten Qualifikation für die<br />

Endrunde in der Schweiz?<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Es läuft ganz gut und macht einen Riesenspaß,<br />

in Italien Fußball zu spielen. Es ist eine gute<br />

Liga und ich mag den italienischen Lifestyle<br />

und die Art der Menschen sehr<br />

Mit Juve duelliert ihr euch um Platz zwei in der<br />

Liga. Was spricht für euch?<br />

Juve ist ein etablierter Verein und in der<br />

Favoritenrolle. Aber wir genießen bei der<br />

Fiorentina mittlerweile eine super Infrastruktur<br />

und perfekte Bedingungen. Ich denke, das<br />

Momentum könnte heuer für uns sprechen!<br />

Im Team hast du seit knapp zwei Jahren nur ein<br />

Spiel verpasst, nur drei Mal hast du nicht von<br />

Beginn an gespielt. Eine gute Serie, oder?<br />

Ich bin sehr froh, dass es derzeit so gut läuft,<br />

weil ich sehr hart dafür gearbeitet habe.<br />

Dennoch darf man sich nie ausruhen und<br />

muss immer an sich arbeiten. Ich freue mich,<br />

nehme es aber nicht als selbstverständlich und<br />

will auch in Zukunft weiterhin meine Leistung<br />

bringen<br />

Gini Kirchberger hat´s neulich gegen England mit<br />

zwei Toren vorgemacht. Wann sehen wir deinen<br />

Premieren-Treffer im Team?<br />

Hoffentlich bald haha. Vielleicht schon beim<br />

kommenden Lehrgang im April in den European<br />

Qualifiers. Ich hätte nichts dagegen<br />

Wo spielst du eigentlich lieber? Innenverteidigung<br />

oder Außenverteidigung?<br />

Wir haben schon oft bewiesen, dass uns ein<br />

Turnier-Modus wie in der Qualifikation liegt<br />

und wir hier auch mit den Top-Teams mithalten<br />

können. Das stimmt mich optimistisch, dass<br />

wir es wieder schaffen können<br />

Eine EM im Nachbarland hätte seinen Reiz, vor<br />

allem für die Fans, oder?<br />

Absolut. Die Schweiz ist ein wunderschönes<br />

Land, grenzt an Österreich und bietet so<br />

vielen Fans die Möglichkeit, zur EM zu fahren.<br />

Aber dafür müssen wir erst einmal unsere<br />

Hausaufgaben in der Quali erledigen<br />

Apropos Hausaufgaben: Gegner in der Quali sind<br />

Nachbar Deutschland, Island und Polen. Was ist<br />

drin?<br />

Wir bleiben unserem Prinzip treu und denken<br />

von Spiel zu Spiel. In der Liga A darf man keine<br />

Mannschaft unterschätzen. Aber ich muss<br />

gestehen, ich bin etwas froh, nicht schon<br />

wieder auf Frankreich zu treffen!<br />

Auf Welches Duell freust du dich am meisten?<br />

Es ist kein Geheimnis, dass wir uns auf unsere<br />

deutschsprachigen Nachbarn besonders freuen.<br />

Ich bin mir sicher, dass es zwei spannende<br />

Spiele werden und freue mich sehr auf einige<br />

bekannte Gesichter<br />

Zum Abschluss Hand auf´s Herz: Im Team bist du<br />

berüchtigt für ...<br />

Ich bin eine kleine verrückte Chaotin und immer<br />

für einen Spaß zu haben<br />

30<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


DU BIST NEU<br />

IM GAME?<br />

SICHERE DIR<br />

200€<br />

NEWCOMER BONUS.<br />

WETTEN IN EINER ANDEREN LIGA<br />

OffiziEllER<br />

PREMiUMPaRtNER<br />

www.admiral.at


UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

Alars zweiter Frühling<br />

Deni Alar ist zurück beim DSV Leoben, wo seine Profikarriere<br />

einst begann. Die Tore des 34-Jährigen haben maßgeblichen<br />

Anteil daran, dass der Zweitligist im UNIQA-<strong>ÖFB</strong>-Cup-Halbfinale<br />

steht. Dort will er am 3. April mit Ex-Klub Rapid den nächsten<br />

Favoriten ärgern. Im <strong>ÖFB</strong> CORNER erinnert sich der Stürmer<br />

an alte Zeiten und spricht über neue Ziele.<br />

Wir genießen das jetzt, werden<br />

weiter hart arbeiten<br />

und hoffen, dass es so<br />

bleibt“, so die Bestandsaufnahme<br />

von Deni Alar<br />

beim DSV Leoben GGMT<br />

Revolution. Die Rückkehr<br />

des Stürmers in die Steiermark erweist sich<br />

als Erfolgsgeschichte. Im Halbfinale des<br />

UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cups setzt der Zweitligist nun<br />

seinen Stift an, um das nächste große Kapitel<br />

zu schreiben. Am Mittwoch, 3. April<br />

(20:45 Uhr, LIVE in ORF 1) kommt niemand<br />

Geringerer als Alars Ex-Klub SK Rapid in die<br />

Monte Schlacko Arena. Doch eins nach dem<br />

anderen …<br />

Sechs Jahre war Deni Alar alt, als er in<br />

der Jugend des FC Zeltweg zum ersten Mal<br />

Deni Alar will die<br />

Erfolgsgeschichte mit<br />

Leoben um ein weiteres<br />

Kapitel bereichern.<br />

32<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Alar trug bereits die Trikots<br />

der anderen Halbfinalisten<br />

Sturm Graz (links) und des<br />

kommenden Gegners Rapid.<br />

seine Fußballschuhe schnürte. Die rund 7.000<br />

Einwohner fassende Gemeinde liegt in der<br />

Steiermark rund 30 Autominuten von Leoben<br />

entfernt. Sein Talent blieb beim großen Nachbarn<br />

nicht unbemerkt. Mit 17 Jahren ging<br />

Alar zum DSV, wo er seinen ersten Profivertrag<br />

unterschrieb.<br />

Nach Stationen beim Kapfenberger SV,<br />

dem SK Rapid, dem SK Puntigamer Sturm<br />

Graz, Levski Sofia, dem SKN St. Pölten und<br />

dem First Vienna FC hat der Stürmer seinen<br />

Weg zurück in die Heimat gefunden. Der<br />

34-Jährige kickt seit Sommer 2023 wieder<br />

für den DSV Leoben, der 2009 nach finanziellen<br />

Schwierigkeiten Konkurs anmelden<br />

musste und erst 2023 in den Profifußball<br />

zurückkehren konnte. „Ich fühle mich hier<br />

sehr wohl und ich glaube das merkt man<br />

auch“, vermeldet der zweifache <strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler.<br />

Alar avancierte bei Leoben schnell zum<br />

Top-Scorer, zum Mann für die wichtigen Tore.<br />

Die Steirer mischen in der ADMIRAL 2. Liga<br />

vorne mit. Die ganz großen Schlagzeilen<br />

schreibt der DSV allerdings im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />

Cup. Leoben steht zum ersten Mal seit der<br />

Saison 1994/95 wieder im Halbfinale des<br />

Bewerbs, zum zweiten Mal insgesamt. Nach<br />

einem 1:0 beim Auftakt gegen ATUS Ferlach<br />

warf der Zweitligist drei Bundesligisten raus.<br />

Gegen die WSG Tirol gewann Leoben in der<br />

2. Runde 3:1, gegen den RZ Pellets WAC im<br />

Achtelfinale 6:5 nach Elfmeterschießen und<br />

gegen den Cashpoint SCR Altach im Viertelfinale<br />

2:1.<br />

In jedem dieser Spiele traf Alar, gegen<br />

Tirol und Altach doppelt. „Es ist außergewöhnlich,<br />

wenn man mit einem Zweitligisten<br />

drei Bundesligisten rauswirft und verdient<br />

im Halbfinale steht“, sagt der in Kroatien<br />

geborene Stürmer, der 2009 die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft annahm.<br />

Sein Ex-Klub Rapid, wo Alar von 2<strong>01</strong>1 bis<br />

2<strong>01</strong>6, von 2<strong>01</strong>8 bis 2<strong>01</strong>9 sowie von 2020 bis<br />

2021 kickte und in 175 Spielen 50 Tore<br />

schoss, soll im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup nicht die<br />

» Es ist außergewöhnlich,<br />

wenn<br />

man mit einem<br />

Zweitligisten drei<br />

Bundesligisten<br />

rauswirft und<br />

verdient im Halbfinale<br />

steht. «<br />

UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />

2023/<strong>24</strong><br />

HALBFINALE<br />

DSV Leoben GGMT Revolution<br />

vs. SK Rapid<br />

Mittwoch, 3. April 20<strong>24</strong>,<br />

20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />

FC Red Bull Salzburg vs.<br />

SK Puntigamer Sturm Graz<br />

Donnerstag, 4. April 20<strong>24</strong>,<br />

20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />

FINALE<br />

1. Mai 20<strong>24</strong>, Wörthersee<br />

Stadion Klagenfurt<br />

Endstation sein. „Wir wissen natürlich, dass<br />

Rapid Favorit ist. Das ist ein Bundesligist mit<br />

großer Vergangenheit. Wir werden aber in<br />

dieses Spiel gehen, um in das Finale einzuziehen“,<br />

betont er.<br />

Leobens offene Rechnung mit Rapid<br />

In der Saison 1994/95 stand der DSV Leoben<br />

zum bisher einzigen Mal im Cup-Endspiel.<br />

Es setzte eine 0:1-Niederlage. Ausgerechnet<br />

gegen den SK Rapid, der sich damals den<br />

bis heute letzten Titel im Bewerb sicherte.<br />

Goldtorschütze war Peter Guggi, der einst<br />

selbst für Leoben spielte.<br />

„Ich war damals vier oder fünf Jahre alt“,<br />

erinnert sich Alar und führt an: „In Leoben<br />

wird sicher noch über dieses Duell geredet,<br />

bei uns Spielern ist das aber kein Thema<br />

mehr. Wir haben jetzt unser eigenes Spiel<br />

vor heimischem Publikum gegen Rapid vor<br />

uns, auf das wir uns voll konzentrieren. Wir<br />

müssen alles geben, um die Überraschung<br />

zu schaffen.“<br />

Alar konnte den SK Rapid im UNIQA-<br />

<strong>ÖFB</strong>-Cup-Halbfinale schon einmal besiegen<br />

und durfte später seinen bisher einzigen Titel<br />

auf Profi-Ebene bejubeln – nämlich in der<br />

Saison 2<strong>01</strong>7/18 mit dem SK Puntigamer<br />

Sturm Graz. Nach einem 3:2 nach Verlängerung<br />

gegen die Wiener gewannen Sturm und<br />

Alar im Finale 1:0 nach Verlängerung gegen<br />

den FC Red Bull Salzburg. „Das war ein<br />

Wahnsinns-Spiel. Es ist schwer zu beschreiben,<br />

was ich danach gefühlt habe. Es wäre<br />

sehr schön, das noch einmal erleben zu<br />

können“, sagt er.<br />

Im diesjährigen Finale könnte der 34-Jährige<br />

mit dem DSV Leoben auf Sturm treffen.<br />

Der Titelverteidiger aus Graz tritt im Halbfinale<br />

am Donnerstag, 4. April (20:45 Uhr, LIVE<br />

in ORF 1) beim FC Red Bull Salzburg an. „Es<br />

ist wichtig, dass wir auf uns schauen. Mit<br />

Rapid wartet ein sehr starker Gegner“, will<br />

Alar, der auch noch im Kampf um die Torjägerkrone<br />

mitmischt, an ein mögliches Duell<br />

mit einem weiteren Ex-Klub vorerst noch<br />

nicht denken.<br />

Fünfmal hat der Stürmer im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />

Cup bereits getroffen. Nur Rapids Marco<br />

Grüll hat mit sechs Toren mehr auf dem<br />

Konto. Alar: „Für mich ist wichtig, dass wir<br />

gewinnen. Wer die Tore macht, ist mir egal.<br />

Wenn ich es mir aussuchen kann, dann<br />

nehme ich lieber das Final-Ticket als die<br />

Torjägerkrone.“<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 33


<strong>ÖFB</strong> CAMPUS<br />

TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />

Anpfiff für den<br />

<strong>ÖFB</strong> Campus!<br />

Die Projektpartner<br />

trafen<br />

auf der Baustelle<br />

in der<br />

Seestadt in<br />

Wien zusammen,<br />

um das<br />

Bauprojekt gemeinsam<br />

mit<br />

dem offiziellen<br />

Spatenstich<br />

feierlich zu<br />

eröffnen.<br />

Das historische Infrastrukturprojekt,<br />

in dem der <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams<br />

in Form eines Trainingszentrums<br />

mit angeschlossener Geschäftsstelle<br />

auf insgesamt 55.000<br />

Quadratmeter eine gemeinsame<br />

Heimat finden, wird auf Basis der Beschlüsse<br />

des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger Abstimmung<br />

mit dem Bund und der Stadt Wien<br />

realisiert. Das Bauvorhaben wird von der<br />

STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt,<br />

die Wien 3420 aspern Development AG ist<br />

eng in das Projekt eingebunden. Als Bauzeit<br />

sind 17 Monate anberaumt.<br />

„Ich freue mich sehr und bin dankbar,<br />

dass alle Kräfte gebündelt wurden, um dieses<br />

historische Projekt für den <strong>ÖFB</strong> und<br />

seine Nationalteams nun Realität werden<br />

zu lassen. Mein Dank gilt allen Projektpartnern<br />

für die konstruktive und lösungsorientierte<br />

Zusammenarbeit, durch die solch ein<br />

Großprojekt erst ermöglicht werden konnte.<br />

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler,<br />

Sport-Stadtrat Peter Hacker und Finanzminister<br />

Magnus Brunner haben durch ihr<br />

klares Commitment gemeinsam mit ihren<br />

Teams einen maßgeblichen Anteil daran, die<br />

Zukunft des österreichischen Fußballs auf<br />

allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich mitzugestalten.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird den <strong>ÖFB</strong><br />

auf Jahrzehnte prägen. Hier finden der <strong>ÖFB</strong><br />

und seine Nationalteams eine gemeinsame<br />

Heimat, auf die wir uns sehr freuen“, sagte<br />

<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />

Unter den hochkarätigen Gästen befand<br />

sich auch Vizekanzler und Sportminister Werner<br />

Kogler. „Ich freue mich sehr, dass das<br />

Sportministerium einen wichtigen Beitrag<br />

dazu leisten konnte, den österreichischen<br />

Fußball-Nationalteams puncto Trainingsmöglichkeiten<br />

von der Brems- auf die Überholspur<br />

zu verhelfen. Durch die neue Heimat am<br />

<strong>ÖFB</strong> Campus in der Seestadt Aspern erwarte<br />

ich mir eine Aufbruchstimmung, von der<br />

34<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Volle Kraft: Markus Engerth (Strabag), Vizekanzler<br />

Werner Kogler, Teamchefin Irene<br />

Fuhrmann, <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />

Finanzminister Magnus Brunner, Stadtrat<br />

Peter Hacker, Ernst Nevrivy (Bezirksvorsteher<br />

Donaustadt), Markus Ornig (NEOS),<br />

Robert Grüneis (Wien 3420).<br />

der gesamte österreichische Fußball profitieren<br />

wird – im Trainer:innen und Schiedsrichter:innenwesen,<br />

auf administrativer, vor<br />

allem aber auf sportlicher Ebene. Mit dem<br />

Ziel, nicht nur Stammgast bei Europameisterschaften<br />

zu bleiben, sondern sich künftig<br />

auch regelmäßige Teilnahmen an Weltmeisterschaften<br />

zu erarbeiten. Zudem freut es<br />

mich, dass beim Campus-Projekt Aspern die<br />

Schwerpunktsetzungen des Sportministeriums<br />

erfüllt und viele Aspekte des Natur- und<br />

Klimaschutzes in vorbildlicher Weise berücksichtigt<br />

werden, speziell in den Bereichen<br />

Energiegewinnung und Ressourcenschonung“,<br />

so Kogler.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> Campus wird neben einem<br />

Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />

Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume<br />

sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />

auch moderne Büroräumlichkeiten umfassen.<br />

„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für<br />

den österreichischen Fußball und trägt zur<br />

» Ich erwarte mir<br />

eine Aufbruchstimmung,<br />

von der der<br />

gesamte österreichische<br />

Fußball<br />

profitieren wird! «<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

Entwicklung des Standorts Wien bei. Ein<br />

Projekt dieser Größenordnung erfordert eine<br />

solide finanzielle Grundlage. Die Gesamtkosten<br />

von etwas über 70 Millionen Euro<br />

sind beträchtlich, doch wir als Bundesregierung<br />

stehen hinter diesem Vorhaben. Der<br />

Bund hat seine Unterstützung in Höhe von<br />

etwas mehr als 23 Millionen Euro zugesagt.<br />

Die geplante Finanzierung ist eine Teamleistung<br />

in Form einer Drittelfinanzierung und<br />

zeigt das gemeinsame Engagement von<br />

Bund, Land/Stadt und des <strong>ÖFB</strong>. Dieses Geld<br />

ist gut investiertes Geld, denn mit dem <strong>ÖFB</strong><br />

Campus wird eine zeitgemäße zentrale Trainings-<br />

und Verwaltungsinfrastruktur Wien<br />

Aspern geschaffen. Ich freue mich schon auf<br />

das „Return on Investment“ in Form von<br />

sportlichen Erfolgen unserer Mannschaften“,<br />

meinte Finanzminister Magnus Brunner.<br />

Auch Sportstadtrat Peter Hacker ist ein<br />

großer Förderer des Projekts: „Es freut mich,<br />

dass auf der Baustelle bereits sichtbar wird,<br />

was wir in den vergangenen Jahren vorbereitet<br />

und geplant haben. Das neue Trainingszentrum<br />

des <strong>ÖFB</strong> ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt zur Verbesserung der Sportinfrastruktur<br />

in unserer Stadt. Dieses Zentrum wird<br />

allen Teams des <strong>ÖFB</strong> top Bedingungen bieten<br />

und vor allem dem Mädchen- und Frauenfußball<br />

einen Schub geben, weil die Frauen<br />

die gleichen Trainingsbedingungen wie<br />

die Männer vorfinden werden. Vom neuen<br />

Platzangebot profitieren auch die Schulen<br />

und Kindergärten der Umgebung und die<br />

Wiener Fußballvereine, die hier Trainings und<br />

Spiele abhalten können.“<br />

Irene Fuhrmann, Teamchefin des Frauen-<br />

Nationalteams, zeigte sich aus sportlicher<br />

Sicht begeistert: „Ich bin überzeugt davon,<br />

dass das ein ganz großer Meilenstein für die<br />

Zukunft des gesamten österreichischen Fußballs<br />

ist. Deshalb möchte ich meinen Dank<br />

an alle Projektpartner aus sportlicher Sicht<br />

aussprechen, insbesondere natürlich für die<br />

große Unterstützung seitens des Bundes und<br />

der Stadt Wien. Wir werden hier ideale Bedingungen<br />

verbunden mit sehr kurzen Wegen<br />

vorfinden, was sehr wichtig ist, um uns bestmöglich<br />

auf die Spiele vorzubereiten. Das ist<br />

von immensem Wert, ebenso wie die Regenerationsmaßnahmen,<br />

die durch die neue<br />

Infrastruktur ermöglicht werden.“<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 35


WIR LIEBEN FAIR PLAY<br />

Für mehr Respekt<br />

und Fairness<br />

Der <strong>ÖFB</strong> hat gemeinsam mit den<br />

Landesverbänden und der Fußball-<br />

Bundesliga eine Initiative für mehr<br />

Respekt und Fairness im Fußball<br />

und darüber hinaus ins Leben gerufen.<br />

Ziel ist es, einen nachhaltigen<br />

Beitrag zu einem solidarischen und friedvollen<br />

Zusammenleben in Österreich zu leisten<br />

und dafür die verbindende Kraft, sowie die<br />

gemeinsame Liebe zum runden Leder zu<br />

nutzen.<br />

Unter dieser Prämisse läutet der <strong>ÖFB</strong><br />

das EURO-Jahr ganz im Sinne des Fair Play<br />

ein und hat damit offiziell bei den Viertelfinalspielen<br />

im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup gestartet.<br />

Die Initiative „Wir lieben Fair Play“ dient<br />

dabei als Aufruf für alle Fußballinteressierten,<br />

dem Fair-Play-Gedanken sowohl am Platz als<br />

auch im restlichen Leben zu folgen, verantwortungsbewusst<br />

zu handeln und jedem<br />

Mitmenschen mit Respekt zu begegnen –<br />

unabhängig von Herkunft, Aussehen, Glauben<br />

oder sexueller Identität.<br />

Zahlreiche Angebote<br />

Damit das auch gelingt, wurden mit finanzieller<br />

Unterstützung des Bundesministeriums<br />

Die <strong>ÖFB</strong>-Initiative<br />

„Wir lieben Fair Play“<br />

dient als Anstoß für<br />

alle Fußballinteressierten,<br />

dem Fair-Play-Gedanken<br />

sowohl am Platz als auch im<br />

restlichen Leben zu folgen. „Wir<br />

wollen eine aktive Rolle einnehmen<br />

und unser Umfeld positiv<br />

mitgestalten“, sagt <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer.<br />

für Sport zahlreiche Materialien erarbeitet<br />

und Bildungsangebote geschaffen, die von<br />

Vereinen bzw. Funktionär:innen kostenlos in<br />

Anspruch genommen werden können. Auf<br />

der Mitmach-Plattform www.wirliebenfairplay.at<br />

haben Trainer:innen, Schiedsrichter:innen<br />

und auch Spieler:innen ab sofort<br />

die Möglichkeit, sich für Weiterbildungen<br />

anzumelden, die vor allem die Prävention<br />

von Gewalt und Diskriminierungen zum Ziel<br />

haben. Dafür arbeitet der <strong>ÖFB</strong> eng mit<br />

Expert:innen-Organisationen zusammen,<br />

von denen eigens für den Fußball konzipierte<br />

Workshops entwickelt wurden und die<br />

36<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


langfristig zu einem respektvolleren Umgang<br />

miteinander beitragen sollen.<br />

Als zusätzliche Hilfestellung finden sich<br />

auf der Plattform wertvolle Tipps und Tricks,<br />

um den Fair-Play-Gedanken schrittweise und<br />

ohne viel Ressourcenaufwand in den Vereinsalltag<br />

zu integrieren. Neben zahlreichen<br />

Leitfäden, wie zum Beispiel zur Erarbeitung<br />

von vereinsinternen Verhaltensrichtlinien,<br />

stehen auch Checklisten für den Spieltag,<br />

Vorlagen für Platzdurchsagen und vieles<br />

mehr zum Download bereit. Jeder und jede<br />

Fußballinteressierte kann diese Materialien<br />

kostenlos nutzen und dabei mithelfen, die<br />

Initiative sowohl on- als auch offline zu verbreiten.<br />

Der Slogan „Wir lieben Fair Play! Du<br />

auch? Hand drauf.“ dient dabei als Aufruf an<br />

alle Mitglieder der Fußballfamilie, im eigenen<br />

Umfeld aktiv zu werden und zu mehr Sportsgeist<br />

am Platz, aber auch darüber hinaus<br />

beizutragen.<br />

„Eine Leitlinie für<br />

soziales Handeln“<br />

„Der <strong>ÖFB</strong> organisiert gemeinsam mit den<br />

Landesverbänden und der Bundesliga knapp<br />

250.000 Menschen in Vereinen und begeistert<br />

darüber hinaus ein Millionenpublikum.<br />

Allein deshalb kommt uns eine ganz besondere<br />

Verantwortung für die Gesellschaft zu.<br />

Wir wollen eine aktive Rolle einnehmen und<br />

unser Umfeld positiv mitgestalten. Mithilfe<br />

Es gibt in Österreich viele<br />

Initiativen, die den Fair-<br />

Play-Gedanken fördern.<br />

<strong>ÖFB</strong> (3)<br />

von Fußball können wir Wertvorstellungen<br />

vermitteln, die auf Respekt und Verständnis<br />

bauen und dadurch Menschen näher zusammenbringen<br />

statt sie auseinanderdividieren.<br />

Wir freuen uns, dass wir mit der Initiative<br />

»Wir lieben Fair Play« eine Leitlinie für unser<br />

soziales Handeln erarbeitet haben und möchten<br />

uns an dieser Stelle auch herzlich beim<br />

Bundesministerium für Sport bedanken, mit<br />

dessen Unterstützung wir nun ein konkretes<br />

Maßnahmenpaket für unsere Vereine zur<br />

Verfügung stellen können“, sagt <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> möchte sich darüber hinaus<br />

auch bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

sowie bei den tausenden Aktiven im Fußball<br />

bedanken, die bereits jetzt und tagtäglich<br />

an einem solidarischen und fairen Zusammenspiel<br />

mitarbeiten. Je mehr Mitglieder<br />

der Fußballfamilie sich dem Aufruf zu Fair<br />

Play anschließen, desto größer und vor<br />

allem positiver wird auch der gemeinsame<br />

Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben<br />

sein.<br />

TRAINIERE DEINEN SPORTSGEIST!<br />

DURCH BILDUNG ZU FAIR PLAY.<br />

Du möchtest dich als Mitglied eines Vereins, einer Hauptgruppe oder<br />

eines Landesverbandes näher mit Fair Play befassen? Du willst mit<br />

Hilfe eines Workshops, Trainings oder einer Veranstaltung ein Problem<br />

bearbeiten oder vorbeugend sensibilisieren? Dann nutze das breite<br />

Angebot des <strong>ÖFB</strong> an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

So wirst du auch in Sachen Fair Play topfit!<br />

Alle Infos unter www.wirliebenfairplay.at<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 37


U21<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Nikolas Sattlberger schaut ungern in<br />

die Vergangenheit. „Ich will nicht<br />

das Gefühl haben, stehen zu bleiben“,<br />

sagt der Mittelfeldspieler im<br />

Gespräch mit dem <strong>ÖFB</strong> CORNER.<br />

Vielleicht, weil der Blick zurück in<br />

seinem Fall nicht unbedingt schmerzfrei ist.<br />

294 Tage muss er in der Saison 2020/21 mit<br />

einer Hüftverletzung aussetzen. In der Saison<br />

2022/23 fällt er mit einem Kreuzbandriss<br />

noch einmal 139 Tage aus – und das in einer<br />

Phase, in der Alterskollegen den Schritt vom<br />

Nachwuchs- in den Erwachsenenfußball<br />

schaffen.<br />

„Zu Beginn war es schon schwer“, sagt<br />

er. „Ich wollte erst einmal vom Fußball nichts<br />

wissen, sondern mich nur auf die Reha konzentrieren“,<br />

erzählt Sattlberger weiter. Insgesamt<br />

verpasst er in dieser Zeit 64 Partien für<br />

Der Stabilisator<br />

Nikolas Sattlberger gehört zu den<br />

Lieblingsschülern seiner Trainer. Nach<br />

zwei langwierigen Verletzungen<br />

kämpfte er sich zurück und ist mit 20<br />

Jahren im Mittelfeld des U21-Nationalteams<br />

und beim SK Rapid gesetzt.<br />

Klub und Nationalteam. „Sein Ausfall war für<br />

uns ein schwerer Verlust. Satti war ein absoluter<br />

Leistungsträger“, sagt Hermann Stadler,<br />

der den Jahrgang 2004 als Teamchef betreut<br />

hat. Nach der Hüftverletzung feiert Sattlberger<br />

im Sommer 2022 sein Comeback im<br />

U18-Team von Rapid und im U18-Nationalteam.<br />

„Das war wichtig, um wieder reinzufinden<br />

und mir Selbstvertrauen zu holen“,<br />

sagt er heute. Seine Leistungen überzeugen.<br />

Er darf im Anschluss mit den Rapid-Profis<br />

trainieren. Da habe er gesehen, dass sich die<br />

harte Arbeit in der Reha ausgezahlt hat, so<br />

der Wiener. Doch der Kreuzbandriss wirft ihn<br />

erneut zurück, ehe er sich im Frühjahr 2023<br />

endgültig zurückmeldet und etabliert.<br />

Lernwilliger Top-Profi<br />

Im Juni 2023 debütiert er im U21-Nationalteam.<br />

Seitdem stand Sattlberger in sieben<br />

von acht Spielen in der Startaufstellung. Nur<br />

beim 0:0 im Test zum Jahresabschluss gegen<br />

Nordmazedonien kam er erst im zweiten<br />

Durchgang in die Partie.<br />

„Satti ist der absolute Stabilisator. Obwohl<br />

er einer der Jüngsten im Team ist, bringt<br />

38<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


er sehr viel mit. Er hat eine hohe Spielintelligenz,<br />

kann Situationen lesen und lösen und<br />

verfügt über ein gutes Stellungsspiel“, attestiert<br />

U21-Teamchef Gregoritsch. Seinen<br />

Schützling freut das Lob: „Das ist schon eine<br />

große Wertschätzung. Ich bin sehr dankbar,<br />

dass er mir von Anfang an so vertraut hat.“<br />

Spricht man mit seinen Trainern, hat man<br />

schnell das Gefühl, dass er ein echter Liebling<br />

seiner Coaches ist. „Er ist ein Spieler,<br />

der jeden Tag besser werden will. Ein Top-<br />

Profi“, sagt beispielsweise Hermann Stadler.<br />

Auch Werner Gregoritsch sieht das so: „Er<br />

ist sehr lernwillig und intelligent. Kann taktische<br />

Vorgaben sehr schnell auf dem Platz<br />

umsetzen.“ Dabei falle er gar nicht so auf,<br />

weil er auf den ersten Blick ein unspektakulärer<br />

Spieler sei, so Stadler weiter. „Er strahlt<br />

unglaubliche Ruhe aus, was gerade auf seiner<br />

Position sehr wichtig ist“, sagt der aktuelle<br />

U16-Teamchef.<br />

Wenn Sattlberger über sein eigenes<br />

Spiel spricht, klingt das ähnlich: „Mir ist<br />

wichtig, dass ich das Spiel stabilisiere und<br />

für Kontrolle sorge. Ich will nicht groß reden,<br />

sondern mit meinen Leistungen auf dem<br />

Platz überzeugen.“ Viele Beobachter vergleichen<br />

ihn dabei mit dem langjährigen Barcelona-Sechser<br />

Sergio Busquets. „Als junger<br />

Spieler wird man oft verglichen. Es ehrt mich<br />

insofern, weil ich glaube, dass nur Leute,<br />

die sich wirklich mit Fußball auskennen,<br />

sehen, dass Busquets ein Weltklassespieler<br />

ist“, sagt der U21-Teamspieler.<br />

„Draufgänger-Mentalität“<br />

Grundsätzlich würde er Vergleiche nicht gut<br />

finden, weil sie ihm nicht helfen würden.<br />

Der Perspektivspieler-Lehrgang hingegen<br />

sei hilfreich gewesen. „Man bekommt einen<br />

Eindruck, welcher Fußball beim Nationalteam<br />

gespielt werden soll, worauf es im Detail<br />

ankommt und wo man selbst steht“, so<br />

Sattlberger. „Mit 20 Rapid-Stammspieler zu<br />

sein, können nicht viele von sich behaupten.<br />

Wenn er seinen Weg geduldig weitergeht,<br />

bin ich überzeugt, dass er es ins Nationalteam<br />

schaffen kann“, sagt Stadler.<br />

Soweit denkt Sattlberger selbst noch<br />

nicht. „Ich will bei Rapid weiter gute Leistungen<br />

bringen und mit dem U21-Team zur<br />

EURO fahren. Durch den Sieg gegen Frankreich<br />

haben wir gesehen, dass wir mit den<br />

ganz Großen nicht nur mithalten, sondern<br />

Nicht nur bei seinem<br />

Klub Rapid, auch im Kreise<br />

des Nationalteams<br />

wird Nikolas Sattlberger<br />

wegen seiner unaufgeregten<br />

und lernwilligen<br />

Art geschätzt.<br />

sie auch schlagen können. Unsere Ausgangslage<br />

ist jetzt wieder ganz gut.“<br />

Zum Start in das Länderspieljahr 20<strong>24</strong><br />

empfängt das U21-Team zunächst Dänemark<br />

(22. März, Test), ehe es dann gegen Zypern<br />

(26. März) in der Quali weitergeht – ohne<br />

Nikolas Sattlberger, der mit einer Gelb-Sperre<br />

fehlt. „Ich vertraue dem Team, dass sie<br />

auch ohne mich den Sieg holen“, sagt er mit<br />

einem Lächeln.<br />

Der Schlüssel für den Erfolg sei das<br />

Teamgefüge. „Es sind viele unterschiedliche<br />

Charaktere im Team, aber wir sind eine echte<br />

Einheit. Wir haben ein großes Ziel und<br />

wollen es gemeinsam erreichen“, fügt er an.<br />

Nach der Niederlage in Slowenien hätte sich<br />

eine „Draufgänger-Mentalität“ im Team entwickelt.<br />

„Wir wollten allen zeigen, was wirklich<br />

in uns steckt und dass man uns nie<br />

abschreiben darf“, so der 20-Jährige.<br />

<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY (3)<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 39


NACHWUCHS<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

EURO im Visier<br />

Alle vier <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams sind noch im Rennen um<br />

die Teilnahme an der jeweiligen Europameisterschaft.<br />

Ein Highlight wartet dabei auf das U17-Nationalteam,<br />

das sein Mini-Turnier vor heimischem Publikum absolviert.<br />

Die Vorfreude ist U17-Kapitän Thomas<br />

Schandl im Gespräch mit dem <strong>ÖFB</strong><br />

CORNER deutlich anzumerken: „Für<br />

uns als Jahrgang 2007 wird das sicher<br />

das Größte und Wichtigste in<br />

unserer bisherigen Karriere.“ Damit<br />

meint der Kärntner die Heim-Eliterunde auf<br />

dem Weg zur UEFA U17 EURO 20<strong>24</strong>. Die<br />

<strong>ÖFB</strong>-Talente treffen in der Ergo Arena Wiener<br />

Neustadt auf Slowenien (20. März, 12<br />

Uhr), Norwegen (23., 12 Uhr) und Spanien<br />

(26., 17 Uhr).<br />

„Wie ich schon nach der Auslosung<br />

gesagt habe, wartet eine herausfordernde<br />

Gruppe auf uns. Es sind drei sehr unterschiedliche<br />

Gegner. Die Spiele gegen<br />

Slowenien und Norwegen werden enge<br />

Duelle auf Augenhöhe“, sagt U17-Teamchef<br />

Martin Scherb. Spanien sei der<br />

Favorit, „aber wir haben mit einem 2:2 in<br />

einem Testspiel bewiesen, dass wir sie ärgern<br />

können. Klar ist, dass wir drei richtig<br />

gute Tage brauchen“, so Scherb weiter. Auch<br />

<strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel blickt mit<br />

Spannung auf das Heim-Turnier: „Das U17-<br />

Team ist sehr spannend, der Jahrgang hat<br />

einige wirklich interessante Spieler. Auf Martin<br />

Scherb und sein Team wartet keine einfache<br />

Aufgabe, alle drei Gruppengegner<br />

haben richtig Qualität.“<br />

Und Schandl? Der gibt die Marschroute<br />

für seine Teamkollegen vor. „Natürlich ist das<br />

eine schwere Gruppe. Aber das ist bei einer<br />

Eliterunde ja auch normal. Wir wollen Erster<br />

oder Zweiter werden und zur EM fahren.“<br />

„Werden voll da sein“<br />

Die UEFA U17 EURO 20<strong>24</strong>, die vom 20. Mai<br />

bis 5. Juni auf Zypern stattfinden wird, ist<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Thomas Schandl<br />

führt die U17 des<br />

<strong>ÖFB</strong> als Kapitän<br />

auf den Platz.<br />

40<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


das erklärte Ziel der <strong>ÖFB</strong>-Talente. „Spielerisch<br />

haben wir ein richtig gutes Team, mit<br />

extremer Geschwindigkeit in der Offensive.<br />

Unser Kader ist über die letzten Monate auch<br />

in der Breite richtig gut geworden, und die<br />

Stimmung im Team ist überragend“, zählt der<br />

Kapitän die Stärken auf. Dass er selbst der<br />

Anführer dieser Auswahl ist, erfülle ihn mit<br />

Stolz, so der 17-jährige Kärntner. „Das ist<br />

schon etwas Besonderes, wenn man als<br />

Österreichs U17-Kapitän auflaufen darf. Ich<br />

sehe mich als Bindeglied zwischen Spielern<br />

und Staff.“ Dazu gehört auch der regelmäßige<br />

Austausch mit dem Teamchef. „Wir<br />

reden sehr oft und sehr viel miteinander,<br />

besprechen die Teamsituation.“<br />

Ein Aspekt, den der Teamchef mit seinem<br />

Leader dabei auch thematisiert haben<br />

dürfte, ist die besondere Ausgangslage der<br />

Heim-Quali. „Für uns ist es schön, dass wir<br />

diese Quali vor Familien, Freunden und hoffentlich<br />

vielen Fans spielen dürfen. Aber<br />

natürlich sind dadurch auch die Erwartungshaltung<br />

und die mediale Aufmerksamkeit<br />

viel größer“, sagt Schandl. Sein Trainer ist<br />

überzeugt, dass seine Burschen mit dem<br />

Druck umgehen können. „Die Atmosphäre<br />

wird die Spieler zusätzlich motivieren.“<br />

Dabei darf nicht vergessen werden, dass<br />

es für die U17 erst drei Pflichtspiele im<br />

Nationalteam gab. Jene der ersten Quali-<br />

Runde im Oktober nämlich. „Die Anspannung<br />

damals war sehr groß“, erinnert sich Schandl.<br />

Man habe gemerkt, dass es erstmals wirklich<br />

um etwas geht, dass das große Stadion<br />

in Georgien für zusätzliche Nervosität gesorgt<br />

hätte. „Aber wir haben uns reingekämpft<br />

und sind Erster geworden“, fügt er an.<br />

Mit diesem Selbstbewusstsein geht das<br />

Team jetzt auch in die Heimspiele in Wiener<br />

Neustadt. „Die Fans, die ins Stadion kommen,<br />

können sich darauf verlassen, dass wir<br />

voll da sein werden und in jedem Spiel an<br />

unsere Grenzen gehen. Wir wollen abliefern<br />

und zur EURO. Ganz egal, welche Gegner<br />

sich uns in den Weg stellen“, verspricht der<br />

Kapitän.<br />

» Die Fans, die ins<br />

Stadion kommen,<br />

können sich darauf<br />

verlassen,<br />

dass wir voll da<br />

sein werden und<br />

in jedem Spiel an<br />

unsere Grenzen<br />

gehen. «<br />

<strong>ÖFB</strong>/KARACAM (2)<br />

Wir wünschen uns jetzt auch bei den Burschen,<br />

dass viele Fans zu den Spielen kommen<br />

und das Team lautstark unterstützen“,<br />

sagt Sportdirektor Schöttel.<br />

Neben dem U17-Nationalteam haben<br />

noch drei weitere Teams die Möglichkeit,<br />

sich für die jeweilige EM zu qualifizieren.<br />

Den Anfang macht das U17 Frauen-<br />

Nationalteam (JG 2007). Die Auswahl von<br />

Teamchef Patrick Haidbauer trifft auf dem<br />

Weg zur UEFA U17 Women’s EURO 20<strong>24</strong><br />

(Schweden) beim Mini-Turnier in Kroatien<br />

auf die Gastgeberinnen (8. März), Belgien<br />

(11.) und Ungarn (14.).<br />

Für das von Teamchef Oliver Lederer<br />

betreute U19-Nationalteam (JG 2005) heißen<br />

die Eliterunde-Hürden Kosovo (20. März),<br />

Slowenien (23.) und Spanien (26.). Gespielt<br />

wird das Mini-Turnier in Slowenien, die UEFA<br />

U19 EURO 20<strong>24</strong> findet in Nordirland statt.<br />

Das U19-Frauen-Nationalteam (JG 2005)<br />

bestreitet seine Eliterunde erst Anfang April.<br />

Die Auswahl von Teamchef Hannes Spilka<br />

trifft in Kroatien auf die Gastgeberinnen (3.<br />

April), Irland (6.) und Island (9.). Die UEFA<br />

U19 Women’s EURO 20<strong>24</strong> wird in Schweden<br />

gespielt.<br />

Anders als beim U17-Nationalteam, qualifizieren<br />

sich bei diesen drei Teams nur die<br />

Gruppensieger für die Endrunde.<br />

Vier Teams, vier Endrunden?<br />

„Als das U19-Frauen-Nationalteam im Herbst<br />

ihre Quali in Wiener Neustadt gespielt und<br />

gewonnen hat, haben wir gesehen, welche<br />

Energie von den Zuschauern gekommen ist.<br />

In Georgien konnte die österreichische U17 ihre Stärken voll ausspielen.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 41


DIREKTION SPORT<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Talenteförderung<br />

neu denken<br />

Die Qualifikation für die UEFA EURO<br />

20<strong>24</strong> in Deutschland, die Qualifikation<br />

für den FIFA U20 Women’s<br />

World Cup in Kolumbien, der Verbleib<br />

des Frauen-Nationalteams in der Liga<br />

A der UEFA Nations League, alle vier<br />

Nachwuchs-Nationalteams in den jeweiligen<br />

Eliterunden und eine spannende Ausgangslage<br />

des U21-Nationalteams in der laufenden<br />

EURO-Quali. 2023 war ein besonders erfolgreiches<br />

Jahr für den <strong>ÖFB</strong> und im Speziellen<br />

für die Direktion Sport unter der Leitung von<br />

Sportdirektor Peter Schöttel. „Wir haben<br />

wirklich ein sehr erfolgreiches Jahr hinter<br />

uns. Darüber freuen wir uns, bleiben aber<br />

auch demütig“, sagt der <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor.<br />

Die Bilanz des Vorjahres sei das Produkt der<br />

Nachhaltiger Erfolg, Ausbildung von<br />

„dynamischen, mutigen Kickerinnen“<br />

und „dynamischen, mutigen<br />

Kickern“, die in den Nationalteams<br />

ihre Leistungen bringen – diese Ziele<br />

will die Direktion Sport des <strong>ÖFB</strong> mit<br />

ihrer Arbeit erreichen. Wie diese Visionen<br />

in die Tat umgesetzt werden<br />

sollen, wurde im Februar bei einem<br />

Medientermin präsentiert.<br />

42<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Voller Tatendrang: Martin<br />

Scherb, Isabel Hochstöger,<br />

Peter Schöttel, Thomas<br />

Eidler, Stefan Gogg<br />

und Stefan Oesen (v.l.n.r.)<br />

GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

Mehr Talente und Trainer:innen<br />

Auch die Einführung der kleinen Spielformen<br />

im Kinderfußball, die zur Saison 2022/23<br />

österreichweit Einzug hielten, tragen einen<br />

erheblichen Teil zur Ausbildung „dynamischer,<br />

mutiger Kicker:innen“ bei. Dadurch, dass<br />

die Kinder zu mehr Spielzeit kommen, ist<br />

die Dropout-Rate geringer, mehr Kinder bleiben<br />

dem Fußball erhalten und sind damit<br />

potenzielle Teamspieler:innen. „Die Zahlen<br />

aus der vergangenen Saison zeigen uns nun<br />

auch schwarz auf weiß erste messbare Erdetaillierten<br />

Arbeit der vergangenen Jahre.<br />

„Wir haben in den letzten Jahren in allen<br />

Bereichen große Projekte angestoßen und<br />

umgesetzt. Das haben wir nicht gemacht,<br />

weil bisher alles schlecht war, sondern weil<br />

wir uns an die Zeit und die Gegebenheiten<br />

anpassen wollen“, so Schöttel. Anschließend<br />

fügt er mit einem Lächeln an: „Jetzt wollen<br />

wir die Früchte dieser Arbeit ernten.“<br />

Mitte Februar hat der Sportdirektor mit<br />

seinem Team im Rahmen eines Medientermins<br />

einen Ausblick auf die kommenden<br />

Jahre und die damit verbundenen Aufgaben<br />

gegeben. Das gemeinsame Hauptziel ist<br />

dabei, die Talenteförderung neu zu denken<br />

und dafür zu sorgen, dass der aktuelle Erfolg<br />

kein Ausreißer bleibt. „Uns allen geht es<br />

darum, dass wir den österreichischen Fußball<br />

voranbringen“, sagt Schöttel.<br />

Dynamische, mutige<br />

Kickerinnen und Kicker<br />

Die sechs Säulen der Direktion Sport, nämlich<br />

Talenteförderung, Frauen- und Mädchenfußball,<br />

<strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie, Breitenfußball,<br />

Wissenschaft, Analyse & Entwicklung sowie<br />

Nationalteams arbeiten dabei eng zusammen<br />

und rücken die Entwicklung der einzelnen<br />

Spieler:innen in den Fokus der Aufmerksamkeit.<br />

„Wir wollen nachhaltig erfolgreich sein.<br />

Das sagt sich immer so leicht, aber wir sind<br />

überzeugt von dem, was wir strategisch<br />

geplant haben“, sagt Peter Schöttel. Die<br />

Arbeit aller Abteilungen zielt darauf ab, „dynamische,<br />

mutige Kickerinnen“ und „dynamische,<br />

mutige Kicker“ auszubilden, die in<br />

den Nationalteams ihre Leistung bringen.<br />

Darunter ist zu verstehen, dass die Trainingsinhalte<br />

so gewählt werden, dass die<br />

Spieler:innen sowohl athletisch top sind,<br />

gleichzeitig aber auch Freiheiten auf dem<br />

Platz haben, um eigenständige Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Als Basis dient dafür die datenorientierte<br />

Arbeit der Wissenschaftsabteilung, die<br />

dafür sorgt, Trends und Entwicklungen früh<br />

zu erkennen. „Wir arbeiten in der Abteilung<br />

Wissenschaft, Analyse und Entwicklung evidenzbasiert.<br />

Unser Ziel ist es, wegzukom-<br />

» Unser Ziel ist es, wegzukommen von Meinungen,<br />

hin zu Fakten, auf deren Basis wir<br />

dann unsere Entscheidungen treffen wollen. «<br />

STEFAN OESEN<br />

» Wir haben in den letzten Jahren in<br />

allen Bereichen große Projekte angestoßen<br />

und umgesetzt. [...] Jetzt wollen<br />

wir die Früchte dieser Arbeit ernten. «<br />

PETER SCHÖTTEL<br />

men von Meinungen, hin zu Fakten, auf<br />

deren Basis wir dann unsere Entscheidungen<br />

treffen wollen. Gleichzeitig spielt die Digitalisierung<br />

eine wichtige Rolle in unserer Arbeit.<br />

Sie bietet uns die Möglichkeit für ein<br />

detailliertes Controlling, und wir können so<br />

Maßnahmen setzen oder adaptieren, um<br />

bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet zu<br />

sein“, erklärt Stefan Oesen (Leiter Wissenschaft,<br />

Analyse & Entwicklung).<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Talenteförderung<br />

entstand so ein neues Ausbildungskonzept<br />

für 10- bis 14-Jährige. Es<br />

passiere viel in der Talenteförderung, sagt<br />

Martin Scherb (Gesamtleiter Talenteförderung.<br />

„Neben dem neuen Ausbildungskonzept<br />

sind da noch unser Spitzentalenteförderprogramm<br />

‚Projekt12‘, das neue Förderprogramm<br />

für Torleute mit dem Arbeitstitel<br />

‚Ö1‘ und die Strukturreform im Akademiebereich<br />

zu nennen. Im Mittelpunkt steht für<br />

uns die umfassende individuelle Ausbildung<br />

unserer Spieler:innen“, sagt er weiter.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 43


DIREKTION SPORT<br />

folge der Kinderfußballreform“, sagt Stefan<br />

Gogg (Leiter Breitenfußball). Die Folge seien<br />

„mehr Tore, Torleute, Trainer:innen und Talente<br />

für den österreichischen Nachwuchsfußball.“<br />

Um den Kindern und Jugendlichen die<br />

idealen Voraussetzungen für die persönliche<br />

Entwicklung zu bieten, braucht es gut ausgebildete<br />

Trainer:innen. Hier setzt die <strong>ÖFB</strong>-<br />

Trainerakademie an, die mit der neugeschaf-<br />

» Die Zahlen aus der vergangenen<br />

Saison zeigen uns nun auch<br />

schwarz auf weiß erste messbare<br />

Erfolge der Kinderfußballreform. «<br />

STEFAN GOGG<br />

fenen Plattform „Players first“ Trainingsvideos<br />

zur Verfügung stellt, die den Trainer:innen<br />

bei der Trainingsgestaltung helfen<br />

sollen. Thomas Eidler (Gesamtleiter <strong>ÖFB</strong>-<br />

Trainerakademie) erklärt: „Mit ‚Players First‘<br />

und der Fokussierung auf Elite-Ausbildungen<br />

im Nachwuchsbereich, sowie einem erweiterten<br />

und spezialisierten Angebot an Fortund<br />

Weiterbildungen, zielen wir darauf ab,<br />

unsere Trainerinnen und Trainer bestmöglich<br />

zu unterstützen.“ Dabei helfen auch Masterclasses<br />

und ein umfassendes System durch<br />

» Im Mittelpunkt steht<br />

für uns die umfassende<br />

individuelle Ausbildung<br />

unserer Spieler:innen. «<br />

MARTIN SCHERB<br />

Mentoring und Tutoring. Besser ausgebildete<br />

Trainer:innen sorgen zudem für besser<br />

ausgebildete Spieler:innen. „So leisten wir<br />

unseren Beitrag, um dynamische, mutige<br />

Spielerinnen und Spieler auszubilden.“<br />

Enge Vernetzung<br />

Von all diesen Vorteilen sollen auch die Spielerinnen<br />

in der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie profitieren.<br />

„Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie vereint<br />

die Besten mit den Besten und verfolgt einen<br />

ganzheitlichen Ausbildungsgedanken. Sportliches<br />

Ziel der täglichen Arbeit ist es, die<br />

Spielerinnen auf internationalem Niveau für<br />

das Frauen-Nationalteam auszubilden“, sagt<br />

Isabel Hochstöger (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball).<br />

Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />

spiegelt damit auch die enge Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit aller Säulen der Direktion<br />

Sport wider. „Es ist ein riesiges Know-how,<br />

auf das wir zurückgreifen können“, so Hochstöger<br />

weiter.<br />

Es wird schnell klar, wie viel Arbeit und<br />

Energie von allen Teilbereichen der Direktion<br />

Sport investiert wird, damit ein so erfolgreiches<br />

Jahr wie 2023 möglich wird. „Dafür ist<br />

es wichtig, dass die sechs Säulen der Direktion<br />

Sport eng zusammenarbeiten und wir<br />

gemeinsam in eine Richtung gehen“, stellt<br />

Schöttel klar.<br />

Um nachhaltig erfolgreich zu sein, würde<br />

es aber noch mehr benötigen, wie der<br />

Sportdirektor weiter ausführt. „Du brauchst<br />

Geduld und Durchhaltevermögen, wenn es<br />

einmal nicht so läuft.“ Gemeinsam mit seinen<br />

Mitarbeiter:innen der Direktion Sport soll<br />

der eingeschlagene Weg in den kommenden<br />

Jahren fortgesetzt werden, auch wenn es<br />

einmal Rückschläge geben sollte. „Ich bin<br />

überzeugt, dass wir mit diesem Team gut<br />

aufgestellt sind für die nächsten Jahre“, so<br />

Schöttel.<br />

» Mit ‚Players First‘ und der Fokussierung auf Elite-Ausbildungen<br />

im Nachwuchsbereich, sowie einem erweiterten und spezialisierten<br />

Angebot an Fort- und Weiterbildungen, zielen wir darauf ab,<br />

unsere Trainerinnen und Trainer bestmöglich zu unterstützen. «<br />

THOMAS EIDLER<br />

» Die <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />

vereint die Besten mit<br />

den Besten und verfolgt<br />

einen ganzheitlichen Ausbildungsgedanken.<br />

Sportliches<br />

Ziel der täglichen Arbeit<br />

ist es, die Spielerinnen<br />

auf internationalem Niveau<br />

für das Frauen-Nationalteam<br />

auszubilden. «<br />

ISABEL HOCHSTÖGER<br />

GEPA-PICTURES.COM (4)<br />

44<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


„Die Spannung tut<br />

der Bundesliga gut“<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Mariella El Sherif trägt seit ihrer Jugend das Trikot des SK Sturm<br />

Graz. Vor dem Start der Rückrunde in der ADMIRAL Frauen<br />

Bundesliga verrät die Nachwuchs-Nationalteam-Torhüterin,<br />

welche Ziele sie mit ihrem Klub in der Rückrunde verfolgt.<br />

Sturm-Torhüterin Mariella<br />

El Sherif hat mit den Grazern<br />

auf lange Sicht große<br />

Ambitionen.<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER: Mariella, die Winterpause<br />

in der ADMIRAL Frauen Bundesliga hält<br />

schon lange an. In wenigen Tagen geht es<br />

für euch mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger<br />

SPG FC Lustenau/FC Dornbirn<br />

Ladies weiter. Wie groß ist die Sehnsucht<br />

nach der Rückkehr der Frauen-Bundesliga?<br />

MARIELLA EL SHERIF: Wir haben eine intensive<br />

und lange Vorbereitung hinter uns,<br />

dazu viele Testspiele und ein Trainingslager<br />

absolviert, in dem wir viele taktische Feinschliffe<br />

vorgenommen haben. Wir können es<br />

kaum erwarten, gemeinsam mit dem Team<br />

wieder auf dem Platz zu stehen, Siege zu<br />

feiern und freuen uns einfach wieder, wenn<br />

der Ball in der Bundesliga rollt.<br />

Letzte Saison stand am Ende für euch der<br />

Vizemeistertitel. In dieser Spielzeit ist St.<br />

Pölten bisher wieder das Maß aller Dinge.<br />

Wann ist die Zeit für einen anderen Meister<br />

als St. Pölten gekommen, und ist der<br />

SK Sturm Graz in naher Zukunft ein Titelkandidat?<br />

Wenn man eine Saison als Vizemeister abschließt,<br />

setzt man sich natürlich auch gewisse<br />

hohe Ziele. Wir hatten im vergangenen<br />

Sommer viele Abgänge, dazu einen Trainer-<br />

46<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


ADMIRAL FRAUEN BUNDESLIGA<br />

INTERVIEW JONAS DORMANN<br />

wechsel und ein neues Trainerteam. Es dauert<br />

immer eine gewisse Zeit, bis die neuen<br />

Ideen greifen und wirken. Wir haben in der<br />

Vorbereitung gesehen, dass wir defensiv<br />

stabiler geworden sind. Natürlich wäre ein<br />

Meistertitel einmal schön, aber St. Pölten hat<br />

extrem viel Vorsprung und das kommt realistischerweise<br />

noch viel zu früh. Aber wir<br />

wollen immer angreifen.<br />

Ihr steht aktuell auf Platz vier und liefert<br />

euch einen spannenden Dreikampf mit<br />

der Vienna und Altach um die erste Verfolgerposition<br />

hinter Tabellenführer St.<br />

Pölten. Wie schätzt du eure Chancen auf<br />

die Verteidigung des Vizemeistertitels ein?<br />

Was spricht für dich und dein Team?<br />

Ich denke schon, dass wir die Qualität haben,<br />

den Vizemeistertitel zu verteidigen, das ist<br />

auch unser Ziel. Wir sind in der Lage, jedem<br />

Gegner weh zu tun und ich denke, es ist auch<br />

für die Liga gut, dass es auf den Verfolgerplätzen<br />

spannend ist. Das darf gerne so<br />

bleiben, wenn wir dann am Ende auf Platz<br />

zwei stehen.<br />

Die Winterpause hat euch viel Zeit gegeben,<br />

die Hinrunde zu analysieren und<br />

konkrete Dinge zu verbessern. Wo wollt<br />

ihr euch im Detail in der zweiten Saisonhälfte<br />

verbessern?<br />

Wir haben viel Wert auf die Defensive gelegt<br />

und in der Vorbereitung fünf Testspiele in<br />

Serie zu null gespielt. Offensiv haben uns in<br />

der Hinrunde oft die Ideen gefehlt. Das wollen<br />

wir im Frühjahr besser machen.<br />

Gemeinsam mit Zoe Steenhuis (SPG SCR<br />

Altach/FFC Vorderland) und Carina<br />

Schlüter (spusu SKN St. Pölten) hast<br />

du vier von neun Hinrundenspielen<br />

zu null gespielt. Gibt es unter<br />

Torfrauen auch einen internen<br />

Kampf um die weiße Weste am<br />

Ende der Saison, wie bei den<br />

Stürmerinnen um die Torjägerinnen-Krone?<br />

Ich muss gestehen, ich habe<br />

diese Statistik gar nicht im<br />

Kopf gehabt. Für mich gibt<br />

es da ehrlicherweise kein<br />

Battle, ich möchte jedes<br />

Spiel zu null spielen. Dass<br />

das natürlich nicht immer<br />

möglich ist, ist klar.<br />

» Natürlich wäre<br />

ein Meistertitel<br />

einmal schön,<br />

aber St. Pölten<br />

hat extrem viel<br />

Vorsprung. «<br />

Starke Vorbilder:<br />

El Sherif hat sich viel<br />

von Manuela Zinsberger<br />

und Manuel Neuer<br />

abgeschaut.<br />

<strong>ÖFB</strong>/KARACAM<br />

Welches persönliche Ziel verfolgst du in<br />

der Rückrunde mit Sturm Graz?<br />

Unser Ziel ist der Vizemeistertitel, dazu möchte<br />

ich meinen Teil für das Team beitragen, die<br />

Mannschaft unterstützen und natürlich noch<br />

weniger Tore als in der Hinrunde bekommen.<br />

Im Frauenfußball wird immer wieder viel<br />

über fehlende weibliche Vorbilder gesprochen.<br />

Hattest du in deiner Jugend welche?<br />

Ich hatte kein spezielles, dafür mehrere. Bei<br />

den Männern habe ich immer extrem gerne<br />

Manuel Neuer zugeschaut, wie er sein Offensivspiel<br />

beherrscht und den Raum hinter<br />

der letzten Kette kontrolliert. Bei den Frauen<br />

war und ist Manuela Zinsberger natürlich mein<br />

Vorbild, ihr Werdegang von der <strong>ÖFB</strong> Frauen-<br />

Akademie zu Bayern München und Arsenal<br />

London sind unglaubliche Schritte. Auf sie<br />

schaue ich auf jeden Fall hoch. Aber auch bei<br />

den Männern hab ich Torhütern wie Marc-<br />

Andre ter Stegen oder Iker Casillas immer<br />

gerne zugeschaut.<br />

Wo siehst du deine Stärken als<br />

Torfrau?<br />

Ich denke, dass ich im Offensivspiel<br />

und mit dem Fuß sehr stark bin.<br />

Nicht ohne Grund habe ich mein<br />

Bundesliga-Debüt gegen Altach<br />

im Mittelfeld als Sechser gegeben,<br />

kann zudem auch als<br />

Innenverteidigerin spielen. Das<br />

ist sicherlich nicht alltäglich und<br />

etwas Besonderes.<br />

Du bist zwar in Hartberg geboren,<br />

aber man könnte sagen,<br />

dass du eine Grazerin durch und<br />

durch bist, denn seit deiner Jugend<br />

spielst du für den SK Sturm.<br />

Wie steht es mit deinen Karriereplänen?<br />

Wagst auch du nach<br />

dieser Saison den Sprung ins<br />

europäische Ausland?<br />

Ich liebe den Verein und bin richtig<br />

gerne hier. Wie es weitergeht,<br />

werden wir sehen. Viele haben<br />

schon letzten Sommer erwartet,<br />

dass ich den Sprung ins Ausland<br />

machen werde. Aber ich will mir<br />

die Zeit geben, bis der richtige<br />

Zeitpunkt gekommen ist. Das Ziel<br />

ist natürlich, irgendwann im Ausland<br />

zu spielen.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 47


BUNDESLIGA<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Du träumst<br />

von einer<br />

Karriere im<br />

Fußball?<br />

Jetzt bewerben!<br />

Die Bewerbungsphase für den neuen<br />

Jahrgang des Bundesliga-Campus‘,<br />

die Sportmanagement-Ausbildung der<br />

Österreichischen Fußball-Bundesliga,<br />

ist gestartet und läuft noch bis inklusive<br />

15. Mai 20<strong>24</strong>. In insgesamt 14 Modulen<br />

und bei zwei Exkursionen bekommen die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine fundierte<br />

und praxisnahe Ausbildung und werden<br />

so auf die Anforderungen des modernen<br />

Fußballs vorbereitet.<br />

Dabei werden betriebswirtschaftliche<br />

Themen ebenso behandelt wie persönlichkeitsbildende<br />

Aspekte. Gastvorträge von<br />

Klub- oder Verbandsmitarbeitern und Module<br />

wie „Spieltagsorganisation“ oder „Lizenzierung“<br />

bieten einen Einblick in die Abläufe<br />

eines Bundesliga-Klubs. Als Vortragende<br />

fungieren aktuelle MitarbeiterInnen von Klubs<br />

und Verbänden, Gremienmitglieder und erfahrene<br />

Management- und Persönlichkeits-<br />

Coaches.<br />

Ausbildung als Grundstein<br />

für Erfolge<br />

Neben einer allgemein-fachspezifischen Ausbildung<br />

ist dabei insbesondere eine Ausbildung<br />

in den Besonderheiten des modernen<br />

Fußballgeschäfts wesentlich. Die Österreichische<br />

Fußball-Bundesliga vermittelt das<br />

dafür notwendige Wissen bereits seit mehr<br />

als 25 Jahren in ihrem Sportmanagement-<br />

Lehrgang. Im Jahr 2020 wurde der Lehrgang<br />

gemeinsam mit dem Internationalen Fußball-<br />

Institut neu aufgesetzt und unter anderem<br />

mit eLearning-Möglichkeiten an die Anforderungen<br />

der modernen Berufswelt und des<br />

dichtgedrängten Terminplans im modernen<br />

Fußball angepasst.<br />

Pressesprecher Mathias Slezak ist<br />

seitens der Bundesliga für die<br />

Ausbildung beim Campus zuständig.<br />

Prominente Absolventen<br />

Seit dem ersten Lehrgang im Jahr 1996<br />

haben bereits mehr als 170 TeilnehmerInnen<br />

die Ausbildung absolviert, sich dadurch weitergebildet<br />

oder den Einstieg ins Fußballmanagement<br />

geschafft. So zählen unter anderem<br />

der heutige Bayern-Sportdirektor Christoph<br />

Freund, <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel<br />

oder auch Hartberg-Trainer Markus<br />

Schopp zu den bisherigen Absolventen der<br />

Ausbildung – ebenso wie viele weitere MitarbeiterInnen<br />

von Klubs, Liga und Verbänden.<br />

Einblicke im In- und Ausland<br />

Bisherige Exkursionen führten unter anderem<br />

zum FC Basel, Young Boys Bern, Bayern<br />

München, Manchester United oder der<br />

UEFA. Die Abschlussexkursion des Lehrgangs<br />

2022/23 führte die Gruppe vor wenigen<br />

Wochen nach Frankfurt zu Eintracht<br />

Frankfurt, DFB, DFL, EURO <strong>24</strong> und dem<br />

Deutschen Olympischen Sportbund. Dazu<br />

gibt es noch mehrere Kaminabende, bei<br />

denen Persönlichkeiten im exklusiven und<br />

entspannten Rahmen über den österreichischen<br />

Fußball und ihren Werdegang plaudern.<br />

Zur Bewerbung<br />

In einem ersten Schritt müssen die Bewerberinnen<br />

und Bewerber bis 15. Mai 20<strong>24</strong><br />

ihren Lebenslauf und ein Motivationsschreiben<br />

einreichen. Ende Mai finden die Bewerbungsgespräche<br />

statt, der Lehrgang startet<br />

im Oktober 20<strong>24</strong>. Alle Informationen und<br />

den Link zur Bewerbung finden Sie auf<br />

www.bundesliga-campus.at<br />

48<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Du auch?<br />

Auf die Plätze!<br />

Fußball, los:<br />

wirliebenleder.at


FUTSAL<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

Heim-Quali als<br />

Prüfung für den Lehrer<br />

David Rajkovic ist nicht nur Sportlehrer, sondern<br />

auch Leistungsträger beim Futsal-Nationalteam.<br />

Der Wiener blickt auf die EM-Quali-<br />

Vorrunde und spricht über Aufstiegschancen,<br />

die Rolle der Fans, seine Liebe zum Sport<br />

und die Karriere nach der Karriere.<br />

Mit „sehr positiven Gefühlen“ blickt<br />

David Rajkovic den kommenden<br />

Aufgaben des Futsal-Nationalteams<br />

entgegen. Kein Wunder,<br />

denn von 11. bis 14. April steht<br />

die Qualifikations-Vorrunde zur<br />

UEFA Futsal EURO 2026 an. Und das auf<br />

heimischem Parkett. Das Mini-Turnier der<br />

Gruppe B wird im Sportzentrum Eisenstadt<br />

ausgetragen. Damit wird das Futsal-Nationalteam<br />

erstmals Länderspiele im Burgenland<br />

absolvieren.<br />

„Es ist schon irgendwie ein Traum, dass<br />

wir die Quali zu Hause spielen, unseren<br />

Familien und Freunden zeigen können, was<br />

wir draufhaben. Ich glaube, ich kann für alle<br />

sprechen, wenn ich sage, dass es extremen<br />

Spaß macht, wenn die Halle voll ist und man<br />

vor den eigenen Fans spielt“, so der Teamspieler.<br />

Die Quali-Gegner Bulgarien (11. April),<br />

San Marino (12. April) und Israel (14. April)<br />

sind für ihn weitgehend Unbekannte. Wenig<br />

verwunderlich, denn es kam für das Futsal-<br />

Nationalteam noch nie zum Duell mit einer<br />

dieser Nationen. Er vertraue aber voll auf die<br />

Analyse des Trainerteams und rechne sich<br />

gute Aufstiegschancen aus, merkt Rajkovic<br />

an. Dazu verspricht er: „Wir werden unser<br />

Bestes geben.“<br />

FUTSAL EM-<br />

QUALIFIKATION<br />

VORRUNDE<br />

GRUPPE B<br />

Israel<br />

Bulgarien<br />

Österreich (Gastgeber)<br />

San Marino<br />

Israel – San Marino<br />

Do., 11. April, 14:00 Uhr<br />

Österreich – Bulgarien<br />

Do., 11. April, 17:00 Uhr<br />

Bulgarien – Israel<br />

Fr., 12. April, 15:00 Uhr<br />

Österreich – San Marino<br />

Fr., 12. April, 18:00 Uhr<br />

San Marino – Bulgarien<br />

So., 14. April, 11:00 Uhr<br />

Israel – Österreich<br />

So., 14. April, 14:00 Uhr<br />

GRUPPE A<br />

Zypern (Gastgeber), Andorra,<br />

Estland, Nordirland<br />

GRUPPE C<br />

Schweiz (Gastgeber), Malta<br />

Gibraltar, Schottland<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER<br />

„Haben uns extrem<br />

weiterentwickelt“<br />

Im Jahr 2020 trat das Futsal-Nationalteam<br />

zum ersten und bisher einzigen Mal bei einer<br />

EM-Quali an. Damals schied man in einer<br />

Gruppe mit Georgien, Deutschland und Kosovo<br />

punktelos aus. Rajkovic: „Wir haben<br />

uns seit damals extrem weiterentwickelt.<br />

Ich glaube, dass man das auch in der WM-<br />

Quali schon gesehen hat.“<br />

Bei der WM-Quali schrieb Österreich im<br />

Jahr 2022 nach Duellen gegen Schweden,<br />

Albanien und Andorra mit dem erstmaligen<br />

Erreichen der Hauptrunde Geschichte. Dort<br />

musste das Futsal-Nationalteam gegen die<br />

Top-Nationen Belgien und Georgien anschließend<br />

Lehrgeld bezahlen. Nach vier Niederlagen<br />

hieß die Devise: „Aufstehen, weitermachen!“<br />

2023 konnte das Aufgebot von Teamchef<br />

Patrik Barbic dann die nächsten Entwicklungsschritte<br />

setzen und in Testspiel-Doppeln<br />

gegen Malta (8:2 bzw. 2:5), die Schweiz (3:2<br />

50<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


David Rajkovic<br />

traut dem österreichischen<br />

Futsal-Nationalteam<br />

viel zu und hat<br />

die Hauptrunde<br />

der Europameisterschaft<br />

fest im<br />

Visier.<br />

bzw. 5:4) und Zypern (1:1 bzw. 5:0) Selbstvertrauen<br />

tanken.<br />

„Wir haben ein sehr gutes Mannschaftsgefüge,<br />

sind alle gut aufeinander abgestimmt<br />

und sind auch futsal-technisch viel weiter“,<br />

so Rajkovic, der große Teile seines Lebens<br />

dem runden Leder verschrieben hat.<br />

Der Sportlehrer spielt in der Regionalliga<br />

Ost beim Wiener Sport-Club Fußball, übt<br />

Beachsoccer aus und zeigt im Nationalteam<br />

sowie bei Stella Rossa auf dem Parkett sein<br />

Können. Bei Österreichs Rekordmeister ist<br />

der Wiener Kapitän und hat bereits mehr als<br />

100 Spiele bestritten.<br />

Für das Futsal-Nationalteam, wo er sich<br />

in einer Führungsrolle sieht, war Rajkovic<br />

bisher 18 Mal im Einsatz und erzielte dabei<br />

drei Treffer. Alle im vergangenen Jahr. „Toreschießen<br />

ist für mich nicht das Wichtigste.<br />

Der Erfolg der Mannschaft steht an oberster<br />

Stelle. Aber ich schieße gerne Tore. Es macht<br />

Spaß – vor allem für das Nationalteam“, so<br />

Rajkovic, der meint, dass es gerne so weitergehen<br />

könne.<br />

Der Futsal helfe ihm auch dabei, ein<br />

besserer Fußballer zu werden. „Gerade beim<br />

Spiel in engen Räumen oder was die Technik<br />

betrifft, hat mir der Futsal-Sport im Fußball<br />

weitergeholfen. Spieler wie Neymar oder<br />

Ronaldinho, da gibt es ganz viele Beispiele,<br />

kommen auch aus dem Futsal. Es ist kein<br />

Zufall, dass sie technisch sehr versiert sind“,<br />

sagt Rajkovic.<br />

Deshalb baut der Sportlehrer den Futsal<br />

auch in seine Turnstunden ein. In der Halle<br />

werde bei ihm nur mit einem Futsal-Ball<br />

gespielt, draußen dürfe es natürlich auch<br />

gerne der Fußball sein.<br />

Dem runden Leder will Rajkovic auch<br />

nach seiner aktiven Karriere verbunden bleiben.<br />

„Später einmal als Trainer zu agieren<br />

ist schon etwas, das in meinem Kopf herumschwirrt“,<br />

sagt er und hält fest: „Der Fußball<br />

und der Futsal werden immer ein Teil<br />

von mir bleiben.“<br />

Wer die beiden Sportarten verbindet,<br />

müsse ohnehin auch ein bisschen verrückt<br />

sein, da „ein enormer Aufwand“ betrieben<br />

wird, merkt der 29-Jährige lachend an. Trotzdem<br />

freue er sich schon auf die Zusammenkunft<br />

des Nationalteams im Zuge der EM-<br />

Quali. „Ich habe dort viele Freunde. Man<br />

verbindet viel miteinander, hat extremen<br />

Spaß und sammelt coole Erfahrungen. Ich<br />

glaube, dass wir viel erreichen können. Der<br />

Aufstieg in die nächste Quali-Runde ist sicher<br />

möglich.“<br />

Die besten Zwei der jeweiligen Gruppen<br />

schaffen es in die Hauptrunde, wo ab Dezember<br />

20<strong>24</strong> dann auch die 34 topgesetzten<br />

Teams des UEFA-Rankings einsteigen. Die<br />

Endrunde findet zwischen 18. Jänner und 8.<br />

Februar 2026 in Lettland und Litauen statt.<br />

Die beiden Gastgeber sind fix qualifiziert.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 51


MEHR ALS SPORT<br />

HELFENDE HÄNDE<br />

Wir reichen unsere<br />

„Helfenden Hände“<br />

Der Österreichische Fußball-Bund hat in Kooperation<br />

mit dem Kärntner Fußballverband<br />

und der Österreichischen Gesundheitskasse<br />

das Projekt „Helfende Hände“ ins Leben gerufen,<br />

das Fußballvereine in Kärnten auf dem<br />

Weg zu einem zertifizierten „<strong>ÖFB</strong> Superklub“<br />

begleiten wird.<br />

Ein Projekt, …<br />

•… das den Verein und speziell die Nachwuchsarbeit<br />

in den Mittelpunkt stellt.<br />

•… das dabei unterstützt, gesunde, sichere<br />

und selbstständige Vereine zu entwickeln.<br />

•… das sich an den Bedürfnissen und Zielen<br />

der Vereine sowie an deren bestehenden<br />

Stärken und Schwächen orientiert.<br />

Die Kooperationspartner helfen Vereinen<br />

dabei, mit einem ganzheitlichen Ansatz Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die das Wohlbefinden<br />

und die Gesundheit aller Menschen<br />

im Verein stärken und fördern werden.<br />

Erreicht werden soll dies in Zusammenarbeit<br />

mit einem Vertreter des Kärntner Fußballverbandes,<br />

der „Helfenden Hand“, um<br />

das Entwicklungspotenzial der Vereine auszuschöpfen.<br />

„Es würde mich sehr freuen, wenn<br />

zahlreich von diesem Angebot Gebrauch<br />

gemacht wird. Das Projekt unterstützt Vereine<br />

dabei, in den nächsten Jahren, in vielerlei<br />

Hinsicht wie rechtlichen, organisatorischen,<br />

administrativen oder sportlichen<br />

Fragestellungen eine professionelle Unterstützung<br />

und Begleitung zu erhalten. Ziel ist<br />

es, dass die Vereine in den jeweiligen Gemeinden<br />

und Regionen auch in Zukunft noch<br />

» Ziel ist es, dass<br />

die Vereine auch<br />

in Zukunft noch<br />

für die jungen<br />

Menschen da sind<br />

und eine Heimat<br />

für den Fußball<br />

bleiben. «<br />

<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY<br />

für die jungen Menschen da sind und eine<br />

Heimat für den Fußball bleiben“, sagt <strong>ÖFB</strong>-<br />

Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />

KFV-Präsident Martin Mutz fügt an:<br />

„Beim Projekt „Helfende Hände“ werden<br />

Hilfeleistungen in speziellen Themen, wie<br />

der Suche von Trainerinnen und Trainern oder<br />

der Suche von Spielerinnen und Spielern<br />

sowie im Kampf gegen Gewalt oder Rassismus<br />

angeboten. Wir freuen uns, die Vereine<br />

unterstützen zu dürfen.“<br />

Die ersten Schritte<br />

für die Vereine …<br />

Nach der Registrierung unter www.wirliebenleder.at/helfende-haende/<br />

und Zusendung<br />

einer Anmeldebestätigung erfolgt die Vereinbarung<br />

eines ersten persönlichen Termins<br />

direkt im Vereinsumfeld mit der „Helfenden<br />

Hand“. Anschließend beginnt die Zusammenarbeit.<br />

Doch was genau können der <strong>ÖFB</strong>,<br />

die ÖGK und die „Helfende Hand“ eigentlich<br />

für die Vereine tun?<br />

• Wir unterstützen dabei, Trainer:innenteams<br />

im Vereinsumfeld weiterzuentwickeln, helfen<br />

bei der Suche nach neuen Trainer:innen<br />

und Funktionär:innen oder bei der Umsetzung<br />

inklusiver Projekte, um neue Mitglie-<br />

52<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


der zu gewinnen und Vereine fit für die<br />

Zukunft zu machen.<br />

• Wir stellen unser Know-how zur Verfügung<br />

und helfen dabei, Vereine zu einem sicheren<br />

und gesunden Umfeld für Kinder und<br />

Jugendliche zu machen.<br />

• Wir qualifizieren Personen im Verein, um<br />

langfristig und nachhaltig gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen und Initiativen zu<br />

setzen.<br />

• Wir assistieren bei der Aufarbeitung von<br />

Konflikten, helfen dabei, Gewalt und Diskriminierung<br />

langfristig vorzubeugen oder<br />

widmen uns der nachhaltigen Stärkung<br />

von Ehrenamtlichkeit im Verein.<br />

•Wir stellen Angebote zur Verfügung, die zu<br />

einem gesünderen Lebensstil motivieren.<br />

•Und wir liefern Daten, die als Basis dafür<br />

dienen werden, erste Entwicklungsschritte<br />

in Vereinen sofort umsetzen zu können.<br />

ÖGK-Obmann Matthias Krenn zeigt sich<br />

vom Projekt begeistert: „Als Österreichische<br />

Gesundheitskasse sind wir stolz darauf,<br />

gemeinsam mit dem Österreichischen Fußball-Bund<br />

das Projekt ‚Helfende Hände‘ ins<br />

Leben gerufen zu haben. Diese Partnerschaft<br />

vereint die Kräfte zweier Institutionen, um<br />

soziale Verantwortung zu übernehmen und<br />

Gemeinsam stark:<br />

Das Projekt „Helfende<br />

Hände“ unterstützt<br />

Vereine aus Kärnten.<br />

positive Veränderungen in unserer Gesellschaft<br />

zu bewirken. Die Verbindung von Sport<br />

und Gesundheit ist von zentraler Bedeutung<br />

für unser Wohlbefinden, sowohl körperlich<br />

als auch geistig. Der <strong>ÖFB</strong> bringt seine einzigartige<br />

Plattform und Reichweite ein, um<br />

das Bewusstsein für wichtige gesundheitliche<br />

Themen zu schärfen und die Lebensqualität<br />

vieler Menschen zu verbessern.“<br />

Eine Registrierung für das Projekt bietet<br />

Vereinen aus Kärnten die Chance, Teil einer<br />

einzigartigen Community zu werden. Nach<br />

Abschluss des gemeinsamen Prozesses<br />

wartet eine <strong>ÖFB</strong> Superklub-Zertifizierung in<br />

Gold oder Silber.<br />

Teilnahmeberechtigt sind 20<strong>24</strong> bis zu<br />

40 Amateurfußballvereine des KFV ab<br />

der 3. Leistungsstufe!<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 53


Die Landesverbände des <strong>ÖFB</strong><br />

TIROL<br />

LUMAX und der TFV<br />

vereinbaren Kooperation<br />

Der Tiroler Fußballverband (TFV), vertreten durch Präsident<br />

Dr. Josef Geisler, und Matthias Rössler, Geschäftsführer<br />

der LUMAX GmbH, schließen eine mehrjährige<br />

Kooperation. LUMAX ist auf Gesamtlösungen rund ums<br />

Licht spezialisiert und wird den TFV und seine Vereine in Fragen<br />

rund um Flutlichtbeleuchtungen von Fußballplätzen unterstützen.<br />

Teil der Vereinbarung ist die Präsentation individueller Beleuchtungslösungen<br />

von LUMAX bei offiziellen Veranstaltungen des TFV.<br />

Hierbei sollen den Vereinen Lösungen vorgestellt werden, die den<br />

Anforderungen der Fußballplätze in Tirol entsprechen. „Wir freuen<br />

uns über die mehrjährige Zusammenarbeit. Optimale Lichtverhältnisse<br />

auf unseren Fußballplätzen sind für einen sicheren und reibungslosen<br />

Trainings- und Spielbetrieb unerlässlich. Die Verletzungsgefahr<br />

wird durch professionelle Beleuchtung deutlich minimiert.<br />

Wir sind überzeugt, dass von dieser Zusammenarbeit alle<br />

Beteiligten profitieren werden“, sagt TFV-Präsident Josef Geisler.<br />

VFV<br />

VORARLBERG<br />

VFV-Präsident Horst Lumper<br />

einstimmig wiedergewählt<br />

Der Vorarlberger Fußballverband hielt in Bregenz seine 61.<br />

Ordentliche Hauptversammlung ab. Präsident Dr. Horst<br />

Lumper, der seit dem Jahr 2006 im Amt ist, wurde einstimmig<br />

wiedergewählt. Von 68 Vorarlberger Fußballvereinen<br />

(ordentliche Mitglieder) waren 47 stimmberechtigte Vereine anwesend.<br />

Zu Gast waren <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer, <strong>ÖFB</strong>-Generalsekretär<br />

Thomas Hollerer, Präsidenten bzw. Vizepräsidenten und<br />

Geschäftsführer anderer Landesverbände sowie auch Vertreter der benachbarten<br />

Fußballverbände. Ehrenpräsident und NR-Abgeordneter Karlheinz<br />

Kopf, Sportlandesrätin Martina Rüscher, Bürgermeister Michael<br />

Ritsch und Sportstadtrat Michael Felder ehrten die Veranstaltung ebenfalls<br />

mit Ihrer Anwesenheit. Alle Wahlvorgänge im Rahmen der Hauptversammlung<br />

des Vorarlberger Fußballverbandes erfolgten einstimmig. Präsident<br />

Horst Lumper wurde in diesem feierlichen Rahmen auch das<br />

<strong>ÖFB</strong>-Ehrenzeichen in Gold verliehen.<br />

TFV<br />

WFV<br />

WIEN<br />

Premieren beim 21. WFV-<br />

Jugendfußball-Hallenturnier<br />

Das Jugendfußball-Hallenturnier des WFV kam zum 21. Mal in<br />

der Sporthalle Hopsagasse zur Austragung. In die Siegerliste<br />

der sieben vertretenen Altersstufen trugen sich WAF (U11),<br />

Stadlau (U12), FAC (U13), Mauerwerk (U14), FAC (U15), Wiener<br />

Sportklub (U16) und FAC (U18) ein. Das größte österreichische<br />

Nachwuchsturnier in der Halle erlebte am letzten Spieltag eine<br />

Premiere: den Futsal-Bewerb der U11-Mannschaften. Eine weitere Neuerung<br />

gab es mit<br />

dem am vorletzten<br />

Tag ausgetragenen<br />

Mädchen U14-Cup,<br />

bei dem sich Traiskirchen<br />

den Sieg holte.<br />

WFV-Präsident Robert<br />

Sedlacek zum<br />

21. Hallenspektakel:<br />

„Die Zuseher bekamen<br />

spannungsgeladene<br />

Spiele zu sehen.<br />

Das erwartet<br />

man sich auch von<br />

Hallenmatches. Ich möchte nicht verabsäumen, das Engagement aller<br />

Beteiligten positiv hervorzuheben.“ WFV-Generalsekretär Christian<br />

Schlosser ergänzt: „Unser neuntägiges Jugendturnier auf dem Parkett<br />

war erneut erfolgreich. Nicht unerwähnt lassen will ich unser erstmals<br />

ausgetragenes – von der FIFA anerkanntes – U11 Futsal-Turnier, das sich<br />

großen Interesses erfreute.“<br />

SALZBURG<br />

SFV Mädchen Fußballcamp 20<strong>24</strong><br />

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Sommer, freuen<br />

wir uns mitteilen zu dürfen, dass im August 20<strong>24</strong> das zweite<br />

SFV Fußballcamp nur für Mädchen stattfinden wird. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>ÖFB</strong> und dem Land Salzburg<br />

ist es uns gelungen, wiederum ein sehr attraktives und abwechslungsreiches<br />

Angebot für die Teilnehmerinnen zu gestalten. Die Mädchen können<br />

einerseits vormittags das Angebot der seit Jahren erfolgreichen Veranstaltung<br />

„Jugend zum Sport“ nutzen. Das Fußballcamp startet täglich<br />

ab 12.00 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen im Bio-Restaurant<br />

„Deck 12“. Anschließend finden die Trainings im ULSZ Rif statt. Die<br />

Mädchen werden ausgestattet mit T-Shirts, Shorts, Zip Sweater und<br />

Stutzen. Ebenso erhält jede einen eigenen Puma-Ball. Der SFV wird dafür<br />

Sorge tragen, dass die top ausgebildeten Fußballtrainer:innen alle<br />

Mädchen individuell auf dem jeweiligen Leistungsniveau abholen und<br />

betreuen. Das oberste Ziel ist, dass alle teilnehmenden Mädchen Spaß<br />

haben und mit persönlichen Erfolgserlebnissen nach Hause kommen.<br />

Eine Anmeldung ist unter www.sfv.at möglich.<br />

SFV<br />

54<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


KFV<br />

KÄRNTEN<br />

Martin Mutz im Amt des<br />

KFV-Präsidenten bestätigt<br />

140 stimmberechtigte Vereine aus Kärnten und Osttirol, zahlreiche<br />

Ehrengäste – angeführt von <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer – im<br />

Lakeside Park Klagenfurt zur Ordentlichen Hauptversammlung des<br />

Kärntner Fußballverbandes ein. Vor dem Hauptpunkt des Abends –<br />

der Wahl zum KFV-Präsidenten – wurde der ehemalige KFV- und mittlerweile<br />

<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer einstimmig zum Ehrenpräsidenten<br />

des Kärntner<br />

Fußballverbandes<br />

ernannt. Er<br />

nahm diese Auszeichnung<br />

erfreut an.<br />

Anschließend folgte<br />

die Wahl zum KFV-<br />

Präsidenten. Von 138<br />

gültigen Stimmen<br />

entfielen 73 auf Martin<br />

Mutz. Gegenkandidat<br />

Manfred Mertel<br />

erhielt 65 Stimmen.<br />

Somit bleibt Martin<br />

Mutz mit seinem Team für die nächsten vier Jahre an der Spitze des<br />

Kärntner Fußballverbandes. Präsident Mutz bedankte sich bei allen<br />

teilnehmenden Vereinen und freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

in den kommenden Jahren.<br />

BURGENLAND<br />

Georg Pangl zum neuen<br />

BFV-Präsidenten gewählt<br />

149 von 151 stimmberechtigten Vereinen, der gesamte<br />

BFV-Vorstand sowie zahlreiche Ehrengäste<br />

fanden sich am Samstagvormittag im Kulturzentrum<br />

Eisenstadt ein, um die Weichen für die nächste Funktionsperiode<br />

bis 2028 im burgenländischen Fußball zu legen. BFV-Präsident<br />

Günter Benkö, der sich für die Wahl 20<strong>24</strong> nicht mehr zur Verfügung<br />

stellte, eröffnete die<br />

Mitgliederversammlung<br />

mit einer Gedenkminute<br />

und begrüßte<br />

im Anschluss die Ehrengäste<br />

um <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer,<br />

Sportdirektor Peter<br />

Schöttel und Landtagspräsident<br />

Robert<br />

Hergovich. Nach der<br />

Ehrung langjähriger,<br />

verdienstvoller<br />

Funktionär:innen ging<br />

es an die Wahl des<br />

neuen Präsidenten und<br />

dessen Teams. In der Abstimmung um das Amt des Präsidenten erhielt<br />

Georg Pangl mit 85:78 Stimmen im ersten Wahlgang die Mehrheit gegenüber<br />

Alfred Kollar. „Ich bin beeindruckt und überwältigt vom Ergebnis.<br />

Anscheinend konnte ich die Vereine in den Gesprächen überzeugen“,<br />

so der neue BFV-Präsident.<br />

BFV<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Vereinscoaching<br />

startet in NÖ<br />

Anfang März präsentierten der Niederösterreichische Fußballverband und<br />

die Österreichische Gesundheitskasse im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

neue Wege der Zusammenarbeit und ein innovatives, neues Angebotsspektrum<br />

für die niederösterreichischen Fußballvereine. Hier gibt es alle<br />

Details zum Erfolgsmodell „Vereinscoaching“, das nun auch in Niederösterreich<br />

angeboten wird. Fußballvereine sind wichtige Ankerpunkte in den<br />

Gemeinden und leisten einen bedeutsamen Beitrag zur Gesundheitsförderung<br />

in unserer Gesellschaft. Wie bereits bei der erfolgreichen und bisher<br />

einzigartigen, langjährigen Kooperation zwischen dem Oberösterreichischen<br />

Fußballverband und der ÖGK werden nun auch bei den niederösterreichischen<br />

Fußballvereinen die zentralen Themen der Gesundheitsförderung<br />

und der Prävention stärker in den Fokus gerückt. NÖFV-Präsident<br />

Johann Gartner freut sich über die umfangreiche Kooperation und das zukunftsweisende<br />

Angebot für die niederösterreichischen Fußballvereine.<br />

STEIERMARK<br />

Ballarina 20<strong>24</strong> - Fußball für Mädchen<br />

Der Steirische Fußballverband hat vor Jahren das Projekt BALLARI-<br />

NA, ein steirisches Schulfußballturnier für Mädchenmannschaften,<br />

ins Leben gerufen. Der BALLARINA-Bewerb wird durch die Arbeiterkammer<br />

Steiermark unterstützt, wofür wir herzlich danken! Als Inbegriff<br />

des Mädchenschulfußballs blickt die Marke „BALLARINA“ auf 19<br />

Jahre Spiel und Spaß am Fußball für Mädchen zurück. Jedes Frühjahr<br />

kämpfen im Durchschnitt 50 Mädchenteams aus verschiedenen<br />

Schulen der ganzen Steiermark in ihrer Region um den Einzug unter<br />

die besten zwölf Mannschaften, die im großen Finale um Sieg und<br />

Stockerlplatz gegeneinander antreten. Seit 2023 gibt es auch die<br />

Mini Ballarina, bei der Mannschaften der Volksschulen teilnehmen<br />

können. BALLARINA, das größte Schulfußballturnier für Mädchen in<br />

der Steiermark, bietet für Vereine die große Chance, fußballbegeisterte<br />

Mädchen auch für das Vereinsleben zu begeistern. Eine Anmeldung<br />

ist unter www.stfv.at möglich!<br />

NÖFV<br />

STFV<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Rückblick auf die Jubiläumstagung<br />

Interessante Vorträge, wertvolle Impulse, hochkarätige Vortragende, konstruktiver Austausch zwischen den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern – bereits zum 10. Mal war die Vereinscoaching-Tagung von OÖ FUSSBALLVER-<br />

BAND und Österreichischer Gesundheitskasse ein gelungenes Warm-Up vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft.<br />

151 Personen ließen sich Oberösterreichs größte Fußball-Fortbildungsveranstaltung im Zirbenschlössl in Sipbachzell<br />

nicht entgehen. Um allen Interessierten den Zugang zu den hochwertigen Inhalten zu ermöglichen,<br />

sind die einzelnen Programmpunkte nun als Video-on-Demand und auch die Präsentationsunterlagen kostenlos<br />

auf www.ooefv.at abrufbar. Anlässlich des Jubiläums übermittelten auch zahlreiche Referenten der letzten Jahre<br />

Glückwünsche. Die Grußbotschaften von Stöger, Schnaderbeck, Seonbuchner & Co. gibt es ebenfalls auf der<br />

Verbands-Website zu sehen. Außerdem gibt es dort einige Bilder der Vereinscoaching-Tagung 20<strong>24</strong> …<br />

ÖOFV/FOTO LUI<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 55


TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Ereignisreiche Winterpa<br />

FIFA-Wappenverleihung, Trainingslager in<br />

der Türkei und VAR-Schulung. In der Winterpause<br />

hat sich bei den <strong>ÖFB</strong>-Referees<br />

einiges getan. Die Professionalisierung<br />

soll weiterhin vorangetrieben werden.<br />

Es ist eines der Jahres-Highlights des<br />

<strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesens. Die offizielle<br />

Verleihung der FIFA-Wappen für<br />

die vom Weltverband nominierten<br />

Referees. Insgesamt nahmen zehn<br />

Schiedsrichter:innen, 14 Assistent:innen,<br />

fünf VMO (Video Match Official)<br />

und zwei Futsal-Referees ihre FIFA-Abzeichen<br />

entgegen. Die Nominierung der fünf VMO<br />

ist dabei eine Premiere.<br />

Mit Alan Kijas und Kathrin Huber gibt es<br />

zwei neue FIFA-Referees, dazu mit Linda<br />

Thieme eine neue FIFA-Assistentin. „Es ist<br />

ein freudiges und wirklich wunderschönes<br />

Gefühl, weil ich es als Anerkennung und<br />

Wertschätzung der Leistungen der letzten<br />

Jahre sehe“, so Neo-FIFA-Schiedsrichter Kijas.<br />

Er freue sich darauf, diesem Anspruch, den<br />

das FIFA-Emblem mit sich bringe, künftig<br />

gerecht zu werden, führt er weiter aus.<br />

Seine Kollegin Kathrin Huber ist sichtlich<br />

stolz: „Ich kann es ehrlich gesagt noch nicht<br />

wirklich glauben, dass das jetzt tatsächlich<br />

Neo-FIFA-Schiedsrichterin<br />

Kathrin Huber präsentiert<br />

stolz ihr FIFA-Wappen.<br />

GEPA-PICTUTRES.COM<br />

passiert. Ich fühle mich sehr wohl, in diesen<br />

Kreis aufgenommen zu werden“, sagt sie.<br />

Auch Viktor Kassai (Technical Director<br />

Elite Referees) freut sich mit seinen Referees:<br />

„Wenn du das FIFA-Wappen auf deiner Brust<br />

trägst, dann sind die Erwartungen an dich<br />

von allen Beteiligten noch einmal höher. Du<br />

gehörst zu einem wirklich elitären Kreis.“ Dem<br />

pflichtet Günter Benkö, Vorsitzender der <strong>ÖFB</strong>-<br />

Schiedsrichterkommission, bei: „Das ist die<br />

größte Auszeichnung, die dir als Schiedsrichter:in<br />

überhaupt zu Gute kommen kann.<br />

Jetzt gilt es, diese Leistungen zu bestätigen.“<br />

Vorgenommen wurde die feierliche Wappenübergabe<br />

durch Patrick Graf (FIFA Head<br />

of Refereeing Administration). Er gab den<br />

Unparteiischen noch einen Rat mit auf den<br />

Weg: „Bleib dir immer selbst treu, kopiere<br />

niemanden, bleib authentisch. Spiele deine<br />

Stärken aus und arbeite an deinen Schwächen.<br />

Mach weiter so, sonst wärst du gar<br />

nicht so weit gekommen. Der FIFA-Patch<br />

soll nicht das Ende sein.“<br />

Professionelle Vorbereitung<br />

Direkt im Anschluss an die Wappenverleihung<br />

brach ein 62 Personen starker Tross des<br />

Schiedsrichterwesens auf nach Belek, um<br />

sich in der türkischen Sonne den letzten<br />

Feinschliff für die wichtigen Frühjahrsspiele<br />

in der ADMIRAL Bundesliga und im UNIQA<br />

<strong>ÖFB</strong> Cup zu holen. Ali Hofmann (Head of<br />

56<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Reisegruppe Belek: Im<br />

Trainingslager in der<br />

Türkei holten sich die<br />

Referees den Feinschliff<br />

fürs Frühjahr.<br />

use<br />

Referee Department) sagt: „Der Fokus lag<br />

auf der körperlichen Fitness, aber wir haben<br />

ein Rahmenprogramm geschaffen, das alle<br />

Aspekte abgedeckt hat.“<br />

Für seinen Kollegen Kassai waren vor<br />

allem die Einzelgespräche mit den Referees<br />

wertvoll. „Diese Gespräche waren wichtig<br />

für uns, sonst haben wir selten die Möglichkeit<br />

dafür. Uns interessierte die Meinung<br />

der Schiedsrichter, wir haben ihnen Entwicklungspotenzial<br />

aufgezeigt und sie für gute<br />

Leistungen gelobt“, so der Ungar.<br />

Neben der gezielten Vorbereitung auf<br />

das Frühjahr stand zudem Teambuilding auf<br />

dem Programm. Die Rückmeldungen der<br />

Schiedsrichter:innen seien durchweg positiv<br />

gewesen, sagt auch Ali Hofmann. „Es waren<br />

alle Programmpunkte sehr interessant, und<br />

wir haben uns sehr gut vorbereitet“, so FIFA-<br />

Schiedsrichter Sebastian Gishamer.<br />

Zurück aus der Türkei stand bereits der<br />

nächste Programmpunkt für die Referees<br />

an. Kurz vor dem Start in die Frühjahrssaison<br />

fand ein VAR-Seminar in der VAR-Zentrale<br />

statt, an dem 22 VARs und 18 AVARs teilnahmen.<br />

Ziel war es, „den Schiedsrichtern<br />

klare Anweisungen für eine einheitliche,<br />

schnellere Entscheidungsfindung zu übermitteln“,<br />

sagt Kassai. Unter der Leitung von<br />

György Ring seien in zwei Tagen fast 100<br />

Videoszenen analysiert worden, konkretisiert<br />

der Technical Director. Bereits beim Trainings-<br />

GEPA-PICTUTRES.COM<br />

<strong>ÖFB</strong>/TUGRUL KARACAM (2)<br />

lager seien Videoszenen analysiert worden,<br />

so Ring selbst. „Wir sind davon überzeugt,<br />

dass die Qualität mit Fortbildungsmöglichkeiten<br />

wie diesem VAR-Seminar gesteigert<br />

werden kann“, ergänzt der VAR-Manager.<br />

Neo-FIFA-Referee und VMO Alan Kijas<br />

bestätigt das. „Solche Schulungen stellen<br />

ein wichtiges Mittel zur Schaffung einer<br />

möglichst einheitlichen Linie dar, wodurch<br />

am Ende der Fußball profitiert“, so Kijas.<br />

Im <strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesen wird also<br />

weiterhin viel investiert, um sich noch professioneller<br />

aufzustellen und international auf<br />

Augenhöhe mit den anderen Nationen zu<br />

bleiben. Bereits bei seinem Amtsantritt gab<br />

Viktor Kassai als Ziel aus, dass es wieder<br />

österreichische Schiedsrichter:innen bei Großturnieren<br />

oder der UEFA Champions League<br />

geben soll. Patrick Graf aus dem Referee<br />

Department der FIFA hält das für durchaus<br />

realistisch. „Ich bin überzeugt, dass Österreich<br />

die Qualität hat, um künftig einen Schiedsrichter<br />

oder eine Schiedsrichterin in die absolute<br />

Elite zu bringen“, so der Schweizer.<br />

Kassai selbst blickt positiv in die Zukunft:<br />

„Wir haben Quantität und Qualität im<br />

Schiedsrichterwesen. Wir müssen die besten<br />

und talentiertesten Schiedsrichter:innen<br />

finden. Die nächsten Referee-Juwelen sind<br />

schon da draußen.“<br />

Ali Hofmann, Viktor Kassai und György<br />

Ring (v.l.) haben die Entwicklung des<br />

<strong>ÖFB</strong>-Schiedsrichterwesens fest im Blick.<br />

Alan Kijas ist einer von fünf österreichischen<br />

VMOs und Neo-FIFA-Referee.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 57


Regel-Härtetest??<br />

Bestehen Sie den<br />

TEXT GERHARD GERSTENMAYER,<br />

JOHANN HECHTL<br />

Nach vielen Erklärungen an dieser Stelle ist es<br />

nun an der Zeit, das erworbene Regel-Wissen<br />

zu testen! Viel Spaß beim Regel-Quiz – vielleicht<br />

entdecken wir ja in Ihnen das nächste<br />

Talent am Schiedsrichter-Himmel!<br />

Achtung: Es können auch mehrere<br />

Antwort-Optionen zutreffen.<br />

Frage 1<br />

Der Trainer ist mit einer Freistoß-Entscheidung<br />

des Schiedsrichters nicht<br />

einverstanden und wirft aus Verärgerung<br />

eine Wasserflasche auf das Spielfeld,<br />

ohne jedoch jemanden zu treffen.<br />

Maßnahme des SR?<br />

A) Der Trainer wird verwarnt („gelbe Karte“),<br />

Protestieren durch Handlungen<br />

B) Der Trainer wird ausgeschlossen<br />

(„rote Karte“), Werfen eines Gegenstandes<br />

auf das Spielfeld<br />

Frage 2<br />

Strafstoß: Ein Mitspieler des bezeichneten<br />

Schützen führt nach dem Pfiff des<br />

Schiedsrichters den Strafstoß aus, er<br />

schießt den Ball neben das Tor. Wie entscheidet<br />

der Schiedsrichter?<br />

A) Verwarnung des Strafstoßschützen<br />

B) Spielfortsetzung: Wiederholung des<br />

Strafstoßes durch den bezeichneten<br />

Schützen<br />

C) Spielfortsetzung: Indirekter Freistoß<br />

für die Verteidiger auf dem Elfmeterpunkt<br />

D) Spielfortsetzung: Abstoß<br />

Frage 3<br />

Ein Spieler wechselt bei laufendem<br />

Spiel seine kaputten Schuhe auf dem<br />

Spielfeld. Was unternimmt der Schiedsrichter?<br />

A) Der Schiedsrichter braucht nicht einzugreifen,<br />

er kontrolliert die Schuhe bei<br />

der nächsten Spielunterbrechung<br />

B) Der Schiedsrichter schickt den Spieler<br />

zwecks Behebung des Ausrüstungsmangels<br />

vom Spielfeld<br />

Frage 4<br />

Einwurf: Der Spieler steht 4 Meter vom<br />

Spielfeld entfernt und wirft den Ball<br />

entlang der Seitenlinie, wobei der Ball<br />

bei korrekter Durchführung außerhalb<br />

der Seitenlinie aufspringt (Ball war<br />

nicht im Spiel). Wer wirft nun ein?<br />

A) Der Einwurf wird durch dieselbe<br />

Mannschaft wiederholt<br />

B) Einwurf für die gegnerische Mannschaft<br />

(Abstand zur Seitenlinie darf<br />

höchstens 2 Meter betragen)<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

58<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


Frage 5<br />

Strafstoß: Der Torhüter wehrt den Ball<br />

korrekt nach vorne zu einem Mitspieler<br />

des Schützen ab, der allerdings bei der<br />

Ausführung deutlich zu früh in den<br />

Strafraum eingedrungen ist. Dieser<br />

kann den Ball nun ins Tor schießen.<br />

A) Der Mitspieler des Schützen wird<br />

verwarnt<br />

B) Wiederholung des Strafstoßes, da ein<br />

Tor erzielt wurde<br />

C) Indirekter Freistoß, wo der Angreifer<br />

zu früh eingedrungen ist<br />

Frage 6<br />

Der Torhüter wirft sich im Torraum bei<br />

einem flachen Schuss eines Angreifers<br />

nach dem Ball und hält diesen mit beiden<br />

Händen am Boden fest. Im Aufstehen<br />

spielt er den Ball mit dem Fuß nach<br />

vorne und nimmt ihn nach ca. 7 Metern<br />

in die Hände, um ihn mit dem Fuß auszuschießen.<br />

Entscheidung?<br />

A) 1. Kontakt gilt nicht als Ballkontrolle,<br />

kein Verstoß vom Torhüter. Weiterspielen<br />

B) 1. Kontakt gilt als Ballkontrolle. Spielfortsetzung:<br />

Indirekter Freistoß, wo<br />

der Torhüter den Ball wieder in die<br />

Hände nimmt<br />

Frage 7<br />

Der Verteidiger schießt den Ball mit<br />

dem Fuß von der Strafraumgrenze unbedrängt<br />

Richtung eigenen Torhüter.<br />

Dieser schießt den Ball mit dem Fuß<br />

noch vor der Torlinie weg, trifft ihn aber<br />

nur seitlich, wodurch der Ball senkrecht<br />

nach oben fliegt, der Torhüter kann ihn<br />

danach problemlos fangen.<br />

A) Erlaubte Spielweise, der Torhüter darf<br />

den Ball nach diesem Klärungsversuch<br />

in die Hände nehmen. Weiterspielen<br />

B) Verstoß gegen die Zuspielbestimmung.<br />

Indirekter Freistoß, wo der<br />

Torhüter den Ball gefangen hat<br />

(Torraumregelung)<br />

Alle Fragen<br />

richtig beantwortet?<br />

Gratulation!<br />

Sie haben<br />

das Zeug<br />

zum Referee!<br />

Frage 8<br />

Im Anstoßkreis bringt ein Spieler seinen<br />

Gegner durch heftiges Ziehen am<br />

Trikot zu Fall, wodurch ein aussichtsreicher<br />

Angriff unterbunden worden wäre.<br />

Ein Mitspieler kann den Angriff mit dem<br />

Ball fortsetzen, der Schiedsrichter wendet<br />

den Vorteil an. Wie entscheidet der<br />

Schiedsrichter in Bezug auf die Disziplinarmaßnahme?<br />

A) Da der Vorteil angewendet wurde, ist<br />

der Spieler nicht zu verwarnen<br />

B) Der Spieler wird unabhängig von der<br />

Vorteilsanwendung bei der nächsten<br />

Spielunterbrechung verwarnt<br />

Frage 9<br />

Auf einem kleinen Spielfeld fängt der<br />

Torhüter in seinem Strafraum den Ball,<br />

legt ihn auf den Boden und schießt<br />

den Ball mit dem Fuß direkt ins gegnerische<br />

Tor.<br />

A) Das Tor zählt nicht, da der Torhüter mit<br />

der Hand kein gültiges Tor erzielen<br />

kann. Spielfortsetzung: Eckstoß<br />

B) Das Tor zählt, da das Tor vom Torhüter<br />

nicht unmittelbar mit der Hand erzielt<br />

wurde. Spielfortsetzung: Anstoß<br />

Frage 10<br />

Freistoß für die Angreifer beim Strafraum-Teilkreis.<br />

Nach dem Einrichten der<br />

Mauer mit drei Verteidigern gibt der<br />

Schiedsrichter mit Pfiff den Ball frei.<br />

Unmittelbar bevor der Schütze den Ball<br />

trifft, läuft ein Angreifer näher als einen<br />

Meter zu den Verteidigern in der Mauer.<br />

Der Ball wird über das Tor geschossen,<br />

was ist zu tun?<br />

A) Der Angreifer wird verwarnt<br />

B) Spielfortsetzung: Abstoß<br />

C) Spielfortsetzung: Indirekter Freistoß<br />

für die Verteidigung<br />

D) Spielfortsetzung: Wiederholung des<br />

Freistoßes<br />

Die Auflösung finden Sie am rechten<br />

Seitenrand.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong> 59<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

AUFLÖSUNG: 1B; 2AD; 3A; 4A; 5C; 6B; 7A; 8B; 9B; 10C


Mixed Zone<br />

VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />

ANTRITTSBESUCH<br />

BEI UEFA-PRÄSI-<br />

DENT CEFERIN<br />

Im Jänner besuchte <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer erstmals seit seiner<br />

Wahl das UEFA-Hauptquartier in<br />

Nyon und traf dort UEFA-Präsident<br />

Aleksander Ceferin zum gegenseitigen<br />

Kennenlernen und Meinungsaustausch.<br />

UEFA und <strong>ÖFB</strong> pflegen sehr<br />

gute Beziehungen und beide Seiten<br />

betonten im Gespräch das Miteinander<br />

zum Wohle des Fußballs.<br />

Teilnehmer am UEFA-Pro-Diplom-Kurs 20<strong>24</strong>/25 fixiert<br />

Die Teilnehmer:innen am UEFA-Pro-Diplom 20<strong>24</strong>/25 stehen fest. Folgende 13<br />

Trainerinnen und Trainer (in alphabetischer Reihenfolge) werden in den Kurs<br />

aufgenommen: Wilko Bauer, Daniel Beichler, Liése Brancão, Sargon Duran,<br />

Patrick Enengl, Aleksandar Gitsov, Dominik Glawogger, Alexander Hauser, Stefan Kulovits,<br />

Stefan Maierhofer, Mark McCormick, Luka Pavlovic, Philipp Riederer.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

UEFA VIA GETTY IMAGES<br />

Erstmals wurde im Aufnahmeverfahren auch eine Mindestpunkteanzahl eingeführt.<br />

Nur Bewerberinnen und Bewerber, die diese Marke erreichen oder übertreffen, werden<br />

in den Kurs aufgenommen. Mit Liése Brancão wird die dritte Frau nach Teamchefin<br />

Irene Fuhrmann und Maria Wolf an der höchsten Trainer:innenausbildung in Österreich<br />

teilnehmen. Die <strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie arbeitet unter der Gesamtleitung von<br />

Thomas Eidler ganz nach dem Motto „Human First”. Kompetenzorientierung, Individualisierung<br />

und ein spezielles Blended-Learning-Konzept sollen eine möglichst effektive<br />

Ausbildung gewährleisten. Die Ausbildung umfasst ca. 400 Ausbildungseinheiten,<br />

das erste Modul wird im Sommer 20<strong>24</strong> stattfinden.<br />

TIPP3<br />

tipp3 geht mit Ralf<br />

Rangnick ins EM-Jahr<br />

H<br />

ol dir deinen Heimvorteil! – so heißt die neue Kampagne<br />

von <strong>ÖFB</strong>-Premiumpartner tipp3, für die auch<br />

Teamchef Ralf Rangnick gemeinsam mit Tik Toker<br />

Satans Bratan in TV- und Online-Spots zum Einsatz kommt.<br />

Unter dem gelernten Markendach „Hier tippt Österreich!“<br />

wird von tipp3 mit „Hol dir deinen Heimvorteil!“ ein weiterführendes<br />

Kampagnenmotto eingeführt, das ein Community-Denken<br />

rund um die EM auslösen soll. Beim mit Wien<br />

Nord Serviceplan entwickelten Kampagnenkonzept trifft<br />

<strong>ÖFB</strong>-Teamchef Ralf Rangnick auf Tik Toker Satans Bratan.<br />

Gemeinsam ist das Duo in TV- und Online-Spots zu sehen.<br />

Mit einer großen Portion Schmäh hilft der Influencer dem<br />

Teamchef dabei, seine Spieler noch besser zu erreichen –<br />

und damit den rot-weiß-roten Heimvorteil zu nutzen. Auch<br />

den Werbemitteln aller anderen Kanäle hat tipp3 einen neuen<br />

Look verpasst, der den Heimvorteil sowie den Österreich-Bezug<br />

der Marke in den Vordergrund stellt und die<br />

Produktvorteile der Wettplattform auslobt. „Mit der neuen<br />

tipp3 Brandkampagne wollen wir unseren Kunden beim<br />

Tippen einen Heimvorteil verschaffen. Dies gelingt uns<br />

durch die langjährige, enge Premium-Partnerschaft mit dem<br />

<strong>ÖFB</strong>. Wir nutzen die enge Verbindung zum Nationalteam<br />

und Starcoach Ralf Rangnick für das EM Jahr 20<strong>24</strong> für unsere<br />

Marke. Mit rot-weiß-roter Begeisterung stehen wir<br />

100 % hinter Österreich!“ so Bernadette Schwentner,<br />

Head of Marketing & Retail tipp3.<br />

60<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>


<strong>ÖFB</strong> holt INTERSPORT ins Team<br />

Der Österreichische Fußball-Bund (<strong>ÖFB</strong>) kann einen neuen Top-Partner präsentieren.<br />

INTERSPORT Österreich ist ab sofort Sponsor sowie der offizielle Merchandising-<br />

Partner des <strong>ÖFB</strong> und der Nationalteams. Die Vereinbarung läuft zunächst über einen<br />

Zeitraum von drei Jahren mit Option auf Verlängerung der Kooperation. Bereits in<br />

der Vergangenheit gab es immer wieder wirtschaftliche Berührungspunkte und Kooperationen.<br />

Das 1964 gegründete heimische Traditionsunternehmen ist mit über 280 Shops in<br />

ganz Österreich der klare Marktführer im Sportfachhandel und wie der <strong>ÖFB</strong> stark in<br />

den Regionen verankert. INTERSPORT steht auch für die sinnvolle Ergänzung und<br />

Verschmelzung von stationärem Handel und Onlineshop.<br />

Das Unternehmen ist mit rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rund<br />

zwei Millionen Kundinnen und Kunden auch ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor<br />

in unserem Land und ist von der Mission angetrieben, den Sportbegeisterten<br />

permanent Innovationen für einzigartige Freizeiterlebnisse zu bieten und<br />

im Sinne der gesellschaftlichen Verantwortung die Menschen zu mehr Bewegung zu<br />

motivieren. Das soll gelingen, im dem die Faszination Sport mit Leidenschaft und<br />

Kompetenz vermittelt wird.<br />

„INTERSPORT ist die bekannteste Marke und die Nummer eins im Bereich der<br />

Sportfachgeschäfte in Österreich und passt hervorragend zum <strong>ÖFB</strong> und den Nationalteams.<br />

Es freut mich ganz besonders, dass ein so renommiertes heimisches Unternehmen<br />

nun wieder im Kreis unserer Sponsorenfamilie ist“, sagt Bernhard Neuhold,<br />

Geschäftsführer der <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH.<br />

INTERSPORT Austria Geschäftsführer Thorsten Schmitz ergänzt: „Fußball bedeutet<br />

Tradition und Emotion. Genau das passt auch zu INTERSPORT. Es gab vor einigen<br />

Jahren schon einmal eine Zusammenarbeit und wir freuen uns sehr, dass wir diese<br />

in diesem bedeutsamen EM-Jahr wieder starten können. Einen besseren Anlass<br />

gibt es nicht. Es macht uns sehr stolz, dass wir diese Emotion, die im Sport steckt,<br />

auch wieder mit der Marke INTERSPORT verknüpfen können. Es ist unsere gesellschaftliche<br />

Pflicht, Kinder wieder zu mehr Bewegung zu bringen und gerade Fußball<br />

sowie die Vereine, die dahinterstehen, sind ein wesentlicher Hebel, um dies zu<br />

ermöglichen.“<br />

Erstes großes Highlight der Zusammenarbeit ist am 28. März der Launch des neuen<br />

<strong>ÖFB</strong>-Trikots von PUMA, mit dem das Nationalteam der Männer bei der EURO 20<strong>24</strong><br />

auflaufen wird. Mit der brandneuen Ware wird der von INTERSPORT betriebene<br />

<strong>ÖFB</strong>-Fanshop dann seinen Vollbetrieb aufnehmen. Das EM-Trikot wird für einen Tag<br />

exklusiv im Pre-Sale über den Fanshop verkauft, ehe es auch im Handel erhältlich<br />

sein wird.<br />

Offiziell am Rasen eingeweiht wird das neue PUMA-Trikot vom Frauen-Nationalteam<br />

im EM-Quali-Hammer gegen Deutschland am 5. April in der Raiffeisen Arena in Linz.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

SCHWEIZ<br />

GASTGEBER<br />

DES M8-<br />

MEETINGS<br />

Im Jänner fand in Zürich das jährliche<br />

„M8-Treffen“ der zentraleuropäischen<br />

Verbände Deutschland,<br />

Schweiz, Polen, Ungarn, Tschechien,<br />

Slowakei, Liechtenstein und Österreich<br />

statt. Der <strong>ÖFB</strong> war durch Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer und Generalsekretär<br />

Thomas Hollerer vertreten.<br />

Die lose Interessensgemeinschaft<br />

wurde im Jahr 2<strong>01</strong>2 zunächst von<br />

fünf Verbänden gegründet. Mittlerweile<br />

haben sich weitere Nationalverbände<br />

angeschlossen und sich<br />

bezugnehmend auf die geographische<br />

Lage der Nationen in Mitteleuropa<br />

und auf die Anzahl der Mitglieder<br />

den Namen „M8“ gegeben. Im<br />

Rahmen ihrer jährlichen Zusammenkunft<br />

findet jeweils ein Gedankenund<br />

Informationsaustausch zu den<br />

unterschiedlichsten Themen statt.<br />

Dazu zählen sportliche wie administrative<br />

Belange ebenso wie der Austausch<br />

zu nationalen und internationalen<br />

Entwicklungen im Fußball.<br />

Themen diesmal waren unter anderem<br />

Updates über die 2025 stattfindende<br />

UEFA Women’s EURO in der<br />

Schweiz sowie die gemeinsame Bewerbung<br />

von Deutschland, Belgien<br />

und den Niederlanden für die Frauen-WM<br />

2027. Zudem diskutierten<br />

die Vertreter der Verbände über die<br />

Zukunft der EM-Qualifikationsturniere<br />

im Nachwuchsbereich. Abschließend<br />

sprach der DFB eine Einladung<br />

für die Durchführung des M8-Meetings<br />

im kommenden Jahr in<br />

Deutschland aus.<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong><br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!