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ÖFB Corner 01/24

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HISTORY<br />

TEXT HANS HUBER<br />

Hans Huber, Sportreporter-Legende<br />

des ORF, begleitet<br />

den <strong>ÖFB</strong> seit 1950:<br />

erst als Fan, dann<br />

als Journalist und<br />

schließlich als<br />

Kolumnist und<br />

Medien-Experte.<br />

Eine Liebesbeziehung<br />

über mehr als 70 Jahre<br />

Es gibt Beziehungen, die jahrzehntelang halten. So wie meine zum<br />

Fußball im Allgemeinen und zum <strong>ÖFB</strong> im Besonderen. Ein Rückblick<br />

eines auch mit 80 Lenzen noch immer positiv Fußballverrückten.<br />

<strong>Corner</strong>-Kolumnist<br />

Hans Huber blickt<br />

anlässlich seines<br />

80. Geburtstags<br />

und des 120-Jahr-<br />

Jubiläums des<br />

<strong>ÖFB</strong> auf eine<br />

bewegte Geschichte<br />

zurück.<br />

Ich spüre es noch heute so, als wäre es<br />

gestern gewesen. Heiße Ohren und vor<br />

lauter Drücken schmerzende Daumen.<br />

Es war im Dezember 1950 vor dem Radio.<br />

Länderspiel in Schottland, gerade hatte<br />

ich als Knirps meine Begeisterung für den<br />

Fußball auf Wiesen und noch nicht verbauten<br />

Flächen neben den Ruinen im Wien der<br />

Nachkriegszeit entdeckt und hing am Radio,<br />

als wollte ich mich nach Glasgow beamen.<br />

Die lebhaften Schilderungen des Reporters<br />

– vom Fernsehen war damals noch keine<br />

Spur – rissen mich bei jeder Parade von<br />

Walter Zeman, dem „Tiger von Glasgow“ im<br />

österreichischen Tor, zu Jubelstürmen hin.<br />

Die Österreicher gewannen 1:0 und setzten<br />

mit dem ersten Sieg einer kontinentalen<br />

Mannschaft auf schottischem Boden ein<br />

historisches Ausrufezeichen. Von diesem Tag<br />

an schwärmte ich nicht nur vom Fußball,<br />

sondern vor allem vom österreichischen<br />

Team.<br />

Die Helden live im Stadion zu sehen<br />

waren immer Feiertage und weckten den<br />

Traum, einmal selbst da unten auf dem<br />

Rasen zu stehen, oder zumindest als Reporter<br />

dabei zu sein. Die WM 1954, als die<br />

Österreicher in der Schweiz mit der Bronzemedaille<br />

den größten Erfolg in der Historie<br />

holten, verfolgte ich stundenlang vor dem<br />

Radio. Die Aufstellungen habe ich noch<br />

heute im Kopf und als die Österreicher im<br />

Semifinale gegen Deutschland zur Pause<br />

0:1 zurücklagen und ich mit meinen Eltern<br />

zu einem Besuch musste, tat ich das nur<br />

unter lautem Protest und im Bewusstsein,<br />

22<br />

CORNER <strong>01</strong>/<strong>24</strong>

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