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ÖFB Corner 4/23

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04/20<strong>23</strong><br />

Mit vollem Elan<br />

ins EURO-Jahr!<br />

Wie Ralf Rangnick das Nationalteam<br />

zur EURO 2024 nach Deutschland<br />

führte – und was jetzt möglich ist<br />

VERENA HANSHAW<br />

Die stille Leaderin & der<br />

Nations-League-Coup<br />

Österreichische Post AG | MZ 11Z038912 M<br />

TOP TIMES Medien GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz, Österreich<br />

FLÖGEL & GAGER<br />

Futsal-Helden mit<br />

berühmten Vätern<br />

GEPA-PICTURES.COM, <strong>ÖFB</strong>/KELEMEN


WIR SIND<br />

NICHT NUR FANS.<br />

WIR SIND FAMILY.


VORWORT<br />

KLAUS MITTERDORFER<br />

Liebe <strong>ÖFB</strong>-Familie,<br />

liebe Fußballfreunde!<br />

»Ich bin überzeugt,<br />

dass es uns mit all<br />

unseren Attributen<br />

gelingen wird, in<br />

dieser schweren<br />

EURO-Gruppe zu<br />

bestehen!«<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Ein ereignisreiches und für den <strong>ÖFB</strong> ungemein<br />

erfolgreiches Jahr neigt sich dem<br />

Ende zu. Sie alle haben in Ihren Bereichen<br />

und Funktionen – egal ob als Aktive, Funktionäre,<br />

Partner oder Fans – einen maßgeblichen<br />

Beitrag geleistet, dass diese Erfolge<br />

möglich wurden, und dafür möchte ich Ihnen<br />

meinen großen Dank aussprechen.<br />

Die UEFA EURO 2024 in Deutschland wird<br />

das ganz große Highlight des Jahres. Das<br />

Nationalteam hat eine schwere Gruppe<br />

erwischt, aber wenn man fokussiert und<br />

konzentriert in dieses Turnier geht, dann ist es<br />

auch möglich, gegen Top-Teams eine gute<br />

Leistung abzurufen. Und daran glaube ich ganz<br />

fest. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit<br />

all den Attributen, die das Nationalteam und<br />

das Trainer- und Betreuerteam um Teamchef<br />

Ralf Rangnick auszeichnen, gelingen wird, in<br />

dieser schweren Gruppe zu bestehen.<br />

Schmerzlich ist natürlich die Verletzung von<br />

Kapitän David Alaba. Ich wünsche ihm von<br />

Herzen alles Gute und eine rasche und komplikationsfreie<br />

Genesung!<br />

Das Frauen-Nationalteam hat uns mit großartigen<br />

Leistungen begeistert und in einer<br />

Gruppe mit den WM-Teilnehmerinnen<br />

Frankreich, Norwegen und Portugal die<br />

Top-Liga A der UEFA Women’s Nations League<br />

gehalten und darüber hinaus mit 10.051<br />

Zuschauer:innen einen neuen Fanrekord bei<br />

einem Heimspiel aufgestellt. Dieses Momentum<br />

gilt es, in das Jahr 2024 mitzunehmen,<br />

wenn in den European Qualifiers die nächsten<br />

Top-Nationen auf die Mannschaft von Irene<br />

Fuhrmann warten.<br />

Große Freude hat uns auch das U20 Frauen-<br />

Nationalteam bereitet. Die historisch erste<br />

Qualifikation eines österreichischen Frauen-Nationalteams<br />

für eine WM-Endrunde<br />

ist ein toller Erfolg für den gesamten Frauenfußball<br />

in Österreich. Ich möchte den Spielerinnen<br />

sowie dem gesamten Betreuerteam zu<br />

diesem herausragenden Erfolg gratulieren. Es<br />

freut mich ungemein, dass sich die Spielerinnen<br />

und das Team für ihren unermüdlichen Einsatz<br />

mit der Qualifikation zur U20 Weltmeisterschaft<br />

in Kolumbien belohnt haben.<br />

Gute Nachrichten gibt es hinsichtlich unseres<br />

Leuchtturmprojekts im Bereich Infrastruktur.<br />

Ich freue mich sehr und bin auch<br />

stolz und dankbar, dass hinsichtlich unseres<br />

<strong>ÖFB</strong> Campus in Wien-Aspern in den letzten<br />

Tagen und Wochen auch die restlichen offenen<br />

Themen zufriedenstellend geklärt werden<br />

konnten und der letzte ausständige Fördervertrag<br />

unterschrieben wurde. Damit<br />

haben wir endgültig „Grünes Licht“, und der<br />

Umsetzung dieser für den <strong>ÖFB</strong> so wichtigen<br />

und notwendigen Infrastruktur mit Baubeginn<br />

im Jänner 2024 steht nichts mehr im Wege.<br />

Mein Dank gilt allen Projektpartnern für die<br />

konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit,<br />

durch die solch ein Großprojekt<br />

erst ermöglicht werden kann. Vizekanzler und<br />

Sportminister Werner Kogler, Sport-Stadtrat<br />

Peter Hacker und Finanzminister Magnus<br />

Brunner haben durch ihr klares Commitment<br />

gemeinsam mit ihren Teams einen maßgeblichen<br />

Anteil daran, die Zukunft des österreichischen<br />

Fußballs auf allen Ebenen nachhaltig<br />

und erfolgreich mitzugestalten.<br />

Liebe Freundinnen und Freunde, ich möchte<br />

auch Ihnen ganz besonders für Ihren Einsatz<br />

im Sinne des österreichischen Fußballs<br />

danken. Ich weiß das persönlich sehr<br />

zu schätzen!<br />

Ich wünsche Ihnen allen mit Ihren Familien<br />

ein paar ruhige und erholsame Tage, ein<br />

frohes Weihnachtsfest und alles erdenklich<br />

Gute für das Jahr 2024!<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

KLAUS MITTERDORFER<br />

<strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

CORNER 04/<strong>23</strong><br />

IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Fußball-Bundes, Ernst-Happel-Stadion / Meiereistraße 7, Sektor A/F, 1020 Wien, Tel.: 01/727 18-0<br />

➜ Heraus geber & Medieninhaber: Österreichischer Fußball-Bund / verantwortlich für den Inhalt: <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH ➜ Chefredaktion: Iris Stöckelmayr,<br />

Markus Geisler ➜ Grafisches Konzept: José Coll / Studio B.A.C.K. ➜ Redaktion: Jonas Dormann, Hans Huber, Michael Graswald, Philip Sauer<br />

➜ Grafik & Pro duktion: Christoph Geretschlaeger ➜ Anzeigen: René Reinberger / <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH, rene.reinberger@oefb.at<br />

➜ Verlag: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv), Gadollaplatz 1, 8010 Graz ➜ Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG ➜ Aboservice: corner@oefb.at


KOMMENTAR<br />

THOMAS HOLLERER<br />

Solidarität und Einheit<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

»Wir brauchen<br />

die Erfolge an<br />

der Spitze, um<br />

einen Boost für<br />

den gesamten<br />

Fußball zu<br />

erreichen.«<br />

Das Nationalteam der Männer hat mit<br />

der eindrucksvollen Qualifikation für die<br />

UEFA EURO 2024 für eine Aufbruchstimmung<br />

in unserem Land gesorgt.<br />

Ebenso ist dies dem Frauen-Nationalteam<br />

gelungen, das in der Liga A der Nations<br />

League verbleibt – und das in einer Gruppe<br />

mit drei WM-Teilnehmerinnen. Das ist für<br />

das gesamte Fußballösterreich und darüber<br />

hinaus sehr erfreulich. Man darf aber nicht<br />

vergessen, wie essentiell wichtig diese Erfolge<br />

an der Spitze auch für alle sind, die an unserem<br />

Sport beteiligt sind und auf allen Ebenen<br />

Tag für Tag hart für den Erfolg arbeiten.<br />

Es ist eine Gesamtleistung von allen, und<br />

wir können uns alle gemeinsam freuen.<br />

Der Zusammenhalt, der Teamspirit und<br />

die Solidarität untereinander sind es, die<br />

unseren Sport zu dem machen, was er ist.<br />

Wir brauchen die Erfolge an der Spitze, um<br />

einen Boost für den gesamten Fußball<br />

zu erreichen.<br />

Der Europäische Gerichtshof hat nun in<br />

der Causa „Super League“ eine Entscheidung<br />

getroffen, die einige Auswirkungen<br />

auf die Fußball-Landschaft, wie<br />

wir sie kennen, haben könnte. Wir werden<br />

uns die Entscheidung sehr genau anschauen<br />

und diese inhaltlich evaluieren. Sie ist aber<br />

auf jeden Fall Besorgnis erregend. Es besteht<br />

die Gefahr, dass aufgrund von finanziellen<br />

Interessen Einzelner der bisher gelebte<br />

Grundsatz der Solidarität völlig auf der Strecke<br />

bleibt. Bis dato fand eine Umverteilung<br />

der Erträge der internationalen Verbände in<br />

die Bereiche Mädchen- und Frauenfußball,<br />

Nachwuchsförderung, Inklusion und Integration<br />

statt. Das ist nunmehr gefährdet und<br />

kann gerade in Zeiten von Teuerung und<br />

knapper Ressourcen einen großen gesellschaftlichen<br />

Rückschlag bedeuten.<br />

So zum Beispiel unterstützt die UEFA<br />

ihre Mitgliedsverbände mit erheblichen<br />

Mitteln für Projekte wie Breitenfußballinitiativen<br />

für Mädchen und Burschen,<br />

Programme im Bereich soziale Verantwortung<br />

oder Schiedsrichter- und Trainerausbildung<br />

sowie bei der Finanzierung von Fußballinfrastruktur.<br />

Diese Mittel sind für den<br />

Fußball quer durch alle Bereiche und Leistungsstufen<br />

gerade nach den letzten herausfordernden<br />

Jahren unerlässlich, und dieser<br />

Trend wird sich in Zukunft noch verschärfen.<br />

Man darf auch nicht aus den Augen<br />

verlieren, dass Verbände und Klubs<br />

den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam<br />

quer durch alle Leistungsstufen<br />

nach den Prinzipen des sportlichen Erfolges<br />

dorthin gebracht haben, wo er jetzt ist. Die<br />

Einheit, die den Fußball auszeichnet, muss<br />

bestehen bleiben und gestärkt werden, denn<br />

der Fußball ist für alle offen. Das ist unsere<br />

ganz klare Botschaft, für die wir mit all unseren<br />

Kräften einstehen!<br />

Das soll jedoch nicht heißen, dass wir<br />

uns Neuem verschließen. Der <strong>ÖFB</strong> hat<br />

in den letzten Jahren immer wieder unter<br />

Beweis gestellt, dass wir bereit<br />

sind, mutige und zukunftsorientierte Entscheidungen<br />

zu treffen und dass wir konstruktiven<br />

und professionellen Veränderungsprozessen<br />

positiv gegenüberstehen und diese<br />

auch aktiv einleiten und fördern. Ebenso<br />

wichtig ist dafür die nötige Transparenz und<br />

Verhältnismäßigkeit, das gilt für die UEFA genauso<br />

wie für den <strong>ÖFB</strong>. Um den Fußball in<br />

Europa und in Österreich auf allen Ebenen<br />

voranzubringen. Um auch weiterhin gemeinsam<br />

Erfolge feiern zu können.<br />

DR. THOMAS<br />

HOLLERER<br />

<strong>ÖFB</strong>-Generalsekretär<br />

4 CORNER 04/<strong>23</strong>


JETZT AUF ALLE SPIELE TIPPEN!<br />

tipp3.at


INHALT<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER 04/20<strong>23</strong><br />

COVERSTORY<br />

10 Nici Seiwald: Die EURO-<br />

Reise des Musterschülers<br />

Der Leipzig-Legionär hat keine Sekunde der<br />

erfolgreichen EURO-Quali-Kampagne verpasst. Im<br />

CORNER lässt er seine ganz persönlichen Highlights<br />

aus zehn Spielen noch einmal Revue passieren.<br />

FEATURES<br />

14 Alles Wissenswerte zur<br />

EURO 2024 in Deutschland<br />

Modus, Spielplan, Stadien – das muss man vor dem<br />

Turnier im Nachbarland wissen.<br />

20 Peter Schöttel im Interview<br />

Der Sportdirektor des <strong>ÖFB</strong> über ein Jahr, das auf<br />

mehreren Ebenen höchst erfolgreich verlief.<br />

24 History: Kuriose Wechsel<br />

Hans Huber über die Vorgänger von Guido Burgstaller,<br />

die auf bemerkenswerte Arten und Weisen<br />

zu Ein- oder Auswechslungen kamen.<br />

26 UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup<br />

Der Bewerb geht mit zwei großen Krachern in seine<br />

entscheidende Phase.<br />

28 Starke Mission Klassenerhalt<br />

So schaffte es das Team von Irene Fuhrman, sich<br />

gegen die große Konkurrenz in der neu geschaffenen<br />

Nations League durchzusetzen.<br />

32 Die stille Leaderin<br />

Porträt von Verena Hanshaw, die mittlerweile zum<br />

100er-Klub des <strong>ÖFB</strong> gehört.<br />

34 Erfolgsgeschichte<br />

Wie Paul Koller trotz schwerer Startphase zu einem<br />

Schlüsselspieler des U21-Teams wurde.<br />

38 Wenn Träume wahr werden<br />

Eigentlich schon ausgeschieden, qualifizierten<br />

sich die Mädels von Hannes Spilka<br />

für die U20-WM.<br />

40 Grünes Licht für <strong>ÖFB</strong>-Campus<br />

So soll die neue Heimat der österreichischen<br />

Nationalteams aussehen.<br />

50 Like Father, Like Son<br />

Alec Flögel und Manuel Gager eifern<br />

beim Futsal ihren Vätern nach.<br />

Marcel Sabitzer freut<br />

sich auf die EURO in<br />

seiner deutschen<br />

Wahlheimat.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

STANDARDS 22 WhatsApp-Chat mit Manprit Sarkaria 46 ADMIRAL Bundesliga 54 Landesverbände<br />

56 Schiedsrichter 60 <strong>ÖFB</strong>-Mix & Seitenblicke 62 Was wurde aus ... Andreas Ivanschitz?


SCHNAPPSCHUSS<br />

8 CORNER 04/<strong>23</strong>


WIR STEHEN HINTER DIR!<br />

Ganz bittere Neuigkeiten kurz vor Weihnachten für David Alaba und<br />

das Nationalteam. Unser Kapitän hat einen Kreuzbandriss erlitten, eine<br />

Teilnahme an der EURO 2024 wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Lieber<br />

David, wir und ganz Fußballösterreich wünschen Dir eine gute und<br />

möglichst schnelle Genesung! Come back stronger!<br />

CORNER 04/<strong>23</strong><br />

9<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN


» Wir haben in<br />

diesen 90 Minuten<br />

gesehen, dass wir<br />

auch an unserem<br />

nicht besten Tag<br />

gegen so ein Top-<br />

Team etwas mitnehmen<br />

können.«<br />

Seiwald über das Unentschieden<br />

in Brüssel gegen Belgien.<br />

10<br />

CORNER 04/<strong>23</strong><br />

GEPA-PICTURES.COM (3)


COVERSTORY<br />

NICI SEIWALD<br />

Die EURO-Reise<br />

des Musterschülers<br />

TEXT MARKUS GEISLER<br />

Nici Seiwald ist der einzige Nationalspieler, der keine einzige<br />

Sekunde der erfolgreichen EURO-Qualifikation verpasst hat.<br />

Wir sind mit Ralf Rangnicks Musterschüler nochmal durch<br />

alle acht Spiele gereist und baten den Youngster um seine<br />

ganz persönlichen Eindrücke, die er dabei erlebt hat.<br />

Stolze 720 Minuten – ohne Nachspielzeit<br />

– hat Leipzig-Legionär Nicolas<br />

Seiwald für die EURO-Qualifikation<br />

geackert. Das sind 180 Minuten mehr<br />

als die beiden Zweitplatzierten dieses<br />

Rankings, Tormann Alexander Schlager<br />

und Innenverteidiger Philipp Lienhart. Ein<br />

Zeichen, wie sehr Ralf Rangnick auf den erst<br />

22-jährigen Mittelfeldmotor setzt. „Natürlich<br />

war es ein Ziel von mir, so viel zu spielen, wie<br />

es geht“, sagt Seiwald im Gespräch mit dem<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER. „Dass es wirklich alle Spiele<br />

waren, ist aber schon ein Wahnsinn! Ich freue<br />

mich über das Vertrauen des Trainers und will<br />

es ihm mit Leistung zurückzahlen.“<br />

Wir baten den Salzburger, mit uns auf<br />

die Reise durch die acht Quali-Spiele zu gehen.<br />

Und waren erstaunt, mit welchen Insider-<br />

Geschichten er dabei aufwarten konnte.<br />

4:1<br />

24. März, Linz<br />

Es war das erste Länderspiel in der brandneuen<br />

Linzer Raiffeisen Arena, doch für Seiwald<br />

selbst war es keine Premiere. „Ich habe<br />

zwölf Tage vorher mit Salzburg beim LASK<br />

gespielt, dort sogar ein Tor gemacht. Deswegen<br />

wollte Ralf Rangnick auch von mir wissen,<br />

wie es ist, dort zu spielen. Ein tolles Stadion,<br />

wo die Fans ganz nah am Geschehen dran<br />

sind.“ Die Stimmung sollte auch das <strong>ÖFB</strong>-<br />

Team beflügeln, der 4:1-Sieg war nie in Gefahr.<br />

Herausragende Leistung zum<br />

Start der Quali gegen Aserbaidschan:<br />

Marcel Sabitzer.<br />

Michael Gregoritsch<br />

war der<br />

Matchwinner<br />

beim 2:1-Sieg<br />

über Estland.<br />

„Zu Beginn hat Aserbaidschan gut gegen<br />

unser Pressing herausgespielt. Wir haben<br />

dann von zwei Sechsern und einer Zehn auf<br />

einen Sechser und zwei Zehnern umgestellt,<br />

das hat dann viel besser funktioniert.“<br />

Herausragend: Marcel Sabitzer, dem ein<br />

Doppelpack gelang und über den viele starke<br />

Umschaltaktionen liefen. „Seit ich im November<br />

2021 Nationalspieler wurde, reißt Sabitzer<br />

immer alle mit und ist einer der unumstrittenen<br />

Führungsspieler unserer Mannschaft.“<br />

2:1<br />

27. März, Linz<br />

„Nach dem Spiel hat sich Michael Gregoritsch<br />

sogar bei uns entschuldigt, weil er so<br />

viele Chancen ausgelassen hat“, erzählt Seiwald.<br />

„Aber ganz ehrlich: Wer kurz vor<br />

Schluss das Siegtor erzielt, braucht sich nun<br />

wirklich nicht zu entschuldigen.“ Dem Sorry<br />

vorausgegangen war eine rasante Achterbahnfahrt.<br />

Gregoritsch holte einen Elfmeter<br />

heraus, vergab ihn, Österreich geriet dann<br />

sogar in Rückstand. „Wir haben uns in der<br />

Pause zusammengerauft und darauf eingeschworen,<br />

das Spiel noch zu drehen.<br />

Was uns ja dann<br />

auch gelungen ist.“<br />

Erst traf Florian<br />

Kainz zum Ausgleich, ehe „Gregerl“ in der<br />

88. Minute doch noch der Siegtreffer<br />

gelang. Ein Erfolg mit Signalwirkung.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 11


COVERSTORY<br />

NICI SEIWALD<br />

GEPA-PICTURES.COM (5)<br />

Tormann Alexander Schlager<br />

hielt in Belgien einen „dreckigen<br />

Punkt“ fest.<br />

» Wir haben vorher<br />

gesagt, dass<br />

wir in Schweden<br />

die letzten Restzweifel<br />

beseitigen<br />

wollen. «<br />

Brustlöser:<br />

Baumgartners<br />

Doppelpack<br />

gegen<br />

Schweden.<br />

„Das knappe Ergebnis und der enge Spielverlauf<br />

haben uns emotional sicher einen<br />

Push für die Quali gegeben. Vielleicht war es<br />

so sogar wertvoller, als wenn wir 4:0 gewonnen<br />

hätten – auch wenn das für Nerven und<br />

Muskeln sicherlich schonender gewesen<br />

wäre.“ Mit sechs Punkten gelang jedenfalls<br />

der avisierte Traumstart, die Hausaufgaben<br />

waren erledigt.<br />

1:1<br />

17. Juni, Brüssel<br />

Wenn es den Begriff des dreckigen Punktgewinnes<br />

nicht schon gäbe, für dieses Match<br />

müsste man ihn erfinden. „Als ich gesehen<br />

habe, wie Youri Tielemans ausholt, den Ball<br />

perfekt trifft und der an unsere Latte klatscht<br />

– das war ein echter Schockmoment!“ Es<br />

wäre der 2:1-Siegtreffer der favorisierten Belgier<br />

gewesen, der aufgrund des Spielverlaufs<br />

nicht unverdient gewesen wäre. „Wir gingen<br />

zwar in Führung, haben uns aber von Minute<br />

zu Minute mehr hinten reindrängen lassen.<br />

Am Ende waren wir dann die glücklichere<br />

Mannschaft.“<br />

Doch auch aus dieser Erfahrung wusste<br />

man positive Lehren zu ziehen, denn: „Wir<br />

haben in diesen 90 Minuten gesehen, dass<br />

wir auch an unserem nicht besten Tag gegen<br />

so ein Top-Team etwas mitnehmen können.<br />

Das war eine wichtige Erkenntnis.“ Dass<br />

nebenbei die Tabellenführung verteidigt wurde,<br />

war sicherlich auch kein Nachteil.<br />

2:0<br />

20. Juni, Wien<br />

Es war eines dieser Spiele, die einen wegweisenden<br />

Charakter haben. „Uns war vorher<br />

klar, dass die Partien gegen Schweden ent-<br />

scheidend sein können – und genauso war<br />

es auch.“ Österreich hatte das Geschehen im<br />

Griff, scheiterte aber immer wieder am schwedischen<br />

Tormann Robin Olsen, der eine sensationelle<br />

Parade nach der anderen ablieferte.<br />

„Ich habe mich Wochen später, als ich in<br />

Leipzig war, mit Emil Forsberg darüber unterhalten.<br />

Er meinte auch, dass Olsen einen<br />

Sahnetag hatte und wir schon zur Halbzeit<br />

mit 2:0 oder 3:0 hätten führen müssen.“<br />

So aber dauerte es bis zur 81.bzw. 89.<br />

Minute, ehe Christoph Baumgartner mit einem<br />

Doppelpack für die Erlösung sorgte und<br />

das Happel-Stadion zum Beben brachte. Ein<br />

Sieg des Willens und der Geduld. „Wir haben<br />

Baumi nachher in der Kabine gebührend gefeiert,<br />

das hat er sich verdient.“ Die Hälfte der<br />

Kampagne war absolviert, mit zehn Punkten<br />

aus vier Spielen war der Weg zum Ticketschalter<br />

für die EURO geebnet.<br />

1:3<br />

12. September, Stockholm<br />

Marko Arnautovic<br />

machte den<br />

Sack zu.<br />

An diesem lauen Spätsommerabend wurde<br />

in der Friends Arena Freundschaft mit dem<br />

Gedanken geschlossen, dass Österreich die<br />

Qualifikation wohl nicht mehr zu nehmen sein<br />

würde. „Wir haben vorher gesagt, dass wir<br />

hier den vorletzten Schritt machen und die<br />

letzten Restzweifel beseitigen wollen. Wir<br />

haben in der ersten Halbzeit kaum etwas<br />

zugelassen und die Null gehalten und im<br />

zweiten Durchgang unsere Chancen eiskalt<br />

genutzt“, analysiert Seiwald, der erstmals als<br />

Deutschland-Legionär zum Team gereist war.<br />

Und wieder war es ein Doppelpack, der<br />

Österreich endgültig auf die Siegerstraße<br />

brachte. Nach der Führung durch Gregoritsch<br />

traf Marko Arnautovic zweimal innerhalb von<br />

13 Minuten und machte so den Deckel auf<br />

das Spiel. „Mit seiner Erfahrung und Qualität<br />

bereichert er das ganze Team, das hat man<br />

nicht nur in diesem Spiel gesehen.“<br />

12<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Dass kurz zuvor ein Test gegen die Republik<br />

Moldau mit 1:1 nicht den erwünschten<br />

Erfolg brachte, stellte sich im Nachhinein als<br />

Warnschuss zur rechten Zeit heraus. „Der<br />

Trainer meinte, dass wir in Schweden nichts<br />

holen werden, wenn wir nicht voll am Punkt<br />

da sind. Das haben wir uns zu Herzen genommen.“<br />

2:3<br />

13. Oktober, Wien<br />

Die einzige Niederlage, die Österreich in der<br />

EURO-Qualifikation hinnehmen musste, hatte<br />

es in sich. Mit 0:3 lag man bis zur 72. Minute<br />

hinten, ehe erst Konrad Laimer und dann<br />

Sabitzer per Elfmeter – nach zwischenzeitlichem<br />

Platzverweis für Amadou Onana – die<br />

Partie wieder anzündeten. „Wir haben auf<br />

den Ausgleich gedrückt, der uns leider nicht<br />

gelungen ist. Und trotzdem bleibt das Spiel<br />

in positiver Erinnerung, weil wir ungeachtet<br />

der Niederlage vom Publikum für unseren<br />

Einsatz gefeiert wurden.“<br />

Die Leistung war umso bemerkenswerter,<br />

da Stammspieler wie Alaba, Arnautovic<br />

oder Posch angeschlagen fehlten und Seiwald<br />

sogar als Rechtsverteidiger aushelfen musste.<br />

Eine Position, mit der er vorher noch<br />

keine Bekanntschaft machte. „Der Trainer hat<br />

mich ein paar Tage vor dem Spiel gefragt, ob<br />

ich mir das vorstellen könnte. Ich habe gesagt:<br />

Passt, probieren wir es aus.“ Flexibilität, die<br />

im modernen Fußball immer wichtiger wird.<br />

Und die einen polyvalenten Spieler wie Seiwald<br />

auszeichnet. Lange getrauert wurde<br />

nach der Niederlage jedenfalls nicht, denn:<br />

„Wir wussten ja, dass wir drei Tage später<br />

den Sack endgültig zumachen konnten.“<br />

0:1<br />

16. Oktober, Baku<br />

The cat was in the sack – auch wenn es ein<br />

durchaus mühsames Unterfangen war. „Man<br />

darf Aserbaidschan nicht unterschätzen, immerhin<br />

haben sie Schweden mit 3:0 geschlagen.<br />

Dazu kamen die Platzverhältnisse, sodass<br />

es eine harte Partie wurde.“ Für die<br />

Erlösung sorgte Marcel Sabitzer, der per<br />

Elfmeter sein viertes Quali-Tor erzielte und<br />

damit genauso viele Treffer auf dem Konto<br />

hatte wie Michael Gregoritsch.<br />

Was aber allen Beteiligten hängen blieb,<br />

war die riesige Chance, die Toral Bayramov<br />

mit dem Schlusspfiff versiebte. Seiwalds<br />

Erinnerung: „Was für Schrecksekunden. Der<br />

Ball ging auf die zweite Stange, ‚Grillo‘ (Anm.:<br />

Florian Grillitsch) rutscht in mich rein. Wir<br />

lagen beide am Boden und haben gesehen,<br />

wie der Stürmer sieben Meter freie Bahn<br />

und drei, vier Sekunden Zeit hat, sich zu<br />

überlegen was er macht. Als der Ball an die<br />

Stange ging, war ich der Einzige, der aufgesprungen<br />

ist und sich gefreut hat, alle anderen<br />

waren zu schockiert.“<br />

Es war die letzte Aktion, ehe die Kabinenparty<br />

startete, bei der die dritte EURO-<br />

Teilnahme nacheinander gefeiert wurde. „Uns<br />

allen war die Erleichterung, dass uns Deutschland<br />

2024 nicht mehr zu nehmen ist, anzumerken.“<br />

0:2<br />

16. November, Tallinn<br />

Oberflächlich betrachtet nurmehr ein Sieg für<br />

die Galerie, doch wäre er nicht gelungen,<br />

wäre Österreich nicht als bester Gruppenzweiter<br />

in EURO-Lostopf 2 gelandet. Die<br />

Mannschaft war sich dieser Bedeutung durchaus<br />

bewusst. „Wir haben es ganz sicher nicht<br />

auf die leichte Schulter genommen, sondern<br />

wollten zum Abschluss der Quali nochmal<br />

einen Sieg landen. Und wir waren froh, als<br />

uns das gelungen ist.“<br />

Konrad Laimer lieferte mit seinem Führungstor<br />

in der 25. Minute den klassischen<br />

Dosenöffner, ehe Philipp Lienhart mit seinem<br />

Premierentreffer im <strong>ÖFB</strong>-Dress für Endstand<br />

und Entscheidung sorgte. Dass Seiwald auch<br />

dann noch von der ersten bis zur letzten<br />

Minute auf dem Platz stand, obwohl er in<br />

Leipzig noch nicht zum unumstrittenen<br />

Stammpersonal gehörte, macht ihn natürlich<br />

happy. „Die Nationalmannschaft hat mir immer<br />

schon mega viel Spaß gemacht, in solch<br />

einer Phase vielleicht noch etwas mehr. Ich<br />

bleibe aber geduldig.“<br />

Und was ist jetzt drin, wenn es im kommenden<br />

Sommer zum Nachbarn geht, bei<br />

dem ja alles machbar sein soll? Seiwald kann<br />

und will sich den verschmitzten Blick, der<br />

Vorfreude ausstrahlt, nicht verkneifen. „Der<br />

Teamchef meinte ja, dass wir nicht nur bei<br />

der EURO dabei sein, sondern dort auch eine<br />

Rolle spielen wollen. Dabei sind wir ja jetzt.<br />

Also wollen wir so weit kommen, wie es irgendwie<br />

geht.“<br />

Der Sieg in Baku wurde von<br />

allen Beteiligten gefeiert.<br />

» Als der Ball an<br />

die Stange ging,<br />

war ich der Einzige,<br />

der aufgesprungen<br />

ist. «<br />

Konrad Laimer und der<br />

Dosenöffner von Tallinn.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 13


UEFA EURO 2024<br />

TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />

Die Roadmap<br />

zur EURO 2024<br />

Der Countdown für die Endrunde<br />

in Deutschland ist eingeläutet!<br />

Doch wie funktioniert<br />

die UEFA EURO 2024 genau?<br />

Der <strong>ÖFB</strong>-CORNER hat sich die<br />

wichtigsten Daten und Fakten<br />

zur Auslosung, den Gegnern<br />

und den Spielorten angesehen.<br />

Das Nationalteam trifft in der Gruppenphase<br />

der UEFA EURO 2024 in der<br />

Gruppe D auf Frankreich, die Niederlande<br />

sowie auf den Play-off-Sieger A<br />

– ein Team aus dem Quartett Polen,<br />

Estland, Wales, Finnland. Das hat die<br />

Auslosung Anfang Dezember in der Hamburger<br />

Elbphilharmonie ergeben. Der vierte Gegner<br />

wird in den Play-off-Spielen im März 2024<br />

final ermittelt. Spielorte der Österreicher sind<br />

Düsseldorf und Berlin. Das hat die Auslosung<br />

Anfang Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie<br />

ergeben. Österreich wurde aus Topf<br />

2 gezogen.<br />

Zum Auftakt geht es für die <strong>ÖFB</strong>-Auswahl<br />

am 17. Juni um 21:00 Uhr in Düsseldorf gegen<br />

Frankreich, dann trifft man am 21. Juni um<br />

18.00 Uhr in Berlin auf den zu ermittelnden<br />

Play-off-Sieger. Zum Abschluss wartet am 25.<br />

Juni um 18.00 Uhr ebenfalls in Berlin das<br />

Duell gegen die Niederlande.<br />

„Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen<br />

können. Es hat nur noch gefehlt, dass als<br />

vierter Gegner Italien dazukommt. Es ist aber<br />

so auch anspruchsvoll genug. Das Gute ist,<br />

Freut sich auf starke Gegner,<br />

die einen offensiven Ansatz<br />

verfolgen: <strong>ÖFB</strong>-Teamchef Ralf<br />

Rangnick.<br />

UEFA VIA GETTY IMAGES<br />

dass wir auf Gegner treffen, die oft mitspielen<br />

werden und einen offensiven Ansatz haben,<br />

was die Spielweise angeht. Das ist mir persönlich<br />

lieber als Gegner, die mit Mann und<br />

Maus hinten drinnen stehen“, sagte Teamchef<br />

Ralf Rangnick, der die Auslosung gemeinsam<br />

mit der <strong>ÖFB</strong>-Delegation vor Ort verfolgte.<br />

<strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor Peter Schöttel meinte<br />

nach der Auslosung: „Wir haben eine sehr,<br />

sehr starke Gruppe bekommen. Nichtsdestotrotz<br />

sind wir selbstbewusst, werden uns gut<br />

vorbereiten und gehen guter Dinge in die<br />

Endrunde.“<br />

Präsident Klaus Mitterdorfer sieht es ähnlich<br />

und freut sich auf die Challenge: „Das ist<br />

sicher keine leichte Gruppe, aber man muss<br />

es nehmen, wie es kommt. Wie haben ein<br />

tolles Team, das zusammenhält, daher bin ich<br />

zuversichtlich, dass wir auch gegen schwere<br />

Gegner wie Frankreich und die Niederlande<br />

bestehen können. Das hängt ja immer auch<br />

vom jeweiligen Tag ab. Warum sollten wir das<br />

mit der Unterstützung unserer großartigen<br />

Fans nicht bewältigen können? Es ist auf jeden<br />

Fall eine große Herausforderung“.<br />

14<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


DATEN & FAKTEN<br />

DER ZEITPUNKT<br />

Die UEFA EURO 2024 wird am 14. Juni<br />

2024 in München von Gastgeber<br />

Deutschland gegen Schottland eröffnet,<br />

das Finale findet am 14. Juli im Berliner<br />

Olympiastadion statt.<br />

DER MODUS<br />

Es gibt sechs Gruppen mit je vier<br />

Teams. Die beiden besten Teams jeder<br />

Gruppe sowie die vier besten Gruppen-<br />

Dritten ziehen ins Achtelfinale ein. Für<br />

die Gruppendritten wird eine Tabelle erstellt.<br />

Dabei werden als Kriterien die höhere<br />

Punktzahl, die bessere Tordifferenz,<br />

die größere Anzahl erzielter Tore,<br />

die größere Anzahl an Siegen, die Fair-<br />

Play-Wertung und zuletzt die Wertung in<br />

der EM-Qualifikation herangezogen.<br />

DIE SPIELORTE<br />

Die Spiele werden in den folgenden<br />

zehn Städten ausgetragen:<br />

• Berlin - Olympiastadion Berlin<br />

• Köln - Stadion Köln<br />

• Dortmund - BVB Stadion Dortmund<br />

• Düsseldorf - Arena Düsseldorf<br />

• Frankfurt - Arena Frankfurt<br />

• Gelsenkirchen - Arena AufSchalke<br />

• Hamburg - Volksparkstadion Hamburg<br />

• Leipzig - Stadion Leipzig<br />

• München- Fußball Arena München<br />

• Stuttgart - Arena Stuttgart<br />

DIE GRUPPEN<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

Deutschland, Schottland,<br />

Ungarn, Schweiz<br />

Spanien, Kroatien,<br />

Italien, Albanien<br />

Slowenien, Dänemark,<br />

Serbien, England<br />

Play-off-Sieger A (Polen,<br />

Estland, Wales, Finnland),<br />

Niederlande, Österreich,<br />

Frankreich<br />

Belgien, Slowakei, Rumänien,<br />

Play-off-Sieger B (Israel, Island,<br />

Bosnien und Herzegowina,<br />

Ukraine)<br />

Türkei, Play-off-Sieger C<br />

(Georgien, Luxemburg,<br />

Griechenland, Kasachstan),<br />

Portugal, Tschechien<br />

<strong>ÖFB</strong>-SPIELORTE<br />

OLYMPIASTADION BERLIN<br />

Heimspielstätte von Hertha BSC<br />

Kapazität am Spieltag: 71.000<br />

Errichtet für die Olympischen Spiele 1936, hatte das Stadion<br />

einst eine Kapazität von 100.000 Zuschauer:innen. Das Stadion<br />

genießt auch deshalb Kultstatus, weil hier seit 1985 jedes<br />

Endspiel des DFB-Pokals ausgetragen wurde.<br />

Das Olympiastadion ist für die Austragung von Konzerten<br />

und Fußballspielen auf Weltklasse-Niveau bekannt, allerdings<br />

fanden hier auch schon geschichtsträchtige Leichtathletik-<br />

Events statt. Während der WM 2009 stellte Usain Bolt hier<br />

die noch heute gültigen Weltrekorde über 100 und 200 Meter<br />

im Sprint auf.<br />

Berlin war Austragungsort des Endspiels der FIFA-WM 2006<br />

zwischen Italien und Frankreich. Neun Jahre später setzte<br />

sich der FC Barcelona im Endspiel der UEFA Champions<br />

League 2015 hier gegen Juventus Turin durch.<br />

ARENA DÜSSELDORF<br />

Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf<br />

Kapazität am Spieltag: 47.000<br />

Die Arena Düsseldorf wurde zwischen 2002 und 2004 auf<br />

dem Gelände des alten Rheinstadions errichtet, das als<br />

Spielstätte während der FIFA-Weltmeisterschaft 1974 und<br />

der UEFA-Europameisterschaft 1988 zum Einsatz kam.<br />

Das Stadion verfügt über ein schließbares Dach.<br />

Auch American-Football-Spiele, Boxkämpfe und Konzerte<br />

fanden bereits in der Arena Düsseldorf statt – inklusive des<br />

Eurovision Song Contest 2011, nachdem Lena den Wettbewerb<br />

2010 mit ihrem Song „Satellite“ für Deutschland gewonnen<br />

hatte.<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 15


UEFA EURO 2024<br />

<strong>ÖFB</strong>-GEGNER<br />

FRANKREICH<br />

17. Juni um 21:00 Uhr in Düsseldorf<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO:<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: 10,<br />

zuletzt bei der EURO 2020<br />

Bestes Abschneiden: Sieger<br />

(1984, 2000)<br />

EURO 2020: Achtelfinale<br />

QUALIFIKATION 2024:<br />

Sieger der Gruppe B<br />

Bilanz: 6 Siege, 1 Unentschieden; Tore: 29:3<br />

Der zweimalige Turniersieger hat seit 1988 keine Endrunde mehr verpasst. 2016<br />

verlor man im eigenen Land das EM-Finale gegen Portugal. Trainer ist seit 2012<br />

Didier Deschamps.<br />

Das sagt Teamchef Ralf Rangnick: „Wir haben Frankreich schon in der Nations<br />

League gehabt und zumindest in Wien war es ein sehr enges Spiel. Diesmal<br />

spielen wir in Düsseldorf auf neutralem Boden, wahrscheinlich sind genauso viele<br />

Österreicher im Stadion wie Franzosen. Von daher wird es sicher ein sehr intensives<br />

Spiel zum Auftakt. Wir müssen von der ersten Minute an voll da sein<br />

und im Turnier sein. Genauso werden wir uns auch auf das Turnier vorbereiten.“<br />

PLAY-OFF-SIEGER A 21. Juni um 18.00 Uhr in Berlin<br />

Der zweite <strong>ÖFB</strong>-Gegner wird erst im März endgültig fixiert.<br />

Play-off-Halbfinale: Polen - Estland, Wales - Finnland (21.03.24). Finale: 26.03.2024<br />

POLEN (Bild)<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: 4, zuletzt bei<br />

der EURO 2020<br />

Bestes Abschneiden: Viertelfinale (2016)<br />

EURO 2020: Gruppenphase<br />

ESTLAND<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: keine<br />

Bestes Abschneiden: keine Teilnahme<br />

EURO 2020: nicht qualifiziert<br />

FINNLAND<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: 1 – bei der<br />

EURO 2020<br />

Bestes Abschneiden: Gruppenphase (2020)<br />

EURO 2020: Gruppenphase<br />

WALES<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: 2 – zuletzt 2020<br />

Bestes Abschneiden: Halbfinale (2016)<br />

EURO 2020: Achtelfinale<br />

GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

NIEDERLANDE 25. Juni um 18.00 Uhr in Berlin<br />

GESCHICHTE BEI DER EURO<br />

Bisherige EURO-Teilnahmen: 10, zuletzt bei der EURO 2020<br />

Bestes Abschneiden: Sieger (1988)<br />

EURO 2020: Achtelfinale<br />

QUALIFIKATION 2024<br />

Zweiter der Gruppe B<br />

Bilanz: 6 Siege, 2 Niederlagen; Tore: 17:7<br />

Mit einem Heimsieg gegen Irland sicherten sich die Niederlande ihr Ticket für<br />

die Endrunde. Trainer Ronald Koeman gewann dieses Turnier schon 1988 als<br />

Spieler. Bereits bei der EURO 2020 war „Oranje“ Gruppengegner Österreichs,<br />

man musste sich in Amsterdam 0:2 geschlagen geben.<br />

Das sagt Teamchef Ralf Rangnick: „Die Niederlande wollen immer wieder technische<br />

Lösungen finden und den Gegner durch eigenen Ballbesitz dominieren.“<br />

16<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


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UEFA EURO 2024<br />

TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />

So soll die EURO<br />

zum Erfolg werden<br />

Nachdem Anfang Dezember die Gruppengegner<br />

des Nationalteams bei der UEFA<br />

EURO 2024 ermittelt wurden, standen<br />

nun die Schaffung und Planung der bestmöglichen<br />

Bedingungen für den <strong>ÖFB</strong>-<br />

Tross im Rahmen der Vorbereitung und<br />

der unmittelbaren Turnierphase im Fokus.<br />

Vorbereitung in Windischgarsten<br />

Teamchef Ralf Rangnick wird sein Team ab<br />

29. Mai in Windischgarsten versammeln,<br />

um den ersten Teil der EURO-Vorbereitung<br />

im Hotel Dilly – Das Nationalpark Resort zu<br />

bestreiten. Am 3. Juni übersiedelt das Nationalteam<br />

nach Wien, wo am 4. Juni ein<br />

freundschaftliches Länderspiel ausgetragen<br />

wird. Am 8. Juni ist auswärts ein weiteres<br />

Testspiel geplant, beide Gegner werden nach<br />

Fixierung bekanntgegeben.<br />

EURO-Basecamp in Berlin<br />

Die Zelte des Team-Basecamps werden ab<br />

12. Juni in der deutschen Hauptstadt aufgeschlagen.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> hat das Schlosshotel<br />

Berlin im Stadtteil Grunewald als rot-weißroten<br />

Stützpunkt während der Endrunde<br />

ausgewählt. Das Gebäude wurde im Jahr<br />

1911 im Renaissance-Stil der französischen<br />

Paläste aus dem 18. Jahrhundert errichtet<br />

und bietet beste Rückzugs- und Regenerationsmöglichkeiten<br />

während der Turnierphase.<br />

Beim sogenannten „Sommermärchen“<br />

2006 diente das Schlosshotel Deutschland<br />

als WM-Quartier.<br />

» Das Hotel ist<br />

großartig, und wir<br />

werden im Trainingszentrum<br />

von<br />

Hertha BSC perfekte<br />

Bedingungen<br />

vorfinden.«<br />

Für den Standort spricht neben der exklusiven<br />

Nutzung und den ausgezeichneten<br />

Bedingungen auch die kurze Anreise ins<br />

Olympiastadion, wo Österreich zwei seiner<br />

drei Gruppenspiele bestreitet. Für die Trainingseinheiten<br />

steht dem Nationalteam das<br />

Stadion auf dem Wurfplatz am Trainingsgelände<br />

von Hertha BSC zur Verfügung, das<br />

sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe des<br />

Olympiastadions befindet.<br />

Kurze Wege und<br />

perfekte Bedingungen<br />

„Ich bin sehr froh, dass wir Berlin zu unserem<br />

Standort während der EURO machen werden.<br />

Das Hotel ist großartig und wir werden im<br />

Trainingszentrum von Hertha BSC perfekte<br />

Bedingungen vorfinden, damit sich die Mannschaft<br />

bestmöglich auf die Spiele vorbereiten<br />

kann“, so Teamchef Ralf Rangnick. „Zwei unserer<br />

drei Gruppenspiele finden in Berlin statt.<br />

Das heißt, wir müssen nicht reisen, sondern<br />

brauchen nur 20 Minuten mit dem Bus ins<br />

Olympiastadion zu fahren. Das ist optimal.“<br />

„Der <strong>ÖFB</strong> setzt in enger Abstimmung<br />

mit der sportlichen Führung alles daran, dem<br />

18<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Das Schlosshotel Berlin wurde 1911 im Renaissance-<br />

Stil nach dem Vorbild der französischen Paläste aus<br />

dem 18. Jahrhundert errichtet.<br />

Nationalteam die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />

zu bieten, um sich bei der<br />

EURO voll auf die sportlichen Belange fokussieren<br />

zu können. Ich bin überzeugt, dass<br />

hier ein hochprofessionelles und attraktives<br />

Setup zusammengestellt wurde. Wir werden<br />

die nächsten Wochen und Monate unverändert<br />

dafür nutzen, alle Prozesse so auszurichten,<br />

dass wir optimal vorbereitet in das<br />

Turnier starten können“, so Bernhard Neuhold,<br />

Geschäftsführer der <strong>ÖFB</strong> Wirtschaftsbetriebe<br />

GmbH.<br />

SCHLOSSHOTEL BERLIN (2)<br />

Im Rahmen der EURO wird das Brandenburger<br />

Tor in das größte Fußballtor der<br />

Welt verwandelt und eine einzigartige Kulisse<br />

für gemeinsame unvergessliche Sommerabende<br />

bieten. Und weil zu einem Fußballtor<br />

natürlich auch ein Spielfeld gehört, wird davor<br />

der Rasen ausgerollt und die Straße des 17.<br />

Juni zum Pop-up-Park und stimmungsvollen<br />

Treffpunkt für Fußballfans, Berliner:innen und<br />

Gäste umfunktioniert.<br />

Wir fahren nach Berlin!<br />

Auch mit der Host City Berlin steht der <strong>ÖFB</strong><br />

in engem Austausch, um alle Abläufe zu<br />

koordinieren. Neben fünf weiteren Spielen<br />

ist Berlin auch Austragungsort für das EM-<br />

Finale. Als Host City ist die Hauptstadt Gastgeberin<br />

für erwartete 2,5 Millionen Fans,<br />

die sich auf ein umfangreiches Programm<br />

von Fanmeile bis Eröffnungskonzert freuen<br />

können. Fußball erreicht und begeistert Menschen<br />

auf der ganzen Welt – Fußball verbindet.<br />

Denn Fußball spielen, erleben und<br />

schauen Millionen.<br />

In Berlin, wo Österreich zwei Gruppenspiele austrägt,<br />

schlägt das Herz der EURO, wie hier am Brandenburger Tor.<br />

KULTURPROJEKT BERLIN<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 19


„Wir stehen kurz dav<br />

Zum Jahresabschluss<br />

haben wir uns mit Peter<br />

Schöttel getroffen, um<br />

mit ihm das Jahr 20<strong>23</strong><br />

Revue passieren zu lassen.<br />

Im CORNER-Interview<br />

spricht der <strong>ÖFB</strong>-<br />

Sport direktor über das<br />

neu gewonnene Selbstverständnis<br />

und seine<br />

Vision für 2024.<br />

INTERVIEW<br />

<strong>ÖFB</strong>-SPORTDIREKTOR PETER SCHÖTTEL<br />

INTERVIEW IRIS STÖCKELMAYR<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER: Peter, es gibt in der jüngeren <strong>ÖFB</strong>-<br />

Geschichte nicht viele derart erfolgreiche Jahre…<br />

PETER SCHÖTTEL: … auch in der älteren nicht, bei<br />

aller Bescheidenheit! (lacht)<br />

Das stimmt. Wenn Du jetzt auf dieses sehr bewegte<br />

Jahr zurückblickst – was waren Deine Highlights<br />

und Meilensteine?<br />

Wenn wir auf Nationalteam-Ebene beginnen, ist klar,<br />

dass es ein tolles Jahr war, und zwar für alle Mannschaften.<br />

Besonders schön ist, dass man bei allen<br />

sieht, was für ein Spirit herrscht. Diese enge Verbindung<br />

Spieler/Trainer/Betreuer ist ein Markenzeichen von uns<br />

geworden. Diese Gemeinschaft wird durch die Erfolge,<br />

die wir gefeiert haben, noch enger zusammengeschweißt.<br />

Die Nationalteams sind de facto das Endprodukt<br />

des Ganzen. Für das Erbringen der Leistung<br />

ist aber auch ausschlaggebend, dass du die besten<br />

Spieler in bestmöglicher Verfassung zur Verfügung<br />

hast. Das war beispielsweise im Vorjahr nicht der Fall.<br />

Wir hatten sehr viele Verletzte und konnten nicht in<br />

Bestbesetzung antreten. Da ist es auch möglich, dass<br />

man in der Vorrunde ausscheidet. Heuer waren es auch<br />

sehr enge Spiele, aber wir sind durchwegs als Sieger<br />

vom Platz gegangen und haben uns daher eine gute<br />

Ausgangsposition für die Auslosung der Eliterunde<br />

geschaffen. Wir sind guter Dinge, dass wir nächstes<br />

Jahr bei der einen oder anderen EM dabei sein werden.<br />

20<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


or!“<br />

Die<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Kugel ist 20<strong>23</strong> gefühlt fast immer auf die<br />

Seite des <strong>ÖFB</strong> gefallen. Teilst Du diese Ansicht?<br />

Es waren viele Dinge, die für uns sehr gut gelaufen<br />

sind. Trotz dieser souveränen Qualifikation des<br />

Nationalteams der Männer hatten wir schon auch<br />

immer Szenen, wo es im richtigen Moment in die<br />

richtige Richtung gegangen ist. Aber auch hier<br />

haben wir mit unserer Geschlossenheit und unserem<br />

Teamspirit überzeugt. Wir haben das Glück<br />

durch unser neu gewonnenes Selbstverständnis<br />

erzwungen. Es ist gerade eine richtig angenehme<br />

Phase bei uns in der Direktion Sport, weil wir alle<br />

miteinander glauben, dass wir gut unterwegs sind<br />

und etwas gewinnen können. Da rede ich nicht<br />

nur vom Nationalteam der Männer, wo wir sehr<br />

selbstbewusst sind. Wir haben bei allen unseren<br />

Teams gesehen, dass es jeder Gegner schwer<br />

hat, wenn alles zusammenpasst. Wenn du Erfolge<br />

hast, macht das etwas mit dir. Wenn du nicht<br />

nur darüber sprichst, sondern wirklich davon<br />

überzeugt bist, dass etwas möglich ist. Dann<br />

sollten wir irgendwann auch bei einer EM – egal<br />

mit welchem Team – wirklich einmal ganz weit<br />

kommen. Ich glaube, dass wir kurz davor stehen.<br />

Wir wollen 2024 Großes erreichen!<br />

Ein leuchtendes Beispiel für diese Entwicklungen<br />

ist auch das Frauen-Nationalteam, das in einer<br />

schweren Gruppe der Top-Gruppe A der UEFA<br />

Women’s Nations League stark performt hat.<br />

Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren<br />

fußballerisch enorm weiterentwickelt. Das sieht<br />

man an weitaus längeren Ballbesitzzeiten. Wir<br />

haben immer wieder Phasen in den Spielen, in<br />

denen wir dominanter und besser sind als Nationen<br />

wie Frankreich, Norwegen und Portugal. Irene<br />

Fuhrmann hat das mit ihrem Staff nach dem personellen<br />

Umbruch in den letzten Monaten gut<br />

hinbekommen. Wenn man viele Stützen verliert,<br />

ist es nicht selbstverständlich, dass es so erfolgreich<br />

oder sogar noch erfolgreicher weitergeht. Da ist<br />

es natürlich gut, dass die jungen Spielerinnen den<br />

arrivierten Akteurinnen richtig Druck machen. Wir<br />

haben eine gute Mischung. Auch die aktuellen<br />

Jahrgänge der U17 und U19 stimmen mich richtig<br />

zuversichtlich. Hier werden wir in den nächsten<br />

Jahren einen weiteren Schritt nach vorne machen.<br />

Da kommen richtig gute Spielerinnen nach. Ich<br />

denke, dass wir bei den Mädchen jetzt schon zur<br />

europäischen Spitze gehören.<br />

Um das zu schaffen, ist auch viel Planungsarbeit<br />

im Hintergrund angesagt.<br />

Was wir jetzt besprochen haben ist das Produkt<br />

aller unserer Abteilungen. Dass wir im Frauenfußball<br />

in der Administration, der Ligen-Betreuung,<br />

in der Sichtung und auch im Bereich Breitenfußball<br />

die nächsten Schritte gesetzt haben ist ganz, ganz<br />

wichtig. Dass wir im Bereich der Talenteförderung<br />

dieses Zwei-Stufen-Modell mit Nachwuchszentren<br />

und Akademien in einem Pilotprogramm haben,<br />

ist ein weiterer Meilenstein. Wir haben vor einem<br />

Jahr die kleinen Wettbewerbsformen eingeführt,<br />

die vom überwiegenden Teil gut angenommen<br />

wurden. In der Trainer-Akademie haben wir die<br />

Strukturen in den letzten Jahren verändert und<br />

fahren sehr gut damit. Wir sind durch die Installierung<br />

einer eigenen Abteilung für Wissenschaft,<br />

Analyse und Entwicklung, die alle Prozesse in<br />

allen Abteilungen begleitet, sehr gut unterwegs.<br />

Bei allen Erfolgen, die wir in diesem Jahr<br />

hatten, bin ich auf das Klima, das wir intern haben,<br />

am meisten stolz. Es arbeiten alle gerne miteinander,<br />

alle sind hungrig und wollen immer mehr.<br />

Wir haben sehr viel umgesetzt in den letzten<br />

Jahren. Es werden in Think Tanks Dinge entwickelt<br />

und es ist eine große Freude für mich, mit so<br />

qualifizierten Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten.<br />

Was kann das im nächsten Jahr noch toppen,<br />

wo kann man noch weitere Schritte gehen?<br />

Ich hoffe wirklich, dass wir bei einer Endrunde<br />

eine gute Rolle bis zum Ende des Turniers spielen<br />

können. Ich glaube, dass das möglich ist. Es wäre<br />

schön, wenn uns das 2024 mit einer oder mehreren<br />

Mannschaften gelingt. Das Nationalteam ist<br />

mit dem Auftritt bei der EURO 2024 natürlich das<br />

Aushängeschild, und ich bin überzeugt, dass wir<br />

hier eine gute Figur abgeben werden.<br />

Stichwort EURO: Wie bitter ist die Kreuzband-<br />

Verletzung von Kapitän David Alaba?<br />

Es tut mir in erster Linie für ihn persönlich sehr,<br />

sehr leid, weil ziemlich sicher ist, dass die Verletzung<br />

mit einer langen Pause verbunden ist. Für<br />

Real Madrid und für uns ist es in den nächsten<br />

Monaten ein ganz schmerzlicher Verlust. In erster<br />

Linie muss man aber an ihn denken. Wir wünschen<br />

ihm alles Gute und dass er so rasch wie möglich<br />

wieder auf dem Platz stehen kann.<br />

Im Jänner ist Baustart für den <strong>ÖFB</strong>-Campus.<br />

Wie wichtig ist das Infrastrukturprojekt für die<br />

Direktion Sport?<br />

Wir freuen uns auf eine neue gemeinsame Heimat,<br />

auf die wir lange gewartet haben. Jetzt ist es soweit.<br />

Das wird nach innen und nach außen ein großer<br />

Impuls sein. Es ist für den gesamten Verband in<br />

den nächsten Monaten und Jahren ein Riesen-<br />

Projekt, in der Instandsetzung vieles richtig zu<br />

machen und dann auch in der täglichen Arbeit<br />

diese Top-Bedingungen zu nutzen. Da sind wir alle<br />

gefordert.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 21


WHATSAPP-CHAT<br />

MANPRIT SARKARIA<br />

Manprit Sarkaria<br />

online<br />

Servus Mani, wie geht‘s? Bock, Antworten<br />

gegen Fragen zu tauschen?<br />

Alles bestens, danke! Ja klar, frag ruhig los.<br />

Auf dich kann man zählen. Du bist<br />

Torschützenkönig der abgelaufenen Saison im<br />

Cup geworden, gehörst auch heuer zu den Top-<br />

Scorern bei Sturm und hast beim Nationalteam<br />

dein Debüt gefeiert. Läuft, oder?<br />

Ja, es läuft im Moment wirklich sehr gut. Ich<br />

bin aber jemand, der immer nach mehr strebt.<br />

Es kann also noch besser werden.<br />

Ein Blick auf den Oktober-Lehrgang: Gegen<br />

Belgien läufst du im ausverkauften Ernst-Happel-<br />

Stadion erstmals für Österreich auf, anschließend<br />

qualifiziert ihr euch in Aserbaidschan für die EM.<br />

Was ist dir bei den jeweiligen Ereignissen durch<br />

den Kopf gegangen?<br />

Es hat mich unglaublich glücklich gemacht,<br />

dass ich für das Land spielen kann, in dem ich<br />

groß geworden bin. Dass ich dann auch noch<br />

den Moment der erfolgreichen EM-Qualifkation<br />

miterleben darf, ist eine große Ehre.<br />

Und jetzt willst du natürlich auch bei der<br />

Endrunde dabei sein, oder?<br />

Ja, natürlich. Ich glaube, dass eine EM oder<br />

eine WM von jedem Spieler ein großes<br />

Karriere-Ziel ist. Ich hoffe, dass ich dabei bin<br />

und dass ich mich dort auch zeigen kann.<br />

Hast du fußballerische Vorbilder? Egal, ob beim<br />

Nationalteam oder international …<br />

Meine Vorbilder haben leider schon mit dem<br />

Fußballspielen aufgehört. Ich habe Thierry<br />

Henry und Ronaldinho immer sehr<br />

bewundert.<br />

Es ist schon der Anspruch von Sturm Graz, Titel<br />

zu gewinnen. Im Cup ist es uns letzte Saison<br />

schon gelungen. Die Meisterschale wäre jetzt<br />

natürlich auch noch schön.<br />

Wenn wir schon beim Thema Ziele sind. Ist der<br />

Schritt ins Ausland für dich noch ein Thema?<br />

Wie gesagt: Ich bin ein Spieler, der immer<br />

nach mehr strebt und weitere Schritte in der<br />

Entwicklung machen will. Deshalb kann ich mir<br />

einen Wechsel ins Ausland schon auch noch<br />

vorstellen.<br />

Deine Eltern sind von Indien nach Österreich<br />

ausgewandert. Welche Rolle spielt die indische<br />

Kultur in deinem Leben?<br />

Schon eine sehr große, weil ich indisch erzogen<br />

wurde. Die Religion, die Kultur, das Essen – das<br />

sind ständige Begleiter in meinem Alltag.<br />

Wie vertreibst du dir deine Freizeit sonst so? Hast<br />

du besondere Hobbys?<br />

Ich betreibe die verschiedensten Sportarten<br />

und hänge auch gerne mit meinen Freunden<br />

ab. Dabei kann ich gut runterkommen.<br />

Wie uns geflüstert wurde, hast du eine Maurer-<br />

Lehre abgeschlossen. Wie wichtig ist es, ein<br />

zweites Standbein zu haben? Könntest du dir<br />

vorstellen, nach deiner aktiven Karriere in diesem<br />

Job zu arbeiten?<br />

Für meine Eltern war immer sehr wichtig, dass<br />

ich ein zweites Standbein habe. Das ist es<br />

auch, keine Frage. Ich wollte aber immer schon<br />

unbedingt Fußballer werden. Ich danke Gott,<br />

dass ich das geschafft habe. Als Maurer werde<br />

ich wohl nicht mehr arbeiten.<br />

Mani, wir sagen danke! Hau rein und bis bald!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Nicht nur beim Nationalteam läuft aktuell vieles<br />

rund – auch bei Sturm. Sei ehrlich: Hast du dir den<br />

Meistertitel als Ziel gesetzt?<br />

Gerne, wir hören bzw. sehen uns.<br />

22<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


HISTORY<br />

TEXT HANS HUBER<br />

Wenn Wechsel<br />

Geschichte<br />

schreiben…<br />

Wechsel gehören zum Fußball wie der Ball, obwohl sie erst allmählich<br />

ins Regelwerk tröpfelten. Ein Österreicher war maßgeblich<br />

an der Einführung beteiligt. Und es gab dabei kuriose Geschichte.<br />

Auch vor Guido Burgstaller im Spiel gegen Aserbaidschan…<br />

Kurt Schmied, hier 1954<br />

gegen Uruguay, musste<br />

trotz eines Sonnenstichs<br />

durchspielen.<br />

AP / PICTUREDESK.COM<br />

Das Wechseln von Spielern war im<br />

immer wieder abgeänderten Fußball-<br />

Regelwerk ursprünglich überhaupt<br />

nicht vorgesehen. Trotz immer wiederkehrender<br />

Versuche von verschiedenen<br />

Verbänden wurde der Spielertausch,<br />

auch bei schweren Verletzungen,<br />

von den Regel-Gralshütern stets vehement<br />

abgelehnt. Auch wenn in der Historie bei so<br />

manchem Verband intern solche Wechsel<br />

– ohne Genehmigung der FIFA – immer<br />

wieder toleriert wurden. Ein Österreicher<br />

gab dann bei der Weltmeisterschaft 1954 in<br />

der Schweiz, als das österreichische Team<br />

mit dem besten internationalen Resultat der<br />

Geschichte, der Bronzemedaille, heimkehrte,<br />

einen neuerlichen Anstoß, die Regel zu<br />

überdenken.<br />

Hitze-Kollaps gegen die Schweiz<br />

Kurt Schmied, der österreichische Torhüter,<br />

stand beim Viertelfinalmatch gegen die<br />

Schweiz bei glühender Hitze mit einem<br />

Sonnenstich im Kasten. Er wurde von seinen<br />

Verteidigern wie Ernst Happel und dem<br />

Masseur Pepi Ulrich dirigiert, wo er sich<br />

hinbewegen sollte. In einem Interview gestand<br />

er später, keinerlei Erinnerung an das<br />

Geschehen zu haben. Die Österreicher gewannen<br />

das Match 7:5, die obersten Regelhüter<br />

die Einsicht, dass man etwas unternehmen<br />

sollte.<br />

Aber erst in der Saison 1966/67 wurde<br />

von der FIFA offiziell genehmigt, dass ein<br />

verletzter Akteur ausgewechselt und der<br />

Standardsatz der Reporter „der angeschlagene<br />

Spieler X humpelte nur auf Linksaußen<br />

24<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


mit“, endgültig Geschichte wird. Danach<br />

wurde das Wechsel-Kontingent immer wieder<br />

erweitert und auch nicht mehr an Verletzungen<br />

geknüpft. Drei Wechsel pro Team<br />

waren erlaubt, bis auf Grund der Pandemie<br />

im Jahr 2020 die auch noch heute gültige<br />

Regelung mit fünf Wechseln eingeführt<br />

wurden.<br />

Kurzes Comeback<br />

Diese Wechselmöglichkeit bescherte dem<br />

Fußball immer wieder kuriose Situationen.<br />

Wie im Fall des im Vorspann angesprochenen<br />

Rapid-Goalgetters Guido Burgstaller. Von<br />

einer Hochzeitsfeier im letzten Augenblick<br />

für das so wichtige Match gegen Aserbaidschan<br />

ins Team einberufen, weil Teamchef<br />

Ralf Rangnick reihenweise die Stürmer ausgefallen<br />

waren, kam er in Minute 82 für<br />

Kaladjzic auf den Platz. Zwölf spannende<br />

Minuten und zwei Fouls später – die Österreicher<br />

führten bekanntlich nur knapp mit<br />

1:0 – sah er Gelb-Rot und musste den grünen<br />

Rasen bereits wieder verlassen. Eine Attacke<br />

gegen den Torhüter und ein Ellbogencheck<br />

innerhalb von zwei Minuten beendeten das<br />

überraschende Teamcomeback. Dass er bei<br />

seinen Klubkollegen bei Rapid entsprechend<br />

empfangen wurde (Spezial-Shirts und das<br />

Singen der österreichischen Hymne inklusive)<br />

wird ihm wohl ebenso in Erinnerung<br />

bleiben, wie sein Beitrag zur Qualifikation<br />

Österreichs für die Euro 2024.<br />

Höchststrafe für Kauz<br />

Zu den kuriosesten Wechseln zählte auch<br />

jener von Jürgen Kauz bei der Austria in der<br />

Saison 1994/95 unter dem eigenwilligen<br />

deutschen Trainer Egon Coordes. Kauz, schon<br />

als Jugendlicher als großes Talent gehandelt,<br />

wurde immer wieder als Wechselspieler<br />

gebracht. Am 2. April 1995 wurde Kauz<br />

Mitte der zweiten Hälfte gegen Salzburg<br />

eingewechselt, erinnern sich seine damaligen<br />

Mitspieler Manfred Zsak, Walter Kogler und<br />

Toni Pfeffer: „Der Trainer war auf ihn schon<br />

nicht gut zu sprechen, weil er zu Mittag einen<br />

halben Liter Milch getrunken hatte. Als er<br />

dann vor seinen Augen einen Fehler produzierte,<br />

nahm er ihn ungefähr zehn Minuten<br />

vor Schluss wieder vom Feld, obwohl wir da<br />

bereits unser Austauschkontingent ausgeschöpft<br />

hatten!“ Mit einem Mann weniger<br />

auf dem Rasen beendeten die Wiener Violetten<br />

das Spitzenspiel, das auch mit 0:3<br />

Für Jürgen Kauz (hinten)<br />

wurde gegen Salzburg<br />

kein Spieler eingewechselt.<br />

DER NEUE STIL…<br />

GEPA-PICTURES.COM (3)<br />

verloren ging. Solche Aktionen werden im<br />

Fußball-Jargon als „Höchststrafe“ gehandelt.<br />

Fendlers Einlage<br />

Für eine heitere Einlage sorgte hingegen der<br />

Kärntner Robert Fendler in den Diensten der<br />

Vienna im März 1977 beim Match gegen<br />

Sturm Graz. In der 66. Minute wurde er beim<br />

Stand von 0:1 eingewechselt und kündigte<br />

seinen Mitspielern auf der Reservebank eine<br />

artige Vorstellung beim Schiedsrichter-Assistenten<br />

an. „Ich werde jetzt einfach sagen:<br />

‚Gestatten, mein Name ist Robert Fendler<br />

und ich soll den Umschwung bringen!‘“,<br />

erinnert sich der damalige zweite Torhüter<br />

Hans Sauer. Gesagt, getan – und mit einer<br />

höflichen Verbeugung vollstreckt. Mit einem<br />

Freistoß und einem weiteren Treffer drehte<br />

er tatsächlich das Spiel. Die Vienna gewann<br />

2:1 und Fendler sorgte nicht nur für Lacher,<br />

sondern auch für einen wichtigen Heimsieg…<br />

VON HANS HUBER<br />

Der überzeugenden Qualifikation für die EURO<br />

im nächsten Jahr folgte mit einem bejubelten<br />

2:0-Sieg über Deutschland ein beeindruckender Abschluss<br />

des Fußballjahres 20<strong>23</strong> des Nationalteams! Ein Match, in dem die<br />

Österreicher „deutscher“ als das deutsche Team spielten. Die sogenannten<br />

deutschen Tugenden wie unbändigen Kampfgeist, Einsatz und Laufarbeit<br />

präsentierten diesmal über die vollen 96 Minuten… die Österreicher. Und<br />

ließen doch auch immer wieder die technischen Qualitäten aufblitzen.<br />

Teamchef Ralf Rangnick fand für seine Fußball-Philosophie die Spieler, die<br />

seine Ideen perfekt umsetzen. Kein rot-weiß- rotes Ballett, wie es der Fußball-Professor<br />

formulierte, sondern ein Team mit dem nötigen Geist, das diese<br />

Bezeichnung in der Tat verdient. Eine Mannschaft von Freunden auf und<br />

neben dem Platz, mit vielen Stärken im Kampf gegen den Ball, mit Luft<br />

nach oben beim Ballbesitz und in der Verwertung der Chancen.<br />

Den stärksten Eindruck hinterließ aber bei allem berechtigten Jubel über<br />

den zweiten Sieg über Deutschland in Folge, mit Erinnerungen an das<br />

„Wunderteam“ der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die Zurückhaltung<br />

aller Beteiligten in ihren Kommentaren. Spieler und Betreuer<br />

suhlten sich nicht in Euphorie, fühlen sich auch nicht als Geheimfavorit,<br />

sondern bleiben durchaus bodenständig und demütig. Die Erinnerung an<br />

2016, als die Träume von einer Sensation bei der Euro in einer enttäuschenden<br />

Vorrunde platzten, sind bei einigen noch allzu frisch. Dem lauten<br />

Jubel folgten leise Töne. Auch das ist, so wie auf dem Platz, ein neuer Stil<br />

des Teams!<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 25


UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

Top-Duelle und Chancen<br />

auf Historisches<br />

LASK gegen Salzburg und Sturm gegen die Austria läuten<br />

am 2. Februar 2024 das Viertelfinale im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup ein.<br />

Leoben gegen Altach und Rapid gegen St. Pölten folgen.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> CORNER blickt auf die Vorgeschichten der Begegnungen<br />

und mögliche neue Einträge in die Bewerbs-Chroniken.<br />

Die Saison 20<strong>23</strong>/24 im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />

Cup hatte bereits packende Spiele<br />

zu bieten. Unter anderem kam es in<br />

der 2. Runde zum Stadt-Derby zwischen<br />

dem SV Austria Salzburg und<br />

dem FC Red Bull Salzburg (0:4), im<br />

Achtelfinale zu jenem zwischen dem<br />

GAK 1902 und Titelverteidiger SK Puntigamer<br />

Sturm Graz (2:3). Zweitligist DSV Leoben<br />

kickte nach einem 3:1 über die WSG Tirol einen<br />

weiteren Bundesligisten aus dem Cup und<br />

stieß mit einem 5:4 im Elfmeterschießen<br />

gegen den RZ Pellets WAC das Tor zum Viertelfinale<br />

auf. Neben den beiden Steirer-Klubs<br />

schafften es auch der FC Red Bull Salzburg<br />

(5:4 i.E. vs. TSV Hartberg), der LASK (6:5 i.E.<br />

vs. KSV 1919), der FK Austria Wien (1:0 vs.<br />

Austria Klagenfurt), der SK Rapid (5:1 vs.<br />

Amstetten) und der SKN St. Pölten (4:0 vs.<br />

SC Austria Lustenau) unter die besten acht<br />

Teams des Bewerbs. Im Viertelfinale, das von<br />

2. bis 4. Februar 2024 über die Bühne geht,<br />

warten jetzt die ersten Duelle von vermeintlichen<br />

Titelanwärtern.<br />

Eröffnet wird der Kampf um das Halbfinale<br />

am Freitag, 2. Februar (18:00 Uhr, LIVE<br />

in ORF 1) mit dem Hit zwischen dem LASK<br />

und dem FC Red Bull Salzburg, der in den<br />

letzten zehn Jahren achtmal den UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />

Cup gewinnen konnte. So auch in der Saison<br />

2020/21, in der die letzte Hürde LASK hieß.<br />

Salzburg setzte sich im Finale durch Tore von<br />

Mergim Berisha, Brenden Aaronson und Enock<br />

Mwepu 3:0 durch. Seit dem Einstieg von Red<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

Bull im Jahr 2005 zogen die Linzer im Cup<br />

gegen Österreichs Serienmeister immer den<br />

Kürzeren. 2011/12 setzte es im Achtelfinale<br />

eine Niederlage (1:2), 2019/20 im Halbfinale<br />

(0:1) und 2021/22 im Viertelfinale (1:3). Im<br />

jüngsten direkten Duell durchbrach der LASK<br />

allerdings die Serie von 15 Spielen ohne Sieg<br />

und setzte sich gegen Salzburg in der ADMI-<br />

RAL Bundesliga auswärts durch ein Tor von<br />

Traditionell ein stets<br />

spannendes Duell:<br />

Sturm Graz gegen<br />

Austria Wien.<br />

26<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Robert Zulj 1:0 durch. Können die Linzer noch<br />

einen draufsetzen, würde das im Cup eine<br />

Premiere bedeuten.<br />

Mit SK Puntigamer Sturm Graz gegen FK<br />

Austria Wien wartet am Freitag (20:30 Uhr,<br />

LIVE in ORF 1) bereits ein weiterer Kracher.<br />

Die Steirer empfangen die Wiener als Titelverteidiger.<br />

Letzte Saison durfte Sturm nach<br />

einem 2:0-Finalsieg über Rapid den Pokal<br />

stemmen. Aber auch das Duell mit der Austria<br />

hat eine große Cup-Vergangenheit. Seit<br />

der Jahrtausendwende kam es sechsmal zur<br />

Begegnung. Fünfmal gewannen die „Veilchen“,<br />

nur einmal Sturm. Drei Spiele davon wurden<br />

erst im Elfmeterschießen entschieden, eines<br />

in der Verlängerung. Auch in der Liga konnte<br />

sich die Austria, die letzte Saison mit einer<br />

1:3-Pleite gegen den Wr. Sport-Club bereits<br />

im Cup-Achtelfinale scheiterte, heuer schon<br />

gegen den vermeintlichen Favoriten durchsetzen.<br />

Im Oktober fügte der Rekord-Cupsieger<br />

den Grazern durch ein Tor von Andreas<br />

Gruber mit einem 1:0 die erste Niederlage zu.<br />

Der Cashpoint SCR Altach muss am<br />

Samstag, 3. Februar (19:15 Uhr, LIVE in ORF<br />

Sport+) bei Favoriten-Schreck DSV Leoben<br />

ran. Nachdem sich mit der WSG Tirol und dem<br />

WAC bereits zwei Bundesligisten die Zähne<br />

an den Steirern ausbissen, geht es für den<br />

Zweitligisten jetzt um den ersten Halbfinaleinzug<br />

im Cup seit 1994/95, den zweiten insge-<br />

LASK gegen Sturm ist<br />

die Neuauflage des<br />

Endspiels der Saison<br />

2020/21.<br />

UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP 20<strong>23</strong>/24<br />

VIERTELFINALE<br />

samt. Damals scheiterte Leoben im Finale<br />

mit einem 0:1 an Rapid. Torschütze war Peter<br />

Guggi, der später selbst das Trikot der Steirer<br />

trug. Zum Duell mit Altach kam es im Cup<br />

noch nie. In der 2. Liga trafen die beiden Klubs<br />

zwischen 1998 und 2006 zehnmal aufeinander.<br />

Viermal gewannen die Vorarlberger, dreimal<br />

die Steirer und drei Spiele endeten mit einem<br />

Remis. Im Gegensetz zu Leoben schaffte es<br />

Altach nie in das Halbfinale des UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />

Cups. Trainer Joachim Standfest, der in Leoben<br />

geboren wurde und in der Steiermark unter<br />

anderem beim GAK, Sturm und Kapfenberg<br />

kickte, kann in der alten Heimat Geschichte<br />

schreiben.<br />

Abgeschlossen wird das Viertelfinale mit<br />

dem Duell zwischen dem SK Rapid und Zweitligist<br />

SKN St. Pölten am Sonntag, 4. Februar<br />

(18:10 Uhr, LIVE in ORF1). Dass sich die<br />

beiden Teams im Cup-Viertelfinale begegnen,<br />

geschieht nicht zum ersten Mal. Eben dort<br />

konnte sich Rapid in der Saison 2016/17 durch<br />

Tore von Maximilian Wöber, Mario Pavelic und<br />

Stefan Schwab 3:1 durchsetzen. Auch die<br />

jüngsten zwei Aufeinandertreffen in der Bundesliga-Saison<br />

2020/21 gingen an Grün-Weiß.<br />

Dass St. Pölten keinesfalls zu unterschätzen<br />

ist, machte der Zweitligist aber schon im<br />

Achtelfinale deutlich. Die Niederösterreicher<br />

schossen mit dem SC Austria Lustenau einen<br />

Bundesligisten kompromisslos mit 4:0 ab.<br />

Nun greift der SKN nach dem ersten Halbfinaleinzug<br />

im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup seit 2013/14,<br />

als es im Finale eine 2:4-Niederlage gegen<br />

Red Bull Salzburg setzte. Rapid scheiterte in<br />

der vergangenen Spielzeit erst im Endspiel<br />

mit einem 0:2 an Sturm. Den letzten Cup-<br />

Titel holten die Wiener vor 29 Jahren.<br />

LASK vs. FC Red Bull Salzburg (LIVE auf ORF 1)<br />

Freitag, 2. Februar 2024, 18:00 Uhr, Raiffeisen Arena<br />

SK Puntigamer Sturm Graz vs. FK Austria Wien (LIVE auf ORF 1)<br />

Freitag, 2. Februar 2024, 20:30 Uhr, Merkur Arena<br />

DSV Leoben GGMT Revolution vs. Cashpoint SCR Altach (LIVE auf ORF Sport+)<br />

Samstag, 3. Februar 2024, 19:15 Uhr, Monte Schlacko Arena<br />

SK Rapid vs. SKN St. Pölten (LIVE auf ORF 1)<br />

Sonntag, 4. Februar 2024, 18:10 Uhr, Allianz Stadion<br />

Weitere Termine im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup 20<strong>23</strong>/24<br />

Halbfinale: 2./3./4. April 2024<br />

Finale: 1. Mai 2024, Wörthersee Stadion Klagenfurt<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 27


UEFA WOMEN´S NATIONS LEAGUE<br />

TEXT JONAS DORMANN<br />

Gegen Portugal gelangen<br />

dem Nationalteam<br />

zwei Siege.<br />

„Bereit für ein<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)<br />

neues Zeitalter“<br />

28<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Zuschauerrekord in Wien, ausverkauftes Heimspiel in<br />

Altach und ein sensationeller Platz zwei in der UEFA<br />

Women´s Nations League. Das Frauen-Nationalteam<br />

meistert die Gruppenphase des neugeschaffenen<br />

Wettbewerbes im Herbst mit Bravour und blickt mit<br />

Spannung in Richtung European Qualifiers.<br />

Diese Gruppe wird eine richtige Herausforderung<br />

für uns werden, denn alle<br />

drei Gegner haben sich für die WM 20<strong>23</strong><br />

in Australien und Neuseeland qualifiziert.<br />

Das spricht für die Stärke der<br />

Teams und unserer Gruppe. Mit Portugal<br />

haben wir zudem aus Topf 4 den stärksten<br />

Kontrahenten bekommen. An Norwegen haben<br />

wir von der vergangenen EURO 2022 natürlich<br />

positive Erinnerungen, aber sie werden im<br />

Herbst ein anderes Gesicht zeigen. Für mich<br />

werden die Duelle gegen Portugal entscheidend<br />

sein“, prophezeite Irene Fuhrmann die Gruppenphase<br />

bei der Auslosung im Mai. Dass nach<br />

dieser Gruppenphase nur die Top-Nationen<br />

Frankreich, England, Deutschland, Niederlande,<br />

Spanien und Dänemark mehr Punkte holen<br />

sollten als das <strong>ÖFB</strong>-Team, galt im Frühjahr wohl<br />

durchaus als gewagte Prognose.<br />

Eine richtige Prognose sollte allerdings<br />

Teamchefin Irene Fuhrmann treffen. Zum Nations-League-Auftakt<br />

setzte es für Sarah Puntigam<br />

und Co. ein 1:1-Remis in Oslo. Hatte<br />

man im ersten Durchgang noch das eine oder<br />

andere Mal Glück, so erarbeitete sich die <strong>ÖFB</strong>-<br />

Elf durch den sehenswerten Nations-League-<br />

Premierentreffer von Eileen Campbell einen<br />

am Ende nicht unverdienten Punkt. Mit diesem<br />

im Gepäck wartete vier Tage später das Starensemble<br />

aus Frankreich im Viola Park in Wien-<br />

Favoriten.<br />

Bereits im Vorfeld wurde dieses Duell als<br />

absolutes Highlight-Spiel tituliert, der längst<br />

überfällige Zuschauerrekord aus vergangenen<br />

Zeiten wurde am Ende klar übertroffen und<br />

mit 10.051 Fans eine neue Bestmarke bei einem<br />

Heimspiel des Frauen-Nationalteams<br />

erreicht. Während Teamtorhüterin Manuela<br />

Zinsberger von einem „absoluten Gänsehauterlebnis“<br />

sprach und sich Barbara Dunst über<br />

„einen wichtigen Schritt, mit dem ein Stück<br />

Geschichte geschrieben wurde“ freute, war<br />

für die Teamchefin klar, dass mit diesem Event<br />

ein „neues Zeitalter im Frauenfußball angebrochen<br />

ist“.<br />

Sportlich mussten sich die Österreicherinnen<br />

dem favorisierten Weltranglistenfünften<br />

denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben, das<br />

Tor des Tages von Star-Verteidigerin Wendie<br />

Renard in den Anfangsminuten blieb der einzige<br />

Treffer im Viola Park.<br />

Ende Oktober folgten jene beiden Duelle,<br />

denen die Teamchefin im Vorfeld eine entscheidende<br />

Rolle zugesprochen hatte. Gegen Portugal,<br />

das in diesem Sommer erstmals an einer<br />

Weltmeisterschaft teilgenommen hatte, konnte<br />

sich das <strong>ÖFB</strong>-Team für den betriebenen<br />

Aufwand in den ersten beiden Partien belohnen<br />

– und das mit der maximalen Punkteausbeute.<br />

Das erste Aufeinandertreffen in Altach sorgte<br />

dabei bereits im Vorfeld für positive Schlagzeilen,<br />

denn mit 4.800 Fans erlebte das Frauen-<br />

Nationalteam in der Cashpoint Arena das erste<br />

ausverkaufte Heimspiel der Geschichte. Die<br />

Kulisse im Ländle pushte Feiersinger und Co.<br />

zu einem 2:1-Heimerfolg. Die an diesem Tag<br />

herausragende Barbara Dunst sowie ein Eigentor<br />

der Portugiesinnen sorgten für den verdienten<br />

Heimerfolg im „Schnabelholz“. Dass der<br />

<strong>ÖFB</strong>-Auswahl wenige Tage später an der Atlantikküste<br />

in Varzim der nächste Coup gegen<br />

Portugal gelingen konnte, war abermals das<br />

Ergebnis einer geschlossenen Teamleistung<br />

und bestechender Effizienz. Bei strömendem<br />

Dauerregen brachten Eileen Campbell und die<br />

eingewechselte Viktoria Pinther das Nationalteam<br />

auf die Siegerstraße und hielten den direkten<br />

Konkurrenten damit vor den beiden<br />

letzten Gruppenspielen auf Abstand.<br />

In Altach<br />

herrschte<br />

ausgelassene<br />

Länderspiel-Stimmung.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 29


UEFA WOMEN´S NATIONS LEAGUE<br />

Die Ausbeute von sieben Punkten nach<br />

vier Spielen bescherte der Elf von Irene Fuhrmann<br />

schon vor dem vorletzten Gruppenspiel<br />

in Frankreich eine komfortable Ausgangssituation,<br />

denn bei einem Remis zwischen<br />

Norwegen und Portugal wäre der <strong>ÖFB</strong>-Auswahl<br />

bereits am 5. Spieltag der sichere Verbleib<br />

in der Liga A sicher gewesen. Diese<br />

Konstellation wurde von den Skandinavierinnen<br />

mit deren 4:0-Erfolg allerdings durchkreuzt,<br />

Österreich war somit beim ausverkauften<br />

Gastspiel im Roazhon Park in Rennes<br />

vor 26.000 französischen Zuschauer:innen<br />

gefordert.<br />

In der Bretagne zeigten Manuela Zinsberger<br />

und ihr Team die wohl beste erste<br />

Spielhälfte der gesamten Gruppenphase,<br />

ließen sich auch vom erneut frühen Gegentreffer<br />

Frankreichs nicht beirren und scheiterten<br />

beim Abschluss von Barbara Dunst und<br />

Marie Höbinger denkbar knapp an der französischen<br />

Torfrau oder der Querlatte. Auch<br />

nach dem Seitenwechsel hielt die <strong>ÖFB</strong>-Elf<br />

couragiert dagegen. Am Ende setzte sich<br />

beim 0:3 die Kaltschnäuzigkeit und Effektivität<br />

von Les Bleues durch. Ein Lichtblick blieb<br />

jedoch die gezeigte Leistung ebenso wie das<br />

langersehnte Team-Comeback von Julia Hickelsberger.<br />

Die verpasste Vorentscheidung bedeutete<br />

somit einen echten Showdown gegen<br />

Norwegen um den als Ziel ausgeschriebenen<br />

zweiten Platz und den damit verbundenen<br />

direkten Verbleib in der Liga A. Ein Remis<br />

hätte Österreich dabei schon gereicht.<br />

Beim Startelf-Debüt von Lilli Purtscheller,<br />

die erst im April beim 2:0-Testspielerfolg über<br />

Tschechien ihr überhaupt erstes Länderspiel<br />

für Rot-Weiß-Rot absolvierte, erwischten die<br />

Österreicherinnen einen optimalen Start. Nach<br />

Assist von eben jener Lilli Purtscheller netzte<br />

Eileen Campbell zur frühen Führung in der<br />

neunten Minute. „Lilli hat das auf den Platz<br />

gebracht, was wir von ihr erwartet hatten –<br />

dass sie mutig und dynamisch ist, ihre Vorstöße<br />

nach vorne macht und auch defensiv<br />

konzentriert mitarbeitet. Dazu kann ich ihr nur<br />

gratulieren“, befand auch Irene Fuhrmann. Für<br />

die Vorentscheidung und das 2:0 durch die<br />

eingewechselte Katharina Schiechtl ließ sich<br />

die <strong>ÖFB</strong>-Elf bis in die Schlussminuten Zeit,<br />

der 1:2-Anschlusstreffer der Norwegerinnen<br />

in der Nachspielzeit blieb ohne Folgen.<br />

Durch den dritten Sieg im sechsten Gruppenspiel<br />

fixierte die Fuhrmann-Elf den anvisierten<br />

zweiten Platz und startet damit auf<br />

dem Weg zur Euro 2025 in der Schweiz auch<br />

im Frühjahr 2024 aus der Liga A in die European<br />

Qualifiers.<br />

„Hätte mir jemand vor der Gruppenphase<br />

gesagt, dass wir am Ende auf Platz zwei<br />

stehen, hätte ich es wahrscheinlich belächelt.<br />

Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen.<br />

Wir haben gesehen, wozu das Team im Stande<br />

ist“, so eine stolze Manuela Zinsberger.<br />

„Es ist sensationell, dass wir am Ende<br />

mit zehn Punkten auf Tabellenplatz zwei stehen.<br />

Das zeugt von unserer stetigen Entwicklung<br />

und ist das, was wir gerne mit in das<br />

Jahr 2024 nehmen“, so die Teamchefin zum<br />

Abschluss des Jahres 20<strong>23</strong>, an dessen Beginn<br />

mit den Niederlanden und Belgien bereits<br />

zwei weitere Top-Teams (erstmalig) besiegt<br />

werden konnten.<br />

Zufrieden resümiert daher auch <strong>ÖFB</strong>-<br />

Präsident Klaus Mitterdorfer, der das Team<br />

beim Auftakt in Norwegen vor Ort unterstützte,<br />

den Herbst: „Wir haben in diesem neuerschaffenen<br />

Bewerb einmal mehr gesehen,<br />

dass unser Frauen-Nationalteam mit den<br />

großen Nationen mithalten kann, sich nicht<br />

auf den Erfolgen der vergangenen Europameisterschaften<br />

ausruht, sondern die Entwicklung<br />

auf allen Ebenen stetig vorantreibt.<br />

Noch mehr hat mich in diesem Herbst gefreut,<br />

dass auch die Fans in Österreich diese Leistungen<br />

anerkennen und für eine herausragende<br />

Unterstützung gesorgt haben. Dieses<br />

Momentum gilt es in das Jahr 2024 mitzunehmen,<br />

wenn in den European Qualifiers<br />

die nächsten Top-Nationen auf unser Frauen-<br />

Nationalteam warten.“<br />

Im Februar 2024 wird das Frauen-Nationalteam<br />

in das neue Jahr starten. Die Testspielgegnerinnen<br />

für den Jahresauftakt sollen<br />

im Verlauf des Winters fixiert werden. Die<br />

ersten Pflichtspiele der European Qualifiers<br />

warten dann ab April auf das Frauen-Nationalteam.<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (2)<br />

Im Viola Park in Wien-Favoriten<br />

wurde das Team von einer Rekordkulisse<br />

gefeiert.<br />

Eileen Campbell erzielte beim<br />

Sieg über Norwegen ihren Premieren-Treffer<br />

für Österreich.<br />

UEFA WOMEN´S<br />

NATIONS<br />

LEAGUE<br />

Gruppe A2 Sp. S U N TV P<br />

1. FRA 6 5 1 0 9:1 16<br />

2. AUT 6 3 1 2 7:8 10<br />

3. NOR 6 1 2 3 9:8 5<br />

4. POR 6 1 0 5 5:13 3<br />

30<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


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FRAUEN NATIONALTEAM<br />

TEXT JONAS DORMANN<br />

Die stille Leaderin<br />

Leaderfigur: Verena<br />

Hanshaw, hier<br />

beim Match auswärts<br />

in Portugal.<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />

des Nationalteams<br />

Seit 2011 schnürt Verena Hanshaw ihre Schuhe für das<br />

Frauen-Nationalteam. Auch ohne WM-Teilnahme wird das<br />

Jahr 20<strong>23</strong> für die 29-Jährige ein besonderes bleiben, denn<br />

ausgerechnet beim Rekordspiel im Viola Park absolvierte<br />

die Wienerin ihr 100. Länderspiel für Rot-Weiß-Rot.<br />

Mit aktuell 104 Länderspielen zählt<br />

Verena Hanshaw seit diesem<br />

Spätsommer zu jenen sechs Nationalteamspielerinnen,<br />

die den<br />

Club der 100er erreicht haben.<br />

Die 29-jährige Wienerin reiht sich<br />

damit an die Seite von Rekordspielerin Sarah<br />

Puntigam (140), Carina Wenninger (127),<br />

Sarah Zadrazil (115), Nina Burger (109) und<br />

Laura Feiersinger (110) ein.<br />

Den großen Traum vom Profifußball hat<br />

die Verteidigerin dabei schon in jungen Jah-<br />

32<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


en gelebt und forciert: „Für mich war ganz<br />

früh klar, dass ich ins Ausland gehen will und<br />

auch muss, wenn ich im Profifußball etwas<br />

erreichen will. Ich habe im LAZ lange Zeit<br />

bei den Burschen gespielt, davon habe ich<br />

sicher viel profitiert“, blickt Hanshaw, die ihre<br />

Jugend im Wiener Norden verbrachte, auf<br />

ihre Anfänge zurück. Nach nur einem Jahr<br />

im Erwachsenenfußball beim USC Landhaus<br />

wagte die damals 16-Jährige den Sprung<br />

nach Deutschland. Tanja Schulte, die heutige<br />

sportliche Leiterin des spusu SKN St. Pölten<br />

und damalige Trainerin des Herforder SV,<br />

scoutete die junge Verena Hanshaw damals<br />

bei einem Nachwuchs-Ländermatch und<br />

holte sie schließlich nach Nordrhein-Westfalen.<br />

„Wir sind heute noch gute Freunde<br />

und immer wieder im Austausch“, verrät<br />

Hanshaw.<br />

Eine Entscheidung, auf die sie heute<br />

noch zufrieden zurückblickt: „Ob ich denselben<br />

frühen Weg ins Ausland heute wieder<br />

einschlagen würde, kann ich nicht sagen. Es<br />

ist immer ein großer Schritt für ein junges<br />

Mädchen, früh von daheim wegzugehen.<br />

Damals gemeinsam mit Laura (Feiersinger,<br />

Anm. d. Red.) diesen Schritt zu wagen, hat<br />

mir sehr geholfen. Ich habe es aber nie<br />

bereut. Einzig den Schulabbruch bedauere<br />

ich ein wenig, das würde ich heute anders<br />

machen“, so Hanshaw, die sich sicher ist,<br />

dass es für die heutige Generation junger<br />

Spielerinnen „einfacher ist, weil man heutzutage<br />

bessere Chancen hat, in einer Akademie<br />

auf hohem Niveau zu trainieren und<br />

sich zu entwickeln.“<br />

Der vor vielen Jahren eingeschlagene<br />

Weg hat die Linksverteidigerin heuer erstmals<br />

mit ihrem Club Eintracht Frankfurt, wo<br />

sie seit 2018 unter Vertrag steht, in die Gruppenphase<br />

der UEFA Women´s Champions<br />

League geführt. „Den Traum von der großen<br />

Fußballbühne habe ich schon immer gelebt.<br />

Es bedeutet mir persönlich viel und macht<br />

mich stolz, heute sagen zu können, dass ich<br />

die große Bühne Champions League erreicht<br />

und erlebt habe. Auch wenn es extrem anstrengend<br />

ist, hat sich all der Aufwand gelohnt“,<br />

schwärmt Hanshaw, deren Eintracht<br />

es im ersten Heimspiel direkt mit Titelverteidiger<br />

Barcelona zu tun bekam.<br />

Die Frage nach dem persönlichen Highlight<br />

in diesem Jahr stellt sich für die 104-fache<br />

Teamspielerin dennoch nicht. „Das<br />

Heimspiel gegen Frankreich im Viola Park<br />

Im Nationalteam wird Hanshaw<br />

(unten mit Laura Feiersinger)<br />

aufgrund ihrer empathischen<br />

Art geschätzt.<br />

Zum 100. Länderspiel<br />

gab es Geschenke<br />

von Präsident Mitterdorfer<br />

und Sportdirektor<br />

Schöttel.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

war ganz eindeutig der Höhepunkt in diesem<br />

Jahr. Ich habe früher auf den Nebenplätzen<br />

der Generali Arena trainiert. Die Partie war<br />

für mich wie ein „Nachhausekommen“. Dazu<br />

der Zuschauerrekord mit über 10.000 Fans.<br />

Das war in allen Belangen besonders.“<br />

Besonders ist auch gewiss jene Wertschätzung,<br />

welche die Wienerin im Kreis des<br />

Nationalteams genießt. Dort, wo sie trotz<br />

ihrer Erfahrungen und Erfolge nicht nach der<br />

großen Aufmerksamkeit giert, sondern für<br />

ihre empathische Art als ruhige Leaderin<br />

geschätzt und respektiert wird. „Für mich<br />

war das große Rampenlicht nie von Bedeutung.<br />

Mir ist wichtig, meinen Teil im Team<br />

beizutragen. Anerkennung und Wertschätzung<br />

sind schön und es gibt einem ein gutes<br />

Gefühl. Mir ist aber wichtiger, zu meinen<br />

Mitspielerinnen einen guten Draht zu haben.<br />

Ich denke, ich bin ein einfühlsamer Mensch<br />

und habe ein gutes Gespür dafür, wie es<br />

jemandem geht. Ich glaube, ich werde in<br />

Frankfurt nicht ohne Grund die „Mama“<br />

genannt. Aber ich mag das und denke, diese<br />

Rolle braucht es in einem Team auch.“<br />

Eine entscheidende Rolle hat Hanshaw<br />

mit dem Frauen-Nationalteam auch in der<br />

Gruppenphase der UEFA Women´s Nations<br />

League gespielt. Der neuerschaffene Wettbewerb<br />

kommt bei der Wahl-Frankfurterin<br />

gut an: „Ich finde das System und auch den<br />

Zeitpunkt genau richtig, weil der Frauenfußball<br />

riesige Schritte vorwärts macht. Jede<br />

Spielerin will Partien auf hohem Niveau gegen<br />

gute Gegner und vor großen Kulissen<br />

spielen, auch wenn es durch die Doppelbelastung<br />

von Club- und Nationalteamfußball<br />

immer intensiver wird. Auch für<br />

die Liga B und C ist es ein Mehrwert<br />

und Gewinn, weil es auch dort für<br />

mehr Spannung und Entwicklung<br />

sorgt.“<br />

Ernst wird es für Hanshaw<br />

und die <strong>ÖFB</strong>-Elf erst wieder ab<br />

April 2024, wenn die European<br />

Qualifiers starten. Für Spielerinnen<br />

und Fans heißt das abermals<br />

Spiele gegen Top-Nationen<br />

wie England oder Deutschland.<br />

Wunschgegner gibt es für<br />

Verena Hanshaw dabei nicht:<br />

„Da habe ich keine Präferenzen,<br />

ich freue mich vielmehr auf<br />

alles, was kommt und lasse<br />

mich überraschen.“<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 33


U21<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Verteidiger mit<br />

Bonuspunkt<br />

<strong>ÖFB</strong>/VRANOVSKY (2)<br />

Paul Koller schoss das U21-Nationalteam<br />

im November mit einem<br />

Doppelpack zum Sensationssieg<br />

gegen Frankreich. Mit seinen drei<br />

Treffern war er zudem bester U21-<br />

Torschütze im Herbst. Dabei fing<br />

das Jahr für ihn unglücklich an.<br />

Lautstarke Unterstützung, tosender<br />

Applaus und am Ende Standing Ovations.<br />

Die Stimmung in der Innviertel<br />

Arena Ried hätte an diesem 17. November<br />

nicht besser sein können. So<br />

richtig realisieren, was da gerade passierte,<br />

konnte wohl niemand der 2.655 Fans<br />

im Stadion. Das U21-Nationalteam, das nach<br />

der 0:1-Niederlage im Oktober in Slowenien<br />

schwer in die Kritik geraten war, zeigte gegen<br />

die Millionentruppe aus Frankreich eine sensationelle<br />

Leistung und gewann am Ende<br />

hochverdient mit 2:0. Mit knapp 380 Millionen<br />

Euro ist das französische U21-Team um<br />

100 Millionen Euro „wertvoller“ als das <strong>ÖFB</strong>-<br />

34<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Nationalteam. Das österreichische U21-Team<br />

besitzt hingegen einen Marktwert von etwa<br />

20 Millionen Euro (alle Summen laut transfermarkt.at).<br />

Doch an diesem kalten Novemberabend<br />

war davon nichts zu sehen. Die Auswahl von<br />

Teamchef Werner Gregoritsch ließ die Franzosen<br />

nicht zur Entfaltung kommen, traf<br />

selbst durch Christoph Lang, Yusuf Demir,<br />

Manuel Polster und Bernhard Zimmermann<br />

gleich viermal die Stange. Mann des Abends<br />

in Ried war Altach-Verteidiger Paul Koller,<br />

der beide Treffer erzielte. „Es war natürlich<br />

geil, dass ich da zwei Tore gemacht habe.<br />

Die Torgefahr ist sicher ein Bonuspunkt für<br />

einen Innenverteidiger, kann vielleicht nicht<br />

jeder“, so Koller selbst.<br />

Medial wurde die Qualifikation für die<br />

UEFA U21 EURO 2025 in der Slowakei bereits<br />

abgeschrieben. Beirren lassen hat sich<br />

die Gregoritsch-Auswahl davon aber nicht,<br />

wie Koller sagt: „Das Wichtigste war, dass<br />

wir bei uns geblieben sind. Wir haben immer<br />

gewusst, welches Potenzial wir haben. Das<br />

haben wir auf den Platz gebracht und jedem<br />

bewiesen, was wir für ein Team sind.“<br />

Verletzung zum Start<br />

Dabei begann das Länderspieljahr für Koller<br />

mit einem Rückschlag. Im ersten Lehrgang<br />

20<strong>23</strong> zog er sich einen Einriss des Syndesmosebandes<br />

im linken Sprunggelenk zu.<br />

„Ich habe im Training einen Schuss abgeblockt,<br />

da ist es passiert“, erinnert sich der<br />

Abwehrspieler. Dadurch verpasste er einen<br />

Großteil der Frühjahrsrunde bei seinem damaligen<br />

Verein, dem GAK, mit dem er um<br />

den Aufstieg in die Bundesliga kämpfte.<br />

„Natürlich war es nicht schön, dass ich einige<br />

Spiele zuschauen musste. Aber ich habe<br />

immer nur daran gedacht, schnellstmöglich<br />

zurückzukommen“, sagt er. Am Ende der<br />

Saison verpasst der gebürtige Judenburger<br />

mit dem GAK denkbar knapp den Aufstieg<br />

in die Bundesliga.<br />

Ihm selbst gelingt dieser Schritt. Er unterschreibt<br />

einen Vertrag in Vorarlberg beim<br />

Cashpoint SCR Altach. „Es war für mich<br />

persönlich ganz wichtig, dass ich den Sprung<br />

in die Bundesliga geschafft habe. Natürlich<br />

wäre es für mich als Steirer lässig gewesen,<br />

mit dem GAK in die Bundesliga aufzusteigen,<br />

aber es hat leider nicht sollen sein. Ich hoffe,<br />

Doppel-Torschütze gegen<br />

Frankreich: Paul Koller.<br />

UEFA U21<br />

EURO 2025 –<br />

QUALIFIKATION<br />

Gruppe H Sp. S U N TV P<br />

1. FRA 4 3 0 1 15:3 9<br />

2. SLO 4 3 0 1 6:5 9<br />

3. AUT 4 2 1 1 5:2 7<br />

4. BIH 4 1 0 3 4:7 3<br />

5. CYP 4 0 1 3 2:15 1<br />

Die nächsten Spiele:<br />

Österreich – Zypern<br />

Di., 26. März 2024<br />

Bosnien-Herzegowina –<br />

Österreich<br />

Fr., 6. September 2024<br />

dass sie in dieser Saison aufsteigen“, so der<br />

kopfballstarke Verteidiger.<br />

Auch im Ländle etabliert sich Koller<br />

umgehend als Stammspieler, ist aus der<br />

Startelf der Altacher kaum wegzudenken.<br />

„Ich denke, dass ich das Niveau der Bundesliga<br />

sehr schnell adaptieren konnte und<br />

gleich meine Leistung gebracht habe.“ Ganz<br />

zufrieden ist er aber nicht: „Der Saisonstart<br />

war in Ordnung. In den letzten Runden<br />

waren wir zu inkonstant.“ Eine Aussage, die<br />

Koller auch genauso auf das U21-Team beziehen<br />

könnte.<br />

Wechselhafter Herbst<br />

Mit einer Serie von acht ungeschlagenen<br />

Spielen starteten Kapitän Braunöder, Koller<br />

und Co. im September in die EURO-Quali.<br />

Um dann im ersten Spiel mit dem 1:1 auf<br />

Zypern gleich einmal einen Rückschlag zu<br />

erleiden. Er denke nicht, dass sie das Spiel<br />

zu locker genommen hätten, sagt Koller. „Mit<br />

dem verschossenen Elfer und der direkt<br />

folgenden roten Karte ist schon viel gegen<br />

uns gelaufen. Aber nachdem wir geführt<br />

haben, waren wir einfach zu naiv.“ Nach dem<br />

2:0-Heimsieg gegen Bosnien stand im Oktober<br />

das wichtige Auswärtsspiel in Slowenien<br />

auf dem Programm. Wenige Tage zuvor<br />

gab es mit der 1:2-Pleite (Tor Koller) im Test<br />

gegen Norwegen die erste Niederlage des<br />

U21-Teams seit Juni 2022.<br />

„Wir wussten, wie schwierig es in Slowenien<br />

wird. Sie sind der direkte Konkurrent<br />

im Kampf um die EURO-Teilnahme. Das<br />

Gegentor direkt nach der Pause war ein<br />

Schlag ins Gesicht. Gegen so eine konterstarke<br />

Mannschaft war das an dem Tag nicht<br />

mehr zu drehen“, sagt der Linksfuß. Die<br />

Enttäuschung nach dem 0:1 und dem nächsten<br />

Rückschlag in der Quali war groß. „Das<br />

tat schon richtig weh. Die Fassungslosigkeit<br />

und Leere nach dem Match in der Kabine<br />

war riesig.“<br />

Doch mit dem Sieg über Frankreich hat<br />

es das U21-Team im kommenden Jahr selbst<br />

in der Hand, sich für die EURO zu qualifizieren.<br />

„Es ist unser großes Ziel. Die Frankreich-<br />

Partie muss unser Maßstab sein. Wir müssen<br />

furchtlos auftreten und unser Spiel<br />

durchziehen. Dann bin ich mir sicher, dass<br />

wir eine noch größere Feier erleben als nach<br />

dem Sieg gegen Frankreich.“<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 35


NACHWUCHS<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Zwölf Spiele, neun Siege, drei Unentschieden<br />

und keine Niederlage. Mit dieser eindrucksvollen<br />

Bilanz schlossen die vier<br />

<strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams ihre jeweiligen<br />

Quali-Runden im Herbst ab.<br />

Für ein Novum sorgte dabei das U19-<br />

Nationalteam (JG 2005) von Teamchef Oliver<br />

Lederer, das mit nur einem erzielten Treffer, aber<br />

ohne Gegentor, Gruppensieger des Mini-Turniers<br />

in Montenegro wurde und sich gegen die Gastgeber,<br />

Wales und England durchsetzen konnte.<br />

Highlight dabei war das torlose Remis im abschließenden<br />

Match gegen England, das nicht nur den<br />

Gruppensieg bedeutete, sondern für die „Young<br />

Lions“ das Ausscheiden als Gruppendritter.<br />

„Ich bin unfassbar stolz auf die Spieler und<br />

das gesamte Team. Dass wir in dieser anspruchsvollen<br />

Gruppe am Ende ungeschlagen als Gruppensieger<br />

aufsteigen, ist der Lohn für die harte<br />

Arbeit, die wir nicht nur in diesem Lehrgang,<br />

sondern in den letzten eineinhalb Jahren geleistet<br />

haben“, so Lederer.<br />

Dass es bis zur Teilnahme an der UEFA U19<br />

EURO 2024 noch ein weiter Weg ist, ist dem<br />

Teamchef und seinen Spielern aber bewusst. „Wir<br />

heben jetzt nicht ab, wissen auch, wo wir uns<br />

noch steigern müssen“, sagt der U19-Teamchef.<br />

19 Spiele sind die Talente des Jahrgangs 2005<br />

mittlerweile ungeschlagen. Eine Serie, die im<br />

März in der Eliterunde fortgesetzt werden soll.<br />

„Das ist eine phänomenale Leistung“, so Lederer.<br />

Stolz konnte auch Lederers Teamchefkollege<br />

Martin Scherb sein, der sich mit seinem U17-<br />

Nationalteam (JG 2007) in der ersten Quali-Runde<br />

in Georgien auf dem Weg zur UEFA U17 EURO<br />

2024 gegen die Gastgeber, Litauen und Dänemark<br />

durchsetzen konnte.<br />

„Wir haben gegen unangenehme Gegner<br />

drei starke Spiele abgeliefert. Wir haben uns von<br />

keinem Widerstand aus der Bahn werfen lassen“,<br />

so Scherb. Nach Siegen gegen Georgien und Litauen<br />

stand das U17-Team nach zwei Spielen mit<br />

einem Bein in der Eliterunde. Aufgrund der anderen<br />

Ergebnisse musste zum Abschluss gegen<br />

Dänemark aber ein Punktgewinn her. Doch dann<br />

lag das U17-Team gegen Dänemark zur Pause<br />

bereits mit 0:2 zurück. Die Scherb-Auswahl gab<br />

sich aber nicht auf und kam nach einer starken<br />

zweiten Halbzeit noch zu einem 2:2, das am Ende<br />

den ersten Gruppenplatz bedeutete.<br />

„Alle Spieler, die dabei waren, haben in jeder<br />

Sekunde alles gegeben. Alle haben ihre Leistung<br />

gebracht. Dann ist so ein Gruppensieg möglich.<br />

Das gibt uns viel Kraft für die künftigen Aufgaben.<br />

Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges“,<br />

sagt der U17-Teamchef.<br />

U19<br />

Goldene<br />

Vier <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams bestritte<br />

runde auf dem Weg zu den jeweilige<br />

Teams qualifizierten sich als Grup<br />

Dabei gab es keine<br />

U17 MÄDELS<br />

36<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


<strong>ÖFB</strong> (3)<br />

r Herbst<br />

n im Herbst die erste Qualifikationsn<br />

Europameisterschaften – und alle<br />

pensieger für die zweite Runde.<br />

einzige Niederlage.<br />

U17<br />

U19 MÄDELS<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />

Weiße Weste<br />

Eine noch eindrucksvollere Bilanz können die<br />

beiden Frauen-Nachwuchsteams aufweisen,<br />

die alle ihre sechs Quali-Spiele gewannen. Das<br />

U19 Frauen-Nationalteam (JG 2005) von Teamchef<br />

Hannes Spilka bestritt in der ersten Quali-Runde<br />

ein Mini-Turnier in Österreich und<br />

feierte in Wiener Neustadt Siege gegen Montenegro<br />

(3:0), Polen (4:0) und Dänemark (2:1).<br />

„Ich bin natürlich stolz und überglücklich.<br />

Wir wollten den Gruppensieg, wollten alle drei<br />

Spiele gewinnen, und das ist uns durch eine<br />

überragende Teamleistung gelungen“, so der<br />

Teamchef. Spilka geht nach der erfolgreichen<br />

ersten Quali-Hürde sogar noch einen Schritt<br />

weiter. „Ich blicke extrem positiv auf die zweite<br />

Quali-Runde – ganz egal, welche Gegner<br />

die Auslosung bringt. Ich traue mich zu behaupten,<br />

dass wir an der Spitze angekommen sind<br />

und jeden Gegner schlagen können. Aber<br />

natürlich wissen wir, wo wir herkommen und<br />

was es braucht, um erfolgreich zu sein. Das<br />

werden wir auch niemals vergessen“, sagt er.<br />

Die U19-Frauen steuern damit der bereits<br />

zweiten EURO-Teilnahme in Folge entgegen.<br />

„Wir schaffen es immer wieder, dass die Mannschaft<br />

topvorbereitet ist, dass die Spielerinnen<br />

genau wissen, worum es geht“, freut sich der<br />

Teamchef.<br />

Ein Prestigeerfolg gelang dem U17 Frauen-<br />

Nationalteam (JG 2007) von Teamchef Patrick<br />

Haidbauer, das beim Mini-Turnier in Deutschland<br />

gegen die DFB-Auswahl einen klaren<br />

3:0-Sieg feiern konnte und damit bereits nach<br />

dem zweiten Match die Qualifikation für die<br />

zweite Quali-Runde fixieren konnte. „So gut<br />

dieses Ergebnis am Papier aussieht, so viel<br />

Arbeit steckt dahinter. Wir hatten eine enorme<br />

Energie am Platz und haben sehr intensiv<br />

gespielt“, so Haidbauer nach dem Sieg.<br />

Neben dem Erfolg feierte die Haidbauer-<br />

Auswahl ein 8:0 gegen Rumänien und ein 2:1<br />

gegen die Ukraine. „Mit diesem Gesamt-Torverhältnis,<br />

den neun Punkten und auch dem<br />

Sieg über Deutschland haben wir sicherlich ein<br />

kleines Ausrufezeichen gesetzt und können<br />

stolz auf die Leistungen in dieser Qualifikationsrunde<br />

sein“, so der Teamchef.<br />

Im Dezember wird es für die vier <strong>ÖFB</strong>-<br />

Teams spannend. Dann werden in Nyon die<br />

zweiten Quali-Runden für den März ausgelost.<br />

Nach den bisherigen Leistungen ist für alle<br />

Teams eines klar: Sie wollen die Ergebnisse<br />

aus dem Herbst bestätigen. Vielleicht kann<br />

dann auch über einen Goldenen März gejubelt<br />

werden.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 37


WU20<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

Wenn Träume<br />

wahr werden<br />

Die U20 konnte sich mit einem 6:0<br />

im Play-off gegen Island als erstes<br />

<strong>ÖFB</strong> Frauen-Nationalteam für eine<br />

WM qualifizieren. „Wir waren bereits<br />

weg und die Weltmeisterschaft<br />

abgehakt“, sagte Teamchef Hannes<br />

Spilka. Der <strong>ÖFB</strong> CORNER berichtet,<br />

wie sich eine vertane Chance neu<br />

ergab und souverän genutzt wurde.<br />

Der Fußball hat ganz besondere Geschichten<br />

zu bieten. Eine davon<br />

wurde in diesem Dezember von den<br />

Spielerinnen des <strong>ÖFB</strong> U20-Frauen-<br />

Nationalteams geschrieben. Dass<br />

die Geschichte noch ein Happy End,<br />

nämlich die historische Qualifikation für die<br />

WM in Kolumbien bringt, ist aber auch einer<br />

unerwarteten Aktion der UEFA zu verdanken.<br />

Doch eins nach dem anderen.<br />

Im Juli 20<strong>23</strong> nimmt das Team von Hannes<br />

Spilka an der Endrunde der UEFA<br />

Women´s Under 19 EURO teil. Nach einem<br />

0:6 gegen Deutschland, einem 1:0 gegen<br />

die Niederlande und einem 3:3 gegen Belgien<br />

wird Österreich Gruppen-Dritter, womit<br />

der Halbfinaleinzug und die damit verbundene<br />

Qualifikation für den U20 Women´s<br />

World Cup 2024 knapp verpasst wird. Im<br />

Oktober kommt es dann zum Paukenschlag.<br />

Die UEFA verkündet, dass das Teilnehmerfeld<br />

von 16 auf 24 Teams aufgestockt wird. Rotweiß-rot<br />

bekommt in einem Play-off-Spiel<br />

gegen Island, den zweiten Gruppen-Dritten<br />

38<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


der EM, die Chance, doch noch zur WM zu<br />

fahren. Die Partie wird auf neutralem Boden<br />

im Mini Estadi im spanischen Salou ausgetragen.<br />

„Wir waren schon weg und haben diese<br />

Weltmeisterschaft eigentlich abgehakt. Jetzt<br />

lebt der Traum wieder“, betonte der Teamchef.<br />

Und den zweiten Matchball konnte sein Team<br />

am 4. Dezember dann auch eindrucksvoll verwerten.<br />

„Dieses Team ist wie eine Familie“<br />

Österreichs Kickerinnen des Jahrgangs<br />

2004/2005 setzen sich durch einen Hattrick von<br />

Nicole Ojukwu, einen Doppelpack von Alisa<br />

Ziletkina und ein Elfmeter-Tor von Isabel Aistleitner<br />

6:0 gegen die Altersgenossinen aus<br />

Island durch. „Ich kann gar nicht in Worte fassen,<br />

was ich gerade fühle. Es ist einfach ein Wahnsinn,<br />

echt ein Traum. Ich bin froh, dass ich der<br />

Mannschaft mit meinen drei Toren helfen konnte.<br />

Wir sind als ein Team aufgetreten, jede hat<br />

für jede gekämpft und alles reingehaut“, so<br />

Ojukwu. Kapitänin Lainie Fuchs führt an: „Es<br />

ist überwältigend, dass wir das geschafft haben.<br />

Dieses Team ist wie eine Familie. Es ist großartig,<br />

dass diese Reise weitergeht und uns zu<br />

einer WM-Endrunde führt.“<br />

In Spanien mit dabei war auch <strong>ÖFB</strong>-Sportdirektor<br />

Peter Schöttel, den nicht nur die Leistung<br />

der U20 und die erste erfolgreiche Qualifikation<br />

eines <strong>ÖFB</strong> Frauen-Nationalteams für<br />

eine WM, sondern auch die Stimmung auf der<br />

Tribüne begeisterte: „Das ist natürlich eine<br />

Unbeschreiblicher Jubel<br />

im spanischen Salou<br />

nach der geglückten<br />

Qualifikation für die WM<br />

2024 in Kolumbien.<br />

tolle Geschichte für den Verband. Dieser Erfolg<br />

spiegelt auch den Aufschwung im österreichischen<br />

Frauenfußball wider. Ich bin auch von<br />

den Familienangehörigen begeistert, die auf<br />

der Tribüne eine richtige Party gefeiert haben.<br />

Es war ein Spiel, das einen klaren und verdienten<br />

Sieger hervorgebracht hat, was uns eine<br />

Riesen-Freude bereitet.“ Teamchef Spilka sagt:<br />

„Es war wieder ein Wahnsinn. Die Fans von<br />

dieser Truppe, die Eltern, die Freunde und Bekannten<br />

– sie haben uns nach vorne gepusht<br />

und für eine echte Heimspiel-Atmosphäre gesorgt.<br />

Das hat sich auf das Spielfeld übertragen.“<br />

„Wollen auch bei der WM alles geben“<br />

Die WM-Endrunde in Kolumbien findet von 31.<br />

August bis 22. September 2024 statt. „Nachdem<br />

wir uns über die EM nicht für die WM<br />

qualifiziert haben war die Enttäuschung natürlich<br />

riesengroß. Dass wir noch einmal die Chance<br />

bekommen und genutzt haben, ist ein Wahnsinn.<br />

Jetzt wollen wir auch bei der WM alles<br />

geben und bestmöglich abschneiden“, blickt<br />

Teamspielerin Anna Holl bereits nach vorne.<br />

„Wir müssen erst einmal überlegen, was es<br />

heißt, zu einer WM zu fahren. Das kennen wir<br />

alle noch nicht. Die Vorfreude ist aber natürlich<br />

bereits riesengroß“, so Spilka. So sieht es auch<br />

seine Kapitänin Fuchs: „Ich glaube, dass jede<br />

junge Fußballerin davon träumt, einmal an einer<br />

WM teilzunehmen. Wir sind unglaublich stolz,<br />

dass wir das geschafft haben und genießen<br />

das jetzt.“<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 39<br />

<strong>ÖFB</strong>/KARACAM (4)


INFRASTRUKTUR<br />

TEXT IRIS STÖCKELMAYR<br />

Grünes Licht für<br />

Baustart des<br />

<strong>ÖFB</strong>-Campus<br />

Der <strong>ÖFB</strong> und<br />

seine Nationalteams<br />

erhalten<br />

2025<br />

eine gemeinsame<br />

Heimat.<br />

Nach einer<br />

mehrjährigen<br />

Planungsphase<br />

starten im<br />

Jänner die<br />

Bauarbeiten<br />

für das<br />

historische<br />

Infrastrukturprojekt.<br />

Nach einem sportlich erfolgreichen<br />

Jahr 20<strong>23</strong> kann der <strong>ÖFB</strong> zum Jahresabschluss<br />

weitere positive Neuigkeiten<br />

vermelden. Die Weichen<br />

für das Infrastrukturprojekt „<strong>ÖFB</strong>-<br />

Campus“ in der Wiener Seestadt<br />

sind nun endgültig gestellt. Nach der erfolgten<br />

Unterfertigung der Förderverträge durch<br />

Bund und Stadt wird der Spatenstich für das<br />

Leuchtturmprojekt im Jänner 2024 erfolgen.<br />

„Ich freue mich sehr und bin dankbar,<br />

dass auch in den ‚Schlussminuten‘ alle Kräfte<br />

gebündelt wurden, um dieses historische<br />

Projekt für den <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams<br />

Realität werden zu lassen. Mein Dank gilt<br />

allen Projektpartnern für die konstruktive und<br />

lösungsorientierte Zusammenarbeit, durch<br />

die solch ein Großprojekt erst ermöglicht<br />

werden kann. Vizekanzler und Sportminister<br />

Werner Kogler, Sport-Stadtrat Peter Hacker<br />

und Finanzminister Magnus Brunner haben<br />

durch ihr klares Commitment gemeinsam<br />

mit ihren Teams einen maßgeblichen Anteil<br />

daran, die Zukunft des österreichischen Fußballs<br />

auf allen Ebenen nachhaltig und erfolgreich<br />

mitzugestalten“, so <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />

Mitterdorfer.<br />

CHRISTIANFUERTHNER / MA18<br />

Schulterschluss<br />

mit Bund und Stadt<br />

„Eines der größten Sport-Infrastrukturprojekte<br />

der letzten Jahrzehnte nimmt nach<br />

dreijähriger Planung und intensiver Prüfung<br />

seit heute konkrete Formen an: Baubeginn<br />

für das <strong>ÖFB</strong>-Trainingszentrum in Wien-Aspern!<br />

Als Sportminister freut es mich, dass<br />

wir als Fördergeber, in Abstimmung mit dem<br />

Finanzministerium und gemeinsam mit der<br />

Stadt Wien, dazu beitragen können, dass<br />

unsere zehn Fußball-Nationalteams in spätestens<br />

zwei Jahren eine eigene Homebase<br />

bekommen. Trainieren, schlafen, essen, Trainingsumfeldbetreuung<br />

an einem Ort – so<br />

wie das in den meisten europäischen Fußballnationen<br />

Best Practice ist. Wien-Aspern<br />

wird für ganze Generationen von Fußballerinnen<br />

und Fußballern zu einem Stück Heimat<br />

werden und so auch identitätsstiftend wirken,<br />

womit die Grundlage für weitere sportliche<br />

Erfolge gelegt sein dürfte. Mich persönlich<br />

begeistert, dass den Belangen des<br />

Umwelt- und Klimaschutzes speziell in den<br />

Bereichen Energiegewinnung und Ressourcenschonung<br />

große Bedeutung beigemessen<br />

wurde“, sagt Vizekanzler und Sportminister<br />

Werner Kogler.<br />

40<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Die Seestadt Wiens im<br />

22. Gemeindebezirk wird<br />

ab 2025 durch das Kompetenzzentrum<br />

des <strong>ÖFB</strong><br />

weiter aufgewertet.<br />

» Mit dieser modernen<br />

Trainings-<br />

Infrastruktur setzen<br />

wir den nächsten<br />

Schritt für erfolgreichen<br />

Fußball in<br />

Österreich! «<br />

„Ich freue mich, dass der <strong>ÖFB</strong> seinen<br />

Campus in der Seestadt Aspern errichtet.<br />

Es ist ein schönes Zeichen für die Stadt, den<br />

Bezirk und unser Stadtentwicklungsgebiet.<br />

Das neue Trainingszentrum und die Geschäftsstelle<br />

werden Verbesserungen für<br />

alle Nationalteams und Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des <strong>ÖFB</strong> bringen, und ein Teil<br />

wird auch von den Kindern und Jugendlichen<br />

der Donaustadt genutzt werden können. Ich<br />

bedanke mich bei Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />

seinen Vorgängern Leo Windtner und<br />

Gerhard Milletich und dem Bund für die<br />

gemeinsamen Anstrengungen und freue<br />

mich, wenn wir bald den Spatenstich in<br />

Aspern setzen können“, sagt Sportstadtrat<br />

Peter Hacker.<br />

„Mit dieser modernen Trainings-Infrastruktur<br />

setzen wir den nächsten Schritt für<br />

erfolgreichen Fußball in Österreich“, so Finanzminister<br />

Magnus Brunner. „Wir schaffen<br />

für alle Nationalteams des <strong>ÖFB</strong> bessere<br />

Trainingsbedingungen und etablieren gleichzeitig<br />

auch ein Kompetenzzentrum für<br />

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Trainerinnen<br />

und Trainer. An diesem Erfolgsprojekt<br />

arbeiten Bund, Stadt und <strong>ÖFB</strong> gemeinsam.“<br />

Das historische Infrastrukturprojekt, in<br />

dem der <strong>ÖFB</strong> und seine Nationalteams in<br />

Form eines Trainingszentrums mit angeschlossener<br />

Geschäftsstelle eine gemeinsame<br />

Heimat finden, wird auf Basis der<br />

Beschlüsse des <strong>ÖFB</strong>-Präsidiums in enger<br />

Abstimmung mit dem Bund und der Stadt<br />

Wien realisiert. Das Bauvorhaben wird von<br />

der STRABAG als Totalunternehmer umgesetzt,<br />

die Wien 3420 aspern Development<br />

AG ist eng in das Projekt eingebunden.<br />

Der <strong>ÖFB</strong>-Campus wird neben einem<br />

Kleinstadion drei weitere Rasenplätze, einen<br />

Kunstrasenplatz, Kabinen- und Funktionsräume<br />

sowie Unterbringungsmöglichkeiten<br />

auch moderne Büroräumlichkeiten umfassen.<br />

Dynamische Entwicklung<br />

Die Seestadt Wiens ist eines der größten<br />

Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in<br />

die 2030er Jahre entsteht im Nordosten<br />

Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk<br />

– eine Stadt mit Herz und Hirn,<br />

in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren<br />

Etappen werden hochwertiger Wohnraum<br />

für mehr als 25.000 Menschen und<br />

über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

entstehen. Auf dem Fundament von innovativen<br />

Konzepten wächst ein nachhaltiger<br />

Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer<br />

Wirtschaftskraft verbindet.<br />

Perfekt angebunden, zukunftsweisend geplant,<br />

vielfältig und offen – die Seestadt<br />

Aspern ist Wirtschaftsstandort von internationalem<br />

Zuschnitt und Lebenswelt zum<br />

Wohlfühlen. Als Top-Standort mitten in Europa<br />

mit bestens erschlossenen Grundstücken<br />

und einem aktiven Netzwerk innovativer<br />

Unternehmen und Institutionen ist die<br />

Seestadt für Betriebe und Unternehmen ein<br />

intelligentes Investment. Gleichzeitig finden<br />

Wohnungssuchende hier die perfekte Kombination<br />

aus Urbanität und Erholung.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 41


DIREKTION SPORT<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

Keine One-Man-Show<br />

Seit 2021 ist Günter Kreissl<br />

als „Head of Goalkeeping“<br />

für den <strong>ÖFB</strong>-Torwartbereich<br />

verantwortlich. Was genau zu<br />

seinen Aufgaben gehört, welche<br />

Vorstellungen er hat,<br />

wie er die Debatte<br />

über Österreichs<br />

Nummer eins sieht<br />

und wer für ihn<br />

der beste Goalie<br />

aller Zeiten ist,<br />

erklärt er im Gespräch<br />

mit dem<br />

<strong>ÖFB</strong> CORNER.<br />

<strong>ÖFB</strong>/KARACAM<br />

Es gibt Berufsbezeichnungen, die versteht<br />

jeder. Und dann gibt es solche,<br />

bei denen man sich im ersten Moment<br />

fragt: „Was ist das?“ Der Job von<br />

Günter Kreissl gehört wohl zur zweiten<br />

Kategorie. Neben seinen Agenden als<br />

„Gesamtleiter Projekt12“, ist der ehemalige<br />

Bundesliga-Goalie auch „Head of Goalkeeping“<br />

im <strong>ÖFB</strong>. Diese Aufgabe teilt sich, wie<br />

Kreissl erklärt, in vier Unterbereiche auf. „Die<br />

vier Bereiche sind Torwarttrainer-Ausbildung,<br />

die von Roland Goriupp geleitet wird, Nationalteams,<br />

Talenteförderung und Strategie.<br />

Günter Kreissl hat in seiner<br />

Funktion als „Head of Goalkeeping“<br />

etwa 50 österreichische<br />

Torleute im Blick.<br />

Die Teilaspekte greifen aber ineinander und<br />

es ergeben sich Synergien“, so Kreissl. Er<br />

kenne nicht nur die aktuellen Torleute aller<br />

Nationalteams, sondern auch jene, die im<br />

„Dunstkreis“ der Teams wären. „Da reden<br />

wir von etwa 50 Torleuten“, sagt er.<br />

Über die aktuelle Situation bei den Nationalteam-Torwarttrainern<br />

zeigt er sich erfreut:<br />

„Wir haben aktuell Trainer, die in ihren<br />

jeweiligen Segmenten richtig gut und engagiert<br />

sind.“ Und weiter erklärt er: „Es geht<br />

in der Trainerarbeit auch viel um Pädagogik,<br />

weil ich mit einem 15-Jährigen natürlich<br />

42<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


anders umgehen muss als mit einem 25-Jährigen.<br />

Und mit den Frauen anders als mit<br />

den Männern. Aber die Spielanforderungen<br />

sind an alle grundsätzlich gleich“, betont<br />

Kreissl, dem wichtig ist, dass er nicht als<br />

One-Man-Show gesehen wird.<br />

Unterstütz wird er von Roland Goriupp,<br />

Martin Klug und Thomas Vollnhofer. „Wir sind<br />

sozusagen das Kern-Team. Zudem werden<br />

wir thematisch immer wieder von Michael<br />

Gspurning und Werner Pentz unterstützt“,<br />

so Kreissl.<br />

„Rot-weiß-roter Weg“<br />

Aktuell wird intensiv an einem Ausbildungsweg<br />

für österreichische Torleute gearbeitet,<br />

der bereits im LAZ-Alterssegment zur Anwendung<br />

kommen soll. Dieser „rot-weißrote<br />

Weg“, wie Kreissl es nennt, trägt den<br />

Arbeitstitel „Ö1“, in Anlehnung an die österreichische<br />

Nummer eins, die sich daraus<br />

ergeben soll. Internationale Trends werden<br />

hierfür genau beobachtet, und auch der<br />

Austausch mit Teamchef Ralf Rangnick und<br />

Sportdirektor Peter Schöttel spielt eine wichtige<br />

Rolle. „Ralf Rangnick betont immer<br />

wieder, wie wichtig das Torwartspiel für ihn<br />

ist. Er und auch Peter Schöttel nehmen<br />

immer wieder an unseren Sitzungen teil.<br />

Unsere Idee ist eine sehr ganzheitliche und<br />

soll von der Torwart-Kernkompetenz, dem<br />

Tore-Verhindern, über die fußballerischen<br />

Qualitäten bis hin zur Physis und Psyche alle<br />

Aspekte abbilden.“<br />

Bei der Ausbildung müsste aber auch<br />

auf die Arbeit in den Vereinen vertraut werden.<br />

„In den Nationalteams können wir nicht<br />

die Entwickler sein“, sagt Kreissl. Dort spielen<br />

Themen wie Diagnostik und Belastungssteuerung<br />

eine wichtige Rolle: „Wir versuchen,<br />

mit der Zeit zu gehen, können aber<br />

nicht überall gleichzeitig sein. All diese Dinge<br />

stehen auf unserer Agenda und wir arbeiten<br />

sie schrittweise ab.“<br />

Natürlich wäre es sein Wunsch, dass die<br />

jungen österreichischen Goalies weiterhin<br />

Spielpraxis bekommen würden, sagt Kreissl.<br />

Aber: „Die müssen sie sich auch verdienen.<br />

Wir dürfen keinem Jungendwahn verfallen.<br />

Das kann man nicht nur strukturell angehen.“<br />

Nichts schönreden<br />

Mit der Kritik, Österreich habe seit Jahren<br />

keine echte Nummer eins, setzt sich Günter<br />

Kreissl differenziert auseinander.<br />

„Es ist nicht mein Ziel, irgendetwas<br />

schönzureden. Es wird zurecht kritisiert, dass<br />

wir seit Jahren keinen Torwart haben, der<br />

über einen längeren Zeitraum Nummer-eins-<br />

Status in einer der Topligen hatte. Aber es<br />

ist auch ein wenig unfair unseren aktuellen<br />

Torleuten gegenüber. Die Goalies, die im<br />

Nationalteam gespielt haben, haben einen<br />

guten Job gemacht. Mit Alex Schlager haben<br />

wir einen Torwart, der sich in der Rolle als<br />

Nummer eins etabliert, der Stammtorwart<br />

in der Champions League ist. Tobias Lawal<br />

und Niklas Hedl sind zwei junge Tormänner,<br />

die Stammspieler bei Traditionsvereinen sind,<br />

und Patrick Pentz spielt bisher eine tolle<br />

Saison in Dänemark, um einige Beispiele zu<br />

nennen“, so Kreissl. Zudem hätten alle Frauen-<br />

und Nachwuchsteams starke und verlässliche<br />

Torleute.<br />

Kreissl sieht sich als Bindeglied zwischen<br />

den verschiedenen Bereichen. „Ich<br />

will, dass alle in die gleiche Richtung marschieren.<br />

Dann hat meine Funktion sicherlich<br />

einen Mehrwert für den Verband“, sagt er<br />

selbst.<br />

Doch wer ist eigentlich für Günter Kreissl<br />

der beste Keeper aller Zeiten? „Ob jetzt<br />

Neuer, Courtois, Casillas oder Buffon, das<br />

ist im Endeffekt Geschmacksache. Daher<br />

sage ich Lew Yaschin. Einfach weil keiner<br />

von uns weiß, wie gut er wirklich war, aber<br />

jeder sagt, er war ein fantastischer Torwart.<br />

Vielleicht beeindrucken mich auch nur diese<br />

alten schwarz-weißen Fotos. Zumindest kann<br />

mir bei dieser Antwort niemand widersprechen.“<br />

Teamarbeit ist für Kreissl<br />

ganz entscheidend, wie hier<br />

mit Tormann-Trainer Raimund<br />

Hedl (links) und<br />

Rangnick-Assistent Peter<br />

Perchtold.<br />

» Wir dürfen<br />

keinem<br />

Jugendwahn<br />

verfallen.«<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 43


Eine aufregende Ausbildung<br />

endet mit der Urkundenverleihung.<br />

Österreich<br />

hat nun 21 neue Pro-Diplom-Trainer:innen.<br />

<strong>ÖFB</strong> / KELEMEN (6)<br />

Mit dem letzten Modul, das ganz<br />

im Zeichen der Kompetenzgespräche<br />

stand, endete im November<br />

der aktuelle Kurs zum<br />

Erhalt des UEFA Pro Diploms<br />

– der höchstmöglichen Trainerausbildung.<br />

Am Ende durften<br />

sich alle Kursteilnehmer:innen über positive<br />

Prüfungsergebnisse und den Abschluss<br />

freuen.<br />

„Die Ausbildung endet zwar mit diesem<br />

Modul, aber gleichzeitig geht es jetzt erst<br />

so richtig los“, sagt Thomas Eidler (Gesamtleiter<br />

<strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie). Es gelte, die<br />

gelernten Inhalte in der täglichen Arbeit<br />

umzusetzen. „In unserer schnelllebigen Zeit<br />

darf man den Anschluss nicht verlieren. Man<br />

muss immer offen für Neues bleiben und<br />

darf sich nicht verrückt machen lassen. Das<br />

Lernen, die Weiterentwicklung hört nie auf“,<br />

so Eidler weiter.<br />

Elitärer Kreis<br />

Österreich hat 21 neue Elitetrainer:innen.<br />

Mit der offiziellen Urkundenverleihung<br />

endete der aktuelle Kurs zum Erwerb<br />

der UEFA Pro Lizenz, der höchsten Trainerausbildung.<br />

Alle Teilnehmer:innen absolvierten<br />

den Kurs positiv.<br />

44<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


UEFA PRO DIPLOM<br />

TEXT MICHAEL GRASWALD<br />

21 Monate hat die Ausbildung vom<br />

Assessment bis zur Urkundenverleihung<br />

gedauert. „Es war ein harter Weg, wir haben<br />

den Teilnehmer:innen viel abverlangt, sie<br />

hatten extrem viel zu leisten. Aber die Balance<br />

in der Ausbildung hat, meiner Meinung<br />

nach, gut gepasst. Uns als Ausbildner war<br />

es ein besonderes Anliegen, ein Umfeld zu<br />

schaffen, in dem sich die Trainer:innen wohlfühlen<br />

und sich bestmöglich weiterentwickeln<br />

können“, sagt Franz Ponweiser (<strong>ÖFB</strong>-<br />

Trainerakademie).<br />

Kursleiter Eidler präzisiert: „Wir haben<br />

die Teilnehmer:innen aus ihrer Komfortzone<br />

herausgeholt, haben ihnen immer wieder<br />

den Spiegel vorgehalten und Dinge gemacht,<br />

die vielleicht im ersten Moment unorthodox<br />

wirkten, aber einiges bei ihnen bewegt<br />

haben. Der Trainerjob beginnt immer bei<br />

einem selbst. Das ist unser definierter Ansatzpunkt.<br />

Die Ziele der Ausbildung sind,<br />

dass die Trainer:innen mehr über Fußball,<br />

mehr über den Umgang mit Menschen und<br />

ganz besonders mehr über sich selbst lernen.<br />

Wenn wir das geschafft haben, dann<br />

bin ich hochzufrieden.“<br />

Urkundenverleihung<br />

durch <strong>ÖFB</strong>-Präsidenten<br />

Aus den Händen von <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus<br />

Mitterdorfer erhielten die 20 Trainer und eine<br />

Trainerin in der Pyramide Vösendorf ihre<br />

Urkunde zum bestandenen UEFA Pro Diplom.<br />

Eidler freut sich über die Anwesenheit<br />

des Präsidenten: „Ich weiß es sehr zu schätzen,<br />

dass sich Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />

bei all seinen Terminen, die Zeit genommen<br />

hat, um bei der Urkundenverleihung anwesend<br />

zu sein. Das zeugt von großer Wertschätzung<br />

und betont die hohe Wichtigkeit<br />

der Trainer:innen für den österreichischen<br />

Fußball.“<br />

„Wir haben in Österreich etwa 60.000<br />

Trainer:innen, darauf können wir sehr stolz<br />

sein. Das ist der Elitebereich. Es ist für den<br />

österreichischen Fußball ganz, ganz wertvoll,<br />

dass es Trainer:innen gibt, die so eine umfangreiche<br />

und fundierte Ausbildung absolvieren<br />

und damit ihren Teil dazu beitragen,<br />

dass der österreichischen Fußball noch<br />

besser wird“, sagt der <strong>ÖFB</strong>-Präsident. Besser<br />

ausgebildete Trainer:innen würden au-<br />

» Die Ausbildung<br />

endet<br />

zwar, aber jetzt<br />

geht es erst los.<br />

Das Lernen, die<br />

Weiterentwicklung<br />

hört nie<br />

auf.«<br />

THOMAS EIDLER,<br />

GESAMTLEITER <strong>ÖFB</strong>-<br />

TRAINERAKADEMIE<br />

<strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer,<br />

Kursleiter Thomas<br />

Eidler und Franz Ponweiser<br />

freuen sich mit Maria Wolf,<br />

der zweiten Frau mit UEFA<br />

Pro Diplom in Österreich.<br />

tomatisch bedeuten, dass es bessere Teams<br />

und besser ausgebildete Spieler geben<br />

würde, ergänzt Eidler.<br />

Mitterdorfer lobt die Arbeit der <strong>ÖFB</strong>-<br />

Trainerakademie: „Die <strong>ÖFB</strong>-Trainerakademie<br />

tut wirklich alles dafür, um eine qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung zur Verfügung zu<br />

stellen. Die ist wirklich herzeigbar, auch im<br />

internationalen Vergleich. Darauf können wir<br />

sehr stolz sein.“<br />

Zweite Frau mit Pro Diplom<br />

Stolz waren auch die Ausbildner Eidler und<br />

Ponweiser bei der Urkundenverleihung.<br />

„Wenn man am Ende der Ausbildung in die<br />

Gesichter der Teilnehmer:innen schaut, sieht<br />

und spürt man diese Wertschätzung uns<br />

gegenüber und das finde ich wirklich großartig“,<br />

sagt Eidler.<br />

Ponweiser stimmt ihm zu: „Es ist das<br />

höchste Trainerdiplom, das man erreichen<br />

kann. Da gehört man zu einem ganz elitären<br />

Kreis und das ist jedem bewusst. Wir sind<br />

unheimlich stolz auf alle. Es gab wirklich außergewöhnliche<br />

Leistungen bei diesem Kurs.“<br />

Zudem sieht er die eigene Arbeit bestätigt.<br />

„Der Wertebaum, den wir entworfen<br />

haben und unser Motto ‚Human first‘, das<br />

versuchen wir in der Arbeit mit den<br />

Trainer:innen mit Leben zu füllen. Ich denke,<br />

dass das bereits Früchte getragen hat. Man<br />

merkt, dass diese Wertehaltung in die Vereine<br />

getragen worden ist. Das ist uns wichtig,<br />

weil es immer um Menschen geht.“<br />

Mit Maria Wolf gibt es nun in Österreich<br />

eine zweite Frau, die das UEFA Pro Diplom<br />

positiv abgeschlossen hat. Bisher war Frauen-Teamchefin<br />

Irene Fuhrmann die einzige<br />

Absolventin. „Es freut mich sehr, dass nach<br />

unserer Teamchefin eine zweite Frau diese<br />

höchste Trainerausbildung gemacht hat. Ich<br />

glaube, dass wir insgesamt auf einem sehr,<br />

sehr guten Weg sind. Ich wünsche allen<br />

Absolvent:innen von Herzen sportlichen<br />

Erfolg und alles erdenklich Gute“, so Präsident<br />

Mitterdorfer.<br />

Wolf selbst hofft auf eine Vorbildwirkung:<br />

„Es war eine sehr emotionale Zeit,<br />

ein harter Weg, aber ich bin sehr dankbar,<br />

dass ich ihn gehen durfte. Ich hoffe, dass<br />

mir viele Frauen folgen werden. Sie sollen<br />

sich trauen, sie sind gern gesehen.“<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 45


BUNDESLIGA<br />

50-Jahre-Team<br />

GEPA/BUNDESLIGA<br />

Das sind die Besten der Bundesliga<br />

Sie sind die Besten – was die Hymne der<br />

Champions League verspricht, haben wir<br />

aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der<br />

Bundesliga gehalten. Eine Jury bestehend<br />

aus Klubvertetern, Journalisten/Sporthistorikern<br />

und Fans (mittels Publikumswahl auf bundesliga.at)<br />

hat gewählt, welche elf Spieler und<br />

welcher Trainer es sich verdient haben, in der<br />

ewigen All-Star-Elf der Bundesliga zu stehen.<br />

Der Pool aus wählbaren Spielern bestand dabei<br />

aus den Profis, die in den historischen Bundesliga-Journalen<br />

für die Jahrzehnte-Teams nominiert<br />

wurden.<br />

Aufgestellt wurde im vorgegebenen<br />

4-4-2-System (wobei die Verteidigung je nach<br />

Präferenz als Viererkette oder mit Libero/Vorstopper<br />

und Manndeckern befüllt werden konnte)<br />

inklusive Trainer. Herausgekommen ist eine<br />

Mannschaft von Weltklasse-Kickern, die die<br />

Herzen wohl aller österreichischen Fußball-<br />

Liebhaber höherschlagen lassen.<br />

50 Jahre-Tormann wurde Friedl Koncilia,<br />

die Verteidigung bilden Libero Heribert Weber,<br />

Vorstopper Bruno Pezzey, Linksverteidiger Andreas<br />

Ulmer (als einziger noch aktiver Spieler<br />

im Team) und Rechtsverteidiger Robert Sara.<br />

Im Mittelfeld stehen Peter Stöger, Andreas<br />

Herzog, Herbert Prohaska und Steffen Hofmann<br />

DAS 50-JAHRE-TEAM<br />

IM ÜBERBLICK:<br />

stehend (v. l.): Friedl<br />

Koncilia; Hans Krankl;<br />

Toni Polster; Andreas<br />

Herzog; Heribert Weber;<br />

Herbert Prohaska; Ivica<br />

Osim (Trainer)<br />

hockend (v. l.): Peter<br />

Stöger; Bruno Pezzey;<br />

Steffen Hofmann; Andreas<br />

Ulmer, Robert Sara<br />

(als einziger Legionär). Der Sturm wird von Toni<br />

Polster und Hans Krankl gebildet. Zum 50-Jahre-Trainer<br />

wurde Ivica Osim gewählt.<br />

Insgesamt haben die zwölf Akteure in der<br />

höchsten Spielklasse 4.189 Spiele absolviert,<br />

818 Tore erzielt und sind bei 57 Meistertiteln<br />

federführend dabei gewesen.<br />

Ein Spieler (Andi Ulmer) ist heute noch<br />

aktiv, einer (Bruno Pezzey) leider bereits verstorben<br />

und einer (Steffen Hofmann) nicht in<br />

Österreich geboren. Und mit Trainer Ivica Osim<br />

hat es auch ein international anerkannter Fußball-Philosoph<br />

in die Auswahl geschafft.<br />

Der Bundesliga-Legendenklub wird zudem<br />

um das Kriterium „50-Jahre-Team“ erweitert.<br />

Damit werden nun auch Friedl Koncilia, Bruno<br />

Pezzey, Andreas Herzog und Ivica Osim aufgenommen,<br />

die bisher noch nicht im Legendenklub<br />

der Liga vertreten waren.<br />

Bundesliga-Vorstandsvorsitzender<br />

Christian Ebenbauer: „In den vergangenen<br />

50 Jahren haben viele große Spieler und Trainer<br />

unsere Liga geprägt. Die breit aufgestellte<br />

Jury hat nun die beste Elf und den 50-Jahre-Trainer<br />

gewählt und es ist ein schönes<br />

Detail, dass dabei Spieler aus allen fünf Dekaden<br />

vertreten sind. Herzlichen Glückwunsch<br />

an alle Akteure!“<br />

46<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


FRAUEN<br />

TEXT JONAS DORMANN<br />

Die erste Saisonhälfte in der ADMI-<br />

RAL Frauen Bundesliga ist lange<br />

Zeit von einem Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

zwischen Serienmeister spusu<br />

SKN St. Pölten und Verfolger SPG<br />

SCR Altach / FFC Vorderland geprägt.<br />

Runde für Runde fahren beide Teams<br />

im Fernduell Sieg um Sieg ein, erst im direkten<br />

Duell in der nachgetragenen 8. Runde<br />

sowie im Heimspiel gegen die Wiener<br />

Austria am 9. Spieltag lassen die Vorarlbergerinnen<br />

Punkte, nach zuvor saisonübergreifend<br />

14 Siegen in Serie.<br />

„Sportlich ist die lange Serie von Altach<br />

sicherlich zu erwähnen. Sie haben eine überzeugende<br />

Hinrunde gespielt, nicht nur ergebnistechnisch,<br />

sondern vor allem spielerisch<br />

überzeugt. Das Tabellenmittelfeld dahinter<br />

ist ungemein spannend, viele Teams<br />

duellieren sich hier Woche für Woche auf<br />

Augenhöhe. Das verspricht Spannung für<br />

Fans und Zuseher:innen“, weiß auch Neo-<br />

Ligamanagerin Carina Wenninger.<br />

Verzichten müssen die Fans im Ländle<br />

ab der Rückrunde auf Stürmerin Eileen Campbell.<br />

Nach drei Jahren bei der Vorarlberger<br />

Spielgemeinschaft zieht es die Nationalteamspielerin<br />

in die deutsche Bundesliga zum SC<br />

Freiburg. Die Feldkircherin folgt damit ihren<br />

Nationalteam-Kolleginnen Lisa Kolb und Annabel<br />

Schasching. „Der Abgang von Eileen<br />

tut natürlich weh, aber durch ihre Performances<br />

in der Liga und die Tore im Nationalteam<br />

ist uns bewusst gewesen, dass sie auf den<br />

Zetteln vieler Clubs gelandet ist. Sie hat sich<br />

völlig verdient in das Rampenlicht gespielt<br />

und den Wechsel zum SC Freiburg erarbeitet.<br />

Natürlich werden wir im Winter versuchen,<br />

eine Spielerin zu finden, die Eileen adäquat<br />

ersetzen kann. Das wird gewiss kein leichtes<br />

Unterfangen“, weiß Altach-Coach Bernhard<br />

Summer.<br />

Ob die Rückrunde für Winter-Champion<br />

St. Pölten ein leichtes Unterfangen werden<br />

wird, dürfen die Fans mit Spannung erwarten.<br />

Trotz souveräner Tabellenführung ohne Punktverlust<br />

scheint es, als ob die „Wölfinnen“ in<br />

dieser Saison einen minimalen Hauch ihrer<br />

absoluten Dominanz verloren haben. Zwölf<br />

erzielte Treffer weniger im Vergleich zur ersten<br />

Saisonhälfte 2022/<strong>23</strong> bestätigen diese These.<br />

Die Wiener Austria und Neulengbach waren<br />

in der Hinserie nah dran, den Niederösterreicherinnen<br />

Punkte zu nehmen und verloren<br />

nur knapp gegen den Serienmeister.<br />

Halbzeit im<br />

heimischen<br />

Frauenfußball<br />

Mit Jahresende hat sich auch die<br />

ADMIRAL Frauen Bundesliga nach den<br />

ersten neun Runden in die Winterpause<br />

verabschiedet. Der Herbstmeistertitel<br />

geht wie in den Vorjahren an St. Pölten,<br />

doch die Konkurrenz rückt näher.<br />

Die „Wölfinnen“ des spusu SKN St. Pölten hatten auch in den ersten neun<br />

Spielen dieser Saison allen Grund zum ausgelassenen Jubel.<br />

48<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

SELINA MEIER<br />

Deutlich mehr Punkte erzielt als in der<br />

ersten Hälfte der Vorsaison hat der First<br />

Vienna FC 1894. Die Döblingerinnen sammelten<br />

in der vergangenen Spielzeit insgesamt<br />

26 Zähler, nach der ersten Saisonhälfte<br />

der aktuellen Spielzeit hält das Team<br />

von Trainer Mark Dobrounig bereits nach<br />

neun Runden bei 21 Punkten und gehört<br />

damit zu den Überraschungsteams der<br />

bisherigen Saison.<br />

Auch Carina Wenninger zieht nach der<br />

ersten Saisonhälfte eine durchaus positive<br />

Zwischenbilanz: „Ich denke es ist wichtig<br />

gewesen, im Sommer die gemeinsame<br />

Vereinstour mit unserem neuen Ligasponsor<br />

ADMIRAL zu machen, um einen persönlichen<br />

Einblick in die Vereine zu bekommen.<br />

Die ADMIRAL Frauen Bundesliga ist<br />

eine spannende und zugleich herausfordernde<br />

Liga. Vom jahrelangen Meister St.<br />

Pölten bis hin zu vielen Spielgemeinschaften<br />

aber auch aufstrebenden Teams, hinten<br />

denen renommierte Clubs mit erfolgreichen<br />

Herrenteams stehen, sind die Bandbreite<br />

und die individuellen Wünsche groß. Das<br />

bringt Möglichkeiten wie Herausforderungen<br />

zugleich.“<br />

Ein zentrales Thema in Österreichs<br />

höchster Frauenliga bleibt die Sichtbarkeit.<br />

„Es freut mich sehr, dass immer öfter<br />

Spiele in den großen Stadien ausgetragen<br />

werden. Es vermittelt ein anderes Bild,<br />

wenn die Wiener Austria den SK Sturm<br />

Graz in der Generali Arena empfängt. Es<br />

gilt, daran weiter zu arbeiten und die Liga<br />

und Clubs gesund wachsen zu lassen, um<br />

Altach mit Sabrina Horvat<br />

bläst zur Aufholjagd (links).<br />

Die Hinrunde der ADMIRAL<br />

Frauen Bundesliga hatte<br />

attraktive Spiele zu bieten<br />

wie das Ländle-Derby Dornbirn<br />

vs. Altach.<br />

» Es freut mich<br />

sehr, dass immer<br />

öfter Spiele in den<br />

großen Stadien<br />

ausgetragen werden.<br />

Es vermittelt<br />

ein anderes Bild,<br />

wenn die Wiener<br />

Austria den SK<br />

Sturm Graz in der<br />

Generali Arena<br />

empfängt. «<br />

die Professionalisierung Schritt für Schritt<br />

voranzutreiben“, weiß Wenninger.<br />

Einen großen Schritt im heimischen<br />

Frauenfußball könnten im weiteren Verlauf<br />

der Saison auch die Frauen des LASK machen.<br />

Die Winterköniginnen der 2. Frauen<br />

Bundesliga führen die Liga mit acht Siegen<br />

aus zehn Partien an und könnten den direkten<br />

Durchmarsch in das Fußballoberhaus<br />

schaffen. Mit den Wildcats aus Krottendorf,<br />

dem Aufsteiger FC Pinzgau Saalfelden, der<br />

SG FAC – USC Landhaus sowie der Spielgemeinschaft<br />

Südburgenland/TSV Hartberg<br />

lauern allerdings gleich vier Teams mit nur<br />

ein, zwei beziehungsweise drei Punkten<br />

Rückstand auf die Tabellenführerinnen aus<br />

Linz. Die Saison 20<strong>23</strong>/24 könnte in der 2.<br />

Frauen Bundesliga ein hochkarätig spannendes<br />

Saisonfinale um den Aufstieg in<br />

die ADMIRAL Frauen Bundesliga erleben.<br />

Bei einem Aufstieg der Linzerinnen winkt<br />

somit ab der Saison 2024/25 in Oberösterreich<br />

ein Linzer Derby mit dem FC Blau<br />

Weiß Linz / Union Kleinmünchen.<br />

Den Auftakt in das Fußballjahr 2024<br />

wird wie gewohnt der SPORTLAND Niederösterreich<br />

Frauen-Cup ausrichten. Acht<br />

Teams starten Anfang März in die Viertelfinal-Partien<br />

des heimischen Cup-Bewerbs.<br />

Titelverteidiger St. Pölten gastiert dabei im<br />

Niederösterreich-Derby bei SoccerCoin<br />

USV Neulengbach. Der einzige noch im<br />

Bewerb vertretene Zweitligist LASK ist zu<br />

Gast auf der Hohen Warte beim First Vienna<br />

FC 1894. Spannung ist somit auch 2024<br />

vorprogrammiert.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 49


FUTSAL<br />

TEXT PHILIP SAUER<br />

Zwei Freunde<br />

machen<br />

Namen<br />

alle Ehre<br />

Als 2000er-Jahrgänge gehören Alec<br />

Flögel und Manuel Gager zu den<br />

jüngsten Spielern im Futsal-Nationalteam.<br />

Ersterer debütierte 2021,<br />

Zweiterer 2019. Ihre gemeinsame<br />

Reise begann allerdings schon viel<br />

früher, im Kindesalter. Bereits im Nachwuchs<br />

des FK Austria Wien standen die beiden<br />

gemeinsam auf dem Fußballplatz. „Wir waren<br />

sechs oder sieben Jahre alt, als wir uns<br />

kennenlernten. Bis zur U14 haben wir jede<br />

Altersstufe miteinander gespielt. Auch abseits<br />

des Platzes haben wir viel miteinander<br />

unternommen. Das tun wir immer noch.<br />

Heute ist der Manu einer meiner besten<br />

Freunde“, berichtet Flögel.<br />

Während sich die Wege auf dem Rasen<br />

trennten, führten und blieben sie auf dem<br />

Parkett zusammen. Der Kompass, der zum<br />

Futsal lotste, war in beiden Fällen der Vater,<br />

der selbst in der Halle aktiv war. Von den<br />

Stella Rossa Kids über die Juniors, schaffte<br />

es das Duo in die Kampfmannschaft des<br />

Rekordmeisters. „Der Papa hat auch bei<br />

Stella Rossa gespielt, ich bin von klein auf<br />

in die Halle mitgekommen“, erinnert sich<br />

Gager. „Es hat uns schon damals großen<br />

Spaß gemacht, Futsal zu spielen“, sagt Flögel.<br />

Alec Flögel und Manuel Gager haben<br />

Väter mit einer glorreichen Vita. Doch<br />

die beiden Futsal-Nationalteamspieler<br />

verbindet noch viel mehr. Mit dem <strong>ÖFB</strong><br />

CORNER sprechen sie über vermeintlich<br />

große Fußstapfen, Freundschaft,<br />

Rivalität und ihre gemeinsamen Ziele.<br />

50<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


„Der Papa unterstützt<br />

mich bei allen Dingen“<br />

Spaß am runden Leder hatten und haben<br />

auch die Väter Thomas Flögel und Herbert<br />

Gager. Dazu jede Menge Erfolg. Mit<br />

Stella Rossa auf dem Parkett – vor<br />

allem aber im Fußball. Beide waren<br />

<strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler. Gager<br />

absolvierte 285 Spiele in der<br />

Bundesliga, Flögel 350. Dazu<br />

kommen einige Einsätze auf<br />

internationaler Bühne. Bei<br />

der Austria lief das Duo<br />

zwischen 1998 und<br />

2000 gemeinsam auf.<br />

„Auch sie verstehen<br />

sich heute noch sehr<br />

gut. Sie stehen<br />

noch gemeinsam<br />

bei Legendenspielen<br />

vom Team<br />

Copa Pele auf dem<br />

Platz und freuen sich,<br />

was ich so mitbekomme,<br />

jedes Mal wenn sie<br />

sich sehen“, so Flögel, der<br />

anfügt: „Dadurch, dass beide<br />

in der Ostliga Trainer sind, gibt<br />

es immer viel Gesprächsstoff.“<br />

Thomas Flögel leitet die Geschicke<br />

beim Kremser SC, dem aktuellen<br />

Zweiten der Regionalliga Ost, Herbert Gager<br />

jene beim Neunten TWL Elektra. Beide<br />

sind bei ihren jeweiligen Vereinen die<br />

Trainer ihrer Söhne. „Ich werde von ihm<br />

behandelt wie jeder andere Spieler. Nach<br />

dem Training oder zu Hause bin ich dann<br />

wieder der Sohn“, verrät Gager. Für Flögel<br />

ist Krems bereits der vierte Klub, bei dem<br />

er auf das Kommando des Papas hören<br />

muss: „Ich habe das Gefühl, dass er eine<br />

gute Arbeit macht und mich in meiner Entwicklung<br />

weiterbringt. Unter ihm habe ich<br />

die größten Sprünge gemacht“, begründet<br />

er seine Loyalität.<br />

Das direkte Familien-Duell ging heuer<br />

3:1 an Krems und damit an die Flögels. „Da<br />

wird dann in der Stella-Rossa-Kabine schon<br />

diskutiert und sich gegenseitig gehäkelt“,<br />

weiß Alec lachend, der seine Aussage aber<br />

nicht nur auf die Begegnung mit den Gagers<br />

bezieht: „Wir haben ja mehrere Ostliga-Kicker<br />

im Verein.“<br />

Eine Bürde sind die großen Nachnamen<br />

nicht. Dabei sind sich die <strong>23</strong>-Jährigen einig.<br />

Ambitionierte Söhne: Alec<br />

Flögel (rechts) und Manuel<br />

Gager haben nicht nur mit<br />

dem Futsal-Nationalteam<br />

große Ziele.<br />

Erfolgreiche Väter: Herbert<br />

Gager (links) und Thomas<br />

Flögel trainieren heute Vereine<br />

in der Regionalliga.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Viel mehr profitieren sie von der Unterstützung<br />

und Expertise ihrer Väter. „Ich habe<br />

nicht das Gefühl, in irgendwelche Fußstapfen<br />

treten zu müssen und kann befreit aufspielen“,<br />

sagt Gager. Flögel fügt an: „Es ist egal,<br />

ob ich Fußball, Futsal oder Schach spielen<br />

würde – der Papa unterstützt mich bei allen<br />

Dingen. Ich spüre keinen Druck, weder von<br />

ihm, noch von außen.“<br />

Traum vom Meistertitel,<br />

EM und WM<br />

Auf dem Parkett haben die beiden noch viel<br />

vor. „Ich will mit Stella Rossa natürlich Meister<br />

werden und in der Champions League<br />

spielen. Vergangene Saison ist das in letzter<br />

Sekunde in die Hose gegangen“, denkt Gager<br />

zurück. Damals musste sich der Rekordmeister<br />

dem FC Diamant Linz im entscheidenden<br />

Spiel der Best-of-three-Finalserie erst im<br />

Penaltyschießen geschlagen geben. Aktuell<br />

ist Stella Rossa in der 1. <strong>ÖFB</strong> Futsal Liga auf<br />

Kurs Richtung Top 6, was den Einzug in das<br />

Obere Play-off bedeuten würde und die<br />

Chance auf den Titel bestehen lässt. Zuletzt<br />

wurden die Wiener dreimal in Folge Vizemeister.<br />

„Wir sind reifer geworden, haben<br />

viel gelernt und uns gut verstärkt“, rechnet<br />

sich Gager heuer gute Chancen aus.<br />

Mit dem Nationalteam startet im April<br />

2024 die EM-Qualifikation. „Es wäre natürlich<br />

ein Traum, mit dem Nationalteam einmal<br />

bei einer EM oder WM mitzuspielen“, sagt<br />

Flögel. „Das Allerschönste. Es gibt wenig,<br />

was da drüber geht“, merkt Gager an.<br />

Das Jahr 20<strong>23</strong> schloss das Futsal-Nationalteam<br />

mit einem 1:1 und einem 5:0-Sieg<br />

in einem freundschaftlichen Länderspiel-<br />

Doppel auswärts auf Zypern ab. In sieben<br />

Spielen konnten heuer vier Siege eingefahren<br />

werden. Dazu kommt ein Remis und nur zwei<br />

Niederlagen.<br />

<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 51


MEHR ALS SPORT<br />

Ehrung für gute Seelen<br />

des Amateurfußballs<br />

In den über 2.000 Fußballvereinen<br />

Österreichs sind leidenschaftliche<br />

Ehrenamtliche das Herzstück der Gemeinschaft.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola<br />

erkennen die unschätzbare Bedeutung<br />

dieser engagierten Helfer:innen<br />

und setzen mit der gemeinsamen<br />

Kampagne „Jeder Verein braucht<br />

einen Santa – die guten Seelen des<br />

Fußballs“ ein Zeichen der Anerkennung<br />

und Wertschätzung.<br />

Die ehrenamtlichen Helfer:innen sind meist<br />

die unscheinbaren, aber tragenden Figuren:<br />

Held:innen, die im Hintergrund wirken,<br />

um sicherzustellen, dass der Ball<br />

auf Österreichs Fußballplätzen jedes<br />

Wochenende rollt. Sie organisieren Trainingseinheiten,<br />

koordinieren Spiele, pflegen die<br />

Plätze und veranstalten Vereinsfeste für Groß<br />

und Klein. Ihre Arbeit ist meist unbezahlt, aber<br />

ihr Beitrag von unschätzbarem Wert. „Der <strong>ÖFB</strong><br />

möchte in Zusammenarbeit mit Coca-Cola die<br />

Ehrenamtlichen in den Vereinen gebührend würdigen<br />

und ihnen die Anerkennung entgegenbringen,<br />

die sie verdienen“, betont <strong>ÖFB</strong>-Präsident<br />

Klaus Mitterdorfer.<br />

Abermals gemeinsame Sache<br />

von <strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola für den<br />

guten Zweck<br />

In der langjährigen Partnerschaft zwischen dem<br />

<strong>ÖFB</strong> und Coca-Cola konnten schon zahlreiche<br />

Projekte umgesetzt werden, die fernab der großen<br />

Fußballbühne für viel Begeisterung bei allen<br />

Beteiligten gesorgt haben, wie beispielsweise<br />

52<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Für die gute Sache: <strong>ÖFB</strong>-<br />

Koch Fritz Grampelhuber,<br />

David Alaba, der Coca-Cola<br />

Santa, Ralf Rangnick.<br />

unten links: Der Coca-Cola<br />

Weihnachtstruck in Stadionversion<br />

machte seine<br />

Runde vor dem Spiel und<br />

zur Halbzeit.<br />

unten rechts: Verteilung<br />

der Weihnachtsmützen<br />

vor dem Spiel.<br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />

der Coca-Cola Cup oder der jüngst erfolgreich<br />

in Graz über die Bühne gegangene Coca-<br />

Cola Unified Cup. Diesmal soll der Fokus auf<br />

dem Ehrenamt liegen und in erster Linie<br />

Amateurvereine ansprechen. „In unserer<br />

diesjährigen Weihnachtskampagne verbreiten<br />

wir die Botschaft: ,Die Welt braucht mehr<br />

Santas‘. Die ,Santas‘ von Fußballvereinen<br />

sind oft nicht im Präsidium oder auf der Trainer:innenbank<br />

zu finden, sondern abseits<br />

der Scheinwerfer. Gemeinsam mit dem <strong>ÖFB</strong><br />

wollen wir diese Menschen, die zweifellos<br />

das Rückgrat des heimischen Fußballs sind,<br />

vor den Vorhang holen und einfach Danke<br />

sagen“, erklärt Philipp Bodzenta, Public Affairs<br />

Director bei Coca-Cola Österreich.<br />

Teamchef Rangnick und Kapitän<br />

Alaba sind Fans der Initiative<br />

Wie wichtig schätzen Teamchef Ralf Rangnick<br />

und <strong>ÖFB</strong>-Kapitän David Alaba es ein, dass<br />

Vereine engagierte Personen haben, die sich<br />

mit Leidenschaft einsetzen? „Je weiter wir<br />

in den Amateurbereich runtergehen, umso<br />

wichtiger sind solche Personen. Sie identifizieren<br />

sich am meisten mit dem Verein,<br />

sind in der Regel auch schon sehr lange mit<br />

dabei. Sie sind das Um und Auf und stehen<br />

in guten wie in schlechten Zeiten zu ihrem<br />

Verein“, so <strong>ÖFB</strong>-Nationalteamtrainer Ralf<br />

Rangnick.<br />

„Solche guten Seelen sind natürlich sehr<br />

wichtig für den Verein, für die Mannschaft,<br />

um am Ende erfolgreich zu sein. Es sind<br />

Menschen, die mit Leib und Seele dabei sind<br />

und die Mannschaft, aber auch einzelne<br />

Personen unterstützen“, so David Alaba.<br />

Die beiden laden alle Vereine in Österreich<br />

ein mitzumachen. David Alaba: „Weihnachten<br />

steht vor der Tür und das ist die<br />

perfekte Gelegenheit, den guten Seelen<br />

auch mal Danke zu sagen und ihnen damit<br />

ein kleines Geschenk zu machen.“ Teamchef<br />

Rangnick wendet sich direkt an die heimischen<br />

Klubs: „Liebe Fußballfans, bitte schickt<br />

uns eure Videos, wir freuen uns schon sehr,<br />

eure guten Seelen kennenzulernen.“<br />

90 Sekunden für die gute Seele<br />

In einem 90-sekündigen Video soll gezeigt<br />

werden, wer diese Person ist und warum<br />

gerade sie ausgezeichnet werden sollten.<br />

Ob Zeugwart:in, Jugendleiter:in, Platzwart:in<br />

oder Sektionsleiter:in – der kreativen Präsentation<br />

der guten Seele sind keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

In jedem Bundesland wird eine gute<br />

Seele gekürt, die für ihren Verein Getränke<br />

im Verkaufswert von 5.000 Euro für das<br />

nächste Vereinsfest sowie ein signiertes und<br />

gerahmtes <strong>ÖFB</strong>-Trikot von David Alaba für<br />

das Vereinsheim gewinnt. Die österreichweit<br />

kreativste und beste Einsendung von allen<br />

hat zudem noch die Chance auf den Hauptgewinn<br />

– eine Busreise für eine Abordnung<br />

des Vereins zu einem Heimspiel des <strong>ÖFB</strong>-<br />

Nationalteams inklusive zweier VIP-Tickets<br />

für die gute Seele sowie 25 Tickets für die<br />

weiteren Vereinsmitglieder. Gewählt werden<br />

die Sieger:innen von einer hochkarätigen<br />

Expert:innen-Jury.<br />

Ankick beim Länderspiel<br />

gegen Deutschland<br />

Kick-off zur gemeinsamen Kampagne war<br />

das Heimspiel gegen Deutschland im Ernst-<br />

Happel-Stadion. Begleitet wurde der Ankick<br />

zu „Jeder Verein braucht einen Santa“ vom<br />

Coca-Cola Weihnachtstruck, der in Stadionversion<br />

vor dem Spiel und zur Halbzeit auf<br />

der Laufbahn unterwegs war. Der „große<br />

Bruder“ – der original Coca-Cola Weihnachtstruck<br />

– ist derzeit in ganz Österreich unterwegs.<br />

Die Fans wurden auch mittels Weihnachtsmützen<br />

und Flyer auf die Initiative<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Nun haben die Vereine noch bis 24.<br />

Dezember Zeit, ihre Videos auf oefb.at/<br />

santa einzureichen und ihre gute Seele<br />

hochleben zu lassen.<br />

GEPA PICTURES/COCA-COLA (2)<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 53


Die Landesverbände des <strong>ÖFB</strong><br />

KFV<br />

KÄRNTEN<br />

Antrittsbesuch von KFV-Präsident<br />

Martin Mutz bei Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser!<br />

Kürzlich war KFV-Präsident Martin Mutz zu Gast bei Landeshauptmann<br />

und Sportreferent Peter Kaiser. Beim<br />

„Antrittsbesuch“ mit dabei war auch Landessportdirektor<br />

Arno Arthofer. Zentrales Thema des Gesprächs waren<br />

die Trainings- und Infrastrukturbedingungen der Vereine.<br />

Speziell ging es um zusätzliche flächendeckende Trainingszeiten in<br />

den Sporthallen im Winter und zusätzliche Sportplätze im Sommer,<br />

um allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, jederzeit<br />

eine Infrastruktur zur Ausübung des Fußballsports anbieten<br />

zu können. In diesem Zusammenhang wurde auch das Infrastrukturprojekt<br />

des KFV (zusätzliche Sportplätze + Verbandsgebäude)<br />

zum Thema, wofür es von den Verantwortlichen des Landes positive<br />

Signale gab. Präsident Martin Mutz freut sich auf eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Jahresabschlussfeier des NÖFV<br />

in der Sportschule Lindabrunn<br />

Trotz der winterlichen Verhältnisse fanden sich<br />

rund 200 Gäste bei der Jahresabschlussfeier des<br />

NÖFV am 1. Dezember in der Sportschule Lindabrunn<br />

ein. Wie gewohnt stand neben dem Jahresrückblick<br />

von Präsident Gartner auch die Überreichung der Ehrenzeichen<br />

im Mittelpunkt. Ein gelungener und kurzweiliger Abend wurde mit dem<br />

„Wuzzeln für den guten Zweck“ abgerundet. Das Jahr 20<strong>23</strong> neigt sich<br />

mit großen Schritten dem<br />

Ende zu. Den Jahresrückblick<br />

nahm Präsident Johann<br />

Gartner vor, nachdem LAbg.<br />

Peter Gerstner und <strong>ÖFB</strong>-<br />

Präsident Mag. Klaus Mitterdorfer<br />

ihre Grußworte übermittelten<br />

und dabei auf die<br />

Wichtigkeit des Ehrenamtes<br />

eingingen. Um diese auch<br />

hervorzuheben, gab es einige<br />

Ehrenzeichen feierlich zu<br />

überreichen. Auch die Sponsoren<br />

wurden vom NÖFV<br />

an diesem Tage vor den Vorhang<br />

geholt. Bei einem gemeinsamen<br />

Foto aller Sponsoren standen auch die Kinder vom LAZ-Baden<br />

bereit, die im Vorfeld entsprechend zum jeweiligen Sponsor eingekleidet<br />

wurden. In diesem Rahmen wurde der neue Vertrag mit dem<br />

langjährigen Sponsor ERIMA durch GF Klimitsch und Präsident Gartner<br />

live auf der Bühne unterzeichnet. Zu gewinnen gab es auch noch etwas.<br />

Einerseits wurde die <strong>ÖFB</strong>-Spieletonne unter allen Volksschulen verlost,<br />

die am Projekt „Girls for Goals“ teilgenommen haben. Der Preis ging an<br />

die VS Horn.<br />

NÖFV<br />

STEIERMARK<br />

StFV vergibt „Jugendförderpreis<br />

20<strong>23</strong>“<br />

OBERÖSTERREICH<br />

„Upgrade“ für Frauen-Event<br />

in Grieskirchen<br />

STFV<br />

Der Steirische Fußballverband wollte seinen Vereinen einen Rahmen<br />

bieten, sich aktiv mit dem Klimaschutz zu befassen. Auf die Frage „Welche<br />

klimafreundlichen Maßnahmen trifft Ihr Verein im Nachwuchsspielbetrieb?“<br />

gab es viele beeindruckende Einreichungen. An dieser Stelle<br />

gilt dem Land Steiermark für die Unterstützung ein großer Dank, ebenso<br />

dem Ausstatter geomix für<br />

die Bereitstellung der JAKO-<br />

Matchbälle für jeden teilnehmenden<br />

Klub. Die ausgezeichneten<br />

Vereine und Initiativen<br />

sind:<br />

1. Platz USV Deutsch Goritz:<br />

Rund um das Spielfeld steht<br />

die Natur im Vordergrund. Die<br />

Bewässerungsanlagen werden<br />

großteils mit Regenwasser betrieben. Der angrenzende Wald wird zugunsten<br />

der dort lebenden Tiere ebenso geschützt.<br />

2. Platz SC St. Ruprecht/R.: Klimakunde als Teil der ganzheitlichen<br />

Erziehung: Das wird in der Oststeiermark beim SC St. Ruprecht an der<br />

Raab gelebt. Angefangen bei eigenen Klima-Veranstaltungen bis zum<br />

zeitgerechten Umgang mit Strom und Energie – die Nachwuchs-Fußballerinnen<br />

und -Fußballer bekommen einen vielfältigen Zugang zum<br />

Klimaschutz.<br />

3. Platz LUV Graz: Digitalisierung, Mobilität und Ressourceneinsatz:<br />

Damit hat man sich beim LUV Graz in diesem Jahr besonders befasst.<br />

Den rund 200 Kindern und Jugendlichen im Verein soll schon früh ein<br />

verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen beigebracht werden.<br />

Der Startschuss in das neue Fußballjahr erfolgt für Oberösterreichs<br />

Frauenteams beim ANDREA BINDER HALLENCUP 2024 powered by<br />

Auto Günther. Bei diesem dreitägigen Hallenturnier von 5. – 7. Jänner<br />

2024 in der Raiffeisen Sportarena Grieskirchen gibt es eigene Wertungen<br />

für den Nachwuchs (Freitag), für die Mannschaften der Frauenklassen<br />

und Landesliga (Samstag) sowie für die LT1 OÖ-Liga (Sonntag). Der OÖ<br />

FUSSBALLVERBAND treibt nun die Weiterentwicklung des mit jahrelanger<br />

Tradition behafteten Events voran. „Wir haben die Rahmenbedingungen<br />

rund um das Turnier professionalisiert und mehrere Partner gewinnen<br />

können, die mit attraktiven Preisen für die Aktiven und ihrer<br />

wertvollen Unterstützung das Event aufwerten. Außerdem intensivieren<br />

wir die Kommunikationsmaßnahmen, um neue Zuseher-Zielgruppen zu<br />

animieren sowie die Sichtbarkeit und damit auch die Bedeutung des<br />

Frauenfußballs zu heben“,<br />

erklärt OÖFV-<br />

Präsident Gerhard<br />

Götschhofer. Anpfiff<br />

an den drei Turniertagen<br />

ist jeweils um 9<br />

Uhr, Austragungsort<br />

des ANDREA BINDER<br />

HALLENCUPS powered<br />

by Auto Günther<br />

ist auch 2024 wieder<br />

die Stadtgemeinde<br />

Grieskirchen.<br />

OÖFV<br />

54<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


BURGENLAND<br />

Wechsel an der sportlichen<br />

Spitze des BFV<br />

Hans Füzi, der langjährige sportliche Leiter im Burgenländischen<br />

Fußballverband, tritt mit Ende Dezember 20<strong>23</strong> seinen Ruhestand<br />

an. Der Vorstand des BFV hat Dietmar Heger als Nachfolger bestellt.<br />

Dietmar Heger wird ab Jänner 2024 die sportliche Verantwortung<br />

im Burgenländischen Fußballverband übernehmen. Dietmar<br />

Heger, 42 Jahre, ist seit vielen Jahren als Trainer im Nachwuchs- sowie<br />

auch im Erwachsenenbereich tätig. Seit 2012 ist er im BFV in<br />

verschiedenen Positionen im Einsatz: Trainer, Standortleiter im BAZ<br />

Oberpullendorf, Standortleiter und Trainer am LAZ-Standort in Eisenstadt.<br />

Didi Heger ist auch bereits seit 2019 als Betreuer der U-13<br />

und U14-Landesauswahl für den BFV tätig. Günter Benkö, Präsident<br />

des Burgenländischen Fußballverbandes: „Wir bedanken uns<br />

bei Hans Füzi für seine ausgezeichnete Arbeit und wünschen ihm<br />

für seinen neuen Lebensabschnitt<br />

alles<br />

Gute. Mit Dietmar Heger<br />

haben wir einen<br />

Nachfolger bestellt,<br />

der den BFV in all seinen<br />

Facetten bestens<br />

kennt, er verfügt über<br />

viel Erfahrung und ist<br />

somit für die sportliche<br />

Leitung des Burgenländischen<br />

Fußballverbandes<br />

hervorragend<br />

geeignet“.<br />

BFV<br />

WIEN<br />

Wiener Fußball-Verband<br />

feiert 100. Geburtstag<br />

Anlässlich seines 100. Bestandsjubiläums gab der WFV nicht nur ein<br />

Buch heraus, sondern veranstaltete auch eine Jubiläumsgala in der ME-<br />

TAStadt Wien. Und zwar eine vom zweifachen „Romy“-Preisträger Erich<br />

Götzinger glänzend moderierte Festsoiree, zu der WFV-Präsident Robert<br />

Sedlacek und Generalsekretär Christian Schlosser eingeladen haben und<br />

bei der eine eigens für das „Geburtstagskind“ komponierte WFV-Fanfare<br />

präsentiert wurde. Unter den Gästen befanden sich allen voran Sportstadtrat<br />

Peter Hacker und <strong>ÖFB</strong>-Präsident Mag. Klaus Mitterdorfer, der<br />

Robert Sedlacek das Goldene Ehrenzeichen des Österreichischen Fußball-Bundes<br />

überreichte. Videobotschaften vermittelten Wiener Fußballerinnen,<br />

David Alaba, Peter Stöger und Hans Krankl. Garniert wurde die<br />

Veranstaltung mit einer Zeitreise mit sehens- und hörenswerten musikalischen<br />

und artistischen Einlagen wie die Auftritte des Chors des Gymnasiums<br />

Polgarstrasse und der Band „Monti Beton“ mit Hans Krankl. Fußballerlegende<br />

Franz Hasil gab einige Anekdoten aus seinem Sportlerleben<br />

zum Besten. Letzter Programmpunkt des gelungenen Abends war<br />

das „Sound of Vienna“ Finale mit allen Beteiligten.<br />

WFV<br />

SFV<br />

SALZBURG<br />

Top-Referenten bei der<br />

SFV-Trainerfortbildung 20<strong>23</strong><br />

Durch die Bank prominente Gäste durfte der Salzburger<br />

Fußballverband im Rahmen der alljährlichen Trainerfortbildung<br />

im ULSZ Rif begrüßen. Entsprechend interessiert<br />

waren dabei auch über 70 Teilnehmer. Am ersten<br />

Tag der Fortbildung vermittelte Werner Pentz, SFV-Instruktor Torwarttraining<br />

und <strong>ÖFB</strong>-U18-Tormanntrainer, die Grundsätze des modernen Torwarttrainings<br />

in Theorie und Praxis. Tags darauf ging es Schlag auf<br />

Schlag. Zu Beginn informierte<br />

Mag. Robert Tschaut über die<br />

aktuellen Geschehnisse aus<br />

dem SFV-Bereich, anschließend<br />

präsentierte Gerald Scheiblehner,<br />

der Cheftrainer des FC Blau<br />

Weiß Linz, die Spielphilosophie<br />

des Bundesligaaufsteigers sowie<br />

die für den Breitensport so<br />

wichtigen ÖGK-Vereinscoachingprojekte.<br />

Hannes Spilka,<br />

der Trainer des U19 Frauen-Nationalteams, erörterte gemeinsam mit den<br />

Teilnehmern, warum sich der Mädchen- und Frauenfußball im Vormarsch<br />

befindet. Gleichermaßen interessant war dann der abschließende Vortrag<br />

von Patrik Barbic. Der Trainer des Futsal-Nationalteams vermittelte äußerst<br />

schlüssig die Umsetzung von futsaltaktischen und futsaltechnischen<br />

Ideen im Feldfußball.<br />

VORARLBERG<br />

AKA Hypo Vorarlberg feierte<br />

20-Jahr-Jubiläum<br />

Vor 20 Jahren wurde die AKA Vorarlberg in der Mehrerau eröffnet –<br />

das Jubiläum wurde an gleicher Stelle gebührend gefeiert. Zu den<br />

anwesenden Ehrengästen zählten unter anderem LR Martina Rüscher<br />

(Sportlandesrätin), NR Karlheinz Kopf (VFV-Ehrenpräsident<br />

und Initiator der AKA Vorarlberg), Michael Rauth (Stadtrat der Stadt<br />

Bregenz), Mag. Christian Kusche (Direktor Collegium Bernardi), Pater<br />

Nivard (damaliger Verwalter des Klosters Mehrerau), Michael Gmeinder<br />

(Finanz- und Verwaltungsdirektor Kloster Mehrerau), die Vertreter<br />

der Vorarlberger Bundesligisten sowie die Mitglieder des Präsidiums<br />

des Vorarlberger Fußballverbandes und Mitarbeiter der Akademie<br />

und der Geschäftsstelle des VFV. Nach der Begrüßung durch<br />

VFV-Präsident Dr. Horst Lumper standen eine Führung durch die<br />

Räumlichkeiten und die Sportanlage sowie ein Foto-Rückblick auf<br />

dem Programm. Abschließend folgten Grußworte der anwesenden<br />

Ehrengäste und Anekdoten zur Entstehung und der Geschichte der<br />

AKA Vorarlberg sowie ein geschichtlicher Rückblick vom „Gründervater<br />

und Ideengeber“ der Akademie NR Karlheinz Kopf.<br />

VFV<br />

TIROL<br />

TFV-Schiedsrichter Stjepan Bosnjak feiert Aufstieg<br />

Der Tiroler Fußballverband sowie das Tiroler Schiedsrichterkollegium dürfen sich über einen<br />

Aufsteiger in den Elite-Bereich freuen! Der 29-jährige Stjepan Bosnjak aus Hall hat diesen bemerkenswerten<br />

Meilenstein in seiner Karriere nun erreicht. Rund acht Jahre nachdem er 2014<br />

seine Anwärterprüfung beim Tiroler Schiedsrichterkollegium abgelegt hat, gelingt ihm der<br />

Sprung in die 2. Bundesliga Österreichs. Bosnjak war in den vergangenen beiden Jahren Teil des <strong>ÖFB</strong>-Förderkaders<br />

und hat sich in diesem durch gute Leistungen und eine konsequente Weiterentwicklung bewiesen<br />

und in positiver Manier auf sich aufmerksam gemacht. Neben FIFA-Schiedsrichter Walter Altmann<br />

und Bundesliga-Referee Daniel Pfister ist er nun der dritte Tiroler, der fortan Spiele im Elitebereich Österreichs<br />

leiten darf. Der Tiroler Fußballverband wünscht Stjepan für die kommenden Aufgaben alles Gute!<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 55


TEXT PHILIP SAUER & MICHAEL GRASWALD<br />

Neue Gesichter<br />

Jakob Semler durfte<br />

als erstes die<br />

Wiener Austria<br />

pfeifen.<br />

Jakob Semler<br />

und Safak Barmaksiz<br />

leiteten<br />

im Herbst ihre<br />

ersten Bundesligapartien.<br />

Im<br />

Gespräch mit<br />

dem <strong>ÖFB</strong> COR­<br />

NER erzählen sie,<br />

wie sie ihre<br />

Debüts erlebt<br />

haben, warum<br />

Kommunikation<br />

wichtig ist<br />

und welche<br />

Ziele sie<br />

verfolgen.<br />

Mit Julian Weinberger und Christian-Petru<br />

Ciochirca feierten im<br />

Herbst zwei bekannte <strong>ÖFB</strong>-<br />

Schiedsrichter ihre Debüts in der<br />

Gruppenphase der UEFA Europa<br />

League. Aber auch auf der heimischen<br />

Fußballbühne gibt es zwei neue<br />

Schiedsrichter-Gesichter, die in der Herbstrunde<br />

der Admiral Bundesliga zu ihren ersten<br />

Einsätzen in der höchsten Spielklasse kamen.<br />

Der Grazer Jakob Semler debütierte am 7.<br />

Oktober beim 4:0-Heimsieg der Wiener Austria<br />

gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Dass<br />

er gleich bei einem Spiel der Austria eingesetzt<br />

wurde, freut Semler sehr: „Es ist schon<br />

etwas Besonderes, wenn man gleich bei<br />

einem Spiel eines Wiener Vereins debütieren<br />

darf. Die öffentliche Wahrnehmung dieser<br />

Klubs ist schon noch einmal größer als<br />

vielleicht bei anderen in Österreich.<br />

Ich sehe das als Vertrauensvorschuss,<br />

den wir da bekommen<br />

haben. Darum bin ich sehr froh,<br />

dass wir dieses Vertrauen zurückgeben<br />

konnten und alles gut gelaufen<br />

ist“, sagt er.<br />

Aber auch die Premiere des<br />

Wieners Safak Barmaksiz am 11.<br />

November hatte einiges an Brisanz<br />

zu bieten. Fand sein erstes<br />

Match doch bei Schlusslicht<br />

SC Austria Lustenau<br />

statt, das sich an diesem Tag<br />

dem Wolfsberger AC geschlagen<br />

geben musste.<br />

„Lustenau war Letzter, für<br />

den WAC ging es um einen<br />

Platz in der Meistergruppe.<br />

Zudem war<br />

es das letzte Spiel im<br />

Reichshofstadion.<br />

Dementsprechend<br />

war die Partie gut besucht.<br />

Ich denke, dass<br />

es leichtere Voraussetzungen<br />

gibt“, so Barmaksiz.<br />

56<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Doch für beide Debütanten verliefen die<br />

ersten Schritte in der Bundesliga ohne Probleme.<br />

„Für das erste Spiel in der Bundesliga<br />

war die Leistung sicher in Ordnung“, findet<br />

Barmaksiz. Sein Kollege Semler zieht eine<br />

ähnliche Bilanz: „In Summe bin ich definitiv<br />

zufrieden, weil wir uns auch in diesem neuen<br />

Setting gut zurechtgefunden haben. Aber<br />

klar ist auch, dass man immer Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung findet.“<br />

Kommunikation als Erfolgsrezept<br />

Mit dem neuen Setting meint Semler die<br />

erste Spielleitung mit Unterstützung durch<br />

den VAR, den beide zu diesem Zeitpunkt nur<br />

aus der Ausbildung kannten. „Ich habe versucht,<br />

mich vorzubereiten, bin etwaige VAR-<br />

Szenarien durchgegangen. Das Wissen, dass<br />

ein gewisser Fallschirm da ist, falls ich auf<br />

dem Feld etwas nicht wahrnehme, hat mir<br />

geholfen. Es ist ein beruhigendes Gefühl,<br />

wenn du weißt, dass dich jemand unterstützt<br />

– vor allem beim Debüt“, beschreibt Semler<br />

seine Erfahrung mit der technischen Unterstützung.<br />

„Bei mir gab es einen On-Field-<br />

Review, der vielleicht vermeidbar gewesen<br />

wäre. Bei der Elfmetersituation hat sich Josef<br />

Spurny (VAR, Anm.) richtigerweise eingeschaltet.<br />

Als ich mir die Bilder angesehen<br />

habe, war schnell klar, dass es wegen eines<br />

Handspiels Elfmeter geben muss“, erinnert<br />

sich Barmaksiz.<br />

Beide sehen sich als kommunikative<br />

Schiedsrichter, die versuchen, durch ruhiges,<br />

sachliches Auftreten für die richtige Atmosphäre<br />

auf dem Rasen zu sorgen.<br />

„Die Klubs wussten ja auch, dass es<br />

mein Debüt ist. Sie kannten mich als Vierten<br />

Offiziellen, aber nicht als Hauptschiedsrichter.<br />

Ich versuche, Feingefühl zu zeigen und setze<br />

auf klare Kommunikation. Das ist mir sehr<br />

wichtig. Die Rückmeldungen waren sehr<br />

positiv“, so Barmaksiz.<br />

Semler sagt, ihm sei wichtig, dass die<br />

Spieler und Trainer wissen würden, welche<br />

Reaktion eine von ihnen gesetzte Handlung<br />

haben würde. „Ich will ein Sportler auf Augenhöhe,<br />

ein berechenbarer Partner sein.<br />

Trotzdem gibt es Situationen, in denen du<br />

dich einfach durchsetzen musst“, hält der<br />

Steirer fest.<br />

Klare Ziele<br />

Unisono beschreiben Barmaksiz (31) und<br />

Semler (32) ihr Bundesliga-Debüt als Traum,<br />

der in Erfüllung gegangen sei. „Es ist alles<br />

noch professioneller als in der 2. Liga, die<br />

Atmosphäre ist beeindruckender. Vor dem<br />

Anpfiff war ich schon leicht nervös, mit Spielbeginn<br />

hat sich das aber gelegt“, sagt Barmaksiz.<br />

Ebenfalls einig sind sie sich, dass<br />

diese Premiere nur ein nächster Schritt auf<br />

der Karriereleiter sein soll.<br />

„Mich treibt immer schon die Vision an,<br />

als aktiver Akteur in die ganz großen Stadien<br />

einzulaufen“, so Semler. Viele größere Stadien<br />

als die Generali Arena der Austria bei<br />

seinem Debüt gibt es in Österreich jedoch<br />

nicht. „Da sprechen wir natürlich von der<br />

internationalen Bühne“, sagt er mit einem<br />

Lächeln.<br />

Auch sein Kollege formuliert die<br />

Ziele klar: „Das Wichtigste ist, in der<br />

Bundesliga Fuß zu fassen. In Zukunft<br />

ist es natürlich ein Ziel, Spiele in der<br />

Europa League oder Champions<br />

League zu leiten. Ich will mich zeigen“,<br />

so Barmaksiz.<br />

Es sei gerade eine spannende Zeit<br />

im österreichischen Schiedsrichterwesen,<br />

schiebt Semler hinterher.<br />

„Ich bin glücklich, ein Teil davon zu<br />

sein. Es gibt das klare Ziel, dass<br />

wir wieder einen österreichischen<br />

Champions-League-<br />

Schiedsrichter haben. Dazu<br />

will ich meinen Beitrag leisten“,<br />

so Semler.<br />

Safak Barmaksiz<br />

setzt am Spielfeld<br />

auf klare<br />

Kommunikation.<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 57


TEXT GERHARD GERSTENMAYER,<br />

JOHANN HECHTL<br />

Raus und<br />

wieder<br />

rein – aber<br />

wann?<br />

In früheren Ausgaben des<br />

CORNER haben wir uns mit<br />

dem unerlaubten Betreten<br />

des Spielfeldes beschäftigt.<br />

Diesmal gilt der Schwerpunkt<br />

den Spielern, die sich<br />

berechtigt auf dem Spielfeld<br />

aufhalten oder aufhalten<br />

dürfen.<br />

Ist es einem Spieler der Startformation nicht<br />

möglich, am Spiel teilzunehmen (z.B. Verletzung<br />

beim Aufwärmen), so darf dieser durch einen<br />

nominierten Auswechselspieler ersetzt werden.<br />

Dies gilt noch nicht als Spielerwechsel, jedoch<br />

ist der Schiedsrichter davon zu informieren, der<br />

den Online-Spielbericht noch vor dem Anstoß entsprechend<br />

korrigieren muss. Der verletzte Spieler<br />

könnte als Auswechselspieler aufscheinen oder<br />

durch einen anderen teilnahmeberechtigten Spieler<br />

der Mannschaft ersetzt werden.<br />

Gemäß Regel 12 darf jeder Spieler seine Position<br />

auf dem Spielfeld selbst bestimmen, jedoch<br />

ist das Verlassen des Spielfeldes oder das Betreten<br />

(Wiederbetreten) gewissen Einschränkungen unterworfen.<br />

Berechtigt verlassen darf ein Spieler das Spielfeld<br />

aus spieltaktischen Gründen, um über die Seitenlinie<br />

bzw. Torlinie auszuweichen oder einen Gegner zu<br />

umlaufen. Weiters, um den Ball zu holen, eine Spielfortsetzung<br />

vorzunehmen oder diese vorzubereiten<br />

(Einwurf, Anlauf für einen Eckstoß, Freistoß). Da<br />

jeder Spieler jede Spielfortsetzung durchführen darf,<br />

gilt dies auch für den Torhüter, was wiederum bedeutet,<br />

dass es (theoretisch) vorkommen könnte,<br />

dass zum Zeitpunkt des Erzielens eines Tores der<br />

Torhüter nicht auf dem Spielfeld ist (der Torhüter führt<br />

den Einwurf durch, ein Angreifer fängt den Ball ab<br />

und schießt ihn ins leere Tor).<br />

Verlassen des Spielfeldes<br />

aus anderen Gründen<br />

Jeder Spieler darf die Dauer seiner Teilnahme am Spiel<br />

selbst festlegen und hat sich bei Bedarf beim Schiedsrichter<br />

abzumelden. Nach Zustimmung des Spielleiters<br />

muss er ohne Verzögerung das Spielfeld verlassen.<br />

Spielt er auf dem Weg nach draußen den Ball, wird<br />

er verwarnt und das Spiel mit einem indirekten Freistoß<br />

fortgesetzt. Würde er ein Vergehen (Foulspiel) begehen,<br />

wird ein direkter Freistoß verhängt.<br />

Der Wiedereintritt<br />

eines<br />

Spielers<br />

bedarf eines<br />

Zeichens<br />

des Schiedsrichters.<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

58<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Verlässt ein Spieler unsportlich das Spielfeld, da<br />

er z.B. über seine Mitspieler verärgert ist, wird er<br />

verwarnt, sofern keine grobe Unsportlichkeit damit<br />

verbunden ist. Sollte der Spieler nicht mehr anwesend<br />

sein, wird diese Verwarnung dem Kapitän mitgeteilt.<br />

Eine Rückkehr nach einer derartigen Verwarnung ist<br />

bei Beachtung der nachangeführten Bestimmungen<br />

über den Wiedereintritt möglich.<br />

Verletzte Spieler<br />

Unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, da ein Spieler<br />

seiner Einschätzung nach ernsthaft verletzt ist,<br />

oder ist das Spiel nach einem Vergehen ohnehin<br />

unterbrochen, muss der verletzte Spieler zwecks<br />

Behandlung das Spielfeld verlassen. Eine kurze<br />

Erstbehandlung auf dem Spielfeld ist bei entsprechender<br />

Notwendigkeit vorher selbstverständlich<br />

erlaubt. Zu diesem Zweck darf der Referee zwei<br />

Betreuern das Betreten des Spielfeldes erlauben.<br />

Dieser Spieler hätte dann auch ohne Behandlung das<br />

Spielfeld zu verlassen.<br />

Ausnahmen von dieser Verpflichtung zum Verlassen<br />

des Spielfeldes bestehen:<br />

- bei Verletzung eines Torhüters (für diesen verletzten<br />

Torhüter),<br />

- nach einem Zusammenprall des Torhüters und eines<br />

Feldspielers (egal von welcher Mannschaft), oder<br />

wenn Spieler desselben Teams nach einem Zusammenprall<br />

eine Behandlung brauchen (auch wenn nur<br />

einer davon behandelt wird)<br />

- wenn sich ein Spieler nach einem physischen Vergehen<br />

(also „Foulspiel“) verletzt und die Behandlung<br />

nur kurz dauert (ca. 20 - 25 Sekunden), sofern der<br />

Gegenspieler wegen des Vergehens verwarnt oder<br />

ausgeschlossen wird (also z.B. nicht wegen Kritik<br />

oder einer anderen Unsportlichkeit). Dies gilt auch<br />

bei einem Strafstoß, wenn der verletzte Spieler der<br />

Schütze ist.<br />

Unabhängig von der Schwere der Verletzung oder der<br />

Ursache muss ein Spieler mit einer blutenden Wunde<br />

oder einer blutverschmierten Ausrüstung (z.B. Trikot)<br />

immer das Spielfeld verlassen. Ist der verletzte Spieler<br />

zu verwarnen, erfolgt dies noch vor Verlassen des<br />

Spielfeldes. Will ein Spieler von sich aus wegen einer<br />

Verletzung das Spielfeld verlassen, hat er sich – sofern<br />

es ihm wegen der Schwere der Verletzung möglich<br />

ist – grundsätzlich beim SR abzumelden.<br />

Ausrüstungsmangel<br />

Die Ausrüstung der Spieler, einschließlich verbotener<br />

Gegenstände, ist in der IFAB-Spielregel 4 beschrieben.<br />

Verstößt ein Spieler gegen diese Bestimmungen,<br />

muss der SR das Spiel nicht unterbrechen. Er weist<br />

den Spieler an, den verbotenen Gegenstand abzulegen.<br />

Der Spieler hat dabei folgende Möglichkeiten:<br />

- er behebt den Ausrüstungsmangel auf dem Spiel-<br />

feld (z.B. fehlende Schienbeinschoner, Ablegen von<br />

Schmuck)<br />

- er verlässt das Spielfeld über Aufforderung des<br />

Unparteiischen, um den Mangel zu beheben. Dies<br />

erfolgt längstens bei der nächsten Spielunterbrechung.<br />

Das Spielen des Balls mit einem Ausrüstungsmangel<br />

(nur ein Schuh, fehlende Schienbeinschoner) stellt bis<br />

zur nächsten Spielunterbrechung kein Vergehen dar.<br />

Der Spieler darf seine Ausrüstung selbstständig<br />

wechseln (auch wenn sie keinen Mangel aufweist)<br />

und muss dazu das Spielfeld nicht verlassen (z.B.<br />

Schuhe passen nicht oder sind beschädigt). Will er<br />

dies jedoch außerhalb erledigen, muss er sich beim<br />

SR abmelden.<br />

Rückkehr auf das Spielfeld:<br />

Dazu wurden die Bestimmungen über das Wiederbetreten<br />

des Spielfeldes nach einer Verletzungsbehandlung<br />

oder eines Ausrüstungsmangels angepasst.<br />

a) Der Spieler hat freiwillig das Spielfeld verlassen<br />

(sich beim Schiedsrichter abgemeldet):<br />

Der Wiedereintritt ist nur nach Zeichen des Schiedsrichters<br />

möglich, wobei das Spiel noch nicht wieder<br />

fortgesetzt worden sein muss. Wenn die Ausrüstung<br />

getauscht oder in Ordnung gebracht worden ist (also<br />

auch wenn kein Mangel vorgelegen ist), muss dies<br />

trotzdem von einem Spieloffiziellen kontrolliert werden<br />

– längstens bei der nächsten Unterbrechung).<br />

b) Der Spieler hat über Aufforderung des Schiedsrichters<br />

das Spielfeld verlassen:<br />

Die Ausrüstung oder blutende Wunde ist von einem<br />

Spieloffiziellen (SR, SRA, 4. Offizieller) zu kontrollieren.<br />

Der Spieler darf nur mit Erlaubnis des Schiedsrichters<br />

das Spielfeld betreten, wobei die Wiederaufnahme<br />

des Spiels abzuwarten ist. Dies gilt auch für Spieler,<br />

die aus unsportlichen Gründen das Spielfeld verlassen<br />

haben.<br />

Eintritt bei laufendem Spiel: entlang der Seitenlinie<br />

Eintritt bei ruhendem Spiel: überall möglich<br />

Betritt der Spieler ohne Zustimmung des Referees<br />

das Spielfeld, wird er verwarnt und – sofern der<br />

Schiedsrichter deswegen unterbricht – das Spiel mit<br />

einem indirekten Freistoß fortgesetzt.<br />

Greift der Spieler ins Spielgeschehen ein (geht<br />

in den Zweikampf, spielt den Ball), lautet die Spielfortsetzung<br />

direkter Freistoß, im eigenen Strafraum<br />

sogar Strafstoß. Begeht dieser Spieler zusätzlich noch<br />

ein weiteres verwarnungswürdiges Vergehen (z.B.:<br />

rücksichtslose Attacke, unsportliches Halten), wird<br />

er mittels „Ampelkarte“ ausgeschlossen.<br />

Die gesamten Spielregeln sind auf der IFAB-Homepage<br />

abrufbar: https://www.theifab.com<br />

Jeder<br />

Spieler darf<br />

die Dauer<br />

seiner Teilnahme<br />

am<br />

Spiel selbst<br />

festlegen.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong> 59


Mixed Zone<br />

VON AKTUELL BIS ZEITLOS<br />

TRAUER UM<br />

GERHARD SKOFF<br />

GEPA-PICTURES.COM<br />

Der <strong>ÖFB</strong> trauert um sein Ehrenmitglied<br />

Gerhard Skoff. Der ehemalige Präsident<br />

der Österreichischen Fußball-Bundesliga<br />

ist am 18. November 20<strong>23</strong> im Alter von<br />

82 Jahren verstorben.<br />

Der gebürtige Niederösterreicher war<br />

von 1996 bis 1999 Präsident der Österreichischen<br />

Fußball-Bundesliga. Skoff konnte<br />

in seiner Amtszeit den ersten Bewerbssponsor<br />

der Liga präsentieren. Er prägte<br />

eine Ära, die im Zeichen der Professionalisierung<br />

der Bundesliga und ihrer Klubs<br />

stand.<br />

Der <strong>ÖFB</strong> und Fußballösterreich sind gemeinsam<br />

mit der Österreichischen Fußball-Bundesliga<br />

in Gedanken bei der Familie<br />

und den Freunden des Verstorbenen.<br />

Neue Trainerin für<br />

<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />

ie <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie engagiert<br />

mit Christine Rosner eine<br />

Dneue Trainerin. Die 29-jährige Burgenländerin,<br />

die unter anderem bereits<br />

beim First Vienna FC 1894 und zuletzt<br />

beim SK Rapid tätig gewesen ist, übernimmt<br />

ab sofort die Trainerposition ihrer<br />

Vorgängerin Katja Gürtler.<br />

Christine Rosner, seit 2020 im Besitz der<br />

UEFA B-Lizenz und aktuell in der Ausbildung<br />

zum Junioren B-Diplom, wird in der<br />

<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie auch in gemeinsamer<br />

Zusammenarbeit mit Patrick Haidbauer,<br />

Teamchef des U17 Frauen Nationalteams,<br />

für die Betreuung des Akademie-<br />

Teams zuständig sein.<br />

<strong>ÖFB</strong><br />

Danke, Julian!<br />

ulian Baumgartlinger wurde im Rahmen des Länderspiels gegen Deutschland<br />

vor 46.000 Fans im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion feierlich aus dem Natio-<br />

verabschiedet. Dieser Rahmen war die würdige Bühne, um den ehema-<br />

Jnalteam<br />

ligen <strong>ÖFB</strong>-Kapitän nach 84 Länderspielen zu ehren.<br />

„Julian Baumgartlinger hat die jüngere österreichische Fußball-Geschichte als Führungsfigur<br />

auf und neben dem Platz mitgeprägt. Er war ein Leader und dient als Vorbildfigur<br />

für viele fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche. Dem <strong>ÖFB</strong> war es ein großes Anliegen,<br />

seinem ehemaligen Kapitän einen gebührenden Abschied aus dem Nationalteam<br />

zu bereiten. Ich danke Julian für seinen Einsatz, die Leidenschaft und seine Führungsqualitäten<br />

in 84 Länderspielen und als Botschafter darüber hinaus. In Anerkennung seiner<br />

Leistung wird er als 57. Mitglied in den Legenden-Klub des <strong>ÖFB</strong> aufgenommen“,<br />

so <strong>ÖFB</strong>-Präsident Klaus Mitterdorfer.<br />

Der defensive Mittelfeldspieler kam am 9. September 2009 beim 1:1 in der WM-Qualifikation<br />

in Bukarest gegen Rumänien zu seinem ersten Einsatz für Rot-Weiß-Rot. Die<br />

erste Sternstunde erlebte er mit der souveränen Qualifikation für die UEFA EURO 2016<br />

in Frankreich. In der darauffolgenden Qualifikation führte er das Nationalteam als Kapitän<br />

erfolgreich zur UEFA EURO 2021, wo Österreich das Achtelfinale erreichte.<br />

FUTSAL-KONVENTS<br />

SORGEN FÜR<br />

BEGEISTERUNG<br />

Spannende Action auf dem Parkett, gute<br />

Stimmung auf den Tribünen und zufriedene<br />

Organisatoren. Die Futsal-Konvents im<br />

LAZ- und AKA-Alterssegment waren auch<br />

in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg.<br />

PATRICK VRANOVSKY<br />

ERNST WEBER LAZ FUTSAL KONVENT<br />

In der Linzer TipsArena feierte in diesem<br />

Jahr das LAZ Linz einen Heimsieg. In einem<br />

hochdramatischen Final-Derby setzten sich die Linzer gegen das LAZ Steyr durch.<br />

Am Ende war es ein verdienter Erfolg für die Hausherren, die ohne Niederlage durch<br />

das Turnier spaziert waren. Erfreulich auch das Abschneiden der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie,<br />

die sich über Platz fünf und den zweiten Rang im Technikbewerb freuen durfte.<br />

FUTSAL KONVENT DER AKADEMIEN<br />

Durch einen 2:1-Finalsieg gegen die AKA St. Pölten NÖ sicherte sich die AKA FK Austria<br />

Wien nach 2011 und 2012 ihren dritten Titel beim Futsal-Konvent der Akademien in<br />

St. Pölten. Damit sind die Jungveilchen nun alleiniger Rekordsieger des Events.<br />

<strong>ÖFB</strong><br />

60<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Wähle deinen Player<br />

Of The Match in<br />

allen Spielklassen<br />

Reanimationstraining in der<br />

<strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie<br />

<strong>ÖFB</strong><br />

Ein Training der besonderen Art gab es in der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie in St. Pölten. Gemeinsam<br />

mit geschulten Mitarbeiter:innen des österreichischen Roten Kreuzes und des<br />

Jugend-Rotkreuzes stand ein Reanimationstraining für die Spielerinnen auf dem Programm.<br />

Zu einer Karriere als Fußballprofi gehört heutzutage weit mehr, als nur zu wissen,<br />

wo das Tor steht. Taktik, Training, Ernährung und viele andere Themen gehören zu<br />

den Inhalten, die den Spieler:innen vermittelt werden. In der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie in<br />

St. Pölten stand nun ein weiteres ganz besonderes Coaching auf dem Programm, das<br />

über Leben und Tod eines Menschen entscheiden kann: ein Reanimationstraining mit<br />

speziell geschulten Mitarbeiter:innen des Österreichischen Roten Kreuzes und vom Jugend-Rotkreuz.<br />

Zehn Lehrbeauftragte zeigten den 45 Spielerinnen mit Hilfe von 20 Puppen<br />

und fünf Defibrillatoren, wie bei einem Atem-Kreislaufstillstand richtig reagiert<br />

werden muss.<br />

Peter Kaiser, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, erklärte:<br />

„Bei solchen Notfällen zählt die schnelle und richtige Reaktion. Wer im richtigen<br />

Moment die richtigen Maßnahmen setzt, kann Leben retten. Wir freuen uns, dass wir<br />

die <strong>ÖFB</strong>-Talente in diesem so wichtigen Bereich coachen können.“ Peter Grechtshammer,<br />

Gesamtleiter der <strong>ÖFB</strong> Frauen-Akademie, ergänzt: „Gerade im Profisport ist der<br />

Körper extremen Belastungen ausgesetzt, Notfälle können immer und überall passieren.<br />

Alle erinnern sich noch an Dänemarks Christian Eriksen, der 2021 bei der EM leblos<br />

zusammenbrach und am Rasen reanimiert werden konnte. Unsere Spielerinnen wissen<br />

den Wert dieses Trainings zu schätzen. Diese Kenntnisse sind auch deswegen wertvoll,<br />

weil sie auch abseits des Rasens für ihr ganzes Leben davon profitieren.“<br />

Voller Einsatz, starke Pässe, raffinierte<br />

Torvorlagen oder schöne Treffer – im<br />

Fußball gibt es viele Facetten, die die<br />

Leistung eines Spielers auszeichnen. Welche<br />

Kicker in ihren jeweiligen Matches am besten<br />

performt haben, liegt nun in deiner Hand.<br />

Völlig egal, ob beim Nationalteam oder in der<br />

2. Klasse Reserve. Wie das gemeint ist?<br />

Ganz einfach! In der <strong>ÖFB</strong> App kann ab sofort<br />

in allen Ligen und Bewerben für den Player<br />

Of The Match abgestimmt werden.<br />

Also: Vote für deine Freunde und Idole!<br />

Dazu einfach die App im App Store oder im<br />

Google Play Store kostenlos downloaden,<br />

während des Spiels auf den Live-Tab klicken<br />

und dann im Reiter Spiel-Info den Player<br />

Of The Match Button auswählen. Stimme<br />

für deinen Favoriten ab – fertig!<br />

Z<br />

ehntausende Kinder und Jugendliche spielen in Österreich jedes<br />

Wochenende Fußball oder engagieren sich als Trainer:innen und<br />

Schiedsrichter:innen. Damit sich all diese jungen Menschen in einem<br />

sicheren Umfeld bewegen und frei entfalten können, wird der <strong>ÖFB</strong><br />

ab sofort einen speziellen Fokus auf das Thema Kinderschutz legen.<br />

„KEINS VON FÜNF“:<br />

GROSSE INITIATIVE<br />

FÜR KINDERSCHUTZ<br />

Zum Start soll mit einer Kampagne Aufmerksamkeit<br />

erzeugt werden, die für das Thema des Missbrauchs<br />

sensibilisiert und auf Probleme hinweist.<br />

Hierfür haben sich Spielerinnen und Spieler der Nationalteams<br />

und der Frauen-Bundesliga mit der<br />

Geste #KeinsvonFünf fotografieren lassen.<br />

In Kooperation mit dem Verein<br />

„100% Sport“ sollen Menschen darauf<br />

aufmerksam gemacht werden,<br />

dass rund eines von fünf<br />

Kindern Opfer von Gewalt, einschließlich<br />

sexuellem Missbrauch<br />

wird. Durch wirksame Prävention<br />

und mit Hilfe des Leitfadens<br />

„Für Respekt und Sicherheit –<br />

Gegen sexualisierte Übergriffe<br />

im Sport“ soll daraus „KEINS<br />

von Fünf“ werden.<br />

<strong>ÖFB</strong> MIT LERNKURVE<br />

STADION BEIM „LANGEN TAG<br />

DER FLUCHT“ DER UNHCR<br />

Im Oktober veranstaltet das UN-Flüchtlingshochkommissariat<br />

UNHCR den österreichweiten „Langen Tag der Flucht“<br />

mit einem breiten Bildungsangebot für Jung und Alt zu den<br />

Themen Flucht, Asyl und Integration. Der <strong>ÖFB</strong> unterstützt<br />

OELF diese wichtige Initiative mit<br />

Workshops für Schulklassen<br />

im Ernst-Happel-Stadion.<br />

Im Rahmen der sogenannten<br />

LERNKURVE STADION<br />

lädt der <strong>ÖFB</strong> bereits seit<br />

mehreren Jahren Jugendgruppen<br />

und Schulklassen<br />

in Fußballstadien ein, um<br />

gemeinsam bestimmte Werte<br />

des gesellschaftlichen Zusammenlebens<br />

und des sportlichen Zusammenspiels zu<br />

besprechen. Mithilfe interaktiver Workshops von Expert:<br />

innen-Organisationen werden mit Jugendlichen Themen<br />

zur Vorbeugung von Gewalt und Diskriminierung bearbeitet<br />

und Handlungsmöglichkeiten diskutiert, die zu einem<br />

respektvolleren und fairen Umgang sowohl auf den Fußballplätzen<br />

als auch darüber hinaus beitragen sollen.<br />

CORNER 04/<strong>23</strong><br />

<strong>ÖFB</strong>/KELEMEN<br />

61


WASWURDEAUS …<br />

… ANDREAS IVANSCHITZ?<br />

TEXT HANS HUBER<br />

Jüngster Kapitän beim ältesten Klub<br />

An Schlagzeilen hat<br />

es in der beeindruckenden<br />

Karriere<br />

des Andreas Ivanschitz,<br />

40, wahrlich<br />

nicht gemangelt. Meistertitel<br />

in Österreich, in den<br />

USA (!) und in Tschechien,<br />

69 Länderspiele und die<br />

Ehre, das Nationalteam als<br />

jüngster Kapitän der österreichischen<br />

Fußball-Geschichte<br />

auf das Feld geführt<br />

zu haben. Auch bei<br />

der Heim-Euro 2008. Jetzt<br />

will der jüngste Kapitän<br />

Österreichs den ältesten<br />

Verein, den First Vienna<br />

Football Club, wieder in die<br />

oberste Liga steuern.<br />

Dabei stand Ivanschitz<br />

nach 19 Jahren Profifußball<br />

in Österreich (Rapid und<br />

Salzburg), Griechenland<br />

(Panathinaikos), Deutschland<br />

(Mainz 05), Spanien (Levante UD), den<br />

USA (Seattle Sounders) und zum Ausklang<br />

Tschechien (Viktoria Pilsen) der Sinn gar nicht<br />

nach Fußball. Aber nach einer bewussten<br />

Abkühlphase erwärmte er sich doch wieder<br />

für eine Funktion. „Im Fußballgeschäft dabei<br />

zu sein, ist doch wirklich cool!“<br />

Bei der Vienna kümmerte er sich, gelockt<br />

von Markus Katzer, zunächst um den<br />

Nachwuchs, ehe er nach dem Abgang von<br />

Katzer zu Rapid das Amt des Sportdirektors<br />

übernahm. Mit der Vienna hatte er zwar bis<br />

zu seinem Engagement keine näheren Berührungspunkte,<br />

doch das Flair der Hohen<br />

Warte beeindruckt auch einen Globetrotter<br />

des Fußballs. „Das ist hier einfach ein wunderbares<br />

Ambiente.“ Und Ivanschitz identifiziert<br />

sich auch total mit den ehrgeizigen<br />

Zielen der Döblinger. „Natürlich ist mir bewusst,<br />

dass ich jetzt mehr Verantwortung<br />

übernehmen muss. Aber voller Demut wollen<br />

wir unsere Ziele umsetzen.“ Die lauten:<br />

die guten Möglichkeiten, die Infrastruktur<br />

mit dem Ausbildungszentrum nützen und<br />

bis 2026 in die erste Liga aufsteigen. Aber<br />

in dem Bewusstsein, ein Ausbildungsverein<br />

zu sein. „Auf Knopfdruck wird es nicht gehen,<br />

wir müssen dafür hart arbeiten.“<br />

2003 debütierte Ivanschitz<br />

im Nationalteam, heute<br />

hat er mit der Vienna das<br />

Ziel, in die Bundesliga<br />

aufzusteigen.<br />

GEPA-PICTURES.COM (2)<br />

Eine spannende Aufgabe,<br />

bei der die internationalen<br />

Erfahrungen natürlich einfließen.<br />

„Weil ich von allen Stationen<br />

etwas mitnehmen<br />

kann.“ Jeder Klub und jedes<br />

Land hätte seine Eigenheiten.<br />

Dabei will er aber keine seiner<br />

Stationen hervorheben.<br />

„Ich bin dankbar, dass ich das<br />

alles erleben durfte. Aber<br />

natürlich stellt das eine Horizonterweiterung<br />

dar. Es<br />

nimmt dir keiner, gegen einen<br />

Messi oder gegen einen Ronaldo<br />

gespielt zu haben!“<br />

Und auch die unliebsamen<br />

Erfahrungen, als er von einigen<br />

Rapid-„Fans“ nach seinem<br />

Wechsel zu Red Bull<br />

Salzburg ausgepfiffen und<br />

auch beschimpft wurde, versuchte<br />

der gebürtige Burgenländer<br />

sehr professionell zu<br />

nehmen. „Der Wechsel nach<br />

Griechenland hat mir dabei sehr geholfen.“<br />

Inzwischen hat er auch schon einige Besuche<br />

im Allianz Stadion hinter sich und freut<br />

sich immer wieder, dort bekannte Gesichter<br />

zu sehen.<br />

Dass ein Fußballklub nicht immer wie<br />

ein Unternehmen abseits des grünen Rasens<br />

zu führen ist, bekam er auch in seiner aktiven<br />

Karriere, aber auch bei der blau-gelben Vienna<br />

immer wieder vor Augen geführt.<br />

„Manchmal ist Fußball frustrierend, dann<br />

wieder gibt es schöne Momente. Man kann<br />

gewisse Dinge nie vorhersehen. Aber das<br />

ist auch das Faszinierende am Fußball!“<br />

Dass sich harte, konsequente Arbeit aber<br />

letztlich auszahlt, davon ist er überzeugt.<br />

Seine Begeisterung für den Fußball hat<br />

er weitergegeben. Zwei seiner drei Kinder<br />

zeigen durchaus Talent: Ilia, mittlerweile 16,<br />

spielt nach seinen Anfängen bei der Vienna<br />

mittlerweile in der Salzburger Akademie und<br />

in den <strong>ÖFB</strong>-Nachwuchsteams mit beachtlichem<br />

Erfolg. Tochter Nahla jagt im Nachwuchs<br />

der Vienna dem Ball nach. Und Andreas<br />

Ivanschitz spielt, wann immer es sein<br />

voller Terminkalender zulässt, noch immer<br />

für die „Copa Pele“, die Mannschaft der<br />

Alt-Internationalen.<br />

62<br />

CORNER 04/<strong>23</strong>


Die Sponsoren<br />

und Partner des <strong>ÖFB</strong><br />

Wir sagen Danke!<br />

Folge uns auf:<br />

Das Nationalteam<br />

Das Frauen-Nationalteam oefb_1904 oefb1904 oefb1904 <strong>ÖFB</strong><br />

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DIE ZUKUNFT<br />

BRAUCHT EIN<br />

STARKES WIR.<br />

WIR MACHT’S MÖGLICH.<br />

Ein starkes Wir kann mehr bewegen als ein Du oder Ich alleine. Es ist die Kraft<br />

der Gemeinschaft, die uns den Mut gibt, neue Wege zu gehen, die uns befl ügelt<br />

und die uns hilft, Berge zu versetzen. Daran glauben wir seit mehr als 160 Jahren<br />

und das ist, was wir meinen, wenn wir sagen: WIR macht’s möglich.<br />

raiffeisen.at

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