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„Der Papa unterstützt<br />
mich bei allen Dingen“<br />
Spaß am runden Leder hatten und haben<br />
auch die Väter Thomas Flögel und Herbert<br />
Gager. Dazu jede Menge Erfolg. Mit<br />
Stella Rossa auf dem Parkett – vor<br />
allem aber im Fußball. Beide waren<br />
<strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler. Gager<br />
absolvierte 285 Spiele in der<br />
Bundesliga, Flögel 350. Dazu<br />
kommen einige Einsätze auf<br />
internationaler Bühne. Bei<br />
der Austria lief das Duo<br />
zwischen 1998 und<br />
2000 gemeinsam auf.<br />
„Auch sie verstehen<br />
sich heute noch sehr<br />
gut. Sie stehen<br />
noch gemeinsam<br />
bei Legendenspielen<br />
vom Team<br />
Copa Pele auf dem<br />
Platz und freuen sich,<br />
was ich so mitbekomme,<br />
jedes Mal wenn sie<br />
sich sehen“, so Flögel, der<br />
anfügt: „Dadurch, dass beide<br />
in der Ostliga Trainer sind, gibt<br />
es immer viel Gesprächsstoff.“<br />
Thomas Flögel leitet die Geschicke<br />
beim Kremser SC, dem aktuellen<br />
Zweiten der Regionalliga Ost, Herbert Gager<br />
jene beim Neunten TWL Elektra. Beide<br />
sind bei ihren jeweiligen Vereinen die<br />
Trainer ihrer Söhne. „Ich werde von ihm<br />
behandelt wie jeder andere Spieler. Nach<br />
dem Training oder zu Hause bin ich dann<br />
wieder der Sohn“, verrät Gager. Für Flögel<br />
ist Krems bereits der vierte Klub, bei dem<br />
er auf das Kommando des Papas hören<br />
muss: „Ich habe das Gefühl, dass er eine<br />
gute Arbeit macht und mich in meiner Entwicklung<br />
weiterbringt. Unter ihm habe ich<br />
die größten Sprünge gemacht“, begründet<br />
er seine Loyalität.<br />
Das direkte Familien-Duell ging heuer<br />
3:1 an Krems und damit an die Flögels. „Da<br />
wird dann in der Stella-Rossa-Kabine schon<br />
diskutiert und sich gegenseitig gehäkelt“,<br />
weiß Alec lachend, der seine Aussage aber<br />
nicht nur auf die Begegnung mit den Gagers<br />
bezieht: „Wir haben ja mehrere Ostliga-Kicker<br />
im Verein.“<br />
Eine Bürde sind die großen Nachnamen<br />
nicht. Dabei sind sich die <strong>23</strong>-Jährigen einig.<br />
Ambitionierte Söhne: Alec<br />
Flögel (rechts) und Manuel<br />
Gager haben nicht nur mit<br />
dem Futsal-Nationalteam<br />
große Ziele.<br />
Erfolgreiche Väter: Herbert<br />
Gager (links) und Thomas<br />
Flögel trainieren heute Vereine<br />
in der Regionalliga.<br />
GEPA-PICTURES.COM<br />
Viel mehr profitieren sie von der Unterstützung<br />
und Expertise ihrer Väter. „Ich habe<br />
nicht das Gefühl, in irgendwelche Fußstapfen<br />
treten zu müssen und kann befreit aufspielen“,<br />
sagt Gager. Flögel fügt an: „Es ist egal,<br />
ob ich Fußball, Futsal oder Schach spielen<br />
würde – der Papa unterstützt mich bei allen<br />
Dingen. Ich spüre keinen Druck, weder von<br />
ihm, noch von außen.“<br />
Traum vom Meistertitel,<br />
EM und WM<br />
Auf dem Parkett haben die beiden noch viel<br />
vor. „Ich will mit Stella Rossa natürlich Meister<br />
werden und in der Champions League<br />
spielen. Vergangene Saison ist das in letzter<br />
Sekunde in die Hose gegangen“, denkt Gager<br />
zurück. Damals musste sich der Rekordmeister<br />
dem FC Diamant Linz im entscheidenden<br />
Spiel der Best-of-three-Finalserie erst im<br />
Penaltyschießen geschlagen geben. Aktuell<br />
ist Stella Rossa in der 1. <strong>ÖFB</strong> Futsal Liga auf<br />
Kurs Richtung Top 6, was den Einzug in das<br />
Obere Play-off bedeuten würde und die<br />
Chance auf den Titel bestehen lässt. Zuletzt<br />
wurden die Wiener dreimal in Folge Vizemeister.<br />
„Wir sind reifer geworden, haben<br />
viel gelernt und uns gut verstärkt“, rechnet<br />
sich Gager heuer gute Chancen aus.<br />
Mit dem Nationalteam startet im April<br />
2024 die EM-Qualifikation. „Es wäre natürlich<br />
ein Traum, mit dem Nationalteam einmal<br />
bei einer EM oder WM mitzuspielen“, sagt<br />
Flögel. „Das Allerschönste. Es gibt wenig,<br />
was da drüber geht“, merkt Gager an.<br />
Das Jahr 20<strong>23</strong> schloss das Futsal-Nationalteam<br />
mit einem 1:1 und einem 5:0-Sieg<br />
in einem freundschaftlichen Länderspiel-<br />
Doppel auswärts auf Zypern ab. In sieben<br />
Spielen konnten heuer vier Siege eingefahren<br />
werden. Dazu kommt ein Remis und nur zwei<br />
Niederlagen.<br />
<strong>ÖFB</strong>/GRUBER (3)<br />
CORNER 04/<strong>23</strong> 51