ÖFB Corner 01/24
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Alar trug bereits die Trikots<br />
der anderen Halbfinalisten<br />
Sturm Graz (links) und des<br />
kommenden Gegners Rapid.<br />
seine Fußballschuhe schnürte. Die rund 7.000<br />
Einwohner fassende Gemeinde liegt in der<br />
Steiermark rund 30 Autominuten von Leoben<br />
entfernt. Sein Talent blieb beim großen Nachbarn<br />
nicht unbemerkt. Mit 17 Jahren ging<br />
Alar zum DSV, wo er seinen ersten Profivertrag<br />
unterschrieb.<br />
Nach Stationen beim Kapfenberger SV,<br />
dem SK Rapid, dem SK Puntigamer Sturm<br />
Graz, Levski Sofia, dem SKN St. Pölten und<br />
dem First Vienna FC hat der Stürmer seinen<br />
Weg zurück in die Heimat gefunden. Der<br />
34-Jährige kickt seit Sommer 2023 wieder<br />
für den DSV Leoben, der 2009 nach finanziellen<br />
Schwierigkeiten Konkurs anmelden<br />
musste und erst 2023 in den Profifußball<br />
zurückkehren konnte. „Ich fühle mich hier<br />
sehr wohl und ich glaube das merkt man<br />
auch“, vermeldet der zweifache <strong>ÖFB</strong>-Nationalteamspieler.<br />
Alar avancierte bei Leoben schnell zum<br />
Top-Scorer, zum Mann für die wichtigen Tore.<br />
Die Steirer mischen in der ADMIRAL 2. Liga<br />
vorne mit. Die ganz großen Schlagzeilen<br />
schreibt der DSV allerdings im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup. Leoben steht zum ersten Mal seit der<br />
Saison 1994/95 wieder im Halbfinale des<br />
Bewerbs, zum zweiten Mal insgesamt. Nach<br />
einem 1:0 beim Auftakt gegen ATUS Ferlach<br />
warf der Zweitligist drei Bundesligisten raus.<br />
Gegen die WSG Tirol gewann Leoben in der<br />
2. Runde 3:1, gegen den RZ Pellets WAC im<br />
Achtelfinale 6:5 nach Elfmeterschießen und<br />
gegen den Cashpoint SCR Altach im Viertelfinale<br />
2:1.<br />
In jedem dieser Spiele traf Alar, gegen<br />
Tirol und Altach doppelt. „Es ist außergewöhnlich,<br />
wenn man mit einem Zweitligisten<br />
drei Bundesligisten rauswirft und verdient<br />
im Halbfinale steht“, sagt der in Kroatien<br />
geborene Stürmer, der 2009 die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft annahm.<br />
Sein Ex-Klub Rapid, wo Alar von 2<strong>01</strong>1 bis<br />
2<strong>01</strong>6, von 2<strong>01</strong>8 bis 2<strong>01</strong>9 sowie von 2020 bis<br />
2021 kickte und in 175 Spielen 50 Tore<br />
schoss, soll im UNIQA <strong>ÖFB</strong> Cup nicht die<br />
» Es ist außergewöhnlich,<br />
wenn<br />
man mit einem<br />
Zweitligisten drei<br />
Bundesligisten<br />
rauswirft und<br />
verdient im Halbfinale<br />
steht. «<br />
UNIQA <strong>ÖFB</strong> CUP<br />
2023/<strong>24</strong><br />
HALBFINALE<br />
DSV Leoben GGMT Revolution<br />
vs. SK Rapid<br />
Mittwoch, 3. April 20<strong>24</strong>,<br />
20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />
FC Red Bull Salzburg vs.<br />
SK Puntigamer Sturm Graz<br />
Donnerstag, 4. April 20<strong>24</strong>,<br />
20:45 Uhr (live in ORF 1)<br />
FINALE<br />
1. Mai 20<strong>24</strong>, Wörthersee<br />
Stadion Klagenfurt<br />
Endstation sein. „Wir wissen natürlich, dass<br />
Rapid Favorit ist. Das ist ein Bundesligist mit<br />
großer Vergangenheit. Wir werden aber in<br />
dieses Spiel gehen, um in das Finale einzuziehen“,<br />
betont er.<br />
Leobens offene Rechnung mit Rapid<br />
In der Saison 1994/95 stand der DSV Leoben<br />
zum bisher einzigen Mal im Cup-Endspiel.<br />
Es setzte eine 0:1-Niederlage. Ausgerechnet<br />
gegen den SK Rapid, der sich damals den<br />
bis heute letzten Titel im Bewerb sicherte.<br />
Goldtorschütze war Peter Guggi, der einst<br />
selbst für Leoben spielte.<br />
„Ich war damals vier oder fünf Jahre alt“,<br />
erinnert sich Alar und führt an: „In Leoben<br />
wird sicher noch über dieses Duell geredet,<br />
bei uns Spielern ist das aber kein Thema<br />
mehr. Wir haben jetzt unser eigenes Spiel<br />
vor heimischem Publikum gegen Rapid vor<br />
uns, auf das wir uns voll konzentrieren. Wir<br />
müssen alles geben, um die Überraschung<br />
zu schaffen.“<br />
Alar konnte den SK Rapid im UNIQA-<br />
<strong>ÖFB</strong>-Cup-Halbfinale schon einmal besiegen<br />
und durfte später seinen bisher einzigen Titel<br />
auf Profi-Ebene bejubeln – nämlich in der<br />
Saison 2<strong>01</strong>7/18 mit dem SK Puntigamer<br />
Sturm Graz. Nach einem 3:2 nach Verlängerung<br />
gegen die Wiener gewannen Sturm und<br />
Alar im Finale 1:0 nach Verlängerung gegen<br />
den FC Red Bull Salzburg. „Das war ein<br />
Wahnsinns-Spiel. Es ist schwer zu beschreiben,<br />
was ich danach gefühlt habe. Es wäre<br />
sehr schön, das noch einmal erleben zu<br />
können“, sagt er.<br />
Im diesjährigen Finale könnte der 34-Jährige<br />
mit dem DSV Leoben auf Sturm treffen.<br />
Der Titelverteidiger aus Graz tritt im Halbfinale<br />
am Donnerstag, 4. April (20:45 Uhr, LIVE<br />
in ORF 1) beim FC Red Bull Salzburg an. „Es<br />
ist wichtig, dass wir auf uns schauen. Mit<br />
Rapid wartet ein sehr starker Gegner“, will<br />
Alar, der auch noch im Kampf um die Torjägerkrone<br />
mitmischt, an ein mögliches Duell<br />
mit einem weiteren Ex-Klub vorerst noch<br />
nicht denken.<br />
Fünfmal hat der Stürmer im UNIQA <strong>ÖFB</strong><br />
Cup bereits getroffen. Nur Rapids Marco<br />
Grüll hat mit sechs Toren mehr auf dem<br />
Konto. Alar: „Für mich ist wichtig, dass wir<br />
gewinnen. Wer die Tore macht, ist mir egal.<br />
Wenn ich es mir aussuchen kann, dann<br />
nehme ich lieber das Final-Ticket als die<br />
Torjägerkrone.“<br />
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