Nürnberg-Worzeldorf/Kornburg/Katzwang - Dezember 2019
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LESERBRIEF<br />
> Auf die Frage, ob die 400 Meter Soll-Abstände bei Freileitungen zur Wohnbebauung<br />
eingehalten werden, teilte Herr Horzetzky von der Fa. TenneT mit:<br />
„TenneT ist der Schutz des Wohnumfeldes sehr wichtig. Deshalb sind wir bei<br />
allen unseren Projekten bestrebt, möglichst weit entfernt von Wohnbebauung<br />
zu bleiben. Das bayerische LEP hat Abstandswerte zur Wohnbebauung als<br />
Grundsatz der Raumordnung auch für Ersatzneubauten definiert.<br />
Planungsziel ist es also, diese Abstandswerte nach Möglichkeit einzuhalten. In<br />
Ausnahmefällen besteht jedoch unter Abwägung aller Planungskriterien die<br />
Möglichkeit einer Unterschreitung dieser Abstände.“<br />
D.h. die Unterschreitung der Mindestabstände bei Freileitungen ist nach dieser<br />
Lesart möglich. Mit uns in <strong>Katzwang</strong> nicht.<br />
Wir <strong>Katzwang</strong>er waren in der Vergangenheit sehr geduldig und hatten Vertrauen<br />
in die Politik. Sowohl die SPD als auch die CSU in <strong>Nürnberg</strong> und Schwabach sind<br />
für die Einhaltung der Abstandsregelung. Für beide Parteien steht der Mensch<br />
im Mittelpunkt. Ist das Vorhaben der CSU Roth nicht unchristlich, indem den<br />
Menschen in anderen Gemeinden eine Gesundheitsgefährdung aufgebürdet<br />
wird, nur damit sich das Landschaftsbild nicht ändert? Die Abkehr von christlichen<br />
Werten schadet am Ende der gesamten Patei. Es ist zynisch, wenn Herr<br />
Wolfram Göll in den Raum stellt, dass die Bestandstrasse von den Wolkersdorfern<br />
und <strong>Katzwang</strong>ern seit Jahren akzeptiert sei. Denn in Wahrheit wird sie von<br />
Wolkersdorfern und <strong>Katzwang</strong>ern seit Jahren ertragen, von Akzeptanz kann<br />
nicht die Rede sein. Außerdem verschweigt er, dass sich die Stromstärke bei der<br />
neuen Trasse um mehr als das 6-fache erhöht und damit das Gesundheitsrisiko<br />
erheblich steigt. Ist es in Roth nun legitim Äpfel mit Birnen zu vergleichen? So<br />
einfach ist Meinungsmanipulation. Ist das der Stil der Rother CSU?<br />
Gibt es innerhalb der CSU keine einheitliche Strategie? Auch in Schwabach und<br />
<strong>Nürnberg</strong>-<strong>Katzwang</strong> gibt es CSU-Wähler. Was sagt Herr Markus Söder dazu?<br />
Wirft das nicht ein schlechtes Bild auf die gesamte CSU, die sich gerade neu<br />
erfunden hat und aus dem letzten Wahlergebnis die richtigen Schlüsse ziehen<br />
wollte? „Den Schuß“ hat die CSU Roth wohl nicht gehört, im Gegensatz zu<br />
ihrem Parteivorsitzenden.<br />
Sind der „neuen CSU“ die bayerischen Wähler in Regionen mit hoher Wohnraumdichte<br />
und demzufolge mit deutlich höherem Stimmenanteil wirklich egal?<br />
Auch die Probleme und Folgen einer Erdverkabelung im Rednitztal findet weder<br />
von Tennet noch von Rother CSU-Politikern Erwähnung. Im Rednitzgrund würde<br />
ein Biotop unwiederbringlich zerstört. Tennet ignoriert das Magnetfeld, das<br />
unmittelbar über dem Erdkabel ca. doppelt so hoch ist als direkt unterhalb einer<br />
Freileitung. Der Rednitzgrund könnte nicht mehr gefahrlos begangen werden.<br />
Die Hitzeentwicklung bei Wechselstrom-Erdkabeln und die damit verbundene<br />
Austrocknung der Wiesen wird ebenfalls nicht thematisiert. Wir in <strong>Katzwang</strong><br />
wissen das und werden alles tun, um diesen Eingriff in die Natur zu verhindern.<br />
Und was soll der Vorschlag mit der Kanalunterquerung? Auch diese ist inakzeptabel.<br />
Eine Tote beim Dammbruch 1979 ist eine Tote zu viel. Vergisst die<br />
Lokalpolitik so schnell?<br />
Wir appellieren an ein faires Miteinander. Wir <strong>Katzwang</strong>er blieben immer<br />
sachlich und friedlich, weil wir Vertrauen in die Politik hatten. Unsere Geduld<br />
ist aber nun am Ende.<br />
Das Vertrauen ist angesichts solch undifferenzierter Vorschläge von Lokalpolitikern<br />
sowie eines Mitgliedes des Bayerischen Landtages schwer erschüttert.<br />
Letzterer sollte seinen Amtseid nochmal überdenken.<br />
Wir möchten aber auch nicht alle über einen Kamm scheren.<br />
Wir zitieren Joschi Leisinger, 2. Bürgermeister von Rednitzhembach: „Tennet …<br />
müsse den Schutz der Bevölkerung und der Natur berücksichtigen. … Dies sei<br />
durch eine großräumige Umgehung unseres Ballungsraums möglich.“<br />
BI P53 <strong>Katzwang</strong> Kurt Oberholz<br />
Warum spricht niemand von Waldüberspannung, obwohl das ein in anderen<br />
Bundesländern schon lange etabliertes Trassenverfahren ist, um den beiden<br />
Schutzgütern Mensch & Natur gerecht zu werden. Sind bayerische Bürger<br />
weniger schützenswert als Bürger anderenorts?<br />
Frohe Weihnachten und gute Fahrt im neuen Jahr.<br />
Wir Wünschen ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />
neues Jahr!<br />
DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
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