16.12.2019 Aufrufe

Nürnberg-Worzeldorf/Kornburg/Katzwang - Dezember 2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LESERBRIEF<br />

> Auf die Frage, ob die 400 Meter Soll-Abstände bei Freileitungen zur Wohnbebauung<br />

eingehalten werden, teilte Herr Horzetzky von der Fa. TenneT mit:<br />

„TenneT ist der Schutz des Wohnumfeldes sehr wichtig. Deshalb sind wir bei<br />

allen unseren Projekten bestrebt, möglichst weit entfernt von Wohnbebauung<br />

zu bleiben. Das bayerische LEP hat Abstandswerte zur Wohnbebauung als<br />

Grundsatz der Raumordnung auch für Ersatzneubauten definiert.<br />

Planungsziel ist es also, diese Abstandswerte nach Möglichkeit einzuhalten. In<br />

Ausnahmefällen besteht jedoch unter Abwägung aller Planungskriterien die<br />

Möglichkeit einer Unterschreitung dieser Abstände.“<br />

D.h. die Unterschreitung der Mindestabstände bei Freileitungen ist nach dieser<br />

Lesart möglich. Mit uns in <strong>Katzwang</strong> nicht.<br />

Wir <strong>Katzwang</strong>er waren in der Vergangenheit sehr geduldig und hatten Vertrauen<br />

in die Politik. Sowohl die SPD als auch die CSU in <strong>Nürnberg</strong> und Schwabach sind<br />

für die Einhaltung der Abstandsregelung. Für beide Parteien steht der Mensch<br />

im Mittelpunkt. Ist das Vorhaben der CSU Roth nicht unchristlich, indem den<br />

Menschen in anderen Gemeinden eine Gesundheitsgefährdung aufgebürdet<br />

wird, nur damit sich das Landschaftsbild nicht ändert? Die Abkehr von christlichen<br />

Werten schadet am Ende der gesamten Patei. Es ist zynisch, wenn Herr<br />

Wolfram Göll in den Raum stellt, dass die Bestandstrasse von den Wolkersdorfern<br />

und <strong>Katzwang</strong>ern seit Jahren akzeptiert sei. Denn in Wahrheit wird sie von<br />

Wolkersdorfern und <strong>Katzwang</strong>ern seit Jahren ertragen, von Akzeptanz kann<br />

nicht die Rede sein. Außerdem verschweigt er, dass sich die Stromstärke bei der<br />

neuen Trasse um mehr als das 6-fache erhöht und damit das Gesundheitsrisiko<br />

erheblich steigt. Ist es in Roth nun legitim Äpfel mit Birnen zu vergleichen? So<br />

einfach ist Meinungsmanipulation. Ist das der Stil der Rother CSU?<br />

Gibt es innerhalb der CSU keine einheitliche Strategie? Auch in Schwabach und<br />

<strong>Nürnberg</strong>-<strong>Katzwang</strong> gibt es CSU-Wähler. Was sagt Herr Markus Söder dazu?<br />

Wirft das nicht ein schlechtes Bild auf die gesamte CSU, die sich gerade neu<br />

erfunden hat und aus dem letzten Wahlergebnis die richtigen Schlüsse ziehen<br />

wollte? „Den Schuß“ hat die CSU Roth wohl nicht gehört, im Gegensatz zu<br />

ihrem Parteivorsitzenden.<br />

Sind der „neuen CSU“ die bayerischen Wähler in Regionen mit hoher Wohnraumdichte<br />

und demzufolge mit deutlich höherem Stimmenanteil wirklich egal?<br />

Auch die Probleme und Folgen einer Erdverkabelung im Rednitztal findet weder<br />

von Tennet noch von Rother CSU-Politikern Erwähnung. Im Rednitzgrund würde<br />

ein Biotop unwiederbringlich zerstört. Tennet ignoriert das Magnetfeld, das<br />

unmittelbar über dem Erdkabel ca. doppelt so hoch ist als direkt unterhalb einer<br />

Freileitung. Der Rednitzgrund könnte nicht mehr gefahrlos begangen werden.<br />

Die Hitzeentwicklung bei Wechselstrom-Erdkabeln und die damit verbundene<br />

Austrocknung der Wiesen wird ebenfalls nicht thematisiert. Wir in <strong>Katzwang</strong><br />

wissen das und werden alles tun, um diesen Eingriff in die Natur zu verhindern.<br />

Und was soll der Vorschlag mit der Kanalunterquerung? Auch diese ist inakzeptabel.<br />

Eine Tote beim Dammbruch 1979 ist eine Tote zu viel. Vergisst die<br />

Lokalpolitik so schnell?<br />

Wir appellieren an ein faires Miteinander. Wir <strong>Katzwang</strong>er blieben immer<br />

sachlich und friedlich, weil wir Vertrauen in die Politik hatten. Unsere Geduld<br />

ist aber nun am Ende.<br />

Das Vertrauen ist angesichts solch undifferenzierter Vorschläge von Lokalpolitikern<br />

sowie eines Mitgliedes des Bayerischen Landtages schwer erschüttert.<br />

Letzterer sollte seinen Amtseid nochmal überdenken.<br />

Wir möchten aber auch nicht alle über einen Kamm scheren.<br />

Wir zitieren Joschi Leisinger, 2. Bürgermeister von Rednitzhembach: „Tennet …<br />

müsse den Schutz der Bevölkerung und der Natur berücksichtigen. … Dies sei<br />

durch eine großräumige Umgehung unseres Ballungsraums möglich.“<br />

BI P53 <strong>Katzwang</strong> Kurt Oberholz<br />

Warum spricht niemand von Waldüberspannung, obwohl das ein in anderen<br />

Bundesländern schon lange etabliertes Trassenverfahren ist, um den beiden<br />

Schutzgütern Mensch & Natur gerecht zu werden. Sind bayerische Bürger<br />

weniger schützenswert als Bürger anderenorts?<br />

Frohe Weihnachten und gute Fahrt im neuen Jahr.<br />

Wir Wünschen ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />

neues Jahr!<br />

DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!