20.12.2019 Aufrufe

Potsdamer Report 1_2019: Das Dialogische Prinzip - pädagogische Felder entwicklungsorientierten Handelns. Potsdamer Konferenz zur Pädagogik 2018

Im Herbst 2018 gab es in Potsdam eine zweitägige Veranstaltung unter dem Thema „Das dialogische Prinzip“. Veranstaltet wurde sie vom ibe – Institut für Bildung und Entwicklung, der bakd – Bundesakademie für Kirche und Diakonie und der FHCHP – Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam.

Im Herbst 2018 gab es in Potsdam eine zweitägige Veranstaltung unter dem Thema „Das dialogische Prinzip“. Veranstaltet wurde sie vom ibe – Institut für Bildung und Entwicklung, der bakd – Bundesakademie für Kirche und Diakonie und der FHCHP – Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam.

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Vorfreude? Vorfreude!

Bald ist es so weit. Am nächsten Montag beginnt unser Klassenlager.

Bestimmt freust du dich auf vieles. Vielleicht gibt es aber auch dies

oder jenes, das dir ein wenig Sorgen macht.

Auftrag

Achte auf deine Gedanken und Gefühle und schreibe alles auf, was dir

durch den Kopf geht, wenn du ans Klassenlager denkst.

(Abb. 3) Der offene Auftrag als Angebot zur selbstbestimmten Nutzung:

Ich mache das so!

RUF | Lernen im Dialog über Gelungenes

XXXXXXXX

Um sich seinen je individuellen Zugang zum fachlichen Wissen und

Können zu erschliessen, muss jeder Schüler herausfinden, wie er das

fachliche Angebot am besten nutzen kann. Das geschieht in der ersten

Phase einer dreiteiligen dialogischen Lernsequenz: der singulären Standortbestimmung.

Gelingt es einem Schüler, Position zu beziehen, seine

Ressourcen zu mobilisieren, sich der Herausforderung des Auftrags zu

stellen und seine Erfahrungen nachvollziehbar zu dokumentieren und

zu reflektieren, macht er die motivierende Erfahrung der Autonomie

(Deci&Ryan). Voraussetzung dieser Erfahrung ist der Mut, sich seinem

eigenen Gedankenfluss, der unerschöpflichen Quelle der Produktion, anzuvertrauen.

Die singuläre Standortbestimmung schafft günstige Bedingungen für

autonomes Handeln. Frei von der Angst, Fehler zu machen, sollen die

Schülerinnen und Schüler auf die Gedanken und Gefühle achten, welche

der Auftrag bei ihnen auslöst. Darum werden die Texte, die in dieser

ersten Phase – der Phase der Produktion – , entstehen, nicht korrigiert,

sondern nach Ideen und Bausteinen für die Weiterarbeit durchforstet.

Das erfordert einen speziellen Blick, der Defizite systematisch ausblendet

und konsequent nach Qualitäten Ausschau hält. Es sind keineswegs

immer die „besten“ Schüler, welche die besten Ideen haben. Beispiel dafür

ist der Text von Denis, der Lehrer und Schüler überrascht hat (Abb. 1)

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