Potsdamer Report 1_2019: Das Dialogische Prinzip - pädagogische Felder entwicklungsorientierten Handelns. Potsdamer Konferenz zur Pädagogik 2018
Im Herbst 2018 gab es in Potsdam eine zweitägige Veranstaltung unter dem Thema „Das dialogische Prinzip“. Veranstaltet wurde sie vom ibe – Institut für Bildung und Entwicklung, der bakd – Bundesakademie für Kirche und Diakonie und der FHCHP – Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam.
Im Herbst 2018 gab es in Potsdam eine zweitägige Veranstaltung unter dem Thema „Das dialogische Prinzip“. Veranstaltet wurde sie vom ibe – Institut für Bildung und Entwicklung, der bakd – Bundesakademie für Kirche und Diakonie und der FHCHP – Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam.
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zeitig eine neue eröffnet. Die Kinder merken, dass es nicht einfach ist,
über die drei Steigerungsstufen des Adjektivs hinaus mit anderen sprachlichen
Mitteln eine vierte und fünfte Stufe zu bauen.
Darüber habe ich mich im Klassenlager gefreut
1
Bestimmt hast du dich im Klassenlager über vieles gefreut. Schreibe
fünf Beispiele auf und ordne sie auf einer Treppe an, wie wir das beim
Text von Denis gemacht haben:
• Auf die unterste Stufe kommt das Beispiel, wo die Freude am
schwächsten war, auf die oberste Stufe kommt das Beispiel, wo
die Freude am stärksten war.
2
Schreibe jetzt einen Text, der so aufgebaut ist wie der Text von Denis:
• Beginne mit der schwächsten Freude und steigere sie dann Stufe
um Stufe bis zur stärksten Freude.
(Abb. 6) Folgeauftrag zum Konzept Steigerung
RUF | Lernen im Dialog über Gelungenes
XXXXXXXX
In einer abschliessenden Gesprächsrunde äussern sich die Kinder sehr
positiv über das neue Werkzeug für den Aufbau von Texten. Die Steigerung
sei zwar ein einfaches Werkzeug, habe aber trotzdem eine grosse
Wirkung. Steigerung bringe Tempo und Spannung in den Text. Nach jeder
Stufe wolle man wissen, was denn noch interessanter oder wichtiger
sein könnte als das, was gerade erzählt wurde. Nur den Übergang von
der dritten auf die vierte Stufe fanden die meisten zu schwierig. Und so
fand der Vorschlag, sich doch mit den drei Stufen zu begnügen, welche
die Grammatik anbiete, eine breite Zustimmung. Doch einige wollten
sich damit nicht zufrieden geben. Fünf Stufen seien spannender als drei.
Und Denis habe es doch geschafft. Hatte er es geschafft? Und wie? Da
meldete sich Christian, der lange geschwiegen hatte, zu Wort. Der Spass
unseres Lebens, meinte er, sei so etwas Grosses, dass man einfach vergesse,
was man vorher für das Grösste gehalten habe. Tatsächlich. Das
war der Trick. Der Ausdruck „Spass unseres Lebens“ hebt uns auf eine
ganz andere Ebene. Hier werden alle Zähler auf Null gestellt. Das erklärt
die merkwürdige Faszination des Textes von Denis. Ihm war etwas gelungen,
was eigentlich nicht geht.
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