2020-01 Buch Allgaeu
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M22 Beruf & Karriere<br />
Jobhopping<br />
Wie viele Jobwechsel verträgt ein Lebenslauf?<br />
Zugegeben: Hakenschlagende Arbeitnehmer im Dauerlauf hinterlassen<br />
einen eher fragwürdigen Eindruck als diejenigen, die selbstsicher und<br />
gezielt immer denselben Unternehmenseingang benutzen. Aber ist die<br />
wechselnde Bürostuhlkultur denn unbedingt negativ behaftet? Und ab wann<br />
sprechen wir eigentlich von „Jobhopping“? Diese Fragen und noch ein wenig<br />
mehr beantworten wir Ihnen. Auf zum Sprung!<br />
Weshalb wechseln deutsche Arbeitnehmer<br />
ihren Job?<br />
Die Gründe dafür lassen sich grob nach<br />
dem Lebensalter der Personen einteilen.<br />
So spielt bei jüngeren Vertretern<br />
der Arbeitswelt (18 bis 25 Jahre)<br />
meist das Gehalt die größte Rolle<br />
als Motivation zum Wechsel ihres<br />
Jobs. Die 30- bis 55-Jährigen beschäftigen<br />
sich hingehen vermehrt<br />
mit Gefühlen von Stress,<br />
Über- oder Unterforderung sowie<br />
mangelnder Wertschätzung. Letzteres<br />
trifft auch auf die Fraktion im gediegenen<br />
Alter zu (60 bis 65 Jahre). In<br />
der Lebensmitte, meist im Rahmen der<br />
Familienplanung, sind private Gründe<br />
oftmals die Ursache für das Jobhopping.<br />
Arbeitnehmer ab 40 Jahren<br />
beschäftigen sich tatsächlich mit den<br />
ersten Zipperlein – sprich: Gesundheitliche<br />
Gründe spielen hier häufig eine<br />
tragende Rolle.<br />
Als fundierter Hintergrund dieser Altersangaben<br />
kommt nun ein bisschen<br />
Statistik: Nach dem Institut der deutschen<br />
Wirtschaft (IW) in Köln, treten<br />
rein rechnerisch 15 bis 24-jährige<br />
JOBWECHSEL SIND<br />
NORMALITÄT<br />
Arbeitnehmer alle zwei Jahre eine neue<br />
Stelle an. Zum Vergleich: Bei den über<br />
50-Jährigen passiert das im Schnitt nur<br />
noch alle sechs Jahre.<br />
Ist Jophopping ein Problem bei der<br />
Bewerbung?<br />
Zu viele Brüche im Lebenslauf wirken<br />
sich negativ bei potenziellen Arbeitgebern<br />
aus. Überlegen Sie mal: Sie führen<br />
ein Unternehmen und vor Ihnen liegt<br />
eine Bewerbung auf dem Tisch, deren<br />
Schreiberling allem Anschein nach<br />
schon überdurchschnittlich viele Bürostühle<br />
hinter sich hat. Macht dies auf<br />
Sie einen zuverlässigen und loyalen<br />
Eindruck? Dem Bewerber gegenüber<br />
ist dies zwar nicht fair, doch sind die<br />
Grübelgründe auf Unternehmensseite<br />
doch irgendwie nachvollziehbar.<br />
Jobhopping als Zeichen von Flexibilität?<br />
Nun, dies hängt individuell von der<br />
Branche, dem ausgeschriebenen<br />
Posten und der Art und Häufigkeit<br />
der Jobwechsel ab. Springen<br />
erfahrene Arbeitnehmer zu oft<br />
durch die Jobs, wird dies im Nu als<br />
unzuverlässig abgestempelt. Dennoch:<br />
Nicht allein die Anzahl der<br />
Wechsel ist ausschlaggebend, sondern<br />
auch die Nachvollziehbarkeit der Erklärungen<br />
dafür. Plausible Gründe können<br />
häufige Jobwechsel in ein positives<br />
Licht rücken.<br />
Ab wann werden Wechsel zum Hopping?<br />
Eine Person, die es nicht länger als drei<br />
Jahre in einem Unternehmen aushält,