Eine Privatsammlung Kunstwerke aus Elfenbein
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Großer, seltener Prachthumpen in <strong>Elfenbein</strong><br />
Höhe: 39 cm.<br />
Breite über den Henkel hinweg: 26,5 cm.<br />
Am Boden kleines, rundes Sammleretikett mit<br />
Umschrift "GS Mottershad-Collection".<br />
Deutschland, 19. Jahrhundert.<br />
Mit fein gearbeiteter, relieffigürlicher Schnitzerei, vollplastisch<br />
geschnitztem Henkel sowie Deckelfigur. Die<br />
Humpenform leicht oval-zylindrisch, Unterrand ent -<br />
sprechend dem gewölbten Rand des Deckels mit Fries<br />
von hängenden Akanthusblättern im Rapport. Die<br />
Wandung umlaufend mit einer antiken Reiterschlacht -<br />
szene beschnitzt, vom Flach- ins Hochrelief übergehend.<br />
Die Hauptfiguren der Szene an der Vorderseite – links<br />
vom Griff - zeigt zwei gegeneinander kämpfende Heer -<br />
führer, der links etwas höher Daherreitende mit hohem<br />
Federhelm und geradem Schwert, der in Flucht ergriffene,<br />
nach rechts reitende Gegner mit Drachenhelm<br />
und Krummschwert, dahinter ein weiterer Kämpfer mit<br />
phrygischer Mütze. Diese Hauptdarstellung weist das<br />
gesamte Relief wohl als die Reiterschlacht Alexanders<br />
gegen Darius im Jahre 333 v. Chr. <strong>aus</strong>. Dieses Thema<br />
erhielt insbesondere seit dem 16. - 18. Jahrhundert eine<br />
besondere Bedeutung, da es sich hier um die erste<br />
Auseinandersetzung des klassischen Westens gegen<br />
Persien bzw. den Osten gehandelt hat, was in Zeiten<br />
der Türkenkriege von besonderem Interesse war. Die<br />
fein detaillierte Schnitzszenerie orientiert sich auch an<br />
der römischen Marmorreliefkunst – so ist an der Vorder -<br />
seite ein Reiter mit Helm und Fanfare zu sehen, da ne -<br />
ben eine Fahne in Art der römischen Kampfdar stel lun -<br />
gen. Im unteren Bereich mehrere zu Boden gegangene<br />
Reiter von Fußsoldaten mit Speer oder Schwert angegriffen.<br />
Der Rasensockel fein <strong>aus</strong>gearbeitet mit ins<br />
Vollplastische ziehenden Strauchblättern und Blüten.<br />
Die Deckelfigur zeigt einen behelmten Reiter im Panzer -<br />
helm, der den linken Arm mit einem Schwert (abge bro -<br />
chen) hoch hält, die rechte Hand an die Brust ge führt<br />
mit abgebrochenem Gegenstand. Das Pferd in lebendiger,<br />
spannungsvoller Haltung, mit aufgeschrecktem<br />
Blick, angelegten Ohren, geöffnetem Maul und angehobenem<br />
rechtem Vorderlauf (Vorderhuf erg.). Der<br />
Schweif kunstvoll zu einem großen Haarbüschel zu<br />
Boden geführt. Unterhalb des Pferdeleibes ein Fels -<br />
block. Von hoher Qualität auch der figürlich beschnitzte<br />
Henkel, C-bogig nach unten ziehend mit dekorativen<br />
Inspirationen des 18. Jahrhunderts, mit C-Bögen und<br />
breiten Blattranken. Der untere C-Bogen des Henkels<br />
mit einem Löwenkopf beschnitzt. An den Griff in zum<br />
Teil freigeschnitzten Stricken ein männlicher bärtiger<br />
Kämpfer angebunden mit hilfesuchendem Blick nach<br />
oben. Daumenrast in Form einer Volute mit aufgerau ter<br />
Oberfläche an einem Rosettengelenk. Schöne, ins<br />
Gelb-Braun ziehende Alterspatina. (8018641)<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
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