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Februar 2020 - coolibri Oberhausen, Duisburg, Mülheim

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BLICKPUNKT:<br />

LITERATUR<br />

D O R T M U N D<br />

Ein Märchen für Große<br />

Als alleinerziehende Mutter fand SusanneBohne keineStelleinihrem altenBeruf<br />

alsMediengestalterin.Alsofingdie Dortmunderinan, zu bloggen<br />

und LerngeschichtenimSelbstverlagzupublizieren. „Das schräge<br />

Haus“ist ihrersterRoman.ImGesprächmit LinaNiermann erzählt sie,<br />

warumihreGeschichteineinem Schrebergarten spieltund wievielsie mit<br />

ihrerProtagonistingemeinhat.<br />

SusanneBohne,ist das einPseudonym?<br />

Nein, dasist mein richtigerName. Aber nachdemHeinz Strunk 2009 in<br />

demRoman „Fleckenteufel“ zufälligerweise seineProtagonistinauch SusanneBohne<br />

getauft hat, habeich öfteranzügliche Fanpostbekommen.<br />

Das war schonlustig.<br />

Warumhastdudichjetztentschieden,einen Romanzuschreiben?<br />

DieIdee für dieimRuhrpott angesiedelte Geschichte hatteich schonganz<br />

lange. DerZuspruch vonanderen,den ichübermeinenBlogund über Social<br />

Mediabekommen habe, hatmir denSchubsgegebenzusagen: Gut,<br />

jetztsetzt du dich hin undschreibst dasDing!<br />

DeineGeschichteenthält vielemärchenhafteElemente. DieSeelendeiner<br />

Figurenähnelnzum Beispiel Häusern, dieschräge Giebel oder Fensterlädenaus<br />

Mimosenblättern haben.Wie kamstduauf dieseIdee?<br />

Ichwollteein Wohlfühlbuch schreiben,eineArt Märchenfür Große. So etwasgibtesheute<br />

kaum noch undich finde,das fehlt einbisschen. Wieich<br />

aufdas Bild gekommen bin? Das istmir einfachsoeingefallen.Ich fand es<br />

passend, dass Seelen wieHäusersind, dieden eigenen Gemütszustand<br />

widerspiegeln unddie mansichsoeinrichtet, wieman es gern hat.<br />

DeineHauptfigurEllaist einfantasievollesMädchen,das oftdas<br />

Gefühl hat, nichtindiese Weltzupassen. WievielEllastecktindir?<br />

Ellaund ichstehenuns sehr nah. Ichweiß, wieesist,sichein bisschen<br />

schräg zu fühlen.Genausokenne ichdas Gefühl, dass dieWeltmanchmal<br />

zu groß undzukompliziert füreinen ist. Ichhabelange gebraucht, um<br />

meinen PlatzimLeben zu findenund hätte zum Beispiel niegedacht,dass<br />

ichdas Schreiben zumBeruf machenkönnte.<br />

AutorinSusanne Bohne fühlt sichmanchmaletwas schräg.<br />

1986,imSchrebergarten vonEllas Oma, istdie WeltnochinOrdnung.Da<br />

werden Frikadellengebratenund Festegefeiert. Warum hast du den<br />

Kleingartenals zentralen Schauplatzgewählt?<br />

GartenfestesindeineKindheitserinnerungvon mir. Eine solche Szene<br />

drückt fürmichgut dasGefühlvon Geborgenheit aus.ImRoman verwende<br />

ichjaauch denBegriffder „Käseglocke“. DerSchrebergartenist einOrt,an<br />

demsichEllatotal geschützt fühlenkann.Außerdemsieht manvon dort<br />

aus keineIndustrie.EsgibthiervielGrün,die Amselzwitschert–der<br />

Schrebergartendient als Kontrast zumGrauund Schmutzder Stadt.<br />

Im <strong>Februar</strong>steht deineerste Lesung an,schon nervös?<br />

Ja!Vor demVorlesepart nichtsosehr, weil ichdadurch meineTochter<br />

mittlerweile fast sieben Jahre Übunghabe. Nurdie Aussicht,<br />

durch denAbend führen zu müssen, flößtmir doch<br />

großen Respektein.Aberich werdeschon nichtohnmächtigvom<br />

Stuhl kippen –hoffe ich. DieLesungist im Nicolaihaus<br />

in Unna,übrigensauch einschräges kleinesFachwerkhaus.Das<br />

passtwie dieFaustaufs Auge!<br />

„Ich wollteein<br />

Wohlfühlbuch<br />

schreiben“<br />

„Das schrägeHaus“ –Buchpremieremit SusanneBohne:21.2.<br />

(19.30 Uhr),Nicolaihaus,Unna; Susannes Blog:halloliebewolke.com<br />

Foto: Susanne Bohne<br />

DIENEUE<br />

SAMMLUNGS-<br />

PRÄSENTATION<br />

8.2.20—27.2.22<br />

Denken Fühlen Zähneputzen<br />

7

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