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DER KONSTRUKTEUR 1-2/2020

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19073<br />

1-2 FEBRUAR <strong>2020</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

GALAKTISCHE<br />

KOMPONENTE<br />

Vom Roboter im All bis zur Nietmaschine:<br />

die spannende Geschichte eines Gewindetriebs<br />

DerKonstrukteur.de


AM<br />

PULS<br />

<strong>DER</strong><br />

TECHNIK !<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

+ Sonderausgabe<br />

Antreiben – Steuern – Bewegen<br />

(1x jährlich)<br />

19073<br />

SON<strong>DER</strong>AUSGABE<br />

ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN<br />

19073<br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

22 I FLÜSSIGE<br />

BEWEGUNGEN<br />

Hier steht Blindtext zum Thema<br />

Flüssige Bewegungen<br />

TITELSTORY<br />

OBERSTES ZIEL<br />

BEI WÄLZLAGERN:<br />

REIBUNG REDUZIEREN<br />

+<br />

DerKonstrukteur.de<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „Der Konstrukteur“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben und kostet € 95,- (Ausland € 111,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />

4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„Der Konstrukteur“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

ALL-TÄGLICHE<br />

GESCHICHTEN<br />

Martina Klein<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

m.klein@vfmz.de<br />

Nachdem sein Arbeitgeber 2009 Insolvenz anmeldet, beschließt<br />

ein Entwicklungsingenieur mit seinem Kollegen, sich selbstständig<br />

zu machen. Mit Erfolg: Der ursprüngliche Zwei-Mann-<br />

Betrieb hat sich heute zu einem Sondermaschinenbauer<br />

entwickelt, der Planung, Entwicklung und Fertigung bietet – von<br />

der Maschine bis zum Frästeil. Das bislang interessanteste Projekt<br />

war ein Auftrag über 30 komplexe Teile für den Moon Rover –<br />

Technik, die ins All fliegt! Wir stellen den Entwicklungsingenieur<br />

und Geschäftsführer in unserer Serie „<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

persönlich“ auf Seite 6 vor.<br />

Quasi den umgekehrten Fall, nämlich Technik, die aus dem All<br />

kommt, haben wir in unserer Titelgeschichte. Bei Schaeffler war<br />

man aufgrund einer Kundenanfrage auf der Suche nach einem<br />

kleinen Gewindeantrieb, der mit niedrigen Antriebsmomenten<br />

mehr Axialkraft pro Bauraum erzeugen kann als vorherige<br />

Systeme. Fündig wurde man bei einem Roboter, der in einem<br />

Space Shuttle zum Einsatz kam. Da die Produktion der<br />

Komponenten allerdings – obwohl 80 potenzielle Anwendungsgebiete<br />

identifiziert wurden – nicht wirtschaftlich war, wurde das<br />

Projekt erst umsetzbar, nachdem auch die Automotive-Sparte<br />

Interesse bekundete. Lesen Sie mehr über das faszinierende<br />

Projekt ab Seite 12.<br />

Sie sind vielleicht nicht alltäglich, aber diese Geschichten schreibt<br />

das (Konstrukteurs-)Leben. Also auf ins Abenteuer…<br />

Bild: Hintergrund: ADELART - stock.adobe.com<br />

Berührungslos. Schockfest.<br />

Magnetostriktive Positionssensoren<br />

posichron ®<br />

• Berührungslos, verschleißfrei, Meßlänge bis 5.750 mm<br />

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10.-14.03.<strong>2020</strong><br />

ASM<br />

Automation Sensorik<br />

Messtechnik GmbH<br />

Tel. +49 8123 986-0


INHALT<br />

10<br />

08<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: All-tägliche Geschichten<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />

Andreas Flieher, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH<br />

08 Konstruktion 2030:<br />

Integration: Klein und leicht zusammen<br />

10 Whiteboard: Einfach machen<br />

Software und darüber hinaus – Einblicke in die<br />

spannende Welt von Jeroen Buring, Director Strategic<br />

Accounts – Solidworks bei Dassault Systèmes<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

12 TITELSTORY<br />

Planetenwälzgewindetrieb: Galaktische Komponente<br />

16 INTERVIEW<br />

“Unser Kompaktantrieb hat einige Stärken zu bieten,<br />

auf die ich sehr stolz bin“ – Sébastien Gissien,<br />

Produktmanager bei der Maxon Group Frankreich<br />

18 Von Lineartechnik bis Motorsteuerung:<br />

Hohe Kräfte exakt übertragen<br />

22 Servoverstärker: Ritterlich<br />

18<br />

16<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


SPECIAL<br />

EINE MESSE.<br />

EIN ZIEL.<br />

ZWEI STÄDTE.<br />

HYGIENIC DESIGN<br />

28 Bedienelemente: Hygiene im Griff<br />

32 Planetengetriebe: Nach höchsten Standards<br />

34 Drucksensoren und Grenzschalter: Sauber und bunt<br />

38 Linearmotoren: Präziser Pieks für gesunden Fisch<br />

SERVICE<br />

42 Impressum<br />

43 Vorschau<br />

12.–13. FEBRUAR <strong>2020</strong><br />

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Schaeffler Technologies,<br />

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ZULIEFERMESSE<br />

FÜR MASCHINENBAU,<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

UND PRODUKTION


ANDREAS FLIEHER<br />

hat eine Ausbildung zum<br />

Maschinenbaumechaniker<br />

absolviert, Produktionstechnik<br />

studiert und schließlich als<br />

Entwicklungsingenieur in der<br />

Halbleiterbranche gearbeitet.<br />

Heute ist er Geschäftsführer<br />

der Endutec Maschinenbau<br />

Systemtechnik GmbH.<br />

Sind Sie als Geschäftsführer auch noch<br />

konstruktiv tätig?<br />

Bei der Erstellung von Konzepten und der<br />

Entwicklung von neuen Produkten bin ich<br />

noch selbst am CAD tätig. Die Hauptarbeit<br />

übernehmen unsere Mitarbeiter. Ich finde<br />

es wichtig, dass ich in Projekten aktiv<br />

mit arbeite, um Prozesse zu beurteilen.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Von der Sondermaschine bis zum Frästeil<br />

bieten Sie Planung, Entwicklung und<br />

Fertigung. Was war Ihr außergewöhnlichster<br />

Auftrag?<br />

Der Moon Rover! 2017 frästen wir in kürzester<br />

Zeit 30 Teile für das Mondfahrzeug. Wegen<br />

der äußert komplexen Werkstücke brauchten<br />

wir einen Plan, wie wir die langen<br />

Fertigungszeiten mit unseren bestehenden<br />

Kapazitäten realisieren können. Nach<br />

zahlreichen Nachtschichten wurde uns<br />

klar: Der einzige Weg ist Automatisieren.<br />

Während unsere Mitarbeiter tagsüber an<br />

den Teilen arbeiteten, übernahmen die<br />

Cobots von Universal Robots die Nachtund<br />

Wochenendschicht für das Großprojekt.<br />

Die Roboter brachten die nötige Effi zienz,<br />

um den Auftrag fertigzustellen. Heute können<br />

wir stolz behaupten, dass unsere Teile zum<br />

Mond fliegen!<br />

Bei so einem ausgefüllten Berufsleben –<br />

haben Hobbies da noch Platz?<br />

Ja, nicht zuletzt auch dank der Auslastung<br />

durch die Cobots. Jetzt kann ich mich nach<br />

Feierabend endlich wieder meiner Familie<br />

und dem Sport widmen: Beim Laufen und<br />

Kickboxen bekomme ich den Kopf frei.<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong><br />

NACH ZAHLREICHEN<br />

NACHTSCHICHTEN WURDE<br />

UNS KLAR: <strong>DER</strong> EINZIGE<br />

WEG IST AUTOMATISIEREN<br />

ANDREAS FLIEHER, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH,<br />

Systemintegrator von Universal Robots, Chieming


DUNKERMOTOREN IST<br />

TEIL <strong>DER</strong> OPEN<br />

INDUSTRY 4.0 ALLIANCE<br />

Die Digitalisierung sowie das<br />

Internet der Dinge versprechen<br />

immer neue Möglichkeiten für die<br />

Automatisierungsindustrie. Bei<br />

dieser Entwicklung müssen<br />

verschiedenste Technologien über<br />

die Stufen der Wertschöpfungskette<br />

herstellerübergreifend<br />

kombiniert werden, damit<br />

greifbarer Mehrwert für den<br />

Anwender entsteht. Die Königsdisziplin<br />

dabei ist es, dass<br />

innerhalb eines solchen Ökosystems<br />

alle Teilnehmer eine Sprache<br />

sprechen und eine aufwändige<br />

Integration entfällt. Dunkermotoren<br />

hat dieses Partner-Ökosystem<br />

in der „Open Industry 4.0 Alliance“<br />

gefunden. Diese setzt es sich zum<br />

Ziel ein interoperables und<br />

herstellerübergreifendes Ökosystem<br />

aufzubauen, das basierend<br />

auf bestehenden Standards<br />

funktionierende Industrie-4.0-<br />

Lösungen liefert. Die Open<br />

Indus try 4.0 Alliance wurde im<br />

April 2019 ins Leben gerufen und<br />

ist seitdem auf über 40 Mitglieder<br />

angewachsen.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

AM EXPO: TREFFPUNKT <strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />

Vom 3. bis 4. März <strong>2020</strong> vereint die AM Expo<br />

zum vierten Mal die Kompetenzen in der<br />

additiven Fertigung in Luzern. 120 nationale<br />

und internationale Aussteller aus den Bereichen<br />

Auftragsfertigung, Engineering, Software,<br />

Maschinen und Materialien präsentieren einen<br />

Überblick über den aktuellen Stand sowie über<br />

die Trends der additiven Fertigung. Mit acht<br />

Fokusthemen greift die Fachmesse die wichtigsten<br />

Fragen rund um die additive Fertigung auf.<br />

Ob sich die Besucher nun für Rapid Prototyping,<br />

das Design für additive Fertigung oder eine<br />

hochwertige Serienfertigung interessieren – auf der AM Expo findet jeder das passende Thema.<br />

Die Produkte und Lösungen der Aussteller können bereits jetzt auf der Webseite unter<br />

www.am-expo.ch im Detail angeschaut werden.<br />

www.messeluzern.ch<br />

Expertise – Passion – Automation<br />

MSR-SPEZIALMESSE<br />

IN FRANKFURT AM MAIN<br />

Die Meorga veranstaltet am<br />

25. März <strong>2020</strong> in der Frankfurter<br />

Jahrhunderthalle eine Spezialmesse<br />

für Mess-, Steuerungs- und<br />

Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />

und Automatisierungstechnik.<br />

150 Fachfirmen zeigen von 8 bis<br />

16 Uhr Geräte und Systeme,<br />

Engineering- und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im Bereich<br />

der Prozess- und Fabrikautomation,<br />

begleitend dazu gibt es 36 Fachvorträge.<br />

Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den<br />

Fachvorträgen sind für die Besucher<br />

kostenlos.<br />

www.meorga.de<br />

Die modular aufgebaute Ventilinsel SY ist ein fl exibles Multitalent auch für Hygieneanwendungen<br />

und lässt sich passend für Ihren Einsatz konfi gurieren.<br />

Überzeugende Highlights:<br />

Anschlüsse und Adapterplatte in Edelstahlausführung<br />

Reinigung mit Wasser oder Chemikalien möglich<br />

je nach Schaltschrank Erfüllung der Anforderungen<br />

bis Schutzart IP 69K<br />

platzsparend durch außen liegende Anschlüsse<br />

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mit Ihrem SMC Ansprechpartner!<br />

www.smc.de<br />

Inselparadies als Schaltschranklösung<br />

Ventilinsel Serie SY<br />

Tire | Halle 21, Stand 7072<br />

analytica | Halle A2, Stand 327


KONSTRUKTION 2030<br />

KLEIN UND LEICHT ZUSAMMEN<br />

Bild: alphaspirit/AdobeStock<br />

Integration – also der Zusammenschluss von Bauteilen – ist ein<br />

großer Trend in der Industrie, so auch in der Welt der Klein- und<br />

Kleinstantriebssysteme. Was bedeutet Integration für Sie?<br />

Gerade für unsere Kunden spielt Integration eine große Rolle –<br />

schließlich sind in den meisten unserer Anwendungen möglichst<br />

kleine, leichte und kompakte Antriebslösungen mit einer hohen<br />

Leistung und Funktionalität gefordert. Diese Kundenanforderungen<br />

haben wir erkannt und durch produktspezifische Integrationen<br />

gelöst.<br />

Bei unseren bürstenlosen DC-Motoren haben wir eine Lösung mit<br />

integrierten analogen Hallsensoren entwickelt. Die Sensorik ist<br />

auf der Motorplatine integriert und erhöht weder das Gewicht<br />

noch den Bauraum der Motoren und erlaubt trotzdem eine präzise<br />

Positionierung. Das ist nur eins von vielen Beispielen für produktspezifische<br />

Integration bei Faulhaber. Damit können wir das<br />

DIE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN<br />

INTEGRIERTE SYSTEM LÖSUNGEN<br />

WERDEN WEITERHIN STEIGEN<br />

eine Kanüle in den Körper gepumpt. Sie erleichtern Diabetes-<br />

Patienten das Leben erheblich und können sogar schon bei<br />

Kleinkindern eingesetzt werden. Ein besonders, herausforderndes<br />

Themengebiet, bei dem es auf Präzision auf kleinstem Bauraum<br />

und Zuverlässigkeit ankommt.<br />

Wie wird sich das Thema in den nächsten Jahren aus Ihrer Sicht<br />

weiterentwickeln? Gibt es Grenzen?<br />

Für die nächsten Jahre ist die Entwicklung von weiteren integrierten<br />

Lösungen geplant – vor allem von integrierter Sensorik und Steuerungen.<br />

Auch setzen wir auf möglichst kompakte Produkte, die<br />

unsere Kunden gut in ihre Anwendungen integrieren können. Die<br />

Anforderungen an integrierte Systemlösungen werden weiterhin<br />

steigen und uns weiterhin vor interessante Herausforderungen<br />

stellen. Möglichkeiten gibt es noch viele – Grenzen zeigt uns<br />

lediglich die Physik auf.<br />

www.faulhaber.de<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

komplette Antriebssystem aus einer Hand anbieten, wie auch<br />

zusätzlich die Komplexität in Produktdesign und -herstellung<br />

unserer Kunden reduzieren.<br />

Wie weit kann Integration heute gehen?<br />

Mit dem Begriff Integration verbindet man in der Regel Anwendungen<br />

in der Automatisierungstechnik – bei Faulhaber gehen<br />

wir aber einen Schritt weiter. In unseren medizintechnischen<br />

Anwendungen werden unsere Antriebe direkt an und teilweise<br />

sogar im menschlichen Körper eingesetzt. Zum Beispiel kommen<br />

unsere Kleinstantriebe bei Insulinpumpen zum Einsatz. Die<br />

kleinen Motoren mit, in der Regel maximal 10 mm Durchmesser,<br />

werden direkt am Körper getragen und erfordern eine kleine,<br />

nahezu unsichtbare Einheit bei präziser Funktionskontrolle.<br />

Durch einen Knopfdruck wird Insulin über einen Katheter und<br />

HANS-CHRISTIAN SPRANGER,<br />

Produktmanager, Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG, Schönaich<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


NORIMITSU ITO IST NEUER CEO <strong>DER</strong> HARMONIC DRIVE AG<br />

Norimitsu Ito hat als neuer CEO die Nachfolge von Ekrem Sirman als Vorstandsvorsitzender<br />

der Harmonic Drive AG angetreten. „Mit Norimitsu Ito übernimmt ein international<br />

versierter Manager den Vorstandsvorsitz, der mit agiler Führung neue Gestaltungsspielräume<br />

anstrebt, um weiteres Unternehmenspotenzial auszuschöpfen“, so Gottfried<br />

Bertram, Aufsichtsrat der Harmonic Drive AG, zuversichtlich. Weiterhin wurden Thomas<br />

Berger zum CFO und Peter Hantl zum neuen Vorstand CSO/CMO vom Aufsichtsrat<br />

berufen. CFO-Vorstand Berger wird sich der Schwerpunkte Finance, Controlling, Personal<br />

und Digitalisierung annehmen. Der neue CSO/CMO-Vorstand Hantl sieht seine Kernaufgaben<br />

im Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen<br />

und der strategischen Produkt- und<br />

Markenentwicklung sowie der damit verbundenen<br />

Stärkung der Technologieführerschaft und der<br />

Profitabilität.<br />

HARTING UND EXPLEO GROUP KOOPERIEREN<br />

Das neue Vorstandsteam der Harmonic Drive AG<br />

(v. l.): Thomas Berger, Gottfried Bertram, Norimitsu<br />

Ito sowie Peter Hantl<br />

www.harmonicdrive.de<br />

Die Harting Technologiegruppe und Expleo haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />

Philip Harting, Vorstandsvorsitzender der Harting Technologiegruppe, und Peter Seidenschwang,<br />

Head of Industry bei Expleo Germany GmbH, unterzeichneten die Vereinbarung, mit der<br />

beide Parteien die langfristige Zusammenarbeit im Bereich datengesteuerter Dienste und<br />

IoT-Lösungen für Industriekunden bekräftigen. Harting bietet den modularen, nach Industriestandards<br />

ausgelegten Edge-Computer Mica für zahlreiche Industrieanwendungen an,<br />

die Expleo mit ihren Experten für Konnektivität, Visualisierung, Datenanalyse und künstliche<br />

Intelligenz realisiert.<br />

Die gemeinsame Absichtserklärung durch die Geschäftsführung beider Unternehmen<br />

vertieft die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Mica.network, der<br />

Nutzerorganisation rund um Hartings Edge Computing System Mica. Expleo engagiert sich<br />

seit 2016 im Mica-Netzwerk und entwickelte in diesem Rahmen eine Lösung für die<br />

Prozess- und Betriebsoptimierung von Maschinen und Produktionsanlagen.<br />

Das Angebotsportfolio von Expleo umfasst ganzheitliche, integrierte Ingenieurs- und Qualitätsdienstleistungen<br />

ergänzt durch Managementberatung für die digitale Transformation.<br />

www.harting.de<br />

RENATE PILZ ERHÄLT BUNDESVERDIENSTKREUZ<br />

Für ihr außergewöhnliches unternehmerisches und<br />

soziales Engagement hat Wirtschaftsministerin<br />

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (links im Bild) Ende<br />

Januar das von Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier verliehene Verdienstkreuz am Bande<br />

der Bundesrepublik Deutschland an Renate Pilz<br />

(rechts im Bild) überreicht. „Sie sind eine ganz<br />

besondere baden-württembergische Unternehmerpersönlichkeit“,<br />

sagte die Ministerin in ihrer Laudatio.<br />

„Nach dem tragischen Tod Ihres Mannes im Jahr 1975 übernahmen Sie – ganz ohne<br />

technische und ökonomische Vorkenntnisse – dessen mittelständischen Betrieb und<br />

formten ihn zu einem Global Player in der Automatisierungs- und Sicherheitstechnik.<br />

Dieses großartige Engagement erfährt nun seine verdiente Würdigung. Die Pilz GmbH<br />

& Co. KG ist heute mit ihren über 3 000 Produkten ein Aushängeschild baden-württembergischer<br />

Präzision und ein hoch angesehener Botschafter unseres Landes in der Welt.“<br />

In ihrem Unternehmen habe Renate Pilz ganz auf Innovation und Internationalisierung<br />

gesetzt. „Für seine Innovationskraft investiert Pilz regelmäßig sage und schreibe rund 20 %<br />

seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung – ein echter Rekordwert! Kein Wunder,<br />

dass Sie hier die digitale Transformation bereits in Angriff genommen haben, als andere<br />

noch nicht einmal davon sprachen“, so Hoffmeister-Kraut weiter. Innovation sei dabei für<br />

Renate Pilz nie nur eine Frage der Technik gewesen. „Menschen mitnehmen, überzeugen<br />

und weiterbilden und den familiären Geist des Unternehmens auch als Global Player<br />

bewahren: Das war Ihre Unternehmensphilosophie, die heute auch von Ihren Kindern<br />

gelebt wird, die inzwischen Ihre Nachfolge angetreten haben“, so die Ministerin.<br />

www.pilz.de<br />

MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

Frankfurt<br />

25.03.<strong>2020</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Jahrhunderthalle<br />

Pfaffenwiese 301<br />

65929 Frankfurt a.M.<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

+<br />

Für die Wirtschaftsregion<br />

Rhein-Main<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />

an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />

kostenlos.<br />

MEORGA-Messen in <strong>2020</strong>:<br />

Frankfurt - 25.03.<strong>2020</strong><br />

Leverkusen - 27.05.<strong>2020</strong><br />

Ludwigshafen - 16.09.<strong>2020</strong><br />

Bochum - 04.11.<strong>2020</strong><br />

www.meorga.de<br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 9


WHITEBOARD<br />

EINFACH<br />

MACHEN<br />

SOFTWARE UND DARÜBER<br />

HINAUS – EINBLICKE IN<br />

DIE SPANNENDE WELT<br />

VON JEROEN BURING<br />

Stichwort Industrie 4.0 –<br />

welches Bild haben Sie von der<br />

Technik der Zukunft?<br />

Wie sieht der ideale Nährboden<br />

für Innovationen aus?<br />

Apropos Deichbruch, Klima- und<br />

Umweltschutz ist in der gesellschaftlichen<br />

Diskussion aktuell<br />

sehr präsent: Wie kann Software<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Konstruktion fördern?<br />

Wie gehen Sie Veränderungen<br />

in Ihrem Leben an?<br />

Theaterspielen zählt zu Ihren<br />

Hobbies – gibt es hier Parallelen<br />

mit Ihrem Berufsleben?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder: 1.-3.: Dassault Systèmes, 4.: privat,<br />

5.: Studio van Munster<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


JEROEN BURING<br />

DIRECTOR STRATEGIC ACCOUNTS – SOLIDWORKS,<br />

DASSAULT SYSTÈMES, MÜNCHEN


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

GALAKTISCHE<br />

KOMPONENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Planetenwälzgewindetrieb – ein sperriges<br />

Bandwurmwort, das nicht unbedingt im<br />

Verdacht steht, Grundlage für eine spannende<br />

Geschichte zu sein, in der Roboter, eine<br />

Space-Shuttle-Mission, Vernetzung mit der<br />

Automotive-Industrie und eine Nietmaschine<br />

eine Rolle spielen. Aber lesen Sie selbst.<br />

Den Stein ins Rollen brachte eine Kundenanfrage. Das und<br />

das ist unser Problem, habt ihr eine Idee? Business as usual<br />

bei Schaeffler – auf Augenhöhe mit den Kunden Lösungen<br />

entwickeln. Das Vertrauen, das die Kunden dabei in die<br />

Entwicklungs- und Produktions-Expertise des Zulieferers legen, ist<br />

groß. Ganz konkret ging es in diesem Fall um Gewindetriebe. Deren<br />

Leistungsgrenze war beim Kunden erreicht. Man brauchte etwas<br />

Neues. Und zwar einen kraftvolleren Linearaktuator. Also eine<br />

Vorrichtung, die eine Last auf einer geraden Linie elektromechanisch<br />

bewegt. Das System sollte kompakt, leistungsstark und – nicht<br />

unwichtig – bezahlbar sein.<br />

LANGER WEG ZUR PERFEKTEN LÖSUNG<br />

Kein Vorhaben, das im Handumdrehen zu erledigen gewesen wäre.<br />

Der Weg zur perfekten Lösung war lang. Unter dem Projektnamen<br />

„High-Performance-Smart-Actuator“ ging es mit einer Marktsondierung<br />

los, denn es war klar: Ohne die nötigen Stückzahlen wäre<br />

eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Lösung nicht umsetzbar.<br />

Das Ergebnis der Studie war äußerst positiv. Mehr als 80 potenzielle<br />

Anwendungsgebiete für das neue Produkt wurden ausgemacht:<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Spannende Entwicklung:<br />

Marktsondierung , Branchenvergleich,<br />

Fertigungsmöglichkeiten<br />

– Dietmar Rudy und Florian<br />

Heil von Schaeffler knien sich hinein<br />

ins Projekt „High-Performance-<br />

Smart-Actuator“<br />

Nietmaschinen, Schweißzangen, Schließzylinder bis hin zu Krankenbetten<br />

und Zahnarztstühlen.<br />

„Wir stellten fest, dass auch bei Gerätschaften ein ästhetisches<br />

Design eine immer größere Rolle spielt“, berichtet Dietmar Rudy,<br />

Leiter Produktentwicklung Lineartechnik bei Schaeffler. Smarte<br />

Lösungen, keine klobigen Technikungeheuer sind gewünscht. Das<br />

heißt aber: „Die Antriebe müssen so klein sein, dass sie sich<br />

unsichtbar in die Struktur einfügen. Das funktioniert nur mit einem<br />

kleinen Gewindeantrieb, der mit niedrigen Antriebsmomenten<br />

mehr Axialkraft pro Bauraum erzeugen kann als vorherige Systeme“,<br />

sagt Rudy.<br />

Der Entwicklungsprozess begann. Anfangs mit einem Branchenvergleich,<br />

der Bereiche wie Luft- und Raumfahrt einschloss. Gab<br />

es da nicht 1993 einen Roboter an Bord eines Space Shuttle, der<br />

mit einem extrem kraftvollen elektrisch angetriebenen Spindelsystem<br />

komplizierte Montagearbeiten übernahm? Richtig! Rotex<br />

hieß der Roboter, der mit dem schon erwähnten Planetenwälzgewindetrieb<br />

so kräftig zupacken konnte. Rudy: „Rotex’ Motorik<br />

versprach alle wichtigen Anforderungen zu erfüllen.“ So lässt sich<br />

mit dem PWG mit einer relativ groben Spindelsteigung von etwa<br />

1 mm eine ganz kleine Gesamtsteigung von 0,75 mm realisieren.<br />

Das relativ grobe Profil kann größere Kräfte aufnehmen als ein<br />

feines Profil.<br />

Das Herzstück des PWG sind dabei die Planeten. Auf deren<br />

Flanken muss nicht nur die Teilung über alle Rillen bis auf wenige<br />

Tausendstel Millimeter genau gefertigt sein, sondern sie müssen<br />

auch noch über einen winzigen Balligkeitsradius verfügen, der im<br />

Querschnitt betrachtet mit weniger als 3 µm toleriert ist. Und darin<br />

lag der Nachteil begründet: Die Technologie aus dem All war viel zu<br />

teuer für einen irdischen Einsatz. Denn gefordert war eine absolut<br />

prozesssichere µm-genaue Fertigung der Planeten. „Im Ansatz,<br />

möglichst viele Komponenten des neuen Gewindetriebs spanlos zu<br />

fertigen, sahen wir zwar ein großes Potenzial für eine kostengünstige<br />

Fertigung, zumal wir im Hause über sehr viel Erfahrung auf dem<br />

Gebiet des Gewindeformens und -rollierens verfügen“, erklärt der<br />

Leiter der Produktentwicklung Lineartechnik. „Aber die Kosten für<br />

den Aufbau des Know-hows für eine Serienproduktion in Verbindung<br />

mit den relativ geringen Stückzahlen in der Industrie erschienen<br />

uns als große Hürde für eine wirtschaftliche Fertigung. An dieser<br />

Stelle war kein Fortschritt zu erkennen.“<br />

Die technischen Anforderungen waren also zu hoch, die Stückzahl<br />

trotz der vielen Anwendungsgebiete zu klein. Gut, dass bei<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 13


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Schaeffler das Know-how unterschiedlicher Unternehmensbereiche<br />

ineinandergreift. Denn der Automotive-Bereich war 2011 auf der<br />

Suche nach einer Lösung für einen kompakten elektromechanischen<br />

Kupplungsaktuator gewesen. Die Industriesparte kommunizierte<br />

also: Hallo, wir haben da etwas! Den PWG. Und siehe da,<br />

die Vernetzung brachte den Durchbruch. Dank der hochseriellen<br />

Automotive-Fertigung kann der PWG für industrielle Anwendungen<br />

auf Marktpreisniveau angeboten werden. „Die enorm hohen<br />

Stückzahlen dieser Aktuatoren erlaubten uns die notwendigen<br />

Investitionen in eine prozesssichere und spanlose Fertigung“,<br />

berichtet Dietmar Rudy.<br />

GESUCHT – GEFUNDEN<br />

Bei der Konzeption des Spindelantriebs könnte man sich nun für<br />

die weit verbreitete Bauart Kugelumlaufspindel entscheiden, allerdings<br />

sind Steigungen unter 5 mm hier nicht erhältlich, sodass ein<br />

zusätzliches Getriebe erforderlich wird, um mithilfe einer großen<br />

Gesamtübersetzung die geforderten Axialkräfte von 15 kN aufbringen<br />

zu können. Damit der Antrieb aus Motor, Getriebe und Kugelumlaufspindel<br />

nicht zu lang gerät, ist man gezwungen, den Motor<br />

neben die Spindel zu platzieren. Klaus Huber erklärt zu dieser<br />

Variante: „Konzeptionell ist ein solcher Aufbau nicht besonders<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

GERADE RECHTZEITIG<br />

Diese Entwicklung kam damals wiederum gerade recht für den<br />

Maschinenbauer BalTec. 2012 begann der Hersteller, der sich auf<br />

pneumatisch sowie hydraulisch angetriebene Nieteinheiten spezialisiert<br />

hatte, mit systematischen Untersuchungen, wie eine elektrisch<br />

angetriebene Nietmaschine konzeptionell aussehen könnte<br />

und welche USPs sich generieren lassen. „Unser Anliegen war es,<br />

die Konstruktion in dem identischen Bauraum der pneumatischen<br />

BalTec-Maschinen zu realisieren, sodass der Grundaufbau mit der<br />

Ständerkonstruktion im Wesentlichen beibehalten werden kann“,<br />

erklärt Klaus Huber, Product Manager bei BalTec. „Damit sollte<br />

sichergestellt sein, dass die Anlagenbauer bei Bedarf sehr leicht auf<br />

die neue Technologie umrüsten können.“<br />

Bei pneumatischen Nietmaschinen mit Prozesskontrolle wird der<br />

Verformungsprozess – und dieser bestimmt ja die Qualität der<br />

Verbindung – mit den Parametern Kraft, Weg und Zeit eingestellt.<br />

Daraus ergeben sich zwangsläufig die Anfahrgeschwindigkeit, die<br />

Auftreffgeschwindigkeit auf den Niet und auch die Zykluszeit. Im<br />

Vergleich dazu lassen sich bei einer servogesteuerten Maschine die<br />

Bewegung des Werkzeugs und der Verformungsprozess weitgehend<br />

frei definieren.<br />

02 Starkes Bauteil: Gesamtsteigungen<br />

von unter 1 mm und eine hohe Tragfähigkeit<br />

prädestinieren den Planetenwälzgewindetrieb<br />

PWG für besonders leistungsdichte Linearaktoren<br />

– sein Herzstück sind die Planeten<br />

GESUCHT WAR EIN KLEINER GEWINDE-<br />

ANTRIEB, <strong>DER</strong> MIT NIEDRIGEN<br />

ANTRIEBSMOMENTEN MEHR AXIAL-<br />

KRAFT PRO BAURAUM ERZEUGEN<br />

KANN ALS VORHERIGE SYSTEME<br />

steif – aber gerade die Steifigkeit des Antriebes ist entscheidend für<br />

eine präzise und sehr dynamische Prozesskontrolle.“ Eine Lösung<br />

dieses Konflikts besteht in einer tragfähigen Spindel mit großer<br />

Übersetzung, d. h. sehr kleiner Gesamtsteigung. Dann kann man<br />

auf ein zusätzliches Getriebe verzichten und es entsteht ein steifer<br />

und spielfreier Antrieb mit einem sehr direkten Kraftfluss vom<br />

Motorläufer über die Spindelmutter auf die Spindel und das Werkzeug.<br />

Für die Realisierung dieses Konzeptes war die Spindel also<br />

ganz entscheidend.<br />

Und hier kommt der Planetenwälzgewindetrieb ins Spiel: Der<br />

BalTec-Produktmanager erinnert sich: „Das Angebot an Spindeln<br />

mit sehr kleinen Gesamtsteigungen und dennoch hoher Trag-<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

fähigkeit war nicht besonders groß. Rollengewindetriebe mit<br />

Rollenrückführung bieten relativ kleine Steigungen und kamen<br />

noch in die engere Auswahl. Der Ein- und Auslauf der Rollen<br />

begrenzt jedoch das Drehzahlniveau, sodass die gewünschte Vorschubgeschwindigkeit<br />

nicht erreicht wird.“ Klaus Huber ergänzt:<br />

„Ich suchte schließlich in Fachzeitschriften nach ähnlichen Entwicklungen<br />

und Alternativen. Genau zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte<br />

Schaeffler einen Artikel über den PWG. Die beschriebenen<br />

Eigenschaften und technischen Daten passten sehr gut zu unserem<br />

Vorhaben, sodass ich mit dem Außendienst von Schaeffler sofort<br />

Kontakt aufnahm.“<br />

03 Schlankes Antriebskonzept: Für die elektrisch angetriebene<br />

Nieteinheit wird der Planetenwälzgewindetrieb PWG (grün) in<br />

den Servomotor (schwarz-gelb) integriert, ein zweiter Motor<br />

(blau) für den Antrieb des Werkzeugs über das Prozessgetriebe<br />

ist koaxial angeordnet und axial verschiebbar<br />

HUMAN<br />

CONNECTIVITY<br />

Was für eine Geschichte: Eine Anforderung<br />

aus der Industrie wird mithilfe von in einem<br />

Roboter im Weltall eingesetzter Technik<br />

gelöst. Wirtschaftlich umsetzbar wird das<br />

alles aber erst, als auch der Automotive-<br />

Bereich Bedarf nach einer derartigen<br />

Lösung anmeldet. Da zeigt sich mal wieder,<br />

wie wichtig die Fähigkeit zur Vernetzung<br />

heute ist. Nicht nur auf der Ebene<br />

der Komponenten und Maschinen,<br />

sondern vor allem auch beim<br />

Menschen.<br />

MARTINA KLEIN,<br />

stv. Chefredakteurin<br />

SCHLANKER, KOMPAKTER AUFBAU<br />

Philippe Meienberg, Leiter Technik bei der BalTec Maschinenbau<br />

AG und Klaus Huber, betonen zum Ablauf des Projektes: „Als Entwickler<br />

in einem relativ kleinen Unternehmen hatten wir Bedenken,<br />

mit einem sehr großen Partner eine völlig neue Lösung zu entwickeln.<br />

Diese Scheu erwies sich jedoch als unbegründet. Wir haben<br />

die unkomplizierte Zusammenarbeit sehr zu schätzen gelernt.<br />

Schon die ersten Muster wurden genau passend zu unserer Anwendung<br />

mit darauf abgestimmten Fertigungstoleranzen geliefert. Die<br />

Anpassung des Spindelendes sowie die Integration der Spindelmutter<br />

und des Überlastschutzes in den Motor lief völlig problemlos.“<br />

Der sehr kompakte Aufbau des Planetenwälzgewindetriebs PWG<br />

ermöglichte es BalTec, diesen in den Servomotor zu integrieren<br />

und die Spindel durch den Motor zu führen, wodurch axial sehr<br />

wenig Bauraum beansprucht wird. Dies eröffnete wiederum die<br />

Möglichkeit, den zweiten Antriebsmotor für das Prozessgetriebe<br />

koaxial zur Spindelachse zu platzieren. So entstand ein schlanker,<br />

kompakter Aufbau mit einem sehr direkten und steifen Kraftfluss.<br />

Die daraus resultierende exakte Steuerung der Zustellbewegung<br />

und den weiten Kraftbereich bis 15 kN nutzte BalTec geschickt, um<br />

mit einer einzigen Maschine die Verbindungstechnologien Taumelnieten,<br />

Radialnieten und Rollieren anbieten zu können.<br />

EINE MASCHINE ERSETZT DREI<br />

Aufgrund der vielen Prozessparameter, die sich mit der Nieteinheit<br />

Electric variieren lassen und mit dem weiten Kraftbereich des<br />

Spindelantriebs kann man mit einer einzigen elektrischen Nietmaschine<br />

etwa drei pneumatisch angetriebene Maschinen ersetzen.<br />

Ein weiterer interessanter Aspekt der elektrischen Lösung: Einmal<br />

optimierte Prozessparameter können auf jede andere Maschine –<br />

egal wo sie sich auf der Welt befindet – datentechnisch übertragen<br />

werden und erzeugen die exakt gleichen Ergebnisse.<br />

Wolfram Hau, Programm-Manager bei Schaeffler, über das Projekt<br />

Electric: „Es war sehr spannend zu sehen, wie man bei BalTec auf<br />

dem sprichwörtlich weißen Papier eine neue Maschine ganz speziell<br />

auf einen Prozess hin entwickelt hat. Für uns ist diese Anwendung<br />

des Planetenwälzgewindetriebs eine Bestätigung dafür, welche enorme<br />

Kraftdichte Linearaktoren mit dem PWG erreichen können.“<br />

So kann der PWG in der Nietmaschine, wie in vielen anderen<br />

Anwendungen auch, große Vorteile erschließen, dem Rotex-Roboter<br />

und der Space-Shuttle-Mission sei Dank – und nicht zuletzt den<br />

Schaeffler Ingenieuren und ihrer Vernetzung über verschiedene<br />

Fachbereiche hinweg!<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: Anastasia - stock.adobe.com; 03 Nietmaschine:<br />

BalTec Maschinenbau AG, Sonstige: Schaeffler AG<br />

www.schaeffler.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 15


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KOMPAKT,<br />

KOMBINIERT,<br />

KOMMUNIKATIV<br />

unserer Kunden integrieren. Dabei hilft auch die bewährte Epos-<br />

Studio-Software, die es den Kunden ermöglicht, die IDX-Antriebe<br />

sehr schnell in Betrieb zu nehmen. Nicht zuletzt ist es unser Ziel,<br />

die IDX-Reihe möglichst bald über unseren Online-Konfigurator<br />

anzubieten. Und das gibt’s nur bei Maxon.<br />

Wie ist es überhaupt zur Entwicklung des neuen Antriebs<br />

gekommen?<br />

Die Idee für einen neuen Kompaktantrieb entstand vor zwei Jahren<br />

bei Maxon Frankreich. Wir starteten eine Umfrage bei Interessenten<br />

und Kunden, um mehr über ihre Erwartungen an einen solchen<br />

Antrieb zu erfahren. Basierend auf diesem Input haben wir dann<br />

ein internationales Projektteam gebildet. Der IDX ist somit das<br />

Produkt einer globalen Maxon-Kollaboration: Der bürstenlose<br />

Motor kommt aus Korea, das Getriebe aus Deutschland und die<br />

passende elektronische Baureihe auf Basis der Epos4 aus der<br />

Schweiz. Dort hat ein Projektteam alle Komponenten in einem<br />

Gesamtsystem integriert.<br />

In welchen Anwendungsgebieten soll der Antrieb zum Einsatz<br />

kommen?<br />

Die IDX-Reihe passt grundsätzlich in jede Anwendung, bei der<br />

BLDC-Motoren mit niedriger Spannung benötigt werden. Wir<br />

sehen aber ein paar interessante Entwicklungs-Märkte. Dazu<br />

gehören Shuttles und AGVs (automated guided vehicles) für die<br />

Intralogistik, die Verpackungsindustrie, Roboter für die Landwirtschaft,<br />

aber auch Fertigungsmaschinen mit X-, Y- und Z-Achsenbewegungen.<br />

Wann fragen Kunden nach einem integrierten Kompaktantrieb<br />

für ihre Anwendung?<br />

INTERVIEW<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Maxon stellt einen neuen Kompaktantrieb vor,<br />

der Motor, Getriebe und Steuerung integriert.<br />

Der zuständige Produktmanager der Maxon<br />

Group Frankreich Sébastien Gissien erklärt,<br />

wieso der Hersteller bei diesem Produkt andere<br />

Wege geht und welche Märkte vom neuen<br />

Antrieb profitieren.<br />

Sie haben auf der SPS 2019 eine neue Serie von Kompaktantrieben<br />

präsentiert. Was steckt dahinter?<br />

Die IDX-Antriebe basieren auf bekannten und soliden Maxon-<br />

Technologien – wie der Epos4-Elektronik und der EC-i-Motorenfamilie.<br />

Das Ganze ist verpackt in einem Gehäuse, das gegen<br />

Wasser und Staub schützt (IP65).<br />

Gut, aber gibt es solche Antriebe nicht bereits auf dem Markt?<br />

Natürlich. Aber unser IDX hat einige Stärken zu bieten, auf die<br />

ich sehr stolz bin. Wir erreichen zum Beispiel die gleiche Leistung<br />

wie unsere Mitbewerber und dies mit einem rund 25 % kleineren<br />

Produkt. Die Antriebe lassen sich zudem mit den Feldbussen<br />

EtherCAT oder CANOpen ganz einfach in die Steuerungsarchitektur<br />

Nehmen wir als Beispiel ein AGV, bei dem die Räder angetrieben<br />

werden müssen. Je kompakter der Antrieb, desto kleiner das ganze<br />

Gefährt. Somit können mehr AGVs auf engem Raum eingesetzt<br />

werden, was wiederum zu einer höheren Produktivität führt. Bei<br />

einer Pick-and-Place-Maschine wiederum kann ein Kunde mit<br />

dem Einsatz von Kompaktantrieben die Verkabelung und gleichzeitig<br />

die Komplexität drastisch reduzieren.<br />

Ist der IDX auch in der Lage, einen Beitrag zur Digitalen Fabrik<br />

zu leisten?<br />

Ja. Unter anderem befinden sich zwei Temperatursensoren im<br />

Antrieb – einer im Motor und einer in der Elektronik. Dieses<br />

Echtzeitfeedback kann der Kunde zum Beispiel für Predictive<br />

Maintenance verwenden.<br />

Gibt es bereits Anwendungen, in denen die IDX-Antriebe<br />

verwendet werden?<br />

Wir haben die Antriebe erfolgreich in unseren Produktionslinien<br />

in der Schweiz eingesetzt. Zudem laufen einige Tests mit AGVs<br />

und Logistik-Shuttles.<br />

Und wie sind die Reaktionen?<br />

Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv. Die Schlüsselkunden,<br />

die den IDX bereits testen, freuen sich, dass nun die Serienphase<br />

beginnt.<br />

www.maxongroup.de<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KOMPAKTER LINEARMOTOR MIT<br />

DOPPELTER SPITZENKRAFT<br />

Mit SA / SC 38 hat<br />

Dunkermotoren<br />

ein modulares<br />

Konzept für<br />

tubulare Lineardirektantriebe<br />

entwickelt. Die<br />

hochdynamischen<br />

dreiphasigen<br />

Linearmotoren<br />

leisten bis 3 690 N<br />

und beschleunigen<br />

mit über 200 m/s 2 . Das modulare Design ist aktuell als<br />

Aktuatorausführung SA (mit wartungsfreiem Gleitlagersystem)<br />

und Komponentenausführung SC (für Module) erhältlich. Sollte<br />

der Linearmotor einmal ins Schwitzen kommen, sorgt der<br />

Wasseranschluss für Abkühlung und Verdoppelung der Dauerkraft.<br />

Neben dem integrierten SIN/COS Linearencoder gibt es bald<br />

weitere Motorfeedback-Varianten (SSI, BISS & TTL). Aufgrund des<br />

zum Patent angemeldeten Encodersystems können handelsübliche<br />

Servoregler den Linearmotor schnell und präzise in seine<br />

Position bringen. Ein Haupteinsatzgebiet sind Highspeed-Anwendungen<br />

in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Pick-and-<br />

Place-Module, komplette Linearachsen und eine für den Lebensmittelbereich<br />

designte Ausführung werden folgen.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

SYNCHRONMOTOREN-SORTIMENT<br />

AUFGESTOCKT<br />

Die Produktfamilie der elektronisch kommutierten Drehstrom-<br />

Synchronmotoren von Hanning wächst weiter. Ab sofort stehen<br />

vier Baugrößen mit Achshöhen von 36 bis 80 mm zur Auswahl.<br />

Sie sind als Gehäusemotoren, gehäuselose Motoren und Einbausätze<br />

erhältlich und decken bei 3 000 min -1 Wellenleistungen von<br />

0,15 bis 2,8 kW ab. Je nach Ausführung lässt sich die Betriebsspannung<br />

von < 50 bis<br />

600 V frei anpassen. Die<br />

Antriebe sind für<br />

sensorlosen Betrieb<br />

ausgelegt, können aber<br />

auch mit einem<br />

Gebersystem ausgestattet<br />

werden. Die Drehzahl<br />

ist stufenlos<br />

regelbar und die Rotoren<br />

sind mit Permanentmagneten<br />

kombinierbar. Bei Bedarf ist möglich, die reguläre<br />

Isolationsklasse „F“ (< 155 °C) auf „N“ (< 200 °C) zu erhöhen.<br />

Sämtliche Motoren der Hamotic-Baureihe entsprechen der Norm<br />

60034-1 bzw. 60335-1 und werden auch mit UL/CSA- und<br />

CCC/CQC-Zertifizierungen angeboten.<br />

Die Motoren sind individuell anpassbar, die Bandbreite reicht hier<br />

von Normmotoren bis hin zu vollkommen in die Kundenapplikation<br />

integrierten Antriebslösungen.<br />

www.hanning-hew.com<br />

UNSERE GETRIEBE-<br />

LÖSUNGEN:<br />

SO INDIVIDUELL<br />

WIE IHR AGV.<br />

04. + 05. März <strong>2020</strong><br />

Halle B1 | Stand 608<br />

Unser kompaktes und hoch belastbares NGV: die<br />

ideale Basis, um das perfekte Getriebe für Ihr<br />

AGV zu finden. Welche Anforderungen Sie auch<br />

stellen, wir bieten Ihnen die ideale Getriebelösung<br />

– ob als Standard­ oder Sondergetriebe.<br />

+ Ideal bei hohen Radiallasten<br />

+ Extrem platzsparend<br />

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+ Ab Losgröße 1<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

HOHE KRÄFTE<br />

EXAKT ÜBERTRAGEN<br />

Warum aufwendig pressen, wenn sich Metallprofile für Gebäude,<br />

Automobile oder Flugzeuge auch in einem Arbeitsgang flexibel in vier<br />

Richtungen biegen und formen lassen? Ein schwedischer Maschinenbauer<br />

erschließt das Potenzial des 3D-Walzprofilierens gemeinsam mit einem<br />

deutschen Antriebsspezialisten. Die gesamte Bewegungskette der<br />

Maschinen ist von der Lineartechnik bis zur Steuerung der Servomotoren<br />

auf höchste Kraft, Dynamik und Präzision ausgelegt.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autor: Michael Fuchsberger,<br />

Vertriebliches Produktmanagement<br />

Gewindetriebe, Bosch Rexroth AG


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Die elektromechanische Lösung reicht<br />

von der Lineartechnik über Servoantrieb und<br />

Steuerung bis hin zur Software<br />

Was haben die Sportarena in Budapest, das Pariser<br />

„Le Tarmac“ Theater und das Velodrom in Athen<br />

gemeinsam? Sie alle beeindrucken architektonisch<br />

mit langen, dynamisch geschwungenen Metallprofilen,<br />

die jeweils direkt an Ort und Stelle in Form gebracht<br />

wurden. Solche großen Profile mit einer Länge von bis zu 150 m<br />

direkt auf der Baustelle in einem Arbeitsgang zu fertigen, ist eine<br />

enorme Erleichterung für die ausführenden Baufirmen, zumal<br />

die dafür notwendige mobile Maschine in einen gewöhnlichen<br />

Container passt und sich mithilfe eines Krans einfach positionieren<br />

lässt. Entwickelt und realisiert wurde der mobile 3D-<br />

Walzprofilierer vom schwedischen Maschinenbauer Ortic in<br />

Zusammenarbeit mit Bosch Rexroth als Partner für die Lineartechnik<br />

sowie für die Antriebs- und Steuerungstechnologie.<br />

Für das Velodrom in Athen brachte<br />

der mobile Walzprofilierer lange<br />

Metallprofile direkt auf der<br />

Baustelle in Form<br />

FLEXIBEL UMFORMEN MIT NUR<br />

EINEM WERKZEUG<br />

BEIM 3D-FORMROLLEN<br />

GARANTIEREN DIE PLANETEN-<br />

GEWINDETRIEBE EINE KONSTANT<br />

HOHE POSITIONIER- UND<br />

WIE<strong>DER</strong>HOLGENAUIGKEIT<br />

Im Gegensatz zur konventionellen Blechumformung genügt<br />

beim 3D-Roll-Forming eine Maschine und ein Arbeitsgang zur<br />

kompletten Fertigung der Metallprofile. Das senkt sowohl die Investitions-<br />

als auch die Produktionskosten inklusive Transport<br />

und Logistik. „Im Vergleich zu den bisherigen Standardverfahren<br />

benötigen wir nicht mehr für jedes Produkt ein oder mehrere Spezialwerkzeuge“,<br />

erklärt Johan Eriksson, CEO bei Ortic AB, einem<br />

auf Walzrollen spezialisierten Unternehmen der Ortic Group.<br />

„Dank der gemeinsamen Entwicklung mit Bosch Rexroth lassen<br />

sich viele verschiedene und komplexe Profile auf einer einzigen<br />

Maschine herstellen.“ Diese Vorteile kommen nicht nur in der<br />

Bauindustrie gut an. Auch in der Automobil- und Flugzeugindustrie,<br />

wo Gewichtsersparnis und Produktionskosten zentrale<br />

Themen sind, kann das schnelle und ressourcensparende<br />

Verfahren punkten. Selbst Straßenlaternen wurden bereits mithilfe<br />

des effizienten Verfahrens optimiert. Konisch gewalzt sind<br />

sie nicht nur leichter, sondern auch kosteneffizienter und<br />

stabiler.<br />

HÖCHSTLEISTUNG AUF KLEINSTEM RAUM<br />

Beim dynamischen 3D-Roll-Forming durchlaufen die einlaufenden<br />

Bleche eine Vielzahl beweglicher und einzeln steuerbarer Walzgerüste,<br />

die nacheinander auf vier Achsen wirken. Damit selbst die<br />

hochfesten Stähle der Automobilproduktion den Vorgaben der gemeinsam<br />

entwickelten Software ohne Materialriss folgen, müssen<br />

die Kräfte äußerst präzise vorausberechnet und möglichst direkt<br />

an das Profilblech übertragen werden. „Die konstruktive Herausforderung<br />

bestand vor allem darin, in direkter Nähe zum Walzpro-<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 19


ANTRIEBSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

HOHE TRAGZAHLEN<br />

UND LANGE<br />

LEBENSDAUER<br />

Mit dynamischen Tragzahlen bis zu 544 kN übertragen die langlebigen Planetengewindetriebe<br />

PLSA von Rexroth hohe Kräfte besonders schnell. Die Produktfamilie<br />

mit Spindeldurchmessern von 20 bis 75 mm deckt fein abgestuft ein breites Kraftspektrum<br />

im obersten Leistungsbereich und mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 m/min<br />

ab. Ausgestattet mit einem neuen System vorgespannter Einzelmuttern, zylindrisch<br />

und mit Flansch, lassen sich verglichen mit marktüblichen Vorspannsystemen doppelt<br />

so hohe Tragzahlen und eine achtmal längere nominelle Lebensdauer erzielen.<br />

MICHAEL FUCHSBERGER, Vertriebliches Produktmanagement Gewindetriebe,<br />

Bosch Rexroth AG<br />

zess hohe Kräfte, Geschwindigkeiten und<br />

Genauigkeit auf kleinstem Raum zu konzentrieren“,<br />

berichtet Johan Erikkson. „Diese<br />

scheinbaren Widersprüche löste unser Partner<br />

mit einer elektromechanischen Lösung,<br />

die Lineartechnik, Servomotoren und Steuerung<br />

zu einer hochgenauen Bewegungskette<br />

kombiniert.“<br />

Innerhalb der Gesamtlösung von Bosch<br />

Rexroth spielt die Lineartechnik mit Profilschienenführungen,<br />

Kugel- bzw. Planetengewindetrieben<br />

sowie elektromechanischen<br />

Zylindern eine buchstäblich tragende<br />

Rolle. Für höchste Anforderungen kommt<br />

die kompakte Antriebslösung Planetengewindetriebe<br />

PLSA zum Einsatz, die nicht<br />

nur Geschwindigkeiten von bis zu 50 m/min<br />

02 Der Planetengewindetrieb PLSA<br />

bildet eine Schlüsselkomponente zur<br />

dynamischen Übertragung hoher Kräfte<br />

erreicht, sondern auch ein breites Kraftspektrum<br />

im oberen Leistungsbereich mit<br />

dynamischen Tragzahlen von bis zu 544 kN<br />

abdeckt. Beim 3D-Formrollen garantiert<br />

die designbedingt besonders leistungsdichte<br />

und langlebige Lineartechnikkomponente<br />

eine konstant hohe Positionierund<br />

Wiederholgenauigkeit.<br />

EFFIZIENTE KONFIGURATION<br />

UND MONTAGE<br />

Mithilfe der Profilschienenführungen und<br />

Linearachsen von Bosch Rexroth lässt sich<br />

der gesamte Maschinenrahmen seitlich<br />

verfahren. Dies ist nicht nur für das Biegen<br />

der Profile wichtig, sondern auch für die<br />

Wartungsfreundlichkeit. Wie alle anderen<br />

Baugruppen wird auch diese Funktion mithilfe<br />

vormontierter Baugruppen realisiert.<br />

Kostensenkend bei der Montage wirkt zudem<br />

die schaltschranklose Antriebslösung Indra­<br />

Drive Mi von Rexroth, die durch den Einsatz<br />

von Hybridkabeln für Stromversorgung<br />

und Steuersignale die Verkabelung um 70 %<br />

reduziert – ein wichtiger Faktor, gerade für<br />

mobile Maschinen. Konfiguriert werden alle<br />

Komponenten effizient mithilfe der Online-<br />

Tools von Bosch Rexroth. Direkt im Anschluss<br />

können die Ortic-Ingenieure die entsprechende<br />

Dokumentation sofort abrufen.<br />

EIN PARTNER FÜR DIE GANZE<br />

BEWEGUNGSKETTE<br />

Einen wesentlichen Grund für die Zusammenarbeit<br />

mit Bosch Rexroth lag für Ortic<br />

in der Fähigkeit, die gesamte Bewegungskette<br />

vom PLC-System bis hin zur Lineartechnik<br />

liefern zu können. Ein weiterer<br />

Punkt für die Ortic-Ingenieure: Der gute<br />

Support bei der Berechnung der benötigten<br />

Maschinenteile durch den Entwicklungspartner<br />

sowie bei der Konstruktion und<br />

Berechnung von Gewindetrieben und Servomotoren.<br />

„Gemeinsam holen wir das<br />

Beste aus unserer Roll-Umform-Technologie<br />

heraus“, freut sich Johan Eriksson.<br />

Zwar gibt es neben Ortic noch weitere<br />

Anbieter von 3D-Walzprofilierern. Für<br />

Johan Eriksson steht aber fest, dass kein<br />

anderer den gesamten Prozess von der<br />

Simulation bis zum Maschinenbau genauso<br />

stringent abdecken und zudem einen weltweiten<br />

Service durchführen kann. „Das globale<br />

Kompetenz- und Ersatzteilnetzwerk<br />

unseres Partners Bosch Rexroth bildet<br />

neben der Lösungsqualität einen wichtigen<br />

Pfeiler für den internationalen Erfolg unserer<br />

Technologie. Wir werden auch in<br />

Zukunft eng mit Bosch Rexroth zusammenar<br />

beiten.“<br />

Bilder: Aufmacher, 01 Ortic AB; sonst. Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/2012


WENIGER ALS 7 MM FÜR<br />

PASSGENAUEN DREHGEBER<br />

Die Motorfamilie BXT, die aus bürstenlosen DC-Motoren mit<br />

besonders kurzer Bauform besteht, wurde um den durchmesserkonformen<br />

magnetischen Encoder IEF3-4096 ergänzt. Mit nur<br />

6,2 mm zusätzlicher Länge bleiben die Motor/Encoder-Einheiten<br />

ebenfalls äußerst kurz. Zudem ist der Encoder vollständig im<br />

robusten Motorgehäuse integriert. In dieser flachen Bauform<br />

bietet der IEF3-4096 drei Kanäle mit Indexfunktion und eine hohe<br />

Auflösung bis 4 096 Impulse pro Umdrehung. Außerdem ist mit<br />

dem IEF3-4096L eine Variante mit Line Driver verfügbar. Der<br />

Encoder lässt sich mit den den eingehausten BXT-Motoren 2214...<br />

BXT H, 3216...BXT H und 4221...BXT H kombinieren. Die Kombination<br />

der BXT-Motorenmit dem IEF3-4096-Encoder ist eine passende<br />

Lösung, wenn auf engem Raum präzise positioniert werden muss<br />

und gleichzeitig große Drehmomente<br />

gefordert sind. Typische Anwendungen<br />

sind die Robotik, Medizintechnik,<br />

Laborautomation und die industrielle<br />

Automation. Der Encoder wird mit<br />

einem Flachbandkabel angeschlossen,<br />

passende Stecker sind verfügbar.<br />

www.faulhaber.com<br />

LINEARMOTOREN MIT EFFIZIENTER KÜHLUNG<br />

Die neueste Linearmotoren-<br />

Generation der Baureihe LMFA<br />

von Hiwin wurde speziell für<br />

die rauen Einsatzbedingungen<br />

in der Werkzeugmaschine<br />

optimiert. Die voll gekapselten<br />

Motoren mit Schutzart IP65<br />

trotzen widrigen Umgebungsbedingungen.<br />

Die in Maschinen<br />

eingesetzten Motoren arbeiten im Dauerbetrieb auf höchster<br />

Leistungsstufe. Dabei zählt eine konstante Maschinentemperatur<br />

zur Grundanforderung an jede Werkzeugmaschine. Nur so kann<br />

eine hohe Form- und Maßgenauigkeit gewährleistet werden.<br />

Aktiv gekühlte Abschirmeinheiten zwischen Motor und Maschine<br />

von Hiwin entkoppeln die Linearmotoren thermisch von der<br />

Maschine und absorbieren darüber hinaus die Strahlungswärme.<br />

Ihre zündende Idee<br />

Unsere Lösung nach Mass<br />

Steilgewindespindeln<br />

nach Mass<br />

beliebige Mutternform<br />

Gleitspindeltriebe<br />

gerollte Präzision<br />

beliebige Steigung<br />

geräuscharm<br />

preiswert<br />

100% Swiss made<br />

www.hiwin.de<br />

FACELIFT FÜR IE3-ASYNCHRONMOTOREN<br />

Nord Drivesystems präsentiert seine IE3-Asynchronmotoren im<br />

neuen Look. Die elektrischen Daten und mechanischen Abmessungen<br />

bleiben unverändert, sodass die neuen Modelle ohne Anpassung<br />

in bestehenden Anwendungen genutzt werden können. Neu<br />

sind eine verbesserte Kühlrippenform, ein montagefreundlicher<br />

Lüfter und eine Lüfterhaube im modernen Design. Die Haube lässt<br />

sich auch bei Nutzung eines motoraufgebauten Frequenzumrichters<br />

einfach montieren. Durch das neue Kühlrippendesign konnte<br />

eine fließende Luftführung rund um den Klemmenkasten realisiert<br />

werden. Dieser verzichtet auf ausgeprägten Ecken und Kanten.<br />

Verstärkte Füße sorgen für eine erhöhte Standfestigkeit der<br />

Motoren. Zudem ist der Geber durch die Lüfterhaube gegen Stöße<br />

geschützt und liegt nicht mehr im Luftstrom, sodass die Kühlleistung<br />

steigt. Er lässt sich über eine Aufsteckwelle auch nachrüsten.<br />

www.nord.com<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62 765 10 10<br />

www.gewinde.ch<br />

wir bewegen. weltweit<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe


ANTRIEBSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

RITTERLICH<br />

Schwere Lasten heben – präzise, schnell und sicher, das ist zum Beispiel in der<br />

Automobilindustrie gefragt. Servohubsysteme des US-amerikanischen Anbieters<br />

Knight Global bieten sich als geeignete Hilfsmittel an. Dass die Systeme den hohen<br />

Anforderungen gerecht werden können, dazu trägt ein Servoverstärker bei. Dessen<br />

offene Systemarchitektur machte es Knight möglich, den Servoverstärker auf Basis<br />

einer individuellen Programmierung in eine leistungsfähige All-in-One-Lösung zu<br />

verwandeln. Wahrlich ein passendes Stellglied für eine „ritterliche“ Hebehilfe!<br />

Autor: Torsten Blankenburg, Vorstand Technik, SIEB & MEYER AG<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Mit den Servohubsystemen von Knight können Arbeitslasten<br />

kontrolliert, präzise und schnell übertragen<br />

werden. Als Erweiterung der natürlichen Bewegung<br />

eines Bedieners verbessert diese Technologie die<br />

Genauigkeit und Wiederholbarkeit einer Anwendung erheblich.<br />

Unnötige Bewegungen werden vermieden, die Reaktionszeiten<br />

verkürzt und die Trägheit bei schweren Lasten hat nur noch minimale<br />

Auswirkungen. Bei Servohubwerken dieses Anbieters ziehen<br />

Bediener einfach am Handgriff und können die Last mit sofortiger<br />

Reaktion bewegen; es ist kein Tastendruck erforderlich.<br />

Knight-Servohubwerke gehören zur Gruppe der intelligenten<br />

Hilfsmittel (Intelligent Assist Device, IAD) für die ergonomische Materialhandhabung.<br />

Sie werden weltweit in einer Vielzahl von Branchen<br />

eingesetzt und zumeist individuell an die jeweilige Anwendung<br />

angepasst. „In den USA gibt es die Vorschrift, dass ein Arbeitgeber<br />

eine Hilfsvorrichtung bereitstellen muss, wenn ein Mitarbeiter über<br />

8 Stunden hinweg mehr als 7 kg wiederholt anheben muss“, erläutert<br />

Douglas J. Jones, Controls/Application Manager bei Knight Global.<br />

„Wir konzentrieren uns vor allem auf die Automobilzulieferindustrie.<br />

Unsere Hebezeuge sind durch die redundante Sicherheitskette absolut<br />

sicher und erfordern wenig bis gar keine Wartung.“<br />

EINE LÖSUNG, DIE VIELE AUFGABEN ÜBERNIMMT<br />

In den einachsigen Servohubwerken von Knight kommt standardmäßig<br />

der Servoverstärker SD3 von Sieb & Meyer zum Einsatz. Er<br />

vereint dort als All-in-One-Lösung die Funktionen einer SPS, eines<br />

Servoverstärkers und digitaler und analoger I/O-Schnittstellen. Der<br />

Hintergrund: Knight Global verwendet in seinen Servohubsystemen<br />

Wägezellen, die die Hublasten und die Auf- und Abbewegung<br />

kontinuierlich überwachen. Nur so lässt es sich gewährleisten, dass<br />

das System die Nutzlast sicher kontrolliert und intuitiv auf die<br />

Bewegungen des Bedieners reagiert.<br />

„Die in den SD3 integrierte Steuerung muss die von den Wägezellen<br />

bereitgestellten Informationen richtig interpretieren, um<br />

eine reibungslose Reaktion zu ermöglichen“, sagt Douglas J. Jones.<br />

„Wir arbeiten mit selbst entwickelten Algorithmen, die die Bewegung<br />

steuern, wobei die Anweisungen möglichst schnell umgesetzt<br />

werden müssen.“ Der SD3 ermöglicht es, dass diese Algorithmen<br />

mit der erforderlichen Geschwindigkeit laufen, wobei die<br />

Rechenleistung des Produkts noch bei Weitem nicht ausgereizt ist.<br />

Der Servoverstärker kommuniziert über verschiedene Netzwerkprotokolle<br />

und Schnittstellen mit einer Vielzahl von angeschlossenen<br />

Geräten. Unter anderem hostet er eine benutzerdefinierte<br />

NEUES OPTIONSMODUL<br />

Sieb & Meyer hat den Servoverstärker SD3 vor Kurzem um<br />

ein Optionsmodul für die Auswertung von zwei Transducern<br />

(Drehmomentaufnehmern) sowie einer Hiperface DSL-<br />

Schnittstelle erweitert. Die zusätzlichen Schnittstellen<br />

eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel im<br />

Bereich der Schraub-, Press- und Hebetechnik, zudem lässt<br />

sich der Aufwand auf der Verkabelungs- und Komponentenseite<br />

signifikant reduzieren.<br />

01 In den einachsigen Servohubwerken von Knight kommt standardmäßig<br />

der Servoverstärker SD3 von Sieb & Meyer zum Einsatz<br />

Website und ist in die universelle Interface-Software von Knight<br />

integriert.<br />

„Das individuelle Steuerungsprogramm für den SD3 hat Knight<br />

selbst entwickelt“, erklärt Ralph Sawallisch, Key Account Manager<br />

Antriebselektronik bei Sieb & Meyer. „Genau für solche Zwecke ist<br />

der SD3 als sogenannter offener Servoverstärker konzipiert. In diesem<br />

konkreten Fall kann Knight auf eine übergeordnete Steuerung<br />

verzichten, da das Programm direkt auf dem Servoverstärker abgearbeitet<br />

wird. Das bringt dem Kunden einen klaren Mehrwert.“<br />

Douglas J. Jones kann das bestätigen: „Der SD3 hat einen Open-<br />

Source-Charakter, der uns eine außergewöhnliche Freiheit bei der<br />

Erstellung speziell zugeschnittener Funktionen ermöglicht. Die<br />

Linux-basierte Umgebung bietet Potenziale, die in vielen anderen<br />

Plattformen nicht realisierbar sind. Aus Hardware-Sicht bieten<br />

Optionsmodule das Potenzial für weitere Anpassungen und<br />

Upgrades.“<br />

INDIVIDUELL ANPASSBAR FÜR VIELFÄLTIGE<br />

EINSATZGEBIETE<br />

Mit dem SD3 bietet Sieb & Meyer eine Lösung für komplexe<br />

Antriebsaufgaben, z. B. hochdynamische Positionieranwendungen<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TECHNISCHE<br />

EVOLUTION<br />

In Zeiten steigender Ansprüche<br />

hinsichtlich Qualität und Schnelligkeit<br />

sowie zunehmender Individualisierung<br />

sind bei Komponenten<br />

wie Systemen Flexibilität und<br />

Offenheit gefragt. Ein leistungselektronisches<br />

Stellglied, das als<br />

All-in-One-Lösung mehrere<br />

Funktionen in sich vereint, das sich<br />

derart anpassen und weiterentwickeln<br />

lässt, ist ein gutes Beispiel für<br />

diese technische Evolution.<br />

MARTINA KLEIN,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

02 Die Servohubsysteme von Knight<br />

ermöglichen eine kontrollierte<br />

Übertragung von Arbeitslasten<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

oder für das servomotorische Schrauben und Pressen. Es handelt<br />

sich um einen intelligenten Servoverstärker in verschiedenen Leistungsklassen<br />

bis 55 kVA. Zusätzlich stehen vielfältige Softwarefunktionen<br />

sowie ein integrierter Web-Server zur Verfügung. Für den<br />

Servoverstärker SD3 sind Optionsmodule für eine ProfiNet- und<br />

eine EtherCAT-Master-Schnittstelle sowie für die Feldbus-Schnittstellen<br />

CANopen und EtherCAT (CoE) erhältlich, die vielfältige<br />

Anwendungsmöglichkeiten erschließen.<br />

„Servoverstärker werden oftmals zur Realisierung von Bearbeitungsprozessen<br />

eingesetzt, bei denen ein Großteil des Know-hows<br />

im Bewegungsprofil und der Auswertung von Prozessgrößen liegt“,<br />

erläutert Sawallisch. „Mit dem Servoverstärker SD3 stellen wir unseren<br />

Kunden eine individuelle Lösung inklusive eines geschützten<br />

Applikationsbereichs zur Verfügung.“ Dank der mitgelieferten<br />

Funktionsblöcke kann sich der Kunde auf seine Kernkompetenz<br />

fokussieren und eigenständig Applikationslösungen programmieren<br />

(z. B. in C/C++). Dies erlaubt eine Differenzierung vom Wettbewerb.<br />

Der SD3 verfügt über ein offenes Betriebssystem. So können<br />

weitere kundenseitige Funktionen und Programme zeitgleich ausgeführt<br />

werden z. B. User-Interface, Statistik, Kameraintegration,<br />

Kommunikation und Datenspeicherung. Über ein USB-angesteuertes<br />

Operator-Panel lässt sich eine gute Visualisierung des Prozesses<br />

und ein leicht verständliches User-Interface erzeugen. Nicht zuletzt<br />

bietet der SD3 durch die Integration eines OPC-UA-Servers eine<br />

zukunftsorientierte Plattform, um Anwendungen im Bereich Industrie<br />

4.0 bzw. IIoT zu unterstützen.<br />

„Für uns ist der SD3 ein Produkt, das zu unserer Anwendung passt<br />

und sich mit der Zeit weiterentwickeln kann“, betont Douglas J.<br />

Jones. Neben der großen Flexibilität sind für den Hersteller von Servohubsystemen<br />

auch die robuste Ausführung des Servoverstärkers<br />

ein Vorteil: Dank eines entsprechend ausgeführten Gehäuses ist die<br />

Lösung beständig gegen Stöße und verhindert das Eindringen von<br />

Fremdpartikeln. Neben der Sicherheitsfunktion STO (Safe Torque<br />

Off) ist für Knight auch die Abtastrate von 0,5 ms relevant. Nicht zuletzt<br />

hat die Beratungsleistung von Sieb & Meyer die Verantwortlichen<br />

bei Knight rundum überzeugt: „Bei der Integration des SD3 in<br />

unser Produkt hat Sieb & Meyer uns stark unterstützt und die Lösung<br />

kontinuierlich angepasst, um unseren Anwen dungen gerecht<br />

zu werden“, so Jones abschließend. Einfach ritterlich!<br />

Bilder: Reiter: rudall30 – stock.adobe.com; Aufmacher Hintergrund + Bild 02:<br />

Knight Global; Aufmacher Hintergrund + Bild 01: SIEB & MEYER AG<br />

www.sieb-meyer.de<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

INTELLIGENTE SICHERHEIT FÜR<br />

KLEINE BREMSEN<br />

Das Modul Roba-Brake-<br />

Checker von Mayr<br />

überwacht und versorgt<br />

Sicherheitsbremsen<br />

sensorlos. Zudem liefert<br />

es Daten und sorgt<br />

damit für intelligente<br />

Sicherheit. Nun gibt es<br />

das Modul auch für<br />

kleine Bremsenbaugrößen.<br />

Damit eröffnen<br />

sich neue Möglichkeiten<br />

für das Bremsenmonitoring,<br />

etwa bei Federdruckbremsen<br />

in<br />

Servomotoren und für Anwendungen in den Bereichen Robotik<br />

und Automation. Mit der neuen Ausführung können Bremsengrößen<br />

ab einem Bremsmoment von 2 Nm versorgt und<br />

überwacht werden. Damit wird etwa die elektromagnetische<br />

Stangenbremse Roba-Linearstop auch in den kleinen Baugrößen<br />

überwachbar. Diese Bremse kommt bei Anwendungen ohne<br />

Kompressoren und Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik<br />

zum Einsatz. Mit dem neuen Modul werden bei der Überwachung<br />

deutlich mehr Parameter als mit Mikroschaltern und<br />

Initiatoren abgebildet. Bei Erreichen der Zugkraftreserve sendet<br />

es so frühzeitig ein Warnsignal, dass noch eine gewisse Betriebszeit<br />

möglich ist.<br />

KUGELGEWINDETRIEBE MIT INTEGRIERTER<br />

TEMPERATURREGELUNG<br />

Kammerer bietet jetzt<br />

Kugelgewindetriebe<br />

mit gekühlter Mutter<br />

an. Die Temperaturregelung<br />

erhöht die<br />

Präzision, steigert die<br />

Geschwindigkeit und<br />

verringert den<br />

Energieverbrauch. Die<br />

für den Einsatz in<br />

Werkzeugmaschinen<br />

entwickelten Kugelgewindetriebe<br />

mit angetriebener Mutter wirken Schwingungen und<br />

Vorspannungsauflösung entgegen. Dies geschieht, indem der<br />

spiralförmige Kühlkanal Wärme aus dem Bereich der Lagerung<br />

und des Kugelkontakts ableitet. Die Kühlung der Achsen und<br />

Maschine ist variabel regelbar. Gleichzeitig zielt das Antriebkonzept<br />

auf hohe Lineargeschwindigkeiten bei langem Nutzhub. In<br />

Verbindung mit großer Steigung werden mehr als 120 m/min<br />

erreicht und es sind Drehzahlen bis 400 min -1 möglich. Durch den<br />

Einsatz von Hybridlagern und Keramikkugeln lassen sich die<br />

Drehzahlwerte nochmals steigern. Zudem kann eine Beschleunigung<br />

der Spindel bis 30 m/s² erzielt werden. Kammerer bietet<br />

die Kugelgewindetriebe mit gekühlter Mutter in Baugrößen von<br />

16 bis 1 620 mm Durchmesser an.<br />

www.kammerer-gewinde.com<br />

www.mayr.com<br />

SELEKTIVE ANTRIEBSSTEUERUNG OHNE<br />

LEISTUNGSVERLUST<br />

Motor-Select-Switch – unter dieser Bezeichnung hat Wittenstein<br />

ein Modul auf den Markt gebracht, über das sich mehrere<br />

Motoren selektiv mit nur einem Antriebsverstärker steuern<br />

lassen. Vorteil ist, dass nur tatsächlich benötigte Antriebe aktiv<br />

geschaltet werden müssen, sodass weniger Verstärker erforderlich<br />

sind und der Energieverbrauch gesenkt werden kann.<br />

Motorphasen<br />

und Geber<br />

lassen sich<br />

ohne Funktions-<br />

und<br />

Leistungseinbußen<br />

mit dem<br />

gewünschten<br />

Motor verbiden.<br />

Die Auswahl<br />

erfolgt über<br />

einen Digitaleingang,<br />

der von dem<br />

Antriebsverstärker oder wahlweise von einer SPS geschaltet<br />

werden kann. Aktuell nicht angesprochene Motoren sind drehmomentfrei.<br />

Der Motor-Select-Switch eignet sich für Servo-Antriebssysteme,<br />

die in stationären Materialflussumgebungen, autonomen<br />

Flurförderzeugen, Verpackungs- und Abfüllanlagen sowie<br />

Etikettier-Systemen oder Werkzeugmaschinen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

www.wittenstein.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 25


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

SIZING-TOOL FÜR DIE<br />

SCHWINGUNGSDÄMPFUNG<br />

ACE bietet Anwendern<br />

ab sofort die Möglichkeit,<br />

über die Unternehmenswebsite<br />

rund um<br />

die Uhr die passende<br />

Auswahl für die<br />

Lagerung von Maschinen<br />

vornehmen zu<br />

können. Mehr als 2/3<br />

aller typischen<br />

Auslegungsfälle sollen<br />

sich in kürzester Zeit<br />

selbstständig berechnen lassen. Nach Eingabe weniger Eckdaten<br />

berechnet das Programm direkt den Massenschwerpunkt der<br />

Maschine und somit die individuelle Belastung der Auflagepunkte,<br />

wobei alternative Produkte für die Schwingungsdämpfung<br />

angeboten werden. Die generierte Bestlösung wird grafisch unter<br />

der Maschine platziert angezeigt. Als Schnittstelle zur Ermittlung<br />

der Erreger- oder Störfrequenz kann die von ACE entwickelte<br />

kostenlose App VibroChecker ebenso mit dem neuen Programm<br />

genutzt werden wie ein Filter, ob abreißsichere oder Standardprodukte<br />

berechnet werden sollen. Die für den spezifischen Fall<br />

ermittelten Produkte können direkt über den ACE-Online-Shop<br />

geordert werden.<br />

www.ace-ace.de<br />

OFFLINE-KONFIGURATOR FÜR VERSCHLEISSF<br />

FESTE TRIBO-POLYMERE<br />

Egal ob Serienfertigung<br />

im<br />

Spritzguss,<br />

Kleinserie oder<br />

Prototyp aus<br />

dem 3D-Druck<br />

oder dem<br />

Halbzeug: Wenn<br />

es um verschleißfeste<br />

Tribo-Polymere<br />

geht, hat<br />

der Anwender bei Igus die Qual der Wahl. Um den richtigen<br />

Iglidur-Werkstoff für den entsprechenden Einsatz zu finden, hat<br />

der Kunststoffspezialist jetzt einen neuen kompakten Offline-<br />

Konfigurator für seine 39 Iglidur-Standard-Werkstoffe entwickelt.<br />

Mit Schablonen kann der Kunde so den passenden Werkstoff<br />

ermitteln. Das Offline-Konzept präsentiert Igus bereits seit 2013<br />

weltweit als Dry-Tech-Musterbox. In der neuen kompakteren<br />

Variante können Anwender jetzt direkt nachvollziehen, welche<br />

Werkstoffe auch zur freien Gestaltung als Halbzeug zur Verfügung<br />

stehen. Außerdem stellt Igus seinen 3D-Druckservice und<br />

sein 3D-Druckmaterial für die Fertigung von Prototypen und<br />

Kleinserien vor. Alternativ hilft das Iglidur-Online-Expertensystem<br />

bei der Auswahl und Berechnung der Lebensdauer.<br />

www.igus.de<br />

DÜNNWANDIGER UND DABEI STABILER SCHUTZ<br />

www.poeppelmann.com<br />

Mit thermogeformten Schutzelementen erweitert Pöppelmann Kapsto sein Programm<br />

um 172 Schutzelemente. Die Thermoform-Technologie ermöglicht sehr dünnwandige<br />

Ausführungen der Artikel und eignet sich besonders für Produkte mit mittleren bis<br />

großen Durchmessern ab ca. 50 mm. Ein platzsparendes, gut stapelbares Design der<br />

Schutzelemente verringert Lager- und Transportkosten. Das Programm startet mit<br />

zwei Designvarianten, die jeweils in den Materialien PS (signalgelb) und PET (transparent)<br />

erhältlich sind: dem ECO-Universalschutz GPN 400 und GPN 401 sowie dem<br />

ECO-Griffstopfen mit seitlicher Grifflasche GPN 480 und GPN 481. Auch kundenspezifische<br />

Lösungen lassen sich realisieren. Dazu kommen thermogeformte Trays, die<br />

effiziente Verpackungskonzepte als Komplettlösungen ermöglichen: Die individuell<br />

gefertigten Transportverpackungen schützen kundenspezifische Bauteile und bieten<br />

empfindlichen Produkten durch eine feste Positionierung noch besseren Schutz.


escha.net<br />

TEILBARE EMV-KABELVERSCHRAUBUNG<br />

MIT DOPPELFUNKTION<br />

Mit der EMV-KVT-DS<br />

präsentiert Icotek erstmals<br />

eine mit zwei Kabeltüllen<br />

bestückte teilbare<br />

EMV-Kabelverschraubung.<br />

Das bekannte teilbare<br />

System des Herstellers<br />

ermöglicht die Einführung<br />

von Leitungen mit<br />

Steckern, sodass Leitungen<br />

ohne Ab- und Anlöten der Stecker direkt eingeführt werden können.<br />

Damit bleibt die Herstellergarantie konfektionierter Kabel erhalten.<br />

Die Besonderheit der EMV-KVT-DS ist die Ausführung mit zwei Tüllen<br />

in einer Kabelverschraubung. Über die erste Tülle ist eine Abdichtung<br />

nach IP54 sichergestellt, die zweite dient der Ableitung von EMV-Störungen.<br />

Die Kabelverschraubung ist mit dem metrischen Gewinde<br />

M32x1.5 ausgestattet. Die Gewindelänge beträgt 14 mm.<br />

www.icotek.com<br />

ENERGIEFÜHRUNG SCHNELL GEREGELT<br />

Die Energieführungsketten der Serien<br />

Easytrax, Quicktrax und Uniflex<br />

Advanced von Tsubaki Kabelschlepp<br />

sind jeweils so konzipiert, dass sie<br />

sich schnell öffnen lassen. So fallen<br />

Leitungsbelegung und -austausch<br />

besonders leicht, der Anwender spart<br />

Zeit und Geld. Messungen belegen:<br />

Mit dem für die Energieführungskette<br />

erhältlichen Öffnungswerkzeug<br />

können Anwender bei der Uniflex<br />

Advanced 1455 einen Meter Energieführung<br />

in nur drei Sekunden öffnen. Die Quicktrax-Serie zeichnet<br />

sich durch Verschlussbügel mit flexiblem Filmscharnier aus, die<br />

ein einfaches Handling der Leitungsbelegung ermöglichen. Die<br />

Serie Easytrax hingegen verfügt über flexible Lamellenbügel, in<br />

die sich die Leitungen einfach eindrücken lassen.<br />

www.kabelschlepp.de<br />

Kunststoffüberwürfe<br />

Die kostengünstige Alternative<br />

zu Edelstahl<br />

SCHLANKE VERBIN<strong>DER</strong> FÜR ENGE<br />

PLATZVERHÄLTNISSE<br />

Platz war in Fabriken immer schon knapp und mit der fortschreitenden<br />

Elektrifizierung und Digitalisierung geht es in Maschinen,<br />

Robotern oder Schaltschränken noch enger zu. Das wirkt sich<br />

auch auf die Verbindungslösungen aus: Leitungen müssen dünner<br />

werden, Steckverbinder schlanker, Peripheriegeräte kompakter.<br />

Lapp hat diesen Trend schon lange im Blick und besonders platzsparende<br />

Produkte im Portfolio. Beispielsweise das Epic-H-A-3-Rechtecksteckergehäuse,<br />

das kompakt und einfach zu montieren ist, oder<br />

das Gehäuse Epic-Ultra-H-A-3, das rundherum EMV-geschützt ist.<br />

Speziell für raue Umgebungen entwickelt und stetig weiter<br />

verbessert, wurde die Anschluss- und Steuerleitung Ölflex-Classic-<br />

128-H BK-0,6/1kV, die über sehr gute Brandschutzeigenschaften<br />

verfügt. Mit den kompakten Epic-Data-DIN-Adaptern zum Clippen<br />

in die DIN-Hutschiene, sparen Anwender Platz im Schaltschrank.<br />

temperatur- und medienbeständig für<br />

die Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

Anzug per Hand oder Nm-Schlüssel<br />

in Anlehnung an EHEDG-Richtlinien<br />

ECOLAB getestet<br />

IP65 | IP67 | IP68 | IP69<br />

www.lappkabel.de


SPECIAL<br />

SPECIAL<br />

HYGIENIC DESIGN


HYGIENIC DESIGN<br />

Das Heinrich Kipp Werk bietet unter dem Namen Novo nox<br />

Hygienic seit 2018 ein umfassendes Sortiment im Edelstahlbereich,<br />

das laufend erweitert wird. Die Produktlinie<br />

umfasst Maschinenbauteile aus hochwertigem und<br />

korrosionsbeständigem Edelstahl, spezielle Norm- und Bedienteile<br />

sowie Lösungen für sensible Fertigungsbereiche. Sie sind<br />

zum Beispiel für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie prädestiniert.<br />

„Als Mitglied der EHEDG (European Hygienic Engineering<br />

and Design Group) trägt Kipp dazu bei, die Hygienestandards in<br />

der Lebensmittelherstellung hinsichtlich Technik und Design zu<br />

verbessern“, sagt Andreas Völkle, Produktmanager bei Kipp. „Deshalb<br />

zählt bei den Produkten neben ihrer hohen Qualität und<br />

Langlebigkeit vor allem die einfache Reinigbarkeit.“ Die Oberflächen<br />

verhindern ein Anhaften von Schmutz, Reinigungsmitteln<br />

oder Produktresten, wodurch Kontaminationen ausgeschlossen<br />

werden.<br />

HYGIENE<br />

IM GRIFF<br />

Ein Spezialist für Spanntechnik, Normelemente<br />

und Bedienteile setzt einen<br />

Schwerpunkt im Bereich Hygienic Design.<br />

So hat er nicht nur einzelne Edelstahlprodukte<br />

im Portfolio, die speziell für den<br />

Einsatz in hygienesensiblen Bereichen<br />

entwickelt wurden, sondern eine ganze<br />

Produktlinie, die ständig erweitert wird.<br />

Autor: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Roth,<br />

HEINRICH KIPP WERK KG, Sulz am Neckar<br />

DREHRIEGEL UND KLEMMHEBEL<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist der neue Drehriegel mit T-Griff. Die<br />

polierte Edelstahloberfläche, passende Übergangsradien und die<br />

zentrisch umlaufende Silikondichtung sorgen dafür, dass Wasser,<br />

Reinigungsmittel und andere Flüssigkeiten vollständig ablaufen<br />

können. Das Produkt ist nach DIN EN 1672-2:2009 (Maschinenverordnung)<br />

sowie GS-NV 2:2013/06 (Prüfgrundsätze für Nahrungsmittelmaschinen)<br />

geprüft.<br />

Im umfassenden Sortiment von Novonox Hygienic finden sich<br />

darüber hinaus echte Klassiker in einer neuen Ausführung:<br />

Klemmhebel in einer totraumfreien Version, die vollständig<br />

geschlossen und abgedichtet sind und dadurch den Anforderungen<br />

von Hygienic Design (HD) entsprechen. Sie können ohne Demontage<br />

mittels der Verfahren CIP (Cleaning in Place), WIP (Washing<br />

in Place) oder SIP (Sterilization in Place) gereinigt werden,<br />

was nicht nur komfortabel ist, sondern durch die Reduzierung<br />

von Standzeiten auch Kosten einspart. Die Klemmhebel bestehen<br />

aus Edelstahl und verfügen über eine hochglanzpolierte Oberfläche,<br />

an der keine Ablagerungen haften bleiben. Die Dichtung<br />

zwischen Griffteil und Schraubeinsatz besteht aus einem Elastomer,<br />

das für den Lebensmittelbereich zugelassen ist.<br />

SICHER UND SAUBER VERSCHRAUBT<br />

Auch die Edelstahl-Kugelkopfschrauben in der Linie Novonox<br />

Hygienic minimieren das Risiko von Kontaminationen mit Keimen.<br />

Polierte Oberflächen mit einer Rautiefe von Ra < 0,8 μm reduzieren<br />

Schmutzanhaftungen. Dank der niedrigen Köpfe sind Reinigungsarbeiten<br />

leicht und effizient umsetzbar. Eingesetzt werden<br />

die Kugelkopfschrauben vor allem als Verbindungselemente, z. B.<br />

zum Befestigen von Blechen oder Abdeckungen. Die große Kopfauflage<br />

und ein Freistich am Gewindeschaft sorgen für eine<br />

spannungsfreie und gleichmäßige Kraftverteilung.<br />

Hygienic Design bedeutet, dass auch in nicht sichtbaren<br />

Bereichen spezifische Lösungen zum Einsatz kommen müssen:<br />

Die Maschinenrichtlinie MRL und die EU-Norm 2006/42/EG<br />

geben vor, dass Befestigungsteile an Maschinen und deren Komponenten<br />

unverlierbar sein müssen. Aus diesem Grund sind in<br />

hygienesensiblen Bereichen Dünnschaftschrauben beliebt, da<br />

sie das Ablösen komplexer Schraubverbindungen verhindern.<br />

Das Heinrich Kipp Werk hat für diesen Anwendungsbereich<br />

Sechskantschrauben mit Dünnschaft und Sicherungsscheibe<br />

aus Edelstahl im Hygienic Design entwickelt. Sie zeichnen sich<br />

durch halbkugelige Schraubköpfe und polierte Oberflächen mit<br />

einer Rautiefe von Ra < 0,8 μm aus und verhindern das Anhaften<br />

von Schmutz sowie Reinigungslösungen zuverlässig.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/2019 29


HYGIENIC DESIGN<br />

01<br />

02<br />

SAUBERE<br />

KOOPERATION<br />

Bei Hygiene gilt es, wie in vielen<br />

anderen Bereichen auch, in Systemen<br />

zu denken. Es hilft nichts, wenn<br />

meine Edelstahl-Schraube im Sinne<br />

des Hygienic Design gestaltet ist, sich<br />

in Verbindung mit der Dichtung aber<br />

dann Undichtigkeiten und Toträume<br />

ergeben. Häufig kommt es gerade<br />

auf die Schnittstellen an, da sie<br />

besondere Herausforderungen in sich<br />

bergen. Daher ist eine offene und<br />

intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

verschiedenen Komponenten-<br />

Herstellern gefragt, eben eine<br />

saubere Kooperation. Das Schraubund<br />

Dichtsystem Hygienic Usit ist<br />

hierfür ein gelungenes Beispiel.<br />

MARTINA KLEIN,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

DICHTUNGS- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

AUS EINEM GUSS<br />

Eine Besonderheit bei Novonox Hygienic stellt die spezielle Dichtungs- und<br />

Verbindungstechnik dar, die in Kooperation mit Freudenberg Sealing<br />

Technologies entstand. „Ausgangspunkt war die neuartige hygienische Usit-<br />

Dichtung von Freudenberg“, erläutert Andreas Völkle. „Hierzu wurde die passende<br />

Novonox-Hygienic-Schraube und Hutmutter nach EHEDG-Richtlinien<br />

entwickelt“. Die Kombination dieser Produkte ergibt ein Schraub- und Dichtsystem,<br />

das alle Anforderungen hygienesensibler Bereiche bedient. Schraube,<br />

Hutmutter und Usit-Dichtscheibe sind optimal aufeinander abgestimmt und<br />

bilden eine Systemeinheit. Polierte Flächen, Radien und Formübergänge<br />

sind totraumfrei und gewährleisten eine leichte Reinigung. Die Edelstahlkomponenten<br />

(1.4404) sichern laut Hersteller höchste Hygieneansprüche<br />

und entsprechen vollumfänglich den Anforderungen gemäß EHEDG.<br />

Die Dichtscheibe mit metallischem Scheibenkern und anvulkanisiertem<br />

Dichtwulst ist das Herzstück des Hygienic-Usit-Schraub- und Dichtsystems.<br />

Eine besondere Kontur des Dichtwulstes und die polierte Bundauflage der<br />

Schraube dichten die Schraubstelle formschlüssig ab. Selbst bei mehrmaligem<br />

Anziehen und wieder Lösen bleiben die Dichteigenschaften konstant, denn<br />

DIE SPEZIELLE DICHTUNGS- UND<br />

VERBINDUNGSTECHNIK ENTSTAND<br />

IN KOOPERATION MIT FREUDENBERG<br />

SEALING TECHNOLOGIES<br />

mit dem Betätigen der Schraube wird der Einschraubweg über die metallische<br />

Scheibe mechanisch begrenzt. Eine Überbeanspruchung der Dichtung<br />

ist somit ausgeschlossen. Gemeinsam mit den polierten Oberflächen<br />

und der zentrierten Aufnahme am Schraubenschaft sind Lage und Verformung<br />

der Dichtung nahezu 100 % reproduzierbar. Inzwischen bietet Kipp<br />

auch Zubehör für die spezielle Dichtungstechnik an – die Hygienic-Usit-<br />

Produktpalette umfasst unter anderem verschiedene Pilzknöpfe, Klemmhebel<br />

und Bügelgriffe, welche mit der Hygienic-Usit-Dichtscheibe kombiniert<br />

werden können (siehe Infokasten rechts).<br />

SPECIAL<br />

01 Mit der Produktlinie Novonox Hygienic hat<br />

das Heinrich Kipp Werk Edelstahl-Bedienteile für<br />

hygienesensible Bereiche im Sortiment<br />

02 Der neue Edelstahl-Drehriegel mit T-Griff ist<br />

so konzipiert, dass Wasser, Reinigungsmittel und<br />

andere Flüssigkeiten vollständig ablaufen können<br />

SPEZIALWERKZEUGE RUNDEN SORTIMENT AB<br />

Der Hersteller hat das Konzept zu Ende gedacht: So runden Spezialwerkzeuge<br />

in der Produktlinie Novonox Hygienic das Sortiment ab. Der Hintergrund:<br />

Handelsübliches Werkzeug verursacht beim Anziehen und Lösen von<br />

Schrauben oder Muttern Beschädigungen an polierten Oberflächen. Dies ist<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


problematisch, da sich Reinigungsmittel, Produktreste oder Fremdstoffe<br />

bzw. Keime und Bakterien auf den beschädigten Oberflächen<br />

absetzen und vermehren können. Die Lösung: Spezielle<br />

Schonaufsätze für Ring- und Maulschlüssel sowie Schoneinsätze<br />

für Stecknüsse der Produktlinie Novonox Hygienic. Sie verhindern<br />

den direkten Kontakt zwischen der Edelstahl verschraubung und<br />

dem harten Werkzeugstahl. So bleibt auch nach der Montage von<br />

Bedien- und Normteilen alles hygienisch.<br />

Hygienegerecht<br />

antreiben<br />

Bilder: HEINRICH KIPP WERK KG<br />

www.kipp.com<br />

03 Die Dichtscheibe mit<br />

metallischem Scheibenkern<br />

und anvulkanisiertem<br />

Dichtwulst ist das Herzstück<br />

des Hygienic-Usit-Schraubund<br />

Dichtsystems<br />

04 Bei Kipp-Produkten mit<br />

der Bezeichnung Hygienic Usit<br />

handelt es sich um Edelstahlkomponenten,<br />

die mit der Hygienic-<br />

Usit-Dichtscheibe von Freudenberg Sealing<br />

Technologies kombiniert werden können<br />

HYGIENIC DESIGN UND HYGIENIC USIT<br />

Bei Kipp sind die Produkte für hygienesensible Bereiche<br />

mit Hygienic Design (HD) und Hygienic Usit (HU) gekennzeichnet.<br />

Der Begriff Hygienic Design steht in erster Linie<br />

für spezielle Gestaltungsvorschriften von Bauteilen.<br />

Dazu gehören zum Beispiel glatte Oberflächen, damit<br />

sich Keime, Produktreste sowie Verschmutzungen leicht<br />

entfernen lassen. Gemäß dieser Kennzeichnung einzuhaltende<br />

Parameter sind im GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz)<br />

entsprechend der europäischen<br />

Maschinenricht linie (2006/42/EG) geregelt. Bei Produkten<br />

für Hygienic Usit handelt es sich hingegen um markengeschützte,<br />

patentierte Edelstahl komponenten (A4).<br />

Die mit dieser Bezeichnung gekennzeichneten Edelstahlkomponenten<br />

können mit der Hygienic-Usit-Dichtscheibe<br />

von Freudenberg Sealing Technologies kombiniert<br />

werden.<br />

Unsere Hygienic Design Lösungen<br />

•<br />

Schnelle, effiziente und sichere Reinigung<br />

•<br />

Direkte Prozesseinbindung: CIP- / SIP-fähig<br />

•<br />

Schutzklasse IP69X (max. 30 bar)<br />

•<br />

Totraumfreie Gehäusekonstruktion<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.wittenstein.de⁄hygiene-design<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de


HYGIENIC DESIGN<br />

NACH HÖCHSTEN<br />

STANDARDS<br />

Was hygienegerechte Ausführung für komplexe<br />

mechanische Bauteile bedeutet, zeigt ein<br />

spezielles Planetengetriebe. Es erfüllt seit seiner<br />

Markteinführung 2014 die international<br />

strengsten Hygienic-Design-Standards gemäß<br />

3-A RPSCQC – laut Hersteller als einziges seiner<br />

Art. Jetzt hat das US-amerikanische Prüfinstitut<br />

die Zertifizierung turnusgemäß erneuert.<br />

Dass industriell erzeugte Lebensmittel, Pharmazeutika oder<br />

Kosmetikprodukte höchsten Qualitätsansprüchen entsprechen<br />

müssen, liegt auf der Hand. Aus guten Gründen<br />

definieren deshalb internationale Organisationen wie die<br />

U.S. Food & Drug Administration (FDA) verbindliche Standards, die<br />

nicht nur die Produkte selbst erfüllen müssen, sondern auch die<br />

verfahrenstechnischen Anlagen, auf denen sie hergestellt werden.<br />

Dabei geht es vor allem darum, dass sämtliche Anlagenteile, die<br />

direkt mit dem Produkt in Berührung kommen, rückstandsfrei<br />

gereinigt werden können.<br />

Tatsächlich sind jedoch nicht immer hygienegerechte Lösungen<br />

verfügbar, gerade bei mechanisch komplexen Komponenten. Besonders<br />

anspruchsvoll sind in diesem Zusammenhang Getriebe, da<br />

sie zwingend bewegliche Teile und Schmierstoffe mit sich bringen.<br />

Die Flanschflächen des Getriebes sind durch einen speziellen<br />

O-Ring so abgedichtet, dass keine Bakterien durch Kapillarwirkung<br />

in die Spalte gezogen werden können. Als Dichtungsmaterial stehen<br />

zwei lebensmittelkonforme Kunststoffe mit hoher Heißwasser- und<br />

Dampfbeständigkeit zur Auswahl: EPDM sowie optional FFKM für<br />

eine noch höhere chemische Beständigkeit. Die totraumfrei ausgeführte<br />

Radialwellen-Dichtung entspricht dabei der Schutzklasse<br />

IP69K. Das bedeutet, dass sie auch für den Einsatz in der CIP (Clean<br />

in Place)-Reinigung geeignet ist.<br />

WIE<strong>DER</strong>HOLTE ZERTIFIZIERUNG<br />

Zur Markteinführung im Jahr 2014 durchlief das HLAE die strenge<br />

Auditierung durch das US-amerikanische Prüfinstitut 3-A Sanitary<br />

Standards, Inc. (3-A SSI) und wurde laut Neugart als weltweit erstes<br />

Planetengetriebe gemäß 3-A RPSCQC (Replacement Parts and<br />

System Component Qualification Certificate) zertifiziert. Nach fünf<br />

Jahren wurde die Zertifizierung nun turnusmäßig erneuert und das<br />

HLAE ist nach Herstellerangaben weltweit immer noch das einzige<br />

Planetengetriebe, das mit dieser Zertifizierung ausgezeichnet ist.<br />

Die Prüfung durch 3-A SSI ist freiwillig, gilt aber als höchster<br />

Standard am Markt. Damit sind in der Regel alle anderen internationalen<br />

Richtlinien und Vorgaben abgedeckt. So sind die Dichtungen<br />

des HLAE auch nach FDA zertifiziert und somit für den<br />

Einsatz im Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Die Schmierung<br />

ist durch die US-amerikanische National Sanitation Foundation<br />

(NSF) als H1 anerkannt und damit ebenfalls als lebensmitteltauglich<br />

freigegeben.<br />

SPECIAL<br />

HYGIENEGERECHTER AUFBAU<br />

Mit dem Planetengetriebe HLAE hat Neugart eine hygienegerechte<br />

Lösung speziell für den Einsatz in der Prozessindustrie entwickelt:<br />

Es zeichnet sich durch eine runde Bauform mit glatten Oberflächen<br />

aus, die Schmutzanlagerungen und Mikroorganismen keinerlei<br />

Möglichkeiten zur Anhaftung bietet. Als Material kommt elektropolierter<br />

Edelstahl 1.4404 mit einer sehr hohen Oberflächengüte von<br />

Ra < 0,08 µm zum Einsatz. Damit übertrifft das Getriebe die gängigen<br />

Hygienestandards noch und erlaubt so eine schnelle aseptische<br />

Reinigung – sogar unter Hochdruck. Außerdem wurde auf die Radialschraube<br />

verzichtet, mit der üblicherweise die Klemmnabe auf<br />

der Motorwelle fixiert wird. Somit liegt auch keine horizontale<br />

Fläche vor, an der sich Flüssigkeitsreste sammeln können.<br />

FLEXIBILITÄT BEI <strong>DER</strong> MONTAGE<br />

Das HLAE ist in drei Baugrößen für Übersetzungen i = 3 bis i = 100<br />

sowie für Nenn-Drehmomente von 15 bis 170 Nm verfügbar. Dabei<br />

ermöglicht es eine hohe Flexibilität: Es lässt sich in jeder beliebigen<br />

Einbaulage an B5- und B14-Motoren anbauen. Die Abtriebswelle<br />

kann wahlweise mit Passfeder oder glatt ausgeführt sein. Ein frei<br />

positionierbares Abdichtungskit bietet höchsten hygienischen<br />

Schutz für verschiedene Wandstärken. Es erlaubt damit die maximale<br />

Flexibilität bei der Anbindung des Getriebes an die Maschine.<br />

Bilder: Neugart GmbH<br />

www.neugart.de<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


EDELSTAHL-SERVOMOTOR OHNE ECKEN UND KANTEN<br />

Für Prozesse mit hohen Hygieneanforderungen hat<br />

Baumüller die Edelstahl-Servomotoren der Baureihe<br />

HYG1 an. Die Motoren mit Schutzklasse IP69K bieten<br />

beste hygienische Eigenschaften bei hoher Leistungsdichte<br />

und einem gleichzeitigen Verzicht auf platzraubende<br />

Schutzeinhausungen. Der kompakte Servomotor<br />

hat ein rundes Gehäuse aus Edelstahl und kommt<br />

mit der Einkabellösung sowie Hiperface-DSL-Geber<br />

ohne weitere Steckanschlüsse und damit sehr<br />

geringem Verdrahtungsaufwand aus. Ecken und<br />

Kanten wurden konsequent vermieden, um höchste Anforderungen an die Hygiene und<br />

Robustheit auch in aggressiven Umgebungen erfüllen zu können. Das gewellte Design<br />

des Servomotors maximiert die Oberfläche und damit die Eigenkühlung des Motors.<br />

So ist die Leistungsdichte bei geringem Bauraum besonders groß. Verfügbar ist der<br />

Motor aktuell in der Baugröße 36 und in drei verschiedenen Baulängen mit einer<br />

Leistung bis 1 160 W und einer Drehzahl von 1 000 bis 4 000 min -1 .<br />

www.baumueller.de<br />

HYGIENEVORREIBER OPTIMIERT<br />

Die Hygieneanforderungen in sensiblen Feldern<br />

der Lebensmittelbranche und Medizin sind in den<br />

vergangenen Jahren stetig gestiegen – und damit<br />

auch der Bedarf an Verschlusstechnik, die diese<br />

Anforderungen erfüllt. So hat EMKA seinen Hygienevorreiber<br />

nach den Konstruktionsvorgaben der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />

und der European Hygienic Engineering and Design<br />

Group (EHEDG) optimiert. Entsprechende Zertifizierungen<br />

hat das Unternehmen bereits erhalten. Unter<br />

anderem hat EMKA die bisherigen, geschäumten Dichtungen durch neue, lebensmitteltauglichere<br />

Flachdichtungen ersetzt. Darüber hinaus haben die Designer die Betätigung<br />

weiter abgerundet, um eine praxisgerechtere Reinigung zu ermöglichen.<br />

www.emka.com<br />

SICHERHEITS- UND WELLENKUPPLUNGEN AUS EDELSTAHL<br />

Der Kupplungsbauer Enemac, seit mehr<br />

als 30 Jahren Anbieter von rostfreien<br />

Sicherheits- und Wellenkupplungen,<br />

orientiert sich stets an den strengen<br />

Hygienevorschriften der Lebensmittelproduktion<br />

sowie der Medizin- und<br />

Pharmatechnik. Hierdurch ist ein breit<br />

gefächertes Angebot an rostfreien<br />

Kupplungsvarianten entstanden.<br />

Komplett aus Edelstahl gefertigt und<br />

dadurch für Reinräume geeignet sind die Sicherheitskupplung Typ ECR, die Wellenkupplungen<br />

EWC und EWR sowie die Distanzkupplung EWLC. Des Weiteren bietet Enemac<br />

Sicherheitskupplungen der Typen ECI, ECE und ECG, ebenfalls mit Edelstahlgehäuse,<br />

jedoch mit beschichteter, rostfreier Tellerfeder an. Auch gekapselte Sondervarianten<br />

sind auf Anfrage erhältlich. Dabei ist die EWR, die Wellenkupplung in Halbschalen-<br />

Variante neu im Programm des Kupplungsspezialisten. Die Metallbalgkupplung im<br />

Hygienic Design ist für Nennmomente von 10 bis 1 200 Nm erhältlich. Sie ist sehr gut für<br />

den Einsatz in schwer zugänglichen Anlagen mit engen Platzverhältnissen geeignet. Bei<br />

der EWR können die beiden unteren Nabenhälften demontiert werden und die Kupplung<br />

kann radial auf die Wellenenden aufgesetzt werden. Anschließend lassen sich die losen<br />

Nabenhälften auf der gegenüberliegenden Seite der Welle ansetzen und mit Edelstahl-<br />

Klemmschrauben verbinden. Die Demontage ist ebenfalls mit geringem Aufwand<br />

möglich und erfordert keine weiteren Hilfsmittel.<br />

www.enemac.de<br />

Hygienic<br />

Design.<br />

Normelemente speziell für den<br />

Einsatz in hygienisch sensiblen<br />

Bereichen.<br />

Überzeugen Sie sich:<br />

Mehr Informationen zu<br />

Hygienic Design im Internet.<br />

Einfach QR-Code scannen.<br />

Hannover Messe<br />

20. - 24. April <strong>2020</strong><br />

Halle 6, Stand E40<br />

www.ganternorm.com


SPECIAL<br />

HYGIENIC DESIGN<br />

SAUBER UND BUNT<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


HYGIENIC DESIGN<br />

Die besondere Herausforderung der<br />

Lebensmittel- und Pharmaindustrie liegt in<br />

der Vielseitigkeit ihrer Prozesse. Über den<br />

Erfolg entscheidet die Durchgängigkeit,<br />

mit der produziert werden kann – ob beim<br />

Mischen, Abfüllen, Verdampfen oder CIPund<br />

SIP-Reinigen. Deshalb stehen auch bei<br />

der Auswahl der Messtechnik-Komponenten<br />

Langlebigkeit und Zuverlässigkeit im Fokus.<br />

Ein Messtechnik-Spezialist stellt jetzt neue<br />

kompakte und einfache Geräteserien an<br />

Drucksensoren und Grenzschaltern vor,<br />

die Farbe ins Spiel bringen.<br />

Die Produktion von Lebensmitteln ist Vertrauenssache,<br />

und Hygiene steht in den Herstellungsverfahren<br />

an erster Stelle. Über den Erfolg entscheiden<br />

sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz,<br />

mit der einwandfrei produziert werden kann – ob beim<br />

Abfüllen, Eindampfen oder CIP-Reinigen. Die pharmazeutische<br />

Industrie arbeitet in einem Umfeld mit strengen<br />

Anforderungen an Sicherheit, Sterilität und Präzision. In<br />

beiden Bereichen sind auch die Messtechnik-Komponenten<br />

besonders gefordert. Füllstand- und Drucksensoren<br />

von Vega sind betriebssicher, einfach zu reinigen, robust,<br />

vielseitig und dabei einfach in der Handhabung: So geben<br />

sie selbst unter extremen Bedingungen oder bei strenger<br />

Reglementierung die wichtigen Impulse zu mehr Anlagensicherheit<br />

und -effizienz. Vega-Sensoren überzeugen in Anwendungen,<br />

die eine hygienisch einwandfreie Umgebung<br />

verlangen: Sie minimieren Wartung und Stillstand bei entscheidend<br />

mehr Sicherheit und Effizienz. Hochwertige Materialien<br />

widerstehen den aggressiven Reinigungsmitteln: Im spaltund<br />

totraumfreien Hygiene Design bleiben sie selbst bei Dampfstrahlreinigung<br />

langzeitstabil.<br />

EINHEITLICHE HYGIENEADAPTER<br />

Ein gemeinsames Adaptersystem, das EG 1935/2004-,<br />

FDA-, EHEDG-, 3-A-konform ist, kann für Füllstandsensoren<br />

ebenso genutzt werden, wie auch für Drucksensoren und<br />

Grenzschalter. Ob metallisch dichtend oder mit O-Ring-<br />

Dichtung: Die Sensoren passen für alle handelsüblichen<br />

hygienischen Anschlüsse. Die Vorteile sind:<br />

n flexible und einfache Integration<br />

n schneller Austausch<br />

n reduzierte Stillstandzeiten<br />

n weniger Varianten an Lager<br />

AUF STANDARDAPPLIKATIONEN ZUGESCHNITTEN<br />

Mit neuen kompakten Geräteserien an Drucksensoren und Grenzschaltern<br />

komplettiert Vega jetzt sein Messtechnikportfolio für hygienesensible<br />

Prozesse. Die Produktfamilien Vegabar und Vegapoint<br />

beweisen, dass Automatisierung besonders einfach und<br />

gleichzeitig hocheffizient sein kann, ohne dabei Kompromisse in<br />

punkto Sicherheit, Hygiene oder Genauigkeit einzugehen. Die neuen<br />

Messgeräte sind passend zugeschnitten auf Standardapplikationen,<br />

DIE NEUEN DRUCKSENSOREN<br />

UND GRENZSCHALTER KOMBI-<br />

NIEREN SICHERHEIT, FLEXIBILITÄT<br />

UND REPRODUZIERBARKEIT<br />

bei denen Anwender jedoch keine Kompromisse in punkto Qualität<br />

eingehen wollen. Ihr einheitliches Hygieneadaptersystem (siehe<br />

Infokasten) sorgt für Flexibilität und erlaubt es, Aufwand und<br />

Lagerhaltung auf einem sinnvollen Niveau zu halten. Die Prozessanschlüsse<br />

lassen sich nach Bedarf auswählen und den Anforderungen<br />

vor Ort anpassen.<br />

BEREIT FÜR DIE REINIGUNG<br />

Alle Oberflächen der Sensoren, die mit dem Produkt in Berührung<br />

kommen, werden aus Edelstahl gefertigt und besitzen optimale<br />

Rauigkeitswerte. Durch die Bank sind alle Materialien nach FDA<br />

und EG 1935/2004 zugelassen und geprüft. Bestätigt ist dies durch<br />

unabhängige Labore und Institute. Zertifiziert ist die Konstruktion<br />

der Geräte nach der europäischen EHEDG-Richtlinie und den<br />

nordamerikanischen 3-A Sanitary Standards Inc.<br />

Vega-Sensoren stellen sicher, dass in jedem Prozessschritt alle<br />

benötigten Medien mit ausreichend Reserve zur Verfügung stehen<br />

und halten den komplexen CIP- und SIP-Prozessen dabei zuverlässig<br />

Stand.<br />

SCHALTZUSTAND AUF EINEN BLICK ERKENNBAR<br />

Alle Schaltzustände sind visuell dank der Rundum-Schaltzustandsanzeige<br />

aus jeder Richtung erfassbar. Die Farbe des Leuchtrings<br />

bleibt selbst bei Tageslicht gut erkennbar, auch weil sie aus<br />

über 256 Farben frei wählbar ist. Damit wird für den Anlagenbetreiber<br />

auf den ersten Blick erkennbar, ob der Messvorgang<br />

läuft, ob der Sensor schaltet oder ob womöglich eine Störung im<br />

Prozess vorliegt.<br />

UNIVERSELLE KOMMUNIKATION ÜBER IO-LINK<br />

Mit an Bord der neuen Kompaktserie ist viel Sensorintelligenz: Für<br />

die universelle und gleichzeitig besonders einfache Kommunikation<br />

sorgt das Standardprotokoll IO-Link. Damit verfügen die Geräte<br />

über die standardisierte Kommunikationsplattform, die den nahtlosen<br />

Datentransfer und die einfache Integration der Anlage ermöglicht.<br />

So lassen sich die Sensoren kostengünstig installieren,<br />

parametrieren – und bei Bedarf auch schneller wieder in Betrieb<br />

nehmen. IO-Link überträgt Parameter automatisch, sollte einmal<br />

ein Gerät ausgetauscht werden.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 35


HYGIENIC DESIGN<br />

01<br />

02<br />

EINFACH<br />

GUT<br />

Warum Dinge komplizierter<br />

machen, als sie sind? Gerade in<br />

der immer komplexer werdenden<br />

Welt der industriellen Produktion<br />

sind möglichst einfache Lösungen<br />

gefragt; Produkte, die die<br />

Standard-Anforderungen erfüllen,<br />

kompakt sind, flexibel einsetzbar<br />

und sicher im Betrieb. Wenn dann<br />

noch die Integration und Kommunikation<br />

– und in diesem Fall<br />

natürlich die Hygiene – passt,<br />

was will man mehr?<br />

MARTINA KLEIN,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

01 Die neuen Drucksensoren mit Schaltfunktion<br />

Vegabar (re.) und die kapazitiven<br />

Grenzschalter Vegapoint (li.) sind perfekt<br />

zugeschnitten auf Standardapplikationen;<br />

eine Besonderheit ist die 360°-Schaltzustandsanzeige,<br />

die aus 256 Farben frei wählbar ist<br />

02 Das einheitliche und flexible Hygiene-<br />

Adaptersystem der neuen Geräteserie reduziert<br />

den Aufwand und minimiert die Lagerhaltung<br />

SPECIAL<br />

MESSWERTE DRAHTLOS ÜBERTRAGEN<br />

Die neuen Messgeräte-Serien Vegabar und Vegapoint lassen sich<br />

komfortabel mit Smartphone oder Tablet per Bluetooth auslesen<br />

und konfigurieren. Die Funktechnologie verleiht Prozessen mehr<br />

Flexibilität. Die drahtlose Kommunikation schafft bessere Zugänglichkeit.<br />

Sie erlaubt die Parametrierung, Anzeige und Diagnose aus<br />

einer Entfernung von bis zu 25 m, spart damit Zeit und vermeidet<br />

Gefahren. Gerade in Umgebungen wie Reinräumen, in denen der<br />

Zugang mit hohem Aufwand verbunden ist, werden dadurch<br />

Inbetriebnahme und Bedienung maßgeblich erleichtert.<br />

BEDARFSGERECHTE KOMBINATION<br />

Die Drucksensoren mit Schaltfunktion Vegabar gibt es in drei<br />

Bauformen: Die kompakte Serie 10 sowie die Serien 20 und 30, mit<br />

und ohne Display, einer Schaltpunkt-Visualisierung sowie einem<br />

großen Grafikdisplay. Die Geräte sind entweder mit metallischer<br />

oder mit keramischer Messzelle erhältlich.<br />

Die Vegapoint-Sensoren zur Erfassung von Grenzständen gibt es<br />

ebenfalls in drei Bauformen. Zwei davon (10 und 20) sind für Flüssigkeiten<br />

konzipiert, die einen Wasseranteil von mindestens 10 %<br />

haben, die dritte (30) kann auch für Schüttgüter eingesetzt werden.<br />

Die neuen Drucksensoren und Grenzschalter stellen für Vega<br />

einen wichtigen Meilenstein dar. Mit einfachster Prozessintegration<br />

und hygieneoptimiertem Design erhalten Anwender nicht nur das<br />

gesamte Angebot an Füllstand- und Druckmesstechnik aus einer<br />

Hand, sondern auch eine bedarfsgerechte Kombination aus Sicherheit,<br />

Flexibilität und Reproduzierbarkeit in Lebensmittel- und<br />

Pharmaprozessen.<br />

Bilder: VEGA Grieshaber KG<br />

www.vega.com<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


HYGIENIC DESIGN<br />

KUGELLAGEREINHEITEN MINIMIEREN<br />

KONTAMINATIONSRISIKEN<br />

In Lebensmittelproduktionsanlagen stellen das traditionelle<br />

Nachschmieren der Maschinen sowie die üblichen Nass- und<br />

Trockenreinigungen der darin verbauten Lager ein Risiko dar:<br />

Wie SKF in Zusammenarbeit mit den Mikrobiologie- und<br />

Hygieneexperten des schwedischen Rise-Instituts herausgefunden<br />

hat, können sich an handelsüblichen Lagern u. a. Listerien<br />

ansammeln, die dann durch Reinigungsvorgänge im ganzen<br />

Betrieb verteilt werden – durch feinste Tröpfchen in der Luft,<br />

durch die abfließenden Abwässer oder auch durch kontaminierte<br />

Schmierstoffreste.<br />

Um diese Infektionsherde einzudämmen, hat SKF einen<br />

neuartigen Hygienic-Design-Ansatz realisiert – Komponente für<br />

Komponente. So verfügt die neue Blue Range der SKF-Food-Line-<br />

Kugellagereinheiten über ein Dichtungssystem, das die Reinigungsflüssigkeiten<br />

quasi ableitet und dadurch nicht ins Lager<br />

eindringen lässt. Zur außergewöhnlichen statischen und<br />

dynamischen Dichtheit tragen auch die rückseitige Abdichtung<br />

sowie der Enddeckel bei. Im Lager-Inneren kommt ein lebensmittelverträgliches<br />

und allergenfreies Schmierfett zum Einsatz.<br />

Da die Lagereinheiten nicht nachgeschmiert werden müssen,<br />

wird ein weiteres Kontaminationsrisiko minimiert. Außerdem<br />

sorgen ihre extrem glatten Oberflächen, die abgerundeten<br />

Ecken und der ausgefüllte Gehäusefuß dafür, dass Bakterien<br />

kaum noch einen Nistplatz finden – selbst in schwer zugänglichen<br />

Anlagenbereichen.<br />

Die hygienischen Vorteile dieses SKF-Ansatzes gehen mit<br />

betrieblichen und wirtschaftlichen Vorzügen einher: Weil die<br />

Einheiten auf Lebensdauer geschmiert sind, lassen sich die<br />

sonst üblichen Maschinenstopps für Nachschmier-Vorgänge<br />

vermeiden. Auch das Ent fernen überschüssigen Lagerfetts<br />

entfällt. Hinzu kommt, dass zur Reinigung der äußerst glatten<br />

Lager-Oberflächen rund ein Drittel weniger Warmwasser<br />

benötigt wird. Auch dadurch lassen sich Kosten sparen.<br />

www.skf.com<br />

STECKVERBIN<strong>DER</strong> MIT HOHER WI<strong>DER</strong>STANDS­<br />

FÄHIGKEIT UND SICHERE HANDHABUNG<br />

Wer in der Lebensmittelindustrie<br />

Rüstzeiten und Produktionsunterbrechungen<br />

verkürzen will, kann<br />

dies durch den Einsatz von Steckverbindern<br />

erreichen. Harting hat<br />

deshalb die Reihe Han F+B entwickelt.<br />

Ihr Design zielt auf hohe<br />

Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Reinigungsmittel und auf Funktionalität<br />

in einem möglichst weiten<br />

Temperaturbereich (- 40 bis<br />

+ 125 °C). Auch die Anhaftung von<br />

Schmutz soll dadurch vermieden<br />

werden. Entsprechend wurden<br />

runde Formen sowie glatte Oberflächen<br />

und Übergänge gewählt. Die Schnittstelle für die Lebensmittelproduktion<br />

ist zudem widerstandsfähig gegen Strahlwasser<br />

(IP6K9K). Das Stecken und Ziehen ist einfach, sicher und schnell<br />

möglich. Spezielle Griffnoppen an den Gehäusebauteilen sorgen<br />

dafür, dass eine sichere Handhabung auch in feuchten Umgebungen<br />

gewährleistet ist. Kommt es zum Maschinenstillstand,<br />

müssen Anwender keine Kabelverschraubung mehr am Schaltschrank<br />

öffnen, um Feldgeräte zu entkoppeln. Das aufwändige<br />

Lösen und Neu-Einrichten von Festverdrahtungen entfällt. Die<br />

Unterbrechungszeit verkürzt sich. Zur sicheren Identifizierung<br />

sind die Steckverbinder in Blau ausgeführt. In die Gehäuse lassen<br />

sich hybride Kontakteinsätze für Daten, Signale und Leistung<br />

einsetzen. Damit lässt sich zukunftsfähiges Maschinendesign<br />

inkl. Ethernet für Verarbeitungseinheiten gestalten. Die maximale<br />

Leistung liegt bei 16 A/500 V. Über einen Adapter können<br />

Anwender Einsätze der Baugröße Han 3A integrieren: Die<br />

Bandbreite reicht von RJ45-Schnittstellen über Signaleinsätze<br />

mit max. 21 Polen bis zu Leistungskontakten für Ströme mit 40 A.<br />

www.harting.com<br />

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Unbenannt-1 1 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 28.01.<strong>2020</strong> 1-2/<strong>2020</strong>12:39:51<br />

37


HYGIENIC DESIGN<br />

PRÄZISER PIEKS<br />

FÜR GESUNDEN FISCH<br />

Was haben Inox-Linearmotoren mit<br />

Antiobiotikaeinsatz in der Fischzucht zu tun?<br />

Die hier vorgestellten besonders dynamischen<br />

und kompakten Edelstahl-Linearmotoren in<br />

Schutzklasse IP69K kommen in einer Anlage zum<br />

Einsatz, die bis zu 20 000 Fische in der Stunde<br />

impft und so den Einsatz von Medikamenten in<br />

Aquakulturen deutlich verringern kann.<br />

besonders anfällig. Der Schaden durch einen Befall kann für die<br />

Züchter schnell existenzbedrohend werden. So hatte die Lachsseuche<br />

Infektiöse Salm-Anämie (ISA) seit ihrem Ausbruch 2007<br />

die chilenische Lachsproduktion innerhalb von zwei Jahren von<br />

400 000 auf 250 000 t einbrechen lassen. Neben der ISA gibt es allerdings<br />

noch zahlreiche weitere Krankheiten, die die Bestände<br />

bedrohen.<br />

Viele Züchter setzen daher schon prophylaktisch und in<br />

großen Mengen Medikamente, insbesondere Antibiotika ein.<br />

Die wachsende Kritik an diesen Begleiterscheinungen hat dazu<br />

geführt, dass in Europa der Einsatz von Medikamenten beschränkt<br />

wurde.<br />

SPECIAL<br />

Fisch ist schon heute weltweit betrachtet der wichtigste Proteinlieferant<br />

für die menschliche Ernährung. Die Nachfrage<br />

danach soll sich nach Expertenmeinung innerhalb von ein<br />

oder zwei Dekaden sogar noch verdoppeln. Ohne Aquakulturen<br />

lässt sich dieser Hunger nach Fisch nicht mehr stillen. Die negativen<br />

Begleiterscheinungen der industriellen Aquakultur wie starke<br />

Belastungen durch hohe Medikamentengaben haben allerdings<br />

insbesondere die Konsumenten in Europa abgeschreckt und den<br />

Absatz vor einigen Jahren einbrechen lassen.<br />

Fische für Aquakulturen sind auf maximalen Ertrag gezüchtet<br />

und müssen in konventionellen Anlagen aus ökonomischen Gründen<br />

mit wesentlich weniger Raum auskommen als ihre Artgenossen<br />

in der Wildbahn. Sie sind damit für Krankheiten und Parasiten<br />

Autor: Franz Joachim Roßmann, Fachjournalist, Gauting<br />

GANZ OHNE ANTIBIOTIKA?<br />

Besonders Norwegen bemüht sich seit langem, die Probleme der<br />

Aquakultur zu lösen. Dem Land, bei dem Fisch Platz drei unter den<br />

wichtigsten Exportgütern einnimmt, ist es zwischenzeitlich gelungen,<br />

in der Fischzucht fast gänzlich auf Antibiotika zu verzichten.<br />

Dabei setzten die norwegischen Fischzüchter auf dem Höhepunkt<br />

des Medikamentenverbrauchs 1987 rund 50 t Antibiotika pro Jahr<br />

in ihren Farmen ein – mehr als allen Einwohnern Norwegens zusammen<br />

im selben Zeitraum verschrieben wurde. Inzwischen liegt<br />

der Verbrauch dort in den Farmen unter 100 kg pro Jahr. 98 % aller<br />

gezüchteten Lachse aus dem skandinavischen Land kommen so<br />

überhaupt nicht mehr mit Antibiotika in Berührung. Möglich<br />

wurde dies durch das Impfen der Fische.<br />

Dabei werden meist mehrere Impfstoffe zugleich injiziert. Da bei<br />

wechselwarmen Tieren, zu denen die Fische gehören, der Metabolismus<br />

abhängig von der jeweiligen Temperatur unterschiedlich<br />

schnell arbeitet, enthält die Spritze zusätzlich einen Stoff, der das<br />

Immunsystem anheizt.<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


HYGIENIC DESIGN<br />

Doch das Verfahren ist aufwendig, da der Impfstoff jedem Fisch<br />

bisher einzeln manuell mit der Spritze injiziert werden musste. In<br />

Anbetracht der jährlich gezüchteten Menge – 2010 wurden alleine<br />

1,4 Mio. t Lachs weltweit in Aquakulturen aufgezogen – stößt dieses<br />

Vorgehen an seine Grenzen. Das Maschinenbauunternehmen<br />

Maskon setzt daher auf die Automatisierung des Impfens. Eine von<br />

dem Unternehmen entwickelte Anlage, für die nur ein Bediener<br />

benötigt wird, ist je nach Ausführung in der Lage, 20 000 Fische pro<br />

Stunde automatisch zu betäuben, zu sortieren, zu vereinzeln und<br />

zu impfen – eine Menge, für die sonst vier bis sechs erfahrene<br />

DIE LINEARMOTOREN SIND<br />

BESON<strong>DER</strong>S KOMPAKT UND<br />

KOMMEN OHNE ABSTEHENDE<br />

TEILE O<strong>DER</strong> GETRIEBE AUS<br />

„Fischimpfer“ eingesetzt werden müssten. Die Maschine kann aber<br />

nicht nur wesentlich mehr Fische impfen, sondern gewährleistet<br />

auch eine spürbar höhere Impfqualität als der Mensch.<br />

Das Herzstück der Anlage bilden ein (VX-4) oder zwei Impfmodule<br />

(VX-8), die jeweils mit vier Impfstationen ausgestattet sind.<br />

Ein Bildverarbeitungssystem des Osloer Unternehmens Tordivel<br />

vermisst zunächst jeden Fisch und liefert die Informationen für die<br />

Berechnung des individuellen Injektionspunkts. Die entsprechende<br />

Positionierung der kompletten Impfstation übernimmt dann jeweils<br />

ein Linearmotor von LinMot. Dadurch gelingt es, für jeden<br />

Fisch die optimale Einstichstelle mit einer Genauigkeit von über<br />

98 % zu treffen. Die mit dem Bildverarbeitungssystem ermittelte<br />

Länge des Fisches wird zudem dazu verwendet, die Injektionstiefe<br />

für jeden Fisch individuell zu berechnen. Ein Sensor an der Nadel<br />

überwacht schließlich den Injektionsprozess und die Impfdosis für<br />

jeden einzelnen Fisch. Die Mortalitätsrate beträgt in der Folge<br />

weniger als 0,02 %.<br />

01 Der von Skala Maskon entwickelte Fischimpfautomat hilft,<br />

den Antibiotikaverbrauch in Aquakulturen drastisch zu reduzieren<br />

DIE EDELSTAHLMOTOREN<br />

Die Anwendung stellt entsprechend hohe Anforderungen an die Antriebe<br />

für die Injektionsstationen. Insbesondere müssen sie die für<br />

die Lebensmittelindustrie geltenden Hygienevorschriften einhalten.<br />

Die Edelstahlmotoren aus der Motorfamilie P01-37x120F-HP-<br />

SSC von LinMot erfüllen diese Voraussetzung. Sie sind komplett in<br />

Edelstahl (1.4404/316) ausgeführt und zeichnen sich durch die<br />

JETZT AUCH IN KURZBAUFORM<br />

Ab jetzt haben Ingenieure zwei weitere Optionen innerhalb<br />

der LinMot SSC-Produktfamilie. Mit dem PS01-37Sx60F-HP-<br />

SSC und dem PS01-37Sx120F-HP-SSC erweitert LinMot die<br />

Edelstahl-Serie durch Linearmotoren in Kurzbauform für den<br />

Einsatz in Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von<br />

Lebensmitteln oder für den Betrieb in der Pharmaindustrie.<br />

Ist der Anschluss einer Wasserkühlung nicht erwünscht bzw.<br />

nicht notwendig, so bietet sich der Einsatz dieser neuen<br />

SSC-Kurzmotoren besonders an. Durch gezielte Anpassungen<br />

in der Konstruktion konnte das thermische Verhalten des<br />

Motors deutlich verbessert werden. Der integrierte Montageflansch<br />

ermöglicht einerseits eine flexible Befestigung in<br />

mehreren Positionen und bietet zudem eine ausreichend<br />

große Fläche für eine effiziente Wärmeabführung. Des<br />

Weiteren ergibt sich durch die im Durchmesser vergrößerten<br />

Läufer eine Steigerung der Leistungsdaten in puncto Spitzenund<br />

Dauerkraft. Gleichzeitig gehören die Statoren mit einer<br />

Gesamtlänge von 120 bzw. 180 mm zu den kompaktesten<br />

Vertretern in der Edelstahl-Baureihe. Für den Aufbau einer<br />

kompletten Führungseinheit bietet LinMot die passenden<br />

Edelstahl-Führungen an. Sie bieten hohe Führungsgenauigkeit<br />

und ermöglichen die dynamische und präzise<br />

Positionierung der Last.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 39


HYGIENIC DESIGN<br />

SPECIAL<br />

02 Je nach individuell errechneten<br />

Injektionstiefe und Einstichstelle wird jede<br />

Impfstation präzise mit einem Linearmotor<br />

von LinMot positioniert<br />

hohe Schutzklasse IP69K aus. Beim Motordesign wurde bewusst<br />

auf Dichtungen verzichtet. Sämtliche Verbindungen sind geschweißt.<br />

Die Motoren sind zudem vollständig vergossen, um die Bildung von<br />

Kondenswasser zu verhindern.<br />

Dank dieser Eigenschaften und der geschlossenen, einfach zu<br />

reinigenden Edelstahloberfläche sind die Inox-Motoren für den Einsatz<br />

in Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von Lebensmitteln<br />

oder pharmazeutischen Erzeugnissen hervorragend geeignet.<br />

DIE MOTOREN SIND VOLLSTÄNDIG<br />

VERGOSSEN, UM DIE BILDUNG<br />

VON KONDENSWASSER ZU<br />

VERHIN<strong>DER</strong>N<br />

Doch das war für die Verantwortlichen bei weitem nicht der einzige<br />

Grund, warum sie sich für den Einsatz der Edelstahlmotoren der<br />

Schweizer Firma entschieden haben. Auch der Platzbedarf war ein<br />

ausschlaggebender Faktor, da in den Impfmodulen beengte Platzverhältnisse<br />

herrschen. Die besonders kompakte Bauform der Linearmotoren,<br />

die – im Gegensatz zum konventionellen Servomotor – ohne<br />

abstehende Teile oder Getriebe auskommen, kam daher den Kon -<br />

s trukteuren von Maskon sehr entgegen. Der Einsatz von Pneumatikzylindern<br />

schied hingegen als Alternative von vornherein aus, da mit<br />

ihnen die für die Anwendung erforderliche Geschwindigkeit und<br />

Präzision nicht hätte erreicht werden können.<br />

Eine von Maskon durchgeführte Evaluierung der am Markt verfügbaren<br />

Linearmotoren ergab schließlich, dass nur die Edelstahllösungen<br />

von LinMot die für die Impfmaschine erforderliche<br />

Dynamik, Präzision und insbesondere die maßgebliche hohe<br />

Schutzart sowie die kompakten Abmessungen mitbringen.<br />

Der in der Impfeinheit verbaute LinMot-Stator vom Typ PS01-<br />

37x120F-HP-SSC-R hat einen Außendurchmesser von 48 mm und<br />

eine Länge von 296 mm. Er ist in Verbindung mit dem entsprechenden<br />

Läufer in der Lage, eine über den gesamten Hubbereich konstante<br />

Kraft bis zu 210 N aufzubringen. Im Standardbereich stehen bei<br />

LinMot Läufer für Hübe von 75 bis 680 m zur Verfügung. Für die<br />

Impfeinheit wurde eine High-Clearance-Variante PL01-19x350/260<br />

für einen Hub von 120 mm gewählt Die Ansteuerung des Motors<br />

übernimmt ein Servo-Umrichter der Baureihe B1100-VF-HC, ebenfalls<br />

von LinMot, der sowohl eine Kraft- als auch eine Geschwindigkeitsregelung<br />

unterstützt und für die Einbindung der Linearmotoren<br />

in Systeme mit einer übergeordneten Achssteuerung konzipiert ist.<br />

Die Kraft bzw. die Geschwindigkeit der Motoren wird dabei vom<br />

übergeordneten Positionsregler über ein analoges, differenzielles<br />

± 10-V-Signal vorgegeben. Als Rückmeldung der aktuellen Position<br />

kann sowohl das LinMot-interne Messsystem wie auch ein hochgenaues<br />

externes Messsystem verwendet werden. Einfache Positioniersteuerungen<br />

können die Controller E1100-VF mit Schrittmotor-<br />

oder Puls-Richtungssignalen steuern. Für Tests und die<br />

Inbetriebnahme können die VF-Controller auch im Point-to-Point-Modus<br />

mit vier frei programmierbaren Endpositionen betrieben werden.<br />

Neben den von Maskon verwendeten Inox-Motoren für die Maximalkraft<br />

von 210 N hat LinMot zudem Varianten für Maximalkräfte<br />

bis 496 (Maximalhub 980 mm) bzw. 888 N (Maximalhub 860 mm)<br />

im Standardprogramm. Alle Edelstahlmotoren sind dabei auch<br />

mit Atex-Zulassung erhältlich. Unterschiedliche Lager für diverse<br />

Betriebsarten (unterschiedliche Hübe) runden das Angebot ab.<br />

Herstellern innovativer Maschinenlösungen bietet LinMot damit<br />

eine fein abgestufte Auswahl an Standardmotoren für anspruchsvolle<br />

Anwendungen, die die Vorteile von Linearmotoren mit einer<br />

besonders kompakten Bauform und höchster Schutzart verbinden.<br />

Sie können so einen Beitrag zur Erhaltung oder Verbesserung der<br />

Lebensqualität der Menschen und zur Steigerung der Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit leisten, wie das Beispiel Maskon zeigt: Durch das<br />

Automatisieren auf Basis der LinMot-Motoren lassen sich in Aquakulturen<br />

gezogene Fische erstmals flächendeckend impfen und<br />

damit die vorsorgliche Gabe von Antibiotika vermeiden. Unerwünschte<br />

Nebenwirkungen wie die Verschmutzung der Weltmeere<br />

durch Medikamentenrückstände, die Bildung von Resistenzen<br />

können so reduziert werden – und damit auch Vorbehalte gegen<br />

Aquakulturen.<br />

Bilder: Fisch: Lnsdes - stock.adobe.com, Sonstige: LinMot<br />

www.linmot.com<br />

03 Die für die Positionierung der kompletten Impfstation<br />

eingesetzten besonders kompakten Edelstahl-Linearmotoren von<br />

LinMot in Schutzart IP69K sind absolut wasserdicht und erfüllen<br />

schärfste Hygienevorschriften<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


HYGIENIC DESIGN<br />

SCHMIERMITTELFREIE TELESKOPFÜHRUNG<br />

Schmiermittelfrei,<br />

leicht<br />

und belastbar<br />

ist die<br />

Teleskopschiene<br />

Drylin NT-60<br />

von Igus. Sie<br />

kann z. B. in<br />

der Medizintechnik<br />

oder<br />

der Laborautomation<br />

in Schubladen eingesetzt werden. Mit der 60 mm<br />

breiten und 24 mm hohen Führung sind Vollauszug, Teilauszug<br />

oder Überauszug bei einer Länge bis 2 000 mm möglich. In der<br />

Medizintechnik sind hygienische, leichte und einfach zu reinigende<br />

Lösungen gefragt. Daher werden in den Schienen eloxiertes<br />

Aluminium und Gleitelemente aus dem Hochleistungskunststoff<br />

Iglidur J eingesetzt. Das Tribo-Polymer sorgt für ein ruckelfreies,<br />

gleichmäßiges Gleiten der Führungen. Dazu sind die Kunststoffgleiter<br />

leise im Lauf und durch die inkorporierten Festschmierstoffe<br />

auch wartungsfrei. Durch den Verzicht auf Schmierfette<br />

haftet kein Schmutz oder Staub an den Schienen an. Die Teleskopschienen<br />

lassen sich mit Hochdruck oder Chemikalien reinigen.<br />

Zudem sind sie korrosionsbeständig und können daher auch im<br />

Außenbereich eingesetzt werden.<br />

www.igus.de<br />

EFFIZIENTE TROMMELMOTOREN<br />

Die Trommelmotoren<br />

von Interroll<br />

sind für hygienegerechte<br />

Industrieanwendungen<br />

von<br />

der European<br />

Hygienic Engineering<br />

and Design<br />

Group (EHEDG)<br />

nach Klasse 1<br />

zertifiziert worden.<br />

Damit steht der<br />

Lebensmittel-, Pharma- und Verpackungsbranche eine kompakte,<br />

leistungsstarke und energiesparende Antriebslösung für den<br />

Materialfluss zur Verfügung, die höchste Standards bei der<br />

Hygiene erfüllt. Das Hygienic Design gehört damit zum Typstandard<br />

und muss nicht erst durch Konstruktionsveränderungen<br />

erreicht werden. Abgesehen von der EHEDG-Zertifizierung<br />

erfüllen Trommelmotoren auch die Materialanforderungen,<br />

die die USDA/FDA und die EU-Verordnung EG 1935/2004 an den<br />

Einsatz im Nahrungsmittelbereich stellen. Als kompakte Antriebslösungen<br />

im industriellen Bereich verfügen die Motoren zudem<br />

über Standarddichtsysteme nach IP66 und IP69k. Zusätzlich zu<br />

den Hygiene-Vorteilen reduzieren sie den Energieverbrauch und<br />

die Reinigungszeiten um bis zu 30 % gegenüber konventionellen<br />

Lösungen.<br />

www.interroll.com<br />

M12X1-STECKVERBIN<strong>DER</strong> MIT<br />

KUNSTSTOFFÜBERWURF<br />

Kunststoffüberwürfe<br />

haben<br />

gegenüber<br />

Edelstahlüberwürfen<br />

einen<br />

entscheidenden<br />

Vorteil:<br />

Sie sind eine<br />

kostengünstige<br />

Alternative.<br />

Die von Escha<br />

entwickelten<br />

Kunststoffüberwürfe sind äußerst robust und können sowohl<br />

von Hand, als auch mit einem Drehmomentschlüssel angezogen<br />

werden. Sie sind medien- und temperaturbeständig und eignen<br />

sich insbesondere für Applikationen im Nutzfahrzeugbereich<br />

oder im Agrarsektor. Zudem bietet Escha die Kunststoffüberwürfe<br />

in vier Farben an (schwarz, grau, rot und blau). Dadurch können<br />

Steckverbinder ganz einfach markiert werden, wodurch eine<br />

schnelle Zuordnung bzw. Unterscheidung möglich ist.<br />

In der Getränke- und Lebensmittelindustrie werden Steckverbinder<br />

eingesetzt, die aus speziellen Kunststoffen bestehen. Dadurch<br />

wird gewährleistet, dass die Steckverbinder aggressiven Medien<br />

und Reinigungsmitteln standhalten. Für genau diesen Applikationsbereich<br />

hat Escha einen grauen Kunststoffüberwurf im<br />

Hygienic Design entwickelt (Bild). Dieser verhindert die Bildung<br />

von Schmutznestern und ist resistent gegenüber Ecolab-Reinigungsmitteln.<br />

Somit können auch Kunden aus dem F&B-Sektor<br />

von den Kostenvorteilen eines Kunststoffüberwurfs profitieren.<br />

www.escha.net<br />

HYGIENISCHES DESIGN?<br />

HYDROPA STAINLESS!<br />

Unsere Edelstahlzylinder:<br />

Eine saubere<br />

Sache dank<br />

perfekter<br />

Oberflächen!<br />

www.hydropa.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 41


HYGIENIC DESIGN<br />

KEIMFREI AUCH MIT GROSSEN<br />

VERSCHRAUBUNGEN<br />

Unerwünschte Bakterien sind der natürliche Feind der Lebensmittelherstellung.<br />

Damit Keime sich erst gar nicht absetzen und<br />

auch Reinigungsmittel leicht abtropfen können, hat Lapp ein<br />

breites Portfolio an Verbindungskomponenten für Hygieneanwendungen<br />

geschaffen. Bewährt ist die Kabelverschraubung<br />

Skintop Hygienic<br />

aus Edelstahl. Sie<br />

wurde nach den<br />

Vorgaben der<br />

European Hygienic<br />

Engineering and<br />

Design Group<br />

(EHEDG) konstruiert<br />

und von dieser<br />

auch evaluiert und<br />

zertifiziert, ebenso<br />

liegt die Zertifizierung<br />

nach Ecolab<br />

vor. Die robuste<br />

Edelstahlverschraubung<br />

im<br />

Hygienic Design gibt es nun auch für Leitungen bis 27 mm<br />

Außendurchmesser, auch als geschirmte Ausführung mit<br />

optimalem EMV-Schutz.<br />

www.lappkabel.de<br />

FOOD-SAFE-MOTOREN<br />

ABB hat<br />

IEC-Edelstahlmotoren<br />

und<br />

fertigmontierte<br />

Kugellager<br />

für raue<br />

Washdown-<br />

Umgebungen<br />

entwickelt.<br />

Sie sind z. B.<br />

geeignet für<br />

den Einsatz<br />

bei der Fleisch-,<br />

Geflügel- und Fischverarbeitung oder in Molkereien. Die glatten<br />

Gehäuse bieten keine Angriffspunkte für Schmutz und Bakterien.<br />

Selbst die Typenschilder auf den Motoren und Getrieben sind<br />

laserbeschriftet, um Rillen und Vertiefungen zu vermeiden. Alle<br />

Modelle erreichen Schutzart IP69 und können daher mit Hochdruck<br />

gereinigt werden. Die Volledelstahlkonstruktion schützt vor<br />

Korrosion. Die Wicklungen der Motoren sind gekapselt und halten<br />

aggressiven Reinigungsprozessen daher lange stand. Motorabdeckungen<br />

sind ebenfalls nicht mehr notwendig. Die Motoren<br />

erreichen den Wirkungsgrad IE3. Die Dodge-Food-Safe-Kugellager<br />

erreichen auch ohne Endabdeckung Schutzart IP69. Der Lagereinsatz<br />

besteht komplett aus Edelstahl und bietet in Verbindung mit<br />

der KleenTec-Beschichtung einen hohen Korrosionsschutz.<br />

www.abb.com<br />

ANZEIGE<br />

Die aktuelle Ausgabe enthält eine Teil-Beilage der MEORGA GmbH, Nalbach<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

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Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau, Ulla Winter<br />

Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein,<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

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Heike Rauschkolb, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

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vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 03. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 02. <strong>2020</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Alle Türen im Griff: Ein teilautomatisiertes Handhabungssystem<br />

zum PKW-Türein- und ausbau unterstützt den Montageprozess<br />

Bild: Zimmer Group<br />

04<br />

02 Den Elementen trotzen: Heavy-Duty-Drehgeber bieten in<br />

Windkraftgeneratoren die nötige Zuverlässigkeit und hohe Präzision<br />

Bild: Baumer GmbH<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

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E-PAPER:<br />

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03 340 kg schweres Schnelllauftor sicher gedämpft – per Onlinetool<br />

wurde der optimal passende Strukturdämpfer ermittelt<br />

Bild: ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

04 Generatives Design kann auch in Verbindung mit konventionellen<br />

Fertigungsverfahren Vorteile erschließen<br />

Bild: Claudius Peters<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 43


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