DER KONSTRUKTEUR 1-2/2020
DER KONSTRUKTEUR 1-2/2020
DER KONSTRUKTEUR 1-2/2020
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19073<br />
1-2 FEBRUAR <strong>2020</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
GALAKTISCHE<br />
KOMPONENTE<br />
Vom Roboter im All bis zur Nietmaschine:<br />
die spannende Geschichte eines Gewindetriebs<br />
DerKonstrukteur.de
AM<br />
PULS<br />
<strong>DER</strong><br />
TECHNIK !<br />
10 Print-Ausgaben<br />
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Antreiben – Steuern – Bewegen<br />
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19073<br />
SON<strong>DER</strong>AUSGABE<br />
ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN<br />
19073<br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
22 I FLÜSSIGE<br />
BEWEGUNGEN<br />
Hier steht Blindtext zum Thema<br />
Flüssige Bewegungen<br />
TITELSTORY<br />
OBERSTES ZIEL<br />
BEI WÄLZLAGERN:<br />
REIBUNG REDUZIEREN<br />
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Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
„Der Konstrukteur“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
ALL-TÄGLICHE<br />
GESCHICHTEN<br />
Martina Klein<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
m.klein@vfmz.de<br />
Nachdem sein Arbeitgeber 2009 Insolvenz anmeldet, beschließt<br />
ein Entwicklungsingenieur mit seinem Kollegen, sich selbstständig<br />
zu machen. Mit Erfolg: Der ursprüngliche Zwei-Mann-<br />
Betrieb hat sich heute zu einem Sondermaschinenbauer<br />
entwickelt, der Planung, Entwicklung und Fertigung bietet – von<br />
der Maschine bis zum Frästeil. Das bislang interessanteste Projekt<br />
war ein Auftrag über 30 komplexe Teile für den Moon Rover –<br />
Technik, die ins All fliegt! Wir stellen den Entwicklungsingenieur<br />
und Geschäftsführer in unserer Serie „<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />
persönlich“ auf Seite 6 vor.<br />
Quasi den umgekehrten Fall, nämlich Technik, die aus dem All<br />
kommt, haben wir in unserer Titelgeschichte. Bei Schaeffler war<br />
man aufgrund einer Kundenanfrage auf der Suche nach einem<br />
kleinen Gewindeantrieb, der mit niedrigen Antriebsmomenten<br />
mehr Axialkraft pro Bauraum erzeugen kann als vorherige<br />
Systeme. Fündig wurde man bei einem Roboter, der in einem<br />
Space Shuttle zum Einsatz kam. Da die Produktion der<br />
Komponenten allerdings – obwohl 80 potenzielle Anwendungsgebiete<br />
identifiziert wurden – nicht wirtschaftlich war, wurde das<br />
Projekt erst umsetzbar, nachdem auch die Automotive-Sparte<br />
Interesse bekundete. Lesen Sie mehr über das faszinierende<br />
Projekt ab Seite 12.<br />
Sie sind vielleicht nicht alltäglich, aber diese Geschichten schreibt<br />
das (Konstrukteurs-)Leben. Also auf ins Abenteuer…<br />
Bild: Hintergrund: ADELART - stock.adobe.com<br />
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INHALT<br />
10<br />
08<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: All-tägliche Geschichten<br />
06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />
Andreas Flieher, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH<br />
08 Konstruktion 2030:<br />
Integration: Klein und leicht zusammen<br />
10 Whiteboard: Einfach machen<br />
Software und darüber hinaus – Einblicke in die<br />
spannende Welt von Jeroen Buring, Director Strategic<br />
Accounts – Solidworks bei Dassault Systèmes<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
12 TITELSTORY<br />
Planetenwälzgewindetrieb: Galaktische Komponente<br />
16 INTERVIEW<br />
“Unser Kompaktantrieb hat einige Stärken zu bieten,<br />
auf die ich sehr stolz bin“ – Sébastien Gissien,<br />
Produktmanager bei der Maxon Group Frankreich<br />
18 Von Lineartechnik bis Motorsteuerung:<br />
Hohe Kräfte exakt übertragen<br />
22 Servoverstärker: Ritterlich<br />
18<br />
16<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
SPECIAL<br />
EINE MESSE.<br />
EIN ZIEL.<br />
ZWEI STÄDTE.<br />
HYGIENIC DESIGN<br />
28 Bedienelemente: Hygiene im Griff<br />
32 Planetengetriebe: Nach höchsten Standards<br />
34 Drucksensoren und Grenzschalter: Sauber und bunt<br />
38 Linearmotoren: Präziser Pieks für gesunden Fisch<br />
SERVICE<br />
42 Impressum<br />
43 Vorschau<br />
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ZULIEFERMESSE<br />
FÜR MASCHINENBAU,<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
UND PRODUKTION
ANDREAS FLIEHER<br />
hat eine Ausbildung zum<br />
Maschinenbaumechaniker<br />
absolviert, Produktionstechnik<br />
studiert und schließlich als<br />
Entwicklungsingenieur in der<br />
Halbleiterbranche gearbeitet.<br />
Heute ist er Geschäftsführer<br />
der Endutec Maschinenbau<br />
Systemtechnik GmbH.<br />
Sind Sie als Geschäftsführer auch noch<br />
konstruktiv tätig?<br />
Bei der Erstellung von Konzepten und der<br />
Entwicklung von neuen Produkten bin ich<br />
noch selbst am CAD tätig. Die Hauptarbeit<br />
übernehmen unsere Mitarbeiter. Ich finde<br />
es wichtig, dass ich in Projekten aktiv<br />
mit arbeite, um Prozesse zu beurteilen.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Von der Sondermaschine bis zum Frästeil<br />
bieten Sie Planung, Entwicklung und<br />
Fertigung. Was war Ihr außergewöhnlichster<br />
Auftrag?<br />
Der Moon Rover! 2017 frästen wir in kürzester<br />
Zeit 30 Teile für das Mondfahrzeug. Wegen<br />
der äußert komplexen Werkstücke brauchten<br />
wir einen Plan, wie wir die langen<br />
Fertigungszeiten mit unseren bestehenden<br />
Kapazitäten realisieren können. Nach<br />
zahlreichen Nachtschichten wurde uns<br />
klar: Der einzige Weg ist Automatisieren.<br />
Während unsere Mitarbeiter tagsüber an<br />
den Teilen arbeiteten, übernahmen die<br />
Cobots von Universal Robots die Nachtund<br />
Wochenendschicht für das Großprojekt.<br />
Die Roboter brachten die nötige Effi zienz,<br />
um den Auftrag fertigzustellen. Heute können<br />
wir stolz behaupten, dass unsere Teile zum<br />
Mond fliegen!<br />
Bei so einem ausgefüllten Berufsleben –<br />
haben Hobbies da noch Platz?<br />
Ja, nicht zuletzt auch dank der Auslastung<br />
durch die Cobots. Jetzt kann ich mich nach<br />
Feierabend endlich wieder meiner Familie<br />
und dem Sport widmen: Beim Laufen und<br />
Kickboxen bekomme ich den Kopf frei.<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong><br />
NACH ZAHLREICHEN<br />
NACHTSCHICHTEN WURDE<br />
UNS KLAR: <strong>DER</strong> EINZIGE<br />
WEG IST AUTOMATISIEREN<br />
ANDREAS FLIEHER, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH,<br />
Systemintegrator von Universal Robots, Chieming
DUNKERMOTOREN IST<br />
TEIL <strong>DER</strong> OPEN<br />
INDUSTRY 4.0 ALLIANCE<br />
Die Digitalisierung sowie das<br />
Internet der Dinge versprechen<br />
immer neue Möglichkeiten für die<br />
Automatisierungsindustrie. Bei<br />
dieser Entwicklung müssen<br />
verschiedenste Technologien über<br />
die Stufen der Wertschöpfungskette<br />
herstellerübergreifend<br />
kombiniert werden, damit<br />
greifbarer Mehrwert für den<br />
Anwender entsteht. Die Königsdisziplin<br />
dabei ist es, dass<br />
innerhalb eines solchen Ökosystems<br />
alle Teilnehmer eine Sprache<br />
sprechen und eine aufwändige<br />
Integration entfällt. Dunkermotoren<br />
hat dieses Partner-Ökosystem<br />
in der „Open Industry 4.0 Alliance“<br />
gefunden. Diese setzt es sich zum<br />
Ziel ein interoperables und<br />
herstellerübergreifendes Ökosystem<br />
aufzubauen, das basierend<br />
auf bestehenden Standards<br />
funktionierende Industrie-4.0-<br />
Lösungen liefert. Die Open<br />
Indus try 4.0 Alliance wurde im<br />
April 2019 ins Leben gerufen und<br />
ist seitdem auf über 40 Mitglieder<br />
angewachsen.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
AM EXPO: TREFFPUNKT <strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />
Vom 3. bis 4. März <strong>2020</strong> vereint die AM Expo<br />
zum vierten Mal die Kompetenzen in der<br />
additiven Fertigung in Luzern. 120 nationale<br />
und internationale Aussteller aus den Bereichen<br />
Auftragsfertigung, Engineering, Software,<br />
Maschinen und Materialien präsentieren einen<br />
Überblick über den aktuellen Stand sowie über<br />
die Trends der additiven Fertigung. Mit acht<br />
Fokusthemen greift die Fachmesse die wichtigsten<br />
Fragen rund um die additive Fertigung auf.<br />
Ob sich die Besucher nun für Rapid Prototyping,<br />
das Design für additive Fertigung oder eine<br />
hochwertige Serienfertigung interessieren – auf der AM Expo findet jeder das passende Thema.<br />
Die Produkte und Lösungen der Aussteller können bereits jetzt auf der Webseite unter<br />
www.am-expo.ch im Detail angeschaut werden.<br />
www.messeluzern.ch<br />
Expertise – Passion – Automation<br />
MSR-SPEZIALMESSE<br />
IN FRANKFURT AM MAIN<br />
Die Meorga veranstaltet am<br />
25. März <strong>2020</strong> in der Frankfurter<br />
Jahrhunderthalle eine Spezialmesse<br />
für Mess-, Steuerungs- und<br />
Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />
und Automatisierungstechnik.<br />
150 Fachfirmen zeigen von 8 bis<br />
16 Uhr Geräte und Systeme,<br />
Engineering- und Serviceleistungen<br />
sowie neue Trends im Bereich<br />
der Prozess- und Fabrikautomation,<br />
begleitend dazu gibt es 36 Fachvorträge.<br />
Der Eintritt zur Messe<br />
und die Teilnahme an den<br />
Fachvorträgen sind für die Besucher<br />
kostenlos.<br />
www.meorga.de<br />
Die modular aufgebaute Ventilinsel SY ist ein fl exibles Multitalent auch für Hygieneanwendungen<br />
und lässt sich passend für Ihren Einsatz konfi gurieren.<br />
Überzeugende Highlights:<br />
Anschlüsse und Adapterplatte in Edelstahlausführung<br />
Reinigung mit Wasser oder Chemikalien möglich<br />
je nach Schaltschrank Erfüllung der Anforderungen<br />
bis Schutzart IP 69K<br />
platzsparend durch außen liegende Anschlüsse<br />
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Inselparadies als Schaltschranklösung<br />
Ventilinsel Serie SY<br />
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analytica | Halle A2, Stand 327
KONSTRUKTION 2030<br />
KLEIN UND LEICHT ZUSAMMEN<br />
Bild: alphaspirit/AdobeStock<br />
Integration – also der Zusammenschluss von Bauteilen – ist ein<br />
großer Trend in der Industrie, so auch in der Welt der Klein- und<br />
Kleinstantriebssysteme. Was bedeutet Integration für Sie?<br />
Gerade für unsere Kunden spielt Integration eine große Rolle –<br />
schließlich sind in den meisten unserer Anwendungen möglichst<br />
kleine, leichte und kompakte Antriebslösungen mit einer hohen<br />
Leistung und Funktionalität gefordert. Diese Kundenanforderungen<br />
haben wir erkannt und durch produktspezifische Integrationen<br />
gelöst.<br />
Bei unseren bürstenlosen DC-Motoren haben wir eine Lösung mit<br />
integrierten analogen Hallsensoren entwickelt. Die Sensorik ist<br />
auf der Motorplatine integriert und erhöht weder das Gewicht<br />
noch den Bauraum der Motoren und erlaubt trotzdem eine präzise<br />
Positionierung. Das ist nur eins von vielen Beispielen für produktspezifische<br />
Integration bei Faulhaber. Damit können wir das<br />
DIE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN<br />
INTEGRIERTE SYSTEM LÖSUNGEN<br />
WERDEN WEITERHIN STEIGEN<br />
eine Kanüle in den Körper gepumpt. Sie erleichtern Diabetes-<br />
Patienten das Leben erheblich und können sogar schon bei<br />
Kleinkindern eingesetzt werden. Ein besonders, herausforderndes<br />
Themengebiet, bei dem es auf Präzision auf kleinstem Bauraum<br />
und Zuverlässigkeit ankommt.<br />
Wie wird sich das Thema in den nächsten Jahren aus Ihrer Sicht<br />
weiterentwickeln? Gibt es Grenzen?<br />
Für die nächsten Jahre ist die Entwicklung von weiteren integrierten<br />
Lösungen geplant – vor allem von integrierter Sensorik und Steuerungen.<br />
Auch setzen wir auf möglichst kompakte Produkte, die<br />
unsere Kunden gut in ihre Anwendungen integrieren können. Die<br />
Anforderungen an integrierte Systemlösungen werden weiterhin<br />
steigen und uns weiterhin vor interessante Herausforderungen<br />
stellen. Möglichkeiten gibt es noch viele – Grenzen zeigt uns<br />
lediglich die Physik auf.<br />
www.faulhaber.de<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
komplette Antriebssystem aus einer Hand anbieten, wie auch<br />
zusätzlich die Komplexität in Produktdesign und -herstellung<br />
unserer Kunden reduzieren.<br />
Wie weit kann Integration heute gehen?<br />
Mit dem Begriff Integration verbindet man in der Regel Anwendungen<br />
in der Automatisierungstechnik – bei Faulhaber gehen<br />
wir aber einen Schritt weiter. In unseren medizintechnischen<br />
Anwendungen werden unsere Antriebe direkt an und teilweise<br />
sogar im menschlichen Körper eingesetzt. Zum Beispiel kommen<br />
unsere Kleinstantriebe bei Insulinpumpen zum Einsatz. Die<br />
kleinen Motoren mit, in der Regel maximal 10 mm Durchmesser,<br />
werden direkt am Körper getragen und erfordern eine kleine,<br />
nahezu unsichtbare Einheit bei präziser Funktionskontrolle.<br />
Durch einen Knopfdruck wird Insulin über einen Katheter und<br />
HANS-CHRISTIAN SPRANGER,<br />
Produktmanager, Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG, Schönaich<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
NORIMITSU ITO IST NEUER CEO <strong>DER</strong> HARMONIC DRIVE AG<br />
Norimitsu Ito hat als neuer CEO die Nachfolge von Ekrem Sirman als Vorstandsvorsitzender<br />
der Harmonic Drive AG angetreten. „Mit Norimitsu Ito übernimmt ein international<br />
versierter Manager den Vorstandsvorsitz, der mit agiler Führung neue Gestaltungsspielräume<br />
anstrebt, um weiteres Unternehmenspotenzial auszuschöpfen“, so Gottfried<br />
Bertram, Aufsichtsrat der Harmonic Drive AG, zuversichtlich. Weiterhin wurden Thomas<br />
Berger zum CFO und Peter Hantl zum neuen Vorstand CSO/CMO vom Aufsichtsrat<br />
berufen. CFO-Vorstand Berger wird sich der Schwerpunkte Finance, Controlling, Personal<br />
und Digitalisierung annehmen. Der neue CSO/CMO-Vorstand Hantl sieht seine Kernaufgaben<br />
im Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen<br />
und der strategischen Produkt- und<br />
Markenentwicklung sowie der damit verbundenen<br />
Stärkung der Technologieführerschaft und der<br />
Profitabilität.<br />
HARTING UND EXPLEO GROUP KOOPERIEREN<br />
Das neue Vorstandsteam der Harmonic Drive AG<br />
(v. l.): Thomas Berger, Gottfried Bertram, Norimitsu<br />
Ito sowie Peter Hantl<br />
www.harmonicdrive.de<br />
Die Harting Technologiegruppe und Expleo haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />
Philip Harting, Vorstandsvorsitzender der Harting Technologiegruppe, und Peter Seidenschwang,<br />
Head of Industry bei Expleo Germany GmbH, unterzeichneten die Vereinbarung, mit der<br />
beide Parteien die langfristige Zusammenarbeit im Bereich datengesteuerter Dienste und<br />
IoT-Lösungen für Industriekunden bekräftigen. Harting bietet den modularen, nach Industriestandards<br />
ausgelegten Edge-Computer Mica für zahlreiche Industrieanwendungen an,<br />
die Expleo mit ihren Experten für Konnektivität, Visualisierung, Datenanalyse und künstliche<br />
Intelligenz realisiert.<br />
Die gemeinsame Absichtserklärung durch die Geschäftsführung beider Unternehmen<br />
vertieft die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Mica.network, der<br />
Nutzerorganisation rund um Hartings Edge Computing System Mica. Expleo engagiert sich<br />
seit 2016 im Mica-Netzwerk und entwickelte in diesem Rahmen eine Lösung für die<br />
Prozess- und Betriebsoptimierung von Maschinen und Produktionsanlagen.<br />
Das Angebotsportfolio von Expleo umfasst ganzheitliche, integrierte Ingenieurs- und Qualitätsdienstleistungen<br />
ergänzt durch Managementberatung für die digitale Transformation.<br />
www.harting.de<br />
RENATE PILZ ERHÄLT BUNDESVERDIENSTKREUZ<br />
Für ihr außergewöhnliches unternehmerisches und<br />
soziales Engagement hat Wirtschaftsministerin<br />
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (links im Bild) Ende<br />
Januar das von Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier verliehene Verdienstkreuz am Bande<br />
der Bundesrepublik Deutschland an Renate Pilz<br />
(rechts im Bild) überreicht. „Sie sind eine ganz<br />
besondere baden-württembergische Unternehmerpersönlichkeit“,<br />
sagte die Ministerin in ihrer Laudatio.<br />
„Nach dem tragischen Tod Ihres Mannes im Jahr 1975 übernahmen Sie – ganz ohne<br />
technische und ökonomische Vorkenntnisse – dessen mittelständischen Betrieb und<br />
formten ihn zu einem Global Player in der Automatisierungs- und Sicherheitstechnik.<br />
Dieses großartige Engagement erfährt nun seine verdiente Würdigung. Die Pilz GmbH<br />
& Co. KG ist heute mit ihren über 3 000 Produkten ein Aushängeschild baden-württembergischer<br />
Präzision und ein hoch angesehener Botschafter unseres Landes in der Welt.“<br />
In ihrem Unternehmen habe Renate Pilz ganz auf Innovation und Internationalisierung<br />
gesetzt. „Für seine Innovationskraft investiert Pilz regelmäßig sage und schreibe rund 20 %<br />
seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung – ein echter Rekordwert! Kein Wunder,<br />
dass Sie hier die digitale Transformation bereits in Angriff genommen haben, als andere<br />
noch nicht einmal davon sprachen“, so Hoffmeister-Kraut weiter. Innovation sei dabei für<br />
Renate Pilz nie nur eine Frage der Technik gewesen. „Menschen mitnehmen, überzeugen<br />
und weiterbilden und den familiären Geist des Unternehmens auch als Global Player<br />
bewahren: Das war Ihre Unternehmensphilosophie, die heute auch von Ihren Kindern<br />
gelebt wird, die inzwischen Ihre Nachfolge angetreten haben“, so die Ministerin.<br />
www.pilz.de<br />
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Prozess- u. Fabrikautomation<br />
Frankfurt<br />
25.03.<strong>2020</strong><br />
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Jahrhunderthalle<br />
Pfaffenwiese 301<br />
65929 Frankfurt a.M.<br />
Fachmesse für<br />
Prozess- und Fabrikautomation<br />
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Für die Wirtschaftsregion<br />
Rhein-Main<br />
Messtechnik<br />
Steuerungstechnik<br />
Regeltechnik<br />
Automatisierungstechnik<br />
Prozessleitsysteme<br />
Fachvorträge<br />
Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />
an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />
kostenlos.<br />
MEORGA-Messen in <strong>2020</strong>:<br />
Frankfurt - 25.03.<strong>2020</strong><br />
Leverkusen - 27.05.<strong>2020</strong><br />
Ludwigshafen - 16.09.<strong>2020</strong><br />
Bochum - 04.11.<strong>2020</strong><br />
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Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 9
WHITEBOARD<br />
EINFACH<br />
MACHEN<br />
SOFTWARE UND DARÜBER<br />
HINAUS – EINBLICKE IN<br />
DIE SPANNENDE WELT<br />
VON JEROEN BURING<br />
Stichwort Industrie 4.0 –<br />
welches Bild haben Sie von der<br />
Technik der Zukunft?<br />
Wie sieht der ideale Nährboden<br />
für Innovationen aus?<br />
Apropos Deichbruch, Klima- und<br />
Umweltschutz ist in der gesellschaftlichen<br />
Diskussion aktuell<br />
sehr präsent: Wie kann Software<br />
Nachhaltigkeit in der<br />
Konstruktion fördern?<br />
Wie gehen Sie Veränderungen<br />
in Ihrem Leben an?<br />
Theaterspielen zählt zu Ihren<br />
Hobbies – gibt es hier Parallelen<br />
mit Ihrem Berufsleben?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bilder: 1.-3.: Dassault Systèmes, 4.: privat,<br />
5.: Studio van Munster<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
JEROEN BURING<br />
DIRECTOR STRATEGIC ACCOUNTS – SOLIDWORKS,<br />
DASSAULT SYSTÈMES, MÜNCHEN
TITELSTORY<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
GALAKTISCHE<br />
KOMPONENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Planetenwälzgewindetrieb – ein sperriges<br />
Bandwurmwort, das nicht unbedingt im<br />
Verdacht steht, Grundlage für eine spannende<br />
Geschichte zu sein, in der Roboter, eine<br />
Space-Shuttle-Mission, Vernetzung mit der<br />
Automotive-Industrie und eine Nietmaschine<br />
eine Rolle spielen. Aber lesen Sie selbst.<br />
Den Stein ins Rollen brachte eine Kundenanfrage. Das und<br />
das ist unser Problem, habt ihr eine Idee? Business as usual<br />
bei Schaeffler – auf Augenhöhe mit den Kunden Lösungen<br />
entwickeln. Das Vertrauen, das die Kunden dabei in die<br />
Entwicklungs- und Produktions-Expertise des Zulieferers legen, ist<br />
groß. Ganz konkret ging es in diesem Fall um Gewindetriebe. Deren<br />
Leistungsgrenze war beim Kunden erreicht. Man brauchte etwas<br />
Neues. Und zwar einen kraftvolleren Linearaktuator. Also eine<br />
Vorrichtung, die eine Last auf einer geraden Linie elektromechanisch<br />
bewegt. Das System sollte kompakt, leistungsstark und – nicht<br />
unwichtig – bezahlbar sein.<br />
LANGER WEG ZUR PERFEKTEN LÖSUNG<br />
Kein Vorhaben, das im Handumdrehen zu erledigen gewesen wäre.<br />
Der Weg zur perfekten Lösung war lang. Unter dem Projektnamen<br />
„High-Performance-Smart-Actuator“ ging es mit einer Marktsondierung<br />
los, denn es war klar: Ohne die nötigen Stückzahlen wäre<br />
eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Lösung nicht umsetzbar.<br />
Das Ergebnis der Studie war äußerst positiv. Mehr als 80 potenzielle<br />
Anwendungsgebiete für das neue Produkt wurden ausgemacht:<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 Spannende Entwicklung:<br />
Marktsondierung , Branchenvergleich,<br />
Fertigungsmöglichkeiten<br />
– Dietmar Rudy und Florian<br />
Heil von Schaeffler knien sich hinein<br />
ins Projekt „High-Performance-<br />
Smart-Actuator“<br />
Nietmaschinen, Schweißzangen, Schließzylinder bis hin zu Krankenbetten<br />
und Zahnarztstühlen.<br />
„Wir stellten fest, dass auch bei Gerätschaften ein ästhetisches<br />
Design eine immer größere Rolle spielt“, berichtet Dietmar Rudy,<br />
Leiter Produktentwicklung Lineartechnik bei Schaeffler. Smarte<br />
Lösungen, keine klobigen Technikungeheuer sind gewünscht. Das<br />
heißt aber: „Die Antriebe müssen so klein sein, dass sie sich<br />
unsichtbar in die Struktur einfügen. Das funktioniert nur mit einem<br />
kleinen Gewindeantrieb, der mit niedrigen Antriebsmomenten<br />
mehr Axialkraft pro Bauraum erzeugen kann als vorherige Systeme“,<br />
sagt Rudy.<br />
Der Entwicklungsprozess begann. Anfangs mit einem Branchenvergleich,<br />
der Bereiche wie Luft- und Raumfahrt einschloss. Gab<br />
es da nicht 1993 einen Roboter an Bord eines Space Shuttle, der<br />
mit einem extrem kraftvollen elektrisch angetriebenen Spindelsystem<br />
komplizierte Montagearbeiten übernahm? Richtig! Rotex<br />
hieß der Roboter, der mit dem schon erwähnten Planetenwälzgewindetrieb<br />
so kräftig zupacken konnte. Rudy: „Rotex’ Motorik<br />
versprach alle wichtigen Anforderungen zu erfüllen.“ So lässt sich<br />
mit dem PWG mit einer relativ groben Spindelsteigung von etwa<br />
1 mm eine ganz kleine Gesamtsteigung von 0,75 mm realisieren.<br />
Das relativ grobe Profil kann größere Kräfte aufnehmen als ein<br />
feines Profil.<br />
Das Herzstück des PWG sind dabei die Planeten. Auf deren<br />
Flanken muss nicht nur die Teilung über alle Rillen bis auf wenige<br />
Tausendstel Millimeter genau gefertigt sein, sondern sie müssen<br />
auch noch über einen winzigen Balligkeitsradius verfügen, der im<br />
Querschnitt betrachtet mit weniger als 3 µm toleriert ist. Und darin<br />
lag der Nachteil begründet: Die Technologie aus dem All war viel zu<br />
teuer für einen irdischen Einsatz. Denn gefordert war eine absolut<br />
prozesssichere µm-genaue Fertigung der Planeten. „Im Ansatz,<br />
möglichst viele Komponenten des neuen Gewindetriebs spanlos zu<br />
fertigen, sahen wir zwar ein großes Potenzial für eine kostengünstige<br />
Fertigung, zumal wir im Hause über sehr viel Erfahrung auf dem<br />
Gebiet des Gewindeformens und -rollierens verfügen“, erklärt der<br />
Leiter der Produktentwicklung Lineartechnik. „Aber die Kosten für<br />
den Aufbau des Know-hows für eine Serienproduktion in Verbindung<br />
mit den relativ geringen Stückzahlen in der Industrie erschienen<br />
uns als große Hürde für eine wirtschaftliche Fertigung. An dieser<br />
Stelle war kein Fortschritt zu erkennen.“<br />
Die technischen Anforderungen waren also zu hoch, die Stückzahl<br />
trotz der vielen Anwendungsgebiete zu klein. Gut, dass bei<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 13
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Schaeffler das Know-how unterschiedlicher Unternehmensbereiche<br />
ineinandergreift. Denn der Automotive-Bereich war 2011 auf der<br />
Suche nach einer Lösung für einen kompakten elektromechanischen<br />
Kupplungsaktuator gewesen. Die Industriesparte kommunizierte<br />
also: Hallo, wir haben da etwas! Den PWG. Und siehe da,<br />
die Vernetzung brachte den Durchbruch. Dank der hochseriellen<br />
Automotive-Fertigung kann der PWG für industrielle Anwendungen<br />
auf Marktpreisniveau angeboten werden. „Die enorm hohen<br />
Stückzahlen dieser Aktuatoren erlaubten uns die notwendigen<br />
Investitionen in eine prozesssichere und spanlose Fertigung“,<br />
berichtet Dietmar Rudy.<br />
GESUCHT – GEFUNDEN<br />
Bei der Konzeption des Spindelantriebs könnte man sich nun für<br />
die weit verbreitete Bauart Kugelumlaufspindel entscheiden, allerdings<br />
sind Steigungen unter 5 mm hier nicht erhältlich, sodass ein<br />
zusätzliches Getriebe erforderlich wird, um mithilfe einer großen<br />
Gesamtübersetzung die geforderten Axialkräfte von 15 kN aufbringen<br />
zu können. Damit der Antrieb aus Motor, Getriebe und Kugelumlaufspindel<br />
nicht zu lang gerät, ist man gezwungen, den Motor<br />
neben die Spindel zu platzieren. Klaus Huber erklärt zu dieser<br />
Variante: „Konzeptionell ist ein solcher Aufbau nicht besonders<br />
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
GERADE RECHTZEITIG<br />
Diese Entwicklung kam damals wiederum gerade recht für den<br />
Maschinenbauer BalTec. 2012 begann der Hersteller, der sich auf<br />
pneumatisch sowie hydraulisch angetriebene Nieteinheiten spezialisiert<br />
hatte, mit systematischen Untersuchungen, wie eine elektrisch<br />
angetriebene Nietmaschine konzeptionell aussehen könnte<br />
und welche USPs sich generieren lassen. „Unser Anliegen war es,<br />
die Konstruktion in dem identischen Bauraum der pneumatischen<br />
BalTec-Maschinen zu realisieren, sodass der Grundaufbau mit der<br />
Ständerkonstruktion im Wesentlichen beibehalten werden kann“,<br />
erklärt Klaus Huber, Product Manager bei BalTec. „Damit sollte<br />
sichergestellt sein, dass die Anlagenbauer bei Bedarf sehr leicht auf<br />
die neue Technologie umrüsten können.“<br />
Bei pneumatischen Nietmaschinen mit Prozesskontrolle wird der<br />
Verformungsprozess – und dieser bestimmt ja die Qualität der<br />
Verbindung – mit den Parametern Kraft, Weg und Zeit eingestellt.<br />
Daraus ergeben sich zwangsläufig die Anfahrgeschwindigkeit, die<br />
Auftreffgeschwindigkeit auf den Niet und auch die Zykluszeit. Im<br />
Vergleich dazu lassen sich bei einer servogesteuerten Maschine die<br />
Bewegung des Werkzeugs und der Verformungsprozess weitgehend<br />
frei definieren.<br />
02 Starkes Bauteil: Gesamtsteigungen<br />
von unter 1 mm und eine hohe Tragfähigkeit<br />
prädestinieren den Planetenwälzgewindetrieb<br />
PWG für besonders leistungsdichte Linearaktoren<br />
– sein Herzstück sind die Planeten<br />
GESUCHT WAR EIN KLEINER GEWINDE-<br />
ANTRIEB, <strong>DER</strong> MIT NIEDRIGEN<br />
ANTRIEBSMOMENTEN MEHR AXIAL-<br />
KRAFT PRO BAURAUM ERZEUGEN<br />
KANN ALS VORHERIGE SYSTEME<br />
steif – aber gerade die Steifigkeit des Antriebes ist entscheidend für<br />
eine präzise und sehr dynamische Prozesskontrolle.“ Eine Lösung<br />
dieses Konflikts besteht in einer tragfähigen Spindel mit großer<br />
Übersetzung, d. h. sehr kleiner Gesamtsteigung. Dann kann man<br />
auf ein zusätzliches Getriebe verzichten und es entsteht ein steifer<br />
und spielfreier Antrieb mit einem sehr direkten Kraftfluss vom<br />
Motorläufer über die Spindelmutter auf die Spindel und das Werkzeug.<br />
Für die Realisierung dieses Konzeptes war die Spindel also<br />
ganz entscheidend.<br />
Und hier kommt der Planetenwälzgewindetrieb ins Spiel: Der<br />
BalTec-Produktmanager erinnert sich: „Das Angebot an Spindeln<br />
mit sehr kleinen Gesamtsteigungen und dennoch hoher Trag-<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
fähigkeit war nicht besonders groß. Rollengewindetriebe mit<br />
Rollenrückführung bieten relativ kleine Steigungen und kamen<br />
noch in die engere Auswahl. Der Ein- und Auslauf der Rollen<br />
begrenzt jedoch das Drehzahlniveau, sodass die gewünschte Vorschubgeschwindigkeit<br />
nicht erreicht wird.“ Klaus Huber ergänzt:<br />
„Ich suchte schließlich in Fachzeitschriften nach ähnlichen Entwicklungen<br />
und Alternativen. Genau zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte<br />
Schaeffler einen Artikel über den PWG. Die beschriebenen<br />
Eigenschaften und technischen Daten passten sehr gut zu unserem<br />
Vorhaben, sodass ich mit dem Außendienst von Schaeffler sofort<br />
Kontakt aufnahm.“<br />
03 Schlankes Antriebskonzept: Für die elektrisch angetriebene<br />
Nieteinheit wird der Planetenwälzgewindetrieb PWG (grün) in<br />
den Servomotor (schwarz-gelb) integriert, ein zweiter Motor<br />
(blau) für den Antrieb des Werkzeugs über das Prozessgetriebe<br />
ist koaxial angeordnet und axial verschiebbar<br />
HUMAN<br />
CONNECTIVITY<br />
Was für eine Geschichte: Eine Anforderung<br />
aus der Industrie wird mithilfe von in einem<br />
Roboter im Weltall eingesetzter Technik<br />
gelöst. Wirtschaftlich umsetzbar wird das<br />
alles aber erst, als auch der Automotive-<br />
Bereich Bedarf nach einer derartigen<br />
Lösung anmeldet. Da zeigt sich mal wieder,<br />
wie wichtig die Fähigkeit zur Vernetzung<br />
heute ist. Nicht nur auf der Ebene<br />
der Komponenten und Maschinen,<br />
sondern vor allem auch beim<br />
Menschen.<br />
MARTINA KLEIN,<br />
stv. Chefredakteurin<br />
SCHLANKER, KOMPAKTER AUFBAU<br />
Philippe Meienberg, Leiter Technik bei der BalTec Maschinenbau<br />
AG und Klaus Huber, betonen zum Ablauf des Projektes: „Als Entwickler<br />
in einem relativ kleinen Unternehmen hatten wir Bedenken,<br />
mit einem sehr großen Partner eine völlig neue Lösung zu entwickeln.<br />
Diese Scheu erwies sich jedoch als unbegründet. Wir haben<br />
die unkomplizierte Zusammenarbeit sehr zu schätzen gelernt.<br />
Schon die ersten Muster wurden genau passend zu unserer Anwendung<br />
mit darauf abgestimmten Fertigungstoleranzen geliefert. Die<br />
Anpassung des Spindelendes sowie die Integration der Spindelmutter<br />
und des Überlastschutzes in den Motor lief völlig problemlos.“<br />
Der sehr kompakte Aufbau des Planetenwälzgewindetriebs PWG<br />
ermöglichte es BalTec, diesen in den Servomotor zu integrieren<br />
und die Spindel durch den Motor zu führen, wodurch axial sehr<br />
wenig Bauraum beansprucht wird. Dies eröffnete wiederum die<br />
Möglichkeit, den zweiten Antriebsmotor für das Prozessgetriebe<br />
koaxial zur Spindelachse zu platzieren. So entstand ein schlanker,<br />
kompakter Aufbau mit einem sehr direkten und steifen Kraftfluss.<br />
Die daraus resultierende exakte Steuerung der Zustellbewegung<br />
und den weiten Kraftbereich bis 15 kN nutzte BalTec geschickt, um<br />
mit einer einzigen Maschine die Verbindungstechnologien Taumelnieten,<br />
Radialnieten und Rollieren anbieten zu können.<br />
EINE MASCHINE ERSETZT DREI<br />
Aufgrund der vielen Prozessparameter, die sich mit der Nieteinheit<br />
Electric variieren lassen und mit dem weiten Kraftbereich des<br />
Spindelantriebs kann man mit einer einzigen elektrischen Nietmaschine<br />
etwa drei pneumatisch angetriebene Maschinen ersetzen.<br />
Ein weiterer interessanter Aspekt der elektrischen Lösung: Einmal<br />
optimierte Prozessparameter können auf jede andere Maschine –<br />
egal wo sie sich auf der Welt befindet – datentechnisch übertragen<br />
werden und erzeugen die exakt gleichen Ergebnisse.<br />
Wolfram Hau, Programm-Manager bei Schaeffler, über das Projekt<br />
Electric: „Es war sehr spannend zu sehen, wie man bei BalTec auf<br />
dem sprichwörtlich weißen Papier eine neue Maschine ganz speziell<br />
auf einen Prozess hin entwickelt hat. Für uns ist diese Anwendung<br />
des Planetenwälzgewindetriebs eine Bestätigung dafür, welche enorme<br />
Kraftdichte Linearaktoren mit dem PWG erreichen können.“<br />
So kann der PWG in der Nietmaschine, wie in vielen anderen<br />
Anwendungen auch, große Vorteile erschließen, dem Rotex-Roboter<br />
und der Space-Shuttle-Mission sei Dank – und nicht zuletzt den<br />
Schaeffler Ingenieuren und ihrer Vernetzung über verschiedene<br />
Fachbereiche hinweg!<br />
Bilder: Aufmacher Hintergrund: Anastasia - stock.adobe.com; 03 Nietmaschine:<br />
BalTec Maschinenbau AG, Sonstige: Schaeffler AG<br />
www.schaeffler.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 15
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KOMPAKT,<br />
KOMBINIERT,<br />
KOMMUNIKATIV<br />
unserer Kunden integrieren. Dabei hilft auch die bewährte Epos-<br />
Studio-Software, die es den Kunden ermöglicht, die IDX-Antriebe<br />
sehr schnell in Betrieb zu nehmen. Nicht zuletzt ist es unser Ziel,<br />
die IDX-Reihe möglichst bald über unseren Online-Konfigurator<br />
anzubieten. Und das gibt’s nur bei Maxon.<br />
Wie ist es überhaupt zur Entwicklung des neuen Antriebs<br />
gekommen?<br />
Die Idee für einen neuen Kompaktantrieb entstand vor zwei Jahren<br />
bei Maxon Frankreich. Wir starteten eine Umfrage bei Interessenten<br />
und Kunden, um mehr über ihre Erwartungen an einen solchen<br />
Antrieb zu erfahren. Basierend auf diesem Input haben wir dann<br />
ein internationales Projektteam gebildet. Der IDX ist somit das<br />
Produkt einer globalen Maxon-Kollaboration: Der bürstenlose<br />
Motor kommt aus Korea, das Getriebe aus Deutschland und die<br />
passende elektronische Baureihe auf Basis der Epos4 aus der<br />
Schweiz. Dort hat ein Projektteam alle Komponenten in einem<br />
Gesamtsystem integriert.<br />
In welchen Anwendungsgebieten soll der Antrieb zum Einsatz<br />
kommen?<br />
Die IDX-Reihe passt grundsätzlich in jede Anwendung, bei der<br />
BLDC-Motoren mit niedriger Spannung benötigt werden. Wir<br />
sehen aber ein paar interessante Entwicklungs-Märkte. Dazu<br />
gehören Shuttles und AGVs (automated guided vehicles) für die<br />
Intralogistik, die Verpackungsindustrie, Roboter für die Landwirtschaft,<br />
aber auch Fertigungsmaschinen mit X-, Y- und Z-Achsenbewegungen.<br />
Wann fragen Kunden nach einem integrierten Kompaktantrieb<br />
für ihre Anwendung?<br />
INTERVIEW<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Maxon stellt einen neuen Kompaktantrieb vor,<br />
der Motor, Getriebe und Steuerung integriert.<br />
Der zuständige Produktmanager der Maxon<br />
Group Frankreich Sébastien Gissien erklärt,<br />
wieso der Hersteller bei diesem Produkt andere<br />
Wege geht und welche Märkte vom neuen<br />
Antrieb profitieren.<br />
Sie haben auf der SPS 2019 eine neue Serie von Kompaktantrieben<br />
präsentiert. Was steckt dahinter?<br />
Die IDX-Antriebe basieren auf bekannten und soliden Maxon-<br />
Technologien – wie der Epos4-Elektronik und der EC-i-Motorenfamilie.<br />
Das Ganze ist verpackt in einem Gehäuse, das gegen<br />
Wasser und Staub schützt (IP65).<br />
Gut, aber gibt es solche Antriebe nicht bereits auf dem Markt?<br />
Natürlich. Aber unser IDX hat einige Stärken zu bieten, auf die<br />
ich sehr stolz bin. Wir erreichen zum Beispiel die gleiche Leistung<br />
wie unsere Mitbewerber und dies mit einem rund 25 % kleineren<br />
Produkt. Die Antriebe lassen sich zudem mit den Feldbussen<br />
EtherCAT oder CANOpen ganz einfach in die Steuerungsarchitektur<br />
Nehmen wir als Beispiel ein AGV, bei dem die Räder angetrieben<br />
werden müssen. Je kompakter der Antrieb, desto kleiner das ganze<br />
Gefährt. Somit können mehr AGVs auf engem Raum eingesetzt<br />
werden, was wiederum zu einer höheren Produktivität führt. Bei<br />
einer Pick-and-Place-Maschine wiederum kann ein Kunde mit<br />
dem Einsatz von Kompaktantrieben die Verkabelung und gleichzeitig<br />
die Komplexität drastisch reduzieren.<br />
Ist der IDX auch in der Lage, einen Beitrag zur Digitalen Fabrik<br />
zu leisten?<br />
Ja. Unter anderem befinden sich zwei Temperatursensoren im<br />
Antrieb – einer im Motor und einer in der Elektronik. Dieses<br />
Echtzeitfeedback kann der Kunde zum Beispiel für Predictive<br />
Maintenance verwenden.<br />
Gibt es bereits Anwendungen, in denen die IDX-Antriebe<br />
verwendet werden?<br />
Wir haben die Antriebe erfolgreich in unseren Produktionslinien<br />
in der Schweiz eingesetzt. Zudem laufen einige Tests mit AGVs<br />
und Logistik-Shuttles.<br />
Und wie sind die Reaktionen?<br />
Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv. Die Schlüsselkunden,<br />
die den IDX bereits testen, freuen sich, dass nun die Serienphase<br />
beginnt.<br />
www.maxongroup.de<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KOMPAKTER LINEARMOTOR MIT<br />
DOPPELTER SPITZENKRAFT<br />
Mit SA / SC 38 hat<br />
Dunkermotoren<br />
ein modulares<br />
Konzept für<br />
tubulare Lineardirektantriebe<br />
entwickelt. Die<br />
hochdynamischen<br />
dreiphasigen<br />
Linearmotoren<br />
leisten bis 3 690 N<br />
und beschleunigen<br />
mit über 200 m/s 2 . Das modulare Design ist aktuell als<br />
Aktuatorausführung SA (mit wartungsfreiem Gleitlagersystem)<br />
und Komponentenausführung SC (für Module) erhältlich. Sollte<br />
der Linearmotor einmal ins Schwitzen kommen, sorgt der<br />
Wasseranschluss für Abkühlung und Verdoppelung der Dauerkraft.<br />
Neben dem integrierten SIN/COS Linearencoder gibt es bald<br />
weitere Motorfeedback-Varianten (SSI, BISS & TTL). Aufgrund des<br />
zum Patent angemeldeten Encodersystems können handelsübliche<br />
Servoregler den Linearmotor schnell und präzise in seine<br />
Position bringen. Ein Haupteinsatzgebiet sind Highspeed-Anwendungen<br />
in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Pick-and-<br />
Place-Module, komplette Linearachsen und eine für den Lebensmittelbereich<br />
designte Ausführung werden folgen.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
SYNCHRONMOTOREN-SORTIMENT<br />
AUFGESTOCKT<br />
Die Produktfamilie der elektronisch kommutierten Drehstrom-<br />
Synchronmotoren von Hanning wächst weiter. Ab sofort stehen<br />
vier Baugrößen mit Achshöhen von 36 bis 80 mm zur Auswahl.<br />
Sie sind als Gehäusemotoren, gehäuselose Motoren und Einbausätze<br />
erhältlich und decken bei 3 000 min -1 Wellenleistungen von<br />
0,15 bis 2,8 kW ab. Je nach Ausführung lässt sich die Betriebsspannung<br />
von < 50 bis<br />
600 V frei anpassen. Die<br />
Antriebe sind für<br />
sensorlosen Betrieb<br />
ausgelegt, können aber<br />
auch mit einem<br />
Gebersystem ausgestattet<br />
werden. Die Drehzahl<br />
ist stufenlos<br />
regelbar und die Rotoren<br />
sind mit Permanentmagneten<br />
kombinierbar. Bei Bedarf ist möglich, die reguläre<br />
Isolationsklasse „F“ (< 155 °C) auf „N“ (< 200 °C) zu erhöhen.<br />
Sämtliche Motoren der Hamotic-Baureihe entsprechen der Norm<br />
60034-1 bzw. 60335-1 und werden auch mit UL/CSA- und<br />
CCC/CQC-Zertifizierungen angeboten.<br />
Die Motoren sind individuell anpassbar, die Bandbreite reicht hier<br />
von Normmotoren bis hin zu vollkommen in die Kundenapplikation<br />
integrierten Antriebslösungen.<br />
www.hanning-hew.com<br />
UNSERE GETRIEBE-<br />
LÖSUNGEN:<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
HOHE KRÄFTE<br />
EXAKT ÜBERTRAGEN<br />
Warum aufwendig pressen, wenn sich Metallprofile für Gebäude,<br />
Automobile oder Flugzeuge auch in einem Arbeitsgang flexibel in vier<br />
Richtungen biegen und formen lassen? Ein schwedischer Maschinenbauer<br />
erschließt das Potenzial des 3D-Walzprofilierens gemeinsam mit einem<br />
deutschen Antriebsspezialisten. Die gesamte Bewegungskette der<br />
Maschinen ist von der Lineartechnik bis zur Steuerung der Servomotoren<br />
auf höchste Kraft, Dynamik und Präzision ausgelegt.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autor: Michael Fuchsberger,<br />
Vertriebliches Produktmanagement<br />
Gewindetriebe, Bosch Rexroth AG
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 Die elektromechanische Lösung reicht<br />
von der Lineartechnik über Servoantrieb und<br />
Steuerung bis hin zur Software<br />
Was haben die Sportarena in Budapest, das Pariser<br />
„Le Tarmac“ Theater und das Velodrom in Athen<br />
gemeinsam? Sie alle beeindrucken architektonisch<br />
mit langen, dynamisch geschwungenen Metallprofilen,<br />
die jeweils direkt an Ort und Stelle in Form gebracht<br />
wurden. Solche großen Profile mit einer Länge von bis zu 150 m<br />
direkt auf der Baustelle in einem Arbeitsgang zu fertigen, ist eine<br />
enorme Erleichterung für die ausführenden Baufirmen, zumal<br />
die dafür notwendige mobile Maschine in einen gewöhnlichen<br />
Container passt und sich mithilfe eines Krans einfach positionieren<br />
lässt. Entwickelt und realisiert wurde der mobile 3D-<br />
Walzprofilierer vom schwedischen Maschinenbauer Ortic in<br />
Zusammenarbeit mit Bosch Rexroth als Partner für die Lineartechnik<br />
sowie für die Antriebs- und Steuerungstechnologie.<br />
Für das Velodrom in Athen brachte<br />
der mobile Walzprofilierer lange<br />
Metallprofile direkt auf der<br />
Baustelle in Form<br />
FLEXIBEL UMFORMEN MIT NUR<br />
EINEM WERKZEUG<br />
BEIM 3D-FORMROLLEN<br />
GARANTIEREN DIE PLANETEN-<br />
GEWINDETRIEBE EINE KONSTANT<br />
HOHE POSITIONIER- UND<br />
WIE<strong>DER</strong>HOLGENAUIGKEIT<br />
Im Gegensatz zur konventionellen Blechumformung genügt<br />
beim 3D-Roll-Forming eine Maschine und ein Arbeitsgang zur<br />
kompletten Fertigung der Metallprofile. Das senkt sowohl die Investitions-<br />
als auch die Produktionskosten inklusive Transport<br />
und Logistik. „Im Vergleich zu den bisherigen Standardverfahren<br />
benötigen wir nicht mehr für jedes Produkt ein oder mehrere Spezialwerkzeuge“,<br />
erklärt Johan Eriksson, CEO bei Ortic AB, einem<br />
auf Walzrollen spezialisierten Unternehmen der Ortic Group.<br />
„Dank der gemeinsamen Entwicklung mit Bosch Rexroth lassen<br />
sich viele verschiedene und komplexe Profile auf einer einzigen<br />
Maschine herstellen.“ Diese Vorteile kommen nicht nur in der<br />
Bauindustrie gut an. Auch in der Automobil- und Flugzeugindustrie,<br />
wo Gewichtsersparnis und Produktionskosten zentrale<br />
Themen sind, kann das schnelle und ressourcensparende<br />
Verfahren punkten. Selbst Straßenlaternen wurden bereits mithilfe<br />
des effizienten Verfahrens optimiert. Konisch gewalzt sind<br />
sie nicht nur leichter, sondern auch kosteneffizienter und<br />
stabiler.<br />
HÖCHSTLEISTUNG AUF KLEINSTEM RAUM<br />
Beim dynamischen 3D-Roll-Forming durchlaufen die einlaufenden<br />
Bleche eine Vielzahl beweglicher und einzeln steuerbarer Walzgerüste,<br />
die nacheinander auf vier Achsen wirken. Damit selbst die<br />
hochfesten Stähle der Automobilproduktion den Vorgaben der gemeinsam<br />
entwickelten Software ohne Materialriss folgen, müssen<br />
die Kräfte äußerst präzise vorausberechnet und möglichst direkt<br />
an das Profilblech übertragen werden. „Die konstruktive Herausforderung<br />
bestand vor allem darin, in direkter Nähe zum Walzpro-<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 19
ANTRIEBSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
HOHE TRAGZAHLEN<br />
UND LANGE<br />
LEBENSDAUER<br />
Mit dynamischen Tragzahlen bis zu 544 kN übertragen die langlebigen Planetengewindetriebe<br />
PLSA von Rexroth hohe Kräfte besonders schnell. Die Produktfamilie<br />
mit Spindeldurchmessern von 20 bis 75 mm deckt fein abgestuft ein breites Kraftspektrum<br />
im obersten Leistungsbereich und mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 m/min<br />
ab. Ausgestattet mit einem neuen System vorgespannter Einzelmuttern, zylindrisch<br />
und mit Flansch, lassen sich verglichen mit marktüblichen Vorspannsystemen doppelt<br />
so hohe Tragzahlen und eine achtmal längere nominelle Lebensdauer erzielen.<br />
MICHAEL FUCHSBERGER, Vertriebliches Produktmanagement Gewindetriebe,<br />
Bosch Rexroth AG<br />
zess hohe Kräfte, Geschwindigkeiten und<br />
Genauigkeit auf kleinstem Raum zu konzentrieren“,<br />
berichtet Johan Erikkson. „Diese<br />
scheinbaren Widersprüche löste unser Partner<br />
mit einer elektromechanischen Lösung,<br />
die Lineartechnik, Servomotoren und Steuerung<br />
zu einer hochgenauen Bewegungskette<br />
kombiniert.“<br />
Innerhalb der Gesamtlösung von Bosch<br />
Rexroth spielt die Lineartechnik mit Profilschienenführungen,<br />
Kugel- bzw. Planetengewindetrieben<br />
sowie elektromechanischen<br />
Zylindern eine buchstäblich tragende<br />
Rolle. Für höchste Anforderungen kommt<br />
die kompakte Antriebslösung Planetengewindetriebe<br />
PLSA zum Einsatz, die nicht<br />
nur Geschwindigkeiten von bis zu 50 m/min<br />
02 Der Planetengewindetrieb PLSA<br />
bildet eine Schlüsselkomponente zur<br />
dynamischen Übertragung hoher Kräfte<br />
erreicht, sondern auch ein breites Kraftspektrum<br />
im oberen Leistungsbereich mit<br />
dynamischen Tragzahlen von bis zu 544 kN<br />
abdeckt. Beim 3D-Formrollen garantiert<br />
die designbedingt besonders leistungsdichte<br />
und langlebige Lineartechnikkomponente<br />
eine konstant hohe Positionierund<br />
Wiederholgenauigkeit.<br />
EFFIZIENTE KONFIGURATION<br />
UND MONTAGE<br />
Mithilfe der Profilschienenführungen und<br />
Linearachsen von Bosch Rexroth lässt sich<br />
der gesamte Maschinenrahmen seitlich<br />
verfahren. Dies ist nicht nur für das Biegen<br />
der Profile wichtig, sondern auch für die<br />
Wartungsfreundlichkeit. Wie alle anderen<br />
Baugruppen wird auch diese Funktion mithilfe<br />
vormontierter Baugruppen realisiert.<br />
Kostensenkend bei der Montage wirkt zudem<br />
die schaltschranklose Antriebslösung Indra<br />
Drive Mi von Rexroth, die durch den Einsatz<br />
von Hybridkabeln für Stromversorgung<br />
und Steuersignale die Verkabelung um 70 %<br />
reduziert – ein wichtiger Faktor, gerade für<br />
mobile Maschinen. Konfiguriert werden alle<br />
Komponenten effizient mithilfe der Online-<br />
Tools von Bosch Rexroth. Direkt im Anschluss<br />
können die Ortic-Ingenieure die entsprechende<br />
Dokumentation sofort abrufen.<br />
EIN PARTNER FÜR DIE GANZE<br />
BEWEGUNGSKETTE<br />
Einen wesentlichen Grund für die Zusammenarbeit<br />
mit Bosch Rexroth lag für Ortic<br />
in der Fähigkeit, die gesamte Bewegungskette<br />
vom PLC-System bis hin zur Lineartechnik<br />
liefern zu können. Ein weiterer<br />
Punkt für die Ortic-Ingenieure: Der gute<br />
Support bei der Berechnung der benötigten<br />
Maschinenteile durch den Entwicklungspartner<br />
sowie bei der Konstruktion und<br />
Berechnung von Gewindetrieben und Servomotoren.<br />
„Gemeinsam holen wir das<br />
Beste aus unserer Roll-Umform-Technologie<br />
heraus“, freut sich Johan Eriksson.<br />
Zwar gibt es neben Ortic noch weitere<br />
Anbieter von 3D-Walzprofilierern. Für<br />
Johan Eriksson steht aber fest, dass kein<br />
anderer den gesamten Prozess von der<br />
Simulation bis zum Maschinenbau genauso<br />
stringent abdecken und zudem einen weltweiten<br />
Service durchführen kann. „Das globale<br />
Kompetenz- und Ersatzteilnetzwerk<br />
unseres Partners Bosch Rexroth bildet<br />
neben der Lösungsqualität einen wichtigen<br />
Pfeiler für den internationalen Erfolg unserer<br />
Technologie. Wir werden auch in<br />
Zukunft eng mit Bosch Rexroth zusammenar<br />
beiten.“<br />
Bilder: Aufmacher, 01 Ortic AB; sonst. Bosch Rexroth AG<br />
www.boschrexroth.com<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/2012
WENIGER ALS 7 MM FÜR<br />
PASSGENAUEN DREHGEBER<br />
Die Motorfamilie BXT, die aus bürstenlosen DC-Motoren mit<br />
besonders kurzer Bauform besteht, wurde um den durchmesserkonformen<br />
magnetischen Encoder IEF3-4096 ergänzt. Mit nur<br />
6,2 mm zusätzlicher Länge bleiben die Motor/Encoder-Einheiten<br />
ebenfalls äußerst kurz. Zudem ist der Encoder vollständig im<br />
robusten Motorgehäuse integriert. In dieser flachen Bauform<br />
bietet der IEF3-4096 drei Kanäle mit Indexfunktion und eine hohe<br />
Auflösung bis 4 096 Impulse pro Umdrehung. Außerdem ist mit<br />
dem IEF3-4096L eine Variante mit Line Driver verfügbar. Der<br />
Encoder lässt sich mit den den eingehausten BXT-Motoren 2214...<br />
BXT H, 3216...BXT H und 4221...BXT H kombinieren. Die Kombination<br />
der BXT-Motorenmit dem IEF3-4096-Encoder ist eine passende<br />
Lösung, wenn auf engem Raum präzise positioniert werden muss<br />
und gleichzeitig große Drehmomente<br />
gefordert sind. Typische Anwendungen<br />
sind die Robotik, Medizintechnik,<br />
Laborautomation und die industrielle<br />
Automation. Der Encoder wird mit<br />
einem Flachbandkabel angeschlossen,<br />
passende Stecker sind verfügbar.<br />
www.faulhaber.com<br />
LINEARMOTOREN MIT EFFIZIENTER KÜHLUNG<br />
Die neueste Linearmotoren-<br />
Generation der Baureihe LMFA<br />
von Hiwin wurde speziell für<br />
die rauen Einsatzbedingungen<br />
in der Werkzeugmaschine<br />
optimiert. Die voll gekapselten<br />
Motoren mit Schutzart IP65<br />
trotzen widrigen Umgebungsbedingungen.<br />
Die in Maschinen<br />
eingesetzten Motoren arbeiten im Dauerbetrieb auf höchster<br />
Leistungsstufe. Dabei zählt eine konstante Maschinentemperatur<br />
zur Grundanforderung an jede Werkzeugmaschine. Nur so kann<br />
eine hohe Form- und Maßgenauigkeit gewährleistet werden.<br />
Aktiv gekühlte Abschirmeinheiten zwischen Motor und Maschine<br />
von Hiwin entkoppeln die Linearmotoren thermisch von der<br />
Maschine und absorbieren darüber hinaus die Strahlungswärme.<br />
Ihre zündende Idee<br />
Unsere Lösung nach Mass<br />
Steilgewindespindeln<br />
nach Mass<br />
beliebige Mutternform<br />
Gleitspindeltriebe<br />
gerollte Präzision<br />
beliebige Steigung<br />
geräuscharm<br />
preiswert<br />
100% Swiss made<br />
www.hiwin.de<br />
FACELIFT FÜR IE3-ASYNCHRONMOTOREN<br />
Nord Drivesystems präsentiert seine IE3-Asynchronmotoren im<br />
neuen Look. Die elektrischen Daten und mechanischen Abmessungen<br />
bleiben unverändert, sodass die neuen Modelle ohne Anpassung<br />
in bestehenden Anwendungen genutzt werden können. Neu<br />
sind eine verbesserte Kühlrippenform, ein montagefreundlicher<br />
Lüfter und eine Lüfterhaube im modernen Design. Die Haube lässt<br />
sich auch bei Nutzung eines motoraufgebauten Frequenzumrichters<br />
einfach montieren. Durch das neue Kühlrippendesign konnte<br />
eine fließende Luftführung rund um den Klemmenkasten realisiert<br />
werden. Dieser verzichtet auf ausgeprägten Ecken und Kanten.<br />
Verstärkte Füße sorgen für eine erhöhte Standfestigkeit der<br />
Motoren. Zudem ist der Geber durch die Lüfterhaube gegen Stöße<br />
geschützt und liegt nicht mehr im Luftstrom, sodass die Kühlleistung<br />
steigt. Er lässt sich über eine Aufsteckwelle auch nachrüsten.<br />
www.nord.com<br />
Eichenberger Gewinde AG<br />
5736 Burg · Schweiz<br />
T: +41 62 765 10 10<br />
www.gewinde.ch<br />
wir bewegen. weltweit<br />
Ein Unternehmen der Festo Gruppe
ANTRIEBSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
RITTERLICH<br />
Schwere Lasten heben – präzise, schnell und sicher, das ist zum Beispiel in der<br />
Automobilindustrie gefragt. Servohubsysteme des US-amerikanischen Anbieters<br />
Knight Global bieten sich als geeignete Hilfsmittel an. Dass die Systeme den hohen<br />
Anforderungen gerecht werden können, dazu trägt ein Servoverstärker bei. Dessen<br />
offene Systemarchitektur machte es Knight möglich, den Servoverstärker auf Basis<br />
einer individuellen Programmierung in eine leistungsfähige All-in-One-Lösung zu<br />
verwandeln. Wahrlich ein passendes Stellglied für eine „ritterliche“ Hebehilfe!<br />
Autor: Torsten Blankenburg, Vorstand Technik, SIEB & MEYER AG<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Mit den Servohubsystemen von Knight können Arbeitslasten<br />
kontrolliert, präzise und schnell übertragen<br />
werden. Als Erweiterung der natürlichen Bewegung<br />
eines Bedieners verbessert diese Technologie die<br />
Genauigkeit und Wiederholbarkeit einer Anwendung erheblich.<br />
Unnötige Bewegungen werden vermieden, die Reaktionszeiten<br />
verkürzt und die Trägheit bei schweren Lasten hat nur noch minimale<br />
Auswirkungen. Bei Servohubwerken dieses Anbieters ziehen<br />
Bediener einfach am Handgriff und können die Last mit sofortiger<br />
Reaktion bewegen; es ist kein Tastendruck erforderlich.<br />
Knight-Servohubwerke gehören zur Gruppe der intelligenten<br />
Hilfsmittel (Intelligent Assist Device, IAD) für die ergonomische Materialhandhabung.<br />
Sie werden weltweit in einer Vielzahl von Branchen<br />
eingesetzt und zumeist individuell an die jeweilige Anwendung<br />
angepasst. „In den USA gibt es die Vorschrift, dass ein Arbeitgeber<br />
eine Hilfsvorrichtung bereitstellen muss, wenn ein Mitarbeiter über<br />
8 Stunden hinweg mehr als 7 kg wiederholt anheben muss“, erläutert<br />
Douglas J. Jones, Controls/Application Manager bei Knight Global.<br />
„Wir konzentrieren uns vor allem auf die Automobilzulieferindustrie.<br />
Unsere Hebezeuge sind durch die redundante Sicherheitskette absolut<br />
sicher und erfordern wenig bis gar keine Wartung.“<br />
EINE LÖSUNG, DIE VIELE AUFGABEN ÜBERNIMMT<br />
In den einachsigen Servohubwerken von Knight kommt standardmäßig<br />
der Servoverstärker SD3 von Sieb & Meyer zum Einsatz. Er<br />
vereint dort als All-in-One-Lösung die Funktionen einer SPS, eines<br />
Servoverstärkers und digitaler und analoger I/O-Schnittstellen. Der<br />
Hintergrund: Knight Global verwendet in seinen Servohubsystemen<br />
Wägezellen, die die Hublasten und die Auf- und Abbewegung<br />
kontinuierlich überwachen. Nur so lässt es sich gewährleisten, dass<br />
das System die Nutzlast sicher kontrolliert und intuitiv auf die<br />
Bewegungen des Bedieners reagiert.<br />
„Die in den SD3 integrierte Steuerung muss die von den Wägezellen<br />
bereitgestellten Informationen richtig interpretieren, um<br />
eine reibungslose Reaktion zu ermöglichen“, sagt Douglas J. Jones.<br />
„Wir arbeiten mit selbst entwickelten Algorithmen, die die Bewegung<br />
steuern, wobei die Anweisungen möglichst schnell umgesetzt<br />
werden müssen.“ Der SD3 ermöglicht es, dass diese Algorithmen<br />
mit der erforderlichen Geschwindigkeit laufen, wobei die<br />
Rechenleistung des Produkts noch bei Weitem nicht ausgereizt ist.<br />
Der Servoverstärker kommuniziert über verschiedene Netzwerkprotokolle<br />
und Schnittstellen mit einer Vielzahl von angeschlossenen<br />
Geräten. Unter anderem hostet er eine benutzerdefinierte<br />
NEUES OPTIONSMODUL<br />
Sieb & Meyer hat den Servoverstärker SD3 vor Kurzem um<br />
ein Optionsmodul für die Auswertung von zwei Transducern<br />
(Drehmomentaufnehmern) sowie einer Hiperface DSL-<br />
Schnittstelle erweitert. Die zusätzlichen Schnittstellen<br />
eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel im<br />
Bereich der Schraub-, Press- und Hebetechnik, zudem lässt<br />
sich der Aufwand auf der Verkabelungs- und Komponentenseite<br />
signifikant reduzieren.<br />
01 In den einachsigen Servohubwerken von Knight kommt standardmäßig<br />
der Servoverstärker SD3 von Sieb & Meyer zum Einsatz<br />
Website und ist in die universelle Interface-Software von Knight<br />
integriert.<br />
„Das individuelle Steuerungsprogramm für den SD3 hat Knight<br />
selbst entwickelt“, erklärt Ralph Sawallisch, Key Account Manager<br />
Antriebselektronik bei Sieb & Meyer. „Genau für solche Zwecke ist<br />
der SD3 als sogenannter offener Servoverstärker konzipiert. In diesem<br />
konkreten Fall kann Knight auf eine übergeordnete Steuerung<br />
verzichten, da das Programm direkt auf dem Servoverstärker abgearbeitet<br />
wird. Das bringt dem Kunden einen klaren Mehrwert.“<br />
Douglas J. Jones kann das bestätigen: „Der SD3 hat einen Open-<br />
Source-Charakter, der uns eine außergewöhnliche Freiheit bei der<br />
Erstellung speziell zugeschnittener Funktionen ermöglicht. Die<br />
Linux-basierte Umgebung bietet Potenziale, die in vielen anderen<br />
Plattformen nicht realisierbar sind. Aus Hardware-Sicht bieten<br />
Optionsmodule das Potenzial für weitere Anpassungen und<br />
Upgrades.“<br />
INDIVIDUELL ANPASSBAR FÜR VIELFÄLTIGE<br />
EINSATZGEBIETE<br />
Mit dem SD3 bietet Sieb & Meyer eine Lösung für komplexe<br />
Antriebsaufgaben, z. B. hochdynamische Positionieranwendungen<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 23
ANTRIEBSTECHNIK<br />
TECHNISCHE<br />
EVOLUTION<br />
In Zeiten steigender Ansprüche<br />
hinsichtlich Qualität und Schnelligkeit<br />
sowie zunehmender Individualisierung<br />
sind bei Komponenten<br />
wie Systemen Flexibilität und<br />
Offenheit gefragt. Ein leistungselektronisches<br />
Stellglied, das als<br />
All-in-One-Lösung mehrere<br />
Funktionen in sich vereint, das sich<br />
derart anpassen und weiterentwickeln<br />
lässt, ist ein gutes Beispiel für<br />
diese technische Evolution.<br />
MARTINA KLEIN,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
02 Die Servohubsysteme von Knight<br />
ermöglichen eine kontrollierte<br />
Übertragung von Arbeitslasten<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
oder für das servomotorische Schrauben und Pressen. Es handelt<br />
sich um einen intelligenten Servoverstärker in verschiedenen Leistungsklassen<br />
bis 55 kVA. Zusätzlich stehen vielfältige Softwarefunktionen<br />
sowie ein integrierter Web-Server zur Verfügung. Für den<br />
Servoverstärker SD3 sind Optionsmodule für eine ProfiNet- und<br />
eine EtherCAT-Master-Schnittstelle sowie für die Feldbus-Schnittstellen<br />
CANopen und EtherCAT (CoE) erhältlich, die vielfältige<br />
Anwendungsmöglichkeiten erschließen.<br />
„Servoverstärker werden oftmals zur Realisierung von Bearbeitungsprozessen<br />
eingesetzt, bei denen ein Großteil des Know-hows<br />
im Bewegungsprofil und der Auswertung von Prozessgrößen liegt“,<br />
erläutert Sawallisch. „Mit dem Servoverstärker SD3 stellen wir unseren<br />
Kunden eine individuelle Lösung inklusive eines geschützten<br />
Applikationsbereichs zur Verfügung.“ Dank der mitgelieferten<br />
Funktionsblöcke kann sich der Kunde auf seine Kernkompetenz<br />
fokussieren und eigenständig Applikationslösungen programmieren<br />
(z. B. in C/C++). Dies erlaubt eine Differenzierung vom Wettbewerb.<br />
Der SD3 verfügt über ein offenes Betriebssystem. So können<br />
weitere kundenseitige Funktionen und Programme zeitgleich ausgeführt<br />
werden z. B. User-Interface, Statistik, Kameraintegration,<br />
Kommunikation und Datenspeicherung. Über ein USB-angesteuertes<br />
Operator-Panel lässt sich eine gute Visualisierung des Prozesses<br />
und ein leicht verständliches User-Interface erzeugen. Nicht zuletzt<br />
bietet der SD3 durch die Integration eines OPC-UA-Servers eine<br />
zukunftsorientierte Plattform, um Anwendungen im Bereich Industrie<br />
4.0 bzw. IIoT zu unterstützen.<br />
„Für uns ist der SD3 ein Produkt, das zu unserer Anwendung passt<br />
und sich mit der Zeit weiterentwickeln kann“, betont Douglas J.<br />
Jones. Neben der großen Flexibilität sind für den Hersteller von Servohubsystemen<br />
auch die robuste Ausführung des Servoverstärkers<br />
ein Vorteil: Dank eines entsprechend ausgeführten Gehäuses ist die<br />
Lösung beständig gegen Stöße und verhindert das Eindringen von<br />
Fremdpartikeln. Neben der Sicherheitsfunktion STO (Safe Torque<br />
Off) ist für Knight auch die Abtastrate von 0,5 ms relevant. Nicht zuletzt<br />
hat die Beratungsleistung von Sieb & Meyer die Verantwortlichen<br />
bei Knight rundum überzeugt: „Bei der Integration des SD3 in<br />
unser Produkt hat Sieb & Meyer uns stark unterstützt und die Lösung<br />
kontinuierlich angepasst, um unseren Anwen dungen gerecht<br />
zu werden“, so Jones abschließend. Einfach ritterlich!<br />
Bilder: Reiter: rudall30 – stock.adobe.com; Aufmacher Hintergrund + Bild 02:<br />
Knight Global; Aufmacher Hintergrund + Bild 01: SIEB & MEYER AG<br />
www.sieb-meyer.de<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
INTELLIGENTE SICHERHEIT FÜR<br />
KLEINE BREMSEN<br />
Das Modul Roba-Brake-<br />
Checker von Mayr<br />
überwacht und versorgt<br />
Sicherheitsbremsen<br />
sensorlos. Zudem liefert<br />
es Daten und sorgt<br />
damit für intelligente<br />
Sicherheit. Nun gibt es<br />
das Modul auch für<br />
kleine Bremsenbaugrößen.<br />
Damit eröffnen<br />
sich neue Möglichkeiten<br />
für das Bremsenmonitoring,<br />
etwa bei Federdruckbremsen<br />
in<br />
Servomotoren und für Anwendungen in den Bereichen Robotik<br />
und Automation. Mit der neuen Ausführung können Bremsengrößen<br />
ab einem Bremsmoment von 2 Nm versorgt und<br />
überwacht werden. Damit wird etwa die elektromagnetische<br />
Stangenbremse Roba-Linearstop auch in den kleinen Baugrößen<br />
überwachbar. Diese Bremse kommt bei Anwendungen ohne<br />
Kompressoren und Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik<br />
zum Einsatz. Mit dem neuen Modul werden bei der Überwachung<br />
deutlich mehr Parameter als mit Mikroschaltern und<br />
Initiatoren abgebildet. Bei Erreichen der Zugkraftreserve sendet<br />
es so frühzeitig ein Warnsignal, dass noch eine gewisse Betriebszeit<br />
möglich ist.<br />
KUGELGEWINDETRIEBE MIT INTEGRIERTER<br />
TEMPERATURREGELUNG<br />
Kammerer bietet jetzt<br />
Kugelgewindetriebe<br />
mit gekühlter Mutter<br />
an. Die Temperaturregelung<br />
erhöht die<br />
Präzision, steigert die<br />
Geschwindigkeit und<br />
verringert den<br />
Energieverbrauch. Die<br />
für den Einsatz in<br />
Werkzeugmaschinen<br />
entwickelten Kugelgewindetriebe<br />
mit angetriebener Mutter wirken Schwingungen und<br />
Vorspannungsauflösung entgegen. Dies geschieht, indem der<br />
spiralförmige Kühlkanal Wärme aus dem Bereich der Lagerung<br />
und des Kugelkontakts ableitet. Die Kühlung der Achsen und<br />
Maschine ist variabel regelbar. Gleichzeitig zielt das Antriebkonzept<br />
auf hohe Lineargeschwindigkeiten bei langem Nutzhub. In<br />
Verbindung mit großer Steigung werden mehr als 120 m/min<br />
erreicht und es sind Drehzahlen bis 400 min -1 möglich. Durch den<br />
Einsatz von Hybridlagern und Keramikkugeln lassen sich die<br />
Drehzahlwerte nochmals steigern. Zudem kann eine Beschleunigung<br />
der Spindel bis 30 m/s² erzielt werden. Kammerer bietet<br />
die Kugelgewindetriebe mit gekühlter Mutter in Baugrößen von<br />
16 bis 1 620 mm Durchmesser an.<br />
www.kammerer-gewinde.com<br />
www.mayr.com<br />
SELEKTIVE ANTRIEBSSTEUERUNG OHNE<br />
LEISTUNGSVERLUST<br />
Motor-Select-Switch – unter dieser Bezeichnung hat Wittenstein<br />
ein Modul auf den Markt gebracht, über das sich mehrere<br />
Motoren selektiv mit nur einem Antriebsverstärker steuern<br />
lassen. Vorteil ist, dass nur tatsächlich benötigte Antriebe aktiv<br />
geschaltet werden müssen, sodass weniger Verstärker erforderlich<br />
sind und der Energieverbrauch gesenkt werden kann.<br />
Motorphasen<br />
und Geber<br />
lassen sich<br />
ohne Funktions-<br />
und<br />
Leistungseinbußen<br />
mit dem<br />
gewünschten<br />
Motor verbiden.<br />
Die Auswahl<br />
erfolgt über<br />
einen Digitaleingang,<br />
der von dem<br />
Antriebsverstärker oder wahlweise von einer SPS geschaltet<br />
werden kann. Aktuell nicht angesprochene Motoren sind drehmomentfrei.<br />
Der Motor-Select-Switch eignet sich für Servo-Antriebssysteme,<br />
die in stationären Materialflussumgebungen, autonomen<br />
Flurförderzeugen, Verpackungs- und Abfüllanlagen sowie<br />
Etikettier-Systemen oder Werkzeugmaschinen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
www.wittenstein.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 25
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
SIZING-TOOL FÜR DIE<br />
SCHWINGUNGSDÄMPFUNG<br />
ACE bietet Anwendern<br />
ab sofort die Möglichkeit,<br />
über die Unternehmenswebsite<br />
rund um<br />
die Uhr die passende<br />
Auswahl für die<br />
Lagerung von Maschinen<br />
vornehmen zu<br />
können. Mehr als 2/3<br />
aller typischen<br />
Auslegungsfälle sollen<br />
sich in kürzester Zeit<br />
selbstständig berechnen lassen. Nach Eingabe weniger Eckdaten<br />
berechnet das Programm direkt den Massenschwerpunkt der<br />
Maschine und somit die individuelle Belastung der Auflagepunkte,<br />
wobei alternative Produkte für die Schwingungsdämpfung<br />
angeboten werden. Die generierte Bestlösung wird grafisch unter<br />
der Maschine platziert angezeigt. Als Schnittstelle zur Ermittlung<br />
der Erreger- oder Störfrequenz kann die von ACE entwickelte<br />
kostenlose App VibroChecker ebenso mit dem neuen Programm<br />
genutzt werden wie ein Filter, ob abreißsichere oder Standardprodukte<br />
berechnet werden sollen. Die für den spezifischen Fall<br />
ermittelten Produkte können direkt über den ACE-Online-Shop<br />
geordert werden.<br />
www.ace-ace.de<br />
OFFLINE-KONFIGURATOR FÜR VERSCHLEISSF<br />
FESTE TRIBO-POLYMERE<br />
Egal ob Serienfertigung<br />
im<br />
Spritzguss,<br />
Kleinserie oder<br />
Prototyp aus<br />
dem 3D-Druck<br />
oder dem<br />
Halbzeug: Wenn<br />
es um verschleißfeste<br />
Tribo-Polymere<br />
geht, hat<br />
der Anwender bei Igus die Qual der Wahl. Um den richtigen<br />
Iglidur-Werkstoff für den entsprechenden Einsatz zu finden, hat<br />
der Kunststoffspezialist jetzt einen neuen kompakten Offline-<br />
Konfigurator für seine 39 Iglidur-Standard-Werkstoffe entwickelt.<br />
Mit Schablonen kann der Kunde so den passenden Werkstoff<br />
ermitteln. Das Offline-Konzept präsentiert Igus bereits seit 2013<br />
weltweit als Dry-Tech-Musterbox. In der neuen kompakteren<br />
Variante können Anwender jetzt direkt nachvollziehen, welche<br />
Werkstoffe auch zur freien Gestaltung als Halbzeug zur Verfügung<br />
stehen. Außerdem stellt Igus seinen 3D-Druckservice und<br />
sein 3D-Druckmaterial für die Fertigung von Prototypen und<br />
Kleinserien vor. Alternativ hilft das Iglidur-Online-Expertensystem<br />
bei der Auswahl und Berechnung der Lebensdauer.<br />
www.igus.de<br />
DÜNNWANDIGER UND DABEI STABILER SCHUTZ<br />
www.poeppelmann.com<br />
Mit thermogeformten Schutzelementen erweitert Pöppelmann Kapsto sein Programm<br />
um 172 Schutzelemente. Die Thermoform-Technologie ermöglicht sehr dünnwandige<br />
Ausführungen der Artikel und eignet sich besonders für Produkte mit mittleren bis<br />
großen Durchmessern ab ca. 50 mm. Ein platzsparendes, gut stapelbares Design der<br />
Schutzelemente verringert Lager- und Transportkosten. Das Programm startet mit<br />
zwei Designvarianten, die jeweils in den Materialien PS (signalgelb) und PET (transparent)<br />
erhältlich sind: dem ECO-Universalschutz GPN 400 und GPN 401 sowie dem<br />
ECO-Griffstopfen mit seitlicher Grifflasche GPN 480 und GPN 481. Auch kundenspezifische<br />
Lösungen lassen sich realisieren. Dazu kommen thermogeformte Trays, die<br />
effiziente Verpackungskonzepte als Komplettlösungen ermöglichen: Die individuell<br />
gefertigten Transportverpackungen schützen kundenspezifische Bauteile und bieten<br />
empfindlichen Produkten durch eine feste Positionierung noch besseren Schutz.
escha.net<br />
TEILBARE EMV-KABELVERSCHRAUBUNG<br />
MIT DOPPELFUNKTION<br />
Mit der EMV-KVT-DS<br />
präsentiert Icotek erstmals<br />
eine mit zwei Kabeltüllen<br />
bestückte teilbare<br />
EMV-Kabelverschraubung.<br />
Das bekannte teilbare<br />
System des Herstellers<br />
ermöglicht die Einführung<br />
von Leitungen mit<br />
Steckern, sodass Leitungen<br />
ohne Ab- und Anlöten der Stecker direkt eingeführt werden können.<br />
Damit bleibt die Herstellergarantie konfektionierter Kabel erhalten.<br />
Die Besonderheit der EMV-KVT-DS ist die Ausführung mit zwei Tüllen<br />
in einer Kabelverschraubung. Über die erste Tülle ist eine Abdichtung<br />
nach IP54 sichergestellt, die zweite dient der Ableitung von EMV-Störungen.<br />
Die Kabelverschraubung ist mit dem metrischen Gewinde<br />
M32x1.5 ausgestattet. Die Gewindelänge beträgt 14 mm.<br />
www.icotek.com<br />
ENERGIEFÜHRUNG SCHNELL GEREGELT<br />
Die Energieführungsketten der Serien<br />
Easytrax, Quicktrax und Uniflex<br />
Advanced von Tsubaki Kabelschlepp<br />
sind jeweils so konzipiert, dass sie<br />
sich schnell öffnen lassen. So fallen<br />
Leitungsbelegung und -austausch<br />
besonders leicht, der Anwender spart<br />
Zeit und Geld. Messungen belegen:<br />
Mit dem für die Energieführungskette<br />
erhältlichen Öffnungswerkzeug<br />
können Anwender bei der Uniflex<br />
Advanced 1455 einen Meter Energieführung<br />
in nur drei Sekunden öffnen. Die Quicktrax-Serie zeichnet<br />
sich durch Verschlussbügel mit flexiblem Filmscharnier aus, die<br />
ein einfaches Handling der Leitungsbelegung ermöglichen. Die<br />
Serie Easytrax hingegen verfügt über flexible Lamellenbügel, in<br />
die sich die Leitungen einfach eindrücken lassen.<br />
www.kabelschlepp.de<br />
Kunststoffüberwürfe<br />
Die kostengünstige Alternative<br />
zu Edelstahl<br />
SCHLANKE VERBIN<strong>DER</strong> FÜR ENGE<br />
PLATZVERHÄLTNISSE<br />
Platz war in Fabriken immer schon knapp und mit der fortschreitenden<br />
Elektrifizierung und Digitalisierung geht es in Maschinen,<br />
Robotern oder Schaltschränken noch enger zu. Das wirkt sich<br />
auch auf die Verbindungslösungen aus: Leitungen müssen dünner<br />
werden, Steckverbinder schlanker, Peripheriegeräte kompakter.<br />
Lapp hat diesen Trend schon lange im Blick und besonders platzsparende<br />
Produkte im Portfolio. Beispielsweise das Epic-H-A-3-Rechtecksteckergehäuse,<br />
das kompakt und einfach zu montieren ist, oder<br />
das Gehäuse Epic-Ultra-H-A-3, das rundherum EMV-geschützt ist.<br />
Speziell für raue Umgebungen entwickelt und stetig weiter<br />
verbessert, wurde die Anschluss- und Steuerleitung Ölflex-Classic-<br />
128-H BK-0,6/1kV, die über sehr gute Brandschutzeigenschaften<br />
verfügt. Mit den kompakten Epic-Data-DIN-Adaptern zum Clippen<br />
in die DIN-Hutschiene, sparen Anwender Platz im Schaltschrank.<br />
temperatur- und medienbeständig für<br />
die Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />
Anzug per Hand oder Nm-Schlüssel<br />
in Anlehnung an EHEDG-Richtlinien<br />
ECOLAB getestet<br />
IP65 | IP67 | IP68 | IP69<br />
www.lappkabel.de
SPECIAL<br />
SPECIAL<br />
HYGIENIC DESIGN
HYGIENIC DESIGN<br />
Das Heinrich Kipp Werk bietet unter dem Namen Novo nox<br />
Hygienic seit 2018 ein umfassendes Sortiment im Edelstahlbereich,<br />
das laufend erweitert wird. Die Produktlinie<br />
umfasst Maschinenbauteile aus hochwertigem und<br />
korrosionsbeständigem Edelstahl, spezielle Norm- und Bedienteile<br />
sowie Lösungen für sensible Fertigungsbereiche. Sie sind<br />
zum Beispiel für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie prädestiniert.<br />
„Als Mitglied der EHEDG (European Hygienic Engineering<br />
and Design Group) trägt Kipp dazu bei, die Hygienestandards in<br />
der Lebensmittelherstellung hinsichtlich Technik und Design zu<br />
verbessern“, sagt Andreas Völkle, Produktmanager bei Kipp. „Deshalb<br />
zählt bei den Produkten neben ihrer hohen Qualität und<br />
Langlebigkeit vor allem die einfache Reinigbarkeit.“ Die Oberflächen<br />
verhindern ein Anhaften von Schmutz, Reinigungsmitteln<br />
oder Produktresten, wodurch Kontaminationen ausgeschlossen<br />
werden.<br />
HYGIENE<br />
IM GRIFF<br />
Ein Spezialist für Spanntechnik, Normelemente<br />
und Bedienteile setzt einen<br />
Schwerpunkt im Bereich Hygienic Design.<br />
So hat er nicht nur einzelne Edelstahlprodukte<br />
im Portfolio, die speziell für den<br />
Einsatz in hygienesensiblen Bereichen<br />
entwickelt wurden, sondern eine ganze<br />
Produktlinie, die ständig erweitert wird.<br />
Autor: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Andreas Roth,<br />
HEINRICH KIPP WERK KG, Sulz am Neckar<br />
DREHRIEGEL UND KLEMMHEBEL<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist der neue Drehriegel mit T-Griff. Die<br />
polierte Edelstahloberfläche, passende Übergangsradien und die<br />
zentrisch umlaufende Silikondichtung sorgen dafür, dass Wasser,<br />
Reinigungsmittel und andere Flüssigkeiten vollständig ablaufen<br />
können. Das Produkt ist nach DIN EN 1672-2:2009 (Maschinenverordnung)<br />
sowie GS-NV 2:2013/06 (Prüfgrundsätze für Nahrungsmittelmaschinen)<br />
geprüft.<br />
Im umfassenden Sortiment von Novonox Hygienic finden sich<br />
darüber hinaus echte Klassiker in einer neuen Ausführung:<br />
Klemmhebel in einer totraumfreien Version, die vollständig<br />
geschlossen und abgedichtet sind und dadurch den Anforderungen<br />
von Hygienic Design (HD) entsprechen. Sie können ohne Demontage<br />
mittels der Verfahren CIP (Cleaning in Place), WIP (Washing<br />
in Place) oder SIP (Sterilization in Place) gereinigt werden,<br />
was nicht nur komfortabel ist, sondern durch die Reduzierung<br />
von Standzeiten auch Kosten einspart. Die Klemmhebel bestehen<br />
aus Edelstahl und verfügen über eine hochglanzpolierte Oberfläche,<br />
an der keine Ablagerungen haften bleiben. Die Dichtung<br />
zwischen Griffteil und Schraubeinsatz besteht aus einem Elastomer,<br />
das für den Lebensmittelbereich zugelassen ist.<br />
SICHER UND SAUBER VERSCHRAUBT<br />
Auch die Edelstahl-Kugelkopfschrauben in der Linie Novonox<br />
Hygienic minimieren das Risiko von Kontaminationen mit Keimen.<br />
Polierte Oberflächen mit einer Rautiefe von Ra < 0,8 μm reduzieren<br />
Schmutzanhaftungen. Dank der niedrigen Köpfe sind Reinigungsarbeiten<br />
leicht und effizient umsetzbar. Eingesetzt werden<br />
die Kugelkopfschrauben vor allem als Verbindungselemente, z. B.<br />
zum Befestigen von Blechen oder Abdeckungen. Die große Kopfauflage<br />
und ein Freistich am Gewindeschaft sorgen für eine<br />
spannungsfreie und gleichmäßige Kraftverteilung.<br />
Hygienic Design bedeutet, dass auch in nicht sichtbaren<br />
Bereichen spezifische Lösungen zum Einsatz kommen müssen:<br />
Die Maschinenrichtlinie MRL und die EU-Norm 2006/42/EG<br />
geben vor, dass Befestigungsteile an Maschinen und deren Komponenten<br />
unverlierbar sein müssen. Aus diesem Grund sind in<br />
hygienesensiblen Bereichen Dünnschaftschrauben beliebt, da<br />
sie das Ablösen komplexer Schraubverbindungen verhindern.<br />
Das Heinrich Kipp Werk hat für diesen Anwendungsbereich<br />
Sechskantschrauben mit Dünnschaft und Sicherungsscheibe<br />
aus Edelstahl im Hygienic Design entwickelt. Sie zeichnen sich<br />
durch halbkugelige Schraubköpfe und polierte Oberflächen mit<br />
einer Rautiefe von Ra < 0,8 μm aus und verhindern das Anhaften<br />
von Schmutz sowie Reinigungslösungen zuverlässig.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/2019 29
HYGIENIC DESIGN<br />
01<br />
02<br />
SAUBERE<br />
KOOPERATION<br />
Bei Hygiene gilt es, wie in vielen<br />
anderen Bereichen auch, in Systemen<br />
zu denken. Es hilft nichts, wenn<br />
meine Edelstahl-Schraube im Sinne<br />
des Hygienic Design gestaltet ist, sich<br />
in Verbindung mit der Dichtung aber<br />
dann Undichtigkeiten und Toträume<br />
ergeben. Häufig kommt es gerade<br />
auf die Schnittstellen an, da sie<br />
besondere Herausforderungen in sich<br />
bergen. Daher ist eine offene und<br />
intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
verschiedenen Komponenten-<br />
Herstellern gefragt, eben eine<br />
saubere Kooperation. Das Schraubund<br />
Dichtsystem Hygienic Usit ist<br />
hierfür ein gelungenes Beispiel.<br />
MARTINA KLEIN,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
DICHTUNGS- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
AUS EINEM GUSS<br />
Eine Besonderheit bei Novonox Hygienic stellt die spezielle Dichtungs- und<br />
Verbindungstechnik dar, die in Kooperation mit Freudenberg Sealing<br />
Technologies entstand. „Ausgangspunkt war die neuartige hygienische Usit-<br />
Dichtung von Freudenberg“, erläutert Andreas Völkle. „Hierzu wurde die passende<br />
Novonox-Hygienic-Schraube und Hutmutter nach EHEDG-Richtlinien<br />
entwickelt“. Die Kombination dieser Produkte ergibt ein Schraub- und Dichtsystem,<br />
das alle Anforderungen hygienesensibler Bereiche bedient. Schraube,<br />
Hutmutter und Usit-Dichtscheibe sind optimal aufeinander abgestimmt und<br />
bilden eine Systemeinheit. Polierte Flächen, Radien und Formübergänge<br />
sind totraumfrei und gewährleisten eine leichte Reinigung. Die Edelstahlkomponenten<br />
(1.4404) sichern laut Hersteller höchste Hygieneansprüche<br />
und entsprechen vollumfänglich den Anforderungen gemäß EHEDG.<br />
Die Dichtscheibe mit metallischem Scheibenkern und anvulkanisiertem<br />
Dichtwulst ist das Herzstück des Hygienic-Usit-Schraub- und Dichtsystems.<br />
Eine besondere Kontur des Dichtwulstes und die polierte Bundauflage der<br />
Schraube dichten die Schraubstelle formschlüssig ab. Selbst bei mehrmaligem<br />
Anziehen und wieder Lösen bleiben die Dichteigenschaften konstant, denn<br />
DIE SPEZIELLE DICHTUNGS- UND<br />
VERBINDUNGSTECHNIK ENTSTAND<br />
IN KOOPERATION MIT FREUDENBERG<br />
SEALING TECHNOLOGIES<br />
mit dem Betätigen der Schraube wird der Einschraubweg über die metallische<br />
Scheibe mechanisch begrenzt. Eine Überbeanspruchung der Dichtung<br />
ist somit ausgeschlossen. Gemeinsam mit den polierten Oberflächen<br />
und der zentrierten Aufnahme am Schraubenschaft sind Lage und Verformung<br />
der Dichtung nahezu 100 % reproduzierbar. Inzwischen bietet Kipp<br />
auch Zubehör für die spezielle Dichtungstechnik an – die Hygienic-Usit-<br />
Produktpalette umfasst unter anderem verschiedene Pilzknöpfe, Klemmhebel<br />
und Bügelgriffe, welche mit der Hygienic-Usit-Dichtscheibe kombiniert<br />
werden können (siehe Infokasten rechts).<br />
SPECIAL<br />
01 Mit der Produktlinie Novonox Hygienic hat<br />
das Heinrich Kipp Werk Edelstahl-Bedienteile für<br />
hygienesensible Bereiche im Sortiment<br />
02 Der neue Edelstahl-Drehriegel mit T-Griff ist<br />
so konzipiert, dass Wasser, Reinigungsmittel und<br />
andere Flüssigkeiten vollständig ablaufen können<br />
SPEZIALWERKZEUGE RUNDEN SORTIMENT AB<br />
Der Hersteller hat das Konzept zu Ende gedacht: So runden Spezialwerkzeuge<br />
in der Produktlinie Novonox Hygienic das Sortiment ab. Der Hintergrund:<br />
Handelsübliches Werkzeug verursacht beim Anziehen und Lösen von<br />
Schrauben oder Muttern Beschädigungen an polierten Oberflächen. Dies ist<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
problematisch, da sich Reinigungsmittel, Produktreste oder Fremdstoffe<br />
bzw. Keime und Bakterien auf den beschädigten Oberflächen<br />
absetzen und vermehren können. Die Lösung: Spezielle<br />
Schonaufsätze für Ring- und Maulschlüssel sowie Schoneinsätze<br />
für Stecknüsse der Produktlinie Novonox Hygienic. Sie verhindern<br />
den direkten Kontakt zwischen der Edelstahl verschraubung und<br />
dem harten Werkzeugstahl. So bleibt auch nach der Montage von<br />
Bedien- und Normteilen alles hygienisch.<br />
Hygienegerecht<br />
antreiben<br />
Bilder: HEINRICH KIPP WERK KG<br />
www.kipp.com<br />
03 Die Dichtscheibe mit<br />
metallischem Scheibenkern<br />
und anvulkanisiertem<br />
Dichtwulst ist das Herzstück<br />
des Hygienic-Usit-Schraubund<br />
Dichtsystems<br />
04 Bei Kipp-Produkten mit<br />
der Bezeichnung Hygienic Usit<br />
handelt es sich um Edelstahlkomponenten,<br />
die mit der Hygienic-<br />
Usit-Dichtscheibe von Freudenberg Sealing<br />
Technologies kombiniert werden können<br />
HYGIENIC DESIGN UND HYGIENIC USIT<br />
Bei Kipp sind die Produkte für hygienesensible Bereiche<br />
mit Hygienic Design (HD) und Hygienic Usit (HU) gekennzeichnet.<br />
Der Begriff Hygienic Design steht in erster Linie<br />
für spezielle Gestaltungsvorschriften von Bauteilen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel glatte Oberflächen, damit<br />
sich Keime, Produktreste sowie Verschmutzungen leicht<br />
entfernen lassen. Gemäß dieser Kennzeichnung einzuhaltende<br />
Parameter sind im GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz)<br />
entsprechend der europäischen<br />
Maschinenricht linie (2006/42/EG) geregelt. Bei Produkten<br />
für Hygienic Usit handelt es sich hingegen um markengeschützte,<br />
patentierte Edelstahl komponenten (A4).<br />
Die mit dieser Bezeichnung gekennzeichneten Edelstahlkomponenten<br />
können mit der Hygienic-Usit-Dichtscheibe<br />
von Freudenberg Sealing Technologies kombiniert<br />
werden.<br />
Unsere Hygienic Design Lösungen<br />
•<br />
Schnelle, effiziente und sichere Reinigung<br />
•<br />
Direkte Prozesseinbindung: CIP- / SIP-fähig<br />
•<br />
Schutzklasse IP69X (max. 30 bar)<br />
•<br />
Totraumfreie Gehäusekonstruktion<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.wittenstein.de⁄hygiene-design<br />
WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />
www.wittenstein-alpha.de
HYGIENIC DESIGN<br />
NACH HÖCHSTEN<br />
STANDARDS<br />
Was hygienegerechte Ausführung für komplexe<br />
mechanische Bauteile bedeutet, zeigt ein<br />
spezielles Planetengetriebe. Es erfüllt seit seiner<br />
Markteinführung 2014 die international<br />
strengsten Hygienic-Design-Standards gemäß<br />
3-A RPSCQC – laut Hersteller als einziges seiner<br />
Art. Jetzt hat das US-amerikanische Prüfinstitut<br />
die Zertifizierung turnusgemäß erneuert.<br />
Dass industriell erzeugte Lebensmittel, Pharmazeutika oder<br />
Kosmetikprodukte höchsten Qualitätsansprüchen entsprechen<br />
müssen, liegt auf der Hand. Aus guten Gründen<br />
definieren deshalb internationale Organisationen wie die<br />
U.S. Food & Drug Administration (FDA) verbindliche Standards, die<br />
nicht nur die Produkte selbst erfüllen müssen, sondern auch die<br />
verfahrenstechnischen Anlagen, auf denen sie hergestellt werden.<br />
Dabei geht es vor allem darum, dass sämtliche Anlagenteile, die<br />
direkt mit dem Produkt in Berührung kommen, rückstandsfrei<br />
gereinigt werden können.<br />
Tatsächlich sind jedoch nicht immer hygienegerechte Lösungen<br />
verfügbar, gerade bei mechanisch komplexen Komponenten. Besonders<br />
anspruchsvoll sind in diesem Zusammenhang Getriebe, da<br />
sie zwingend bewegliche Teile und Schmierstoffe mit sich bringen.<br />
Die Flanschflächen des Getriebes sind durch einen speziellen<br />
O-Ring so abgedichtet, dass keine Bakterien durch Kapillarwirkung<br />
in die Spalte gezogen werden können. Als Dichtungsmaterial stehen<br />
zwei lebensmittelkonforme Kunststoffe mit hoher Heißwasser- und<br />
Dampfbeständigkeit zur Auswahl: EPDM sowie optional FFKM für<br />
eine noch höhere chemische Beständigkeit. Die totraumfrei ausgeführte<br />
Radialwellen-Dichtung entspricht dabei der Schutzklasse<br />
IP69K. Das bedeutet, dass sie auch für den Einsatz in der CIP (Clean<br />
in Place)-Reinigung geeignet ist.<br />
WIE<strong>DER</strong>HOLTE ZERTIFIZIERUNG<br />
Zur Markteinführung im Jahr 2014 durchlief das HLAE die strenge<br />
Auditierung durch das US-amerikanische Prüfinstitut 3-A Sanitary<br />
Standards, Inc. (3-A SSI) und wurde laut Neugart als weltweit erstes<br />
Planetengetriebe gemäß 3-A RPSCQC (Replacement Parts and<br />
System Component Qualification Certificate) zertifiziert. Nach fünf<br />
Jahren wurde die Zertifizierung nun turnusmäßig erneuert und das<br />
HLAE ist nach Herstellerangaben weltweit immer noch das einzige<br />
Planetengetriebe, das mit dieser Zertifizierung ausgezeichnet ist.<br />
Die Prüfung durch 3-A SSI ist freiwillig, gilt aber als höchster<br />
Standard am Markt. Damit sind in der Regel alle anderen internationalen<br />
Richtlinien und Vorgaben abgedeckt. So sind die Dichtungen<br />
des HLAE auch nach FDA zertifiziert und somit für den<br />
Einsatz im Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Die Schmierung<br />
ist durch die US-amerikanische National Sanitation Foundation<br />
(NSF) als H1 anerkannt und damit ebenfalls als lebensmitteltauglich<br />
freigegeben.<br />
SPECIAL<br />
HYGIENEGERECHTER AUFBAU<br />
Mit dem Planetengetriebe HLAE hat Neugart eine hygienegerechte<br />
Lösung speziell für den Einsatz in der Prozessindustrie entwickelt:<br />
Es zeichnet sich durch eine runde Bauform mit glatten Oberflächen<br />
aus, die Schmutzanlagerungen und Mikroorganismen keinerlei<br />
Möglichkeiten zur Anhaftung bietet. Als Material kommt elektropolierter<br />
Edelstahl 1.4404 mit einer sehr hohen Oberflächengüte von<br />
Ra < 0,08 µm zum Einsatz. Damit übertrifft das Getriebe die gängigen<br />
Hygienestandards noch und erlaubt so eine schnelle aseptische<br />
Reinigung – sogar unter Hochdruck. Außerdem wurde auf die Radialschraube<br />
verzichtet, mit der üblicherweise die Klemmnabe auf<br />
der Motorwelle fixiert wird. Somit liegt auch keine horizontale<br />
Fläche vor, an der sich Flüssigkeitsreste sammeln können.<br />
FLEXIBILITÄT BEI <strong>DER</strong> MONTAGE<br />
Das HLAE ist in drei Baugrößen für Übersetzungen i = 3 bis i = 100<br />
sowie für Nenn-Drehmomente von 15 bis 170 Nm verfügbar. Dabei<br />
ermöglicht es eine hohe Flexibilität: Es lässt sich in jeder beliebigen<br />
Einbaulage an B5- und B14-Motoren anbauen. Die Abtriebswelle<br />
kann wahlweise mit Passfeder oder glatt ausgeführt sein. Ein frei<br />
positionierbares Abdichtungskit bietet höchsten hygienischen<br />
Schutz für verschiedene Wandstärken. Es erlaubt damit die maximale<br />
Flexibilität bei der Anbindung des Getriebes an die Maschine.<br />
Bilder: Neugart GmbH<br />
www.neugart.de<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
EDELSTAHL-SERVOMOTOR OHNE ECKEN UND KANTEN<br />
Für Prozesse mit hohen Hygieneanforderungen hat<br />
Baumüller die Edelstahl-Servomotoren der Baureihe<br />
HYG1 an. Die Motoren mit Schutzklasse IP69K bieten<br />
beste hygienische Eigenschaften bei hoher Leistungsdichte<br />
und einem gleichzeitigen Verzicht auf platzraubende<br />
Schutzeinhausungen. Der kompakte Servomotor<br />
hat ein rundes Gehäuse aus Edelstahl und kommt<br />
mit der Einkabellösung sowie Hiperface-DSL-Geber<br />
ohne weitere Steckanschlüsse und damit sehr<br />
geringem Verdrahtungsaufwand aus. Ecken und<br />
Kanten wurden konsequent vermieden, um höchste Anforderungen an die Hygiene und<br />
Robustheit auch in aggressiven Umgebungen erfüllen zu können. Das gewellte Design<br />
des Servomotors maximiert die Oberfläche und damit die Eigenkühlung des Motors.<br />
So ist die Leistungsdichte bei geringem Bauraum besonders groß. Verfügbar ist der<br />
Motor aktuell in der Baugröße 36 und in drei verschiedenen Baulängen mit einer<br />
Leistung bis 1 160 W und einer Drehzahl von 1 000 bis 4 000 min -1 .<br />
www.baumueller.de<br />
HYGIENEVORREIBER OPTIMIERT<br />
Die Hygieneanforderungen in sensiblen Feldern<br />
der Lebensmittelbranche und Medizin sind in den<br />
vergangenen Jahren stetig gestiegen – und damit<br />
auch der Bedarf an Verschlusstechnik, die diese<br />
Anforderungen erfüllt. So hat EMKA seinen Hygienevorreiber<br />
nach den Konstruktionsvorgaben der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
und der European Hygienic Engineering and Design<br />
Group (EHEDG) optimiert. Entsprechende Zertifizierungen<br />
hat das Unternehmen bereits erhalten. Unter<br />
anderem hat EMKA die bisherigen, geschäumten Dichtungen durch neue, lebensmitteltauglichere<br />
Flachdichtungen ersetzt. Darüber hinaus haben die Designer die Betätigung<br />
weiter abgerundet, um eine praxisgerechtere Reinigung zu ermöglichen.<br />
www.emka.com<br />
SICHERHEITS- UND WELLENKUPPLUNGEN AUS EDELSTAHL<br />
Der Kupplungsbauer Enemac, seit mehr<br />
als 30 Jahren Anbieter von rostfreien<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen,<br />
orientiert sich stets an den strengen<br />
Hygienevorschriften der Lebensmittelproduktion<br />
sowie der Medizin- und<br />
Pharmatechnik. Hierdurch ist ein breit<br />
gefächertes Angebot an rostfreien<br />
Kupplungsvarianten entstanden.<br />
Komplett aus Edelstahl gefertigt und<br />
dadurch für Reinräume geeignet sind die Sicherheitskupplung Typ ECR, die Wellenkupplungen<br />
EWC und EWR sowie die Distanzkupplung EWLC. Des Weiteren bietet Enemac<br />
Sicherheitskupplungen der Typen ECI, ECE und ECG, ebenfalls mit Edelstahlgehäuse,<br />
jedoch mit beschichteter, rostfreier Tellerfeder an. Auch gekapselte Sondervarianten<br />
sind auf Anfrage erhältlich. Dabei ist die EWR, die Wellenkupplung in Halbschalen-<br />
Variante neu im Programm des Kupplungsspezialisten. Die Metallbalgkupplung im<br />
Hygienic Design ist für Nennmomente von 10 bis 1 200 Nm erhältlich. Sie ist sehr gut für<br />
den Einsatz in schwer zugänglichen Anlagen mit engen Platzverhältnissen geeignet. Bei<br />
der EWR können die beiden unteren Nabenhälften demontiert werden und die Kupplung<br />
kann radial auf die Wellenenden aufgesetzt werden. Anschließend lassen sich die losen<br />
Nabenhälften auf der gegenüberliegenden Seite der Welle ansetzen und mit Edelstahl-<br />
Klemmschrauben verbinden. Die Demontage ist ebenfalls mit geringem Aufwand<br />
möglich und erfordert keine weiteren Hilfsmittel.<br />
www.enemac.de<br />
Hygienic<br />
Design.<br />
Normelemente speziell für den<br />
Einsatz in hygienisch sensiblen<br />
Bereichen.<br />
Überzeugen Sie sich:<br />
Mehr Informationen zu<br />
Hygienic Design im Internet.<br />
Einfach QR-Code scannen.<br />
Hannover Messe<br />
20. - 24. April <strong>2020</strong><br />
Halle 6, Stand E40<br />
www.ganternorm.com
SPECIAL<br />
HYGIENIC DESIGN<br />
SAUBER UND BUNT<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
HYGIENIC DESIGN<br />
Die besondere Herausforderung der<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie liegt in<br />
der Vielseitigkeit ihrer Prozesse. Über den<br />
Erfolg entscheidet die Durchgängigkeit,<br />
mit der produziert werden kann – ob beim<br />
Mischen, Abfüllen, Verdampfen oder CIPund<br />
SIP-Reinigen. Deshalb stehen auch bei<br />
der Auswahl der Messtechnik-Komponenten<br />
Langlebigkeit und Zuverlässigkeit im Fokus.<br />
Ein Messtechnik-Spezialist stellt jetzt neue<br />
kompakte und einfache Geräteserien an<br />
Drucksensoren und Grenzschaltern vor,<br />
die Farbe ins Spiel bringen.<br />
Die Produktion von Lebensmitteln ist Vertrauenssache,<br />
und Hygiene steht in den Herstellungsverfahren<br />
an erster Stelle. Über den Erfolg entscheiden<br />
sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz,<br />
mit der einwandfrei produziert werden kann – ob beim<br />
Abfüllen, Eindampfen oder CIP-Reinigen. Die pharmazeutische<br />
Industrie arbeitet in einem Umfeld mit strengen<br />
Anforderungen an Sicherheit, Sterilität und Präzision. In<br />
beiden Bereichen sind auch die Messtechnik-Komponenten<br />
besonders gefordert. Füllstand- und Drucksensoren<br />
von Vega sind betriebssicher, einfach zu reinigen, robust,<br />
vielseitig und dabei einfach in der Handhabung: So geben<br />
sie selbst unter extremen Bedingungen oder bei strenger<br />
Reglementierung die wichtigen Impulse zu mehr Anlagensicherheit<br />
und -effizienz. Vega-Sensoren überzeugen in Anwendungen,<br />
die eine hygienisch einwandfreie Umgebung<br />
verlangen: Sie minimieren Wartung und Stillstand bei entscheidend<br />
mehr Sicherheit und Effizienz. Hochwertige Materialien<br />
widerstehen den aggressiven Reinigungsmitteln: Im spaltund<br />
totraumfreien Hygiene Design bleiben sie selbst bei Dampfstrahlreinigung<br />
langzeitstabil.<br />
EINHEITLICHE HYGIENEADAPTER<br />
Ein gemeinsames Adaptersystem, das EG 1935/2004-,<br />
FDA-, EHEDG-, 3-A-konform ist, kann für Füllstandsensoren<br />
ebenso genutzt werden, wie auch für Drucksensoren und<br />
Grenzschalter. Ob metallisch dichtend oder mit O-Ring-<br />
Dichtung: Die Sensoren passen für alle handelsüblichen<br />
hygienischen Anschlüsse. Die Vorteile sind:<br />
n flexible und einfache Integration<br />
n schneller Austausch<br />
n reduzierte Stillstandzeiten<br />
n weniger Varianten an Lager<br />
AUF STANDARDAPPLIKATIONEN ZUGESCHNITTEN<br />
Mit neuen kompakten Geräteserien an Drucksensoren und Grenzschaltern<br />
komplettiert Vega jetzt sein Messtechnikportfolio für hygienesensible<br />
Prozesse. Die Produktfamilien Vegabar und Vegapoint<br />
beweisen, dass Automatisierung besonders einfach und<br />
gleichzeitig hocheffizient sein kann, ohne dabei Kompromisse in<br />
punkto Sicherheit, Hygiene oder Genauigkeit einzugehen. Die neuen<br />
Messgeräte sind passend zugeschnitten auf Standardapplikationen,<br />
DIE NEUEN DRUCKSENSOREN<br />
UND GRENZSCHALTER KOMBI-<br />
NIEREN SICHERHEIT, FLEXIBILITÄT<br />
UND REPRODUZIERBARKEIT<br />
bei denen Anwender jedoch keine Kompromisse in punkto Qualität<br />
eingehen wollen. Ihr einheitliches Hygieneadaptersystem (siehe<br />
Infokasten) sorgt für Flexibilität und erlaubt es, Aufwand und<br />
Lagerhaltung auf einem sinnvollen Niveau zu halten. Die Prozessanschlüsse<br />
lassen sich nach Bedarf auswählen und den Anforderungen<br />
vor Ort anpassen.<br />
BEREIT FÜR DIE REINIGUNG<br />
Alle Oberflächen der Sensoren, die mit dem Produkt in Berührung<br />
kommen, werden aus Edelstahl gefertigt und besitzen optimale<br />
Rauigkeitswerte. Durch die Bank sind alle Materialien nach FDA<br />
und EG 1935/2004 zugelassen und geprüft. Bestätigt ist dies durch<br />
unabhängige Labore und Institute. Zertifiziert ist die Konstruktion<br />
der Geräte nach der europäischen EHEDG-Richtlinie und den<br />
nordamerikanischen 3-A Sanitary Standards Inc.<br />
Vega-Sensoren stellen sicher, dass in jedem Prozessschritt alle<br />
benötigten Medien mit ausreichend Reserve zur Verfügung stehen<br />
und halten den komplexen CIP- und SIP-Prozessen dabei zuverlässig<br />
Stand.<br />
SCHALTZUSTAND AUF EINEN BLICK ERKENNBAR<br />
Alle Schaltzustände sind visuell dank der Rundum-Schaltzustandsanzeige<br />
aus jeder Richtung erfassbar. Die Farbe des Leuchtrings<br />
bleibt selbst bei Tageslicht gut erkennbar, auch weil sie aus<br />
über 256 Farben frei wählbar ist. Damit wird für den Anlagenbetreiber<br />
auf den ersten Blick erkennbar, ob der Messvorgang<br />
läuft, ob der Sensor schaltet oder ob womöglich eine Störung im<br />
Prozess vorliegt.<br />
UNIVERSELLE KOMMUNIKATION ÜBER IO-LINK<br />
Mit an Bord der neuen Kompaktserie ist viel Sensorintelligenz: Für<br />
die universelle und gleichzeitig besonders einfache Kommunikation<br />
sorgt das Standardprotokoll IO-Link. Damit verfügen die Geräte<br />
über die standardisierte Kommunikationsplattform, die den nahtlosen<br />
Datentransfer und die einfache Integration der Anlage ermöglicht.<br />
So lassen sich die Sensoren kostengünstig installieren,<br />
parametrieren – und bei Bedarf auch schneller wieder in Betrieb<br />
nehmen. IO-Link überträgt Parameter automatisch, sollte einmal<br />
ein Gerät ausgetauscht werden.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 35
HYGIENIC DESIGN<br />
01<br />
02<br />
EINFACH<br />
GUT<br />
Warum Dinge komplizierter<br />
machen, als sie sind? Gerade in<br />
der immer komplexer werdenden<br />
Welt der industriellen Produktion<br />
sind möglichst einfache Lösungen<br />
gefragt; Produkte, die die<br />
Standard-Anforderungen erfüllen,<br />
kompakt sind, flexibel einsetzbar<br />
und sicher im Betrieb. Wenn dann<br />
noch die Integration und Kommunikation<br />
– und in diesem Fall<br />
natürlich die Hygiene – passt,<br />
was will man mehr?<br />
MARTINA KLEIN,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
01 Die neuen Drucksensoren mit Schaltfunktion<br />
Vegabar (re.) und die kapazitiven<br />
Grenzschalter Vegapoint (li.) sind perfekt<br />
zugeschnitten auf Standardapplikationen;<br />
eine Besonderheit ist die 360°-Schaltzustandsanzeige,<br />
die aus 256 Farben frei wählbar ist<br />
02 Das einheitliche und flexible Hygiene-<br />
Adaptersystem der neuen Geräteserie reduziert<br />
den Aufwand und minimiert die Lagerhaltung<br />
SPECIAL<br />
MESSWERTE DRAHTLOS ÜBERTRAGEN<br />
Die neuen Messgeräte-Serien Vegabar und Vegapoint lassen sich<br />
komfortabel mit Smartphone oder Tablet per Bluetooth auslesen<br />
und konfigurieren. Die Funktechnologie verleiht Prozessen mehr<br />
Flexibilität. Die drahtlose Kommunikation schafft bessere Zugänglichkeit.<br />
Sie erlaubt die Parametrierung, Anzeige und Diagnose aus<br />
einer Entfernung von bis zu 25 m, spart damit Zeit und vermeidet<br />
Gefahren. Gerade in Umgebungen wie Reinräumen, in denen der<br />
Zugang mit hohem Aufwand verbunden ist, werden dadurch<br />
Inbetriebnahme und Bedienung maßgeblich erleichtert.<br />
BEDARFSGERECHTE KOMBINATION<br />
Die Drucksensoren mit Schaltfunktion Vegabar gibt es in drei<br />
Bauformen: Die kompakte Serie 10 sowie die Serien 20 und 30, mit<br />
und ohne Display, einer Schaltpunkt-Visualisierung sowie einem<br />
großen Grafikdisplay. Die Geräte sind entweder mit metallischer<br />
oder mit keramischer Messzelle erhältlich.<br />
Die Vegapoint-Sensoren zur Erfassung von Grenzständen gibt es<br />
ebenfalls in drei Bauformen. Zwei davon (10 und 20) sind für Flüssigkeiten<br />
konzipiert, die einen Wasseranteil von mindestens 10 %<br />
haben, die dritte (30) kann auch für Schüttgüter eingesetzt werden.<br />
Die neuen Drucksensoren und Grenzschalter stellen für Vega<br />
einen wichtigen Meilenstein dar. Mit einfachster Prozessintegration<br />
und hygieneoptimiertem Design erhalten Anwender nicht nur das<br />
gesamte Angebot an Füllstand- und Druckmesstechnik aus einer<br />
Hand, sondern auch eine bedarfsgerechte Kombination aus Sicherheit,<br />
Flexibilität und Reproduzierbarkeit in Lebensmittel- und<br />
Pharmaprozessen.<br />
Bilder: VEGA Grieshaber KG<br />
www.vega.com<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
HYGIENIC DESIGN<br />
KUGELLAGEREINHEITEN MINIMIEREN<br />
KONTAMINATIONSRISIKEN<br />
In Lebensmittelproduktionsanlagen stellen das traditionelle<br />
Nachschmieren der Maschinen sowie die üblichen Nass- und<br />
Trockenreinigungen der darin verbauten Lager ein Risiko dar:<br />
Wie SKF in Zusammenarbeit mit den Mikrobiologie- und<br />
Hygieneexperten des schwedischen Rise-Instituts herausgefunden<br />
hat, können sich an handelsüblichen Lagern u. a. Listerien<br />
ansammeln, die dann durch Reinigungsvorgänge im ganzen<br />
Betrieb verteilt werden – durch feinste Tröpfchen in der Luft,<br />
durch die abfließenden Abwässer oder auch durch kontaminierte<br />
Schmierstoffreste.<br />
Um diese Infektionsherde einzudämmen, hat SKF einen<br />
neuartigen Hygienic-Design-Ansatz realisiert – Komponente für<br />
Komponente. So verfügt die neue Blue Range der SKF-Food-Line-<br />
Kugellagereinheiten über ein Dichtungssystem, das die Reinigungsflüssigkeiten<br />
quasi ableitet und dadurch nicht ins Lager<br />
eindringen lässt. Zur außergewöhnlichen statischen und<br />
dynamischen Dichtheit tragen auch die rückseitige Abdichtung<br />
sowie der Enddeckel bei. Im Lager-Inneren kommt ein lebensmittelverträgliches<br />
und allergenfreies Schmierfett zum Einsatz.<br />
Da die Lagereinheiten nicht nachgeschmiert werden müssen,<br />
wird ein weiteres Kontaminationsrisiko minimiert. Außerdem<br />
sorgen ihre extrem glatten Oberflächen, die abgerundeten<br />
Ecken und der ausgefüllte Gehäusefuß dafür, dass Bakterien<br />
kaum noch einen Nistplatz finden – selbst in schwer zugänglichen<br />
Anlagenbereichen.<br />
Die hygienischen Vorteile dieses SKF-Ansatzes gehen mit<br />
betrieblichen und wirtschaftlichen Vorzügen einher: Weil die<br />
Einheiten auf Lebensdauer geschmiert sind, lassen sich die<br />
sonst üblichen Maschinenstopps für Nachschmier-Vorgänge<br />
vermeiden. Auch das Ent fernen überschüssigen Lagerfetts<br />
entfällt. Hinzu kommt, dass zur Reinigung der äußerst glatten<br />
Lager-Oberflächen rund ein Drittel weniger Warmwasser<br />
benötigt wird. Auch dadurch lassen sich Kosten sparen.<br />
www.skf.com<br />
STECKVERBIN<strong>DER</strong> MIT HOHER WI<strong>DER</strong>STANDS<br />
FÄHIGKEIT UND SICHERE HANDHABUNG<br />
Wer in der Lebensmittelindustrie<br />
Rüstzeiten und Produktionsunterbrechungen<br />
verkürzen will, kann<br />
dies durch den Einsatz von Steckverbindern<br />
erreichen. Harting hat<br />
deshalb die Reihe Han F+B entwickelt.<br />
Ihr Design zielt auf hohe<br />
Widerstandsfähigkeit gegen<br />
Reinigungsmittel und auf Funktionalität<br />
in einem möglichst weiten<br />
Temperaturbereich (- 40 bis<br />
+ 125 °C). Auch die Anhaftung von<br />
Schmutz soll dadurch vermieden<br />
werden. Entsprechend wurden<br />
runde Formen sowie glatte Oberflächen<br />
und Übergänge gewählt. Die Schnittstelle für die Lebensmittelproduktion<br />
ist zudem widerstandsfähig gegen Strahlwasser<br />
(IP6K9K). Das Stecken und Ziehen ist einfach, sicher und schnell<br />
möglich. Spezielle Griffnoppen an den Gehäusebauteilen sorgen<br />
dafür, dass eine sichere Handhabung auch in feuchten Umgebungen<br />
gewährleistet ist. Kommt es zum Maschinenstillstand,<br />
müssen Anwender keine Kabelverschraubung mehr am Schaltschrank<br />
öffnen, um Feldgeräte zu entkoppeln. Das aufwändige<br />
Lösen und Neu-Einrichten von Festverdrahtungen entfällt. Die<br />
Unterbrechungszeit verkürzt sich. Zur sicheren Identifizierung<br />
sind die Steckverbinder in Blau ausgeführt. In die Gehäuse lassen<br />
sich hybride Kontakteinsätze für Daten, Signale und Leistung<br />
einsetzen. Damit lässt sich zukunftsfähiges Maschinendesign<br />
inkl. Ethernet für Verarbeitungseinheiten gestalten. Die maximale<br />
Leistung liegt bei 16 A/500 V. Über einen Adapter können<br />
Anwender Einsätze der Baugröße Han 3A integrieren: Die<br />
Bandbreite reicht von RJ45-Schnittstellen über Signaleinsätze<br />
mit max. 21 Polen bis zu Leistungskontakten für Ströme mit 40 A.<br />
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Unbenannt-1 1 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 28.01.<strong>2020</strong> 1-2/<strong>2020</strong>12:39:51<br />
37
HYGIENIC DESIGN<br />
PRÄZISER PIEKS<br />
FÜR GESUNDEN FISCH<br />
Was haben Inox-Linearmotoren mit<br />
Antiobiotikaeinsatz in der Fischzucht zu tun?<br />
Die hier vorgestellten besonders dynamischen<br />
und kompakten Edelstahl-Linearmotoren in<br />
Schutzklasse IP69K kommen in einer Anlage zum<br />
Einsatz, die bis zu 20 000 Fische in der Stunde<br />
impft und so den Einsatz von Medikamenten in<br />
Aquakulturen deutlich verringern kann.<br />
besonders anfällig. Der Schaden durch einen Befall kann für die<br />
Züchter schnell existenzbedrohend werden. So hatte die Lachsseuche<br />
Infektiöse Salm-Anämie (ISA) seit ihrem Ausbruch 2007<br />
die chilenische Lachsproduktion innerhalb von zwei Jahren von<br />
400 000 auf 250 000 t einbrechen lassen. Neben der ISA gibt es allerdings<br />
noch zahlreiche weitere Krankheiten, die die Bestände<br />
bedrohen.<br />
Viele Züchter setzen daher schon prophylaktisch und in<br />
großen Mengen Medikamente, insbesondere Antibiotika ein.<br />
Die wachsende Kritik an diesen Begleiterscheinungen hat dazu<br />
geführt, dass in Europa der Einsatz von Medikamenten beschränkt<br />
wurde.<br />
SPECIAL<br />
Fisch ist schon heute weltweit betrachtet der wichtigste Proteinlieferant<br />
für die menschliche Ernährung. Die Nachfrage<br />
danach soll sich nach Expertenmeinung innerhalb von ein<br />
oder zwei Dekaden sogar noch verdoppeln. Ohne Aquakulturen<br />
lässt sich dieser Hunger nach Fisch nicht mehr stillen. Die negativen<br />
Begleiterscheinungen der industriellen Aquakultur wie starke<br />
Belastungen durch hohe Medikamentengaben haben allerdings<br />
insbesondere die Konsumenten in Europa abgeschreckt und den<br />
Absatz vor einigen Jahren einbrechen lassen.<br />
Fische für Aquakulturen sind auf maximalen Ertrag gezüchtet<br />
und müssen in konventionellen Anlagen aus ökonomischen Gründen<br />
mit wesentlich weniger Raum auskommen als ihre Artgenossen<br />
in der Wildbahn. Sie sind damit für Krankheiten und Parasiten<br />
Autor: Franz Joachim Roßmann, Fachjournalist, Gauting<br />
GANZ OHNE ANTIBIOTIKA?<br />
Besonders Norwegen bemüht sich seit langem, die Probleme der<br />
Aquakultur zu lösen. Dem Land, bei dem Fisch Platz drei unter den<br />
wichtigsten Exportgütern einnimmt, ist es zwischenzeitlich gelungen,<br />
in der Fischzucht fast gänzlich auf Antibiotika zu verzichten.<br />
Dabei setzten die norwegischen Fischzüchter auf dem Höhepunkt<br />
des Medikamentenverbrauchs 1987 rund 50 t Antibiotika pro Jahr<br />
in ihren Farmen ein – mehr als allen Einwohnern Norwegens zusammen<br />
im selben Zeitraum verschrieben wurde. Inzwischen liegt<br />
der Verbrauch dort in den Farmen unter 100 kg pro Jahr. 98 % aller<br />
gezüchteten Lachse aus dem skandinavischen Land kommen so<br />
überhaupt nicht mehr mit Antibiotika in Berührung. Möglich<br />
wurde dies durch das Impfen der Fische.<br />
Dabei werden meist mehrere Impfstoffe zugleich injiziert. Da bei<br />
wechselwarmen Tieren, zu denen die Fische gehören, der Metabolismus<br />
abhängig von der jeweiligen Temperatur unterschiedlich<br />
schnell arbeitet, enthält die Spritze zusätzlich einen Stoff, der das<br />
Immunsystem anheizt.<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
HYGIENIC DESIGN<br />
Doch das Verfahren ist aufwendig, da der Impfstoff jedem Fisch<br />
bisher einzeln manuell mit der Spritze injiziert werden musste. In<br />
Anbetracht der jährlich gezüchteten Menge – 2010 wurden alleine<br />
1,4 Mio. t Lachs weltweit in Aquakulturen aufgezogen – stößt dieses<br />
Vorgehen an seine Grenzen. Das Maschinenbauunternehmen<br />
Maskon setzt daher auf die Automatisierung des Impfens. Eine von<br />
dem Unternehmen entwickelte Anlage, für die nur ein Bediener<br />
benötigt wird, ist je nach Ausführung in der Lage, 20 000 Fische pro<br />
Stunde automatisch zu betäuben, zu sortieren, zu vereinzeln und<br />
zu impfen – eine Menge, für die sonst vier bis sechs erfahrene<br />
DIE LINEARMOTOREN SIND<br />
BESON<strong>DER</strong>S KOMPAKT UND<br />
KOMMEN OHNE ABSTEHENDE<br />
TEILE O<strong>DER</strong> GETRIEBE AUS<br />
„Fischimpfer“ eingesetzt werden müssten. Die Maschine kann aber<br />
nicht nur wesentlich mehr Fische impfen, sondern gewährleistet<br />
auch eine spürbar höhere Impfqualität als der Mensch.<br />
Das Herzstück der Anlage bilden ein (VX-4) oder zwei Impfmodule<br />
(VX-8), die jeweils mit vier Impfstationen ausgestattet sind.<br />
Ein Bildverarbeitungssystem des Osloer Unternehmens Tordivel<br />
vermisst zunächst jeden Fisch und liefert die Informationen für die<br />
Berechnung des individuellen Injektionspunkts. Die entsprechende<br />
Positionierung der kompletten Impfstation übernimmt dann jeweils<br />
ein Linearmotor von LinMot. Dadurch gelingt es, für jeden<br />
Fisch die optimale Einstichstelle mit einer Genauigkeit von über<br />
98 % zu treffen. Die mit dem Bildverarbeitungssystem ermittelte<br />
Länge des Fisches wird zudem dazu verwendet, die Injektionstiefe<br />
für jeden Fisch individuell zu berechnen. Ein Sensor an der Nadel<br />
überwacht schließlich den Injektionsprozess und die Impfdosis für<br />
jeden einzelnen Fisch. Die Mortalitätsrate beträgt in der Folge<br />
weniger als 0,02 %.<br />
01 Der von Skala Maskon entwickelte Fischimpfautomat hilft,<br />
den Antibiotikaverbrauch in Aquakulturen drastisch zu reduzieren<br />
DIE EDELSTAHLMOTOREN<br />
Die Anwendung stellt entsprechend hohe Anforderungen an die Antriebe<br />
für die Injektionsstationen. Insbesondere müssen sie die für<br />
die Lebensmittelindustrie geltenden Hygienevorschriften einhalten.<br />
Die Edelstahlmotoren aus der Motorfamilie P01-37x120F-HP-<br />
SSC von LinMot erfüllen diese Voraussetzung. Sie sind komplett in<br />
Edelstahl (1.4404/316) ausgeführt und zeichnen sich durch die<br />
JETZT AUCH IN KURZBAUFORM<br />
Ab jetzt haben Ingenieure zwei weitere Optionen innerhalb<br />
der LinMot SSC-Produktfamilie. Mit dem PS01-37Sx60F-HP-<br />
SSC und dem PS01-37Sx120F-HP-SSC erweitert LinMot die<br />
Edelstahl-Serie durch Linearmotoren in Kurzbauform für den<br />
Einsatz in Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von<br />
Lebensmitteln oder für den Betrieb in der Pharmaindustrie.<br />
Ist der Anschluss einer Wasserkühlung nicht erwünscht bzw.<br />
nicht notwendig, so bietet sich der Einsatz dieser neuen<br />
SSC-Kurzmotoren besonders an. Durch gezielte Anpassungen<br />
in der Konstruktion konnte das thermische Verhalten des<br />
Motors deutlich verbessert werden. Der integrierte Montageflansch<br />
ermöglicht einerseits eine flexible Befestigung in<br />
mehreren Positionen und bietet zudem eine ausreichend<br />
große Fläche für eine effiziente Wärmeabführung. Des<br />
Weiteren ergibt sich durch die im Durchmesser vergrößerten<br />
Läufer eine Steigerung der Leistungsdaten in puncto Spitzenund<br />
Dauerkraft. Gleichzeitig gehören die Statoren mit einer<br />
Gesamtlänge von 120 bzw. 180 mm zu den kompaktesten<br />
Vertretern in der Edelstahl-Baureihe. Für den Aufbau einer<br />
kompletten Führungseinheit bietet LinMot die passenden<br />
Edelstahl-Führungen an. Sie bieten hohe Führungsgenauigkeit<br />
und ermöglichen die dynamische und präzise<br />
Positionierung der Last.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 39
HYGIENIC DESIGN<br />
SPECIAL<br />
02 Je nach individuell errechneten<br />
Injektionstiefe und Einstichstelle wird jede<br />
Impfstation präzise mit einem Linearmotor<br />
von LinMot positioniert<br />
hohe Schutzklasse IP69K aus. Beim Motordesign wurde bewusst<br />
auf Dichtungen verzichtet. Sämtliche Verbindungen sind geschweißt.<br />
Die Motoren sind zudem vollständig vergossen, um die Bildung von<br />
Kondenswasser zu verhindern.<br />
Dank dieser Eigenschaften und der geschlossenen, einfach zu<br />
reinigenden Edelstahloberfläche sind die Inox-Motoren für den Einsatz<br />
in Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von Lebensmitteln<br />
oder pharmazeutischen Erzeugnissen hervorragend geeignet.<br />
DIE MOTOREN SIND VOLLSTÄNDIG<br />
VERGOSSEN, UM DIE BILDUNG<br />
VON KONDENSWASSER ZU<br />
VERHIN<strong>DER</strong>N<br />
Doch das war für die Verantwortlichen bei weitem nicht der einzige<br />
Grund, warum sie sich für den Einsatz der Edelstahlmotoren der<br />
Schweizer Firma entschieden haben. Auch der Platzbedarf war ein<br />
ausschlaggebender Faktor, da in den Impfmodulen beengte Platzverhältnisse<br />
herrschen. Die besonders kompakte Bauform der Linearmotoren,<br />
die – im Gegensatz zum konventionellen Servomotor – ohne<br />
abstehende Teile oder Getriebe auskommen, kam daher den Kon -<br />
s trukteuren von Maskon sehr entgegen. Der Einsatz von Pneumatikzylindern<br />
schied hingegen als Alternative von vornherein aus, da mit<br />
ihnen die für die Anwendung erforderliche Geschwindigkeit und<br />
Präzision nicht hätte erreicht werden können.<br />
Eine von Maskon durchgeführte Evaluierung der am Markt verfügbaren<br />
Linearmotoren ergab schließlich, dass nur die Edelstahllösungen<br />
von LinMot die für die Impfmaschine erforderliche<br />
Dynamik, Präzision und insbesondere die maßgebliche hohe<br />
Schutzart sowie die kompakten Abmessungen mitbringen.<br />
Der in der Impfeinheit verbaute LinMot-Stator vom Typ PS01-<br />
37x120F-HP-SSC-R hat einen Außendurchmesser von 48 mm und<br />
eine Länge von 296 mm. Er ist in Verbindung mit dem entsprechenden<br />
Läufer in der Lage, eine über den gesamten Hubbereich konstante<br />
Kraft bis zu 210 N aufzubringen. Im Standardbereich stehen bei<br />
LinMot Läufer für Hübe von 75 bis 680 m zur Verfügung. Für die<br />
Impfeinheit wurde eine High-Clearance-Variante PL01-19x350/260<br />
für einen Hub von 120 mm gewählt Die Ansteuerung des Motors<br />
übernimmt ein Servo-Umrichter der Baureihe B1100-VF-HC, ebenfalls<br />
von LinMot, der sowohl eine Kraft- als auch eine Geschwindigkeitsregelung<br />
unterstützt und für die Einbindung der Linearmotoren<br />
in Systeme mit einer übergeordneten Achssteuerung konzipiert ist.<br />
Die Kraft bzw. die Geschwindigkeit der Motoren wird dabei vom<br />
übergeordneten Positionsregler über ein analoges, differenzielles<br />
± 10-V-Signal vorgegeben. Als Rückmeldung der aktuellen Position<br />
kann sowohl das LinMot-interne Messsystem wie auch ein hochgenaues<br />
externes Messsystem verwendet werden. Einfache Positioniersteuerungen<br />
können die Controller E1100-VF mit Schrittmotor-<br />
oder Puls-Richtungssignalen steuern. Für Tests und die<br />
Inbetriebnahme können die VF-Controller auch im Point-to-Point-Modus<br />
mit vier frei programmierbaren Endpositionen betrieben werden.<br />
Neben den von Maskon verwendeten Inox-Motoren für die Maximalkraft<br />
von 210 N hat LinMot zudem Varianten für Maximalkräfte<br />
bis 496 (Maximalhub 980 mm) bzw. 888 N (Maximalhub 860 mm)<br />
im Standardprogramm. Alle Edelstahlmotoren sind dabei auch<br />
mit Atex-Zulassung erhältlich. Unterschiedliche Lager für diverse<br />
Betriebsarten (unterschiedliche Hübe) runden das Angebot ab.<br />
Herstellern innovativer Maschinenlösungen bietet LinMot damit<br />
eine fein abgestufte Auswahl an Standardmotoren für anspruchsvolle<br />
Anwendungen, die die Vorteile von Linearmotoren mit einer<br />
besonders kompakten Bauform und höchster Schutzart verbinden.<br />
Sie können so einen Beitrag zur Erhaltung oder Verbesserung der<br />
Lebensqualität der Menschen und zur Steigerung der Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit leisten, wie das Beispiel Maskon zeigt: Durch das<br />
Automatisieren auf Basis der LinMot-Motoren lassen sich in Aquakulturen<br />
gezogene Fische erstmals flächendeckend impfen und<br />
damit die vorsorgliche Gabe von Antibiotika vermeiden. Unerwünschte<br />
Nebenwirkungen wie die Verschmutzung der Weltmeere<br />
durch Medikamentenrückstände, die Bildung von Resistenzen<br />
können so reduziert werden – und damit auch Vorbehalte gegen<br />
Aquakulturen.<br />
Bilder: Fisch: Lnsdes - stock.adobe.com, Sonstige: LinMot<br />
www.linmot.com<br />
03 Die für die Positionierung der kompletten Impfstation<br />
eingesetzten besonders kompakten Edelstahl-Linearmotoren von<br />
LinMot in Schutzart IP69K sind absolut wasserdicht und erfüllen<br />
schärfste Hygienevorschriften<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
HYGIENIC DESIGN<br />
SCHMIERMITTELFREIE TELESKOPFÜHRUNG<br />
Schmiermittelfrei,<br />
leicht<br />
und belastbar<br />
ist die<br />
Teleskopschiene<br />
Drylin NT-60<br />
von Igus. Sie<br />
kann z. B. in<br />
der Medizintechnik<br />
oder<br />
der Laborautomation<br />
in Schubladen eingesetzt werden. Mit der 60 mm<br />
breiten und 24 mm hohen Führung sind Vollauszug, Teilauszug<br />
oder Überauszug bei einer Länge bis 2 000 mm möglich. In der<br />
Medizintechnik sind hygienische, leichte und einfach zu reinigende<br />
Lösungen gefragt. Daher werden in den Schienen eloxiertes<br />
Aluminium und Gleitelemente aus dem Hochleistungskunststoff<br />
Iglidur J eingesetzt. Das Tribo-Polymer sorgt für ein ruckelfreies,<br />
gleichmäßiges Gleiten der Führungen. Dazu sind die Kunststoffgleiter<br />
leise im Lauf und durch die inkorporierten Festschmierstoffe<br />
auch wartungsfrei. Durch den Verzicht auf Schmierfette<br />
haftet kein Schmutz oder Staub an den Schienen an. Die Teleskopschienen<br />
lassen sich mit Hochdruck oder Chemikalien reinigen.<br />
Zudem sind sie korrosionsbeständig und können daher auch im<br />
Außenbereich eingesetzt werden.<br />
www.igus.de<br />
EFFIZIENTE TROMMELMOTOREN<br />
Die Trommelmotoren<br />
von Interroll<br />
sind für hygienegerechte<br />
Industrieanwendungen<br />
von<br />
der European<br />
Hygienic Engineering<br />
and Design<br />
Group (EHEDG)<br />
nach Klasse 1<br />
zertifiziert worden.<br />
Damit steht der<br />
Lebensmittel-, Pharma- und Verpackungsbranche eine kompakte,<br />
leistungsstarke und energiesparende Antriebslösung für den<br />
Materialfluss zur Verfügung, die höchste Standards bei der<br />
Hygiene erfüllt. Das Hygienic Design gehört damit zum Typstandard<br />
und muss nicht erst durch Konstruktionsveränderungen<br />
erreicht werden. Abgesehen von der EHEDG-Zertifizierung<br />
erfüllen Trommelmotoren auch die Materialanforderungen,<br />
die die USDA/FDA und die EU-Verordnung EG 1935/2004 an den<br />
Einsatz im Nahrungsmittelbereich stellen. Als kompakte Antriebslösungen<br />
im industriellen Bereich verfügen die Motoren zudem<br />
über Standarddichtsysteme nach IP66 und IP69k. Zusätzlich zu<br />
den Hygiene-Vorteilen reduzieren sie den Energieverbrauch und<br />
die Reinigungszeiten um bis zu 30 % gegenüber konventionellen<br />
Lösungen.<br />
www.interroll.com<br />
M12X1-STECKVERBIN<strong>DER</strong> MIT<br />
KUNSTSTOFFÜBERWURF<br />
Kunststoffüberwürfe<br />
haben<br />
gegenüber<br />
Edelstahlüberwürfen<br />
einen<br />
entscheidenden<br />
Vorteil:<br />
Sie sind eine<br />
kostengünstige<br />
Alternative.<br />
Die von Escha<br />
entwickelten<br />
Kunststoffüberwürfe sind äußerst robust und können sowohl<br />
von Hand, als auch mit einem Drehmomentschlüssel angezogen<br />
werden. Sie sind medien- und temperaturbeständig und eignen<br />
sich insbesondere für Applikationen im Nutzfahrzeugbereich<br />
oder im Agrarsektor. Zudem bietet Escha die Kunststoffüberwürfe<br />
in vier Farben an (schwarz, grau, rot und blau). Dadurch können<br />
Steckverbinder ganz einfach markiert werden, wodurch eine<br />
schnelle Zuordnung bzw. Unterscheidung möglich ist.<br />
In der Getränke- und Lebensmittelindustrie werden Steckverbinder<br />
eingesetzt, die aus speziellen Kunststoffen bestehen. Dadurch<br />
wird gewährleistet, dass die Steckverbinder aggressiven Medien<br />
und Reinigungsmitteln standhalten. Für genau diesen Applikationsbereich<br />
hat Escha einen grauen Kunststoffüberwurf im<br />
Hygienic Design entwickelt (Bild). Dieser verhindert die Bildung<br />
von Schmutznestern und ist resistent gegenüber Ecolab-Reinigungsmitteln.<br />
Somit können auch Kunden aus dem F&B-Sektor<br />
von den Kostenvorteilen eines Kunststoffüberwurfs profitieren.<br />
www.escha.net<br />
HYGIENISCHES DESIGN?<br />
HYDROPA STAINLESS!<br />
Unsere Edelstahlzylinder:<br />
Eine saubere<br />
Sache dank<br />
perfekter<br />
Oberflächen!<br />
www.hydropa.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 41
HYGIENIC DESIGN<br />
KEIMFREI AUCH MIT GROSSEN<br />
VERSCHRAUBUNGEN<br />
Unerwünschte Bakterien sind der natürliche Feind der Lebensmittelherstellung.<br />
Damit Keime sich erst gar nicht absetzen und<br />
auch Reinigungsmittel leicht abtropfen können, hat Lapp ein<br />
breites Portfolio an Verbindungskomponenten für Hygieneanwendungen<br />
geschaffen. Bewährt ist die Kabelverschraubung<br />
Skintop Hygienic<br />
aus Edelstahl. Sie<br />
wurde nach den<br />
Vorgaben der<br />
European Hygienic<br />
Engineering and<br />
Design Group<br />
(EHEDG) konstruiert<br />
und von dieser<br />
auch evaluiert und<br />
zertifiziert, ebenso<br />
liegt die Zertifizierung<br />
nach Ecolab<br />
vor. Die robuste<br />
Edelstahlverschraubung<br />
im<br />
Hygienic Design gibt es nun auch für Leitungen bis 27 mm<br />
Außendurchmesser, auch als geschirmte Ausführung mit<br />
optimalem EMV-Schutz.<br />
www.lappkabel.de<br />
FOOD-SAFE-MOTOREN<br />
ABB hat<br />
IEC-Edelstahlmotoren<br />
und<br />
fertigmontierte<br />
Kugellager<br />
für raue<br />
Washdown-<br />
Umgebungen<br />
entwickelt.<br />
Sie sind z. B.<br />
geeignet für<br />
den Einsatz<br />
bei der Fleisch-,<br />
Geflügel- und Fischverarbeitung oder in Molkereien. Die glatten<br />
Gehäuse bieten keine Angriffspunkte für Schmutz und Bakterien.<br />
Selbst die Typenschilder auf den Motoren und Getrieben sind<br />
laserbeschriftet, um Rillen und Vertiefungen zu vermeiden. Alle<br />
Modelle erreichen Schutzart IP69 und können daher mit Hochdruck<br />
gereinigt werden. Die Volledelstahlkonstruktion schützt vor<br />
Korrosion. Die Wicklungen der Motoren sind gekapselt und halten<br />
aggressiven Reinigungsprozessen daher lange stand. Motorabdeckungen<br />
sind ebenfalls nicht mehr notwendig. Die Motoren<br />
erreichen den Wirkungsgrad IE3. Die Dodge-Food-Safe-Kugellager<br />
erreichen auch ohne Endabdeckung Schutzart IP69. Der Lagereinsatz<br />
besteht komplett aus Edelstahl und bietet in Verbindung mit<br />
der KleenTec-Beschichtung einen hohen Korrosionsschutz.<br />
www.abb.com<br />
ANZEIGE<br />
Die aktuelle Ausgabe enthält eine Teil-Beilage der MEORGA GmbH, Nalbach<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
Redaktion<br />
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Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 03. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 02. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Alle Türen im Griff: Ein teilautomatisiertes Handhabungssystem<br />
zum PKW-Türein- und ausbau unterstützt den Montageprozess<br />
Bild: Zimmer Group<br />
04<br />
02 Den Elementen trotzen: Heavy-Duty-Drehgeber bieten in<br />
Windkraftgeneratoren die nötige Zuverlässigkeit und hohe Präzision<br />
Bild: Baumer GmbH<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
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www.DerKonstrukteur.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.derkonstrukteur.de<br />
REDAKTION:<br />
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SOZIALE NETZWERKE:<br />
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www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
03 340 kg schweres Schnelllauftor sicher gedämpft – per Onlinetool<br />
wurde der optimal passende Strukturdämpfer ermittelt<br />
Bild: ACE Stoßdämpfer GmbH<br />
04 Generatives Design kann auch in Verbindung mit konventionellen<br />
Fertigungsverfahren Vorteile erschließen<br />
Bild: Claudius Peters<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2020</strong> 43
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