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DER KONSTRUKTEUR 10/2023

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<strong>10</strong><br />

19073<br />

Oktober <strong>2023</strong><br />

€ 14,50<br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

DREI DIGITALE ZWILLINGE<br />

Wie die smarte Vernetzung von Anlage, Produkt<br />

und Fertigungsprozess gelingt<br />

DerKonstrukteur.de


perfecting your<br />

performance<br />

» EMG ELDRO ® – seit 90 Jahren am Markt<br />

» Über 2 Millionen gebaute Einheiten<br />

» Tausende zufriedene Kunden weltweit<br />

EMG ELDRO ® – Elektrohydraulische Aktuatoren<br />

Erfolgskonzept aus der industriellen Bremstechnik<br />

» Failsafe – Rückstellung durch C-Feder<br />

bei Störung oder Stromausfall<br />

» Kräfte bis 7 kN bei 50 – 200 mm Hubweg<br />

» Stellzeiten variabel einstellbar durch<br />

Drosselventile<br />

» Plug & play – nur elektrischer Anschluss<br />

nötig<br />

» Erhältlich auch mit Ex-Schutz sowie mit<br />

gängigen Zertifikaten CE / UKCA / CSA /<br />

UL / EAC<br />

» Positionsrückmeldung durch innenoder<br />

außenliegende Endlagenschalter<br />

» Anschlussmasse nach DIN-Industriestandard<br />

Rückstellkraft:<br />

200 bis 3000 N<br />

Hubwege:<br />

50 bis 200 mm<br />

Hubkraft:<br />

200 bis 6300 N<br />

Sprechen Sie uns an! Erfahren Sie mehr<br />

über den ELDRO ® Aktuator für Ihre<br />

Anwendung.<br />

emg.elexis.group<br />

EMG Automation GmbH<br />

Tel.: +49 2762 612-318<br />

eldro@emg-automation.com


EDITORIAL<br />

RISIKEN ERKENNEN,<br />

CHANCEN NUTZEN<br />

Der Maschinenbau steht weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen<br />

und Unsicherheiten. Hohe Energiekosten,<br />

strenge Umweltauflagen, neue Verordnungen und die ständige<br />

Anforderung zur Effizienzsteigerung erhöhen den Druck auf<br />

die Industrie. In diesen Zeiten wird Resilienz mehr denn je zu<br />

einem entscheidenden Faktor für den nachhaltigen Erfolg der<br />

Maschinenbauindustrie. Denn widerstandsfähige Unternehmen<br />

verfügen über die Fähigkeit, Risiken und Chancen frühzeitig zu<br />

erkennen und sich Marktveränderungen anzupassen. Doch was<br />

braucht es dafür? Eine Möglichkeit ist die Gestaltung digitaler<br />

Infrastrukturen sowie die intelligente Vernetzung möglichst<br />

vieler Anlagen und Geräte. So erhöht zum Beispiel die Analyse<br />

gesammelter Echtzeitdaten die Transparenz im Prozess und<br />

verbessert auf diese Weise die Reaktionsfähigkeit gegenüber<br />

Schwachstellen.<br />

Für eine hohe Transparenz von der Anlage über das Produkt<br />

bis hin zur Fertigung sorgen gleich drei digitale Zwillinge in<br />

unserem Beitrag auf Seite <strong>10</strong>. Hier erfahren Sie, wie es gelingt,<br />

die Automatisierung mithilfe von Digitalisierung auf die nächste<br />

Stufe zu heben. Das Thema digitale Strukturen greifen wir auch<br />

in unserem Special Maschinensicherheit auf. Ab Seite 48<br />

berichten wir über die Vorteile neuer Vernetzungskonzepte<br />

sowie über die Auswertung betriebsmäßiger und sicherheitsgerichteter<br />

Signale. In der aktuellen Ausgabe stellen wir Ihnen<br />

also einige neue Entwicklungen vor, die Ihnen nicht nur Chancen<br />

eröffnen, sondern mit denen Sie auch auf der sicheren Seite sind.<br />

Mehr Präzision.<br />

Hochgenaue Wegund<br />

Abstandsmessung<br />

capaNCDT<br />

• Kapazitive Sensoren für Weg, Abstand<br />

und Position<br />

• Höchste Messgenauigkeit und Stabilität<br />

• Temperaturbereich -270°C bis +200°C<br />

• Hohe Störsicherheit bei Magnetfeldern<br />

• Kundenspezifische Ausführungen für<br />

OEM und Serienintegration<br />

• Ideal für industrielle Messaufgaben:<br />

F&E, Maschinenbau und Automation<br />

Digital finden Sie uns übrigens unter digital.derkonstrukteur.de<br />

Ihre<br />

Inga Ronsdorf<br />

Redakteurin<br />

i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Dickenmessung<br />

Walzenspalt-Überwachung<br />

Positionierung der Waferstage<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/capa


INHALT<br />

08<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Risiken erkennen, Chancen nutzen<br />

06 Aktuelles<br />

08 Konstruktion 2030: Virtuelle Prototypen<br />

für die reale Entwicklung<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

<strong>10</strong> TITELSTORY<br />

Drei Domänen – drei digitale Zwillinge<br />

14 Handlingmodule zweifach genutzt<br />

18 Linearsystem bietet höchste Flexibilität<br />

20 Automatisierte und sichere CAD-Optimierung<br />

22 Produktinformationen<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

24 Effizientes Engineering mit dem<br />

digitalem Zwilling<br />

26 Abgestimmte Antriebspakete sparen Energie<br />

18<br />

29 Produktinformationen<br />

32 Präzise und platzsparende Linearaktuatoren<br />

35 Mit 5G-Funk auf dem Vormarsch<br />

32<br />

WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

36 Schutzelemente im 3D-Druck<br />

39 Produktinformationen<br />

40 Hochleistungs-Kunststoffe auslegen mit KI<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

44 Metallfedern für den Extremfall<br />

46 Produktinformationen<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


36<br />

SPECIAL<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

44<br />

48 Die Konnektivität macht den Unterschied<br />

52 Funktionale Sicherheit unter Extrembedingungen<br />

55 Safety and Security – die neue Maschinenverordnung<br />

56 Produktinformationen<br />

SERVICE<br />

58 Impressum<br />

59 Vorschau<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE<br />

SPECIAL<br />

K.A. Schmersal<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Wuppertal<br />

48<br />

TITELBILD<br />

Rittal, Eplan, Cideon,<br />

German Edge Cloud<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 5


TOP <strong>10</strong>0-SIEGEL FÜR ÜBERZEUGENDE<br />

INNOVATIONSLEISTUNGEN<br />

Das Familienunternehmen<br />

Ejot<br />

hat in einem<br />

wissenschaftlichen<br />

Auswahlverfahren<br />

mit seinen<br />

Innovationsqualitäten<br />

überzeugt<br />

und das Siegel<br />

„TOP <strong>10</strong>0“<br />

erhalten. Der<br />

Wissenschaftsjournalist<br />

Ranga Yogeshwar (mitte) überreichte den Preis im Rahmen<br />

des Deutschen Mittelstands-Summit in Augsburg an Prof. Dr.<br />

Ralph Hellmig (links), Leiter Forschung und Entwicklung bei<br />

Ejot, und Ralf Birkelbach (rechts), Chief Technology Officer<br />

(CTO). Das Unternehmen bietet eine breite Palette innovativer<br />

Verbindungselemente, insbesondere gewindefurchende<br />

Schrauben für Kunststoffe und Metalle sowie technische<br />

Umformteile aus Kunststoff und Metall. Die Produkte des<br />

Herstellers bieten Potenziale für den Umbau der Wirtschaft<br />

von der fossilen Verbrennung hin zu klimafreundlichen,<br />

neuen Technologien, sei es in der Automobilindustrie bei<br />

der Transformation zur Elektromobilität, dem Leicht- und<br />

Mischbau von Rohkarossen oder in der Bauindustrie bei der<br />

Gebäude-Isolierung, dem Einsatz regenerativer Energien<br />

und deren sicherer Befestigung.<br />

www.ejot.de<br />

NEUE OFENLINIE FÜR PRAXISNAHE TESTS<br />

Die Geschäftsführer von Heraeus Noblelight und Weiss<br />

Technik besiegelten ihre Zusammenarbeit bei der kombinierten<br />

Trocknung mit Infrarot-Technologie und Heißluft. Anlass<br />

war die Eröffnung der neuen Testlinie im Anwendungszentrum<br />

von Heraeus Noblelight in Kleinostheim. In ersten<br />

Testreihen wurde Pulverlack auf Metallrohre aufgetragen<br />

und anschließend in der neuen Ofenlinie gehärtet. Beim<br />

Vergleich konnten die Verantwortlichen die Aufheizzeit bei<br />

vorgeschaltetem Infrarot-Booster um bis zu 80 Prozent<br />

reduzieren. Die<br />

Kombination im<br />

Anwendungszentrum<br />

von Heraeus Noblelight<br />

verhilft dem<br />

Kunden zur nötigen<br />

Sicherheit bei einer<br />

geplanten Investition.<br />

Infrarot-Booster von<br />

Heraeus Noblelight<br />

und elektrische<br />

Heißluftöfen von<br />

Weiss Technik können<br />

später modular<br />

kombiniert werden.<br />

Dieses Baukastensystem<br />

macht die Anlagenkonfiguration flexibel. Durch das<br />

kombinierte Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung<br />

zweier führender Unternehmen erhält der Anwender eine<br />

hohe Prozesssicherheit.<br />

www.heraeus-noblelight.com<br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

Getriebeteile auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente und innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

GLOBAL SUPPLIER AWARD FÜR NSK<br />

Bei den Bosch Global Supplier Awards <strong>2023</strong> wurde NSK als<br />

einer von 46 Top-Lieferanten unter den weltweit rund<br />

35.000 Zulieferern der Robert Bosch GmbH ausgezeichnet.<br />

NSK erhielt die Anerkennung in der Kategorie „Rohstoffe<br />

und Komponenten“. Im Zweijahresrhythmus zeichnet Bosch<br />

die besten Zulieferer aus aller Welt mit einem Bosch Global<br />

Supplier Award aus. Die diesjährige Auszeichnung von NSK<br />

in der Kategorie „Rohstoffe und Komponenten“ unterstreicht die Leistung des Unternehmens<br />

als Entwickler und Hersteller von Antriebs- und Steuerungslösungen und das Engagement für<br />

Spitzenleistungen in der Mobilität und in Industrie-Anwendungen. Zum Produktportfolio von<br />

NSK gehören unter anderem Kugelgewindetriebe für elektrohydraulische Bremssysteme, die<br />

als automatische Kfz-Notbremssysteme eingesetzt werden.<br />

www.nskeurope.de<br />

NEUGART: SPATENSTICH FÜR WERK 3<br />

Neugart feierte am 26. Juli den Spatenstich für ihr<br />

neues Werk 3 am Stammsitz Kippenheim. Mit einer<br />

Investitionssumme von mehr als 25 Millionen Euro und<br />

einer Nutzfläche von mehr als 7.000 Quadratmetern<br />

erweitert das Unternehmen seine Produktionskapazitäten<br />

an seinem Heimatstandort. Das neue Werk 3 wird<br />

die Produktionskapazitäten erhöhen, um so dem<br />

steigenden Bedarf an Getrieben und Antriebssystemen auch in Zukunft gerecht zu werden.<br />

Moderne Technologien und effiziente Prozesse optimieren die Abläufe im Zuge des Neubaus<br />

weiter. „Mit dem neuen Werk setzen wir nicht nur ein klares Zeichen für unser zukünftiges<br />

Wachstum, sondern auch für unsere fortwährende Innovationskraft und unseren Anspruch<br />

an höchste Qualität“, sagt Bernd Neugart, geschäftsführender Gesellschafter von Neugart.<br />

Der Neubau wird voraussichtlich im Herbst 2024 abgeschlossen sein.<br />

www.neugart.com<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de<br />

GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.<strong>10</strong>.21 17:111


WEBSITE MIT UMFASSENDEN FUNKTIONALITÄTEN<br />

Rotor Clip präsentiert seine neue Website, die ein umfangreiches<br />

Produktportfolio an Sicherungsringen, Wellenfedern und Schlauchschellen<br />

bietet. Eine Suchfunktion ermöglicht es dem Nutzer, einfach<br />

zu vergleichen, zu sortieren und die Eigenschaften der Teile einzusehen.<br />

Zudem können kostenlose Muster und Angebote angefordert werden.<br />

Eine zusätzliche Funktion ermöglicht den Querverweis auf industrielle<br />

Teilenummern, militärische Spezifikationen, DIN-Nummern und mehr.<br />

Über 20.000 Standardteile stehen zum Download zur Verfügung und<br />

können mit einer speziellen Funktion in jedes gängige CAD-System<br />

eingefügt werden. Die Website bietet eine schlanke und intuitive<br />

Benutzeroberfläche, die es dem Nutzer ermöglicht, einfach durch den Produktkatalog zu navigieren, detaillierte Spezifikationen<br />

einzusehen, sich über Produkteigenschaften, Merkmale und Vorteile zu informieren und fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.<br />

Da technische Projekte oft maßgeschneiderte Lösungen erfordern, bietet die Plattform Anpassungsmöglichkeiten für Sicherungsringe<br />

und Wellenfedern. Zudem steht ein Expertenteam unterstützend zur Verfügung, um maßgeschneiderte Komponenten zu<br />

liefern, die optimal auf die Anforderungen der jeweiligen Anwendung abgestimmt sind.<br />

www.rotorclip.com<br />

R+W ERÖFFNET<br />

PRODUKTION IN<br />

DEN USA<br />

Die R+W Antriebselemente<br />

GmbH setzt ihre Erfolgsgeschichte<br />

auf dem US-amerikanischen<br />

Markt fort. Mit der<br />

Eröffnung einer modernen<br />

Produktion hat das Unternehmen<br />

seine Aktivitäten in<br />

Nordamerika weiter intensiviert.<br />

Die neue Fertigungsstätte<br />

erstreckt sich über 2.750 m²<br />

und liegt strategisch günstig in<br />

der Metropolregion Chicago.<br />

Durch die erweiterten Lagerund<br />

Montagekapazitäten ist<br />

R+W America nun in der Lage,<br />

einen Großteil der Präzisionsbalgkupplungen,<br />

Elastomerkupplungen<br />

und Gelenkwellen<br />

für den USA-Markt direkt vor<br />

Ort zu fertigen. „Als globaler<br />

Lösungsanbieter für mechanische<br />

Antriebselemente können<br />

wir durch den neuen Produktionsstandort<br />

in den USA unsere<br />

Kunden gezielter und schneller<br />

bedienen“, sagt Maximilian<br />

Crößmann, Managing Director<br />

bei R+W Antriebselemente und<br />

betont: „Der Ausbau ist ein<br />

Meilenstein unserer globalen<br />

Aktivitäten und eine wichtige<br />

Investition in die Zukunft von<br />

R+W.“<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

FREILÄUFE<br />

Rücklaufsperren • Überholkupplungen • Vorschubfreiläufe<br />

www.ringspann.de


KONSTRUKTION 2030<br />

VIRTUELLE PROTOTYPEN FÜR<br />

DIE REALE ENTWICKLUNG<br />

Welche Vorteile bringt computergestütze Simulation in<br />

der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren?<br />

Sie wird heute in vielen Bereichen eingesetzt, um beispielsweise<br />

das Verhalten oder die Auswirkungen eines realen Messgeräts<br />

zunächst in einer virtuellen Umgebung nachzubilden und zu<br />

untersuchen. Wir setzen seit geraumer Zeit auch auf diese Möglichkeit<br />

und entwickeln im Bereich der Durchflussmesstechnik<br />

nahezu jedes Messgerät mithilfe computergestützter Simulationen.<br />

Auf diese Weise lassen sich verschiedene Szenarien testen,<br />

Konzepte bewerten und Hypothesen überprüfen, um ein besseres<br />

Verständnis von komplexen Vorgängen zu gewinnen. Parameter<br />

und Bedingungen können sehr schnell am Computer<br />

verändert werden, ohne gleich mit viel Aufwand Prototypen<br />

bauen und diese in einer realen Anwendung testen zu müssen.<br />

Die virtuelle Welt ebnet also den Weg in die Praxis?<br />

Noch bevor ein Gerät physisch gebaut ist, wissen wir, wie es sich<br />

verhalten wird. Die Fülle an Parametern in der Prozessindustrie<br />

wäre ohne die digitalen Hilfsmittel heutzutage gar nicht mehr<br />

zu erfassen. Deswegen entstehen zunächst unzählige virtuelle<br />

Prototypen am Bildschirm, bevor ein erstes Messgerät aus<br />

Metall gebaut wird.<br />

Bilder: Hintergrund SusaZoom – stock.adobe.com, sonstige Endress+Hauser<br />

www.endress.com<br />

NOCH BEVOR EIN PRODUKT<br />

GEBAUT WIRD, WISSEN WIR<br />

GENAU WIE ES SICH VERHÄLT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen, mit dem Sie<br />

spezifische Fragestellugen am Bildschirm lösen konnten?<br />

Ein Erfolgsprojekt von Endress+Hauser Flow, das auf dem<br />

Einsatz dieser Technik basiert, ist die FlowDC-Funktion. Sie<br />

minimiert die Auswirkungen von Strömungsstörungen auf die<br />

Genauigkeit von Ultraschall-Durchflussmessgeräten, indem<br />

sie Messabweichungen – etwa aufgrund von Rohrbögen – zuverlässig<br />

kompensiert. Dadurch werden nur minimale gerade Einlaufstrecken<br />

benötigt und das Messgerät kann auch bei engsten<br />

Raumverhältnissen installiert werden. Das Computermodell<br />

bildet indes jeweils nur die spezifische Fragestellung ab, in<br />

diesem Falle zum Beispiel das Strömungsverhalten, jedoch nie<br />

das vollständige Durchflussmessgerät an sich. Sobald das<br />

Modell fertig ist, lassen sich Störungseinflüsse simulieren oder<br />

unterschiedlichste Bauteilvarianten virtuell testen, um die realen<br />

Messgeräte robust gegen potenzielle Störungen zu machen.<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de<br />

VIVEK KUMAR<br />

Principal Expert + Team Leader RDRRC CFD + Simulation,<br />

Endress+Hauser Flow, Reinach, Schweiz


FIRMENZUSAMMENSCHLUSS BEI FAULHABER<br />

Seit mehr als 60 Jahren<br />

produziert und<br />

vertreibt Faulhaber<br />

in der Schweiz seine<br />

Antriebslösungen. Im<br />

Juni <strong>2023</strong> erfolgte der<br />

Zusammenschluss<br />

der vier Schweizer<br />

Standorte unter<br />

dem neuen Namen<br />

Faulhaber SA. Der<br />

Hauptstandort liegt<br />

in Croglio im Tessin, wo Faulhaber bereits 1962 seinen ersten<br />

Sitz in der Schweiz gründete. Der neue gemeinsame Auftritt<br />

vereint die schweizerischen Faulhaber Unternehmen unter<br />

Faulhaber SA. Der Zusammenschluss ist Bestandteil einer<br />

neuen Strategie, die den Marktauftritt und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Faulhaber in der Schweiz und international<br />

langfristig steigern soll. Die Geschäftsführer Dr. Jonas<br />

Grossenbacher und Steffen Pruchnik führen die Faulhaber SA<br />

seit Juni <strong>2023</strong> gemeinsam. Die Arbeitsverhältnisse und Anstellungsbedingungen<br />

der insgesamt mehr als 450 Mitarbeitenden<br />

an allen Standorten in der Schweiz bleiben unverändert.<br />

www.faulhaber.com<br />

PRAXISORIENTIERTE FACHMESSEN<br />

Vom <strong>10</strong>. bis 13. Oktober <strong>2023</strong> öffnet die 41. Motek, internationale<br />

Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung<br />

in Stuttgart die Tore. Parallel dazu findet die 16. Bondexpo,<br />

internationale Fachmesse für Klebtechnologie, statt. Das Duo<br />

Motek/Bondexpo gibt Konstrukteuren, Investitionsentscheidern<br />

und Einkäufern alles Erforderliche an die Hand, um ihre<br />

Fertigung zu verbessern und wirtschaftlicher zu machen. In<br />

pragmatischer Arbeitsatmosphäre treffen sich Anbieter und<br />

Anwender und diskutieren praxisnahe, umsetzbare Lösungen.<br />

Aus Tradition ist die Motek/Bondexpo eine themenfokussierte<br />

Fachveranstaltung, auf der die komplette Prozesskette für die<br />

wirtschaftliche Produktions- und Montage-Automatisierung<br />

abgebildet ist – von Komponenten und Baugruppen sowie<br />

Teilsystemen bis hin zu Komplettsystemen.<br />

www.schall-messen.de<br />

SICHERHEITSLÜCKEN SPIELERISCH AUFDECKEN<br />

Am 20. und 21. Oktober veranstaltet ifm in Siegen einen Hackathon unter dem Motto „Let’s<br />

explore the future together“. Im Fokus stehen die Sicherheit der IIoT-Plattform Moneo und<br />

eine besondere Technologiechallenge. Fachkräfte, Studierende und Auszubildende aus der<br />

IT kommen im Innovationszentrum The Summit zusammen, um gemeinsam an Themen<br />

rund um die Programmierung und Cybersecurity zu arbeiten. In einer Technologiechallenge<br />

wird die beste Programmiersprache für ein konkretes Problem gesucht. Dazu werden die<br />

Teilnehmenden in Teams eingeteilt und treten mit ihrem Lieblings-Tech-Stack gegeneinander<br />

an. Im Bereich IT-Security steht die hauseigene Plattform ifm Moneo im Vordergrund.<br />

Dem siegreichen Team winkt ein Preisgeld von 2.500 Euro. Zudem erhalten Teilnehmende<br />

die Möglichkeit, sich mit anderen IT-Experten aus der Region Siegen zu vernetzen und ihr<br />

Wissen direkt in die Praxis umzusetzen. Anmeldungen sind unter bit.ly/ifm_events möglich.<br />

www.ifm.com<br />

RS_Festgefahren_DerKonstrukteur_<strong>2023</strong>-Okt mM 28.08.<strong>2023</strong> 17:00 Uhr Seite 1<br />

Festgefahren in<br />

alter Technik?<br />

info@uhing.com<br />

Halle 7<br />

Stand 7221<br />

Entdecken Sie<br />

neue Möglichkeiten<br />

www.aufglatterwelle.de<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 9


TITELSTORY<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

DREI DOMÄNEN – DREI DIGITAL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ulrich Sendler, freier Autor/Technologie analyst<br />

und Steffen Maltzan, Referent Strategy<br />

Communications & Press bei Rittal<br />

Auch nach einem Jahrzehnt Industrie 4.0 stehen weite Teile der Industrie<br />

noch am Anfang einer wirklich smarten Fertigung. Drei digitale Zwillinge<br />

im Umfeld der Fertigung – nämlich die von Anlage, Produkt und Fertigung – und<br />

ihre Vernetzung mit Kompetenz für die jeweiligen Domänen machen nun<br />

in der Praxis möglich, was theoretisch schon lange geklärt ist.


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

E ZWILLINGE<br />

Wenn es gelingt, in den jeweiligen Ökosystemen rund um<br />

Anlagen, Produkte und Fertigungsprozesse je einen vollständigen<br />

digitalen Zwilling zu erzeugen und diese klug zu<br />

verbinden, ebnet das weiter den Weg zu einer wirklich<br />

smarten Fertigung. Ganz neue Geschäftsmodelle werden möglich, wenn<br />

die Automatisierung mithilfe von Digitalisierung auf die nächste Stufe<br />

gehoben wird. In der Friedhelm Loh Group bringen dafür die Schwesterunternehmen<br />

Rittal, Eplan, Cideon und German<br />

Edge die Kompetenzen in ihren Domänen immer enger<br />

zusammen.<br />

EIN STARTPUNKT MIT GROSSER PERSPEK-<br />

TIVE: <strong>DER</strong> DIGITALE ANLAGENZWILLING<br />

Schon seit den 80er-Jahren kann Automatisierungstechnik<br />

für Fabriken mit einem digitalen Stromlaufplan und<br />

logischen Schaltplan starten. Dafür hat sich beispielweise<br />

Eplan als eine Standard-Anwendung in der Industrie<br />

etabliert. Neben der Software des Anbieters aus der<br />

Friedhelm Loh Group nutzen die Konstrukteure und<br />

Anlagenbauer dazu inzwischen einen weiteren Stan-<br />

ENERGIEWENDE ERFOR<strong>DER</strong>T<br />

SMART PRODUCTION<br />

Durch die Energiewende steigt<br />

der Drang zur Digitalisierung der<br />

Fertigung, denn es wird nicht mehr<br />

zu jeder Zeit ausreichend günstige<br />

Energie zur Verfügung stehen.<br />

Fabrikbetreiber müssen perspektivisch<br />

den Fertigungsprozess nach<br />

Verfügbarkeit und Preis von Energie<br />

managen können. Diese Flexibilität<br />

erfordert eine weitgehende Smart<br />

Production.<br />

UWE SCHARF, Geschäftsführer<br />

Rittal Vertrieb Deutschland<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 11


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Oncite DPS unterstützt<br />

die Vernetzung von Anlagen,<br />

die Visualisierung von<br />

Prozessen sowie<br />

Anwendungen von<br />

Track & Trace bis hin<br />

zum agilen, IIoT-gestützten<br />

Fertigungsmanagement<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

dard, nämlich das Eplan Data Portal, mit dem die meisten marktgängigen<br />

Komponenten mit allen relevanten Daten als Modelle<br />

aus einer Bibliothek geladen werden können.<br />

In einer Software wie Eplan Pro Panel entsteht dann das 3D-<br />

Modell, das als digitaler Zwilling der Anlage genutzt werden<br />

kann, bestenfalls als „Single Source of Truth“ in der Eplan Cloud.<br />

Es enthält relevante Informationen, die auch zur realen Anlage<br />

gehören und für ihre Planung, ihren Bau, ihre Inbetriebnahme<br />

und ihren Betrieb wichtig sind: die Automatisierungslogik, die<br />

Verdrahtung der gesamten Elektrik, die Schaltschränke samt Inhalt<br />

und Aufbau, und die Funktionsweise der Anlage und ihrer<br />

einzelnen Komponenten.<br />

<strong>DER</strong> DIGITALE FERTIGUNGS-<br />

ZWILLING ERMÖGLICHT<br />

TRANSPARENZ ÜBER ALLE<br />

FERTIGUNGSPROZESSE HINWEG<br />

Und da dieser digitale Zwilling hoch relevante Informationen darüber<br />

enthält, was die Produktionsanlage ausmacht, dient er<br />

nicht nur für deren Planung und Bau, sondern wird immer mehr<br />

auch für Prozesse herangezogen, die mit der Automatisierung<br />

und vor allem Digitalisierung zusammenhängen. Das beginnt<br />

beim Engineering, also beim Design und der Auslegung der Anlage,<br />

geht über Planung und Programmierung der Steuerung bis<br />

zum eigentlichen Maschinenbau und letztlich zum Betrieb und<br />

Service der Fabrik.<br />

Weil der digitale Anlagenzwilling eine so große und vor allem<br />

bereichs- und prozessübergreifende Bedeutung hat, kann er inzwischen<br />

als Rittal ePocket über einen QR-Code am Schaltschrank<br />

direkt aufgerufen und genutzt werden. Der digitale Zwilling<br />

in der Eplan Cloud begleitet den realen Schaltschrank fortan<br />

auf seinem gesamten Lebenszyklus. Das sorgt für Effizienz und<br />

schafft Fehlerquellen ab. Wenn alle elektrotechnischen Daten<br />

einer Maschine oder Anlage digital vorhanden sind, lassen sich<br />

Änderungen direkt ins Projekt zurückspielen und mögliche Stillstandszeiten<br />

auf ein Minimum reduzieren.<br />

<strong>DER</strong> DIGITALE PRODUKTZWILLING:<br />

DATENFADEN ÜBER DEN LEBENSZYKLUS<br />

Eines der Kernmotive für die smarte Fabrik ist der Fokus auf individualisierte<br />

Fertigung zu Bedingungen der Massenproduktion.<br />

Die Fertigung benötigt passende, produktionsrelevante Daten<br />

wie Stücklisten jedes Produkttyps oder sogar einzelnen Produkts<br />

im richtigen Format. Neben den Konfigurations-Informationen<br />

des Kunden können dafür noch Bauteil-Informationen oder Konstruktions-Updates<br />

aus dem PLM einfließen. Diese Daten müssen<br />

entlang der Kette von der Konfiguration durch den Kunden<br />

über die Fertigung bis zur Auslieferung laufen.<br />

Mit anderen Worten: Für die Fertigung gefragt ist ein hochwertiger,<br />

vollständiger, digitaler Datensatz zu jedem Produkt<br />

beziehungsweise Werkstück – ein digitaler Produktzwilling.<br />

Dabei kommen die Abkürzungen ins Spiel, die für jeden Ingenieur<br />

in der produzierenden Industrie wie die entsprechenden<br />

Softwarelösungen zum täglichen Sprachschatz gehören: CAD,<br />

PDM/PLM und ERP. Cideon hilft seinen Kunden, mit den beteiligten<br />

Systemen in einem integrativen Prozess zu arbeiten<br />

und ist dafür seit vielen Jahren Platinum Partner für Autodesk<br />

und SAP. Im Kern geht es um die Integration von CAD aus den<br />

am weitesten verbreiteten Tools AutoCAD, Inventor, Solid Edge,<br />

Solidworks und Eplan mit dem Ziel einer Single Source of<br />

Truth.<br />

Wer weitergehen will, kann das tun: Cideon ebnet den Weg, um<br />

bestenfalls Daten per Knopfdruck direkt in die Fertigung weiterzugeben:<br />

beispielsweise vollständige 3D-Modelle, aus denen<br />

sich Zeichnungen ableiten und die CAM-Bearbeitungsdaten<br />

automatisiert erzeugen lassen.<br />

Der Produktzwilling entsteht heutzutage schon in der Konstruktion<br />

weit vor seinem physischen Gegenstück, das auf<br />

Maschinen und Anlagen gefertigt wird, die sich ihrerseits im<br />

digitalen Anlagenzwilling spiegeln. Mit dem Produktzwilling<br />

können Unternehmen und ihre Partner und Kunden angedachte<br />

Funktionen des künftigen Produkts simulieren und testen, Form<br />

und Funktionsvarianten durchspielen, den Auftragsablauf vereinfachen<br />

und verkürzen. Dass bei all dem massiv Kosten eingespart<br />

werden, versteht sich von selbst.<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

DIGITALER FERTIGUNGSZWILLING:<br />

DYNAMISCHER KERN <strong>DER</strong> SMARTEN FABRIK<br />

Wer mehr Produktivität in der industriellen Fertigung erreichen<br />

will, muss den Produktionsprozess selbst verändern und Dynamik<br />

in meist starre Abläufe bringen. Das funktioniert, wenn Bewegungsdaten<br />

aus der Produktion im laufenden Anlagenbetrieb<br />

mit IIoT-Sensordaten und Stammdaten gematcht werden. So<br />

lässt sich kurz beschreiben, wofür German Edge Cloud im Jahr<br />

2022 das Oncite Digital Production System (DPS) vorgestellt hat:<br />

für ein agiles Management der Fertigungsprozesse im Sinne eines<br />

SmartMOM mit flexibler Softwarearchitektur.<br />

Der digitale Fertigungszwilling ermöglicht eine neue Art von<br />

Transparenz über alle Prozesse der Fertigung. Schon das schafft<br />

die Basis für Optimierung. Das bildet die Grundlage, um die Fertigung<br />

mit vorgegebenen Algorithmen nicht nur zu steuern,<br />

sondern das Produktionsmanagement in Richtung Regelung auszuweiten,<br />

gestützt auf Daten aus dem laufenden Betrieb. Dafür<br />

bedient sich das DPS moderner Softwaretechnologie, wie sie sich<br />

in cloud-nativen Umgebungen basierend auf Container-Technologie<br />

mit Microservices herausgebildet haben.<br />

Oncite DPS wurde vom Marktanalyse- und Beratungshaus PAC<br />

im September <strong>2023</strong> als Best-in-Class im Segment „Open Digital<br />

Platforms for industrial hybrid/multi-cloud application management“<br />

einge stuft. Nur IBM/Red Hat, Partner der GEC, rangierte<br />

auch so weit vorn. Ein Grund für die Einordnung war das tiefe<br />

Anwendungswissen, das das System für die Industrie besonders<br />

interessant macht.<br />

GEC hat ein cloud-natives System entwickelt, das dem Industriekunden<br />

die Möglichkeiten offenlässt. Über Private- wie Public-<br />

Cloud kann je nach Anwenderfall der Teil einer hybriden Multi-<br />

Cloud-Lösung zum Einsatz kommen, der sich dafür am besten<br />

eignet. Für schnelle Datenanalyse in Nahezu-Echtzeit gibt es<br />

zudem eine hoch skalierbare Factory-Edge-Infrastruktur mit<br />

Hardware direkt am Shopfloor, mit der das System auch komplett<br />

on-premise laufen kann.<br />

„Das System“, sagt Dieter Meuser, „ist dabei die Datendrehscheibe<br />

und bringt Flexibilität für IIoT-Anwendungen ein.“ Das<br />

Oncite DPS unterstützt die Vernetzung von Anlagen, die Visualisierung<br />

von Prozessen sowie Anwendungen von Track & Trace<br />

bis hin zum agilen, IIoT-gestützten Fertigungsmanagement. Die<br />

Software-Services können parallel zu bestehenden IT/OT-Infrastrukturen<br />

eingesetzt und in verschiedenen Umgebungen betrieben<br />

werden. Dabei setzen die Partner nicht darauf, dass Kunden<br />

ihre installierten Lösungen abschalten. Als optimal wird vielmehr<br />

eine stufenweise Migration der existierenden MES/PCS/<br />

Scada-Lösungen auf Oncite angestrebt.<br />

<strong>DER</strong> DIGITALE ANLAGENZWILLING<br />

BEGLEITET DEN REALEN<br />

SCHALTSCHRANK AUF SEINEM<br />

GESAMTEN LEBENSZYKLUS<br />

HOHE TRANSPARENZ<br />

IST ESSENZIELL<br />

Wer Fertigungsprozesse optimieren<br />

möchte, braucht hohe Transparenz.<br />

Damit beispielsweise Energieverbräuche<br />

von Maschinen und Anlagen überhaupt<br />

sinnvolle Erkenntnisse als Messgrößen<br />

bringen, müssen sie in den Kontext der<br />

Lastprofile gesetzt werden. Vollständig<br />

digitale Anlagendaten liefern hierfür<br />

einen fundamentalen Baustein.<br />

SEBASTIAN SEITZ, CEO Eplan und Cideon<br />

Oncite DPS ist nach dem Best-of-Breed-Ansatz aufgebaut: unabhängige<br />

Best-of-Softwaretools für jede einzelne Aufgabe auf einer<br />

flexiblen Plattform. Deshalb überrascht die strategische<br />

Partnerschaft mit Scheer nicht. Scheer PAS hat eine Plattform<br />

entwickelt, über die sich Geschäftsprozesse und -modelle in<br />

allen Unternehmensbereichen grafisch vom Anwender selbst<br />

zusammenklicken lassen. Angeboten werden dafür standardisierte<br />

Modul-Baukästen. Und zusammen mit dieser No-Code-/<br />

Low-Code-Plattform, die ohne textbasierte Programmiersprachen<br />

auskommt, bietet Scheer den gemeinsamen Kunden ein<br />

weitgehend automatisiertes Management der lose miteinander<br />

gekoppelten Applikationen und ihrer APIs. So wie sich Rittal<br />

und die Schwesterfirmen Eplan, Cideon und GEC durch ihr<br />

tiefes Anwendungswissen in industrieller Fertigung auszeichnen,<br />

stützt sich Scheer PAS auf jahrzehntelange Erfahrung mit<br />

Softwareintegration.<br />

AM HORIZONT: DIGITALISIERTE AUTOMATION<br />

UND SMARTE FERTIGUNG<br />

Stieß das neue Konzept bei seiner Vorstellung 2022 auch bei<br />

Fachleuten noch auf große Überraschung, so hat sich binnen<br />

eines Jahres gezeigt: Die Fertigung auf Basis cloud-nativer Container-Apps<br />

über webbasierte Services zu managen, die sowohl<br />

implementierte Software als auch alle beteiligten Maschinen und<br />

Hardwarekomponenten transparent miteinander vernetzen<br />

können, wird gerade zum großen Trend der Nutzung von „Composable<br />

Software“. Statt eher großer, in sich geschlossener Spezialsysteme<br />

stehen dabei genau solche Services im Mittelpunkt,<br />

wie sie hier vorgestellt wurden.<br />

Bilder: Rittal, Eplan, Cideon, German Edge Cloud<br />

www.friedhelm-loh-group.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 13


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

UNTEN SCHATTEN,<br />

OBEN STROMERZEUGUNG<br />

In Augsburg entstand eine Anlage für Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren,<br />

die Flächenschutz mit Energiegewinnung vereint. Dank des<br />

Anlagenkonzepts unter Einsatz dynamischer und präziser Handling-<br />

Komponenten werden die PV-Röhren automatisiert und unter<br />

zielgerichtetem Einsatz aller Ressourcen gefertigt.<br />

Marcel Welte, Marketing & Communications Manager bei Afag


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 Das Projekt war eine<br />

Gemeinschaftsleistung – die<br />

Projektverantwortlichen<br />

der beteiligten Unternehmen<br />

sind zufrieden<br />

mit den neuesten Entwicklungen in der Photovoltaik (PV). Eine<br />

dünne Halbleiterschicht, die in einer gekapselten Glasröhre eingeschlossen<br />

ist, erzeugt dabei den Strom. Tubesolar fasst jeweils<br />

40 PV-Röhren zu einem System-Modul zusammen, ausreichend<br />

Abstand zwischen den Röhren lässt Licht und Wasser durch. So<br />

entstehen wetterfeste und zugleich wind-, licht- und wasserdurchlässige<br />

Solarmodule, mit denen sich eine Schutzfunktion<br />

und die Stromerzeugung kombinieren lassen.<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ringen um Lösungen,<br />

die den Energiebedarf im industriellen, öffentlichen<br />

und privaten Umfeld zukunftssicher decken.<br />

Hohe Strompreise, Klimakrise, Nachhaltigkeit,<br />

erneuerbare Energien – die Handlungsfelder sind so drängend<br />

wie komplex und erfordern neue Ideen. Der allgemeine Trend zur<br />

Elektrifizierung hat die Problematik, wie der Primärstrom am effizientesten<br />

zu gewinnen sei, deutlich verschärft. Zugleich sind der<br />

Schutz von Ressourcen und Landflächen sowie deren optimale<br />

Nutzung weitere wichtige Themen. Das Unternehmen Tubesolar<br />

fertigt Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren, die zu Modulen zusammengefasst<br />

den Boden vor zu starker Sonneneinstrahlung<br />

oder Hagel schützen – beispielsweise im Agrar-Einsatz, in öffentlichen<br />

Bereichen sowie in der modernen Gebäudetechnik – und<br />

zugleich Strom produzieren.<br />

Tubesolar nutzt die patentgeschützte Technologie zur Herstellung<br />

der Röhren seit 2019. Sie basiert auf dem Know-how zur<br />

Herstellung und Verarbeitung von Glasröhren des ehemaligen<br />

Leuchtmittelherstellers Osram und kombiniert dieses Wissen<br />

VOLLAUTOMATISCHE PRODUKTION MIT<br />

HOHER FERTIGUNGSLEISTUNG<br />

Bislang erfolgte die Röhrenherstellung in einer halbautomatischen<br />

Pilotfertigung mit niedriger Fertigungsleistung. Im<br />

Spätsommer 2020 fiel die Entscheidung, eine vollautomatische<br />

Produktion mit einer hohen Fertigungsleistung aufzubauen. Der<br />

Sonderanlagenbauer Eichstätter Maschinenbau erhielt den Auftrag<br />

für die Umsetzung einer Fertigungslinie nach dem Konzept<br />

von Tubesolar für den Produktionsstandort Augsburg.<br />

„Diese Anlage zur Herstellung der Dünnschicht-Röhren ist<br />

weltweit einmalig und äußerst anspruchsvoll, denn sie umfasst<br />

neben der Glasverschmelzung auch Vakuumprozesse, Spülabläufe,<br />

Heizprozesse sowie diverse Prüfstationen unter Einbindung<br />

von Kameras und vielen Servomotoren“, erläutert Dominik<br />

Bauernfeind, Geschäftsführer Notum GmbH. Gefragt waren bei<br />

dieser Aufgabe sowohl ein profundes Konstruktions-Know-how<br />

als auch einschlägige Erfahrung in der Montageautomatisierung.<br />

Eichstätter Maschinenbau hat sich den Kooperationspartner<br />

Afag zur Seite geholt. „Aus früheren Projekten bestanden bereits<br />

enge Kontakte. Afag hat sehr schnell und gründlich verstanden,<br />

welche Detaillösungen für die Prozesse an jeder Station erforder-<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 15


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02<br />

02 Die rund 30 m lange Anlage zur Herstellung der<br />

PV-Dünnschichtröhren ist weltweit einmalig und steht<br />

am Standort Augsburg<br />

03 Haben die Vorgänge im Blick (v.l.): Markus Regler,<br />

Projektleiter von Eichstätter Maschinenbau, Dominic Nägele,<br />

Leiter Engineering Services Afag Solutions, und Dominik<br />

Bauernfeind, Geschäftsführer Notum GmbH<br />

03<br />

Die Ingenieure von Afag und Eichstätter Maschinenbau haben in<br />

gemeinsamer Konstruktionsleistung die Einschmelz- und Pumpmaschine<br />

aufgebaut – den Anlagenteil des Glasröhrenverschmelzens<br />

und Vakuumpumpens. Ausgangsprodukt ist eine bereits mit<br />

einer losen, innenliegenden PV-Folie bestückte Glasröhre. Diese<br />

Tube wird manuell in die Linie eingebracht und zunächst erwärmt.<br />

Zugleich erfolgt über ein Afag-Handlingsystem die Quervereinzelung<br />

der in Reih und Glied bereitgestellten Glasgestelle<br />

zum beidseitigen Verschließen der Röhren. Das Handlingsystem<br />

mit Afag-Modulen zum Greifen, Drehen und Querverfahren<br />

muss hier zu Prozessbeginn eine sehr hohe Stückzahl zuführen<br />

und handhaben – jeweils zwei Gestelle pro Röhre. Nach dem<br />

thermischen Glas-Einschmelzprozess – dem Matchen der Gestelle<br />

mit dem Tube – erfolgt eine Qualitätskontrolle. Anschließend<br />

geht die Röhre über eine Pick-and-Place-Station mit Linearmodulen<br />

und Schwenkeinheiten von Afag auf den weiteren<br />

Transport durch die Linie zu einer Pufferstation. Im darauffolgenden<br />

Schritt wiederum über eine Pick-and-Place-Einheit wird<br />

die Röhre der Pumpe zugeführt, um sie zu evakuieren.<br />

Ein thermischer Prozess laminiert die PV-Folie im Röhreninneren,<br />

anschließend erfolgt die Gasbefüllung. Auch an der<br />

Station des Abschmelzens erfüllen die Afag-Module wieder eine<br />

maßgebliche Funktion: Ein Linearmodul am Pumpschlitten<br />

zieht den Pumpstengel vom Glas weg, sodass nach dem Abschmelzen<br />

die Enden sauber abgetrennt und verschlossen sind.<br />

Erneut sorgt nun eine Pick-und-Place-Einheit von Afag für den<br />

weiteren Transport.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

lich sind. Für Eichstetter waren vor allem Taktzeit, Zuverlässigkeit<br />

und Präzision wesentliche Auswahlkriterien, sodass Afag-<br />

Module für uns erste Wahl waren.“<br />

ZWEI KONSTRUKTIONSEXPERTEN<br />

PACKEN ES AN<br />

LANGLEBIGE MODULE FÜR HOHE<br />

DYNAMIK UND PRÄZISION<br />

Hohe Dynamik, Prozesssicherheit, schonende Teilehandhabung<br />

und hochpräzise Abläufe – die Anforderungen der Anlagenkonstrukteure<br />

an die Handhabungs- und Montagekomponenten<br />

waren hoch. Afag hat für jede Prozessstation jeweils spezifische<br />

Handlingsysteme mit den bewährten roten Modulen konfiguriert.<br />

Konkret in der Anlage verbaut sind kompakte, flexible<br />

Portalachsen vom Typ PDL30 und PDL40, die mit maximalem<br />

Hub bei minimalem Bauraum überzeugen. Die elektrischen Präzisionsgreifer<br />

PG20 und PG16 in Miniaturbauweise punkten mit<br />

einer hochpräzisen Backenführung.<br />

WESENTLICHE MASCHINEN­<br />

STATIONEN SIND MIT SPEZIFISCH<br />

KONFIGURIERTEN HANDLING-<br />

SYSTEMEN AUSGESTATTET<br />

Ebenfalls kompakt bauen die elektrischen Rotationsmodule<br />

CR20 und CR25, die dennoch hohe Massenträgheitsmomente<br />

aufbringen. Anspruchsvolle und präzise Greif- und Rotationsaufgaben<br />

übernimmt der schlanke pneumatische Drehgreifer<br />

DG20, der sowohl horizontal als auch vertikal eingebaut werden<br />

kann. Alle Afag-Module sind robust und langlebig. Sie erledigen<br />

laut Hersteller auch nach millionenfachen Lastwechseln zuverlässig<br />

ihren Dienst. So profitiert der Anwender durch eine hohe<br />

Verfügbarkeit, weniger Anlagenstillstände, geringe Unterhaltskosten<br />

und eine gleichbleibend hohe Produktivität. „Wir sind<br />

sehr stolz, dass wir unsere Automatisierungsexpertise im Bereich<br />

Montage und Handhabung bei diesem Projekt einbringen<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


04<br />

05<br />

THINK<br />

SMART.<br />

THINK<br />

HAL<strong>DER</strong>-<br />

PINS.<br />

04 Auf der Entnahmeseite des Pufferspeichers setzt ein<br />

Linearmodul ES30 die Röhren in die Pumpmaschine über<br />

05 Beim Übersetzen der Gestelle vom Palettierer aufs Zuführband<br />

Gestelle kommen verschiedene Afag-Komponenten zum<br />

Einsatz: ein Pneumatikgreifer PG, ein CR-Rotationsmodul sowie<br />

ein Linearmodul CS 8<br />

konnten“, bekräftigt Dominic Nägele, Leiter Engineering<br />

Services Afag Solutions. „Doch dank der hervorragenden<br />

Zusammenarbeit mit Eichstätter Maschinenbau, Notum-Ingenieure<br />

und Tubesolar ist eine effiziente Anlage für ein<br />

sauberes, zukunftsfähiges Produkt gelungen, das ein enormes<br />

Potenzial dazu hat, sich in vielen Einsatzbereichen zu<br />

bewähren.“<br />

DUALE NUTZUNG <strong>DER</strong>SELBEN FLÄCHE<br />

Die PV-Module vereinen eine Schutzfunktion mit der<br />

Stromerzeugung. So lassen sich neuartige Projekte realisieren,<br />

bei denen nicht mehr zwischen einer PV-Anlage und<br />

einer anderen Flächennutzung entschieden werden muss.<br />

Durch die duale Nutzung derselben Fläche ist beides möglich.<br />

Dank der runden PV-Röhren kann der Anwender<br />

gleichmäßig über den ganzen Tag Strom erzeugen. Auch<br />

die Funktion einer Dachbegrünung bleibt erhalten. Über<br />

der Grünfläche kann direkt Strom generiert werden. Eine<br />

gleichmäßige Verschattung ist in vielen Einsatzbereichen<br />

von Vorteil – etwa auf Agrarfeldern in der Landwirtschaft,<br />

bei Carports, Pergolen, Pausenplätzen, Terrassen, Pools<br />

sowie energieautarken Wohneinheiten.<br />

Bilder: Aufmacher und 02 Tubesolar; sonstige Afag-Group<br />

www.afag.com<br />

Das Werkzeug, für das<br />

Sie kein Werkzeug brauchen.<br />

www.halder-pins.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

MEHR BEWEGUNG<br />

Bewegung ist gesund! Für viele<br />

Konstruktionen im Maschinenbau ist<br />

sie sogar essenziell, denn erst durch<br />

sich bewegende Komponenten<br />

erfüllen sie ihre eigentliche Funktion.<br />

Minitec bietet passend zu seinem<br />

Profilbaukasten ein breites<br />

Produktspektrum im Bereich<br />

Lineartechnik.<br />

Mit der Linearachse<br />

LR 6 sind lange<br />

Verfahrwege und hohe<br />

Geschwindigkeiten<br />

realisierbar<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Lineartechnik von Minitec bildet eine ideale Ergänzung<br />

zum Profilsystem. Das Produktspektrum reicht von<br />

Einzelkomponenten über Verstelleinheiten und Gleitführungen<br />

bis hin zu einbaufertigen Linearmodulen.<br />

Gemeinsames Merkmal ist die uneingeschränkte Kompatibilität<br />

zum Minitec-Profilbaukasten. So ist sichergestellt, dass sich die<br />

jeweilige Lineareinheit nahtlos in Konstruktion einfügt.<br />

BAUKASTENSYSTEM BIETET<br />

HÖCHSTE FLEXIBILITÄT<br />

Besonders flexibel ist man mit dem Linearsystem LR. Denn hier<br />

steht eine ganze Familie von Linearkomponenten zur Verfügung,<br />

die aufeinander abgestimmt sind. Das Programm umfasst<br />

einbaufertige Linearachsen genauso wie Laufwagen, Antriebe,<br />

Umlenkungen, Schienen und ein umfangreiches Zubehör. Die<br />

Linearachsen des Linearsystems LR eignen sich perfekt für die<br />

Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />

MiniTec, Schönenberg-Kübelberg<br />

Verwendung in Handlingseinrichtungen, Messeinrichtungen<br />

und Justier-Vorrichtungen sowie zur präzisen Führung von Türen<br />

oder großen Aufzügen.<br />

Die Basis des Linearsystems LR bilden doppelreihige Profillaufrollen<br />

aus Kugellagerstahl und gehärtete Präzisionsstahlwellen.<br />

Mit diesem System lassen sich beliebig lange Linearführungen<br />

herstellen, sodass auch lange Verfahrwege realisiert werden<br />

können. Dazu trägt auch der Zahnriemenantrieb bei, der zudem<br />

eine hohe Geschwindigkeit erlaubt.<br />

EINBAUFERTIGE LINEARACHSEN<br />

Neben Einzelkomponenten stehen auch einbaufertige Linearachsen<br />

zur Verfügung, bei denen für eine Bestellung nur noch die<br />

gewünschte Hublänge sowie die Umlenkung angegeben werden<br />

müssen. Dabei weisen die Kürzel LR 6, LR 12 und LR 16 auf die<br />

Stärke in Millimeter der eingebauten Stahlwellen hin, was entsprechend<br />

für die Belastbarkeit wichtig ist.<br />

Gemäß dem bewährten Minitec-Baukastenprinzip ist das<br />

Profilsystem der ideale Träger für Lineartechnik. Wenn für das<br />

Linearsystem LR kein Antrieb benötigt wird, lässt sich jedes<br />

Minitec-Profil der Serie 45 als Profilschienenführung einsetzen.<br />

Einfach Wellenträger beziehungsweise Schiene anbringen, Welle<br />

einclipsen, fertig! Genauso ist es auch möglich, dass nur eine<br />

Seite der Laufschiene angetrieben wird.<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong> /<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


01<br />

02<br />

Läuft<br />

länger!<br />

Sieger im Kurz- und<br />

Normalhubtest<br />

01 Mit dem Profilbaukasten ist sichergestellt, dass sich die<br />

jeweilige Lineareinheit nahtlos in die Konstruktion einfügt<br />

02 Komplettlösung mit LR12 Energiekettenführung<br />

auf Basis des Minitec-Baukastensystems<br />

Performancevorteil Gesamtlaufstrecke<br />

(normale Hublänge)<br />

Wettbewerber A<br />

757 km<br />

ELKALUB VP 874<br />

1.071 km<br />

Wettbewerber B<br />

852 km<br />

STABIL UND BELASTBAR<br />

Die Laufwagen sind mit 2-reihigen Profillaufrollen bestückt. Je nach Belastung können<br />

die Wagen mit sehr vielen Laufrollen ausgerüstet werden. Diese werden mit<br />

Stahlleisten direkt an der Wagenplatte befestigt. Dadurch hat die Konstruktion<br />

größtmögliche Stabilität und gibt nicht nach. Es sind keine speziellen Laufrollenprofile<br />

für den Aufbau der Wagen erforderlich. Die spielfreie Einstellung der Führungen<br />

erfolgt mit Exzenterbuchsen.<br />

Die Laufwagen gibt es offen oder komplett gekapselt. Bei den geschlossenen<br />

Laufwagen sind in die Abdeckkappen Abstreiffilze integriert, die gleichzeitig<br />

die Wellen von grobem Schmutz befreien und mit Schmierstoff versorgen. Die Filze<br />

DAS LINEARSYSTEM EIGNET SICH VOR<br />

ALLEM BEI EIGENKONSTRUKTIONEN<br />

lassen sich nach Lösen der seitlichen Verschraubung schnell und einfach austauschen.<br />

Daher ist das Linearsystem LR selbst bei schmutzigen oder hygienisch<br />

kritischen Einsatzbedingungen uneingeschränkt verwendbar. Besonders stabil ist<br />

aufgrund seiner Breite von bis zu 32 mm auch der Zahnriemen des LR Systems.<br />

EIN BEWEGEN<strong>DER</strong> ALLROUN<strong>DER</strong><br />

Das Linearsystem LR und seine vielfältigen Komponenten sind hoch flexibel.<br />

Dank seines simplen Aufbaus ist es geradezu prädestiniert für Eigenkonstruktionen,<br />

zudem lässt es sich einfach warten und justieren. Gleichzeitig ist es überaus<br />

anpassbar, und das nicht nur bezogen auf die Verfahrwege – so können beispielsweise<br />

auch die Laufwagen in Länge und Breite stark variieren. Das System LR lässt<br />

sich nahtlos in das Minitec-Profilsystem integrieren und hat sich vielen seit Jahren<br />

in unzähligen Konstruktionen bewährt.<br />

Bilder: Aufmacher Alena Ozerova – stock.adobe.com, sonstige Minitec<br />

Wir rüsten die Linearachsen<br />

namhafter<br />

deutscher Hersteller aus. Denn sowohl<br />

H1-registriert als auch konventionell<br />

sorgen Hochleistungs-Schmierstoffe<br />

von ELKALUB für eine deutlich erhöhte<br />

Lebens dauer der Komponenten. In<br />

Kurz- und Normalhub tests wurde festgestellt,<br />

dass ELKALUB VP 874 in seiner<br />

Leistungsfähigkeit die Schmier stoffe<br />

anderer Hersteller deutlich übertrifft:<br />

› geringster Prüfkraftverlust, geringste<br />

Verschleißtiefe bei <strong>10</strong> Mio. Doppel hüben<br />

mit 1 mm Hub und Lastverhältnis P/C=0,5<br />

Besuchen Sie uns!<br />

<strong>10</strong>.–13.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong> in Stuttgart<br />

Halle 7, Stand 7116<br />

Foto Hintergrund-Orange: © klyaksun / Shutterstock.com<br />

www.minitec.de<br />

ELKALUB.com


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

AUTOMATISIERTE UND SICHERE CAD-OPTIMIERUNG<br />

Fehlerfreie 3D-Daten sind<br />

die Basis reibungsloser<br />

Produktionsprozesse. Mit der<br />

hier vorgestellten Software<br />

werden Modelle automatisch<br />

konvertiert, repariert oder für<br />

einen sicheren Datenaustausch<br />

vereinfacht.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Im Maschinenbau ist Zeit ein entscheidender Faktor. Wie<br />

lange dauert es vom konstruierten Modell bis zum fertigen<br />

Bauteil? Verlangsamen fehlerhafte CAD-Daten die Abläufe?<br />

Wie versende ich Datenpakete an Dritte und schütze dabei<br />

das Firmen-Know-how? Damit alle Prozessschritte auf dem<br />

Produktionsweg problemlos ineinandergreifen, automatisiert<br />

3DxSuite die CAD-Datenaufbereitung. Dank individuell konfigurierbarer<br />

Prozess-Szenarios arbeitet die Software vollautomatisch<br />

und zuverlässig.<br />

„Wir kennen die Probleme mit den CAD-Daten genau. Fast<br />

täglich haben wir Anfragen aus dem Maschinenbau wegen fehlerhaften,<br />

komplexen Modellen“, berichtet Enrico Volkmar, Techniker<br />

bei Camtex. Er und seine Kollegen sind spezialisiert auf das<br />

Lösen von CAD-Problemen. „Mit der richtigen Software bekommt<br />

man saubere Modelle und das viel schneller als wenn<br />

man sie von Hand bearbeiten würde.“<br />

FEHLER IN CAD-MODELLEN<br />

AUTOMATISCH REPARIEREN LASSEN<br />

Treten Fehler beim Einlesen von Importdaten in das betriebseigene<br />

CAD-System auf, ist die manuelle Reparatur oft mühsam<br />

und zeitraubend. Zeit geht verloren, um die Daten von Hand zu<br />

Inka Horlbeck, Pressestelle, CAMTEX GmbH, Suhl<br />

prüfen und zu bearbeiten. Die automatische Reparatur-Funktion<br />

von 3DxSuite erzeugt genaue CAD-Modelle und strafft damit den<br />

Workflow in Konstruktion und Produktion. „Die Software durchsucht<br />

die 3D-Modelle automatisch nach Fehlern, wie Spalten an<br />

Ecken und Kanten oder fehlenden Flächen, und beseitigt sie“,<br />

erläutert Enrico Volkmar. Hierfür stehe entweder ein interaktives<br />

Interface für die Anwender zur Verfügung oder die vollautomatische<br />

Reparatur, die ganz selbstständig nach vordefinierten<br />

Grenzwerten arbeitet.<br />

KLEINERE DATEIEN DURCH<br />

GEOMETRIEVEREINFACHUNG<br />

Zu große und komplexe Modelle führen häufig zu hohen Ladezeiten,<br />

einer fehlerhaften Darstellung oder sind unbrauchbar für<br />

Simulationen. Mittels Geometrievereinfachung kann 3DxSuite<br />

überflüssige Elemente automatisch entfernen. Anhand der durch<br />

den User festgelegten Grenzwerte, führt die Software automatisierte<br />

Simplifikationen aus. Radien, Bohrungen, Rillen oder Stufen<br />

werden entfernt. Komplexe Volumen können zudem durch<br />

Primitive, wie Quader oder Zylinder, ersetzt werden. Das Ergebnis<br />

sind bis zu 90 Prozent kleinere Modelle, die für Folgeprozesse<br />

oder den Datenaustausch mit Dritten genutzt werden können.<br />

SENSIBLE DATEN ZUVERLÄSSIG SCHÜTZEN<br />

Neben der Anwendung für leichteres Handling und schnellen<br />

Datenversand, bietet 3DxSuite einen weiteren großen Nutzen:<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


01<br />

den Schutz des firmeninternen Know-hows. Die IPP (Intellectual Property Protection),<br />

sprich die Bewahrung des geistigen Eigentums, ist längst fester Bestandteil<br />

jeder Unternehmensstrategie. Nicht alle Ansprechpartner benötigen einen kompletten<br />

Datensatz bis hin zum kleinsten Detail. „Die Hüllgeometrie-Funktion ist<br />

wie ein Sichtschutz“, meldet sich noch einmal Enrico Volkmar zu Wort. „Während<br />

die Außenhülle bestehen bleibt, entfernt die Software das gesamte Innenleben<br />

eines Modells auf Knopfdruck.“ Diese reinen Hüllgeometrien gewährleisten<br />

Sicherheit für sensible Daten.<br />

Bilder: Camtex<br />

02<br />

01 Die Hüllgeometrie-Funktion entfernt<br />

das Innenleben des 3D-Modells automatisch<br />

und bietet somit Know-how-Schutz<br />

02 Radien, Bohrungen, Stufen und andere<br />

überflüssige Geometrieteile werden von<br />

der Software auf Wunsch simplifiziert und<br />

die Datenmenge reduziert<br />

Die Probleme beim CAD-Datenaustausch<br />

können vielfältig sein: Daten im falschen<br />

Format, beschädigte 3D-Modelle oder<br />

viel zu große Datenmengen. Wir sind<br />

darauf spezialisiert, diese Probleme zu<br />

lösen, damit erst gar keine aufwendige,<br />

manuelle Nachbearbeitung entsteht. Mit<br />

unserer Software 3DxSuite bieten wir ein Tool, mit dem sich<br />

CAD-Modelle und -Formate vollautomatisch konvertieren,<br />

reparieren, vereinfachen, prüfen oder vergleichen lassen.<br />

ENRICO VOLKMAR, Techniker bei Camtex<br />

Präzision<br />

Präzision<br />

und Präzision<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Wirtschaft-<br />

und<br />

lichkeit<br />

Wir bieten Ihnen Kunststoffteile,<br />

Wir spanabhebend<br />

lichkeit<br />

bieten Ihnen gefertigt, Kunststoffteile, in Kon-<br />

spanabhebend struktions- und gefertigt, Hochleistungskunststoffen.<br />

Wir bieten und Ihnen Komplexe Hochleistungs-<br />

Kunststoffteile, Geometrien<br />

in Konstruktionskunststoffen.<br />

sind spanabhebend mittels Zerspanung Komplexe gefertigt, in Geometrien<br />

Toleranzen struktions- sind mittels umsetzbar. und Hochleistungs-<br />

Zerspanung<br />

in engen Kon-<br />

in kunststoffen. engen Toleranzen Komplexe umsetzbar. Geometrien<br />

unterschiedliche sind mittels Zerspanung Anwendungen,<br />

Für<br />

Für unterschiedliche Anwendungen,<br />

z.B.<br />

z.B. in engen<br />

Ventilgehäuse,<br />

Ventilgehäuse, Toleranzen Automatisierungskomponenten,<br />

Für unterschiedliche Module Anwendungen,<br />

Module und und<br />

Baugruppen. z.B. Ventilgehäuse, Bei Bedarf Automatisie-<br />

erfüllen wir<br />

umsetzbar.<br />

Automatisie-<br />

wir die rungskomponenten, die Anforderungen Anforderungen Module FDA- der FDA-<br />

und<br />

und EU-Richtlinien.<br />

Baugruppen. EU-Richtlinien. Bei Bedarf erfüllen<br />

wir die Anforderungen der FDA-<br />

SKF Economos Deutschland GmbH<br />

SKF und Economos EU-Richtlinien. Deutschland GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 11<br />

Robert-Bosch-Straße 11<br />

D-74321 SKF Economos Bietigheim-Bissingen<br />

Deutschland GmbH<br />

D-74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel.:<br />

Robert-Bosch-Straße<br />

+49 7142 593 0<br />

11<br />

Tel.: +49 7142 593 0<br />

Fax.:<br />

D-74321<br />

+49 7142<br />

Bietigheim-Bissingen<br />

593 1<strong>10</strong><br />

E-Mail: Tel.: +49 seals.bietigheim@skf.com<br />

7142 593 0<br />

E-Mail: seals.bietigheim@skf.com<br />

Fax.: +49 7142 593 1<strong>10</strong><br />

Sealing E-Mail: solutions seals.bietigheim@skf.com<br />

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www.skf.de/dichtungen<br />

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® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF Gruppe.<br />

© SKF Gruppe 2022<br />

Bestimmte Aufnahmen mit freundlicher Genehmigung<br />

von ® Shutterstock.com<br />

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Präzision und Wirtschaft- lichkeit.indd 1 12.04.22 19:50<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 21<br />

Präzision und Wirtschaft- lichkeit.indd 1 12.04.22 19:50


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ultrawendig<br />

360°<br />

CODES ZUVERLÄSSIG LESEN<br />

Der Sensorspezialist Baumer<br />

erweitert sein Produktportfolio um<br />

einen neuen, kompakten Multicode-<br />

Leser. Der IDC200 kann bis zu<br />

40 Frames pro Sekunde verarbeiten<br />

– auch bei unterschiedlichen<br />

Codetypen. Die lichtstarke interne<br />

Beleuchtung ermöglicht es, herausfordernde<br />

Anwendungen ohne<br />

externe Lichtquelle zu bewältigen.<br />

Spiegelnde Oberflächen, wechselnde<br />

Lichtverhältnisse oder Modulgrößen<br />

an der unteren Auflösungsgrenze sollen dem IDC200 keine Probleme bereiten.<br />

Das Gerät liest auch direkt markierte und genadelte Codes. Via USB-C lässt sich<br />

der Multicode-Leser einfach an einen Computer anschließen und per Webinterface<br />

in Betrieb nehmen. Dank frei konfigurierbarem Datentelegramm lässt er<br />

sich einfach in bestehende Systeme einbinden. Der IDC200 liest Codes mit einer<br />

Modulgröße von bis zu 0,03 mm (1D) oder 0,07 mm (2D) schnell und zuverlässig.<br />

www.baumer.com<br />

VERLAGERUNG <strong>DER</strong> PLM IN DIE CLOUD<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

SPS <strong>2023</strong><br />

in Nürnberg.<br />

Halle 7A,<br />

Stand 7A-546<br />

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Neuer, ultrawendiger Ultraschallsensor:<br />

in 5 Abstrahlrichtungen montierbar<br />

dank drehbarem Sensorkopf und<br />

QuickLock-Montagehalterung!<br />

› 3 Tastweiten: von 65 mm bis 5 m<br />

› Komfortable QuickLock-<br />

Montagehalterung<br />

› IO-Link-Schnittstelle<br />

› Ausgangsstufen:<br />

› 1 Push-Pull-Schaltausgang<br />

› 1 Analogausgang + 2 Push-Pull-<br />

Schaltausgänge (umschaltbar)<br />

Der Automations- und<br />

Sensortechnik-Hersteller<br />

Balluff wird seine PLM-<br />

Umgebung von der lokal<br />

installierten PLM-Lösung<br />

Windchill von PTC auf das<br />

cloudbasierte Windchill+<br />

umstellen. Balluff verspricht<br />

sich davon eine globale,<br />

performante Verfügbarkeit<br />

der Daten in einer skalierbaren<br />

Systemumgebung.<br />

Die Digitalisierungs-Initiative des Unternehmens begann mit der Einführung<br />

von Windchill im Jahr 2021. Damit wurde eine Entwicklungsumgebung<br />

geschaffen, in der die Mechanik-Konstruktion integriert wurde, und die nun<br />

stufenweise durch Elektronikentwicklung, Anbindung der ERP-Systeme und<br />

weitere Schnittstellen erweitert wird. Der Betriebsstart von Windchill+ ist<br />

für das dritte Quartal <strong>2023</strong> geplant.<br />

www.ptc.com<br />

EINFACHE OBJEKTERKENNUNG<br />

Die neuen Sensoren der Simple-<br />

Vision-Baureihe von Leuze sind<br />

flexibel anwendbar und einfach in<br />

der Handhabung. Die kompakten<br />

Geräte lassen sich komfortabel<br />

einsetzen wie optoelektronische<br />

Sensoren, sind aber nahezu so<br />

leistungsfähig wie Kamerasysteme.<br />

Der IVS <strong>10</strong>8 erkennt an- oder<br />

abwesende Objekte und ist dank Autofokus-Einstellung sowie leichtem<br />

Teach-in einfach in Betrieb zu nehmen. Beim IVS <strong>10</strong>48i können Anwender<br />

aus sechs Varianten mit zwei unterschiedlichen Auflösungen wählen. Der<br />

Funktionsumfang des IVS <strong>10</strong>48i reicht von der Objekterkennung über Messaufgaben<br />

bis hin zur integrierten Barcodelesung. Vorteil aller Sensoren der<br />

Baureihe IVS/DCR <strong>10</strong>48i: Vier austauschbare S-Mount-Objektive mit variabler<br />

Fokuseinstellung und zwei Blenden ermöglichen hohe Flexibilität bei Leseabstand,<br />

Sichtfeld, Auflösung und Schärfentiefe. Zudem sind die digitalen<br />

Schnittstellen I/O, TCP/IP, Profinet, FTP oder SFTP integriert.<br />

www.leuze.com<br />

microsonic.de/cube


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ZWEI RED DOT AWARDS FÜR IFM<br />

Zwei ifm-Produkte<br />

sind für ihr<br />

Industriedesign<br />

mit dem Red Dot<br />

Design Award<br />

ausgezeichnet<br />

worden. Der Preis<br />

ging an eine<br />

Kameraplattform<br />

aus den Lösungen<br />

O3R und OVP800<br />

sowie an den<br />

Multicover Puck.<br />

Der Multicover<br />

Puck meldet die<br />

genaue Position von Kugelhähnen zurück und ist dadurch<br />

ein zentraler Bestandteil hochautomatisierter Anlagen. 2022<br />

war er bereits mit dem German Design Award und dem iF<br />

Award ausgezeichnet worden. „Bei der Gestaltung war es<br />

mir besonders wichtig, die Installation für den Anwender<br />

so einfach wie möglich zu gestalten und gleichzeitig eine<br />

Anpassung im laufenden Betrieb zu ermöglichen,“ erklärt<br />

Anna Küpker von der Abteilung Industrial Design and<br />

Innovation Strategy bei ifm. Das Multi-Kamera- und -Sensor-<br />

System aus der O3R-Plattform und der Video Processing<br />

Unit OVP800 bringt Bildverarbeitung auf den Stand der<br />

Technik und ist damit für neuronale Netze und Anwendungen<br />

der Künstlichen Intelligenz geeignet.<br />

www.ifm.com<br />

ROBOTIK-APPLIKATIONEN IN<br />

WENIGEN MINUTEN LAUFFÄHIG<br />

Für Pick-and-Place-Anwendungen bietet B&R eine vorgefertigte<br />

Lösung aus dem Software-Baukasten Mapp Technology.<br />

Die Konfiguration erfolgt intuitiv anhand vorgefertigter<br />

Funktionsbausteine innerhalb weniger Minuten. Diese<br />

werden im Editor miteinander verknüpft, sodass in kurzer Zeit<br />

eine lauffähige Robotik-Anwendung entsteht. Tiefgreifendes<br />

Robotik-Know-how ist nicht erforderlich. Die Koordination<br />

mit anderen<br />

Achsen, Track-<br />

Systemen, dem<br />

B&R-Vision-<br />

System oder der<br />

webbasierten<br />

Visualisierung<br />

Mapp View kann<br />

mit wenigen<br />

Klicks eingerichtet<br />

werden. Damit<br />

entfällt ein<br />

Großteil der manuellen Programmierarbeit und die Entwicklungszeit<br />

wird verkürzt. Darüber hinaus bietet die Mapp-<br />

Softwarelösung für Pick-and-Place Freiheit bei der Prozessgestaltung.<br />

So können Deltaroboter in beliebiger Anzahl<br />

eingesetzt werden. Auch die Anzahl der Förderbänder für die<br />

Zu- und Abführung ist frei konfigurierbar. Darüber hinaus<br />

optimiert die Software den Prozess automatisch auf eine<br />

maximale Pickrate.<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

EFFIZIENTES ENGINEERING<br />

Wie hoch sind Leistungsverluste und Erwärmung von Getrieben in der<br />

Anwendung und mit bestimmten Motoren? Wo liegen die thermischen<br />

Leistungsgrenzen, wo die optimalen Betriebspunkte von Getrieben<br />

und Motor-Getriebe-Kombinationen in einer Applikation? Welche<br />

Auswahloptionen bei Getrieben und Motoren gewährleisten hohe thermische<br />

Effizienz? Antworten auf diese Fragen, die schon in der Planungsphase einer<br />

Antriebslösung auftreten, kann ein digitaler Zwilling des Getriebes liefern.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In einem Projekt, in dem die Ziele Mehrwert durch Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz miteinander<br />

verbunden werden konnten, hat Wittenstein Alpha zusammen<br />

mit einem strategischen Partner einen neuen Ansatz für<br />

die thermische Getriebeberechnung entwickelt. Hierfür wurden<br />

über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren in fast <strong>10</strong>0 Wochen<br />

etwa 80 SP + - und NP-Getriebevarianten von Wittenstein in<br />

Kombination mit Motoren auf Prüfständen vermessen. Die Versuche<br />

lieferten die verlässliche Datenbasis für einen theoretischen<br />

Ansatz und darauf aufbauend ein Rechenmodell, dessen<br />

Genauigkeit sich in hohem Maße bestätigt hat. Dadurch lassen<br />

sich jetzt – ohne Zusatzkosten und Zeitverlust durch Tests und<br />

Simulationen – die thermischen Grenzkurven einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Motor-Getriebe-Kombinationen bestimmen<br />

und die geeigneten Komponenten auswählen.<br />

Dr.-Ing. Matthias Beck, Leiter Entwicklung,<br />

WITTENSTEIN alpha GmbH, Igersheim<br />

LEBENS- UND NUTZUNGSZYKLEN<br />

VON PRODUKTEN VERBINDEN<br />

Mit dem Ziel, die Wertschöpfung durch Digitalisierung intern<br />

wie auch bei Anwendern nachhaltig zu erhöhen, implementiert<br />

Wittenstein in immer mehr Produkte, Prozesse und Services eine<br />

Asset Administration Shell. Dieser standardisierte digitale Zwilling,<br />

über den Produkte in der Welt von Industrie 4.0 kommunizieren<br />

können, verbindet nahtlos und unabhängig von Gateways<br />

oder IIoT-Plattformen den Entstehungsprozess und Lebenszyklus<br />

eines Produktes mit dessen Nutzungskreislauf beim Kunden<br />

und in der Applikation. Als Gründungsmitglied der Industrial<br />

Digital Twin Association (IDTA) orientiert sich Wittenstein dabei<br />

an dem standardisierten Konzept der Asset Administra tion Shell.<br />

Dadurch gewährleistet das Unternehmen eine durchgängige Interoperabilität<br />

seiner Produkte und Services beim Austausch von<br />

Hersteller- und Produktlebenszyklus übergreifenden Informationen.<br />

Diese Eigenschaft des standardisierten digitalen Zwillings<br />

eines Getriebes ist die Basis dafür, zukünftig mit der Auslegungssoftware<br />

Cymex 5 als kundenseitigem Interaktionspunkt bei der<br />

Auswahl von Getrieben unter anderem thermische Grenzkurven<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

von Motor-Getriebe-Kombinationen zu berechnen und so eine<br />

punktgenaue thermische Bewertung für konkrete Kundenanwendungen<br />

durchführen zu können. Das Besondere dabei: Mit<br />

der Software besteht heute schon die grundsätzliche Möglichkeit,<br />

neben etwa <strong>10</strong>.000 verschiedenen eigenen Getriebevarianten<br />

auch auf die Kennwerte von 20.000 am Markt verfügbare Motorvarianten<br />

von Wittenstein und anderen Herstellern zuzugreifen<br />

und für die Getriebe- und Antriebsauslegung zu nutzen.<br />

DIGITALER TOUCH POINT<br />

Um ein reales Getriebe als echtes Produktunikat identifizieren und<br />

eindeutig seiner digitalen Asset Administration Shell zuordnen zu<br />

können, wird bei Wittenstein Alpha seit einigen Jahren jedes Serienprodukt<br />

mit einem unverwechselbaren Data-Matrix-Code gekennzeichnet,<br />

der als Identification Link die Vorgaben der Norm<br />

IEC TS 61406 erfüllt. Der Link fungiert dabei nicht nur als Produkt-<br />

ID, sondern zugleich auch als Webadresse des digitalen Zwillings<br />

und der mit ihm verbundenen Interaktionspunkte und IT-Systeme.<br />

EIN DATA-MATRIX-CODE<br />

VER BINDET JEDES PRODUKT MIT<br />

SEINEM DIGITALEN ZWILLING<br />

Aus Anwendersicht erleichtert der digitale Zwilling die grundsätzliche<br />

Informationsbeschaffung zum Produkt – unter anderem<br />

durch den Zugriff auf die Auslegungssoftware Cymex 5, die<br />

ihn als gemeinsamer Interaktionspunkt bei der Auswahl der<br />

bestmöglichen Antriebslösung und Komponenten unterstützt.<br />

Für den Anwender unsichtbar wird das Auslegungstool gleichzeitig<br />

kontinuierlich mit neuen Daten gefüttert, beispielsweise<br />

durch die Produktentwicklung bei Wittenstein, in der teils sehr<br />

spezifische Produkt-Simulationsmodelle wie FEM-Analysen<br />

oder Modelle in Bezug auf Reibmomente in Getriebestufen oder<br />

01 Thermofotografie eines SP + -Getriebes, angebaut an einen<br />

Standard-Motor eines anderen Herstellers – die hellgelbe Farbe<br />

zeigt, dass der Motor das Getriebe im Betrieb sehr stark aufheizt<br />

das Wärmeverhalten entstehen. Auf diese Weise stellt die thermische<br />

Berechnung und Auslegung von Getrieben einen weiteren<br />

Mehrwert, eine zusätzliche digitale Wertschöpfung, dar.<br />

THERMISCHE GETRIEBEBERECHNUNG<br />

ALS BERATUNGSLEISTUNG<br />

Ein schon immer wichtiger Aspekt der Auslegung – und daher integraler<br />

Bestandteil der Beratungsleistungen von Wittenstein –<br />

ist die thermische Getriebeberechnung, die jetzt durch das Digitalisierungsprojekt<br />

entscheidend verbessert werden konnte.<br />

Hierbei wurden die Ergebnisse der in den Versuchen aufgezeichneten<br />

Wärme- und Verlustmessungen mithilfe von Python-Programmen<br />

einer professionellen Datenanalyse unterzogen und<br />

auf den kompletten Leistungsbereich der geprüften SP + - und NP-<br />

Getriebe extrapoliert. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der<br />

Referenzmessungen auf alle weiteren Baugrößen und Übersetzungsvarianten<br />

dieser Getriebebaureihen skaliert. Ergänzt wurden<br />

diese Daten durch Messungen zum Wärmewiderstand sowie<br />

durch Berechnungen zu Wärmekapazitäten und Oberflächen der<br />

Getriebe. Auf dieser Basis wurden mit einem Rechenansatz eines<br />

thermischen Ersatzschaltbildes die thermischen Grenzkurven<br />

von Motor-Getriebe-Kombinationen bestimmt.<br />

Bilder: Wittenstein<br />

www.wittenstein.de<br />

02 Der Prüfstandsaufbau dient zur Messung der<br />

Verlustmomente von Getrieben bei verschiedenen<br />

Betriebszuständen und Temperaturen<br />

Kabeldurchführungen für<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

ENERGIEEFFIZIENTER<br />

LUFTREINIGER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mobile Reinluftentstauber für die Innenaufstellung sind für die Absaugung<br />

unterschiedlicher Materialien und damit für klein- und mittelständische<br />

Betriebe in vielen Branchen konzipiert. Antriebspakete aus<br />

Synchronreluktanzmotoren und Frequenzumrichter sorgen dafür, dass<br />

die Anlagen bei der Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen.<br />

Die Nestro Lufttechnik aus dem thüringischen Schkölen<br />

steht für „Saubere Luft mit System“. Das Angebotsspektrum<br />

des inhabergeführten Unternehmens umfasst die<br />

Fertigung und Montage von Filtersystemen, Absauganlagen,<br />

Entsorgungs- und Heiztechnik. Ein wichtiges Produkt von<br />

Andre Kostov, Vertriebsingenieur, Region Nord-Ost, ABB Motion Deutschland<br />

Nestro sind sogenannte Entstauber, die in vielen Branchen zum<br />

Absaugen unterschiedlichster Materialien eingesetzt werden.<br />

Die Kunden für die Anlagen stammen aus der holzverarbeitenden<br />

Industrie, der Kunststoff-, Metall-, Baustoff-, Papier-, Wellpappen-<br />

sowie der Entsorgungs- und Recyclingbranche.<br />

Im Jahr 2022 hat Nestro eine neue Generation der mobilen<br />

Entstauber der Baureihe NE J auf den Markt gebracht. Ihr Vorteil<br />

ist die Möglichkeit der Innenaufstellung mit kürzeren Rohrleitungen<br />

und direkter Rückluftführung. Ein aufwendiger Kanalbau<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Die Hochwirkungsgradpakete<br />

bestehen aus einem<br />

IE5-Synchronreluktanzmotor<br />

und einem Frequenzumrichter,<br />

die optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind<br />

entfällt dadurch. Die mobilen Entstauber erfüllen alle Normen hinsichtlich Reststaubgehalt,<br />

Schallemission und Absaugleistung. Das abgesaugte Rohgas mit dem<br />

an den Bearbeitungsmaschinen abgesaugtem Staub und Spänen wird gefiltert<br />

und als Reingas wieder in die Maschinenhalle abgegeben. Durch ihre kompakte<br />

Bauweise können die Anwender die Anlagen gleichzeitig platzsparend aufstellen.<br />

DEUTLICHE ENERGIEEINSPARUNGEN MÖGLICH<br />

Eine Neuheit bietet die Baureihe NE J auch bei der Antriebstechnik. Denn die<br />

höheren Leistungsklassen 250, 300 und 350 der Entstauber sind mit einem<br />

Antriebspaket der höchsten Effizienzklasse IE5 ausgestattet. Die Synchronreluktanzmotoren<br />

und Frequenzumrichter für die Ventilatoren zum Absaugen von<br />

Holzspänen und anderen Materialen stammen von ABB.<br />

„In enger Zusammenarbeit mit ABB bieten wir als erster Hersteller weltweit<br />

serienmäßig Entstauber mit permanent frequenzgeregelten, leiseren IE5-Synchronreluktanzmotoren<br />

an“, erklärt Till Uhle, Marketing- und Vertriebsleiter bei<br />

Nestro. „Die Frequenzumrichter sorgen dafür, dass der Motor zu jeder Zeit im<br />

optimalen Betriebspunkt läuft. Anwender können mit diesen hochmodernen<br />

Geräten bis zu 22 Prozent Energiekosten gegenüber gängigen Entstaubern mit<br />

IE3-Motoren einsparen.“<br />

Uhle ergänzt: „Parallel haben wir die gesamte Ventilatorgeometrie auf genau<br />

diesen Motortyp hin optimiert. So erreichen wir mit dem neuen NE J den niedrigsten<br />

Energieverbrauch pro Leistungseinheit bei Entstaubern, eine verbesserte<br />

Zuverlässigkeit und Lebensdauer und reduzieren signifikant die Schallemissionen.“<br />

SYNCHRONRELUKTANZMOTOREN<br />

Die Synchronreluktanzmotor-Technologie verbindet das Leistungs-<br />

vermögen des Permanentmagnetmotors mit der Einfachheit und<br />

Wartungsfreundlichkeit des Asynchronmotors, da Synchronreluktanzmotoren<br />

keine Komponenten mit Seltenen Erden besitzen, wie es bei<br />

Permanentmagneten der Fall ist. Durch das Konstruktionsprinzip des<br />

Synchronreluktanzmotors wird bei dem Rotor auf Wicklungen oder<br />

Magnete verzichtet. Er besteht lediglich aus Blechpaketen aus Elektrostahl,<br />

die das Rotorpaket bilden. In Gegensatz zu einem Asynchronmotor<br />

fließt im Rotor eines Synchronreluktanzmotors kein Induktionsstrom<br />

und somit gibt es auch keine Rotorverluste, die bei einem Asynchronmotor<br />

bis zu 40 Prozent des Gesamtverlustes ausmachen können. Das<br />

macht den Synchronreluktanzmotor äußerst effizient. Diese Motoren<br />

haben gegenüber Asynchronmotoren zusätzlich den Vorteil, dass sie<br />

leiser laufen und eine geringe Wärmeentwicklung im Grenzbereich<br />

haben. Letzteres hat einen geringeren thermischen Stress für die<br />

Motoren und somit eine höhere Langlebigkeit zur Folge.<br />

Mit über 130 Jahren<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

Denken und Tun prägen, denn wir haben die Verantwortung für<br />

zukünftige Generationen. Das ist ein herausfordernder, aber nötiger<br />

Paradigmenwechsel.“<br />

Bei der Antriebstechnik für die neuen Entstauber haben sich<br />

die Verantwortlichen von Nestro deshalb für das energiesparende<br />

Synchronreluktanzmotor-Frequenzumrichter-Paket von ABB<br />

entschieden. Der ABB-Geschäftsbereich Motion beliefert Nestro<br />

bereits seit über zehn Jahren mit Frequenzumrichtern. Im<br />

Motorensegment hatte das Unternehmen bislang vorwiegend<br />

komplette Ventilatoren mit Motoren unterschiedlicher Hersteller<br />

eingesetzt.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Frequenzumrichter sorgen dafür, dass<br />

der Motor zu jeder Zeit im optimalen<br />

Betriebspunkt läuft. Anwender können<br />

mit diesen Geräten bis zu 22 Prozent<br />

Energiekosten gegenüber gängigen<br />

Entstaubern mit IE3-Motoren einsparen.<br />

TILL UHLE,<br />

Marketing- und Vertriebsleiter, Nestro, Schkölen<br />

BEITRAG ZU EINER NACHHALTIGEN WELT<br />

Ein wichtiger Aspekt bei dieser Antriebslösung ist die große Energieeinsparung.<br />

Denn Umwelt- und Klimaschutz, Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung sind ein zentrales Anliegen von Nestro,<br />

das sich selbst als klassisches Umweltschutzunternehmen bezeichnet.<br />

„Als einer der Pioniere in der Unterdrucktechnologie haben wir<br />

uns mit dem Thema Energieeffizienz bereits im abgelaufenen<br />

Jahrhundert intensiv befasst und als erstes Unternehmen weltweit<br />

einen Unterdruckfilter für den Einsatz in der Holzindustrie<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu muss man wissen, dass Unterdrucksysteme<br />

verglichen mit Überdrucksystemen bis zu 30<br />

Prozent Energie sparen“, so Uhle. „Nachhaltigkeit muss unser<br />

VERGLEICHSMESSUNGEN BESTÄTIGEN<br />

EINSPARPOTENZIALE<br />

Vor seiner Entscheidung für die ABB-Antriebstechnik hatte Nestro<br />

in der Prüfanlage in seinem polnischen Werk in Stare Olesno<br />

Motoren verschiedener Hersteller verglichen. Faktoren wie Effizienz,<br />

Belastung etc. standen dabei im Fokus. Die Motoren wurden<br />

in dem Werk an einem Ventilatorenprüfstand mit einstellbaren<br />

Druckverhältnissen getestet. Dabei wurden auch Überlastbereiche<br />

und Grenzbereiche angefahren. Vier verschiedene Fabrikate<br />

wurden verglichen und auf Herz und Nieren geprüft. Ein ABB-<br />

Vertriebsingenieur war vor Ort und hat den Kunden bei den Tests<br />

begleitet und unterstützt. Die Ergebnisse der Vergleichsmessungen<br />

bestätigten die Einsparpotenziale der IE5-Synchronreluktanzmotoren<br />

von ABB.<br />

Die ABB-Hochwirkungsgradpakete mit einer Antriebsleistung<br />

von 5,5 kW (Leistungsklasse 250), 7,5 kW (300) und 11 kW (350)<br />

für den Entstauber NE J bestehen aus einem IE5-Synchronreluktanzmotor<br />

und einem Frequenzumrichter ACS580, die aufeinander<br />

abgestimmt sind und beide nach den aktuell geltenden<br />

Normen den höchsten Wirkungsgrad aufweisen. Alle Synchronreluktanzmotoren<br />

bis 11 kW haben eine kompakte einheitliche<br />

Baugröße von 132 mm – die 11-kW-Standardbaugrößen liegen<br />

bei 160 mm – und können in dieser Kompaktheit mit identischen<br />

mechanischen Einbaumaßen eingesetzt werden. Dies erspart<br />

verschiedene Konstruktionsvorrichtungen.<br />

Die neue Entstauber-Generation NE J findet bei der Zielgruppe<br />

der klein- und mittelständischen Betriebe großes Interesse. Ein<br />

Grund ist die energieeffiziente Antriebslösung, mit der Nestro<br />

nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leistet – bei gestiegenen<br />

Strompreisen können die Anwender gleichzeitig viel Geld sparen.<br />

Bilder: Nestro<br />

www.abb.de<br />

28 KON_Anzeige_Toss_185x30mm_<strong>2023</strong>_02.indd <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de<br />

1 15.02.<strong>2023</strong> 14:12:25


ANTRIEBSTECHNIK<br />

BELASTBAR UND GENAU<br />

Rodriguez präsentiert auf der EMO <strong>2023</strong> als besonderes Highlight seine<br />

RTB-Axial-Radiallager (Rotary Table Bearings beziehungsweise Rundtischlager)<br />

des Typ ABS mit integriertem Absolutwertgeber. Sie überzeugen<br />

durch weiter verbesserte technische Eigenschaften. Die Lager sind<br />

präzise und leistungsfähig und zeichnen sich unter anderem durch eine<br />

hohe Steifigkeit aus. Sie werden in verschiedenen Größen mit Innendurchmessern<br />

von 150 bis 580 mm Bohrung angeboten. Außerdem sind<br />

sie so kompakt konstruiert, dass sich das Messsystem bei der Montage<br />

automatisch exakt positioniert. Der Absolut-Encoder ermöglicht dabei<br />

eine absolute Positionserfassung der Drehachse in Echtzeit – mit einer<br />

Auflösung bis zu 26 Bit. Aufgrund der hohen Messgenauigkeit kann die Bewegung optimal gesteuert werden, was für die Herstellung<br />

hochpräziser Teile unverzichtbar ist. Verfügbar sind Treiber für die folgenden Schnittstellen: Heidenhain Endat 2.2, Siemens<br />

Drive CLiQ, Fanuc ai, Mitsubishi, BiSS/C, SSI + 1Vpp. Aufgrund ihrer hohen Festigkeit, Kippsteifigkeit und Abrollgenauigkeit eignen<br />

sich RTB-Axial-Radiallager von Rodriguez besonders für Dreh- und Positioniereinheiten von Werkzeugtischen.<br />

www.rodriguez.de<br />

ZAHNSTANGEN-<br />

GETRIEBE EINFACH<br />

INTEGRIEREN<br />

Der 3D-Konfigurator von<br />

Cadenas auf der Webseite<br />

von Leantechnik enthält<br />

jetzt auch die CAD-Daten des<br />

Zahnstangengetriebes Lifgo<br />

HP. Es ist für Anwendungen<br />

entwickelt, in denen extrem<br />

genau positioniert werden<br />

muss. Das Zahnstangengetriebe<br />

kann mit Präzision bis zu<br />

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DIE NEUE ÄRA IN <strong>DER</strong> ANTRIEBSTECHNIK.<br />

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Plattform, auf der Ingenieure<br />

und Konstrukteure die<br />

gewünschten CAD-Daten<br />

von Leantechnik-Produkten<br />

herunterladen können. Mit<br />

wenigen Klicks lassen sich die<br />

CAD-Modelle in die eigenen<br />

Entwürfe integrieren. Außerdem<br />

bietet Leantechnik auf<br />

seiner Webseite ein neues<br />

Online-Buchungsformular<br />

an, mit dem man vereinfacht<br />

Termine mit Außendienstmitarbeitern<br />

buchen kann. Mit<br />

ihm lassen sich per E-Mail<br />

oder Telefon Termine mit dem<br />

zuständigen Mitarbeiter aus<br />

dem Vertrieb vereinbaren.<br />

www.leantechnik.com<br />

www.rw-kupplungen.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEUE GENERATION VON ABSOLUTDREHGEBERN<br />

Posital aktualisiert sein komplettes Portfolio an magnetischen<br />

Ixarc-Drehgebern und bringt jetzt auch eine neue Generation von<br />

Absolutwertgebern auf den Markt. Im Rahmen seiner Nextgen-Initiative<br />

hatte der Hersteller bereits vor einigen Monaten inkrementale Geräte<br />

eingeführt, die auf der neuen Technologie-Plattform basieren. Die<br />

neuen Ixarc-Absolutgeber gibt es wahlweise als Single- oder Multiturn-Modelle.<br />

Sie warten mit<br />

verbesserter Performance<br />

(bis zu 18 Bit-Auflösung) und<br />

einem optimierten Wiegand-<br />

Paket auf, das einen neuen, in<br />

Eigenregie entwickelten ASIC<br />

als Logikcontroller für das<br />

batterielose Multiturn-System<br />

enthält. Die ersten Ixarc-Absolutgeber der nächsten Generation sind<br />

mit SSI-Kommunikationsschnittstellen erhältlich. Weitere Schnittstellen,<br />

einschließlich CANopen, Feldbus und Industrial Ethernet, sollen in den<br />

nächsten Monaten eingeführt werden. Eine wesentliche Veränderung<br />

beim Nextgen-Upgrade des gesamten magnetischen Drehgeber-<br />

Portfolios ist die übergreifende Umstellung von Hall-Sensorik für die<br />

Singleturn-Erfassung auf die fortschrittliche TMR-Technologie (Tunnel-<br />

Magneto-Resistance). TMR bietet eine präzisere Messung von Magnetfeldänderungen,<br />

eine geringere Temperaturempfindlichkeit und einen<br />

niedrigeren Energieverbrauch. Ixarc-Drehgeber mit TMR verfügen über<br />

eine höhere Auflösung und eine stabilere Leistung über einen breiten<br />

Bereich von Betriebsbedingungen.<br />

www.posital.de<br />

ERWEITERTE SIMULATIONSSOFTWARE<br />

FÜR ANTRIEBE<br />

Siemens präsentiert<br />

mit Sinamics<br />

Drivesim Advanced<br />

eine erweiterte<br />

Simulationssoftware<br />

für Antriebskonstellationen.<br />

Damit kann sowohl<br />

das Engineering als<br />

auch die Inbetriebnahme<br />

auf Basis<br />

eines digitalen Zwillings erfolgen. Mit Sinamics<br />

Drivesim Advanced bietet Siemens eine umfassende<br />

Lösung für die realistische Simulation von Antrieben.<br />

Der Anwender kann einen digitalen Zwilling des<br />

Antriebs in einer virtuellen Umgebung mit all den<br />

Parametern und Konfigurationen erstellen. Mit<br />

Sinamics Drivesim Advanced kann er das Verhalten<br />

von Antriebssystemen in einer virtuellen Umgebung<br />

simulieren, sie virtuell in Betrieb nehmen und optimieren,<br />

bevor sie in der realen Welt gebaut werden.<br />

Das steigert die Effizienz und die Produktivität<br />

bei der Optimierung von Antriebssystemen und<br />

Maschinen. Die Simulation ist mit Startdrive direkt<br />

in das TIA-Portal integriert.<br />

www.siemens.de<br />

PRÄZISE PROGRAMMIERBARER MINIATUR-DREHGEBER<br />

FSG Fernsteuergeräte hat ein neues Modell des analogen Miniatur-Drehgebers MH609<br />

entwickelt. Die Besonderheit des MH609-P: Mit einer Software von FSG kann der Drehwinkel<br />

frei programmiert werden. Dank seiner kompakten Maße ist der bewährte Miniatur-Drehgeber<br />

vor allem dort einsetzbar, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht. Typische Anwendungen<br />

sind Steuergeräte für Bauma schinen sowie Fahrschalter und Bediengeräte für die Bahn- und Schiffsindustrie. In Kooperation mit<br />

einem norwegischen Unternehmen aus der Schiffsbaubranche hat FSG das neue programmierbare Modell MH609-P entwickelt.<br />

Eingesetzt wird es im Steuer hebel für die Schiffsruder anlage: Entsprechend programmiert passt es sich exakt dem Hebelweg an.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

Universal // Smart // Easy<br />

Durchflussmessung mit IO-Link<br />

Vortex-Durchflusssensoren für<br />

Maschinenbau und industrielle Anlagen.<br />

Die bewährten SIKA-Sensoren kombiniert mit einer innovativen<br />

Kommunikationsschnittstelle bieten Ihnen wichtige Vorteile in<br />

den Bereichen Inbetriebnahme, Produktivität und Instandhaltung.<br />

Tobias Diehl<br />

Senior Technical Sales Engineer<br />

www.sika.net<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


HOCHAUFLÖSENDE PROFINET-ABSOLUTDREHGEBER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Turck erweitert sein Drehgeber-Portfolio um Encoder mit Profinet-Schnittstelle für Echtzeit-<br />

Applikationen, vor allem in den Bereichen Logistik, Food & Beverage und Maschinenbau.<br />

Die Drehgeber der Baureihen REM (Multiturn) und RES (Singleturn) setzen auf das aktuelle<br />

Profinet-Encoder-Profil (Version 4.2) und bieten Auflösungen von 19 Bit für die Singleturnund<br />

bis zu 24 Bit für die Multiturn-Geräte. Alle Encoder unterstützen Profinet-Features<br />

wie Media Redundancy Protocol (MRP), Link Layer Discovery Protocol (LLDP) und Simple<br />

Network Management Protocol (SNMP). Mit dem Isochrone Realtime-Modus (IRT) und<br />

minimalen Taktzyklen von bis zu 250 Mikrosekunden gewährleisten die Drehgeber auch in<br />

sehr dynamischen Applikationen eine präzise und nahezu verzögerungsfreie Kommunikation.<br />

Dank ihrer außergewöhnlichen Präzision ermöglichen die Drehgeber eine hochgenaue<br />

Positionierung und Geschwindigkeitsregelung, wie sie beispielsweise zur Multi-Achsen-Positionierung erforderlich ist. Die Profinet-<br />

Drehgeber sind mit Vollwelle oder Hohlwelle erhältlich und bieten vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten. Mit unterschiedlichen<br />

Wellendurchmessern und Flansch-Arten können sie optimal auf die spezifischen Anforderungen jeder Anwendung abgestimmt<br />

werden. Die einfache Integration in Profinet-Netzwerke ermöglicht eine schnelle Inbetriebnahme und Konfiguration.<br />

www.turck.com<br />

COOL-COUPLING FÜR<br />

VENTILATOREN<br />

Mit Kupplungen von R+W<br />

durch den Sommer: Vor allem<br />

in der warmen Jahreszeit<br />

sind Ventilatoren aus unserem<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Doch hinter ihrem Luftstrom<br />

verbirgt sich mitunter komplexe<br />

Technik, bei der auch Kupplungs-Know-how<br />

von R+W<br />

gefragt ist. Es gibt verschiedene<br />

Ventilatorbauarten, wie<br />

Axial- und Radialventilatoren,<br />

www.ahp.de<br />

MEHR ALS NUR<br />

ZYLIN<strong>DER</strong>.<br />

die auf unterschiedliche<br />

Weisen Luft bewegen und<br />

kühle Luftströme erzeugen.<br />

Hierbei ermöglichen Elastomerkupplungen<br />

eine hohe<br />

Effizienz. Die Elastomerkupplung<br />

dient als Verbindungsglied<br />

zwischen Motor und Lüfterrad<br />

zur Übertragung des Drehmoments.<br />

Der eingesetzte<br />

Elastomerkranz wirkt schwingungsdämpfend<br />

und vermindert<br />

zusätzlich Stoßbelastungen,<br />

die durch Unwuchten oder<br />

Ausrichtungsfehler entstehen<br />

können. Dies führt zu einem<br />

leiseren und stabileren Betrieb<br />

des Ventilators – insbesondere<br />

über große Entfernungen in<br />

industriellen Anwendungen,<br />

um Luft oder Gase zu fördern.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Besuchen Sie uns auf der FAKUMA<br />

17. - 21. Oktober <strong>2023</strong> in Friedrichshafen<br />

Halle A1 | Stand 1403<br />

Besuchen Sie uns auf der Blechexpo<br />

07. - <strong>10</strong>. November <strong>2023</strong> in Stuttgart<br />

Halle 8 | Stand 8216


ANTRIEBSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

PRÄZISE UND PLATZSPAREND<br />

Linearaktuatoren kombinieren einen Schrittmotor mit einer<br />

Kugelumlaufspindel und eignen sich ideal für Schub und Zug von<br />

kleinen Werkstücken oder für Anwendungen zur Feinabstimmung.<br />

Wir stellen Ihnen eine neue Linearaktuator-Serie vor, bei denen<br />

Rotor, Kugelumlaufspindel und -mutter ohne Kupplung direkt integriert<br />

sind. Sie vereinen präzises Positionieren mit einer kompakten Baugröße<br />

und lassen sich flexibel in die vorgesehene Anlage integrieren.<br />

Die Aktuatoren der neuen DR-Serie von Oriental Motor<br />

sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich: Es gibt<br />

sie in der Standardversion und alternativ mit Lineartisch<br />

oder mit Seitenführung. Alle drei Varianten bieten flexible<br />

Einsatzmöglichkeiten und erfordern weniger Raum beim Ein-<br />

bau. Dank ihrer zahlreichen Optimierungen sind die Linearaktuatoren<br />

optimal für Anwendungen geeignet, bei denen es auf<br />

jeden Zentimeter Platzeinsparung ankommt und die gleichzeitig<br />

eine hohe Genauigkeit erfordern. Die Aktuatoren zeichnen sich<br />

durch eine reduzierte Gesamtlänge sowie einen geringeren Mon-<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong> / <strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

eine höhere Geschwindigkeit – ein expliziter Kundenwunsch, der in<br />

die Konstruktion der DR-Serie mit einfloss. Die neue Serie lässt die<br />

Wahl zwischen zwei verschiedenen Spindelsteigungen: Mit der Steigung<br />

von 2,5 mm wird eine maximale Geschwindigkeit von <strong>10</strong>0 mm/s<br />

erreicht, mit der Steigung von 1 mm beträgt die maximale Transportlast<br />

4 kg.<br />

Eine weitere Eigenschaft der Linearaktuatoren ist ihre hohe<br />

Positio niergenauigkeit. Mittels Lasermessung lässt sich diese belegen:<br />

Demnach beträgt die Wiederholpositioniergenauigkeit<br />

±0,0011 mm, spezifiziert bei konstanter Temperatur und Last mit<br />

±0,003 mm. Das bedeutet, die Aktuatoren erreichen eine Genauigkeit,<br />

die einem Zehntel eines feinen Haares entspricht. Die Vorschubschrittgenauigkeit<br />

der Linearaktuatoren beträgt ±0,0004 mm.<br />

Damit eignen sie sich ideal für Anwendungen mit minimalem Vorschub,<br />

zum Beispiel für Mikroskoptische.<br />

WENIGER TEMPERATURSCHWANKUNGEN<br />

GENAUERE STOPPPOSITION<br />

Ein Faktor, der bei Motoren und Aktuatoren Auswirkung auf die<br />

Positioniergenauigkeit hat, ist die Temperatur: Durch die Wärme des<br />

Motors steigt die Temperatur der mechanischen Komponenten an. Das<br />

kann zu Wärmeabweichungen von Schaltkreiselementen sowie einer<br />

DIE AKTUATOREN GIBT ES IN <strong>DER</strong><br />

STANDARDVERSION, MIT LINEAR-<br />

TISCH O<strong>DER</strong> MIT SEITENFÜHRUNG<br />

tageaufwand aus. Denn bei den optimierten Linearaktuatoren<br />

von Oriental Motor sind Rotor, Kugelumlaufspindel und -mutter<br />

ohne Kupplung direkt inte griert. Die Kugellager liegen an<br />

der Außenseite der Kugelumlaufmutter an. Ihr großer Durchmesser<br />

sorgt dafür, dass sich die Gesamtlänge der Aktuatoren<br />

deutlich reduziert. Die veränderte Konstruktion verschafft Anwendern<br />

einen weiteren Vorteil, denn dank der optimierten<br />

Bauweise ist der Bedarf an externen Bauteilen geringer.<br />

Wärmeausdehnung mechanischer Komponenten führen. Darunter<br />

kann die Funktionsgenauigkeit von Maschinen und Anlagen leiden.<br />

Aus diesem Grund werden zum Beispiel bei Messgeräten und Werkzeugmaschinen<br />

häufig Erwärmungs- und Abkühlungsvorgänge<br />

durchgeführt. Im Falle von Motoren und Aktuatoren haben Temperaturschwankungen<br />

Auswirkungen auf die Positioniergenauigkeit: Die<br />

Temperatur der mechanischen Komponenten steigt durch die Wärme<br />

des Motors an und durch die Wärmeausdehnung verändert sich die<br />

Stoppposition.<br />

Auch hier bieten die Linearaktuatoren der DR-Serie einen Vorteil,<br />

denn Temperaturunterschiede wirken sich nur minimal aus: Bei<br />

einem Temperaturanstieg von etwas über 30 °C beträgt die Abweichung<br />

der Stoppposition weniger als 18 µm. Hier unterstützt der<br />

AZ-Motor der DR-Serie, der eine Überwachung des Lastfaktors<br />

ermöglicht. Unter dem Lastfaktor versteht man das Verhältnis zwischen<br />

dem tatsächlichen Lastmoment und dem spezifizierten<br />

OPTIMIERTE KONSTRUKTION FÜR<br />

EINE BESSERE LASTVERTEILUNG<br />

Ein weiteres Plus der Linearaktuatoren ist die hohe Flexibilität,<br />

die sie ihren Anwendern in der Montage bietet. Dafür wurde im<br />

Vergleich zur Vorgängerserie die Gehäusekonstruktion optimiert,<br />

sodass nun eine größere Gehäusefläche auf der Montageoberfläche<br />

aufliegt. Insbesondere bei der Version mit Lineartisch<br />

wird die Belastung auf diese Weise besser verteilt. Das<br />

schont die Kugellager und verlängert damit die Lebensdauer<br />

der Aktuatoren. Mithilfe von speziell konzipierten Montageplatten<br />

lassen sich außerdem nahezu alle Montagerichtungen<br />

umsetzen. Gleichzeitig überzeugen die Linear aktuatoren durch<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 2022 3/ <strong>10</strong> 33<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Nennmoment (Schubkraft) während des Betriebs. Reduziert man<br />

den Betriebsstrom, lässt sich jedoch die Wärmeentwicklung begrenzen.<br />

Oriental Motor stellt hierfür die Parametriersoftware<br />

Mexe02 kostenlos zur Verfügung, die eine einfache Überwachung<br />

des Motorlastfaktors ermöglicht: Mithilfe des Lastfaktor-Monitorings<br />

wird der optimale Betriebsstrom ermittelt, um Betriebsstörungen<br />

durch Überlast zu vermeiden und das Potenzial der<br />

Linearaktuatoren bestmöglich zu nutzen.<br />

Das folgende Beispiel – Lastfaktor-Monitoring am Beispiel eines<br />

trapezförmigen Bewegungsprofils mit drei verschiedenen Betriebsströmen<br />

– veranschaulicht diesen Vorgang. Abbildung 02<br />

verdeutlicht, wie sich die Reduzierung des Betriebsstroms auf<br />

Motortemperatur und Wärmeentwicklung auswirkt und sich durch<br />

das Monitoring die Genauigkeit der Stoppposition verbessern lässt.<br />

Oder aber bei einem Betriebsstrom von 40 Prozent erreicht der<br />

Lastfaktor <strong>10</strong>0 Prozent und es kommt zu einer Abweichung von der<br />

eingestellten Geschwindigkeit. Daraus kann sich eine Betriebsstörung<br />

der Anlage ergeben. Wird der Betriebsstrom hingegen auf<br />

60 Prozent eingestellt, verläuft der Betrieb störungsfrei. Im ersten<br />

Fall, bei einem Betriebsstrom von <strong>10</strong>0 Prozent, steigt die Temperatur<br />

der Motoroberfläche um 32 °C. Die Stoppgenauigkeit beträgt<br />

hier 17,5 µm. Wird der Betriebsstrom hingegen auf 60 Prozent<br />

gesenkt, erhöht sich die Temperatur lediglich um 20 °C. Damit sinkt<br />

die Abweichung der Stoppposition auf nur 6 µm.<br />

PRÄZISE POSITIONIERUNG TROTZ<br />

LASTSCHWANKUNG<br />

Eine Variante der Aktuatoren der DR-Serie ist mit einer Seitenführung<br />

ausgestattet, die durch lange Führungsbuchsen mit hoher<br />

01 Kompakte Baugröße, wenig Platzbedarf: Die Linearaktuatoren<br />

der DR-Serie integrieren Rotor und Kugelumlaufspindel<br />

02 Mithilfe des Lastfaktor-Monitorings wird der optimale<br />

Betriebsstrom ermittelt, um Betriebsstörungen durch Überlast<br />

zu vermeiden<br />

Steifigkeit gekennzeichnet ist. Diese Konstruktion sorgt für reduzierte<br />

Vibrationen der Spindel. Bei dieser Ausführung befinden<br />

sich die Buchsen nahe der Montageplatte, welche die Last aufnimmt.<br />

Um zur optimalen Bauweise zu gelangen, testete der Hersteller<br />

in der Konstruktionsphase Führungsbuchsen mit unterschiedlichen<br />

Längen. Dazu wurde ein Beschleunigungsaufnehmer<br />

am bewegten Teil des Systems angebracht und die Frequenzen<br />

mithilfe einer FFT-Analyse gemessen. Die Messung ergab, dass die<br />

Vibrationsspitzen zyklisch waren und durch die Spindel verursacht<br />

wurden. Die Messung erfolgte in vertikaler Bewegungsrichtung<br />

mit <strong>10</strong>0 mm/s, 30 mm Hub und 2 kg Last. Die verschiedenen<br />

Versuche ergaben, dass eine längere Buchse die Vibrationen reduziert.<br />

DR-Aktuatoren mit Seitenführung eignen sich damit ausgezeichnet<br />

für Anwendungen, die nach präziser Positionierung trotz<br />

Lastschwankungen verlangen. Messungen im Hinblick auf den<br />

Versatz der beweglichen Teile unter Last ergaben bei dieser Ausführung<br />

den geringsten Versatz und damit die besten Resultate,<br />

sodass die Aktuatoren bei dieser Anwendung deutliche Vorteile<br />

gegenüber der Version mit Lineartisch aufweisen.<br />

Bilder: Hintergrund Maksym Dykha – stock.adobe.com, sonstige Oriental Motor<br />

www.orientalmotor.de<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


MIT 5G-FUNK AUF<br />

DEM VORMARSCH<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

In der Industrie ist ein effizienter Materialfluss von<br />

immenser Bedeutung. Daher halten mobile Transportund<br />

Assistenzsysteme in immer mehr Bereichen Einzug.<br />

Der Mobilfunkstandard 5G wird den Einsatz noch<br />

deutlich vereinfachen. Welche Rolle hierbei Campus-<br />

Netze spielen und was heute schon möglich ist, zeigen<br />

wir anhand eines innovativen Bewegunsmodells.<br />

Fahrerlose Transport- und Assistenzsysteme gelten als besonders<br />

flexibel und lassen sich für den Transport verschiedenster<br />

Güter in bestehende Prozesse integrieren.<br />

Ein Unternehmen, das hier vorne mit dabei ist, ist<br />

SEW-Eurodrive. Auf einer Industriemesse zeigte der Antriebstechnik-<br />

und Automatisierungsexperte ein großes<br />

Bewegungsmodell mit fahrerlosen Transportfahrzeugen.<br />

Für die Kommunikation und Navigation dieser mobilen<br />

Systeme kam ausschließlich der Mobilfunkstandard 5G<br />

zum Einsatz. Vor Ort wurde das vorhandene 5G-Netz der<br />

Messe genutzt. Vor dem Einsatz auf dem Messestand erfolgte<br />

am Firmenstandort Bruchsal der Funktionstest mit einem privaten<br />

Campus-5G-Netz der Firma CampusGenius. Als Endgerät<br />

wurde ein 5G-Router Scalance MUM853-1 für die drahtlose IP-<br />

Kommunikation von Ethernet-basierten Applikationen eingesetzt.<br />

Der Aufbau dieses privaten 5G-Netzwerks dauerte nicht<br />

mal einen Arbeitstag – schon innerhalb weniger Stunden war das<br />

Netz in Betrieb genommen.<br />

Die Änderung der Netzeinstellungen nach dem Testaufbau für<br />

den Messe-Einsatz erfolgten an einem halben Tag – durch einen<br />

In der eigenen<br />

Getriebeproduktion<br />

und -montage setzt<br />

SEW-Eurodrive fast<br />

durchgängig mobile<br />

Systeme ein<br />

SIM-Kartentausch und eine Konfigurationsanpassung. Weder in<br />

Bruchsal noch auf dem Messestand gab es Verbindungsabbrüche<br />

oder andere Kommunikationsprobleme. Die mobilen Systeme<br />

von SEW-Eurodrive stellten somit in zwei unterschiedlichen<br />

5G-Netzen ihre einwandfreie Funktionsfähigkeit unter Beweis.<br />

Mit 5G-Netzen werden mobile Systeme also weiter an Autonomie<br />

gewinnen und in Zukunft Aufgaben übernehmen, die über die<br />

reine Warenbewegung hinausgehen. Es bleibt spannend.<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

www.sew-eurodrive.de/mobile-assistenzsysteme<br />

High Performance Machine Parts<br />

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spindeltechnik<br />

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WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

SCHUTZELEMENTE IM 3D-DRUCK<br />

Damit Komponenten und Systeme einwandfrei<br />

ihre Anwender erreichen, werden Öffnungen<br />

während der Lagerung und des Transports<br />

durch Kappen und Stopfen verschlossen.<br />

Zum Start einer neuen Pumpen-Baureihe<br />

entwickelte Kunststoffspezialist Pöppelmann<br />

Kapsto individuelle Schutzelemente<br />

mithilfe von 3D-Druck in Rekordzeit.<br />

01<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Rickmeier GmbH liefert Pumpentechnologie „Made<br />

in Germany“ seit über <strong>10</strong>0 Jahren. Das Familienunternehmen<br />

aus Balve in Südwestfalen entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt mit mehr als 230 Beschäftigten Zahnradpumpen,<br />

Ventile und Ölversorgungssysteme. Die Pumpen, der<br />

Schwerpunkt des Produktportfolios, werden zur Schmierung von<br />

Maschinen und Maschinenelementen von Großdiesel- oder Gasmotoren,<br />

im Schiffbau oder für Schienenfahrzeuge, von Baumaschinen<br />

und Sattelschleppern, stationären Anlagen zur Stromerzeugung,<br />

Windkraftanlagen und mehr eingesetzt. Marc Witte,<br />

Produktmanager & Leiter Erprobung, erklärt: „Unsere Pumpen<br />

gehen zum Beispiel an Getriebehersteller und werden in nahezu<br />

allen Bereichen mechanischer Antriebskraft eingesetzt – überall<br />

dort, wo geschmiert werden muss.“<br />

Eine Spezialität von Rickmeier ist die Entwicklung und Fertigung<br />

von Kleinserien. Darüber hinaus umfasst das Sortiment<br />

auch Serienprodukte, beispielsweise die Standardpumpen der<br />

verschiedenen R-Serien. Diese Zahnradpumpen und Pumpenaggregate<br />

übernehmen in unterschiedlichsten industriellen<br />

Anwendungen vielfältige Aufgaben: Vom Einsatz in Schmiermittelkreisläufen<br />

über die Druckerzeugung in hydraulischen<br />

Arbeitssystemen bis hin zum Flüssigkeitstransport von Ölen und<br />

anderen Fördermedien. Damit die Pumpen in einwandfreiem<br />

Zustand ihren Einsatzort erreichen, müssen die Gehäuse-Öffnungen<br />

auf dem Weg zu den Abnehmern zuverlässig verschlossen<br />

werden. In solchen Fällen vertraut das Unternehmen schon<br />

seit Jahrzehnten auf Pöppelmann Kapsto. Der Kunststoffspezialist<br />

aus dem niedersächsischen Lohne entwickelt und produziert<br />

Schutzelemente, die in erster Linie in der industriellen Fertigung<br />

Lars Ovelgönne, Marketingbeauftragter KAPSTO,<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne<br />

zum Einsatz kommen und empfindliche und funktionsentscheidende<br />

Bauteile während der Produktion, der Lagerung und des<br />

Transports schützen.<br />

Seit Kurzem bereichert die brandneue Baureihe R6 das Standardsortiment<br />

der robusten außenverzahnten Zahnradpumpen<br />

von Rickmeier. Für die technisch und optisch optimierten Produkte<br />

wünschte sich das Unternehmen bestmöglichen Schutz<br />

und setzte einmal mehr auf die Kompetenz von Pöppelmann<br />

Kapsto: Der Kunststoffspezialist erhielt die Aufgabe, für alle<br />

Bohrungsabmessungen Lösungen zu entwickeln. In diesem Fall<br />

profitierte Rickmeier von der Entwicklungskompetenz seines<br />

Partners aus Lohne, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn<br />

das Standardsortiment nicht die passende Lösung bietet. Denn<br />

mit Kunststoff-Know-how, qualifizierter Beratung und den entsprechenden<br />

Entwicklungstools, zum Beispiel verschiedene Verfahren<br />

additiver Fertigung, ist Pöppelmann Kapsto in der Lage,<br />

Muster und Kleinserien von individuellen Schutzelementen in<br />

kürzester Zeit zu produzieren. Das beschleunigt die Entwicklungszeiten<br />

seiner Kunden.<br />

MIT RAPID PROTOTYPING ZUR<br />

SON<strong>DER</strong>LÖSUNG IN KÜRZESTER ZEIT<br />

Das Normprogramm von Pöppelmann Kapsto umfasst Produkte<br />

in über 3.000 Abmessungen für alle erdenklichen Anwendungsfälle,<br />

die stets aus Lagerbestand lieferbar sind. Dazu kommt ein Sonderprogramm<br />

von noch einmal 2.000 weiteren Ausführungen, die<br />

der Kunststoffspezialist innerhalb von zwei Wochen liefert. Weil<br />

das umfangreiche Sortiment dennoch nicht die perfekt passenden<br />

Schutzlösungen für die neue Pumpen-Baureihe R6 bereithielt,<br />

nutzte Rickmeier die Serviceleistung Fastlane, die Pöppelmann<br />

Kapsto für seinen anspruchsvollen Kundenkreis anbietet. Damit<br />

lassen sich individuelle Schutzelemente in Rekordzeit realisieren:<br />

Prototypen der Sonderteile werden auf diese Weise nach nur fünf<br />

Tagen ausgeliefert, in speziellen Fällen sogar nach nur einem Tag.<br />

Das ist möglich, weil die Pöppelmann Gruppe alle Dienstleistun-<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

02<br />

gen – von der Produktentwicklung bis zur Serienfertigung – unter<br />

einem Dach vereint. Bei Eingang einer Anfrage findet sofort eine<br />

Machbarkeitsprüfung statt. Fällt diese positiv aus, erstellen die<br />

Kunststoffspezialisten innerhalb eines Tages das Angebot inklusive<br />

Artikelkonzept in Form einer technischen Zeichnung oder<br />

Artikelskizze. Anschließend erfolgen auf CAD-Basis die Artikelkonstruktion<br />

sowie die Erstellung eines ersten Prototyps. Je nach<br />

Anforderung kommt zur Herstellung eines Ansichts- beziehungsweise<br />

Funktionsmusters aus Serienmaterial eine der beiden Service-Leistungen<br />

Rapid Prototyping oder Rapid Tooling zum Einsatz.<br />

So ist sichergestellt, dass auch individuelle Schutzelemente<br />

schnellstmöglich zur Serienfertigung gelangen.<br />

Im Falle der Schutzlösungen für die neue Baureihe R6 stellte<br />

Rickmeier den Spezialisten von Pöppelmann eine Übersicht der<br />

Einbausituationen und Abmessungen sowie ein 3D-Modell des<br />

Pumpengehäuses zur Verfügung und legte einen detaillierten<br />

Anforderungskatalog vor. Die neuen Pumpen verfügen über seitliche<br />

Anschlussöffnungen für den Öleintritt und -austritt, die bei<br />

den späteren Anwendern mit Rohrleitungen verbunden werden.<br />

DANK VERSCHIEDENER VERFAHREN<br />

<strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />

WERDEN MUSTER UND KLEINSERIEN<br />

IN REKORDZEIT ERSTELLT<br />

01 Schutzstopfen in Hausfarbe mit Logo-Gravur: Pöppelmann<br />

Kapsto entwickelt auch individuelle, genau auf die<br />

Kundenanforderungen zugeschnittene Schutzelemente<br />

02 Gut gesichert auf dem Weg zum Anwender: Stopfen mit<br />

absolut festem Sitz schützen die empfindlichen Bauteile<br />

während der Lagerung und dem Transport vor Verunreinigung<br />

Die gewünschten Schutzelemente sollten einen festen Sitz in der<br />

Bohrung aufweisen und sich dennoch anwenderfreundlich entfernen<br />

lassen. Dabei musste sichergestellt sein, dass sich bei der<br />

Demontage kein Material lösen und in die Pumpe gelangen kann.<br />

Zudem sollten die Schutzstopfen die Öffnungen zuverlässig gegen<br />

einen Flüssigkeitseintritt von außen abdichten. Denn die<br />

Pumpen durchlaufen nach dem Prüfen und vor der Auslieferung<br />

zunächst einen Waschprozess, bei dem kein Wasser in die Bauteile<br />

eindringen und sich zudem kein Flüssigkeitsrest unter dem<br />

Rand des Schutzstopfens sammeln darf, damit es während der<br />

Lagerung nicht zu Korrosion an dem Bauteil kommt. Auch einen<br />

Austritt des Prüfmediums aus dem Inneren der Pumpe sollten<br />

passende Schutzstopfen unbedingt verhindern.<br />

PRODUKTENTWICKLUNG<br />

SCHICHT FÜR SCHICHT<br />

Für eine schnelle Produktentwicklung und kurzfristige Umsetzung<br />

setzt Pöppelmann Kapsto den hauseigenen 3D-Druck mit<br />

Kunststoff ein. Mithilfe additiver Fertigung lassen sich innerhalb<br />

kürzester Zeit hochwertige Muster und Kleinserien ab Stückzahl<br />

eins aus unterschiedlichsten Materialien anfertigen. Bei diesem<br />

Prozess wird das Produkt in der gewünschten Geometrie auf Basis<br />

der Konstruktionsdaten Schicht für Schicht aufgebaut. Dabei<br />

greift der Kunststoffspezialist auf viele verschiedene Verfahren<br />

und Nachbearbeitungsschritte zurück. Bei dem für Rickmeier<br />

eingesetzten Verfahren, Fused-Layer-Modeling (FLM), wird ein<br />

Materialstrang mittels einer Düse plastifiziert. Die Düse verfährt<br />

über die Bauplattform, dabei wird der Strang schichtweise abgelegt<br />

und auf diese Weise das Musterteil aufgebaut. Zusätzlich<br />

sind bei Pöppelmann weitere 3D-Druck-Verfahren möglich. Abhängig<br />

vom Bauteil und den benötigten mechanischen Eigenschaften<br />

der eingesetzten Schutzkappe oder des Schutzstopfens<br />

entscheiden die Experten von Pöppelmann Kapsto individuell,<br />

welches Verfahren am besten geeignet ist, um die Qualität des<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 37


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

03 04<br />

03 Vielfältige Aufgaben: Die<br />

Zahnradpumpen und Pumpenaggregate<br />

werden in Schmiermittelkreisläufen,<br />

zur Druckerzeugung in<br />

hydraulischen Arbeitssystemen oder<br />

zum Flüssigkeitstransport von Ölen<br />

und anderen Fördermedien eingesetzt<br />

04 Prozesse und Abläufe<br />

unterliegen bei Rickmeier einer<br />

ständigen Optimierung<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

späteren Serienprodukts wiederzugeben. Auch der eingesetzte<br />

Kunststoff wird auf Basis der Kundenanforderungen ausgewählt.<br />

Hier bietet Pöppelmann eine Vielzahl an verschiedenen Materialien<br />

an, wie zum Beispiel ein flexibles Material TPU, das dem<br />

Serienmaterial TPE nahekommt. „Mit der additiven Fertigung<br />

lassen sich nicht nur Anschauungs- und Erprobungsmuster sehr<br />

schnell erstellen. Wir produzieren auch Kleinserien – mit dem<br />

großen Vorteil, dass die Investition in spezielle Werkzeuge eingespart<br />

werden kann“, erklärt Clemens Landwehr, mitverantwortlich<br />

für den Bereich Rapid Manufacturing bei Pöppelmann.<br />

Für Rickmeier entstanden im FLM-Verfahren acht Schutzelemente<br />

in einem Artikeldesign, die innerhalb von nur zwei<br />

Wochen angefertigt wurden – von der Anfrage bis zur Auslieferung<br />

der ersten geprinteten Prototypen. Dabei handelte es sich<br />

um einen Kegelverschluss, der sich an der bestehenden Normreihe<br />

GPN 600 orientiert, aber auf die Verwendung bei dem Pumpen-Spezialisten<br />

weiter zugeschnitten wurde. Das Schutzelement<br />

lässt sich universell als Stopfen oder Kappe einsetzen und<br />

eignet sich durch seine Konizität bestens zur Überbrückung von<br />

Toleranzen. Um das Eintreten von Flüssigkeit in das Bauteil zu<br />

verhindern, wurde außerdem ein Stopfen entwickelt, dessen<br />

Rand mit Dichtlippen ausgestattet ist, die für eine zuverlässige<br />

Abdichtung sorgen.<br />

SCHUTZSTOPFEN MIT HOHEM<br />

WIE<strong>DER</strong>ERKENNUNGSWERT<br />

Auf Basis dieser und weiterer von Kapsto produzierten Erprobungsmuster<br />

gelangten die Entwürfe in mehreren Entwicklungsschritten<br />

zur perfekten Geometrie und optimalen Passform,<br />

sodass Spritzgusswerkzeuge für die Serienfertigung erstellt<br />

werden konnten. Marc Witte erzählt: „Der Mehrwert bei der<br />

individuellen Entwicklung liegt in dem Know-how und der langjährigen<br />

Erfahrung von Pöppelmann Kapsto. Die Muster im 3D-<br />

Druck haben uns sehr bei der Entscheidungsfindung unterstützt,<br />

sodass wir zu technisch optimalen Schutzelementen gelangt sind,<br />

die eine wirklich perfekte Abdichtung bieten.“ Die 3D-geprinteten<br />

Muster oder Kleinserien kann Pöppelmann Kapsto, ebenso<br />

wie die späteren Serienartikel, in vielen Farben und Materialien<br />

realisieren, zum Beispiel in Signalfarben. Diese tragen dazu bei,<br />

die Schutzelemente in der Produktion der Anwender zuverlässig<br />

zu identifizieren, damit sichergestellt ist, dass diese komplett<br />

entfernt werden. Für Rickmeier bot die breite Farbauswahl gleich<br />

die Chance, die neue Baureihe mit einem aufmerksamkeitsstarken<br />

Branding zu verbinden, wie Marc Witte beschreibt: „Im<br />

Gegensatz zu unseren vorangegangenen Baureihen findet sich<br />

unsere Hausfarbe, das ‚Rickmeier-Grün’, nicht auf den neuen<br />

Pumpen wieder. Die R6 in modernem Industriedesign ist komplett<br />

in Grau gehalten. Die Farbauswahl bei Kapsto hat es möglich<br />

gemacht, für eine gute Wiedererkennung die individuellen<br />

Stopfen in unserer speziellen Hausfarbe zu fertigen. Ein weiteres<br />

Branding-Element ist unser Firmenlogo, welches in der Serienfertigung<br />

durch entsprechende Ausführung des Spritzgusswerkzeugs<br />

mit wenig Aufwand auf jeden Stopfen aufgebracht wird. So<br />

sind wir zu einem rundum perfekten Erscheinungsbild unserer<br />

neuen Pumpen-Baureihe gelangt.“<br />

Bilder: Aufmacher + Einkliner Pöppelmann, 01 – 04 Rickmeier<br />

www.poeppelmann.com<br />

Innovate the Best.<br />

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Besuchen Sie<br />

uns auf Besuchen der Formnext Sie<br />

uns in Frankfurt. auf der K Messe Vom<br />

7. bis in <strong>10</strong>. Düsseldorf. November Vom <strong>2023</strong><br />

19. fi nden bis 26. Sie Oktober uns in Halle 2022<br />

finden 12.1 Sie an uns Stand in Halle E08. 8b<br />

auf Stand C38.<br />

Wir holen das Beste für Sie heraus – von der Idee bis zur Serie. Mit unserem Full-Service-<br />

Ansatz sind wir Ihr idealer Partner, um kunststofftechnische Innovationen schnell und effizient<br />

zur Marktreife zu bringen. Mehr Infos unter www.barlog.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

DICHTUNGSTECHNIK FÜR STRIKTE<br />

HYGIENEVORSCHRIFTEN<br />

Hochwertige Dichtungen sind für prozesssichere Abläufe<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unverzichtbar.<br />

Die Bandbreite möglicher Anwendungen deckt Freudenberg<br />

mit speziellen konstruktiven Lösungen ab. Für höhere<br />

Drücke eignet sich zum Beispiel die Hygienic Pressure Seal.<br />

Sie entspricht in<br />

ihrer Funktion<br />

einer klassischen<br />

Stangendichtung,<br />

nutzt jedoch<br />

Quantum PTFE als<br />

Werkstoff und<br />

einen Elastomerring<br />

zur Anpressung.<br />

Parallel präsentiert<br />

Freudenberg<br />

Sealing Technologies<br />

Simmerring-Radialwellendichtungen. MSS3 bietet<br />

Schutz vor aggressiven Medien und ist für den direkten<br />

Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. Für höhere Drücke<br />

und Belastungen, Trockenlauf oder Mangelschmierung<br />

wurde B2PT entwickelt. Blueseal bedient Einsatzbereiche<br />

mit geringer Schmierung, hohen Drehzahlen, extremen<br />

Temperaturen und aggressiven Medien. Weitere Radialwellendichtungen,<br />

wie etwa der Gerromatic oder der<br />

Radiamatic HTS II, bestehen aus PTFE-Materialien in<br />

Kombination mit Edelstahl-Klemmringen.<br />

www.fst.com<br />

PRÄDESTINIERT FÜR SANDWICHPLATTEN<br />

UND DICKE WANDUNGEN<br />

Icotek gibt die Einführung<br />

der Gewindeverlängerung<br />

TE für<br />

Kabelverschraubungen<br />

und Kabeldurchführungen<br />

bekannt. Die<br />

rückseitige Fixierung<br />

erfolgt durch einfaches<br />

Verschrauben mit einer<br />

Gegenmutter. Die<br />

silikon- und halogenfreie<br />

Gewindeverlängerung<br />

ist in zwei Größen<br />

(M32, M50) und in drei<br />

Längen (35, 60 und<br />

120 mm) erhältlich. Diese können flexibel miteinander kombiniert<br />

werden. Dabei bleibt der IP-Schutz der verwendeten<br />

Kabelverschraubung oder -durchführung erhalten. Durch die<br />

Verwendung von Polyamid als Material und einer Brandklasse<br />

von UL94-V0 ist die Gewindeverlängerung selbstverlöschend<br />

und im Temperaturbereich von -40°C bis 140°C einsetzbar. Bei<br />

der Montage werden die metrischen Gewinde der Kabelverschraubungen<br />

und -durchführungen mit einer Gegenmutter<br />

verschraubt. Die parallel angeordneten Abflachungen dienen<br />

der Schlüsselweite und erleichtern das Festziehen. TE eignet<br />

sich unter anderem für Anwendungen in den Branchen Bau,<br />

Gebäudetechnik, Reinraum und Caravan.<br />

www.icotek.com<br />

MO<strong>DER</strong>NE SCHAUMKERAMIK-ELEMENTE<br />

Das deutsche<br />

Handels- und<br />

Beratungsunternehmen<br />

Kager ergänzt<br />

sein Angebot<br />

an Hoch-<br />

temperatur-<br />

Lösungen durch eine Auswahl an Elementen aus Aluminiumoxid-Schaum.<br />

Vor allem Kleinserien-Kunden, Entwicklungsingenieuren<br />

und Herstellern von Nischenprodukten<br />

bietet sich damit eine attraktive Bezugsquelle für diese<br />

modernen Halbzeuge. Halbzeuge aus geschäumtem<br />

Aluminiumoxid (Al 2<br />

O 3<br />

) verfügen über Materialeigenschaften,<br />

die heute in vielen Bereichen der Industrie überaus<br />

gefragt sind. Erwähnenswert sind insbesondere ihr<br />

geringes Gewicht und ihre geringe Wärmeleitfähigkeit<br />

sowie ihre chemische Resistenz und ihre Beständigkeit<br />

gegenüber hohen Temperaturen. Je nach Blickwinkel<br />

kommen sie daher beispielsweise als Konstruktionselemente<br />

für Leichtbau-Anwendungen, zum Filtern und<br />

Dämmen oder in gießerei-, abgas- und ofentechnischen<br />

Umgebungen zum Einsatz. Alle neu ins Portfolio aufgenommenen<br />

Schaumkeramiken stammen aus deutscher<br />

Produktion und sind in zertifizierten und qualitätsgeprüften<br />

Verfahren hergestellt. Angeboten werden sie – beispielsweise<br />

in Platten- und Tafelform – in gängigen<br />

Standardabmessungen sowie in allen marktüblichen<br />

Porositätsgraden. Auf Wunsch lassen sich auch Sondergrößen<br />

realisieren.<br />

www.kager.de<br />

SERVICE IM FOKUS<br />

SERIENTÄTER<br />

Wir gestehen,<br />

COG trägt die Verantwortung für viele serienmäßige Erfolge<br />

unserer Kunden. Von der Idee über die Mischungsentwicklung<br />

bis zur Produktion kundenspezifischer Elastomerlösungen<br />

und Assembling.<br />

• Einzelne O-Ringe oder komplett montiert<br />

• Full Service: Entwicklung, Konstruktion und Prototyping<br />

• Logistik, Produktion, Montage und Konfektionierung<br />

Fordern Sie jetzt Akteneinsicht in die Erfolge<br />

unserer Kunden an: info@cog.de<br />

COG.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

HOCHLEISTUNGS-KUNSTSTOFFE AUSLEGEN MIT KI<br />

In einem neu gestarteten Verbundprojekt soll, durch die Entwicklung von KI-Modellen<br />

zur Vorhersage der Faserorientierung in Probekörpern und deren Auswirkung auf<br />

das mechanische Verhalten, die Erstellung anisotroper Materialmodelle automatisiert<br />

und der Einsatz der integrativen Simulation vereinfacht werden.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Erstellung anisotroper Materialmodelle für die Struktursimulation<br />

von Kunststoffbauteilen erfordert einen<br />

iterativen Kalibrierungsprozess, bei dem Ergebnisse aus<br />

der Probenherstellung (Spritzguss) und der Materialprüfung<br />

(Zugversuche) mit entsprechenden Simulationsergebnissen<br />

(Füll- und strukturmechanische Simulation) abgeglichen<br />

werden. Diese Vorgehensweise verlangt vom Anwender erhebliches<br />

Knowhow. Hier unterstützt das Kunststoff-Zentrum SKZ seit<br />

vielen Jahren bei konkreten Fragestellungen zur Materialprüfung<br />

und Digitalisierung in der Kunststofftechnik.<br />

Um diese Know-how-Lücke nun zu schließen, haben Part<br />

Engineering, Aixtrusion und das SKZ ein neues Forschungsprojekt<br />

gestartet. Dabei sollen die notwendigen Simulationsprogramme<br />

durch geeignete KI-Modelle (Künstliche Intelligenz)<br />

ersetzt werden. Ziel ist es, dem Anwender ein vollständig gekapseltes<br />

und automatisiertes Werkzeug zur Erstellung und Validierung<br />

anisotroper Materialmodelle zur Verfügung zu stellen.<br />

Dr.-Ing. Frédéric Achereiner, Expert Engineer der Gruppe<br />

Bauteileigenschaften, SKZ – KFE gGmbH, Würzburg<br />

In dem 30-monatigen Projekt werden zwei KI-Modelle entwickelt,<br />

um sowohl die lokale Faserorientierung in spritzgegossenen<br />

Proben als auch das mechanische Verhalten dieser Proben in<br />

Zugversuchen vorherzusagen. Die KI-Modelle werden mit Simulationsergebnissen<br />

aus den Füll- und strukturmechanischen<br />

Simulationen für verschiedene Materialien trainiert. Die Vorhersagequalität<br />

der KI-Modelle wird anhand von praktischen Messdaten<br />

und zusätzlichen Simulationen validiert.<br />

INTEGRATIVE SIMULATION<br />

FÜR KMU ERMÖGLICHEN<br />

Die Projektergebnisse sollen in Form eines Zusatzmoduls in eine<br />

kommerzielle Software einfließen, die den Einsatz der integrativen<br />

Simulation deutlich vereinfacht. „Das Potenzial der integrativen<br />

Simulation für einen effizienteren Materialeinsatz wird heute<br />

noch viel zu wenig genutzt“, sagt Dr. Marcus Stojek, Geschäftsführer<br />

von Part Engineering. „Für viele unserer kleinen und mittelständischen<br />

Kunden liegt die Hürde in der Verfügbarkeit von<br />

anisotropen Werkstoffmodellen. Nicht selten fehlt schlicht der<br />

Zugang zu einem der notwendigen externen FE-Solver für die<br />

Füll- und strukturmechanische Simulation, um solche Modelle<br />

selbst zu erstellen. In vielen Fällen ermöglicht erst die Integration<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

KI-METHODEN BERGEN HOHES POTENZIAL<br />

Das Potenzial von KI-Methoden für den gesamten Entwicklungsprozess<br />

von technisch anspruchsvollen Bauteilen kann gar nicht überschätzt<br />

werden. Aber wir stehen noch ganz am Anfang dieser Entwicklung.<br />

Wir sind sehr froh, mit diesem Projekt einen hervorragenden Einstieg<br />

in die Thematik und kompetente Projektpartner gefunden zu haben.<br />

DR.-ING. MARCUS STOJEK, Geschäftsführer, Part Engineering, Bergisch Gladbach<br />

des geplanten KI-Moduls den Einsatz der integrativen Simulation<br />

für KMU ohne Vorerfahrung.“<br />

„Eine große Herausforderung im Projekt ist die Generierung von<br />

Trainingsdaten in ausreichender Menge und in geeigneter Form“,<br />

sagt Timo Grunemann, Experte für KI und Digitalisierung am SKZ.<br />

„Mit der richtigen Machine-Learning-Strategie ist die Substitution<br />

von numerischen FEM-Solvern durch KI-Modelle hier jedoch<br />

auch bei eher überschaubaren Datenmengen möglich, da Geometrie<br />

und Randbedingungen der betrachteten Proben nur wenig<br />

variieren. Lediglich die Materialparameter sind frei wählbar.“<br />

Mit ihren jeweiligen Kompetenzen ergänzen sich die Projektpartner<br />

in idealer Weise, um das angestrebte Entwicklungsziel zu<br />

erreichen. Das SKZ verfügt über eine jahrzehntelange Expertise<br />

im Bereich der Kunststoffprüfung und der Digitalisierung für die<br />

Branche. Auch Part Engineering ist seit mehr als zwei Jahrzehnten<br />

eine renommierte Adresse, wenn es um die Simulation und<br />

Materialmodellierung von Kunststoffen geht. Als Systemintegrator<br />

und Messsystementwickler im Bereich der digitalen Bildverarbeitung<br />

mit KI-Erfahrung rundet Aixtrusion die Entwicklung<br />

und Umsetzung der neuen Lösung ab. Das Entwicklungsprojekt<br />

wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.<br />

Die breite Kundenbasis der Projektpartner sowie die Softwareprodukte<br />

von Part Engineering stellen die Verbreitung der<br />

Entwicklungsergebnisse in die industrielle Praxis sicher.<br />

DIE PROJEKTPARTNER<br />

Part Engineering ist ein Technologieunternehmen, das 1999 als<br />

technisches Beratungsunternehmen gegründet wurde. Heute entwickelt<br />

und vertreibt Part Engineering weltweit CAE-Software<br />

und Simulations-Dienstleistungen im Umfeld der technischen<br />

Simulation. Das Unternehmen hat in breiten Industriesegmenten<br />

mehr als 400 Firmenkunden weltweit. Aixtrusion ist als Ingenieurbüro<br />

im Bereich der Maschinenautomatisierung und Leitsystemtechnik<br />

für Kunststoffverarbeitungsmaschinen an den Standorten<br />

Arnsberg und Aachen tätig. Als Systemintegrator und Messsystementwickler<br />

wurden die Geschäftsfelder auch auf die Elektronikentwicklung<br />

im Embedded Systems Umfeld, Informationssysteme<br />

und Systeme zur digitalen Bildverarbeitung erweitert.<br />

Das Kunststoff-Zentrum SKZ mit seinen rund 400 Mitarbeitern<br />

bietet neben Forschung und Entwicklung mit direktem Praxisbezug<br />

auch Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen sowie Tagungen,<br />

Kurse und Lehrgänge zur Weiterbildung von Fachkräften.<br />

Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-<br />

Gemeinschaft.<br />

Bilder: Aufmacher Frédéric Achereiner; Statement Part Engineering<br />

www.skz.de<br />

Besuchen Sie uns<br />

Nürnberg, 14. bis 16. November <strong>2023</strong><br />

Halle 7A, Stand 507<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

SAFETY-<br />

ANWENDUNGEN<br />

Redundant und <strong>10</strong>0% zukunftssicher: PROFIsafe Drehgeber.<br />

Unterstützt die neuen PROFINET Features dank aktuellstem Encoderprofil<br />

V4.2, PROFINET v2.4.1, PROFIsafe Profil v2.6.1 und PROFIdrive<br />

Profil v4. Anpassungen sind durch integrierten Webserver schnell und<br />

einfach einzuspielen. Hohe Auflösung von Singleturn 24 bit non safe /<br />

16 bit safe und Multiturn 12 bit safe.<br />

kuebler.com/profisafe


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

3D-GEDRUCKTE BAUTEILE EFFIZIENT<br />

NACHBEARBEITEN<br />

3D-gedruckte Bauteile müssen meist nachbearbeitet werden.<br />

Für die Nachbearbeitung bieten sich Strahlanlagen an, in denen<br />

abrasive Medien wie Nusskerne oder Glassplitter via Luftstrom<br />

beschleunigt auf die Oberfläche prallen und dabei Material<br />

abtragen. Wie viel Material dabei weicht, hängt unter anderem<br />

vom Material des Bauteils und der Größe und Art des Strahlmittels<br />

ab. Doch welches Strahlmittel hat welchen Effekt? Diese<br />

Fragen haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung<br />

IPA nun gemeinsam<br />

mit der Firma MST Microstrahltechnik<br />

beantwortet<br />

und das Verständnis für<br />

diese Prozesse somit stark<br />

verbessert. „Wir haben<br />

verschiedene 3D-gedruckte<br />

Kunststoffbauteile mit<br />

unterschiedlichen Strahlmitteln<br />

bearbeitet und die Effekte miteinander verglichen“,<br />

sagt Mark Becker, Wissenschaftler am Fraunhofer IPA. Als<br />

Bauteile dienten 3D-gedruckte Geometrien mit Ecken und<br />

Kanten sowie dünnen Wand- und Säulenelementen aus drei<br />

verschiedenen Materialien: Polyamid, PLA und PEEK. Diese<br />

Bauelemente bearbeiteten die Forscher mit jeweils drei<br />

abrasiven Materialien, die von Druckmaterial zu Druckmaterial<br />

leicht variierten. Auf der Deburring Expo <strong>2023</strong> (<strong>10</strong>. bis 12.<br />

Oktober in Karlsruhe) stellen Fraunhofer IPA und MST Microstrahltechnik<br />

ihre halbautomatisierte Strahlanlage vor.<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

SENSOR ZUR OPTISCHEN NAHTFÜHRUNG<br />

Scansonic erweitert<br />

seine Produktfamilie der<br />

optischen Nahtsensoren:<br />

Der TH6D-Advanced<br />

punktet mit einer äußerst<br />

leistungsfähigen Bildverarbeitung<br />

und skalierbare<br />

Mustererkennungsalgorithmen.<br />

Der Sensor eignet sich für Anwendungen im<br />

Bereich automatisierter Schweißprozesse mit Lichtbogen<br />

beziehungsweise Laser ebenso wie für das automatisierte<br />

Kleben oder andere Prozesse, bei denen eine exakte und<br />

zuverlässige Führung entlang einer definierten Geometrie<br />

erforderlich ist. Basis der Bildverarbeitung beim TH6D-<br />

Advanced ist das bewährte Triangulationsprinzip. Bauteile<br />

und verschiedene Fügestöße werden durch die Kombination<br />

von Laserlinien, einer leistungsstarken Kamera und einem<br />

optischen System, das dem TH6D-Advanced eine Auflösung<br />

von 25 μm ermöglicht, erfasst. Im Lichtschnittverfahren<br />

projiziert der Sensor dabei drei Linien auf die zu bearbeitende<br />

Kante. Diese Linien brechen sich an der Kante und geben<br />

Informationen über Nahtposition, Spaltmaß und Kantenversatz<br />

am Fügestoß ebenso an die Steuerung weiter wie<br />

Korrekturdaten zur Orientierung und Positionierung des<br />

Werkzeugs. Im Gegensatz zu den meisten anderen Systemen<br />

arbeiten alle Scansonic-Sensoren, so auch die TH6D-<br />

Advanced, mit drei Linien. Durch diese Redundanz wird<br />

die Verlässlichkeit der gelieferten Informationen deutlich<br />

erhöht und damit ein stabiler Prozess ermöglicht.<br />

www.scansonic.de<br />

FAKUMA<br />

Halle A4, Stand 4308<br />

Intelligente Wärme<br />

ist Infrarot.<br />

Infrarot-Wärme spart Energie, weil<br />

sie die optimale Wärmemenge immer<br />

exakt an die richtige Stelle bringt.<br />

Zum Beispiel, um Kunststoffe gezielt<br />

zu erwärmen, verschweißen oder<br />

entgraten. Das spart Zeit und Geld!<br />

Ihr Kontakt zu unserem Infrarot-Team:<br />

hng-infrared@heraeus.com<br />

Heraeus Noblelight GmbH<br />

www.herae.us/plastics<br />

KUGELLAGER-WERKSTOFFE TROTZEN<br />

CHEMIKALIEN UND TEMPERATUREN<br />

In der Chemie- und Halleiterindustrie<br />

müssen Maschinen<br />

und Anlagen oftmals Temperaturen<br />

jenseits der <strong>10</strong>0 °C<br />

und aggressiven Chemikalien<br />

standhalten. Für mehr Ausfallsicherheit<br />

und weniger<br />

Wartungsaufwand der Maschinen<br />

hat Igus das schmierfreie<br />

Rillenkugellager Xiros A500 als Spezialist für Chemikalien-<br />

und Temperaturbeständigkeit entwickelt. Und so ist<br />

das Rillenkugellager aufgebaut: Innen- und Außenring<br />

bestehen aus dem bewährten Xirodur A500 Hochleistungskunststoff.<br />

Neben Edelstahl- und Glaskugeln bietet Igus nun<br />

auch Keramikkugeln aus Zirkoniumoxid – auch bekannt als<br />

keramischer Stahl. Der Vorteil: Keramikkugeln sind nahezu<br />

unverwüstlich. Sie haben eine extreme Festigkeit, hohe<br />

Bruchzähigkeit sowie einen geringen Abrieb. Gleichzeitig<br />

punkten sie mit ihrer hohen Temperaturschockbeständigkeit.<br />

Um Anwendern noch mehr Lösungen zu bieten,<br />

erweitert Igus sein Kugellager-Angebot für den Hochtemperatureinsatz<br />

um das Käfigmaterial Xirodur F500 und Kugeln<br />

aus Zirkoniumoxid. Im hauseigenen Labor zeigten Tests,<br />

dass das verstärkte Käfigmaterial Xirodur F500 eine bis<br />

zu 50 Prozent längere Lebensdauer zu vergleichbaren<br />

A500-Kugellagerkäfigen erreicht. Da die Xiros-Kugellager<br />

aus Hochleistungskunststoffen hergestellt werden, sind<br />

sie zudem bis zu 50 Prozent leichter als herkömmliche<br />

Kugellager aus Edelstahl.<br />

www.igus.de<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

PROZESSSICHERE MONTAGE<br />

UND EMV-SCHIRMUNG<br />

Mit der neuen Uni Dicht Tri kombiniert<br />

Pflitsch die EMV-Kontaktierung per<br />

Tri-Feder – bekannt aus der Blueglobe-<br />

Bau reihe – mit der Kompaktheit und<br />

Individualität des Uni Dicht-Systembaukastens.<br />

Kennzeichnend für diese<br />

Lösung ist eine dauerhafte, großflächige<br />

und niederohmige 360°-Kontaktierung zum Kabelschirm auf Basis der patentierten Triangelfeder.<br />

Resultat sind Schirmdämpfungswerte bis in den GHz-Bereich. Ein weiterer Pluspunkt<br />

ist die besondere Stromtragfähigkeit zur Ableitung unerwünscht hoher Schirmströme. Bei<br />

der Montage muss der Anwender lediglich den Kabelmantel an der Kontaktstelle entfernen,<br />

wo das Schirmgeflecht kontaktiert werden soll. Uni Dicht Tri gibt es in den Größen M16 bis<br />

M25 für Kabeldurchmesser von 4,0 bis 20,5 mm. Aufgrund der großen Dichtbereiche lassen<br />

sich weite Durchmesser mit IP 68 abdichten.<br />

www.pflitsch.de<br />

KIN<strong>DER</strong>LEICHTE FASERLÄNGENBESTIMMUNG<br />

Faserverstärkte Kunststoffe sind heute aus vielen Anwendungen nicht mehr wegzudenken.<br />

Dabei kommen immer mehr langfaserverstärkte Materialien bei hochbeanspruchten<br />

Produkten zum Einsatz, um entscheidende Bauteileigenschaften nochmals deutlich zu<br />

verbessern. Für die Beurteilung der Qualität und Wirksamkeit der Faserverstärkung ist die<br />

genaue Kenntnis der im Bauteil vorhandenen Faseranteile, der Faserorientierung und der<br />

Faserlängenverteilung zwingend erforderlich. Ermittelt werden die Faserlängen mit der<br />

Software Fiver, die jetzt in der Version V2 deutliche Erleichterungen und eine höhere Präzision<br />

bietet. Lange, gebogene und überkreuzt liegende Fasern werden nun dank verbesserter<br />

Algorithmen noch zuverlässiger automatisch erkannt. Die Präzision der Ergebnisse steigt<br />

durch erweiterte Bildaufbereitungs- und Kalibriermöglichkeiten deutlich. Eine entscheidende<br />

Neuerung ist jedoch der Analyse-Autopilot, der sogenannte Fiver 1, 2, 3 – Assistent, mit<br />

dem die notwendigen Auswertungsschritte für eine Liste von Probenscans automatisiert<br />

abgearbeitet werden können. Dabei kommt eine maximal vereinfachte, alternative Benutzeroberfläche<br />

zum Einsatz, die mit lediglich drei schnellen Klicks zum Ziel führt.<br />

www.skz.de<br />

UV-TECHNOLOGIE FÜR ZUKUNFTSFÄHIGE<br />

BESCHICHTUNGSLÖSUNGEN<br />

Seit der Einführung der VOC-Verordnung steigen<br />

viele Unternehmen in der holzverarbeitenden<br />

Industrie um, weg von lösungsmittelhaltigen<br />

Lacken und hin zu Lacken auf Wasserbasis. Die<br />

umweltfreundlicheren Farben und Lacke erfordern<br />

allerdings ein Weiterdenken bei der Lacktrocknung,<br />

denn Wasser verdunstet langsamer als<br />

Lösungsmittel. Das hat zur Folge, dass vorhandene<br />

Umluftöfen zur Trocknung nicht mehr ausreichen.<br />

Wenn die Trockenstrecke gleich lang bleibt, muss<br />

die Durchlaufgeschwindigkeit reduziert werden.<br />

Eine Verlängerung der Heißluft-Trockenstrecke ist<br />

schon aus Platzgründen nicht immer möglich. In jedem Fall kann hier also ein Produktionsengpass<br />

entstehen, den sich kein Beschichter leisten kann. Eine Maßnahme, dem zu begegnen,<br />

kann der Umstieg auf die Infrarot-Wärmetechnologie sein. Heraeus Noblelight bietet<br />

Infrarot-Strahler, die exakt auf die Trocknung von Wasserlack abgestimmt sind. Mittelwellige<br />

Infrarot-Strahlung trifft genau die Absorptionseigenschaften von Wasser. Sie wird von<br />

Wasser besonders gut absorbiert und direkt in Wärme umgesetzt. Durch die Auswahl der<br />

richtigen Strahler wird gezielt der Lack oder die Beize getrocknet, während Anlage und<br />

Umgebung kühler bleiben. Es spart Zeit und Geld, wenn Produkte nach dem Wärmeschritt<br />

schneller bereit zur Weiterverarbeitung sind. Durch kompakt gebaute Infrarot-Module<br />

lassen sich bestehende Trockner einfach aufrüsten.<br />

www.heraeus-noblelight.com


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EINSATZBEREIT<br />

AUCH IM EXTREMFALL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei der Auslegung von Metallfedern für den Extremfall ist mehr zu tun<br />

als die Bestimmung des passenden Federnwerkstoffs.<br />

Nur eine anwendungsspezifische Kombination aus Federnart,<br />

Federnbauform, Federnwerkstoff, Windungsausführung,<br />

Oberflächenbehandlung und der Federnauslegung nach<br />

Funktions- und Festigkeitsnachweis bringt die optimale Lösung.<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01<br />

02<br />

01 Druckfedern erhalten durch eine nachträgliche Behandlung ihrer<br />

Oberflächen zusätzliche Eigenschaften – sie werden je nach<br />

Anwendungsfall beispielsweise härter, rost- oder wärmebeständiger<br />

02 Individuelle Spezialfedern können in jeder gewünschten<br />

Abmessung, Bauform und Eigenschaft von 0,1 bis 12 mm Drahtstärke<br />

aus allen gängigen Federstahlsorten mit Oberflächenbehandlung in<br />

Kleinmengen und Großserien gefertigt werden<br />

Die mit 70 Prozent am häufigsten eingesetzte Federnart<br />

ist die Druckfeder; sie besitzt die größte Widerstandskraft.<br />

Bei der Zugfeder muss bei extremen Anwendungen<br />

die Ösenanbindung überprüft werden. Bei einer<br />

einfachen 1/1 deutschen Öse ist der Ösenübergang vom Federkörper<br />

zur Öse besonders empfindlich. Zugfedern können daher<br />

bei hoher Belastung, mit häufigen Lastwechseln, an beiden<br />

Federenden mit Einschraubstücken ausgestattet werden. Die<br />

Belastungsgrenze von Schenkelfedern hängt von der Belastungsrichtung<br />

und der Schenkelform ab. Darum gilt bei Schenkelfedern:<br />

Belastung grundsätzlich nur in Windungsrichtung;<br />

und je kürzer der Schenkel, desto höher die Belastungsgrenze.<br />

FE<strong>DER</strong>BAUFORM BESTIMMT<br />

DIE FE<strong>DER</strong>KENNLINIE<br />

Neben der Unterscheidung nach Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

können Metallfedern in verschiedenen Bauformen hergestellt<br />

werden. Die häufigste Federnbauform ist die zylindrische<br />

Bauform, die mit einer linearen Federkennlinie die Kraft gleichmäßig<br />

abliefert. Daneben gibt es aber noch unzählige andere<br />

Bauformen wie beispielsweise die Bienenkorbfeder und die konische<br />

oder tonnenförmige Federnform, welche mit variablen<br />

Federkennlinien für die unterschiedlichsten Spezialaufgaben<br />

eingesetzt werden. So werden Bienenkorbfedern mit einer nach<br />

oben verjüngten Windung gerne für anspruchsvolle dynamische<br />

Anwendungen verwendet.<br />

WERKSTOFF UND OBERFLÄCHE<br />

PASSEND WÄHLEN<br />

Auch die Auswahl des passenden Werkstoffs ist im Extremeinsatz<br />

existenziell. Neben der Werkstoffauswahl nach korrosiven, elektrisch<br />

leitenden oder unmagnetischen sowie Hoch- und Niedrigtemperatureigenschaften<br />

sind es vor allem Werkstoffeigenschaften<br />

im Elastizitätsmodul beziehungsweise im Gleitmodul, nach<br />

der die Feder die gewünschte Kraft bereitstellt und nach Wegnahme<br />

der Belastung wieder ihre ursprüngliche Gestalt erreicht.<br />

Hierfür sind hohe Elastizitätsgrenzen für einen großen elastischen<br />

Bereich, geringe Relaxationseigenschaften auch bei erhöhten<br />

Temperaturen, eine hohe Dauerschwingfestigkeit, ein ausreichendes<br />

Verformungsvermögen und eine gleitfähige Oberfläche<br />

zwingend notwendig.<br />

Sollten die gewünschten Werkstoffeigenschaften jedoch nicht<br />

mit den benötigten Belastungsdaten vereinbar sein, oder sollte<br />

die Feder zusätzliche Eigenschaften benötigen, sind diverse<br />

ergänzende Oberflächenbehandlungen wie erhöhter Korrosionsschutz,<br />

Festigkeitserhöhung, leitend und unmagnetisch verfügbar.<br />

Welche Oberflächenbehandlung zu welchen Federeigenschaften<br />

passt, wird, wie viele andere Zusatzinformationen, auf<br />

der Informationsseite blog.federnshop.com näher beschrieben.<br />

FUNKTIONS- UND FESTIGKEITSNACHWEIS<br />

Letztendlich wird die Metallfeder für die vorhandene Aufgabe<br />

optimal für den zur Verfügung stehenden Bauraum ausgelegt.<br />

Nachdem die Belastungsart statisch oder dynamisch, die Gesamt-<br />

Lebensdauer, die Einsatztemperatur, das Umgebungsmedium, die<br />

benötigten Kräfte und Federwege, der vorhandene Einbauraum,<br />

die Toleranzen, der Werkstoff und die Einsatztemperatur bestimmt<br />

worden sind, besteht die Federnauslegung aus zwei Stufen:<br />

1. Funktionsnachweis, mit der Überprüfung der Dimensionen,<br />

Federrate, Kräfte, Federwege und des Schwingungsverhaltens<br />

2. Festigkeitsnachweis, mit der Überprüfung der zulässigen Spannung<br />

beziehungsweise der Dauerfestigkeit<br />

Dazu ist eine iterative Vorgehensweise erforderlich, bei der am<br />

Ende die Beanspruchungsgrenze für die Federdimensionierung<br />

mit einem Sicherheitsfaktor festgelegt wird. Je nach Anwendungsfall<br />

und abhängig davon, wie extrem die Anforderungen<br />

sind, wird die Beanspruchungsgrenze angepasst. So ist die Metallfeder<br />

für jeden Einsatz bestens gerüstet.<br />

Aus konstruktiven Gründen müssen mitunter auch Federsysteme<br />

aus mehreren Federn zur Aufnahme von Kräften und<br />

Bewegungen aufgebaut werden. Die gängigsten Federsysteme<br />

sind Parallelschaltungen, Reihenschaltungen und Mischschaltungen<br />

von Einzelfedern.<br />

Bilder: Gutekunst<br />

DURCH EINE ITERATIVE<br />

VORGEHENSWEISE WIRD DIE<br />

BEANSPRUCHUNGSGRENZE FÜR<br />

DIE FE<strong>DER</strong>DIMENSIONIERUNG<br />

FESTGELEGT<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

POSITIONIERBUCHSEN MIT<br />

ZUSTANDSSENSOR<br />

Das Heinrich Kipp Werk<br />

hat sein Portfolio um<br />

eine neue Serie intelligenter<br />

Positionier- und<br />

Aufnahmebuchsen mit<br />

Zustandssensor erweitert.<br />

Diese erlauben eine<br />

zentrale Positionskontrolle<br />

von Arretier- und<br />

Kugelsperrbolzen im<br />

Produktionsprozess. Die<br />

Buchsen sind wahlweise<br />

komplett mit integriertem<br />

Sensor verfügbar<br />

oder lassen sich alternativ<br />

vom Anwender mit handelsüblichen induktiven<br />

Sensortypen bestücken. Die Buchsen mit integriertem<br />

Zustandssensor ermöglichen eine betätigungsabhängige<br />

Prozesssteuerung. Darüber hinaus kann sichergestellt<br />

werden, dass sich das Bedien- oder Rastelement am<br />

gewünschten Ort befindet, beispielsweise bei der Formatverstellung<br />

von Verpackungsmaschinen oder an Montagevorrichtungen<br />

im klassischen Maschinenbau. Die Buchsen<br />

bilden einen Aufnahmepunkt für Arretier- und Kugelsperrbolzen,<br />

in welchem diese sicher und genau verrasten<br />

können.<br />

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LANGLEBIGE LINEARFÜHRUNGEN UND<br />

REIBUNGSARME KUGELGEWINDETRIEBE<br />

Mit DH/DS stellt NSK eine neue Baureihe an Linearführungen<br />

vor, die eine mehr als doppelt so lange Lebensdauer<br />

erreichen, als die bekannten NH/NS-Modelle. Auch im<br />

Produktbereich der Kugelgewindetriebe gibt es Neues.<br />

Die verlängerte<br />

Lebensdauer ist<br />

der erhöhten<br />

dynamischen<br />

Tragzahl sowie<br />

einem speziellen<br />

Werkstoff und<br />

einer besonderen<br />

Wärmebehandlung<br />

zu<br />

verdanken.<br />

Außerdem<br />

erleichtert die<br />

DH/DS-Reihe das<br />

Downsizing, da<br />

kleinere Linearführungen bei gleicher Leistung verwendet<br />

werden können. Neu bei den Kugelgewindetrieben von<br />

NSK, die die einfache Integration in Werkzeugmaschinen<br />

europäischer Hersteller gewährleisten, ist eine Low-<br />

Temperature-Baureihe. Sie zeichnet sich durch eine um<br />

45 Prozent reduziert Reibung aus und bringt weniger<br />

Temperatur in das Antriebssystem ein. Ebenfalls neu<br />

sind die HFT „Super-long life“-Serie für hochbelastete<br />

Anwendungen sowie die Präzisions-Kugelgewindetriebe,<br />

die Bewegungsfehler verringern und das Phänomen des<br />

„Second quadrant glitch“ minimieren.<br />

www.nsk.com


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

BLUETOOTH MESH MIT BIS ZU 50 TEILNEHMERN REALISIEREN<br />

Die Umsetzung von Industrie-4.0-Anwendungen ist häufig mit einer umfassenden<br />

Verkabelung verbunden. Mit Bluetooth-Komponenten von ifm lässt sich dieser<br />

Zusatzaufwand per Bluetooth Mesh einsparen. Über den IO-Link-Bluetooth-Adapter<br />

EIO344 und die Bluetooth-Basisstation EIO404 können Sensordaten drahtlos für<br />

IIoT-Anwendungen bereitgestellt werden, ohne Eingriff in die Steuerungstechnik. Der<br />

Bluetooth-Adapter wird zwischen IO-Link-Sensor und bestehender Leitung in das<br />

System integriert und überträgt die Daten via Bluetooth an die Basisstation. Der<br />

Y-Weg zur Anbindung an das IIoT wird damit drahtlos. Mit den Geräten lässt sich über<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen hinaus ein Mesh-Netzwerk aufbauen. So können an<br />

eine Basisstation bis zu 50 IO-Link Devices eingebunden werden. Es reicht, wenn sich<br />

ein einziger Adapter in der Reichweite befindet. Von der Basisstation aus gelangen die<br />

Daten über Ethernet in die passende Moneo-Anwendung. Die Komponenten zur<br />

Anbindung von IO-Link-Sensoren über ein Bluetooth Mesh ermöglichen auch bei<br />

bestehenden Anlagen die Implementierung einer IIoT-Anwendung.<br />

www.ifm.com<br />

POSITIONIERMODUL<br />

FLEXIBEL ANPASSBAR<br />

Eine kostengünstige und<br />

präzise Achsregelung mit<br />

flexiblen Zusatzfunktionen, die<br />

schnell und einfach in Betrieb<br />

genommen werden, bietet das<br />

Modul POS-321-P von W.E.St.<br />

Elektronik. Neben dem Inbetriebnahme-Assistenten<br />

wurde<br />

in diese Einheit die Skriptsprache<br />

nach dem Fleximod-Konzept<br />

integriert. Damit lässt sich die<br />

AUTOMATION<br />

Funktion des Gerätes ohne<br />

externe Steuerungsfunktionen<br />

an die Erfordernisse verschiedenster<br />

Anwendungen<br />

anpassen. Die Realisierung<br />

von Oszilliersteuerungen,<br />

Parameterumschaltungen<br />

oder eigenen Überwachungsfunktionen<br />

ist einfach möglich,<br />

Programmierkenntnisse sind<br />

nicht notwendig. Die Basisfunktion<br />

der Achspositionierung<br />

ist schon im Auslieferzustand<br />

gegeben. Durch das<br />

Skript kann diese Funktion<br />

angepasst und erweitert<br />

werden.<br />

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SPECIAL<br />

SPECIAL<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

DIE KONNEKTIVITÄT<br />

MACHT DEN<br />

UNTERSCHIED<br />

Integration, Vernetzung und Verknüpfung sind zentrale<br />

Trends in der Automatisierungstechnik. Sowohl der<br />

Hersteller als auch der Anwender einer Maschine<br />

kann dadurch, ganz im Sinne der Digitalisierung,<br />

Vorteile realisieren – zum Beispiel eine Steigerung der<br />

Produktivität, einfache Anpassung an die individuellen<br />

Anforderungen sowie eine verbesserte Fehlerdiagnose.<br />

Tobias Thiesmann, Produktmanager Programmierbare<br />

Steuerungen, Schmersal Gruppe, Wuppertal<br />

48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

Jahrzehntelang war die Auswahl „Reihenschaltung oder Parallelverdrahtung“<br />

die einzige Entscheidung, die es hinsichtlich<br />

der Integration von Sicherheitsschaltgeräten in den<br />

Sicherheitskreis einer Maschine zu treffen galt. Inzwischen<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vernetzung und Integration<br />

– zum Beispiel sichere Bussysteme, Safety-Fieldboxen und<br />

Diagnose-Feldbusse. Der Konstrukteur hat also tatsächlich die<br />

Wahl – was ist dabei zu beachten?<br />

BEWÄHRT UND GUT: <strong>DER</strong> SICHERHEITSBUS<br />

Zu den seit Langem bewährten Optionen gehören Sicherheits-<br />

Bussysteme. Ein weit verbreitetes System ist AS-Interface Safety<br />

at Work (ASi SaW). Viele Gerätebaureihen von Schmersal sind<br />

mit integrierter Anschaltung für dieses Bussystem lieferbar, die<br />

anderen können über separate Interface-Bausteine angeschlossen<br />

werden. Zu den Vorteilen dieses Systems gehört die Tatsache,<br />

dass über das gelbe ASi-Flachbandkabel sowohl betriebsmäßige<br />

als auch sicherheitsgerichtete Signale übertragen werden können.<br />

Das hat Vorteile für den Hersteller der Anlage (geringer<br />

In stallationsaufwand, flexiblere Konfiguration) und auch für<br />

deren Betreiber, der zum Beispiel die Betriebszustände der<br />

Sicherheitsschaltgeräte umfassender auswerten kann.<br />

AUCH BEI MASCHINEN MIT<br />

WENIGEN SICHERHEITSSCHALT-<br />

GERÄTEN UND -FUNKTIONEN<br />

KANN EIN SICHERHEITSBUS<br />

VORTEILE BIETEN<br />

Der AS-i-Safety-Standard ermöglicht nicht nur eine schnelle<br />

Montage mit minimalen Verdrahtungsaufwand. Er bietet auch eine<br />

hohe Flexibilität, zum Beispiel bei Umbauten an der Anlage<br />

oder bei neuen (Sicherheits-)Anforderungen. Ein weiterer Pluspunkt<br />

sind die umfassenden Diagnosefunktionen. Sie erlauben<br />

bei Unregelmäßigkeiten oder Störungen ein rasches Auffinden<br />

der Fehlerquelle. Auch das ist besonders bei weitläufigen, komplexen<br />

Anlagen ein Vorteil, der die Stillstandszeit in solchen<br />

Fällen erheblich verkürzen kann. Aber: Auch bei kompakten<br />

Maschinen mit einigen wenigen Sicherheitsschaltgeräten und<br />

-funktionen kann ein Sicherheitsbus schon Vorteile bieten.<br />

Autorenvor- und zunamen, inkl. Titel und Posistion im<br />

Unternehmen mit Firmenadresse hier noch ergänzen.<br />

DURCHGÄNGIGE KOMMUNIKATION VOM<br />

SCHALTGERÄT AUF HÖHERE EBENEN<br />

Bewährt ist auch der von Schmersal entwickelte SD-Bus für das<br />

„Einsammeln“ von betriebsmäßigen Daten wie Schaltzyklen,<br />

Grenzbereichswarnungen, Abstandswarnungen etc. In der neuesten<br />

Ausprägung mit der Bezeichnung SD 4.0 werden diese<br />

Daten über einen Ein-Draht-Bus (SD-Bus für serielle Diagnose)<br />

gesammelt und zyklisch an ein SD-Gateway oder an die modulare<br />

Sicherheitssteuerung Protect PSC 1 übertragen. Das schafft die<br />

Voraussetzung für eine deutlich einfachere Vernetzungsmöglichkeit<br />

mit höheren Ebenen – bis zu OPC UA als standardisiertem<br />

Protokoll für die M2M-Kommunikation.<br />

Diese Vernetzung hat zum Beispiel den Vorteil, dass die im<br />

Feld gesammelten Diagnoseinformationen besser visualisiert<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 49


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

01<br />

01 Über SD 4.0 lassen sich unterschiedliche Bauarten von<br />

Sicherheitsschaltgeräten per Reihenschaltung verbinden<br />

02 Eine neue Safety Fieldbox kommuniziert auch über die<br />

Bussysteme EtherNet/IP mit CIP Safety und EtherCAT mit FSoE<br />

03 Der neue SD-Gateway ist mit einem Webserver und einer<br />

MicroSD-Speicherkarte ausgestattet<br />

02<br />

03<br />

Der Anwender kann somit beispielsweise Ereignisprotokolle<br />

(Event Logs) live über das Webinterface auswerten und die vollständigen<br />

Diagnosedaten aller angeschlossenen Sicherheitsschaltgeräte<br />

im Klartext im Browser ablesen. Außerdem lassen<br />

sich zum Beispiel Sicherheitszuhaltungen und Bedienfelder direkt<br />

über die Webschnittstelle ansteuern.<br />

OFFEN FÜR WEITERE FELDBUSSYSTEME<br />

DURCH DIE ÜBERTRAGUNG<br />

SÄMTLICHER DIAGNOSESIGNALE<br />

IST EINE OPTIMALE PROZESS-<br />

TRANSPARENZ GEGEBEN<br />

SPECIAL<br />

und über mobile Endgeräte wie Tablets oder Handys abgerufen<br />

werden können. Die SD-Gateways bilden den Verbindungspunkt<br />

zwischen Schmersal SD-Bus, sowie dem klassischen Feldbus<br />

oder einer M2M-Schnittstelle, die eine anschauliche Visualisierung<br />

erlauben – etwa im Rahmen von Predictive Maintenance-<br />

Konzepten. Ein konkretes Beispiel: Dem Anwender werden Unregelmäßigkeiten<br />

wie etwa ein Versatz der Schutztür angezeigt,<br />

und er kann sofort eingreifen. Das erhöht die Verfügbarkeit der<br />

Anlage und senkt das Risiko von Stillständen. Außerdem wird<br />

eine schlanke, kostensparende Verdrahtung von bis zu 31 Sicherheitsschaltgeräten<br />

ermöglicht.<br />

SD-FELDBUS-GATEWAY MIT<br />

INTEGRIERTEM WEBSERVER<br />

Angesichts dieser Vorteile überrascht es nicht, dass Schmersal<br />

diese Produktfamilie kontinuierlich erweitert. Auf der SPS <strong>2023</strong><br />

in Nürnberg zeigt Schmersal mit dem SDG Feldbus Gateway eine<br />

neue Variante, die ihre Signale per Feldbus an die Maschinensteuerung<br />

sendet. Außerdem ist das neueste SD-Gateway mit einem<br />

Webserver und einer MicroSD-Speicherkarte ausgestattet.<br />

Apropos Feldbus: Das von Schmersal entwickelte Safety Fieldbox-System<br />

ermöglicht die Anschaltung von bis zu acht Sicherheitsschaltgeräten<br />

verschiedener Bauarten (elektronische und<br />

elektromechanische Sicherheitszuhaltungen, Sensoren, Bedienfelder<br />

mit Not-Halt-Funktion, Lichtvorhänge…) im Feld. Das<br />

spart Kosten, zumal elektromechanische und elektronische<br />

Endgeräte jeweils nur einen Geräteanschluss belegen. Sowohl<br />

die sicherheitsgerichteten als auch die betriebsmäßigen Signale<br />

werden gesammelt und per Plug-and-play mit übergeordneten<br />

Steuerungsbausteinen, etwa einer Sicherheits-SPS, verbunden.<br />

Bislang war das nur über das Profinet/Profisafe-Protokoll –<br />

das heißt über das in Europa am häufigsten verbreitete Bus-System<br />

– möglich. Seit Kurzem ist auch die Ausführung mit Ethernet/IP-CIP<br />

Safety-Schnittstelle verfügbar. Auf der SPS wird<br />

Schmersal auch die neuste Variante der Safety Fieldbox mit<br />

EtherCAT FSoE vorstellen. Das bedeutet: Der Konstrukteur kann<br />

die Sicherheitsfunktionen einer Maschine unabhängig vom eingesetzten<br />

Feldbussystem projektieren, da mit den drei Varianten<br />

die international am weitesten verbreiteten Steuerungssysteme<br />

abgedeckt sind.<br />

DREI LÖSUNGEN – GEMEINSAME ZIELE<br />

Bei den beschriebenen drei Verdrahtungskonzepten handelt es<br />

sich um kostengünstige und ebenso einfache Lösungen, die nach<br />

dem Plug-and-play-Prinzip installiert werden können. Darüber<br />

hinaus sind diese Lösungen äußerst flexibel, wenn es um die Anpassung<br />

an die individuellen Sicherheitsanforderungen von<br />

komplexen Anlagen und Maschinen geht. Außerdem ist durch<br />

die zusätzliche Übertragung sämtlicher Diagnosesignale der verbundenen<br />

Geräte eine optimale Prozesstransparenz gegeben.<br />

Und, was als Argument immer wichtiger wird: Weil weniger Leitungen<br />

benötigt werden, sparen Bussysteme und Netzwerklösungen<br />

Ressourcen wie Kunststoff und Kupfer.<br />

50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

NEUE VERNETZUNGSKONZEPTE –<br />

VERZICHT AUF VERDRAHTUNG<br />

Da die Maschinenbauer – aus guten Gründen – immer häufiger auf<br />

alternative Verdrahtungs- beziehungsweise Vernetzungskonzepte<br />

setzen, werden diese Systeme kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

und immer mehr Endgeräte werden mit den entsprechenden<br />

SAFETY SERVICES RUND UM DIE<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

Maschinensicherheit<br />

und Arbeitsschutz<br />

sind äußerst komplexe<br />

Aufgabenfelder. Viele<br />

Unternehmen setzen<br />

daher auf die Unterstützung<br />

durch<br />

externe Fachleute.<br />

tec.nicum ist in der Schmersal Gruppe der Geschäftsbereich<br />

für Dienstleistungen, die im Kontext mit der<br />

Maschinen- und Anlagensicherheit stehen. Die Spezialisten<br />

des tec.nicum bieten allen Maschinenherstellern und<br />

-betreibern eine kompetente, produkt- und herstellerneutrale<br />

Beratung zu allen aktuellen gesetzlichen<br />

Vorschriften. Darüber hinaus unterstützen sie die<br />

Unternehmen bei der sicheren Gestaltung ihrer Maschinen<br />

und Arbeitsplätze. Das tec.nicum-Team konzipiert und<br />

realisiert Sicherheitslösungen über alle Lebenszyklusphasen<br />

der Maschinen und Anlagen. Zudem bietet das<br />

tec.nicum Turnkey-Komplettlösungen an – von der ersten<br />

Analyse bis hin zur kompletten technischen Umsetzung<br />

und schlüsselfertigen Übergabe.<br />

Bei der Planung von Sicherheitssystemen<br />

kann Schmersal auf eine Vielzahl von<br />

Komponenten zurückgreifen, die äußerst<br />

flexibel und individuell anpassbar sind. So<br />

können wir die Aufgaben und Funktionen<br />

der Maschinensicherheit optimal in die<br />

Prozesse der jeweiligen Maschine oder<br />

Anlage integrieren. Im Zuge von Industrie<br />

4.0 wird es noch wichtiger werden, dass<br />

unsere Produkte Daten zur Verfügung<br />

stellen können, sei es für den Datenaustausch<br />

von Maschine zu Maschine oder für<br />

die standortunabhängige Kommunikation.<br />

Wir werden daher weiter an der Entwicklung<br />

intelligenter Systemlösungen arbeiten,<br />

die eine umfassende Integration unserer<br />

Sensoren, Zuhaltungen, Bediengeräte<br />

und Auswertungen in Feldbus- und Cloudsysteme<br />

unterstützen.<br />

TOBIAS THIESMANN, Produktmanager Programmierbare<br />

Steuerungen, Schmersal Gruppe, Wuppertal<br />

Bei vielen Fragen hilft ein umfassendes Safety Consulting<br />

– doch für Unternehmen, die internes Know-how<br />

aufbauen möchten, bietet die tec.nicum academy ein<br />

breitgefächertes Programm an Seminaren und Schulungen<br />

rund um das Thema Maschinensicherheit. Zum Seminarprogramm<br />

gehören Themen wie Risikobeurteilung<br />

und Konformitätsbewertung, sicherheitsgerechtes<br />

Konstruieren sowie rechtliche Fragestellungen, die<br />

sich aus den EU-Richtlinien ergeben. Ebenso gehören<br />

Einzelnormen der Maschinen- und Anlagensicherheit<br />

zum Schulungsangebot der tec.nicum academy sowie<br />

technologie- und produktspezifische Workshops. Jetzt<br />

hat die tec.nicum academy außerdem ein neues<br />

Qualifizierungsangebot in ihr Programm aufgenommen:<br />

In einem viertägigen Seminar können sich Teilnehmende<br />

zum „Machinery CE Expert mit TÜV Rheinland geprüfter<br />

Qualifikation“ weiterbilden.<br />

www.tecnicum.com<br />

Schnittstellen ausgestattet. Zu den Perspektiven für die nahe<br />

Zukunft gehören aus Sicht von Schmersal neue Varianten des<br />

SD-Gateways, mit zusätzlichen Funktionen und als Kombination<br />

mit Schaltgeräten.<br />

DIE ENTWICKLUNG GEHT WEITER<br />

Klar ist: Die Vernetzung oder Konnektivität wird weitergehen,<br />

in höhere Ebenen und mit neuen Ausprägungen. Ein Beispiel –<br />

und nicht das einzige – ist das digitale Typenschild eines jeden<br />

Produktes im Feld und Schaltschrank. Diese Typenschilder<br />

werden künftig als Teil des digitalen Zwillings der Gesamtmaschine<br />

nicht nur in der Dokumentation hinterlegt, sondern können<br />

direkt über die M2M-Schnittstelle abgerufen werden. Das<br />

wird unter anderem den Service von Maschinen weiter erleichtern<br />

und die Transparenz steigern. Die Konnektivität macht es<br />

möglich.<br />

Bilder: Schmersal<br />

www.schmersal.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 51


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

FUNKTIONALE SICHERHEIT UNTER<br />

EXTREMBEDINGUNGEN<br />

SPECIAL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Hohe Temperaturen, starke Vibrationen, Feuchtigkeit,<br />

Staub oder explosive Atmosphären, wie sie in der Ölund<br />

Gasindustrie, im Bergbau oder in der Lebensmittelproduktion<br />

auftreten, können zu Fehlfunktionen oder<br />

Ausfällen im Prozess führen. Mit der Produktfamilie PSRmodular<br />

XC und den Profisafe-Modulen der Baureihe AXL F XC von<br />

Phoenix Contact lassen sich herausfordernde Aufgabenstellungen<br />

an die funktionale Sicherheit zuverlässig lösen.<br />

ERWEITERTE TEMPERATURBEREICHE<br />

Ein besonderes Problem resultiert vor allem aus hohen Temperaturen,<br />

da sie eine potenzielle Gefahr für elektronische Kompo-<br />

Carsten Gregorius, Manager Strategic Product Marketing Safety; und<br />

Manuel Ungermann, Strategic Product Management Safety, Geschäftsbereich<br />

Automation Infrastructure, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

In vielen Branchen arbeiten Maschinen und Anlagen<br />

unter extremen Einsatz- und Umgebungsbedingungen.<br />

Um hier für Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit zu sorgen,<br />

werden erhöhte Anforderungen an die Automatisierungslösungen<br />

gestellt. Denn auch unter herausfordernden Bedingungen müssen<br />

diese Systeme störungssicher funktionieren.<br />

nenten darstellen. Extreme Wärme kann zu Beschädigungen führen<br />

oder die Leistungsfähigkeit der Geräte beeinträchtigen. In<br />

diesem Kontext ist es von entscheidender Bedeutung, dass Automatisierungslösungen<br />

unter derart hohen Temperaturen unterbrechungsfrei<br />

arbeiten. Daher sind robuste Materialien zu nutzen<br />

und spezielle Konstruktionsmerkmale zu beachten, die den<br />

besonderen Anforderungen standhalten. Die Komponenten<br />

müssen die erzeugte Wärme effizient ableiten und eine optimale<br />

Betriebstemperatur aufrechterhalten können, sodass sie stets zuverlässig<br />

funktionieren.<br />

Die Herausforderung besteht darin, dass hohe Temperaturen<br />

nicht nur eine direkte Wärmebelastung der Geräte nach sich ziehen,<br />

sondern auch andere mögliche Schwierigkeiten bewirken<br />

können. Zum Beispiel ist es möglich, dass sich die thermischen<br />

Ausdehnungen verschiedener Materialien unterscheiden, was<br />

Spannungen und Verformungen zur Folge haben kann. Daraus<br />

ergibt sich wiederum eine Störung der elektrischen Verbindungen<br />

und eine Verschlechterung der Gesamtleistungsfähigkeit der<br />

Automatisierungslösung. Darüber hinaus können hohe Tempera-<br />

52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

turen die Lebensdauer der elektronischen Komponenten verkürzen.<br />

Die erhöhte Wärmebelastung kann in einer beschleunigten<br />

Alterung der Bauteile resultieren und so ihre Zuverlässigkeit im<br />

Laufe der Zeit verringern. Deshalb ist es von großer Bedeutung,<br />

dass Automatisierungslösungen darauf ausgelegt sind, den Betrieb<br />

selbst bei hohen Temperaturen über längere Zeiträume<br />

hinweg sicherzustellen, ohne dass sich Leistungseinbußen oder<br />

vorzeitige Ausfälle einstellen.<br />

Insgesamt erweist es sich als unerlässlich, dass Automatisierungslösungen<br />

in einem Temperaturbereich bis zu 70 °C problemlos<br />

arbeiten. Dies erfordert eine sorgfältige Entwicklung und<br />

Auswahl von Geräten, die den thermischen Belastungen standhalten<br />

können, sowie die Implementierung passender Kühlungsund<br />

Wärmemanagementmaßnahmen, um für eine optimale<br />

Leistung und Betriebssicherheit zu sorgen.<br />

EXPLOSIONSGEFÄHRDETE UMGEBUNGEN<br />

In einigen Branchen – beispielsweise der Öl- und Gasindustrie –<br />

finden Automatisierungssysteme in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

Anwendung. Hier müssen die Komponenten spezielle<br />

Anforderungen erfüllen, damit keine unzulässig hohen Temperaturen<br />

erzeugt werden, die eine Explosion auslösen könnten. Der<br />

Nachweis ihrer diesbezüglichen Eignung wird über internationale<br />

Standards und gesetzliche Vorgaben geregelt. Eine wichtige<br />

Rolle spielt dabei die europäische Atex-Richtlinie (Atmosphères<br />

Explosibles), die für den Einsatz von Geräten in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen gilt. Für Automatisierungskomponenten<br />

muss bei einer Installation in Zone 2 gemäß der Atex-Gerätekategorie<br />

3 mit einer explosionsfähigen Atmosphäre gerechnet werden,<br />

die nur selten und lediglich für kurze Zeit auftritt. Hier handelt<br />

es sich um Bereiche, in denen brennbare Gase, Dämpfe oder<br />

THERMISCHE MATERIAL-<br />

VERFORMUNGEN KÖNNEN EINE<br />

STÖRUNG <strong>DER</strong> ELEKTRISCHEN<br />

VERBINDUNG ZUR FOLGE HABEN<br />

AZ_2<strong>10</strong> x 75 Schalter.qxp_Layout 1 28.02.23 09:09 Seite 2<br />

Nebel bei normalen Betriebsbedingungen nicht in gefährlichen<br />

Mengen vorhanden sind, aber gelegentlich entstehen können.<br />

Außerhalb Europas werden mit Hazloc und IEC EX entsprechende<br />

Zertifizierungen genutzt. Hazloc (Hazardous Location)<br />

ist ein Begriff, der hauptsächlich in Nordamerika verwendet wird.<br />

Hazloc-Zertifizierungen basieren auf den Normen und Vorschriften<br />

von Organisationen wie der National Fire Protection Association<br />

(NFPA) und den Underwriters Laboratories (UL). Sie legen<br />

die Anforderungen für Geräte fest, die in Nordamerika in gefährlichen<br />

Umgebungen eingesetzt werden. Bei IEC EX (International<br />

Electrotechnical Commission Explosive) geht es um ein<br />

globales Zertifizierungssystem für explosionsgeschützte Geräte<br />

DRUCKSCHALTER VAKUUMSCHALTER<br />

DIFFERENZ-DRUCKSCHALTER DRUCKSENSOREN<br />

ELEKTRONISCHE DRUCKSCHALTER<br />

MEHR ERFAHREN<br />

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Flexible Technologie


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

01<br />

01 Das Profisafe-Modul AXL F XC beim Schadgastest<br />

02 Zoneneinteilung im Flüssigkeitstank<br />

02<br />

und Anlagen. Das System wird von der IEC verwaltet und von<br />

verschiedenen nationalen Zertifizierungsstellen anerkannt.<br />

IEC Ex-Zertifizierungen ermöglichen den internationalen Handel<br />

mit explosionsgeschützten Produkten.<br />

Die Profisafe-Module der Baureihe AXL F XC verfügen über die<br />

Zulassungen Atex/IEC EX Zone 2 und UL Hazloc. Für das konfigurierbare<br />

Sicherheitssystem PSRmodular findet sich die Zulassung<br />

für Atex und UL Hazloc in Vorbereitung.<br />

SCHADGASHALTIGE ATMOSPHÄREN<br />

SPECIAL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FLEXIBLE KONFIGURATION<br />

Bei PSRmodular handelt es sich um<br />

eine konfigurierbare Kleinsteuerung.<br />

Mit der Lösung lassen sich mehrere<br />

Sicherheitsfunktionen in einer<br />

Applikation überwachen. Die<br />

Sicherheitslogik wird mit der<br />

entsprechenden Software einfach<br />

per Drag-and-Drop erstellt. Das<br />

System funktioniert als Stand-Alone-<br />

Konzept und kann an kleineren<br />

Maschinen die gesamte Maschinensteuerung übernehmen.<br />

Zu diesem Zweck kommt das Grundmodul als<br />

einzelne Komponente zum Einsatz. Auf einer Baubreite<br />

von 67,5 mm stehen folgende Funktionen zur Verfügung:<br />

n acht sichere Eingangssignale zur<br />

Auswertung sicherer Sensoren<br />

n bis zu vier sichere Ausgänge (bis Kategorie 4)<br />

n Takt- und Meldeschaltausgänge<br />

n Kontaktvervielfachung oder -verstärkung<br />

durch externe Schütze in Verbindung mit<br />

integrierter Überwachung möglich<br />

Reicht die I/O-Zahl nicht aus, ist das System modular mit<br />

bis zu 18 sicherheitsgerichteten Erweiterungsmodulen<br />

ausbaubar. Diese werden über den Tragschienen-Busverbinder<br />

einfach an das Basismodul angeschlossen. Über<br />

ein Gateway lässt sich die modulare Sicherheitstechnik in<br />

bestehende Netzwerke einbinden.<br />

Besonders bei chemischen Prozessen ergeben sich in bestimmten<br />

Bereichen schadgashaltige Atmosphären von Chlorgas oder<br />

Schwefelwasserstoff. Diese Zusammensetzungen zeigen sich<br />

häufig als kritisch für Elektronikkomponenten, speziell wenn es<br />

sich um Geräte mit funktionaler Sicherheit handelt. Zur Umsetzung<br />

der hohen Anforderungen an die Schadgasbeständigkeit<br />

der Klassifikation G3 in Anlehnung an die ISA S71.04 (Instrumentation<br />

Society of America) sind die XC-Baureihen der Produktfamilien<br />

PSRmodular und AXL F mit einem besonderen Schutzlack<br />

versehen, der mit einem speziellen Sprühverfahren aufgebracht<br />

wird. Eine Herstellererklärung dokumentiert den entsprechenden<br />

Nachweis.<br />

Neben prozess- und verfahrenstechnischen Anwendungen<br />

stellt die Nutzung in maritimen Applikationen ebenfalls erhöhte<br />

Anforderungen an Automatisierungslösungen. Dies betrifft die<br />

Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Vibration, elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV) und Luftfeuchtigkeit. Die Det<br />

Norske Veritas (DNV) ist als international akkreditierte Zertifizierungsstelle<br />

ermächtigt, die technischen Standards für den Bau<br />

und den Betrieb von Schiffen und anderen mobilen Offshore-<br />

Strukturen in internationalen Gewässern festzulegen. Ihre Klassifizierungsstandards<br />

umfassen Sicherheits-, Zuverlässigkeitsund<br />

Umweltanforderungen. Mit dem DNV-Zertifikat besitzt<br />

Phoenix Contact ein international anerkanntes Nachweisdokument<br />

für das konfigurierbare Basismodul aus der PSRmodular-<br />

XC-Familie.<br />

FAZIT<br />

Die XC-Varianten des Sicherheitssystems PSRmodular und des<br />

Portfolios der Profisafe-I/O-Module bieten Anwendern zwei<br />

Ansätze zur Verwendung von sicherheitsgerichteten Automatisierungslösungen<br />

unter extremen Umgebungsbedingungen.<br />

Während die PSRmodular-Familie für den Einsatz in kleinen bis<br />

mittleren Anwendungen optimiert ist, lassen sich mit den Profisafe-Modulen<br />

der Baureihe AXL F auch verteilte Systemarchitekturen<br />

bis SIL 3 respektive PL e realisieren.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.de<br />

54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

MASCHINE<br />

STOP!<br />

SAFETY AND SECURITY<br />

Im Juni wurde die „Maschinenverordnung (EU) <strong>2023</strong>/1230“<br />

veröffentlicht. Maschinenhersteller und -betreiber haben<br />

42 Monate Zeit, die neuen Anforderungen an Maschinen und<br />

Anlagen zu erfüllen. Gut, wenn man einen Automatisierungsexperten<br />

an seiner Seite hat, der bei der Umsetzung an Bord ist.<br />

ENERGIE<br />

RAUS.<br />

Im Rahmen der funktionalen Sicherheit von Maschinen kommt der Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG seit jeher eine besondere Bedeutung zu. Jetzt neu als „Maschinenverordnung<br />

(EU) <strong>2023</strong>/1230“ (im Folgenden: Maschinenverordnung) veröffentlicht,<br />

wurden die Vorgaben auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Sie gibt konkretere<br />

Vorgaben, wie mit wesentlichen Änderungen an einer Maschine umzugehen ist.<br />

Darüber hinaus trägt sie der Digitalisierung und Industrial Security Rechnung.<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND CYBERSECURITY<br />

Die neue Verordnung erfasst weiterhin Maschinen sowie zugehörige Produkte, erweitert<br />

die Sicherheitsbauteile jedoch um Software. Sie schafft mehr Klarheit, wann eine<br />

wesentliche Änderung an bestehenden Maschinen und Anlagen vorliegt und somit<br />

eine neue CE-Konformitätsbewertung durchgeführt werden muss. Dabei gilt, dass Anwender<br />

als Folge einer wesentlichen Veränderung zum Hersteller werden – mit allen<br />

Pflichten. So listet die neue Maschinenverordnung sechs Maschinenkategorien, unter<br />

anderem im Bezug zur Künstlichen Intelligenz, für die Maschinenhersteller nicht mehr<br />

wie bisher eine Konformität in Verbindung mit einer harmonisierten Norm selbst<br />

erklären können. In Zukunft muss dafür eine benannte Stelle hinzugezogen werden.<br />

Neu: Im Unterschied zur Maschinenrichtlinie nimmt die Maschinenverordnung<br />

neben der reinen Betrachtung der Safety das Schutzziel Cybersecurity in die „essential<br />

health and safety requirements (EHSR)” mit auf als „protection against corruption“.<br />

Bedrohungen der Cybersecurity dürfen die Sicherheitsfunktionen der Maschine nicht<br />

beeinträchtigen.<br />

UNTERSTÜTZUNG DURCH EXPERTEN<br />

Pilz unterstützt seit Jahren Hersteller von Maschinen mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot<br />

für Maschinensicherheit von der Sicherheitsanalyse über Validierung<br />

bis zur CE-Kennzeichnung. Die Experten beraten und schulen Kunden bei einer wesentlichen<br />

Veränderung an Maschinen und Anlagen nach den neuen Anforderungen.<br />

Auch die neuen normativen Anforderungen an Security hat Pilz im Blick.<br />

FRIZLEN Bremswiderstände<br />

nehmen bei Maschinenstop<br />

zuverlässig höchste Energiemengen<br />

auf, auch bei Netzausfall.<br />

Leistungen von <strong>10</strong> W bis 500 kW<br />

Bis IP67, mit UL / CE<br />

FRIZLEN Leistungswiderstände<br />

Belastbar<br />

Zuverlässig<br />

Made in Germany<br />

Bild: iStock.com/nd3000, Pilz GmbH & Co. KG<br />

www.pilz.com<br />

Tel. +49 7144 8<strong>10</strong>0-0<br />

www.frizlen.com


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

LEISTUNGSSTARKE UND<br />

WIRTSCHAFTLICHE LICHTSCHRANKE<br />

Baumer stellt die neue optische Sensorfamilie O330 an<br />

kompakten Lichtschranken und Lichttaster vor: Mehr<br />

Leistungsreserve für zuverlässige Objekterkennung,<br />

ergänzt mit smarten Features wie 3D-MCAD Daten-mit<br />

integriertem Strahlverlauf. Die erweiterten 3D-MCAD-<br />

Daten erleichtern Konstrukteuren schon bei der Suche<br />

nach dem passenden Sensor die Arbeit: Mittels 3D-Vorschau ist eine einfache<br />

Sichtprüfung möglich. Zusätzlich ist in die Modelle der Strahlverlauf integriert,<br />

der deshalb nicht mehr manuell konstruiert werden muss. Das eliminiert<br />

Fehlerquellen und reduziert den Zeitaufwand im Engineering. Der O330 leistet<br />

dank zusätzlicher Funktionsreserve mehr, speziell bei der Detektion von<br />

dunklen, unregelmäßigen und perforierten Objekten. Hier zeichnen sich die<br />

Reflexions-Lichttaster mit Hintergrundausblendung aus durch erweiterten<br />

Erfassungsbereich von 385 mm, einen linienförmigen Lichtstrahl mit Pinpoint-<br />

LED sowie durch sehr hohe Fremdlichtsicherheit.<br />

www.baumer.com<br />

SICHERUNGSHALTER FÜR SEHR HOHE LEISTUNGEN<br />

Der FXP Sicherungshalter für 6.3 × 32 Sicherungen<br />

von Schurter ist für Hochleistungsanwendungen<br />

ausgelegt. Damit erfüllt er die anstehende<br />

Erweiterung der IEC-Norm 60127-6 bereits<br />

heute. Dieser geschlossene Sicherungshalter ist<br />

gemacht für Nennströme bis 25 A bei 500 VAC<br />

(IEC) oder 45 A bei 600 VAC (UL). Besonders<br />

interessant macht ihn seine hohe Stromverträglichkeit<br />

bei erhöhten Temperaturen. Er erreicht<br />

selbst bei 50 °C noch eine maximale Leistung<br />

von 4 W – andere Sicherungshalter in ähnlicher Baugröße erreichen solche<br />

Werte lediglich bei Raumtemperatur. Dieser Umstand schafft Sicherheitsreserven<br />

bei erhöhten Arbeitstemperaturen. Durch eine Snap-in-Montagetechnik<br />

ist der Halter schnell einsatzbereit. Mit seiner IP40-Schutzart ist er<br />

in erster Linie für Indoor-Anwendungen ausgelegt. Anschlussseitig steht ein<br />

Lötanschluss zur Verfügung.<br />

www.schurter.com<br />

SICHERES REMOTE-MANAGEMENT<br />

VON INDUSTRIEANLAGEN<br />

Mit dem Cybersicherheitssystem se.MIS der Sematicon AG haben Maschinenbauer<br />

bereits jetzt ein geeignetes Hilfsmittel in der Hand, sowohl die Anforderungen<br />

des IT-SIG 2.0 als auch der neuen Maschinenverordnung EU <strong>2023</strong>/1230<br />

zu erfüllen. Dieses System wird in industrielle Anlagen auf Basis modernster<br />

IT-Sicherheitsstandards integriert, ohne<br />

diese durch zusätzliche Software oder<br />

Updates zu verändern. Die Gesamtlösung<br />

basiert auf einer automatisierten<br />

digitalen Audit-Plattform, die sämtliche<br />

Anlagen, Änderungen und Zugriffe<br />

dokumentiert und damit ein lückenloses<br />

Protokoll erstellt. Zudem werden<br />

auch die Anforderungen nach IEC-<br />

62443 berücksichtigt. Die neuartige<br />

Architektur folgt dabei auch der Zero-<br />

Trust-Architektur nach Empfehlung des deutschen Bundesamtes für Informationssicherheit<br />

(BSI), um die besonders sensiblen Industrie-Netze nahezu<br />

wartungsfrei zu schützen. Kernstück des Sicherheitssystems ist der se.<br />

MIS-Manager, in dem die Benutzerinteraktion stattfindet. Das Gesamtsystem<br />

wird im internen Netz betrieben und ist im Idealfall das einzige System mit<br />

indirektem Zugriff auf das isolierte Maschinen-Netzwerk.<br />

www.cyprotect.com<br />

Bild: Panuwat – stock.adobe.com<br />

56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL MASCHINENSICHERHEIT<br />

EXTERN TEACHBARER VERSTÄRKER<br />

Hochleistungslichtschranken sind seit langem ein fester Bestandteil<br />

des breitgefächerten Produktangebots von ipf electronic. Die dreiteiligen<br />

Systeme bestehen aus Sender, Empfänger und Verstärker<br />

und werden aufgrund ihrer hervorragenden Verschmutzungskompensation<br />

in vielen Industriebereichen geschätzt. Nun stellt ipf<br />

electronic mit dem OV560930 erstmals einen extern teachbaren<br />

Verstärker für seine Hochleistungslichtschranken vor. Während die<br />

bisherigen Lösungen in der Lage waren, eine Hochleistungslichtschranke<br />

nur über eine im Verstärker integrierte Teach-Taste<br />

einzustellen, verfügt der neue OV560930 über einen elektrischen<br />

Eingang für den Anschluss einer externen Teach-Taste. Somit lassen<br />

sich jetzt in Applikationen mit häufig wechselnden Produkten,<br />

verbunden mit<br />

variierender<br />

optischer<br />

Durchlässigkeit,<br />

Hochleistungslichtschranken<br />

anhand des<br />

jeweiligen<br />

Referenzteils<br />

direkt am Ort<br />

des Geschehens<br />

teachen, ohne<br />

das hierzu der Zugang zum Verstärker notwendig ist. Hierzu stehen<br />

verschiedene Teachverfahren bereit, sodass die Lichtschranke<br />

entweder auf ein zusätzliche Bedämpfung (Objekt vorhanden) oder<br />

fehlende Bedämpfung (Objekt nicht vorhanden) reagiert, wobei<br />

der geteachte Wert dauerhaft im Verstärker gespeichert wird. Der<br />

OV560930 für die Montage auf einer Normschiene integriert einen<br />

PNP-Ausgang, einen potenzialfreien Wechslerkontakt und einen<br />

Analogausgang (0…<strong>10</strong> V) für Messaufgaben.<br />

www.ipf.de<br />

FREMDKÖRPER UND BRUCHSTÜCKE<br />

SICHER DETEKTIEREN<br />

Kipp hat neue detektierbare Bedienteile in das Sortiment<br />

aufgenommen. Verfügbar sind visuelle und<br />

metalldetektierbare Produkte. Sie helfen der Lebensmittelindustrie,<br />

Ausfälle im Produktionsprozess zu<br />

verhindern. Visuell detektierbare Bedienteile sind<br />

ultramarinblau (ähnlich RAL5002) eingefärbt. Aufgrund<br />

dieser für den Lebensmittelbereich untypischen<br />

Farbgebung lassen sich diese Produkte bei Kontakt mit<br />

Nahrungsmitteln einfach identifizieren. Der Kreuzgriff<br />

ist dank geschlossener Kontur mit glatter Oberfläche<br />

außerdem einfach zu reinigen. Einen Schritt weiter<br />

gehen die metalldetektierbaren Bedienteile. Ihre<br />

Bestandteile werden per Induktionstechnologie erfasst.<br />

Das ist hilfreich, wenn ein Bedienteil – ganz oder in<br />

Bruchstücken – versehentlich in den Herstellungsprozess<br />

gelangt. Spezielle Detektieranlagen können<br />

die Fremdkörper dann zuverlässig ausselektieren, auch<br />

wenn sie für das Auge unsichtbar sind. Dabei lassen<br />

sich Bruchstücke bis 0,027 cm³ identifizieren und<br />

ausschleusen.<br />

www.kipp.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 54. Jahrgang,<br />

ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Vanessa Sendrowski (vs), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.sendrowski@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.<strong>10</strong>.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 115,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach <strong>10</strong>0465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

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an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

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58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.derkonstrukteur.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 11-12/<strong>2023</strong><br />

VORSCHAU<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 24. <strong>10</strong>. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 09. <strong>10</strong>. <strong>2023</strong><br />

01<br />

02<br />

04 03<br />

01 Edelstahl-Servogetriebemotoren sind so entwickelt,<br />

dass sie einer Reinigung unter Hochdruck selbst bei hohen<br />

Temperaturen und mit chemischen Reinigungsmitteln<br />

standhalten<br />

Bild: SEW<br />

02 In einer Anlage zur Produktion von Kunststoff-Vials<br />

überprüfen mehrere Bildverarbeitungssysteme, ob alle<br />

vorgegebenen Kriterien erfüllt sind<br />

Bild: Cognex<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Vielseitig einsetzbare und leicht zu integrierende<br />

Dehnungssensoren stellen eine Alternative zu<br />

Kraftsensoren dar, besonders bei großen Kräften<br />

Bild: Baumer<br />

04 Ob in der Medizintechnik oder in der Roboterwelt,<br />

Präzisionsgetriebe sorgen auch in anspruchsvollen<br />

Anwendungen für höchste Präzision und Modularität<br />

Bild: Sumitomo<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 59


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

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Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

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60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/xx www.derkonstrukteur.de

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