DER KONSTRUKTEUR 07-08/2023
DER KONSTRUKTEUR 07-08/2023
DER KONSTRUKTEUR 07-08/2023
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<strong>07</strong>-<strong>08</strong><br />
19<strong>07</strong>3<br />
Juli / August <strong>2023</strong><br />
€ 14,50<br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
REWORK VON<br />
LEITERPLATTEN<br />
Einbaufertige Energieketten<br />
bringen Dynamik ins System<br />
DerKonstrukteur.de
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Die Berechnung und Gestaltung von<br />
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EDITORIAL<br />
WENN RESSOURCEN<br />
KNAPP WERDEN<br />
BEDIENTEILE<br />
Für die Herstellung eines T-Shirts werden rund 2.700 Liter Wasser<br />
verbraucht. Dabei wird jedes fünfte T-Shirt nie getragen. Es ist also<br />
gut und wichtig, Kleidung zu recyceln. Ähnlich verhält es sich bei<br />
elektronischen Bauteilen, die in Milliarden von Elektronikgeräten<br />
zu finden sind. Der geschätzte Wasserverbrauch für die Herstellung<br />
eines einzigen Mikrochips für das Smartphone beträgt bis zu 30 Liter.<br />
Abgesehen von der allgemeinen Rohstoffknappheit, können auch hier<br />
Ressourcen gespart werden: Stichwort Rework. Dabei geht es um die<br />
selektive Nacharbeit von SMD-Bauteilen in der Elektronikfertigung,<br />
die defekt, schlecht gelötet, falsch bestückt oder wiederverwendet<br />
werden sollen. Ziel ist es, Baugruppen funktionsfähig zu machen und<br />
gleichzeitig Elektroschrott im Sinne der Nachhaltigkeit zu reduzieren.<br />
In unserer Titelstory bringen zwei Unternehmen Dynamik ins Rework:<br />
professionelle Maschinen, mit hochflexiblen Leitungen und Energieketten<br />
als Kernelemente, bearbeiten große Mengen an Leiterplatten<br />
mit wenig Aufwand nach.<br />
Auch lohnt es sich über neue Wege in der Energieübertragung im<br />
Bereich industrieller Wärmeprozesse nachzudenken. Was halten<br />
Sie von einem Umstieg von gasbefeuerten Öfen auf effiziente Infrarot-<br />
Wärmetechnologie? Wie dies gelingen kann, zeigen wir anhand einiger<br />
Beispiele ab Seite 30. Es ist also in vielerlei Hinsicht ein Gewinn, sich<br />
aus dem produktorientierten Denken herauszubewegen und bereits<br />
im Anlagen-Engineering offen für neue oder integrierte Technologien<br />
zu sein. Also: Raus aus der Komfortzone und neues Denken etablieren!<br />
NORMELEMENTE<br />
Ihre<br />
Nicole Steinicke<br />
Chefredakteurin<br />
n.steinicke@vfmz.de<br />
Über 28.000 Produkte<br />
n Höchste Qualität<br />
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n Langlebig und zuverlässig<br />
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INHALT<br />
06<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Wenn Ressourcen knapp werden<br />
06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />
Jürgen Prochno, Geschäftsführer,<br />
Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH,<br />
Sulzbach (Taunus)<br />
<strong>07</strong> Aktuelles<br />
<strong>08</strong> Konstruktion 2030: Nachhaltigkeit im Produktdesign<br />
10 KLARTEXT Modulare Systemlösungen<br />
Wie individuell müssen wir im Anlagen-Engineering<br />
werden?<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
16<br />
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
12 TITELSTORY<br />
Energieketten sichern das Rework von Leiterplatten<br />
16 Effiziente Kommunikation dank Single Pair Ethernet<br />
20 Mit Firmware-Updates immer auf dem neusten Stand<br />
23 Produkte, Technologien, Trends<br />
24 Kabelverteilung: Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
26 Getriebemotoren: Damit es rund läuft<br />
28 Motoren für die Prozessindustrie<br />
29 Produkte, Technologien, Trends<br />
TITELBILD<br />
Igus GmbH, Köln<br />
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WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
30 Intelligente Infrarot-Systeme sparen Energie<br />
32 Temperatur-Grenzwerte einfach überwachen<br />
33 Produkte, Technologien, Trends<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
34 Wellenfedern: Entscheidende Zehntel gutmachen<br />
36 Komponenten und Systeme: Fit für die Trends<br />
von morgen<br />
40 Produkte, Technologien, Trends<br />
41 Vom Uhrmacherbetrieb zur Gewindetechnik<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
SUPPLEMENT<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
S 02 Intralogistikprozesse smart handhaben<br />
S 05 Produkte, Technologien, Trends<br />
S 06<br />
Nachhaltige Vakuum-Automation<br />
durch Elektrifizierung<br />
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MONTAGE UND<br />
HANDHABUNG<br />
SUPPLEMENT <strong>DER</strong> ZEITSCHRIFTEN <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> UND MY FACTORY.<br />
S <strong>08</strong> Lineartechnik und Robotik:<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
S 10 Palettiersystem wird kollaborativ<br />
S 12 Lineartechnik trifft Schutzsysteme:<br />
Geschützt automatisieren<br />
S 14 Produkte, Technologien, Trends<br />
SERVICE<br />
42 Impressum<br />
43 Vorschau<br />
BILD: Zimmer GmbH, Ettlingen<br />
EXTRA<br />
1_MUH_AG_<strong>2023</strong>_01 1 04.<strong>07</strong>.<strong>2023</strong> 11:44:19<br />
Von A wie Automatisierung<br />
bis P wie Palettiersystem –<br />
Wir zeigen Trends und Lösungen!<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
LEICHTATHLET<br />
INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />
FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />
PASSION FOR TECHNOLOGY.
JÜRGEN PROCHNO<br />
ist Geschäftsführer der Lee<br />
Hydraulische Miniaturkomponenten<br />
GmbH und trotz der<br />
Tätigkeit im Vertrieb im Geiste<br />
stets Konstrukteur geblieben.<br />
Sie leiten den deutschen Vertriebsstandort<br />
der The Lee Company. Was<br />
verbindet Sie mit der Konstruktion?<br />
Zunächst habe ich eine Ausbildung zum<br />
Kälteanlagenbauer absolviert und anschließend<br />
Produktionstechnik studiert.<br />
Bevor ich vor 30 Jahren bei Lee begann,<br />
konstruierte und fertigte ich als Selbständiger<br />
Verpackungsmaschinen für die<br />
Kunststoffindustrie. Aber auch im Vertrieb<br />
bei Lee spielt die Konstruktion eine Rolle.<br />
Inwiefern?<br />
Wir sind als technische Vertriebsingenieure<br />
stets im Dialog mit unseren Kunden, die<br />
eine bestimmte Problematik in ihrer<br />
Maschinen- oder Gerätekonstruktion lösen<br />
müssen. Wir müssen diese Konstruktionen<br />
und Applikationen verstehen, und beraten<br />
entsprechend, wie unsere Fluid-Control-<br />
Komponenten zur Lösung beitragen können.<br />
Somit sind wir in erster Linie der konstruktive<br />
Support, und weniger Verkäufer.<br />
Das hört sich anspruchsvoll an.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Mir macht dieses Eindenken in immer<br />
neue Applikationen Spaß. Es macht die<br />
Arbeit abwechslungsreich und fordernd –<br />
insbesondere da unsere Kernbranchen<br />
Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau,<br />
Automotive und Medizintechnik sehr<br />
breit gefächert sind.<br />
Spielt die Konstruktion auch in Ihrer<br />
Freizeit eine Rolle?<br />
Absolut. Wenn ich eine Baustelle oder ein<br />
Projekt sehe, denke ich sofort darüber nach,<br />
wie ich diese Aufgabe konstruktiv lösen<br />
würde. Auch privat stelle ich mich handwerklichen<br />
Herausforderungen, versuche<br />
alles selbst zu bauen oder zu reparieren.<br />
Für mich ist das ein Ausgleich zur Arbeit<br />
im Büro. Mir liegt das einfach in der Natur<br />
und macht mir Freude – manchmal zum<br />
Leidwesen meiner Familie (lacht).<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de<br />
DIE KONSTRUKTION<br />
LIEGT IN MEINER NATUR<br />
UND MACHT MIR FREUDE<br />
JÜRGEN PROCHNO, GESCHÄFTSFÜHRER, LEE<br />
HYDRAULISCHE MINIATURKOMPONENTEN GMBH,<br />
SULZBACH (TAUNUS)
DIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGKEIT IM FOKUS <strong>DER</strong> INDUSTRIE-PRODUKTION<br />
Vom 18. bis 23.<br />
September <strong>2023</strong> findet<br />
die EMO Hannover unter<br />
dem Slogan Innovate<br />
Manufacturing statt. Sie<br />
rückt drei Megathemen<br />
in den Fokus: The Future<br />
of Business, The Future<br />
of Connectivity und The<br />
Future of Sustainability<br />
in Production. Dies sollen<br />
zeigen, dass die Produktionstechnologie<br />
keine<br />
Insider-Veranstaltung<br />
für Expertinnen und<br />
Experten ist, sondern<br />
die Industrie ihren<br />
Beitrag zur Lösung der<br />
drängenden Probleme<br />
unserer Zeit leistet.<br />
Auf der EMO zeigen das über 1.750 Aussteller aus 42 Ländern<br />
mit ihren technischen Lösungen in einer beeindruckenden<br />
Vielfalt und Tiefe.<br />
EMO HANNOVER BIEGT MIT FÜLLE VON<br />
ANGEBOTEN AUF DIE ZIELGERADE EIN<br />
Sie präsentieren das gesamte Spektrum der Produktionstechnologie<br />
in einer beispiellosen Vielfalt. Schwerpunkte bilden unter<br />
anderem Bearbeitungszentren und Drehmaschinen, Schneidwerkzeuge<br />
und Spannzeuge, Messmittel und Steuerungen. Dies<br />
zeigt, welche Herausforderungen in der Produktion bestehen:<br />
Höhere Effizienz, mehr Flexibilität, bessere Qualität, größere<br />
Genauigkeit, die Einbindung von KI, die umfassende Vernetzung<br />
in der Fabrik, u.v.m. Damit Trendthemen noch besser sichtbar<br />
werden, bietet die EMO Hannover verschiedene Gemeinschaftsstände<br />
an: Additive Manufacturing, Connectivity, Cobots und<br />
Sustainability in Production.<br />
TRENDFORUM FÜR DIE ZUKUNFT<br />
<strong>DER</strong> PRODUKTIONSTECHNOLOGIE<br />
Als Weltleitmesse der Produktionstechnologie zielt die EMO<br />
Hannover darauf ab, alle wichtigen Themen rund um die<br />
industrielle Wertschöpfungskette zu thematisieren, den Stand<br />
der Technik zu präsentieren und Szenarien für die künftige<br />
Entwicklung aufzuzeigen. Neben den genannten Themen stehen<br />
unter anderen die Fachkräftegewinnung auf dem Sonderstand<br />
Bildung im Fokus. Der Sonderstand umati zeige den aktuellen<br />
Stand der Konnektivitätsinitiative des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
als Basis für die effiziente Vernetzung in der Fabrik mit<br />
einer großen Livedemonstration. Die Startup Area schließlich<br />
fördere die zukunftsweisende Zusammenarbeit mit jungen<br />
Unternehmen, beschreibt Schäfer zwei weitere Beispiele.<br />
Ergänzt werden die Gemeinschaftsstände durch zwei Foren<br />
in Halle 9 und Halle 16 des Hannoveraner Messegeländes. Sie<br />
bieten Raum für Vorträge der Aussteller zu Technologiethemen<br />
und für die vertiefende Darstellung von Spezialthemen, die im<br />
Umfeld der Future Insights diskutiert werden.<br />
www.emo-hannover.de<br />
MINIATURGETRIEBE MIT SURGICAL ROBOTICS INDUSTRY AWARDS <strong>2023</strong> AUSGEZEICHNET<br />
Das miniaturisierte Galaxie-Getriebe von Wittenstein gehört zu den<br />
Siegern bei den Surgical Robotics Industry Awards <strong>2023</strong>: In der Kategorie<br />
Groundbreaking Technology konnte es die Medizinrobotik-Community<br />
überzeugen und sich gegen neun weitere Finalisten durchsetzen.<br />
Erstmals ausgelobt von der Branchenplattform Surgical Robotics<br />
Technology würdigt der Preis neben herausragenden Beiträgen von<br />
Einzelpersonen der Medizinrobotik-Branche auch bahnbrechende<br />
Technologien und innovative Unternehmen. „Wir freuen uns sehr über<br />
diese Auszeichnung, die uns bestätigt, dass unser miniaturisiertes<br />
Galaxie die Bedürfnisse des Medizinrobotik-Marktes erfüllt und den<br />
Kunden neue, innovative Lösungen ermöglicht“, sagt Dr.-Ing. Karoline<br />
Scheuermann, Business Developer im Business Pionier bei Wittenstein.<br />
Beim miniaturisierten Galaxie hat Wittenstein das Funktionsprinzip seines Galaxie weitergedacht und ein präzises Getriebe<br />
mit geringem Gewicht für Anwendungen in kompakten Bauräumen entwickelt.<br />
www.wittenstein.de
KONSTRUKTION 2030<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
IM PRODUKTDESIGN<br />
Nachhaltigkeit sollte heute bereits in der Phase des<br />
Produktdesigns eine Rolle spielen. In der Praxis<br />
scheint dies jedoch noch nicht angekommen zu sein.<br />
Woran liegt das?<br />
Eines der größten Hindernisse für die Skalierung von nachhaltigem<br />
Produktdesign sind fehlende Daten und fehlendes<br />
Fachwissen über Nachhaltigkeit. Das Sammeln der benötigten<br />
Daten ist zeitaufwendig und das Ergebnis ist selten ausreichend<br />
interaktiv, um Veränderung zu ermöglichen. Als mir klar wurde,<br />
dass unser damaliger Nachhaltigkeitsansatz auf Basis einzelner<br />
und langwieriger Lebenszyklusanalysen niemals mit der<br />
Herausforderung des Übergangs zu einer nachhaltigeren<br />
Wirtschaft mithalten konnte, gründete ich Makersite.<br />
80 PROZENT <strong>DER</strong> UMWELT-<br />
AUS WIRKUNGEN EINES PRODUKTES<br />
WERDEN SCHON WÄHREND DES<br />
DESIGNS FESTGELEGT<br />
Um nachhaltige Produkte zu entwerfen, braucht es Software,<br />
die bereits notwendige Umweltdaten enthält. Was ist Stand<br />
heute schon möglich und was können wir in Zukunft erwarten?<br />
Makersite arbeitet auf der Basis von Künstlicher Intelligenz,<br />
Daten und Apps. Die KI von Makersite gleicht Produktdaten,<br />
Lieferanten und Herstellungsprozesse eines Unternehmens<br />
automatisch mit mehr als 140 Material- und Lieferkettendatenbanken<br />
ab. Sie konstruiert daraus granulare digitale Zwillinge<br />
von jedem Produkt und wie es hergestellt, verwendet und entsorgt<br />
wird. Diese Modelle ermöglichen ein genaues Verständnis<br />
aller wichtigen Faktoren, einschließlich des ökologischen<br />
Fußabdrucks, der Kostenkalkulation und der Regulatorik.<br />
Produktdesigner können zum Beispiel das Makersite Add-on<br />
in der Autodesk Fusion 360 Software verwenden.<br />
Bilder: Makersite<br />
www.makersite.io<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Warum ist es für Konstrukteure und Entwickler wichtig, den<br />
gesamten Lebenszyklus eines Produktes im Blick zu haben?<br />
Das Verständnis eines Produktes über seinen gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg ist der Schlüssel zur Identifizierung<br />
und Verringerung der Umweltauswirkungen. Bis zu 90 Prozent<br />
der Emissionen eines Unternehmens stammen aus seiner<br />
Lieferkette. Je komplexer die Produkte, desto größer sind die<br />
Auswirkungen in der Lieferkette. Bei energieverbrauchenden<br />
Produkten wiederum entsteht der größte Teil der Auswirkungen<br />
durch ihre Nutzung. 80 Prozent der Umweltauswirkungen<br />
eines Produktes werden schon während des Designs festgelegt.<br />
Damit nachhaltige Produkte schnell und kosteneffizient<br />
entwickelt werden können, benötigen Konstrukteure einen<br />
umfassenden Einblick in die Nachhaltigkeit, Kosten,<br />
Compliance und Sicherheit ihres Designs.<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de<br />
NEIL D’SOUZA,<br />
CEO und Gründer der Makersite GmbH, München
ERFOLGREICHES GESCHÄFTSJAHR BEI PILZ<br />
Ein nach eigenen Angaben anstrengendes, aber erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2022 liegt hinter der Pilz Unternehmensgruppe:<br />
Der Automatisierungspezialist erzielte trotz der schwierigen<br />
Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz.<br />
2022 erzielte Pilz einen Umsatz von 403,3 Millionen Euro und<br />
damit ein Umsatzwachstum von 15,8 Prozent. Der Exportanteil<br />
stieg 2022 um 1,1 Prozentpunkte auf 76,3 Prozent. Besonders<br />
stark ist Pilz in Asien gewachsen. Deutschland bleibt der größte<br />
Markt für Pilz. Trotz spürbarer Entspannung auf den Beschaffungsmärkten<br />
behandelt Pilz das Thema Lieferfähigkeit weiter<br />
vorrangig. Auch die Zahl der Beschäftigten stieg 2022: Weltweit<br />
arbeiten in 42 Ländern 2.399 Mitarbeiter für Pilz. Bis 2025 wird<br />
das Unternehmen an seinen Fertigungsstandorten am Stammsitz<br />
Ostfildern (Deutschland), in Betschdorf (Frankreich), Bad Ragaz (Schweiz) und Jintan (China) rund 38 Millionen Euro investieren,<br />
zum Beispiel in den Ausbau und die Erneuerung der SMD-Fertigung, die Relaisproduktion und die Intralogistik.<br />
www.pilz.com<br />
INTERNATIONALES<br />
NIE<strong>DER</strong>LASSUNGS-<br />
QUARTETT<br />
Der Messtechnikhersteller<br />
Vega wächst. Mit vier Niederlassungen<br />
hat das Unternehmen<br />
in den vergangenen<br />
Monaten neue Gebäude<br />
bezogen – in Großbritannien,<br />
den USA, Südafrika und<br />
Spanien haben die Mitarbeiter<br />
nun deutlich mehr Platz zur<br />
Verfügung. Damit investiert<br />
Bearings<br />
for speed<br />
Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />
to<br />
rebranding<br />
• Koyo<br />
JTEKT<br />
JTEKT<br />
Koyo<br />
•<br />
rebranding to<br />
Our legacy:<br />
to<br />
Our Future:<br />
rebranding<br />
JTEKT • Koyo<br />
Official Date:<br />
April 1, 2022<br />
JTEKT<br />
• Koyo<br />
rebranding<br />
to<br />
Vega weiter in seine Zukunft<br />
und legt dabei viel Wert<br />
auf Nachhaltigkeit. Für die<br />
Mitarbeiter soll gleichzeitig<br />
eine Umgebung geschaffen<br />
werden, die sich „nicht nach<br />
reiner Arbeit anfühlt, sondern<br />
wie ein zweites Zuhause“,<br />
betonte Isabel Grieshaber,<br />
geschäftsführende Gesellschafterin<br />
von Vega Grieshaber,<br />
bei der Eröffnung des<br />
neuen Gebäudes in Südafrika.<br />
Im Fokus bei der Gestaltung<br />
der vier Niederlassungen<br />
stand auch der Ausbau der<br />
Schulungsmöglichkeiten.<br />
Das Angebot an Seminaren<br />
und Trainings wird von den<br />
Kunden weltweit nachgefragt.<br />
www.vega.com<br />
Get to know our bearings at jtekt-bearings.eu<br />
Formerly sold as
KLARTEXT<br />
MODULARE<br />
SYSTEMLÖSUNGEN<br />
RAPHAEL GÖRNER<br />
Geschäftsbereichsleiter Energy & Power Solutions, Rittal GmbH & Co. KG<br />
Unsere Kunden stehen unter hohem Kosten- und Effizienzdruck – besonders<br />
im Energiebereich als Enabler der ‚All Electric Society‘. Systemlösungen sind für<br />
die komplexen Anlagen unerlässlich. Für das nötige Tempo bei gleichzeitigem<br />
Fachkräftemangel reichen sie aber noch nicht aus. Es geht um die gesamten<br />
Wertschöpfungsprozesse der Kunden. Hier sind fast 60 Prozent Zeitersparnis<br />
möglich. Mit Rittal, Eplan, Cideon und German Edge Cloud optimieren wir diese<br />
mit Systemtechnik und Software. Dafür braucht es Datenräume, damit schon in<br />
der Konstruktion ein Digitaler Zwilling entsteht, der bis in den Betrieb der<br />
Anlagen nutzbar ist. Konstrukteure können bei uns auf immer mehr vorgedachte<br />
Projekte inklusive standardisierter Industrietechnik aufsetzen. So müssen sie<br />
nur noch nach Bedarf individualisieren. Das bringt Tempo ins Projekt – über<br />
datendurchgängige Standards und Module.<br />
Die Aufgabenstellungen<br />
und Herausforderungen im<br />
Anlagen-Engineering sind<br />
heute individueller denn je.<br />
Um Projekte dennoch zügig<br />
und gleichzeitig flexibel zu<br />
planen, sind modulare<br />
Systemlösungen das Mittel<br />
der Wahl. Wir haben vier<br />
Experten befragt, welche<br />
Vorteile sich daraus<br />
ergeben und in welche<br />
Richtung zukünftige<br />
Entwicklungen gehen.<br />
FAST 60 PROZENT<br />
ZEITERSPARNIS<br />
SIND MÖGLICH<br />
KÜNFTIG WERDEN<br />
WIR UNS<br />
AUF ‚SMART<br />
PRODUCTION‘<br />
FOKUSSIEREN<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
NILS STELLO<br />
Head of Business Unit HMI, Rose Systemtechnik GmbH<br />
Systemlösungen für den Maschinen- und Anlagenbau bilden die Grundlage für<br />
die Digitalisierung in der Fertigung. Sie erhöhen die Effizienz der Produktion<br />
und senken gleichzeitig die Kosten. Die modularen Systemlösungen von<br />
Rose HMI Solutions umfassen zum Beispiel mechanische Komponenten wie<br />
Tragarme, aber auch verschiedene Panel PCs. Unser IPC-Baukasten S-Line Gen. 5<br />
erlaubt es uns, die Material- und Fertigungskosten über Skaleneffekte niedrig<br />
zu halten. Der Clou dieses Baukastens ist aber, dass er eine kundenspezifische<br />
Individualisierung der Panel PCs ermöglicht. Zukünftig werden wir uns deshalb<br />
auf die ‚Smart Production‘ fokussieren. Das bedeutet, die Produktionsleistung<br />
durch permanente Datenanalysen nachhaltig zu verbessern. Unsere Panel PCs<br />
werden dazu softwareunabhängig an die jeweiligen Kundenbedürfnisse<br />
angepasst. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos.<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong>
KLARTEXT<br />
UWE SCHMITZ<br />
Fertigung Produktmanagement, Item Industrietechnik GmbH<br />
Flexibilität und Geschwindigkeit sind das A und O im Anlagenbau: Die Konstruktion und der<br />
Aufbau einer Anlage müssen heutzutage effizient und mit wenigen Personen durchführbar<br />
sein. Systemlösungen sind gefragter denn je. Die Vorteile liegen auf der Hand: So enthält<br />
unser Baukasten mit 4.500 Komponenten und der Konfigurationssoftware bereits viele<br />
Anwendungsbeispiele, die direkt abgerufen und individuell modifiziert werden können. Mit<br />
den Online-Tools sparen Anwender Zeit bei der Planung und profitieren von Expertenwissen.<br />
Anwender erhalten die vollständige Dokumentation inklusive CAD-Daten per Knopfdruck<br />
und können die Systeme online bestellen. Ob ein Arbeitsplatzsystem in der manuellen<br />
Montage, Betriebsmittel, Fifo-Regale, Robotik- und Reinraumanwendungen, Fördertechnik<br />
oder die Auslegung einer Automationslösung – mit Item lassen sich Projekte in<br />
unterschiedlichen Bereichen realisieren.<br />
SYSTEMLÖSUNGEN SIND<br />
GEFRAGTER DENN JE<br />
ES GILT NICHT NUR,<br />
MENSCH UND MASCHINE<br />
ZU SCHÜTZEN<br />
TOBIAS THIESMANN<br />
System- und Lösungsmanager, Schmersal Gruppe, Wuppertal<br />
Bei hohem Automatisierungsgrad in komplexen Fertigungsanlagen und hohen Anforderungen an<br />
die Produktivität empfiehlt es sich, auf individuelle Systemlösungen für die Maschinensicherheit<br />
zu setzen. Denn es gilt nicht nur, Mensch und Maschine zu schützen, sondern Stillstandszeiten<br />
zu minimieren und eine reibungslose Integration zu ermöglichen. Bei der Planung von Sicherheitssystemen<br />
kann Schmersal auf eine Vielzahl von Komponenten zurückgreifen, die äußerst flexibel<br />
und individuell anpassbar sind. So können wir die Aufgaben und Funktionen der Maschinensicherheit<br />
optimal in die Prozesse der jeweiligen Maschine oder Anlage integrieren. Im Zuge<br />
von Industrie 4.0 wird es noch wichtiger werden, dass unsere Produkte Daten zur Verfügung<br />
stellen können, sei es für den Datenaustausch von Maschine zu Maschine oder für die standortunabhängige<br />
Kommunikation. Wir werden daher weiter an der Entwicklung intelligenter<br />
Systemlösungen arbeiten, die eine umfassende Integration unserer Sensoren, Zuhaltungen,<br />
Bediengeräte und Auswertungen in Feldbus- und Cloudsysteme unterstützen.<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11
TITELSTORY<br />
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
MIT REWORK ZU MEHR<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
In Zeiten von Chipmangel ist die fehlerfreie Produktion von Leiterplatten<br />
essenziell. Läuft doch etwas nicht nach Plan, ist es umso wichtiger,<br />
den Fehler schnell auszubessern. Ersa macht mit ihren Reworksystemen<br />
die Reparatur von Leiterplatten nachhaltig und setzt<br />
dabei auf einbaufertige Energieketten von Igus.<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
Michael Blass, Geschäftsführer e-kettensysteme,<br />
igus GmbH, Köln<br />
Jörg Nolte steht vor dem Reworksystem HR 600 XL. Der Produktmanager<br />
für Lötwerkzeuge, Rework- und Inspektionssysteme<br />
bei der Ersa GmbH im baden-württembergischen<br />
Wertheim spannt eine große Leiterplatte in die Maschine.<br />
Eine 15-kW-Matrixheizung sorgt für die notwendige Basistemperatur,<br />
die es braucht, um fehlerhafte Prozessoren und andere<br />
Elektronikbauteile zu entlöten und die funktionierenden Teile<br />
automatisch wieder zu verlöten. Unter Rework versteht man in<br />
der Industrie genau das: die Nacharbeit von fehlerhaften Bauteilen.<br />
Das Ziel ist es vor allem, die finanziellen Schäden und die<br />
Ressourcenverschwendung möglichst gering zu halten. Gerade<br />
in der Elektronikindustrie ist Rework ein sehr großes Thema,<br />
denn Fehler passieren schnell. „Es reicht, wenn ein einziges Bauteil<br />
in der Serie um 90 ° gedreht auf die Leiterplatte gesetzt wird,<br />
dann sind die 2.000 weiteren Boards einer Produktionscharge<br />
fehlerhaft“, erklärt Nolte. Statt 2.000 teure Platinen wegzuwerfen,<br />
müssen die Hersteller zum Rework übergehen. Dazu braucht<br />
es technisch anspruchsvolle, robuste und präzise arbeitende<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 02<br />
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Maschinen – wie jene von Ersa. Die beiden Systeme HR 600/3P<br />
und die größere HR 600 XL sorgen für Zuverlässigkeit im Rework,<br />
sodass auch große Mengen an Leiterplatten schnell und mit wenig<br />
Aufwand nachgearbeitet werden können. Um Heizkopf und<br />
Bauteil zielgenau zu bewegen, verwendet Ersa ein motorisches<br />
Achssystem. Damit auch Kamera, Pick-and-place-Unit und alle<br />
notwendigen Leitungen die Verfahrbewegungen überstehen,<br />
setzt Ersa in den Reworksystemen auf einbaufertige Energieketten<br />
mit hochflexiblen Leitungen von Igus.<br />
LEITERPLATTEN GEZIELT REPARIEREN<br />
Der Chipmangel hat gezeigt, wie wichtig eine reibungslos laufende<br />
Fertigung von Elektronikbauteilen für Industrien weltweit ist.<br />
Als Systemlieferant für Lötmaschinen, Lötpastendrucker, Lötwerkzeuge,<br />
Rework- und Inspektionssysteme ist die 1921 gegründete<br />
Ersa GmbH auf die Anforderungen der Elektronikbauteilfertigung<br />
spezialisiert. Denn keine Anwendung ist wie die andere: Je<br />
nach Größe der Leiterplatten müssen die Maschinen unterschiedlich<br />
ausgestattet sein. Das ursprüngliche Modell HR 600/2<br />
kam im Markt schnell gut an: „Die Anfragen wurden mehr, die<br />
Bauteile gleichzeitig immer größer“, weiß Jörg Nolte. Für das Unternehmen<br />
war die unweigerliche Konsequenz, eine Maschine<br />
DIE VORKONFEKTIONIERTE<br />
ENERGIEKETTE HÄLT DEN<br />
MONTAGEAUFWAND IN <strong>DER</strong><br />
PRODUKTION GERING<br />
zu entwickeln, die auch große Platinen bearbeiten kann. In der<br />
HR 600 XL können über 60 cm große Platinen eingespannt und<br />
bearbeitet werden. Die Größe sagt allerdings nichts über die notwendige<br />
Präzision aus. Denn auch auf großen Bauteilen muss<br />
hochpräzise gearbeitet werden. Die Reworksysteme kommen für<br />
BGA- und SMT-Bauteile zum Einsatz. BGA steht für „Ball Grid Array“<br />
und beschreibt die Form der Lötkugeln auf der Unterseite<br />
des Bauteils. SMT-Bauteile – sogenannte surface-mounted devices<br />
– werden direkt über ihre Anschlüsse auf die Oberseite der<br />
Leiterplatte gelötet. Für die Reworksysteme sind beide Bauteiltypen<br />
kein Problem. Eine umfassende Möglichkeit zum Rework ist<br />
Ersa wichtig, um Ressourcen zu sparen: „Wir möchten Wertschöpfung<br />
erhalten“, so Nolte. Denn die Maschinen können nicht<br />
nur zur Reparatur verwendet werden, es können auch Bauteile<br />
aus alten Baugruppen extrahiert und für das Prototyping nützlich<br />
sein. Um mit all diesen Anforderungen umgehen zu können, hat<br />
sich Ersa für ein modulares Konzept entschieden: Neben den<br />
Standardfunktionen werden die HR-600-Systeme nun häufig mit<br />
einem Scavenger-Modul nachgerüstet. Der Scavenger saugt das<br />
überschüssige Lötmaterial ab und sorgt so für eine saubere Nacharbeit.<br />
Dass diese Nachrüstung überhaupt möglich ist, hat Ersa<br />
unter anderem Igus zu verdanken.<br />
EINFACHES NACHRÜSTEN DANK<br />
EINBAUFERTIGER ENERGIEKETTEN<br />
Als das System konstruiert wurde, wandte sich das Elektronikunternehmen<br />
an den Motion-Plastics-Spezialisten Igus, um eine<br />
passende und einfache Lösung für die Leitungsführung zu finden.<br />
„Unsere Kernkompetenz ist es natürlich nicht, Energieketten<br />
richtig auszulegen. Da sind wir froh um jede Erleichterung,<br />
die wir bekommen können“, erläutert Ferdinand Bozem, Product<br />
Owner Rework bei Ersa. Die Erleichterung fand das Unternehmen<br />
dann in Person von Bastian Lenz, technischer Verkaufsberater<br />
bei Igus: „Mit unseren Readychains erhalten Kunden eine<br />
einbaufertige Komplettlösung“, sagt er. „Dadurch sinkt die Konfektionierungszeit<br />
um bis zu 95 Prozent und auch die Fertigungskosten<br />
und Montagezeit werden reduziert.“ Außerdem müssen<br />
die Unternehmen vor Ort keine Lagerfläche vorhalten, der Logistikaufwand<br />
ist sehr gering. Ersa profitierte letztlich auch von der<br />
umfassenden Beratung durch Igus: Als die Nachrüstung des Scavenger-Moduls<br />
für die Reworksysteme anstand, empfahl Bastian<br />
Lenz, zwei Ketten ineinanderlaufen zu lassen – mit Erfolg. Denn<br />
hätte man die für das Scavenger-Modul benötigten Leitungen mit<br />
in die bereits vorhandene Kette legen wollen, wäre eine deutlich<br />
breitere Kette und damit ein Umbau der Maschine notwendig gewesen.<br />
„So können wir im Sinne des Retrofittings auch Bestandssysteme<br />
ohne Scavenger-Modul nachrüsten“, meint Jörg Nolte.<br />
ESD-MATERIAL VERHIN<strong>DER</strong>T<br />
STATISCHE AUFLADUNGEN<br />
Verwendet werden hier Igus E-Ketten der E4-ESD-Serie. Denn<br />
die Ketten aus leitfähigem Igumid ESD-Material sind für den Einsatz<br />
zur Vermeidung statischer Aufladungen beim Handling von<br />
elektronischen Bauteilen geeignet. Die Igus-Energieführungen<br />
bestehen aus tribologisch, sprich: auf Reibung und Verschleiß<br />
optimierten Hochleistungskunststoffen. Spezielle im ESD-Material<br />
inkorporierte Additive erlauben eine langjährige, durchgehende<br />
und wartungsfreie Leitfähigkeit. Im hauseigenen Testlabor<br />
wurde das Material mit über zehn Millionen Zyklen ausgiebig<br />
geprüft. Igumid ESD übertrifft in manchen mechanischen Anforderungen<br />
sogar den Standardwerkstoff Igumid G und hat sich<br />
bereits seit Jahren in diversen Kundenanwendungen bewährt.<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 Das Reworksystem HR 600 XL profitiert maßgeblich von<br />
den fertig konfektionierten Energieketten<br />
02 Die Systeme werden zur Reparatur von fehlerhaften<br />
Bauteilen auf Leiterplatten verwendet<br />
03 Mit dem nachgerüsteten Scavenger-Modul liegen nun<br />
zwei Energieketten ineinander<br />
04 Die robusten und langlebigen Energieketten sorgen für eine<br />
reibungslose Bewegung des motorischen Achssystems<br />
03<br />
05 Jörg Nolte (r.), Produktmanager Lötwerkzeuge, Reworkund<br />
Inspektionssysteme bei Ersa, und Bastian Lenz, technischer<br />
Verkaufsberater bei Igus, haben bei der Entwicklung der<br />
HR 600 XL zusammengearbeitet<br />
Mithilfe der Daten aus dem Versuchslabor kann sogar die<br />
Laufzeit der Igus-Energieführungen in der kundenindividuellen<br />
Anwendung berechnet werden – ganz einfach per Online-Lebensdauerrechner.<br />
Über 4.000 Versuche pro Jahr fließen allein<br />
bei den E-Ketten in das Tool ein. Täglich kommen weitere hinzu,<br />
um noch präzisere Aussagen über die Lebensdauer treffen zu<br />
können. Darüber hinaus profitieren Anwender von den bekannten<br />
Vorteilen der Energieketten aus Hochleistungskunststoff: Sie<br />
sind leicht und gleichzeitig robust, leise, einfach zu öffnen und zu<br />
montieren sowie wartungsarm.<br />
HOCHFLEXIBLE UND ABRIEBFESTE LEITUNGEN<br />
Um den Aufwand in der Produktion vor Ort möglichst gering zu<br />
halten, ist die Readychain bereits von Werk aus mit den notwendigen<br />
Leitungen bestückt. Auch das kam Ersa in der Entwicklung<br />
zugute. Deren Produktspezialist weiter: „Wir sind kein Kabelkonfektionierungsspezialist.<br />
Von Igus kam alles montagefertig, das<br />
war für uns der ausschlaggebende Grund für die Readychain.“<br />
Neben der Stromversorgung benötigen die HR-600-Reworksysteme<br />
Busleitungen für die verbaute Kamera, für LAN-Kabel und<br />
Stickstoff- oder Vakuumleitungen. Dort muss sich Ersa auf hohe<br />
Qualität verlassen können. „Die Auswahl der richtigen Leitungen<br />
ist extrem wichtig für die Störanfälligkeit der Maschine“, hält Nolte<br />
fest und führt als Beispiel Fabriken mit schlechter elektromagnetischer<br />
Verträglichkeit in Ägypten an, für die es Voraussetzung<br />
ist, dass die Reworksysteme in allen Komponenten robust sind.<br />
Daher kommen in der Readychain hochflexible Chainflex Steuer-,<br />
Bus- und Messsystemleitungen von Igus zum Einsatz. Mit mehr<br />
als 1.350 Produkten ab Lager bietet Igus das größte Angebot an<br />
Leitungen, die speziell für den dauerbewegten Einsatz in der<br />
Energiekette geeignet sind. Auch die Chainflex-Leitungen werden<br />
im Igus-Testlabor auf Herz und Nieren geprüft. Aus diesem<br />
Grund ist Igus auch als einziger Anbieter in der Lage, eine bis zu<br />
36-monatige Garantie auf seine Energieketten und Leitungen zu<br />
geben. Im Fall der Reworksysteme von Ersa entschied man sich<br />
für Leitungen mit PVC-Mantel. PVC weist nicht nur eine hohe<br />
Abriebfestigkeit auf, sondern ist auch sehr gut zu konfektionieren<br />
und dabei noch kostengünstig. Das Material ist beim Einsatz in<br />
der Energiekette der optimale Partner, wenn es um hohe Zyklenzahlen<br />
in trockenen Bereichen geht. Neben den technischen<br />
Aspekten überzeugt die Readychain für Nolte auch im Design.<br />
Ersa hat die Erfahrung gemacht, dass Komponenten für viele<br />
Kunden ästhetisch ansprechend sein sollen. Mit der Readychain<br />
hat Igus dies erreicht.<br />
WEITERE AUTOMATISIERUNG GEPLANT<br />
Für die Zukunft strebt man bei Ersa einen höheren Automatisierungsgrad<br />
im Rework an. Während aktuell noch eine Person pro<br />
Maschine eingeplant werden muss, könnte sie in Zukunft mehrere<br />
Maschinen bedienen, die dann weitgehend automatisiert die<br />
Arbeit verrichten. Bisher waren in jeder Generation der HR-<br />
600-Reworksysteme Energieketten von Igus verbaut. „Wir sind<br />
sehr zufrieden damit, Igus als technischen Ansprechpartner an<br />
unserer Seite zu haben“, konstatiert Jörg Nolte. Denn für die<br />
Maschinen sind die Readychains nicht nur einfach ein Bauteil<br />
wie jedes andere, sie sind Kernelemente für eine reibungslose<br />
Funktion des Reworks in der Fertigung von Elektronikbauteilen.<br />
Bilder: Aufmacher Kai Alves – stock.adobe.com, sonstige Igus<br />
www.igus.de<br />
04<br />
05<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
MIT SINGLE PAIR ETHERNET ZUR<br />
DIGITALEN TRANSFORMATION<br />
Die Welt verändert sich, besonders in den Sektoren Energie, Industrie und Gebäudetechnik.<br />
Dabei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Zwei essenzielle<br />
Aspekte zeichnen diese digitale Transformation aus: digitales Erfassen und<br />
Verarbeiten von elektrischen Daten sowie ihre effiziente Kommunikation. Single Pair<br />
Ethernet ist eine entscheidende Schlüsseltechnologie für zukunftsfähige Systeme.<br />
Dipl.-Ing. Verena Neuhaus, Product Management Data Connectors, Business<br />
Unit Field Device Connectors, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Ethernet-Lösungen, so wie sie bislang in unterschiedlichen<br />
Industrien genutzt werden, erfordern traditionell zwei beziehungsweise<br />
bei Gigabit-Ethernet und höheren Datenübertragungsraten<br />
sogar vier Adernpaare. Ein Adernpaar reicht dagegen<br />
Single Pair Ethernet, um Daten und Leistung zu übertragen.<br />
Die möglichen Übertragungsraten reichen dabei von 10 MBit/s<br />
bei einer maximalen Übertragungslänge von 1.000 m bis hin zu<br />
1 GBit/s bei einer maximalen Übertragungslänge von 40 m. Damit<br />
sind sogar anspruchsvolle Aufgaben beim Einsatz von vernetzter<br />
Sensorik mit Scannern oder Kameras realisierbar. Viele Anwendungsfälle,<br />
die bislang aufgrund der erforderlichen Datenraten,<br />
Reichweiten und nahtloser Kommunikation an die Grenzen der<br />
technischen beziehungsweise wirtschaftlichen Umsetzbarkeit<br />
stießen, können nun dank SPE Realität werden.<br />
ÜBERTRAGUNGEN BIS ZU 1000 M<br />
Sollten bislang Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zum Beispiel in<br />
der Industrie bei Fließ- und Förderbändern mit Distanzen größer<br />
als 100 m realisiert werden, kamen herkömmliche Standard-<br />
Ethernet-Lösungen an ihre Grenzen. Mit Repeatern oder Switches,<br />
die eingesetzt wurden, um die limitierte Reichweite zu<br />
erweitern, holte man sich aber potenzielle Fehlerquellen ins System<br />
und erhöhte den Wartungsbedarf. Steigt die Zahl der Schnittstellen,<br />
so steigt die Anfälligkeit für Störungen.<br />
Mit der SPE-Technologie können hingegen Entfernungen bis<br />
zu 1000 m bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10 MBit/s<br />
MIT SINGLE PAIR ETHERNET<br />
KÖNNEN KOMPLEXE<br />
NETZWERKTOPOLOGIEN<br />
REALISIERT WERDEN<br />
Moderne Systeme wie das Internet of Things (IoT) oder<br />
auch das industrielle Pendant IIoT wachsen stetig.<br />
Dieses Wachstum ist durch das Streben nach mehr<br />
Leistungsfähigkeit, vernetzten Anwendungen und<br />
optimierter Effizienz geprägt. Kommunikation inklusive der zugehörigen<br />
technischen Infrastruktur kommt dabei eine entscheidende<br />
Bedeutung zu. Mit dem Ethernet etablierte sich bereits<br />
seit Jahrzehnten eine Technik für die Verbindung von Datennetzen<br />
und die Anbindung von Geräten. Doch mit Single Pair Ethernet<br />
(SPE) wurde eine Technik entwickelt, die für die Anforderungen<br />
heutiger Einsatzgebiete optimiert ist. Die Eigenschaften von<br />
SPE bieten dabei einen echten Mehrwert für moderne Kommunikationsinfrastrukturen.<br />
Phoenix Contact hält dazu mit seinem<br />
umfassenden Produktportfolio im Bereich SPE die technischen<br />
Lösungen und branchenübergreifende Expertise bereit.<br />
ETHERNET VS. SINGLE PAIR ETHERNET<br />
realisiert werden – und das ohne Einsatz zusätzlicher Geräte. Optional<br />
können die verbundenen Geräte bei SPE zudem die Power<br />
over Data Line (PoDL)-Technologie nutzen. Spezifische Feldbustechnologien,<br />
wie sie aktuell noch eingesetzt werden, können so<br />
künftig durch leistungsstarke SPE-Lösungen mit Datenraten bis<br />
10 MBit/s ersetzt werden. Single Pair Ethernet eignet sich dabei<br />
auch, um komplexe Netzwerktopologien zu realisieren. Über SPE<br />
lassen sich Verbindungen zu unterschiedlichen Systemen aufbauen<br />
und mit einheitlichen Ethernet-Diensten betreiben.<br />
Dank der Übertragungsgeschwindigkeiten von 10 MBit/s bis zu<br />
1 GBit/s können mit SPE unterschiedliche Anwendungen realisiert<br />
werden. Aktuell werden in den IEEE 802.3-Konsortien SPE-<br />
Standards mit erweiterten Leistungsrahmen diskutiert. So könnten<br />
auch höhere Datenraten mit 10 GBit/s und mehr für kurze<br />
Distanzen (
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 Single Pair Ethernet bietet in vielen Anwendungsbereichen<br />
mit seinen Leistungsparametern neue Lösungsansätze für eine<br />
erfolgreiche Digitalisierung<br />
02 Single Pair Ethernet und RJ45 Tragschienenadapter<br />
01<br />
02<br />
Kommen autonome und kollaborative Roboter zum Einsatz, so<br />
bietet sich auch hierbei eine Lösung mit SPE an. Durch die hohen<br />
Datenübertragungsraten bei SPE kann die Kommunikation<br />
zwischen Roboter und Steuerungseinheit gesteigerte Abtastraten<br />
und größeres Datenaufkommen bewältigen. Über die PoDL-<br />
Technologie kann zudem eine vereinfachte Verkabelung mit Daten<br />
und Energie in einer Bahn erfolgen. Was über die Leistungsanforderungen<br />
bei den bisher definierten PoDL-Standards<br />
hinausgeht, kann zukünftig über hybride SPE-Lösungen mit<br />
Daten- und Leistungskontakten in einem Steckverbinder<br />
realisiert werden. Dabei wirken sich weniger Kabel und Verbindungen<br />
positiv auf die Ausfallsicherheit zum Beispiel durch<br />
Materialermüdung aus. Zudem vereinfacht sich die Wartung –<br />
und ebenfalls eine mögliche Fehlerbehebung. Im Vergleich zu<br />
bisherigen Automatisierungskabeln kann SPE zudem geringere<br />
Biegeradien realisieren, was gerade bei der Auslegung des Roboterhandlings<br />
mehr Spielraum ermöglicht.<br />
SPE SORGT FÜR EFFIZIENTE NETZWERKE<br />
IN <strong>DER</strong> PROZESSAUTOMATION<br />
Wenn es um Prozessautomation geht, wird gerade bei Extrembeispielen<br />
deutlich, wie leistungsfähig SPE ist. Unternehmen im<br />
Öl- oder Gassektor müssen zum Beispiel ihre riesigen Areale mit<br />
sehr großen Gebäuden oder Tanks sicher vernetzen. Gerade<br />
wenn vollständige Statusberichte und Fernsteuerung gegebenenfalls<br />
sogar aller weltweiten Standorte erforderlich werden,<br />
muss ein konsistenter Datenfluss sichergestellt werden. Es gibt<br />
bei vielen Unternehmen die Anforderung, dass Daten zuverlässig<br />
und mit hoher Taktung vom Sensor bis in die Cloud oder ins ERP-<br />
System gelangen müssen. Bei solchen Anforderungen sorgt SPE<br />
für effiziente Netzwerke. Dabei kann auf zusätzliche Netzwerkgeräte<br />
zur Signalmodulation oder Gateways verzichtet werden. Die<br />
simultane Daten- und Leistungsübertragung per PoDL ist dabei<br />
gegebenenfalls ein weiterer Vorteil.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
lückenlose Kommunikation zwischen Sensoren und/oder Netzwerken<br />
erforderlich wird, kommen solche Bestandssysteme<br />
schnell an ihre Grenzen. Dabei ist eine nahtlose und sichere Datenverbindung<br />
bei solchen Anwendungen entscheidend.<br />
Ein Terabyte Daten entstehen ungefähr in einer durchschnittlichen<br />
Fabrik pro Tag. Und das Datenaufkommen wird eher steigen.<br />
Um dieses Datenvolumen zu verarbeiten, ist eine kontinuierliche<br />
Kommunikation notwendig. Hierbei kann über SPE eine durchgängige<br />
Systemlösung vom Sensor bis zur Cloud realisiert werden.<br />
Vor dem Hintergrund einer immer komplexeren Infrastruktur,<br />
was Netzwerk, Sensorik und intelligente Endgeräte betrifft, kann<br />
mit SPE ein leistungsstarkes Gesamtsystem entstehen. Sicher,<br />
einfach, kompakt und kosteneffektiv: Die Vorteile sind dabei vielfältig,<br />
zudem werden die SPE-Systeme künftig wesentlich kostensparender<br />
als die aktuellen Bestandslösungen aus Bus- und<br />
Ethernet-Komponenten.<br />
EINSATZ VON SPE IN <strong>DER</strong> ROBOTIK<br />
APL-TECHNOLOGIE FÜR<br />
EXPLOSIONSGESCHÜTZTE BEREICHE<br />
Um auch im explosionsgeschützten Bereich (Zonen 0, 1 und 2)<br />
die hohen Anforderungen an die Daten- und Leistungsübertragung<br />
erfüllen zu können, existiert mit Advanced Physical Layer<br />
(APL) ein eigener SPE-Standard. Diese Lösung findet in der Prozessindustrie<br />
Anwendung. Dabei wird der 10BASE-T1L-Standard<br />
aus der IEEE 802.3cg zusammen mit dem IEC TS 60<strong>07</strong>9-47,<br />
2021-03 (2-Wise) Standard (2-Wise = 2-Wire Intrinsically Safe<br />
Ethernet) verwendet. So sind Methoden des Explosionsschutzes<br />
inklusive der Eigensicherheit sichergestellt. Mit dieser Technologie<br />
können auch große Distanzen (Trunk-Länge bis 1000 m,<br />
Spurs bis 200 m) überbrückt werden. Zudem stellt die Interoperabilität<br />
von Geräten und Systemen verschiedener Hersteller<br />
kein Problem dar. So können zahlreiche Zusatzdaten zum Beispiel<br />
für Maßnahmen wie Predictive Maintenance erfasst und<br />
analysiert werden.<br />
Für Industrien wie zum Beispiel aus dem Öl-, Gas- und Chemiesektor<br />
bieten sich mit APL zahlreiche Vorteile. Es lassen sich<br />
dadurch sichere und effiziente Netzwerke planen, die zukunftssicher<br />
sind. Aber es können mit dieser Technik auch bestehende<br />
Anlagen unter Einbindung vorhandener Verkabelungen und<br />
Ethernet-Protokolle wie Ethernet/IP, Hart-IP, OPC UA und Profinet<br />
kostengünstig modernisiert werden.<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
03 Im Bereich Roboter punktet SPE mit seiner<br />
Leistungsfähigkeit und dem geringen Platzbedarf<br />
03<br />
04 Phoenix Contact erkannte schon früh die Möglichkeiten<br />
von SPE und baut seitdem stetig seine Expertise und das<br />
Produktsortiment aus<br />
HÖHERE REICHWEITEN PUNKTEN<br />
IM ENERGIESEKTOR<br />
Aber auch im Bereich regenerativer Energien spielt SPE seine<br />
Stärken aus. Diese Energiequellen unterliegen Schwankungen<br />
und erfordern einem smarten Umgang mit Energie und Netzen.<br />
Intelligentem Datenmanagement kommt dementsprechend eine<br />
hohe Bedeutung zu. Ob bei Windenergie- oder Photovoltaikanlagen,<br />
die erzeugte Energie muss zu jeder Zeit gemessen und intelligent<br />
ins Energienetz eingespeist werden. Dabei stellen sich besondere<br />
Anforderungen. Von der Gondel bis zum Boden sind<br />
zum Beispiel bei modernen Windenergieanlagen oft über 100 m<br />
zu überbrücken. Mit üblichen kupferbasierten Ethernet-Verbindungen<br />
ist diese Distanz nicht möglich. Betreiber weichen heutzutage<br />
daher noch auf Glasfaser- oder drahtlose Lösungen aus.<br />
Auch in Solarparks oder bei „Power to Grid/Gas“-Anlagen kommen<br />
Entfernungen von mehr als 100 m vor; durch seine erhöhte<br />
Reichweite punktet hier ebenfalls Single Pair Ethernet.<br />
KOMPAKTERE VERBINDUNGSTECHNIK<br />
IN <strong>DER</strong> GEBÄUDEAUTOMATION<br />
In Gebäuden wird die eingesetzte Technik immer intelligenter.<br />
Mit modernen Gebäudetechnologien lassen sich Komfort, Sicherheit<br />
und Effizienz steigern, zudem macht der nachhaltige Umgang<br />
mit Energie ein intelligentes Gebäudemanagement notwendig.<br />
IoT-Geräte wie Sensoren, Thermostate oder Kamerasysteme<br />
wollen in Neubau und Bestandsgebäuden ganzheitlich gesteuert<br />
werden. Eine kontinuierliche Kommunikation ist dabei jedoch<br />
erforderlich, um auf Anforderungen und Änderungen jederzeit<br />
reagieren zu können. Single Pair Ethernet bietet sich auch für diesen<br />
Anforderungsbereich an. Dabei sind die SPE-Komponenten<br />
platzsparender als bisher übliche RJ45-Steckverbinder. Mit Blick<br />
auf den steigenden Bedarf an Verbindungstechnik im Haus, die<br />
mit der zunehmenden Digitalisierung und wachsendem Einsatz<br />
smarter Technik erforderlich wird, ist eine mögliche höhere Anschlussdichte<br />
natürlich ein wichtiges Argument.<br />
Über den 10BASE-T1S-Standard mit Multidrop-Fähigkeit ist auch<br />
eine Linientopologie realisierbar, wie man sie von klassischen Busstrukturen<br />
her kennt. Die Verbindung „springt“ somit von Gerät zu<br />
Gerät und stellt ein wirtschaftliches Netzwerk her. Licht-, Temperatur-,<br />
Rauch- oder Luftsensoren sowie Steuerungen für Fenster und<br />
Rollläden werden so einfach realisiert. Die Vereinheitlichung von<br />
OT und IT auf derselben Plattform eröffnet eine größere Produktauswahl,<br />
vereinfacht die Wartung und senkt die Kosten.<br />
Datenübertragung, Reichweite und dem Potenzial zur hohen<br />
Anschlussdichte. Phoenix Contact hat schon früh die Möglichkeiten<br />
von Single Pair Ethernet erkannt und mit seinen Expertinnen<br />
und Experten durch proaktive Entwicklungsarbeit und zahlreiche<br />
Kundenprojekte einen umfassenden Erfahrungsschatz in unterschiedlichen<br />
Anwendungsfällen aufgebaut. Hiervon profitieren<br />
heute die Anwender. Umso mehr, wenn es sich um individuelle<br />
Lösungen handelt.<br />
Als kompetenter Partner für die Integration von Single Pair<br />
Ethernet bietet Phoenix Contact neben einem umfassenden<br />
Produktportfolio auch zahlreiche Services zur Technologie. Dabei<br />
kennen sich die Expertinnen und Experten mit den unterschiedlichen<br />
Geräteschnittstellen genauso aus wie mit der Verkabelung<br />
zu aktiven Netzwerkkomponenten. Mit der Unterstützung von<br />
Phoenix Contact können Anwender von dieser Schlüsseltechnologie<br />
profitieren und zukunftssicher für ihre Anforderungen nutzen.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
04<br />
VORTEILE FÜR ZAHLREICHE<br />
ANWENDUNGSFÄLLE<br />
Single Pair Ethernet bietet dank seiner Leistungskennzahlen<br />
und -rahmenbedingungen in vielen Anwendungsbereichen<br />
Vorteile. Dabei ist der Einsatz nicht nur auf neugeplante Systemkonstruktionen<br />
beschränkt, es können auch bestehende<br />
Strukturen mithilfe von SPE in der IP-basierten Kommunikation<br />
modernisiert werden. SPE überzeugt dabei mit seiner<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 19
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
ASi-5 Modul mit<br />
8 IO-Link Master<br />
Ports (li.) und<br />
Muting-Applikation<br />
MIT FIRMWARE-<br />
UPDATES<br />
IMMER AUF DEM<br />
NEUSTEN STAND<br />
Das Konfigurieren von Automatisierungslösungen<br />
kann herausfordernd sein.<br />
Eine Software-Lösung von Bihl+Wiedemann<br />
für Gateways und Teilnehmer in ASi<br />
Netzen ermöglicht die einfache und intuitive<br />
Hardwarekonfiguration, Adressierung,<br />
Projektierung und Inbetriebnahme.<br />
Für eine angenehme User Experience<br />
werden die Bedienoberflächen der Software<br />
kontinuierlich verbessert.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Gute Technik wie ASi-3, ASi-5 oder IO-Link wird zum einen<br />
dann noch besser, wenn sie einfach weiter zu entwickeln,<br />
zu optimieren und zu aktualisieren ist. Zweitens<br />
wird sie auch dann besser, wenn für die Bedienerin<br />
oder den Bediener die technologische Komplexität im Hintergrund<br />
bleibt, während die Bedienoberfläche ein einfaches, klar<br />
strukturiertes und intuitives Arbeiten ermöglicht und so für ein<br />
positives Nutzererlebnis sorgt. Und noch besser wird gute Technik<br />
dann, wenn bei der (Weiter-)Entwicklung der Firmware – der<br />
Software in den Geräten – und der PC-Konfigurationssoftware<br />
auch die Rückmeldungen und Vorschläge von Anwendern berücksichtigt<br />
werden. So wie bei Bihl+Wiedemann, das sowohl die<br />
Geräte-Firmware als auch die PC-Software in Interaktion mit<br />
Kunden ständig weiterentwickelt.<br />
FLEXIBEL AUF KUNDEN UND<br />
MARKT REAGIEREN<br />
In Zeiten, in denen viele Bauteile knapp und Lieferfristen entsprechend<br />
häufig lang sind, hat Bihl+Wiedemann die Potenziale<br />
erkannt, die Firmware-Updates bieten können. Sie eröffnen dem<br />
Thomas Rönitzsch, Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim<br />
Unternehmen immer wieder die Möglichkeit, neue ASi Geräte<br />
schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt Anwendern zum Testen<br />
zur Verfügung zu stellen, Kundenwünsche zeitnah zu integrieren,<br />
neue Funktionalitäten zu implementieren und zu validieren und<br />
so die Time-to-market der Lösung am Ende für alle zu verkürzen.<br />
Prototypen und Produkte verbleiben dauerhaft beim Kunden<br />
und lassen sich – einfach durch Firmware-Aktualisierungen via<br />
Internet unter Berücksichtigung aller wichtigen Security-Aspekte<br />
– zeitsparend und effizient gemeinsam mit den späteren Nutzern<br />
verbessern. Auch Service und Support können von dieser<br />
Vorgehensweise profitieren, weil in vielen Fällen kein Hin- und<br />
Hersenden von Hardware mehr erforderlich ist, sondern ein<br />
schnelles Firmware-Update ausreicht. Eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Anwendern – etwa bei der Umsetzung ihrer ersten<br />
ASi Applikation, bei der (Erst-)Inbetriebnahme von Prototypen<br />
oder bei Tests von Serienprodukten im Rahmen einer Systemkonfiguration<br />
– sorgt dafür, dass die Firmware immer robuster<br />
wird. Im ein oder anderen Fall können dabei auch nicht-spezifizierte<br />
Einstellungen oder Werte „kompensiert“ werden, beispielsweise<br />
bei IO-Link-Produkten anderer Fabrikate.<br />
PC-SOFTWARE FOKUSSIERT AUF<br />
POSITIVE USER EXPERIENCE<br />
Die kontinuierliche Verbesserung der Usability der Software-<br />
Tools hat zum Ziel, dass Anwenderinnen und Anwender gerne<br />
damit arbeiten und ein positives Nutzererlebnis erfahren. Bei der<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
USIBILITY IST NICHT ALLES<br />
Weiterentwicklung von Bedienoberflächen wird insbesondere<br />
darauf geachtet, auch komplexere, autarke Steuerungsaufgaben<br />
so einfach wie möglich darzustellen. ZPA, die staudrucklose Förderung<br />
für Puffer- und Staustrecken in stationären Fördertechnikanlagen,<br />
oder die Safety-Funktion Muting zur Absicherung<br />
von Gefahrenbereichen bei laufender Materialzufuhr sind zwei<br />
Beispiele von Anwendungen mit komplexerer Konfiguration und<br />
Logik, die sich ohne SPS-Programmierung, einfach mithilfe der<br />
intuitiv bedienbaren Software-Suites von Bihl+Wiedemann, einrichten<br />
lassen. Eine Feedback-Funktion in den jüngsten Software-Releases<br />
sorgt dafür, dass die Wünsche und Herausforderungen<br />
von Kunden noch besser identifiziert, verstanden und<br />
letztlich auch gelöst werden können. So werden durch sorgfältige<br />
Prüfung und Clustern des Feedbacks individuelle Anregungen<br />
einzelner zu Innovationen für alle Nutzer von ASi und IO-Link<br />
Modulen des Mannheimer Automatisierungsspezialisten.<br />
Technik muss praktisch sein. Ja, aber<br />
nicht ausschließlich. Denn obwohl der<br />
technische Nutzen des Produktes<br />
oftmals im Vordergrund steht, ist die<br />
Gebrauchstauglichkeit (Usibility) nur<br />
ein Aspekt des Produktdesigns. User<br />
Experience ist hier das Schlagwort: Sie<br />
umschreibt die Eindrücke und Erlebnisse<br />
eines Nutzers beim Verwenden eines<br />
Produktes, also auch beim Nutzen einer<br />
Software. Werden die Erwartungen des<br />
Users erfüllt, so hinterlässt dies ein<br />
gutes Gefühl, das sein Nutzungsverhalten<br />
beeinflussen kann. So greift der<br />
Anwender gerne und öfter zum Produkt<br />
und ist dabei auch zufriedener.<br />
INGA RONSDORF,<br />
Redakteurin <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />
KON_Anzeige_Toss_185x30mm_<strong>2023</strong>_02.indd 1 www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 15.02.<strong>2023</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 14:12:25 21
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 IO-Link Integration über Asimon360<br />
01<br />
02 Beim ASi-5 Modul BWU4386 mit acht<br />
IO-Link Master Ports kann über Pin 2 bei<br />
Bedarf an jedem Port ein zusätzlicher<br />
Ein- bzw. Ausgang konfiguriert werden<br />
03 ASi-5 Modul mit integriertem IO-Link Master<br />
Class A für ein IO-Link-Device<br />
Bihl+Wiedemann. Zum anderen können mit diesem ASi-5 Modul<br />
jetzt 255 Byte Prozessdaten bei variabler Datenlänge übertragen<br />
werden.<br />
Das ASi-5 Modul BWU4386 mit acht integrierten IO-Link<br />
Master Ports ist im Gegensatz zu vergleichbaren IO-Link Mastern<br />
mit acht Ports aber nicht nur flexibler, sondern auch noch<br />
kostengünstiger. Stellt man die Modulkosten im Systemvergleich<br />
mit anderen IO-Link Mastern gegenüber, können Anwender<br />
mit Anschlusskosten von weniger als 25 Euro pro Port<br />
kalkulieren. Bereits bei zehn IO-Link Devices sparen sie bis zu<br />
18 Prozent – bei 200 Devices sind es sogar etwa 60 Prozent. Ähnlich<br />
deutlich sind die Kostenvorteile im Systemvergleich mit<br />
IO-Hubs anderer Hersteller.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
02<br />
03<br />
KOSTENGÜNSTIG UND FLEXIBEL EINSETZBAR<br />
Ein weiteres Beispiel dafür, wie Kunden von der Kombination<br />
aus immer weiter verbesserter PC-Software und Produktentwicklung<br />
profitieren, ist das ASi-5 Modul BWU4386, der erste<br />
8-Port IO-Link Master, der über Durchdringungstechnik und<br />
Profilkabel angeschlossen wird. Das Gerät ist so konstruiert,<br />
dass jeder der acht IO-Link Master Ports Class A neben seiner<br />
Funktion als Schnittstelle für IO-Link Devices zusätzlich noch<br />
ein Standard-E/A-Signal zur Verfügung stellt. Über Pin 2 der als<br />
fünfpolige M12-Buchse ausgeführten Ports kann so je nach<br />
Bedarf ein zusätzlicher Ein- oder Ausgang konfiguriert werden –<br />
übersichtlich und komfortabel über die Software-Suites von<br />
IO-LINK-DEVICE MIT ZWEIDRAHTLEITUNG<br />
DIREKT AUS ASi VERSORGEN<br />
Ein weiteres Produkt-Highlight von Bihl+Wiedemann ist das ASi-5<br />
Modul BWU4748 mit integriertem IO-Link Master Class A für ein<br />
IO-Link-Device. Der aktive Verteiler ermöglicht die Versorgung<br />
des angeschlossenen IO-Link-Devices direkt aus ASi, benötigt<br />
also keine zusätzliche Hilfsenergie aus AUX. Per Durchdringungstechnik<br />
an das ASi Profilkabel angeschlossen, wird die Zweidrahtleitung<br />
ASi zu einer IO-Link-Kommunikationsschnittstelle, die<br />
Energie und Daten auf derselben Leitung überträgt. Typische Use<br />
DIE ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />
MIT ANWEN<strong>DER</strong>N SORGT<br />
DAFÜR, DASS FIRMWARE IMMER<br />
ROBUSTER WIRD<br />
Cases für solche Anbindungen sind etwa Hängebahn-Förderer<br />
oder Shuttle-Systeme – also Orte, wo zusätzliche Hilfsenergie nur<br />
schwer an den Sensor herangeführt werden kann.<br />
Ob Firmware-Updates, Software mit optimaler User Experience<br />
oder neue Hardware in Form von Produkten für ASi-5 und<br />
IO-Link – Bihl+Wiedemann hat bei allen Entwicklungen die Zufriedenheit<br />
von Kunden und Anwendern im Blick. Denn nur aus<br />
diesem Kreis können letztlich Impulse kommen, die sich als<br />
technologisch nachhaltig und damit zukunftssicher erweisen.<br />
Bilder: Bihl+Wiedemann<br />
www.bihl-wiedemann.de<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
LEISTUNGSSTARKE UND<br />
WIRTSCHAFTLICHE LICHTSCHRANKE<br />
Baumer stellt die neue<br />
optische Sensorfamilie<br />
O330 an kompakten<br />
Lichtschranken und<br />
Lichttaster vor: Mehr<br />
Leistungsreserve für<br />
zuverlässige Objekterkennung,<br />
ergänzt mit<br />
smarten Features wie<br />
3D-MCAD-Daten mit<br />
integriertem Strahlverlauf.<br />
Die erweiterten 3D-MCAD-<br />
Daten erleichtern Konstrukteuren<br />
schon bei der<br />
Suche nach dem passenden<br />
Sensor die Arbeit: Mittels<br />
3D-Vorschau ist eine einfache Sichtprüfung möglich.<br />
Zusätzlich ist in die Modelle der Strahlverlauf integriert,<br />
der deshalb nicht mehr manuell konstruiert werden muss.<br />
Das eliminiert Fehlerquellen und reduziert den Zeitaufwand<br />
im Engineering. Der O330 leistet dank zusätzlicher Funktionsreserve<br />
mehr, speziell bei der Detektion von dunklen,<br />
unregelmäßigen und perforierten Objekten. Hier zeichnen<br />
sich die Reflexions-Lichttaster mit Hintergrundausblendung<br />
durch einen erweiterten Erfassungsbereich von 385 mm,<br />
einen linienförmigen Lichtstrahl mit PinPoint-LED sowie<br />
durch sehr hohe Fremdlichtsicherheit aus.<br />
www.baumer.com<br />
START VON STECKVERBIN<strong>DER</strong>N<br />
FÜR DAS SPE-ÖKOSYSTEM<br />
Der Trend<br />
zu Single Pair<br />
Ethernet<br />
erfordert ein<br />
Ökosystem<br />
aus Kabeln,<br />
Steckverbindern,<br />
Halbleitern,<br />
passiven<br />
Bauteilen<br />
und aktiven<br />
Geräten.<br />
In diesem Kontext punkten SPE-Steckverbinder des Herstellers<br />
Escha. Im Gegensatz zu Lösungen mit zwei oder vier verdrillten<br />
Adernpaaren setzt Single Pair Ethernet (SPE) auf lediglich<br />
ein verdrilltes Adernpaar. Dort, wo bis dato noch mit entsprechender<br />
Soft- und Hardware auf Bus-Protokolle gewechselt<br />
werden musste, verbindet SPE nun jede Sensorik direkt<br />
mit übergeordneten Ethernet-Netzwerken, sodass Ethernet-<br />
Lücken oberhalb der Feldebene geschlossen werden. Diese<br />
Entwickung aufgreifend hat Escha auf Grundlage der T1-<br />
Industrial-Schnittstelle nach IEC 63171-6 umspritzte M8-<br />
und M12-Steckverbinder entwickelt, die marktübliche<br />
Dichtigkeitsanforderungen (IP67) erfüllen. Das neue Produktangebot,<br />
das sich im ersten Schritt aus Anschluss- oder<br />
Verbindungsleitung in Stecker-Ausführung zusammensetzt,<br />
soll Anfang 2024 verfügbar sein.<br />
www.escha.net<br />
FLEXIBLER IO-LINK-MASTER<br />
Turck erweitert sein IO-Link-Angebot um den<br />
Class-A-IO-Link-Master TBEN-L-8IOLA. Das Ethernet-<br />
Block-I/O-Modul im robusten TBEN-L-Gehäuse<br />
bietet acht Class-A-IO-Link-Master-Ports oder bis zu<br />
16 DXP-Kanäle. Class-A-Ports sind prädestiniert zur<br />
Anbindung smarter Sensoren, da ihre digitalen<br />
Kanäle und die Spannungslevel klar getrennt sind.<br />
Jede der acht Buchsen stellt alternativ zwei universelle DXP-Kanäle bereit, die als<br />
Ein- oder Ausgang genutzt werden können. Die Stromtragfähigkeit von 2A auf Pin 2<br />
aller Ports ermöglicht auch die Versorgung von Aktorik mit erhöhtem Leistungsbedarf.<br />
Der Master lässt sich ohne Anwendereingriff in Netzwerken mit Profinet,<br />
Ethernet/IP oder Modbus TCP einsetzen. Zudem sind weitere Multiprotokoll-Features<br />
wie ein Switch für Linientopologien sowie ein Webserver integriert. .<br />
www.turck.com<br />
STECKVERBIN<strong>DER</strong> MIT PUSH-IN-TECHNIK<br />
Harting präsentiert mit dem Han ORV3 einen<br />
Power-Steckverbinder für Rechenzentren, der<br />
eine Balance zwischen Standardisierung und<br />
Flexibilität bieten soll. Die Komponente reduziert<br />
die Komplexität und die Gesamtbetriebskosten,<br />
ihre werkzeuglose Push-in-<br />
Technik verringert die Montagezeiten im Feld um bis zu 30 Prozent. Bei der Anschlusstechnik<br />
der Han Push-in-Module DD/E/EE/C/CC protected handelt es sich<br />
um eine Weiterentwicklung der Käfigzugfeder, die sich aufgrund ihres Tempos und<br />
der Einfachheit besonders für die Feldkonfektionierung eignet. Die Litzen für den<br />
Anschluss können bei Push-in direkt in die Kontaktkammern eingeführt werden,<br />
eine innenliegende Klemmfeder sichert den zugfesten Kontakt. Werden Aderendhülsen<br />
verwendet, ist die Anschlusstechnik komplett werkzeugfrei.<br />
www.harting.com<br />
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ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
NAHEZU<br />
UNBEGRENZTE<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mit der Distribution Box (DB) von Icotek werden Leitungen<br />
mit und ohne Stecker sowie mit einem<br />
Durchmesser von 1 bis 15 Millimetern eingeführt,<br />
abgedichtet und zugleich gemäß DIN EN 62444 zugentlastet.<br />
Zentral eingeführte Leitungen lassen sich um 360 Grad<br />
in nahezu jede gewünschte Richtung verteilen. Die DB passt auf<br />
metrische Standardausbrüche und wird mit einer Gegenmutter<br />
befestigt, die im Lieferumfang enthalten ist. Durch den ver-<br />
Stephan Buchner, Marketing Manager, icotek, Eschach<br />
Möglichst viele Leitungen aufnehmen und<br />
flexibel verteilen – ein neues teilbares<br />
Kabelverteilergehäuse macht dies möglich.<br />
Es verteilt bis zu 48 unterschiedliche Leitungen<br />
um 360 Grad in jede gewünschte Richtung –<br />
durch einen einzigen Ausbruch. Somit<br />
wird eine hohe Packungsdichte erreicht und<br />
das System vielfältig einsetzbar.<br />
schraubbaren Deckel und die Verwendung von geteilten Kabeltüllen<br />
sind anschließendes Nachrüsten oder Servicearbeiten<br />
problemlos möglich.<br />
SCHNELLE MONTAGE UND BESTÜCKUNG<br />
Die Befestigung der Distribution Box erfolgt über ein Gewinde<br />
mit Gegenmutter. Das Oberteil der 360-Grad-Kabeleinführung<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 Durch den verschraubbaren Deckel und die Verwendung<br />
von geteilten Kabeltüllen sind anschließendes Nachrüsten<br />
oder Servicearbeiten problemlos möglich<br />
01<br />
02 Leitungen mit und ohne Stecker von 1 bis 15 mm<br />
Durchmesser können eingeführt, abgedichtet und zugleich<br />
gemäß DIN EN 62444 zugentlastet werden.<br />
wird mit einem abschließenden Verschlussdeckel dreifach verschraubt.<br />
Die Bohrungen im Verschlussdeckel sind hexagonal<br />
ausgeführt. Dies hat den Effekt, dass die Schrauben nicht vollständig<br />
gelöst werden müssen und dennoch verliersicher im<br />
Deckel verweilen.<br />
Zentral eingeführte Leitungen werden um 360 Grad verteilt<br />
und in die gewünschten Richtungen geführt. Die DB ist mit<br />
39,4 mm sehr flach aufgebaut. Zum Start der neuen Produktlinie<br />
sind vier Größen verfügbar: die metrischen Ausbrüche M32,<br />
M50, M63 sowie M75, der im Laufe dieses Jahres verfügbar sein<br />
wird. Das vibrationssichere Gehäuse besteht aus robustem Polyamid,<br />
garantiert die Schutzart IP54 und verfügt über eine entsprechend<br />
hohe Stabilität.<br />
Bei Verwendung von Multitüllen (auch Mehrfachtüllen genannt)<br />
lassen sich bis zu 48 Leitungen einführen und man erreicht<br />
zugleich eine hohe Packungsdichte. Alternativ können<br />
statt Multitüllen auch Mehrbereichstüllen eingesetzt werden.<br />
Mehrbereichstüllen geben dem Monteur am Verwendungsort<br />
Spielraum hinsichtlich des einführbaren Kabeldurchmessers.<br />
Mehrbereichstüllen sind nicht auf einen bestimmten Kabeldurchmesser<br />
festgelegt, sondern haben in der Regel einen Spielraum<br />
von mehreren Millimetern zur Kabeldurchführung.<br />
PASSEND AUF METRISCHE<br />
STANDARDAUSBRÜCHE M32 BIS M75<br />
Das Verteilergehäuse passt auf metrische Standardausbrüche<br />
(Größen von M32 – M75) und wird mit einer Gegenmutter (im<br />
Lieferumfang enthalten) befestigt. Bei der Montage vor Ort sind<br />
bis auf den metrischen Ausbruch keine weiteren Präparationen<br />
an der Schaltschrankwand erforderlich. Eine Flachdichtung ist<br />
ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Durch den schraubbaren<br />
Verschlussdeckel und die Verwendung geschlitzter Kabeltüllen<br />
sind anschließende Nachrüst- oder Servicearbeiten problemlos<br />
und jederzeit möglich. Es können zum Beispiel Pneumatikschläuche,<br />
Sensorleitungen, SUB-D9 Stecker eingeführt und verteilt<br />
werden. Der Stecker muss nicht vom Kabel abgetrennt werden<br />
und die Garantie (vor-)konfektionierter Leitungen bleibt erhalten.<br />
VIELZÄHLIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
Stellvertretend für die zahlreichen Einsatzbereiche sind der Maschinenbau<br />
und der Bereich Handling genannt. Die Distribution<br />
Box ist unter anderem konzipiert für den (modular aufgebauten)<br />
Maschinenbau. Modular konstruierte Maschinen und Schaltanlagen<br />
werden parallel am Einsatzort aufgebaut und montiert.<br />
Diese Anlagen verfügen über einen hohen Nutzungsgrad, da sie<br />
im Bedarfsfall schnell umgerüstet werden können. Das neue Verteilergehäuse<br />
vernetzt und verbindet die einzelnen Anlagemodule<br />
zuverlässig und variabel. Ebenfalls interessante Einsatzgebiete<br />
finden sich im Bereich Sonderfahrzeugbau: Leitungen werden<br />
zentral eingeführt und in verschiedene Richtungen gelenkt.<br />
Hochregallager in Logistikhallen sind ein weiterer Anwendungsbereich.<br />
Teils vollautomatisierte Hochregallager werden oft nur<br />
von ein bis zwei Mitarbeitern bewacht beziehungsweise betreut.<br />
Diese hoch technologisierte Automatisierung erfordert neben der<br />
Versorgungsleitung auch viel Datenverkehr und Überwachung<br />
mittels Sensorik an den verschiedensten Stellen (wie zum Beispiel<br />
Lagerposition, Lichtschranken, Abstandssensorik etc.). Eine Vielzahl<br />
von Leitungen muss aus allen Richtungen zusammen geführt<br />
werden. Die gebündelte Zusammenführung erfolgt beispielsweise<br />
zu einer Hauptleitung oder zu einem externen Schaltschrank.<br />
Die runde Anordnung der einzuführenden Leitungen und die<br />
geringe Aufbauhöhe ermöglichen neben den genannten Applikationen<br />
viele weitere Anwendungsbereiche.<br />
KABELEINFÜHRUNG LÄSST<br />
SICH KOMBINIEREN<br />
Neben den erwähnten Eigenschaften ist die Distribution Box<br />
halogen- und silikonfrei und erfüllt die Brandklasse UL 94 V-0,<br />
selbstverlöschend. Ebenfalls verfügt das Produkt über Zertifizierungen<br />
wie HL3 EN 45545-2, ECOLAB, REACH und RoHS.<br />
Mit der rundum teilbaren 360 Grad Distribution Box lassen sich<br />
bis zu maximal 48 Leitungen mit und ohne Stecker aus allen<br />
Richtungen sicher und zugentlastet einführen.<br />
Die DB in Kombination mit der großen Bandbreite des Icotek<br />
KT-Tüllensystems (geschlitzte Kabeltüllen KT, KT-DT Multi-<br />
Membran und das modulare Adaptersystem Imas-Connect) ergibt<br />
ein schnell zu montierendes und flexibles Kabeleinführungs-<br />
beziehungsweise Kabelverteilsystem.<br />
Bilder: Icotek<br />
www.icotek.com<br />
02<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25
ANTRIEBSTECHNIK<br />
DAMIT ES<br />
RUND LÄUFT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
In Maschinen für die Endverpackung kommen oft überdimensionierte Antriebe<br />
mit zentral gesteuerten Synchron-Servomotoren zum Einsatz. Wir stellen Ihnen<br />
wirtschaftliche und schlanke Asynchron-Servo-Lösungen vor, die sich je nach<br />
Anwendung auch dezentral steuern lassen und den anspruchsvollen Anforderungen<br />
der Verpackungsindustrie an Präzision und Dynamik gerecht werden.<br />
Die Antriebslösungen in der Verpackungsindustrie von<br />
Nord Drivesystems umfassen den Primär-, Sekundärund<br />
End-of-Line-Bereich. „Wir verfügen über langjährige<br />
Erfahrung in der Branche und entwickeln hochwertige<br />
und nachhaltige Antriebe, die den Anforderungen verschiedener<br />
Anwendungsbereiche in der Verpackungsbranche gerecht werden,“<br />
berichtet Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing bei Nord Drivesystems.<br />
Das globale Service-Netzwerk des Unternehmens unterstützt<br />
Kunden weltweit von der Entwicklung bis zur Inbetriebnahme<br />
und realisiert zentrale und dezentrale Antriebslösungen<br />
nach Maß, die mit allen üblichen Bussystemen kompatibel sind.<br />
Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing, NORD DRIVESYSTEMS Gruppe<br />
ANTRIEBSTECHNIK FÜR DEN PRIMÄR- UND<br />
SEKUNDÄRVERPACKUNGSBEREICH<br />
Um den Anforderungen im Primärverpackungsbereich der Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie gerecht zu werden, bietet der<br />
Hersteller Washdown-geeignete und FDA-zertifizierte Antriebe<br />
bis Schutzklasse IP69K an. Diese werden unter anderem zur Bewegung<br />
von Förderbändern eingesetzt. Mit der Oberflächenveredelung<br />
NSD TupH wird das Aluminiumgehäuse ähnlich korrosionsbeständig<br />
wie Edelstahl – selbst bei häufiger Reinigung<br />
und dem Einsatz von Chemikalien in der Spritzwasserzone. Die<br />
Motoren verfügen jedoch über eine bessere Wärmeleitfähigkeit<br />
und ermöglichen somit die Verwendung kleinerer Baugrößen.<br />
Zudem hat Nord modulare und flexible Schnecken getriebe der<br />
Baureihen Universal SI oder die SMI mit glatten Oberflächen im<br />
Portfolio, die ebenfalls mit NSD TupH behandelt werden können.<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Auch das patentierte Duodrive im hygienefreundlichen Design<br />
und möglicher NSD TupH-Ausführung lässt sich im Spritzwasserbereich<br />
einsetzen. Es vereint einen hocheffizienten IE5+ Synchronmotor<br />
mit einem einstufigen Stirnradgetriebe. Mit seinem<br />
optimierten Systemwirkungsgrad und hoher Leistungsdichte ist<br />
es für Förderanwendungen in der Spritz wasserzone des Primärver<br />
packungsbereichs bestens geeignet. Gemeinsam mit der einfachen<br />
Inbetriebnahme per Plug-and-play ergibt sich laut Hersteller<br />
eine deutliche Senkung der Total Cost of Ownership (TCO)<br />
gegenüber anderen Antriebssystemen.<br />
Für den Bereich der Sekundärverpackungen bietet Nord ebenfalls<br />
effiziente Antriebslösungen, die unter anderem in Förderband-<br />
und Etikettieranwendungen zum Einsatz kommen. So<br />
stellen die Elektromotoren des Herstellers zum Beispiel eine<br />
wirtschaftliche Alternative zu Pneumatikzylindern zum Aufrichten,<br />
Verladen oder Verschließen von Kartons dar. Von Vorteil<br />
sind auch hier die Schneckengetriebe zur Umsetzung einfacher<br />
und schneller Bewegungen mit großen Übersetzungen.<br />
KOMBINATION AUS SERVOANTRIEBEN<br />
UND FREQUENZUMRICHTERN<br />
Durch den Einbau des Motors<br />
und des Getriebes in einem<br />
einzigen Gehäuse ist das<br />
patentierte Duodrive<br />
besonders leicht und kompakt<br />
bei enormer Leistungsdichte<br />
Palettiermaschinen müssen reibungslos funktionieren, damit<br />
Produktströme nicht ins Stocken geraten und sich flexibel an verschiedene<br />
Anwendungen anpassen lassen. Sie erfordern häufig<br />
dynamische Antriebslösungen und eine präzise Positionierung<br />
in mehreren Achsen. Bei Applikationen mit großer Massenträgheit<br />
oder langen Verfahrwegen im End-of-Line-Bereich wie beim<br />
Palettieren, Paletten-Stabilisieren oder Paletten-Handling<br />
kommen oft überdimensionierte Antriebe mit zentral<br />
gesteuerten Synchronmotoren zum Einsatz,<br />
bei denen die Antriebselektronik im Schaltschrank<br />
untergebracht ist.<br />
Nord verfügt über ein modulares und flexibles<br />
Produktportfolio für Verpackungsmaschinen<br />
und liefert Antriebslösungen für<br />
verschiedene Performance-Level – darin<br />
enthalten sind sowohl Synchron- als auch<br />
Asynchronmotoren (IE3 oder IE5+) mit Flachgetriebe,<br />
Stirnradgetriebe oder Kegelradgetriebe<br />
und zentralem oder dezentralem Frequenzumrichter.<br />
Servoantriebe mit Synchron- oder Asynchronmotoren<br />
und motormontiertem Frequenzumrichter ermöglichen deutlich<br />
schlankere und effizientere Antriebslösungen als mit einem<br />
klassisch zentral gesteuerten Synchronmotor. Die Frequenzumrichter<br />
aus dem Nord-Baukasten lassen sich schnell installieren,<br />
unkompliziert bedienen und sind mit allen marktüblichen Bussystemen<br />
und Steuerungen kompatibel. Nützliche Features wie die<br />
PLC-Funktionalität für antriebsnahe Funktionen, eine Energiesparfunktion<br />
für den Teillastbereich, die Positioniersteuerung<br />
Posicon, integrierte Bremschopper für den 4-Quadrantenbetrieb<br />
sowie funktionale Sicherheit mit STO und SS1 garantieren einen<br />
hohen Anwendungsnutzen. Die Umrichter performen open-loop<br />
oder closed-loop und sind für den Betrieb von Asynchron- und<br />
Synchronmotoren ausgelegt. Die präzise Stromvektorregelung<br />
kann dabei das Optimum an Drehmoment in unterschiedlichsten<br />
Last- und Drehzahlsituationen herausholen. Darüber hinaus können<br />
sie zahlreiche Funktionen und Antriebsaufgaben übernehmen.<br />
Die einfachste Variante beinhaltet einen IE3-Asynchronmotor<br />
mit einem auf die Anwendung zugeschnittenen Getriebe sowie<br />
einem aufsteckbaren dezentralen Nordac-Base-SK-180E-Frequenzumrichter<br />
(0,25 bis 2,2 kW). Für Standardanwendungen<br />
bietet Nord ebenfalls einen IE3-Asynchronmotor mit passendem<br />
Getriebe und einem Nordac On SK 300P (0,37-0,95 kW), für Positionieranwendungen<br />
den Nordac-Flex-SK-200E-Frequenzumrichter<br />
(0,55-22 kW) und für Anforderungen zur Energieeinsparung<br />
einen hocheffizienten IE5+ Synchronmotor in Kombination<br />
mit dem Nordac On+ SK310P.<br />
ASYNCHRONMOTOREN MIT DEZENTRALEM<br />
FREQUENZUMRICHTER<br />
In der Vergangenheit setzte das niederländische Maschinenbauunternehmen<br />
Symach komplett auf zentrale Antriebssteuerungen.<br />
Hierfür waren auf der Maschinenoberseite montierte Schaltkästen<br />
notwendig, die viel Platz beanspruchten und zusätzliche<br />
Kosten verursachten. Zudem behinderten sie den Zugang bei<br />
Wartungsarbeiten, sodass sich das Unternehmen für eine Umrüstung<br />
entschied und seitdem die kompakten Antriebseinheiten<br />
von Nord einsetzt. Auf Empfehlung des Antriebsexperten entschied<br />
man sich dafür im Zuge der Modernisierung, dynamische<br />
und schlanke Asynchrontechnik zu verwenden anstelle der überdimensionierten,<br />
zentral gesteuerten Synchronantriebe.<br />
Die Palettiermaschinen von Symach platzieren jedes Produkt<br />
einzeln auf den Paletten. Ein speziell konstruierter Kopf ermöglicht<br />
eine genaue und sanfte Handhabung. Die drei bis vier Meter<br />
hohen Maschinen werden über ein Transportband beschickt<br />
und das Stückgut von einem Manipulator aufgefangen.<br />
Es lassen sich unterschiedliche Stapelmuster und Geschwindigkeiten<br />
programmieren. Der Palettentisch wird während des<br />
Stapelprozesses abgesenkt, bis eine definierte Höhe erreicht ist.<br />
Die fertig beladene Palette wird dann über eine Rollenbahn zu<br />
einer gleichfalls von Symach hergestellten Wickelmaschine transportiert<br />
und zum Schluss noch mit Folie umwickelt.<br />
Die Getriebemotoren mit direkt auf dem Motor montierten<br />
Frequenzumrichtern der Baureihe Nordac Flex SK 200E haben<br />
sich bei der Steuerung der komplexen Bewegungsabläufe des<br />
Greifers und der Zentriereinheit der Palettiermaschinen bewährt<br />
und sind dabei wirtschaftlicher als die vorherige Lösung: Die<br />
Vorteile dieser Lösung liegen nicht nur in niedrigeren Beschaffungskosten,<br />
sondern auch in größeren Auswahlmöglichkeiten<br />
für die Maschinenkonstrukteure, da Asynchronmotoren überall<br />
verfügbar und wartungsfreundlich sind und sich problemlos mit<br />
verschiedenen Getriebetypen kombinieren lassen. Darüber hinaus<br />
lassen sie sich in Aufsteckausführung einfach austauschen.<br />
Rechnet man all diese Vorteile zusammen, verursachen die mit<br />
dezentral gesteuerten Asynchronmotoren ausgestatteten Palettierer<br />
geringere Gesamtbetriebskosten als die mit Servomotoren.<br />
Bilder: Nord Drivesystems<br />
www.nord.com<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
MOTOREN FÜR DIE<br />
PROZESSINDUSTRIE<br />
Präzisions-Zahnradpumpen von Witte<br />
kommen unter anderem in der Polymer-<br />
Produktion zum Einsatz. Der Spezialist setzt<br />
dabei auf Ex-Motoren, die nicht nur über einen<br />
großen konstanten Drehmomentbereich<br />
verfügen, sondern auch hocheffizient und<br />
energiesparend sind. Aber das ist nicht alles.<br />
Andreas Diedrich, Vertriebsingenieur,<br />
Region Nord-Ost, ABB Motion Deutschland<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Eingesetzt werden die Zahnradpumpen von Witte Pumps &<br />
Technology unter anderem bei der Herstellung von Styrol-Acrylnitril-<br />
(SAN) und Acrylnitril-Butadien-Styrol-<br />
Copolymeren (ABS). Der Pumpenhersteller kann durch<br />
seine hohe Flexibilität individuell auf die Wünsche der Anwender<br />
reagieren und aus seiner langjährigen Tätigkeit im petrochemischen<br />
Bereich auch auf viele Referenzprojekte verweisen,<br />
bei denen seine Pumpen sehr hohen Druck erzeugen können,<br />
wie es bei der SAN- und ABS-Produktion gefordert ist.<br />
ABS wird durch die Synthese von SAN mit Polybutadien hergestellt,<br />
wohingegen SAN-Copolymere aus den Monomeren Styrol<br />
und Acrylnitril bestehen. SAN ist ein transparenter, relativ steifer<br />
Kunststoff, während ABS eine hohe Schlagzähigkeit aufweist.<br />
ABS wird als technischer Kunststoff unter anderem in der Automobilindustrie<br />
und Elektroindustrie oder zur Herstellung von<br />
Spielzeug (zum Beispiel Legosteine und Playmobil) eingesetzt.<br />
TECHNISCHE KUNSTSTOFFE – <strong>DER</strong> PROZESS<br />
SAN wird in mehreren Prozessstufen hergestellt. In der ersten Prozessstufe<br />
unterhalb des Schmelze-Reaktors kommen Austragspumpen<br />
von Witte zum Einsatz, die die Schmelze zur nächsten<br />
Prozessstufe fördern, der Aufbereitung in einem weiteren Reaktor.<br />
Von dort aus pumpt eine weitere Austragspumpe die Schmelze zu<br />
einem Devolatilizer, wo ihr das Lösungsmittel, Restmonomere,<br />
Reaktionsnebenprodukte und Wasser entzogen werden.<br />
Hinter dem Devolatilizer findet sich wieder eine Austragspumpe<br />
von Witte, die die Schmelze unter Vakuum zu einer Hochdruckpumpe<br />
fördert. Die Pumpe sorgt dafür, dass ausreichend Prozessdruck<br />
für das nachgelagerte Downstream-Equipment zur Verfügung<br />
steht, wo die Schmelze von Verunreinigungen gereinigt und<br />
die Polymermasse pelletiert wird.<br />
Der ABS-Prozess ähnelt dem SAN-Prozess. Nur wird hier der<br />
nötige Vordruck mit einer Hochdruckpumpe der Boostercore-<br />
Baureihe erzeugt, die die Schmelze in einen Extruder fördert.<br />
Durch Synthese wird in dieser Prozessstufe das SAN in Verbindung<br />
mit dem Polybutadienkautschuk in ABS umgewandelt.<br />
Hinter dem Extruder befindet sich eine weitere Boostercore-<br />
Hochdruckpumpe, die die Schmelze durch einen Siebwechsler<br />
zur Reinigung transportiert. Danach wird die ABS-Schmelze zu<br />
einer Granulierung verbracht und zu Pellets verarbeitet.<br />
MOTOREN FÜR ANSPRUCHSVOLLE VORGABEN<br />
Bei seinen Projekten setzt Witte Motoren von ABB ein. Die<br />
Niederspannungsmotoren für explosionsgefährdete und sichere<br />
Bereiche müssen eine Vielzahl teils anspruchsvoller Vorgaben<br />
und Spezifikationen der Anwender erfüllen, darunter:<br />
Die Ex-Motoren müssen über einen großen konstanten<br />
Drehmomentbereich verfügen.<br />
Oberflächenbehandlung und -beschichtung der Motoren<br />
müssen den Anforderungen der Korrosionsklasse C5M<br />
nach ISO12944 entsprechen.<br />
Alle Motoren müssen hocheffizient und energiesparend sein.<br />
Das Kühlgebläse des Motors muss aus Metall bestehen,<br />
korrosions- und alterungsbeständig sein und die gleiche<br />
Lebensdauer wie der Motor haben.<br />
Die Messung der Lager- und Wicklungstemperatur wird<br />
lokal angezeigt und an das Leitsystem übertragen.<br />
Alle Motoren sind mit Sonderoptionen ausgestattet, die<br />
eigens durch das ABB Engineering für Witte Pumps hinzugefügt<br />
wurden.<br />
SICHERER EX-SCHUTZ MIT DURCHDACHTER<br />
KONSTRUKTION<br />
Motoren für die Prozessindustrie von ABB sind robuste Produkte,<br />
die auf Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Effizienz<br />
auch in anspruchsvollen Umgebungen und Anwendungen ausgelegt<br />
sind. Zur Realisierung anwenderspezifischer Lösungen<br />
können sie individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst<br />
werden. Die explosionsgeschützten Niederspannungsmotoren<br />
sind so konstruiert, dass sie dem durch eine interne<br />
Explosion verursachten Druck standhalten, ohne Schaden zu<br />
nehmen, und eine Flammenausbreitung außerhalb des Gehäuses<br />
verhindern. Sie sind für die Gasgruppen IIB und IIC zertifiziert<br />
und erfüllen alle relevanten internationalen Normen,<br />
darunter IEC, European (EN) und ATEX sowie die wichtigsten<br />
Spezifikationen für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie.<br />
Bilder: Witte Pumps & Technology, hxdbzxy/Shutterstock.com<br />
www.new.abb.com/de<br />
28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
BALGKUPPLUNG KÜNFTIG AUCH MIT INTEGRIERTER SENSORIK<br />
R+W hat eine neue Baureihe an Kupplungen vorgestellt, die mit integrierter Sensortechnik<br />
ausgestattet wurde und Energie auf eine neuartige Weise überträgt. Deren<br />
Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Künftig wird es neben allen gängigen<br />
Kupplungen auch die R+W-Balgkupplung mit integrierter Sensorik geben. Der<br />
Unterschied zu den bisherigen Modellen mit Sensorik ist die kürzere Bauweise, wie<br />
etwa bei den Gelenkwellen. Bei der neuen Balgkupplung variiert lediglich der Bohrungsdurchmesser<br />
gegenüber der Standardvariante. Zugleich dient die intelligente Kupplung<br />
als kabellose Messeinheit. Zur Energieversorgung wird neben wiederaufladbaren Akkus<br />
oder Induktion eine autarke Energieversorgung angeboten: Energy Harvesting. Diese<br />
Variante nutzt die im Antriebsstrang enthaltene Rotationsenergie, um die Sensorik<br />
dauerhaft mit Energie zu speisen. Energy Harvesting eignet sich besonders für Bereiche,<br />
bei denen es keine Stillstandzeiten geben soll oder wo eine Bestromung nicht möglich ist.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
AKTUATOREN FÜR<br />
ROBOTIK-ANWENDUNGEN<br />
Sumitomo Drive Technologies präsentiert Aktuatoren für<br />
Robotik- und Automatisierungsanwendungen. Herzstück sind<br />
spielfreie, kompakte Präzisionsgetriebe gekoppelt mit einem<br />
leistungsstarken Servomotor auf kleinstem Bauraum bei<br />
geringem Gewicht. Die hohe Steifigkeit des Cyclo-Getriebes<br />
reduziert Störeinflüsse – für hochpräzise Anwendungen<br />
und dynamische<br />
Bewegungskontrolle<br />
mit hoher Wiederholrate.<br />
Durch die<br />
baukastenartigen<br />
Konfigurationen mit<br />
Encodern, Drehmomentsensor<br />
oder<br />
erweiterten Sicherheitsfunktionen<br />
integrieren sich die<br />
Aktuatoren flexibel<br />
in jede Art der<br />
Robotik-Anwendung. Die Tuaka-Aktuatoren sind von drei<br />
Basis-Versionen aus konfigurierbar: Tuaka Active besteht aus<br />
Getriebe und Motor. Beim Tuaka Servo kommt ein Encoder<br />
dazu und Tuaka Drive vereint Getriebe, Motor, Driver und ein<br />
erweitertes Sicherheits-System (SBC, STO).<br />
www.sumitomodrive.com<br />
ENTWICKLUNGSZEIT VERKÜRZEN<br />
Mit dem Starterset<br />
616 von<br />
SEW-Eurodrive<br />
ersetzte der<br />
Verpackungsmaschinenspezialist<br />
Hugo Beck<br />
Maschinenbau<br />
in kurzer Entwicklungszeit<br />
die Pneumatik<br />
durch elektrische<br />
Komponenten<br />
und verringerte<br />
den Energiebedarf. Das Starterset enthält sämtliche Komponenten<br />
und Softwaremodule aus dem Automatisierungsbaukasten<br />
Movi-C, die in solchen Maschinen eingesetzt<br />
werden. Das Startetset 616 wurde um Komponenten wie<br />
Energiespeicher und Stepperantriebe erweitert. Der Energiespeicher<br />
ermöglicht in Verbindung mit den Softwaremodulen<br />
ein intelligentes Energiemanagement. Das stabilisiert die<br />
Energieversorgung, überbrückt kurzzeitige Spannungseinbrüche,<br />
reduziert Spitzenlasten und führt zu einem<br />
kontrollierten Halt bei längerem Stromausfall. Damit lassen<br />
sich Maschinen auch dann einsetzen, wenn das Versorgungsnetz<br />
nicht stabil oder ein Stromausfall zu erwarten ist.<br />
www.sew-eurodrive.de
WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
INTELLIGENTE<br />
INFRAROT-SYSTEME<br />
SPAREN ENERGIE<br />
Kunststoffe lassen sich durch den Einsatz<br />
von Wärme formen, verbinden oder<br />
entgraten. Dabei zahlt es sich aus, wenn die<br />
Wärme nur dort wirkt, wo sie benötigt wird.<br />
Das schont die Umgebung und spart Energie.<br />
Wie ein Umstieg von herkömmlichen<br />
Systemen auf Infrarot-Wärmetechnologie<br />
gelingt, zeigen einige Beispiele.<br />
Dr. Marie-Luise Bopp, Head of Marketing bei Heraeus Noblelight<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Kurzwellige Infrarot-Flächenstrahler für den industriellen<br />
Prozess lassen sich gut an den Kanten von dreidimensionalen<br />
Produkten anordnen – sie übertragen relativ viel Energie<br />
in kurzer Zeit auf begrenzte Flächen<br />
Das Unternehmen KJ Ryan in Großbritannien hat sich auf<br />
Automobil-Innenverkleidungen sowohl maßgeschneiderte<br />
als auch für Tier-1-Automobilkunden spezialisiert.<br />
Das reicht von einzelnen Komponenten bis hin zu kompletten<br />
Fahrzeuginnenräumen. Für die Herstellung der Verkleidung<br />
einer Sitz rückenlehne arbeitete KJ Ryan mit P&D Engineering<br />
zusammen, einem Unternehmen, das mit viel Fachwissen<br />
aus der Automobilzulieferkette eine spezielle Presse für solche<br />
Ummantelungen konstruiert und gebaut hat.<br />
Im Zuge der Produktion der Sitzrückenlehne wird das kleberbeschichtete,<br />
zugeschnittene Deckmaterial ebenso wie das Substrat<br />
in die Presse geladen. Eine Heizeinheit wird in die Maschine<br />
gefahren und erwärmt die beiden Komponenten. Durch die Wärme<br />
wird die Klebstoffbeschichtung aktiviert. Das Heizmodul<br />
wird herausgefahren und die Rückenlehne wird mit dem Deckmaterial,<br />
das durch die Wärme ebenfalls geschmeidiger wird, zusammengepresst.<br />
Das Deckmaterial wird so auf die Lehne kaschiert<br />
und das fertige Produkt kann schließlich aus der Presse<br />
entnommen werden.<br />
In früheren Anlagen kamen keramische Heizelemente zum<br />
Einsatz. Diese waren jedoch energieintensiv und mussten in regelmäßigen<br />
Abständen ausgetauscht werden. Daher ersetzte<br />
P&D Engineering bei der neuen Presse die Keramikstrahler<br />
durch zwölf schnelle mittelwellige Infrarot-Strahler von Heraeus.<br />
Diese konnten den Energieverbrauch um 73 Prozent reduzieren.<br />
Durch ihre schnelle Reaktionszeit sind erheblich kürzere Hochlaufzeiten<br />
möglich, wodurch die Zykluszeiten für den Betrieb<br />
nun deutlich kürzer sind. Darüber hinaus konnten auch die<br />
Gesamtkosten gesenkt werden, da das neue Infrarot-System eine<br />
deutlich längere Lebensdauer hat, was auch weniger Wartung<br />
bedeutet.<br />
„Wir sind mit der Leistung der neuen Pressen sehr zufrieden“,<br />
kommentiert James Billingham, Projektingenieur bei KJ Ryan.<br />
„Tatsächlich haben wir P&D jetzt gebeten, zwei weitere Anlagen<br />
mit dem Infrarot-Heizsystem zu liefern“.<br />
ENTGRATEN MIT INFRAROT-STRAHLERN<br />
Die Zykluszeit für das Entgraten von Autoinnenteilen aus Kunststoff<br />
beträgt etwa 40 Sekunden inklusive Teilehandling. Das<br />
Zeitmanagement wird noch erschwert, wenn lackierte Verkleidungsteile,<br />
Zierblenden oder Handschuhkästen für Rechts- und<br />
Linkslenker in der gleichen Anlage gefertigt werden sollen. Um<br />
diese Grate zu entfernen, untersuchte die Firma Hahn aus Sontra<br />
verschiedene Methoden. Mechanisch, durch Abschleifen oder<br />
Fräsen, oder aber thermisch mit einem Heißluftfön oder einem<br />
Bunsenbrenner. Alle diese Methoden wurden manuell durchgeführt<br />
und je nach Geschicklichkeit des Arbeiters fielen die Ergebnisse<br />
qualitativ sehr unterschiedlich aus. Darum konstruierte<br />
man schließlich mit Heraeus Noblelight zusammen ein Infrarot-<br />
System, bei dem kleine kurzwellige Flächenstrahler eingesetzt<br />
werden. Diese Strahler lassen sich gut an den Kanten von dreidimensionalen<br />
Produkten anordnen, sie sind sehr gut steuerbar<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
ENERGIEVERSCHWENDUNG<br />
MIT TECHNISCHEM LICHT STOPPEN<br />
und übertragen relativ viel Energie in kurzer Zeit auf begrenzte<br />
Flächen. Die Entgratung der Produkte erfolgt nun automatisiert<br />
innerhalb von 5 Sekunden. Zur besseren Entscheidung berechnete<br />
man bei Hahn den Gesamtenergiebedarf pro Entgratungszyklus,<br />
einmal mit Heißluftfön und einmal mit Infrarot-Strahlern.<br />
Laut dieser Berechnung stehen pro Zyklus 42,5 Wh bei Heißluft<br />
8,7 Wh bei Infrarot-Strahlern gegenüber.<br />
Hahn hat den gesamten Prozess intensiv analysiert und<br />
Rainer Stück, Geschäftsführer bei Hahn, ist besonders von der<br />
Energieeffizienz überzeugt: „Wir haben festgestellt, dass sich nach<br />
unseren Berechnungen das Infrarot-System bei den untersuchten<br />
Stückzahlen bereits innerhalb eines halben Jahres amortisiert.“<br />
GEZIELTE WÄRMEZUFUHR FÜR<br />
HÖHEREN DURCHSATZ<br />
Das Armaturenbrett eines Autos besteht aus Kunststoff. Dieser<br />
wird mit Wärme in Form gebracht und erhält danach eine geräuschdämmende<br />
Beschichtung. Die Firma Faurecia setzt dafür<br />
Carbon-Infrarot-Strahler ein und kann seitdem erheblich an<br />
Energie und Zeit einsparen. Zuvor hatte sich die Erwärmung mit<br />
Metallbandstrahlern und Dampf als zu langsam für die gesteigerte<br />
Produktionsgeschwindigkeit erwiesen. Der Wärmeschritt limitierte<br />
immer mehr den Produktionsprozess. Durch eine Aufrüstung<br />
mit Carbon-Infrarot-Strahlern konnte die Anlage deutlich<br />
verbessert werden. Carbon-Strahler übertragen schnell große<br />
Mengen an Energie und so kann das Unternehmen auf den aufwendigen<br />
Wärmedampf zum Vorheizen nun verzichten. Die<br />
Formteile aus Polyethylen-Ethylenvinylacetat werden direkt in<br />
der Form aufgeheizt. Die Aufheizrate wurde dadurch um 16 Prozent<br />
gesteigert und die Durchsatzzeiten um 20 Sekunden verringert.<br />
Weil Vorheizen jetzt nicht mehr nötig ist, werden rund<br />
9 kW/h Energie eingespart.<br />
Bilder: Heraeus Noblelight<br />
Seit der Energiekrise häufen sich die Fragen nach<br />
einem Umstieg von gasbefeuerten Öfen auf<br />
Infrarot-Systeme für industrielle Wärmeprozesse.<br />
Heraeus Noblelight setzt auf die besonders<br />
effiziente Übertragung von Energie durch<br />
technisches Licht, durch UV- oder Infrarot-Strahlung.<br />
Diese wirken direkt im Material und<br />
benötigen kein Übertragungsmedium. Leider<br />
fehlen in vielen Unternehmen im operativen<br />
Alltag die Zeit und die Kapazität, um über neue<br />
Technologien nachzudenken. Oft ist es erst<br />
einmal einfacher, mit dem bisher bewährten<br />
weiterzumachen. Die Erfahrung zeigt jedoch,<br />
dass ein intelligent geplanter Umstieg langfristig<br />
mehr bringt. Beispielsweise helfen optimal<br />
angepasste Infrarot-Strahler, die Wärme gezielt<br />
anzuwenden und nicht an die Umgebung zu<br />
verschwenden. Moderne Infrarot-Systeme lassen<br />
sich sekundenschnell schalten und können so<br />
ohne Vorheizen und Standby signifikant zur<br />
Energieeffizienz beitragen. Heraeus Noblelight<br />
steht in regem Austausch mit einem Energieberater,<br />
der für uns mehrere Fälle durchgerechnet<br />
hat. Ein Umstieg von einer gasbetriebenen<br />
Anlage zu einer Infrarot-Anlage, die mit einem<br />
Ökostrom-Mix läuft, kann ganz enorme Einsparungen<br />
des CO 2<br />
-Ausstoßes bringen. Das spart<br />
CO 2<br />
-Steuer und ist förderfähig. Infrarot- und<br />
UV-Systeme tragen so zur Nachhaltigkeit in der<br />
industriellen Fertigung bei.<br />
ROLAND ECKL,<br />
Geschäftsführer von Heraeus Noblelight, Kleinostheim<br />
www.heraeus-noblelight.com<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 31
WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Zur Überwachung<br />
einzelner Temperatur-<br />
Grenzwerte empfiehlt<br />
sich der Einsatz<br />
von Einzelmesspunkt-<br />
Indikatoren<br />
TEMPERATUR-GRENZWERTE<br />
EINFACH ÜBERWACHEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Selbstklebende Temperatur-Messetiketten<br />
sind unter anderem in der Prüftechnik und<br />
Produktentwicklung ein beliebtes Mittel zur<br />
einfachen und zuverlässigen Visualisierung und<br />
Überwachung von Temperaturen. Kager hat sein<br />
Portfolio an Messstreifen mit irreversibler<br />
Anzeigeskala nun erweitert.<br />
Stehen vorrangig die unkomplizierte Dokumentation und<br />
Nachverfolgbarkeit von Grenzwerten im Mittelpunkt, so<br />
ist vor allem der Einsatz von Temperatur-Messstreifen mit<br />
irreversibler Anzeigeskala von Vorteil. Dieser Kategorie<br />
von Wärme- und Hitzeindikatoren zuzuordnen sind die praktischen<br />
Messstreifen und Messpunkte der Kager-Eigenmarke Tempstrip. Sie<br />
liegen in zahlreichen Varianten mit unterschiedlichen Formaten<br />
und Skalierungen vor.<br />
TEMPERATURBEREICH ERWEITERT<br />
Im Rahmen des bisherigen Tempstrip-Sortiments standen im<br />
Kager-Portfolio bereits selbstklebende Indikatoren für Messbereiche<br />
von 40 °C bis 260 °C zur Verfügung. Nun hat das Unternehmen<br />
die Auswahl durch weitere Mehrbereichs-Messtreifen<br />
ergänzt, die auch niedrigere Temperaturen ab 29 °C erfassen. So<br />
Michael Stöcker, Freier Fachjournalist, Darmstadt<br />
können Anwender unterschiedlicher Branchen zwischen Messstreifen<br />
mit verschiedenen 5-, 6-, 8- und 10-Felder-Skalen sowie<br />
darüber hinaus auch zwischen verschiedenen Einzel- und Mehrfeld-Messpunkten<br />
wählen. Gilt es also etwa, einen eher gemäßigten<br />
Temperaturbereich von 29 °C bis 60 °C mit einer Genauigkeit<br />
von etwa ± 1 °C zu überwachen, so ist einer der neuen 8-Felder-<br />
Messtreifen die optimale Wahl. Soll aber das Erreichen oder<br />
Überschreiten eines singulären und relativ hohen Grenzwerts<br />
von 200 °C (oder mehr) erfasst werden, so eignet sich dafür der<br />
jeweilige Einzelmesspunkt-Tempstrip.<br />
Darüber hinaus kann das Handels- und Beratungsunternehmen<br />
die Temperaturmess-Indikatoren auch in kunden- oder produktspezifischen<br />
Sonderausführungen liefern. Dabei enthalten<br />
die Verpackungseinheiten je zehn Messstreifen oder 50 Messpunkte.<br />
Auf Wunsch liefert Kager ab Losgröße 5.000 die Indikatoren<br />
auch als Rollenwaren. Als ebenso einfache wie wirtschaftliche<br />
Lösung zur Überwachung, Erfassung und Dokumentation thermischer<br />
Grenzwerte punkten die irreversiblen Tempstrips insbesondere<br />
im Massen- und Großserieneinsatz.<br />
MESSFOLIEN UND FARBWECHSELLACKE<br />
Im breit gefächerten Indikatoren-Programm von Kager bilden<br />
die Tempstrips eine Lösung unter vielen anderen irreversiblen<br />
und reversiblen Mess- und Prüfmitteln. Die aktuelle Auswahl des<br />
Unternehmens bietet hier neben weiteren Messstreifen auch<br />
Messfolien, Farbwechsellacke und Spezialkreiden. Über alle<br />
Produkte dieser Art hinweg umfasst das Sortiment von Kager<br />
derzeit Niedrig- und Hochtemperatur-Messmittel für einen<br />
Bereich von -17 °C bis 1.270 °C.<br />
Bilder: Kager<br />
www.kager.de<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
NEUE KUGELLAGER-WERKSTOFFE<br />
Insbesondere in der<br />
Batterieproduktion für<br />
die Fahrzeugindustrie<br />
geht es heiß her.<br />
Maschinen und<br />
Anlagen müssen<br />
Temperaturen jenseits<br />
der 100 °C und aggressiven<br />
Chemikalien<br />
standhalten. Für mehr<br />
Ausfallsicherheit und weniger Wartungsaufwand der Maschinen<br />
hat Igus das schmierfreie Rillenkugellager Xiros A500 als<br />
Spezialist für Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit<br />
entwickelt. Um Kunden noch mehr Lösungen zu bieten, erweitert<br />
das Unternehmen sein Kugellager-Angebot für den Hochtemperatureinsatz<br />
um zwei neue Werkstoffe. Anwender können<br />
ab sofort auch auf das Käfigmaterial Xirodur F500 oder Kugeln<br />
aus Zirkoniumoxid setzen. Die Keramikkugeln haben eine<br />
extreme Festigkeit, hohe Bruchzähigkeit sowie einen geringen<br />
Abrieb. Gleichzeitig punkten sie mit ihrer hohen Temperaturschockbeständigkeit.<br />
Mit dem F500-Käfig trotzen die schmierfreien<br />
Kugellager laut Anbieter nicht nur Dauergebrauchstemperaturen<br />
von 150 °C, sondern sind auch beständig gegen<br />
zahlreiche Chemikalien. Im hauseigenen Labor werden die<br />
Xiros-Kugellager an verschiedenen Testständen auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Diese Tests zeigen, dass das verstärkte Käfigmaterial<br />
Xirodur F500 eine bis zu 50 Prozent längere Lebensdauer<br />
zu vergleichbaren A500-Kugellagerkäfigen erreicht.<br />
www.igus.de<br />
SMARTE VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Mit seinem neuen Edelstahl-Montage-System (EMS)<br />
erweitert RK Rose+Krieger sein Sortiment an Edelstahlprodukten<br />
um innovative Verbindungselemente für<br />
die Errichtung industrieller Gestellbauten aus Vierkant-<br />
oder Rundrohren der gängigen Baugröße 40. Eine<br />
spezielle Spanntechnik gestattet die einfache, schnelle<br />
und sichere Montage beziehungsweise Demontage in<br />
wenigen Handgriffen. Das EMS ist eine Alternative zu<br />
geschweißten Rohrkonstruktionen. Der Anwender<br />
erhält fertig bearbeitete Verbindungselemente inklusive<br />
innovativer Spanntechnik, die er mit auf Länge geschnittenen<br />
Edelstahlrohren zu beliebigen Gestellen oder<br />
Geländern kombinieren kann. Aktuell sind sowohl in<br />
der Rundrohr- als auch in der Vierkantrohrausführung<br />
fünf unterschiedliche EMS-Elemente lieferbar: Ecken,<br />
T-Stücke, Kreuzverbinder, 3-strahlige Verbinder und<br />
Fußelemente mit Stellfußanbindung. Dabei verfügen<br />
die EMS-Fußelemente zusätzlich zur Gewindebohrung<br />
für den Stellfuß über eine zweite Bohrung zum Abfließen<br />
der Reinigungsflüssigkeit.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
SERIENPRODUKT IM GESCHLOSSENEN<br />
MATERIALKREISLAUF<br />
Pöppelmann<br />
K-Tech fertigt<br />
Waschkappen<br />
für Bauteile<br />
aus der Leistungselektronik,<br />
für<br />
deren Material<br />
zum großen Teil<br />
Post-Industrial-<br />
Rezyklat (PIR)<br />
eingesetzt wird.<br />
Die Produkte<br />
lassen sich nach<br />
Gebrauch recyceln.<br />
Waschkappen schützen die Leistungselektronik von<br />
Fahrzeugen vor Wassereintritt beim Reinigungsprozess.<br />
Für einen Kunden aus der Automobilindustrie übernahm<br />
Pöppelmann K-Tech die Materialentwicklung und<br />
-herstellung sowie die Konstruktion der Waschkappen,<br />
deren Produktion im Spitzgussverfahren, die Erprobung<br />
und die Serienfertigung. Für die Artikel mit einem Durchmesser<br />
von 450 mm wird eine Materialmischung eingesetzt,<br />
die überwiegend PIR sowie einen geringeren Anteil an<br />
Neuware und Post-Consumer-Rezyklat (PCR) enthält.<br />
Das eingesetzte PCR besteht auch aus gebrauchten, zurückgeführten<br />
Waschkappen. Im thermoplastischen Schaumspritzguss<br />
werden daraus neue Kappen gefertigt. Ein Vorteil<br />
des Verfahrens liegt in einer reduzierten Bauteildichte bei<br />
gleichzeitiger Dimensionsstabilität.<br />
www.poeppelmann.com<br />
WE SPEAK<br />
Ein Kontrollsystem für<br />
ALLE Baugrößen<br />
Entdecke die Ventilinselwelt von Pneumax, in der neuen<br />
Version EVO, mit den neuen multiseriellen Bausteinen der<br />
Serie PX. Maximale Flexibilität mit einer Lösung für<br />
alle unsere Produkte.<br />
Serie 2700 EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Aluminium<br />
(Automotive Variante)<br />
Serie 3000 - 10,5mm EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Technopolymer und Aluminium<br />
Serie 3000 - 15,5 mm EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Technopolymer und Aluminium<br />
Serie Optyma-S EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Technopolymer<br />
Serie Optyma-T EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Technopolymer<br />
Serie Optyma-F EVO<br />
Gehäusematerial aus<br />
Technopolymer<br />
Italian Excellence<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
ENTSCHEIDENDE<br />
ZEHNTEL<br />
GUTMACHEN<br />
Optimale Raumnutzung und<br />
Kollisionsvermeidung gehören heute<br />
zu den wichtigsten Prinzipien der<br />
Baugruppen-Konstruktion. Im besonderen<br />
Maße gilt dies bei der Realisierung<br />
mechatronischer, elektromechanischer<br />
und feinwerktechnischer<br />
Miniatur-Komponenten.<br />
Marco Sturm, freier Fachjournalist, Darmstadt<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PLATZSPARENDE SICHERUNGSRINGE<br />
Typisch für viele Bereiche der Baugruppen-Entwicklung<br />
sind heute die fließenden Übergänge zwischen mechatronischen,<br />
elektromechanischen und feinwerktechnischen<br />
Aspekten. In zunehmendem Maße bestimmt<br />
zugleich die Forderung nach immer kleineren Komponenten<br />
und Modulen die Arbeit der Konstrukteure. Zum zentralen Leitgedanken<br />
wird dabei die Frage, wie sich der ohnehin meist<br />
knappe Bauraum besser aufteilen, ausnutzen oder gar noch<br />
weiter reduzieren lässt – und die dadurch entstehenden konstruktiven<br />
Kollisionskonflikte umschifft werden können. Welches<br />
beachtliche Optimierungspotenzial sich an dieser Stelle<br />
allein durch die Auswahl der richtigen C-Teile freisetzen lässt,<br />
veranschaulicht der Einsatz der Smalley-Wellenfedern aus dem<br />
Zuliefer-Sortiment von TFC. Geht es beispielsweise bei der Herstellung<br />
von kinematischen Baugruppen für Getriebe, Messgeräte,<br />
Roboter, Pumpen oder Regelsysteme um die praktische<br />
Realisierung von Federwegen, Vorspannungen oder Rückstellungen,<br />
so übernehmen diese Flachdraht-Produkte eine maßgebende<br />
Rolle im Rahmen der Bauraum-Optimierung. Denn im<br />
direkten Vergleich mit konventionellen Federn aus Runddraht<br />
beanspruchen die Smalley-Wellenfedern bei gleichem Federweg<br />
und gleicher Belastbarkeit bis zu 50 Prozent weniger axialen<br />
Bauraum und einen etwas geringeren radialen Bauraum.<br />
Den Konstrukteuren in Mechatronik, Elektromechanik und<br />
Feinwerktechnik verschafft das die entscheidenden Zehntel<br />
mehr Platz, um selbst unter schwierigen Bedingungen substanzielle<br />
und eventuell wettbewerbsrelevante Schritte für die Miniaturisierung<br />
von Baugruppen umzusetzen.<br />
DURCHMESSER VON NUR<br />
4,0 MM REALISIERBAR<br />
Unabhängig von der geforderten Losgröße erfolgt die Serienfertigung<br />
dieser Wellenfedern in einem Verfahren, das als No-<br />
Eine weitere große Flachdraht-Produktgruppe von TFC sind die Spirolox-Sicherungsringe, die ebenfalls einen platzsparenden<br />
Vorteil aufweisen: Im Vergleich zu konventionellen Sicherungsringen (DIN 471/472) haben sie – sofern nicht anders gewünscht –<br />
weder Nasen und Ösen noch Bohrungen oder Spalte. Sie bilden einen 360°-bündigen Kreis und benötigen darüber hinaus<br />
keinen weiteren Bauraum. Vielfach erweisen sie sich daher als ideale Lösung für die Raumoptimierung funktioneller<br />
Baugruppen wie sie typisch sind für Feinmechanik, Elektromechanik und Mechatronik. Spirolox-Sicherungsringe bietet<br />
TFC zur Innen- und Außenmontage an und sowohl als Schnappringe als auch mit Mehrfach-Windungen. Sie lassen sich mit<br />
handelsüblichen Schlitzschraubendrehern demontieren. Die Bandbreite der Durchmesser reicht standardmäßig von 6,0<br />
bis 400 mm (1/4‘‘ bis 16‘‘). Ab Lager beziehbar sind fast 6.000 Ausführungen aus nichtrostenden Edelstählen.<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
01<br />
02<br />
01 Im Vergleich mit konventionellen Federn aus<br />
Runddraht beanspruchen die Smalley-Wellenfedern<br />
(gelb) bei gleichem Federweg und gleicher Belastbarkeit<br />
bis zu 50 Prozent weniger axialen Bauraum<br />
02 Lagerung eines Miniatur-Zahnrads mit einer<br />
Wellenfeder des Typs Crest-to-Crest<br />
Tooling-Cost oder auch Circulair-Grain bezeichnet wird. Hierbei<br />
handelt es sich um eine spezielle Variante der Kantenwindungstechnik,<br />
die die Ingenieure des US-amerikanischen<br />
Herstellers Smalley entwickelt haben und mit der sich sowohl<br />
ein- als auch mehrlagige Wellenfedern in vielen verschiedenen<br />
Durchmessern herstellen lassen. Als für die Baugruppen-Miniaturisierung<br />
von entscheidender Bedeutung erweist sich, dass<br />
es damit möglich ist, hochwertige Wellenfedern mit Durchmessern<br />
von nur noch 4,0 mm zu fertigen. Sie können aus<br />
Federstahl und nichtrostenden Edelstählen bestehen, aus<br />
Superlegierungen sowie aus Kupferlegierungen, Phosphorbronze<br />
und Titan.<br />
DIE WELLENFE<strong>DER</strong>N ERMÖGLICHEN<br />
EINE RAUMOPTIMIERTE<br />
KONSTRUKTION VON<br />
FE<strong>DER</strong> WEGEN, VORSPANNUNGEN<br />
UND RÜCKSTELLUNGEN<br />
Diese Wellenfedern machen einen Großteil des C-Teile-Angebots<br />
von TFC aus, wobei das Standardsortiment des Zulieferunternehmens<br />
aktuell Durchmesser von 5,0 bis 400 mm abdeckt. Im Mittelpunkt<br />
des Interesses vieler Konstrukteure in Feinwerktechnik,<br />
Elektromechanik und Mechatronik stehen dabei insbesondere<br />
die Wellenfedern des Typs Crest-to-Crest. Sie verfügen über<br />
durchgängig gewickelte Mehrfachwindungen und sind in zwei<br />
Varianten mit auslaufenden Enden oder 3w60°-geschlossen<br />
parallel verlegten Enden lieferbar. Mit ihrer Hilfe lassen sich die<br />
größten Bauraum-Reduzierungen erreichen.<br />
TFC bietet darüber hinaus Wellenfedern in einlagiger Ausführung<br />
mit Spalt oder überlappenden Enden an sowie die Wellenfedern<br />
vom Typ Nested, deren mehrfache Windungen<br />
durchgehend plan aufliegen. Erwähnenswert an dieser Stelle:<br />
Die Federrate einer Nested-Wellenfeder steigt proportional zur<br />
Anzahl ihrer Windungen. Infolgedessen lassen sich damit sehr<br />
hohe Vorspannkräfte realisieren. Häufig nachgefragt werden<br />
auch zwei Sondervarianten aus dem TFC-Portfolio: Die Runddraht-Wellenfeder<br />
des Typs Wavo – sie hat einen Spalt – und<br />
die lineare Wellenfeder, deren stabförmiges Federband je nach<br />
Einbaulage definierte Kräfte in axialer oder radialer Richtung<br />
aufnimmt.<br />
GERINGE STÜCKZAHLEN<br />
BLEIBEN WIRTSCHAFTLICH<br />
Da sich mit dem Circulair-Grain-Verfahren von Smalley alle<br />
Flachdraht-Wellenfedern wirtschaftlich fertigen lassen, bleibt<br />
selbst die Herstellung kleiner Stückzahlen recht kostengünstig.<br />
Gerade für feinwerktechnische, elektromechanische und mechatronische<br />
Anwendungen ist das von Vorteil, denn hier werden oft<br />
nur geringe Losgrößen eines Federtyps verbaut. Auf der Grundlage<br />
der hohen Flexibilität der Smalley-Technologie kann TFC<br />
auch kundenspezifische Sonderlösungen und Prototypen kurzfristig<br />
realisieren. Denn komplizierte Spezialwerkzeuge oder aufwendige<br />
verfahrenstechnische Modifikationen sind dazu nicht<br />
erforderlich.<br />
Bilder: TFC/Smalley<br />
www.tfcdeutschland.com<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
FIT FÜR DIE TRENDS<br />
VON MORGEN<br />
Eine möglichst umfassende Automatisierung<br />
und Digitalisierung der Produktion ist<br />
eine Grundvoraussetzung, um in Zeiten<br />
des Fachkräftemangels im globalen<br />
Wettbewerb mithalten zu können.<br />
Mit seinen Komponenten und Systemen<br />
bietet RK Rose+Krieger die geeigneten<br />
Mittel für die Herausforderungen von<br />
heute und morgen.<br />
Björn Riechers, Geschäftsführer RK Rose+Krieger, Minden<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Digitalisierung, Individualisierung und Nachhaltigkeit –<br />
das sind die Themen unserer Zeit. Damit einher gehen<br />
Forderungen nach kürzeren Lieferzeiten und niedrigen<br />
Preisen bei gleichzeitig steigender Leistung und<br />
Produktqualität. Zudem steigern der zunehmende globale Wettbewerb<br />
und die unterschiedlichen Anforderungen in Industrieund<br />
Schwellenländern die Komplexität des Unternehmensumfelds.<br />
Um am Markt bestehen zu können, muss die Fabrik von<br />
morgen diese Aufgaben bewältigen können.<br />
Mit seinen beiden Geschäftsfeldern „Komponenten“ (für die<br />
Linear-, Verbindungs- und Profiltechnik) und „Systeme“ (für<br />
Automatisierungs- und Produktionsanwendungen) bedient<br />
RK Rose+Krieger diesen Bedarf und gibt Antworten auf die<br />
zunehmende Komplexität im industriellen Umfeld. Dabei orientieren<br />
sich die Mindener insbesondere bei der Neu- und<br />
Weiterentwicklung von Systemlösungen verstärkt an den Anforderungen<br />
konkret benannter Schwerpunktbranchen, darunter<br />
insbesondere Verpackungs- und Automatisierungstechnik,<br />
Intralogistik und Arbeitsplatzsysteme sowie Reinraumtechnik<br />
und Halbleiterfertigung.<br />
HALTESYSTEME ZUR ANBINDUNG <strong>DER</strong> HMI<br />
In einer smarten, digitalisierten Fabrik mit umfassend vernetzter<br />
Produktion sind alle Anlagen, Handlingeinrichtungen und<br />
Flurfahrzeuge mit Bedien- und Anzeigegeräten zur Überwachung<br />
und Visualisierung der diversen Abläufe ausgestattet.<br />
Auch moderne Montagearbeitsplätze kommen heute kaum<br />
noch ohne HMI (Human Machine Interface) in Form eines<br />
Monitors oder Touchpanels aus. Zur Anbindung der HMI an<br />
die jeweilige Maschine beziehungsweise Konstruktion werden<br />
Halterungen benötigt, die dem rauen industriellen Umfeld gewachsen<br />
sind und einfach an sich verändernde Anforderungen<br />
angepasst werden können. Ein solch robustes, einfaches und<br />
flexibles System ist beispielsweise der RK Monitorhalter, den<br />
RK Rose+Krieger bereits vor einigen Jahren speziell für diesen<br />
Einsatz entwickelte. Die kostengünstige Alternative zu Eigenkonstruktionen<br />
basiert auf dem Produktprogramm der Kunststoffrohrverbinder<br />
der Mindener. Was mit diesem einen Produkt<br />
begann, hat sich inzwischen zu einer ganzen Palette von<br />
standardisierten industriellen Haltesystemen entwickelt – dar-<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
unter Stative, Tablet- und Smartphone-Halterungen, höhenverstellbare<br />
Monitorhalter, Tragarmsysteme und vieles mehr.<br />
STEUERUNGSKONFIGURATION<br />
LEICHT GEMACHT<br />
Auch mit seiner Steuerungssoftware RKX bedient das Unternehmen<br />
RK Rose+Krieger den Digitalisierungstrend. RKX ist ein bislang<br />
in seiner Art einzigartiges Bedien- und Servicetool für die<br />
Antriebssteuerung MultiControl II zur Ansteuerung elektrischer<br />
Hub säulen. Mit RKX lassen sich individuelle Steuerungsprofile<br />
wie beispielsweise das Antriebsgruppenmanagement, die relative<br />
und absolute Positionierung oder die integrierte Kollisionserkennung<br />
schnell und einfach am PC konfigurieren. Auch die Inbetriebnahme<br />
und Ansteuerung der Hubsäulen kann damit über<br />
den PC oder Laptop erfolgen. Eine übersichtliche Gestaltung der<br />
Bedienoberfläche und Erklärvideos erleichtern die Anpassung.<br />
Der große Vorteil der Software: einmal angelegt können die<br />
Steuerungsprofile abgespeichert und jederzeit wieder abgerufen<br />
werden. Davon profitieren vor allem Anwender, die mehrere<br />
identische Systeme in Betrieb nehmen. Ein Knopfdruck genügt,<br />
um das einmal konfigurierte und gespeicherte Profil auf alle<br />
Systeme zu übertragen. Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert<br />
auch Fehlerquellen.<br />
Weiteres Alleinstellungsmerkmal der RKX-Software: Sie visualisiert<br />
Motorströme und weitere Betriebsparameter in Echtzeit –<br />
selbst in Bussystemen mit bis zu 32 Antrieben. Unregelmäßigkeiten<br />
im System können so erkannt und frühzeitig eliminiert<br />
werden. Gleichzeitig entfallen aufwendige Messarbeiten wie das<br />
Anklemmen von Strommessdosen an jedem Antrieb. Serviceeinsätze<br />
können komfortabel per Fernwartung vom RK Servicepersonal<br />
erfolgen. Dies erfolgt ganz einfach über Microsoft<br />
Teams, da das System nicht in der Cloud arbeitet. Zudem gestattet<br />
RKX das Auslesen und Exportieren von Service- und Fehler-<br />
MIT KOMPLETTLÖSUNGEN MÜHELOS<br />
ZUR PASSENDEN LÖSUNG<br />
Wir bei RK Rose+Krieger setzen unseren erfolgreichen Weg als<br />
kundenpartnerschaftlicher Lösungsanbieter für Komponenten und<br />
Systeme im Markt fort. In Zukunft werden wir uns noch stärker an<br />
den Marktbedarfen orientieren und in Zielbranchen innovative<br />
Nischenlösungen entwickeln. Als Komplettanbieter für Komponenten<br />
und Systeme will es RK Rose+Krieger Anwendern einfacher machen,<br />
zu einer jeweils passenden Lösung zu finden. Die große Kompetenz<br />
und Erfahrung in der Produkt- und Lösungsberatung bleibt dabei<br />
im Leistungsangebot ein zentrales Element. Im Ergebnis entsteht<br />
genau hier ein wesentlicher Mehrwert für den Anwender.<br />
BJÖRN RIECHERS, Geschäftsführer der RK Rose+Krieger GmbH<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 37
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01 02<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
historien. Auf diese Weise kann der Kunde langfristige Probleme<br />
identifizieren und abstellen, was zu einer Verlängerung der<br />
Lebensdauer seines Gesamtsystems führt.<br />
Durch die Möglichkeit zur Fernwartung bedient RKX auch die<br />
Trends Nachhaltigkeit und Geschwindigkeit. Probleme können<br />
schnell online abgeklärt und gegebenenfalls gelöst werden. Ist ein<br />
Kundendiensteinsatz dennoch erforderlich, ist der Servicemitarbeiter<br />
bereits so umfassend vorbereitet und mit den benötigten<br />
Ersatzteilen ausgerüstet, dass zur Problembehebung ein Termin<br />
ausreicht. Auf diese Weise trägt RKX zur Einsparung von Zeit,<br />
Servicefahrten und Kosten bei. Ein Win-Win für beide Seiten.<br />
SCHNELLE KONSTRUKTION UND MONTAGE<br />
MIT DEM MEHRACHSBAUKASTEN<br />
Linearachsen und lineartechnische Mehrachssysteme gehören<br />
bereits seit den 1980er-Jahren zum Produktportfolio von RK<br />
Rose+Krieger. Sie kommen typischerweise in der Verpackungstechnik<br />
und überall dort zum Einsatz, wo Produkte bewegt oder<br />
positioniert werden müssen. Der neue Mehrachsbaukasten, der<br />
DIE STEUERUNGSSOFTWARE<br />
ERLAUBT EINE EINFACHE<br />
KONFIGURATION INDIVIDUELLER<br />
STEUERUNGSPROFILE AM PC<br />
erstmals auf der Motek 2022 vorgestellt wurde, vereinfacht und<br />
beschleunigt jetzt die Konstruktion und Montage von Linien-,<br />
Flächen- und Raumportalen auf Basis der Achsgenerationen<br />
RK Monoline und RK Duoline. Er beinhaltet aufeinander abgestimmte,<br />
standardisierte Konstruktionskomponenten wie<br />
Klemmleisten, Systemplatten- und Winkel und universelle Energiekettenhalter.<br />
Ebenfalls Teil des neuen Systembaukastens sind<br />
Motoradapter für die Anbindung von Servomotoren und Planetengetrieben<br />
aller gängigen Hersteller sowie sämtliche CAD/<br />
CAM-Daten und detaillierte Montageanleitungen.<br />
Der Mehrachsbaukasten verkürzt die für die Angebotserstellung<br />
und Auslegung der Portalsysteme benötigte Zeit – ohne<br />
dabei auf die gewohnt hohe RK-Qualität verzichten zu müssen.<br />
Gleichzeitig erleichtert der hohe Standardisierungsgrad die<br />
Ersatzteilbeschaffung und Konfiguration vor Ort. Während die<br />
unterschiedlichen Motoranbausätze den internationalen Einsatz<br />
der Systeme ermöglichen.<br />
KORROSIONSGESCHÜTZTE LINEARACHSEN<br />
Speziell für Automatisierungslösungen in Einsatzbereichen, bei<br />
denen sich aufgrund der Umgebungs- bzw. Fertigungsbedingungen<br />
Kondens- und Tropfwasser bildet, ergänzte RK Rose+Krieger<br />
seine RK Monoline-Baureihe um die komplett korrosionsbeständige<br />
Variante RK Monoline Z80. Dafür wurden sämtliche Teile der<br />
Achse, die in der Standardausführung aus Stahl gefertigt sind,<br />
gegen Edelstahlkomponenten ausgetauscht. Zudem sind für den<br />
vertikalen Einsatz der Achse in der Zahnriemenumlenkung vorgefertigte<br />
Ablaufbohrungen vorgesehen, die im Bedarfsfall vom<br />
Anwender geöffnet werden können. Wie die anderen Lineareinheiten<br />
dieser Baureihe kann auch die neue Achse für den Einbau<br />
in vertikaler Position mit dem Halteelement RK Safelock ausgerüstet<br />
werden. Typische Anwendungen der korrosionsgeschützten<br />
RK Monoline sind automatisierte Entnahmesysteme von Spritzguss-<br />
oder Formpressmaschinen, wo mit Wassernebel, Kondenswasserbildung<br />
und nachgelagertem Tropfwasser zu rechnen ist.<br />
ANTI-TWIST-SYSTEM FÜR KOMPLEXE<br />
SYSTEMAUFBAUTEN<br />
Ein Produkt jüngster Zeit – die Anti-Twist-Verdrehsicherung aus<br />
dem Zubehörprogramm der Kunststoffrohrverbinder RK Light<br />
Clamps – spielt seine Vorzüge vor allem in Systemlösungen für die<br />
Intralogistik aus, denn es erleichtert und beschleunigt die präzise<br />
Justierung und verdrehsichere Montage komplexer Systemaufbauten<br />
und Auslegerkonstruktionen immens.<br />
Das System aus eloxiertem Aluminiumrohr (Durchmesser<br />
30 mm) mit vier Profilnuten im Winkelabstand von 90 ° und<br />
schwarzen Kunststoffclips aus verstärktem Polyamid ist frei kombinierbar<br />
mit allen einteiligen RK Light Clamps der Baugröße<br />
30 mm in geschlossener Ausführung. Zur Montage wird das Nutprofil<br />
durch die Kunststoffverbinder geschoben, per Hand mit<br />
zwei Clips – je einer wird vor und nach dem Rohrverbinder in die<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
03 04<br />
Nuten geschoben – verdrehsicher (und ohne Werkzeug) vorpositioniert<br />
und über das einfache Anziehen der Schraube im Klemmelement<br />
fixiert. Die 90°-Anordnung der vier Profilnuten garantiert<br />
dabei jederzeit eine präzise, rechtwinklige Positionierung der<br />
Rohre zueinander (verdrehsicher in 90 °-Schritten).<br />
DREIMAL HÖHERE TORSIONSMOMENTE<br />
Das Anti-Twist-System bietet sich insbesondere für die Realisierung<br />
von Auslegerkonstruktionen an. Hier sind Kunststoffrohrverbinder<br />
aufgrund ihres geringen Gewichts von Vorteil, kamen<br />
jedoch nur selten zum Einsatz, da sie ab einem bestimmten Torsionsmoment<br />
auf dem Aluminiumrohr rutschen. Das neue Anti-<br />
MIT DEM MEHRACHSBAUKASTEN<br />
LASSEN SICH LINIEN-,<br />
FLÄCHEN- UND RAUMPORTALE<br />
SCHNELL KONSTRUIEREN<br />
Twist-System verhindert ein solches Abrutschen und damit das<br />
Verdrehen der Konstruktion, da es dreimal höhere Momente aufnehmen<br />
kann als einfache Kunststoffverbinder. Auf diese Weise<br />
können Anwender in noch größerem Umfang von den Vorteilen<br />
der leichten einteiligen RK Light Clamps profitieren. Da sich das<br />
System frei in der Baugröße 30 kombinieren lässt, kann es gezielt<br />
dort eingesetzt werden, wo ein Verdrehen der Konstruktion<br />
sicher verhindert werden muss.<br />
MODULARE MONTAGEARBEITSPLÄTZE<br />
UND ASSISTENZSYSTEME<br />
Trotz zunehmender Automatisierung gibt es immer noch<br />
Produkte, die eine manuelle Montage oder Bearbeitung erfordern.<br />
Die Individualisierung von Produkten beschleunigt in der<br />
Fabrik von morgen den Trend zur High-Variance-Low-Volume-<br />
Produktion. Das heißt der Variantenreichtum der Produkte<br />
nimmt zu, während gleichzeitig die produzierten Losgrößen sinken.<br />
Speziell dafür bietet der Geschäftsbereich „Systeme“ anforderungsspezifische<br />
und nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />
gestaltete Montagearbeitsplätze an. Diese Arbeitsplätze werden<br />
individuell auf die jeweilige Aufgabenstellung abgestimmt. Sie<br />
lassen sich an die Größe und Fähigkeiten des Werkers anpassen,<br />
jederzeit – auch nachträglich noch – erweitern oder verändern<br />
und bei Bedarf mit unterstützenden Assistenzsystemen ausstatten.<br />
Auch die Kombination des Arbeitsplatzes mit einem höhenverstellbaren<br />
und/oder verfahrbaren Cobot, der beispielsweise<br />
Material anreicht oder Bauteile von einem Arbeitsplatz zum<br />
nächsten oder auf eine Ablage transportiert, ist möglich.<br />
Das Montagearbeitsplatzsystem verfügt zudem über digitale<br />
Schnittstellen zu Assistenz-, Positionier-, Kamera- und Cobotsystemen,<br />
die dem Bedienpersonal die Arbeit erleichtern und<br />
dabei helfen, steigende Qualitäts- und Dokumentationsstandards<br />
zu erfüllen. Ebenfalls möglich ist die Integration in das<br />
ERP-System des Anwenders. Bei der Digitalisierung der Arbeitsplätze<br />
arbeitet RK Rose+Krieger unter anderem eng mit dem<br />
Schweizer Schwesterunternehmen Phoenix Mecano Komponenten<br />
AG (Pick-to-Light-Lösungen) und mit Mitsubishi Electric<br />
(Poka-Yoke-Lösungen) zusammen.<br />
Bilder: RK Rose+Krieger<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
01 Ob in Nutzfahrzeugen (l.) oder in der industriellen<br />
Anwendung – Monitorhalter eignen sich ideal für die<br />
HMI-Anbindung in rauen Umgebungen<br />
02 Mit dem Bedien- und Servicetool lassen sich<br />
individuelle Steuerungsprofile zur Ansteuerung von<br />
bis zu 32 synchron geschalteten elektrischen Hubsäulen<br />
über den Laptop konfigurieren und abspeichern<br />
03 Die Verdrehsicherung aus dem Zubehörprogramm der<br />
Kunststoffrohrverbinder erleichtert und beschleunigt<br />
die Justierung und verdrehsichere Montage komplexer<br />
Systemaufbauten und Auslegerkonstruktionen<br />
04 Montagearbeitsplätze werden individuell auf die<br />
jeweilige Aufgabenstellung abgestimmt und lassen sich bei<br />
Bedarf mit unterstützenden Assistenzsystemen ausstatten<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 39
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
WIRKSAME KOMPONENTE FÜR EMV-SCHUTZKONZEPTE<br />
Mit der neuen Uni Dicht Tri kombiniert Pflitsch die EMV-Kontaktierung per<br />
Tri-Feder – bekannt aus der Blueglobe-Baureihe – mit der Kompaktheit und<br />
Individualität des Uni Dicht-Systembaukastens. Kennzeichnend für diese<br />
Lösung ist eine dauerhafte, großflächige und niederohmige 360°-Kontaktierung<br />
zum Kabelschirm auf Basis der patentierten Triangelfeder. Resultat sind<br />
Schirmdämpfungswerte bis in den GHz-Bereich. Ein weiterer Pluspunkt ist die<br />
besondere Stromtragfähigkeit zur Ableitung unerwünscht hoher Schirmströme.<br />
Bei der Montage muss der Anwender lediglich den Kabelmantel an der<br />
Kontaktstelle entfernen, wo das Schirmgeflecht kontaktiert werden soll. Uni<br />
Dicht Tri gibt es in den Größen M16 bis M25 für Kabeldurchmesser von 4 bis<br />
20,5 mm. Aufgrund der großen Dichtbereiche lassen sich weite Durchmesser<br />
mit IP 68 abdichten. Mit TPE-Dichteinsatz ist ein Einsatz im Temperaturbereich<br />
zwischen – 40 bis + 130 °C möglich, mit Silikon-Dichteinsatz – 55 bis + 200 °C.<br />
www.pflitsch.de<br />
DRAHTSEILFE<strong>DER</strong>N ISOLIEREN UND<br />
DÄMPFEN VIBRATIONEN ÜBERALL<br />
Die ACE Stoßdämpfer<br />
GmbH stellt Konstrukteuren<br />
im Bereich der<br />
Schwingungstechnik<br />
auch Drahtseilfedern<br />
zur Verfügung. Mit drei<br />
Drahtseil- und Kompaktfeder-Produktfamilien<br />
rundet das Unternehmen<br />
das Portfolio an<br />
Katalogartikeln zur Dämpfung und Isolierung von Schwingungen<br />
und Stößen sowie zur Entkopplung von Vibrationen ab. Damit<br />
bietet ACE auch sehr robuste Lösungen, die in widrigsten<br />
Umgebungen einsetzbar sind. Die Komponenten sind für die<br />
professionelle Lagerung und Vibrationsisolierung von leichten<br />
oder schweren Geräten sowie von Maschinen in jedem Terrain<br />
ideal geeignet. ACE bietet die Drahtseilfedern mit Kabeldurchmessern<br />
von 1,59 bis 31,75 mm und zur Montage mit Gewinden<br />
von M4 × 0,7 bis M20 × 2,5 in verschiedensten Ausführungen<br />
sowie auch in kurzer Bauform an. Zur Serie der ACE-Drahtseilfedern<br />
zählen auch sieben verschiedene Kompaktfedertypen in<br />
unterschiedlichen Ausführungen mit Kabeldurchmessern von<br />
1,59 bis 6,35 mm und zur Montage mit Gewinden von M3 × 0,5<br />
bis M8 × 1,25.<br />
www.ace-ace.de<br />
R+W: NEUE HOMEPAGE<br />
R+W Antriebselemente<br />
hat<br />
seine Homepage<br />
modernisiert. Die<br />
intuitive und klare<br />
Navigation durch<br />
die Produktwelt<br />
und die schnelle<br />
Abwicklung der CAD-Daten der Kunden stehen dabei im<br />
Fokus. Für eine einfache Nutzung hat R+W die Struktur<br />
der neuen Homepage komplett überarbeitet. Alle<br />
wichtigen Informationen sind auf der Startseite<br />
gebündelt. Damit sind mit maximal drei Klicks alle<br />
relevanten Bereiche erreichbar. Das Portal bietet<br />
Konstrukteuren die neuesten Produktdaten für passgenaue<br />
Kupplungen. Durch eine benutzerfreundliche<br />
Konfiguration und Auslegung des gewünschten<br />
Produkts sparen Nutzer Zeit und profitieren von der<br />
Expertise des Unternehmens. Durch die neugestaltete<br />
Unternehmens- und Karriereseite gewinnen Besucher<br />
auch einen umfassenden Einblick in das Unternehmen<br />
und sich bietende Karrieremöglichkeiten. Erreichbar ist<br />
die neue Webseite unter www.rw-kupplungen.de.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
NEUE WELLENGETRIEBE<br />
Hiwin erweitert seine<br />
Serie an Datorker-Wellgetrieben<br />
um vier neue<br />
Standard-Ausführungen.<br />
Jetzt stehen auch Modelle<br />
mit Wellenzapfen sowie<br />
ein neuer M-Typ zur<br />
Verfügung. Die Erweiterung<br />
mit funktionalem Wellenzapfen schafft neue<br />
Möglichkeiten zur Montage des Motors. Die Antriebe<br />
lassen sich so flexibler in die Umgebung einbinden.<br />
Durch das verstärkte Kreuzrollenlager erreicht der neue<br />
M-Typ eine doppelt so hohe axiale und radiale Belastbarkeit<br />
an der Abtriebsseite. Damit wird das Wellgetriebe<br />
besonders momentensteif und geeignet für den Einsatz<br />
bei präzisen Dreh- und Schwenkbewegungen.<br />
www.hiwin.de<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de<br />
LIMBACH.indd 1 22.11.2017 <strong>08</strong>:28:39
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Weniger<br />
hält mehr!<br />
XXX<br />
Werk 1 der Kammerer<br />
Gewindetechnik GmbH<br />
in Hornberg-Niederwasser<br />
VOM UHRMACHERBETRIEB ZUM<br />
GEWINDETECHNIK-EXPERTEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wirbeln, Rollen, Schleifen, Fräsen, von Losgröße 1 bis zur Großserie:<br />
Kammerer Gewindetechnik bietet sämtliche Fertigungstechnologien,<br />
alle Stückzahlen und für jede Anforderung eine maßgeschneiderte<br />
Lösung. Und das mit Erfolg. Der Gewindetechnikspezialist feiert<br />
dieses Jahr 85-jähriges Bestehen.<br />
Den Grundstein für das Schwarzwälder Unternehmen legten Franz und Anna Kammerer,<br />
als sie 1938 in bescheidenen Räumlichkeiten einen Fabrikationsbetrieb zur Herstellung<br />
von Teilen für die Uhrenindustrie gründeten. Ab 1953 begann das Ehepaar<br />
mit der Produktion von Drehteilen. In den folgenden Jahren erweiterten sie ihr Angebot<br />
um die Herstellung von Gewindespindeln. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr<br />
1967 unterstützten die Söhne Klaus und Wolfgang ihre Mutter dabei, den Betrieb weiterzuführen.<br />
Bereits 1971 präsentierte sich Kammerer erstmals auf der Werkzeugmaschinen-Messe<br />
EMO und kann die Erfolgsgeschichte bis heute fortschreiben. 1992 stieg die dritte Generation<br />
der Familie ein, vertreten durch die Söhne der beiden Geschäftsführer, Achim und Peter, die<br />
seitdem gemeinsam die Geschäftsführung innehaben.<br />
AUSSERORDENTLICHE LEISTUNGEN<br />
„Trotz Gründung als Uhrmacherbetrieb ging unser erfinderischer Großvater mit der Produktion<br />
von Gewindespindeln neue Wege“, sagt Peter Kammerer, der als Maschinenbauingenieur für<br />
die technische Seite und den Vertrieb zuständig ist. „Durch seinen viel zu frühen Tod<br />
übernahm unsere Großmutter gemeinsam mit unseren Vätern Mitte der 1960er-Jahre die<br />
Innovative Entwicklungen im Bereich des<br />
Gewindehartschälens haben uns zu einem<br />
der führenden deutschen Spezialhersteller<br />
für Gewindetechnik gemacht.<br />
PETER KAMMERER, Geschäftsführer<br />
der Kammerer Gewindetechnik GmbH<br />
neu überarbeitete<br />
Baureihe<br />
KFPC<br />
bis zu 80% stärker<br />
bis zu 50% kleiner<br />
verbesserte Lebensdauer<br />
Klemmköpfe | Linearbremsen<br />
SITEMA GmbH & Co. KG<br />
Sicherheitstechnik und Maschinenbau<br />
76187 Karlsruhe, Deutschland<br />
Tel. + 49 721 98661-0<br />
info@sitema.de<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Kugelgewindetriebe in<br />
verschiedenen Größen<br />
Geschäftsleitung. Nicht nur<br />
durch Frauen in Führungspositionen,<br />
sondern auch durch die<br />
innovativen Entwicklungen im<br />
Bereich des Gewindehartschälens<br />
wurde die Firma Kammerer<br />
zu einem der führenden deutschen<br />
Spezialhersteller für Gewindetechnik.“<br />
„Um weiterhin<br />
die Probleme unserer Kunden<br />
mit schwarzwälderischem Erfindergeist lösen zu können, halten<br />
wir unsere Investitionen hoch“, sagt Achim Kammerer, der sich<br />
als Betriebswirt um die kaufmännischen Belange des Unternehmens<br />
kümmert. „Zwischen 1992 und 2022 haben wir unseren<br />
Umsatz von 5 auf 28,5 Millionen Euro fast versechsfacht. Diesen<br />
Erfolg haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer<br />
außerordentlichen Leistungsbereitschaft erst möglich gemacht.“<br />
MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE GEWINDETECHNIK<br />
Investiert hat Kammerer in den letzten Jahren kontinuierlich,<br />
unter anderem in Produktionserweiterungen und in weitere<br />
Maschinen. Was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, so ist der<br />
schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen seit Jahren<br />
fester Bestandteil der Unternehmenspolitik. „Bereits seit 2006<br />
haben wir eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach, die wir<br />
2022 erweitert haben und damit nun 25 Prozent unseres Strombedarfes<br />
durch unseren eigenen Strom abdecken können“, sagt<br />
Peter Kammerer. „Als Familienbetrieb ist unser oberstes Ziel der<br />
Erhalt des Unternehmens, um es an die nächste Generation weitergeben<br />
zu können“, sagt Achim Kammerer zu den Zukunftsaussichten.<br />
PRODUKTE FÜR DEN MASCHINENBAU BIS HIN<br />
ZUR ROBOTIK UND MEDIZINTECHNIK<br />
Cousin Peter ergänzt: „Die weltweiten Ereignisse der letzten<br />
Jahre waren und sind sehr belastend für uns alle. Wir setzen uns<br />
mit aller Kraft dafür ein, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern auch zukünftig einen sicheren Arbeitsplatz bieten<br />
können. Für unsere Kunden in aller Welt wollen wir mit unserem<br />
Know-how auch in Zukunft maßgeschneiderte Lösungen aus<br />
dem Schwarzwald bieten.“ Der Gewindetechnikspezialist bietet<br />
auf modernsten Maschinen sämtliche Fertigungsverfahren zur<br />
Herstellung von Gewinden an, darunter Spindeln bis zu einer<br />
Gewindelänge von 15 m und einem Durchmesser von 160 mm.<br />
Das Gesamtprogramm umfasst in Hornberg hergestellte Kugelgewindetriebe,<br />
Kugelumlaufspindeln, Trapezgewindetriebe,<br />
Gleitgewindetriebe, Schnecken, Schneckenwellen, kundenspezifische<br />
Baugruppen und Komplettsysteme. Die Produkte finden<br />
weltweit Einsatz im Werkzeugmaschinenbau, dem allgemeinen<br />
Maschinenbau, der Feinwerktechnik, in der Handhabungsautomation<br />
und Robotik, in der Medizintechnik, der Flugzeugindustrie<br />
und dem Automobilbau.<br />
Bilder: Kammerer<br />
www.kammerer-gewinde.com<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 54. Jahrgang,<br />
ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />
Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />
Vanessa Sendrowski (vs), Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.sendrowski@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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SALES<br />
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E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
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Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
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Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />
Karl-Härle-Straße 2, 56<strong>07</strong>5 Koblenz<br />
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Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
Head of Sales: Carmen Nawrath<br />
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42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 09. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 17. <strong>08</strong>. <strong>2023</strong><br />
01<br />
04<br />
02<br />
03<br />
01 Kapazitive Sensoren sind temperaturstabil,<br />
robust und flexibel einsetzbar, auch in industriellen<br />
Umgebungen mit wechselnden Temperaturen<br />
oder mit Magnetfeldern<br />
Bild: Micro-Epsilon<br />
02 Eine Linearaktuatoren-Serie vereint präzises<br />
Positionieren mit einer kompakten Baugröße,<br />
denn Rotor, Kugelumlaufspindel und -mutter ohne<br />
Kupplung sind direkt integriert<br />
Bild: Oriental Motors<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
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E-PAPER:<br />
digital.derkonstrukteur.de<br />
REDAKTION:<br />
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03 Eine speziell für den Einsatz mit biogenen Medien<br />
entwickelte Elastomerdichtung hat sich in unterschiedlichsten<br />
technischen Anwendungen bewährt<br />
Bild: COG Gehrckens<br />
04 Antriebspakete aus Synchronreluktanzmotoren<br />
und Frequenzumrichter sorgen in mobilen<br />
Reinluftentstaubern dafür, dass die Anlagen bei<br />
der Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen<br />
Bild: ABB<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 43
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
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Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de<br />
44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2023</strong>/xx www.derkonstrukteur.de
MONTAGE UND<br />
HANDHABUNG<br />
SUPPLEMENT <strong>DER</strong> ZEITSCHRIFTEN <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> UND MY FACTORY.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
INTRALOGISTIKPROZESSE<br />
SMART HANDHABEN<br />
Autorin, Margot Johanna Pompe, Zimmer Group, Ettlingen<br />
S 2 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
01<br />
Auch in der Intralogistik wächst der Druck,<br />
effizienter zu werden. Automatisierung ist ein<br />
Schlüssel zur Effizienzsteigerung und bietet<br />
viele Vorteile. Als Handhabungs- und<br />
Automatisierungsspezialist beobachtet die<br />
Zimmer Group seit Jahren die Trends und<br />
gestaltet die Optimierung der Prozesse aktiv<br />
mit. Die bekennende Know-how Factory schafft<br />
entsprechende Lösungen unter anderem<br />
in Form von Komponenten, Systemen und<br />
komplexen Anlagen.<br />
02<br />
Als langjähriger und zuverlässiger Partner für Automatisierungslösungen<br />
kennt die Zimmer Group die Bedürfnisse<br />
der (Intra-)Logistik und ist in der Lage, Anwendern<br />
das passende Produkt für den jeweiligen Einsatzfall<br />
anzubieten. Dabei stehen die einfache Integration, Inbetriebnahme<br />
und Steuerung ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse<br />
im Vordergrund. Umfassende Baukästen mit kompletten<br />
Funktionalitäten für jede Anwendung entlang der Intralogistik-Wertschöpfungskette<br />
sind gefragt. Um den stetig neuen<br />
Anforderungen des Marktes gewachsen zu sein, werden flexible<br />
Lösungen mit kurzen Adaptionszeiten benötigt. Gleichzeitig<br />
rückt die Energieeffizienz der Komponenten – sowohl in der<br />
Herstellung als auch im Betrieb bei höchster Leistung – immer<br />
mehr in den Fokus.<br />
Aufgrund des umfassenden Know-hows, das sich über ein<br />
breites Spektrum von Branchen und Anwendungen erstreckt,<br />
versteht sich die Zimmer Group als Experte für alle Automatisierungslösungen<br />
entlang der Wertschöpfungskette: angefangen<br />
beim Depalettieren über Anwendungen am Fließband, Bin-<br />
Picking, Beschickung von Verpackungsmaschinen sowie klassischen<br />
Pick-and-Place- bzw. Pick-and-Pack-Aufgaben bis hin zur<br />
Palettierung. Hierbei kommen häufig standardisierte Ladungsträger<br />
wie KLT (Kleinladungsträger) oder VDA-Behälter (nach<br />
dem Standard des Verbandes der Automobilindustrie) zum Einsatz.<br />
Nicht selten sind es aber auch Faltkisten, Kartons oder<br />
andere kundenindividuelle Verpackungen und Ladungsträger.<br />
Die Zimmer Group berät Anwender mit Blick auf die jeweilige<br />
Anwendung und ihre Anforderungen und entwickelt die passende<br />
Lösung.<br />
HANDLING VON SÄCKEN: EINE<br />
BESON<strong>DER</strong>E HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG<br />
Das Handling von Säcken stellt eine besondere Herausforderung<br />
dar. Unterschiedliche Formen, verschiedenste Füllgüter wie<br />
Mehl, Getreide, Düngemittel, Chemikalien, Zement oder andere<br />
sowie unterschiedliche Sackmaterialien (z.B. Papier, Kunststoff,<br />
Jute) erfordern eine intelligente Handhabungslösung. Die<br />
Zimmer Group hat hier ein spezielles End-of-Arm-System entwickelt.<br />
Flexibel einstellbare Backen und Hübe sorgen dafür, dass<br />
das System eine Vielzahl von Produkten in unterschiedlichen<br />
01 Automatisierungslösungen wie Greifsysteme der<br />
Zimmer Group unterstützen Unternehmen bei den<br />
Herausforderungen in der (Intra-)Logistik<br />
02 Ob VDA-Behälter wie in Bild 1 oder Kartons oder<br />
andere Verpackungen und Ladungsträger: Die Zimmer<br />
Group bietet die passende Handlinglösung<br />
Formen und Größen greifen kann. Verschiedene Backengeometrien<br />
und Materialien können individuell an das zu greifende Produkt<br />
angepasst werden. Auch raue Umgebungen sind kein Problem:<br />
Abgedeckte Mechanik und Komponenten schützen das<br />
Greifsystem vor Staub und sorgen für eine lange Lebensdauer.<br />
Die synchrone pneumatische Backenbewegung und Kraftspeicherung<br />
halten den Sack zentriert und sicher. Je nach Roboter<br />
und Verfahrweg können Taktzeiten von bis zu 20 Takten pro<br />
Minute erreicht werden, was durch große Antriebszylinder<br />
ermöglicht wird. Neben der Sackhandhabung können durch den<br />
modularen Aufbau des Handhabungssystems auch Funktionen<br />
BREITE EXPERTISE<br />
Die Zimmer Group ist über nahezu alle Branchen ein<br />
erfahrener Partner für Logistik-/Intralogistik-Applikationen.<br />
Die Expertise reicht von Automated Item Pick bis<br />
hin zu Vision-KI-geführten Systemen. Mehr dazu unter:<br />
www.zimmer-group.com/de/technologien-komponenten/<br />
systemtechnik/logistik<br />
SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 3
03<br />
03 Vielseitig einsetzbar – die flexible Roboterzelle ZiMo<br />
04 Spezialgreifer für das Handling von Kartons:<br />
Der Automated Item Picker vereint Vakuumsauger und<br />
mechanischen Greifer<br />
04<br />
Mit ZiMo baut die Zimmer Group Barrieren in der Automatisierung<br />
ab und ermöglicht eine einfache Inbetriebnahme und Bedienung<br />
ohne tiefere Programmierkenntnisse. Die Steuerung von<br />
Roboter und Endeffektor erfolgt über ein integriertes Bedienpanel<br />
mit intuitiver Software. Damit bietet ZiMo eine intelligente<br />
Inbetriebnahme und Bedienung, die auch ohne umfangreiches<br />
Know-how oder Erfahrung durchgeführt werden kann.<br />
ZiMo lässt sich in unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen.<br />
Die Handhabung der Werkstücke ist flexibel anpassbar und<br />
bietet mit einem umfangreichen Ökosystem an Greifern von<br />
Normal- bis Langhub sowie Saug- und Vakuumkomponenten<br />
DAS PRODUKTPORTFOLIO <strong>DER</strong><br />
ZIMMER GROUP IST SO VIELFÄLTIG<br />
WIE DIE HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
<strong>DER</strong> INTRALOGISTIK<br />
wie Flachlegen, Zwischenlagenhandling und Palettenhandling<br />
realisiert werden. Spezielle Gabeln ermöglichen den Einsatz in<br />
der Lebensmittelindustrie oder das Handling von Gefahrstoffen<br />
und Chemikalien.<br />
maximale Vielfalt. Die Roboterzelle kann unter anderem beim<br />
Bin Picking, beim Beladen von Verpackungsmaschinen sowie<br />
beim Verpacken in Kartons unterstützen, ohne dass eine aufwändige<br />
Integration in bestehende Anlagen oder eine komplizierte<br />
Inbetriebnahme notwendig ist. Mit der Roboterzelle lassen sich<br />
Logistikprozesse auch bei kleinen oder schnell wechselnden Losgrößen<br />
effizienter und einfacher gestalten.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
EFFIZIENT AUTOMATISIEREN MIT<br />
FLEXIBLER ROBOTERZELLE<br />
Betrachtet man die einzelnen Prozesse entlang der Wertschöpfungskette<br />
in der Intralogistik, so besteht ein hoher Bedarf an<br />
flexiblen Lösungen, die sich möglichst einfach in bestehende<br />
Anlagen und Prozesse integrieren lassen. Vor diesem Hintergrund<br />
hat die Zimmer Group die flexible Roboterzelle ZiMo entwickelt.<br />
Die mobile, modulare Plattform mit Roboter und Endeffektor<br />
ermöglicht eine schnelle und effiziente Automatisierung<br />
von Produktionsprozessen, ohne dass eine aufwändige, stationäre<br />
Anlage installiert werden muss. Das umfangreiche Ökosystem<br />
von ZiMo ist mit allen gängigen Leichtbaurobotern und Greifern<br />
der Zimmer Group kompatibel. Eine mechanische Aufhängung<br />
für KLTs, Kartons oder Werkstücke sowie die integrierte Sensorik<br />
für Sicherheitseinstellungen bei kooperativen und kollaborativen<br />
Anwendungen machen ZiMo zu einem sicheren und flexiblen<br />
Partner in der Produktion. Die kompakte Bauweise erlaubt<br />
den unkomplizierten Einsatz an verschiedenen Arbeitsplätzen;<br />
kurze Rüstzeiten sorgen für eine schnelle Anpassung an neue<br />
Produktionsumgebungen.<br />
AUTOMATISIERUNG ALS WEG ZU MEHR<br />
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />
Ohne Automatisierung geht in der Intralogistik nichts mehr, und<br />
in Zukunft werden automatisierte Prozesse noch mehr an Bedeutung<br />
gewinnen. Der gezielte Einsatz von entsprechenden Komponenten,<br />
Systemen und komplexen Anlagen sorgt dafür, dass<br />
Arbeitsschritte schneller, sicherer und effizienter ablaufen. Zeitund<br />
Kostenersparnis sind die Folge. Von der Palettier- und Depalettiertechnik<br />
bis hin zu kombinierten, individuellen Hard- und<br />
Softwarelösungen für die unkomplizierte Integration in bestehende<br />
oder geplante logistische Infrastrukturen – das Produktport-folio<br />
der Zimmer Group ist so vielfältig wie die Herausforderungen<br />
der Intralogistik. Mit jahrzehntelanger Erfahrung, spezifischem<br />
Expertenwissen und umfangreichen Entwicklungsstunden<br />
steht die Know-how Factory für innovative Ansätze und<br />
individuelle Lösungen.<br />
Bilder: Zimmer Group<br />
www.zimmer-group.com<br />
S 4 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
AUTOMATISIERTE TRANSPORT-<br />
UND MONTAGELÖSUNGEN<br />
Groß, sperrig und<br />
schwer dürfen die Teile<br />
sein, für die Knoll<br />
Maschinenbau intelligente,<br />
automatisierte<br />
Transport- und Montagelösungen<br />
anbietet.<br />
Die Systeme sind<br />
hinsichtlich mechanischer<br />
und elektronischer Elemente sowie der Bussysteme<br />
modular aufgebaut. Daher lassen sich passgenaue Lösungen<br />
in jeder Größe und Ausprägung für den Einsatz in Produktion,<br />
Montage und Logistik realisieren. Die Basis legen Ketten- und<br />
Rollenförderer, die durch standardisierte oder kundenspezifisch<br />
ausgelegte mechanische Komponenten ergänzt werden,<br />
etwa durch Auf- und Abfahrrampen, Drehstationen,<br />
Eckumsetzer, Podeste und mehr. Für hohe Flexibilität sorgt<br />
das intelligente Miteinander von stationärer und mobiler<br />
Fördertechnik. Hinsichtlich der FTS ist Knoll mit der Safelog<br />
GmbH partnerschaftlich verbunden. Deren Fahrzeuge eignen<br />
sich ideal zur staplerfreien und automatischen Versorgung<br />
von Montagelinien. Sämtliche Knoll-Systeme gewährleisten<br />
eine kurze Amortisationszeit und sind nahezu beliebig<br />
erweiterbar. Die Lieferumfänge reichen von der Mechanik<br />
inklusive Sensorik und Antriebstechnik bis zu einem Komplettsystem<br />
mit Steuerungstechnik und Visualisierung.<br />
www.knoll-mb.de<br />
ROBOTIK-LÖSUNGEN SCHNELL DESIGNT<br />
igus schafft mit seinem Machine Planner auf RBTX.com eine<br />
einfache Lösung für die schnelle Konfiguration von Roboterarbeitsplätzen,<br />
Maschinengestellen mit Robotik und Fördertechnik.<br />
Das neue kostenfreie Tool ist dabei in die RBTX-Plattform,<br />
dem Marktplatz für Low-Cost-Robotics, eingebunden. „Mit dem<br />
neuen Online-Konfigurator für kostengünstige Automatisierungslösungen<br />
machen wir preiswerte Robotik für jedermann<br />
zugänglich, denn der Nutzer braucht keine Konstruktionskenntnisse.<br />
Der Machine Planner übernimmt das Engineering und<br />
bringt so Robotik-Komponenten passend zusammen. Das Tool<br />
kann einfach über den Browser aufgerufen werden“, erläutert<br />
Alexander Mühlens, Leiter<br />
des Geschäftsbereiches Low<br />
Cost Automation bei igus.<br />
Der Machine Planner stellt<br />
eine Auswahl an unterschiedlichen<br />
Maschinen<br />
und Anwendungs-Designs<br />
zur Verfügung. Ein paar<br />
Klicks – und die Lösung ist<br />
innerhalb kurzer Zeit ganz ohne CAD-Zeichnen und technische<br />
Klärung fertig konfiguriert. Zusätzlich bietet eine Design Library<br />
auf der Plattform eine Orientierungshilfe. Die Lösung kann für<br />
die eigenen, individuellen Anforderungen angepasst werden.<br />
Anwender erhalten auf Knopfdruck eine Kostenkalkulation mit<br />
der entsprechenden Lieferzeit. Die Montage erfolgt eigenständig<br />
vor Ort, einfach mithilfe einer verständlichen Anleitung.<br />
Gleichzeitig liefert igus eine CE-Vorlage mit.<br />
www.igus.de<br />
Hello<br />
visitors!<br />
Welcome to the world’s leading trade<br />
fair for production technology.
NACHHALTIGE VAKUUM-AUTOMATION<br />
Druckluft lässt sich vielseitig anwenden und verbindet Geschwindigkeit, Kraft<br />
sowie geringes Gewicht. Allerdings sind die Kosten, um sie zu erzeugen, relativ<br />
hoch, da hierzu elektrische Energie über mehrere Wirkungsgradverluste<br />
umgewandelt werden muss. Es braucht technologische Alternativen, die die<br />
Vakuum-Automation vom Druckluftschlauch unabhängig macht.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
„Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-Systeme zur<br />
Vakuumerzeugung zu ersetzen. Wir wollen Alternativen schaffen,<br />
die den Energieverbrauch reduzieren und auch dann noch funktionieren,<br />
wenn keine oder zu wenig Druckluft zur Verfügung<br />
steht“, erklärt Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der J. Schmalz GmbH. Mögliche Szenarien sind mobile Roboter<br />
oder Roboterzellen, die in einem Bereich arbeiten, der nicht<br />
an das Druckluftsystem angeschlossen ist. Die Vakuum-Erzeuger<br />
verbrauchen im Vergleich zur gesamten Anlage prozentual<br />
gesehen sehr wenig Energie.<br />
VAKUUM-ERZEUGER KLEIN GEMACHT<br />
Die Lösung sind rein elektrische Vakuum-Erzeuger, die so kompakt<br />
sind, dass sie auch direkt am Roboterarm montiert werden<br />
können. Elektrische Vakuumerzeuger an sich sind nichts Neues:<br />
„Wir haben schon lange elektrische Pumpen und Gebläse im<br />
Angebot, die Betreiber in der automatisierten und manuellen<br />
Handhabung einsetzen, wenn hohe Saugvolumenströme erforderlich<br />
sind. Für eine Anwendung am Roboterarm sind diese<br />
jedoch zu groß und zu schwer“, erklärt Dr. Schmalz. Das Unternehmen<br />
hat daher das Portfolio elektrischer Vakuumerzeuger in<br />
Richtung kleinerer und leichterer Bauformen erweitert und 2016<br />
mit der ECBPi die erste Cobot-Pump vorgestellt. Diese ist elektrischer<br />
Vakuumerzeuger und mechanische Greifer-Schnittstelle<br />
zum Roboter in einem. „In der Vakuum-Automation waren wir<br />
damit Vorreiter“, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter.<br />
Die Herausforderung: Schmalz musste auf sehr engem<br />
Raum neben der Vakuumerzeugung auch die druckluftlose<br />
Ablegefunktion realisieren. Die Lösung für das schnelle Ablegen<br />
des Werkstücks heißt dabei: belüften statt abblasen.<br />
Noch kompakter ist die neue Cobot-Pump ECBPMi, die für das<br />
Kleinteilehandling saugdichter Objekte ausgelegt ist. „Die leichten<br />
End-of-Arm-Komponenten sind ideal für Cobots und Leichtbauroboter.<br />
Sie kommen ohne Druckluft aus und lassen sie deshalb<br />
auch auf autonom fahrenden Transportfahrzeugen einsetzen“,<br />
skizziert Schmalz eine potenzielle Anwendung. Es sind<br />
jedoch nicht mehr nur die kleinen Leichtbauroboter, bei denen<br />
das Loslösen von der Druckluft sinnvoll ist: Mit dem Trend der<br />
Nachhaltigkeit und damit dem Anspruch nach effizienteren<br />
S 6 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
Systemen ist der Bedarf an druckluftunabhängiger Vakuum-<br />
Automation auch für größere Anlagen gestiegen.<br />
Die Druckluft bietet einige Vorteile: die hohe Leistungsdichte<br />
und die realisierbaren betriebssicheren Funktionen in den pneumatischen<br />
Komponenten. Das macht diese kleinbauend, robust<br />
und schnell. „Betrachten wir unsere Vakuum-Ejektoren, die den<br />
Überdruck nahezu optimal in Unterdruck umwandeln und mit<br />
ihrer Luftsparfunktion adaptiv auf den Handhabungsprozess<br />
reagieren können, haben wir leistungsstarke und effiziente Komponenten<br />
mit einer Einsparung von bis zu 95 Prozent. Allerdings<br />
lassen sich die Luftsparfunktionen nicht überall einsetzen“,<br />
ergänzt der Experte.<br />
STRATEGIEN PARALLEL VERFOLGEN<br />
Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-<br />
Systeme zur Vakuumerzeugung zu ersetzen.<br />
Wir wollen Alternativen schaffen, die den<br />
Energieverbrauch reduzieren und auch dann<br />
noch funktionieren, wenn keine oder zu wenig<br />
Druckluft zur Verfügung steht.<br />
Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der J. Schmalz GmbH<br />
Der elektrische<br />
Vakuum-Erzeuger<br />
ist flexibel und<br />
ermöglicht neue<br />
Anwendungen<br />
„Falls die druckluftlose Fabrik irgendwann kommen sollte,<br />
müssen Hersteller von Pneumatik-Komponenten und Handhabungstechnik<br />
alternative Produkte liefern, die rein elektrisch<br />
funktionieren. Wir fahren daher eine Parallelstrategie“, erläutert<br />
Schmalz. Dieser Strategie folgend, hat das Unternehmen jetzt<br />
den elektrischen Vakuum-Erzeuger GCPi entwickelt: Er ist größer<br />
als die Cobot-Pump und schließt die neuen elektrischen<br />
Vakuumerzeuger an das bisherige Portfolio an. Mit dem GCPi löst<br />
sich Schmalz vom bisherigen Standard, den Vakuumerzeuger<br />
direkt auf dem Roboterarm anzubringen.<br />
Der Anwender montiert stattdessen den leistungsfähigen GCPi<br />
an der Roboterbasis, damit dieser von dort aus mehrere Sauger<br />
auf dem Robotergreifer versorgt. Die Herausforderung dabei ist<br />
wiederum das rein elektrisch zu realisierende Ablösen der Last.<br />
Auch in den GCPi hat Schmalz eine Belüftungsfunktion integriert.<br />
Je nach Schlauchlänge zum Sauger kann sich der Druckausgleich<br />
zur Atmosphäre allerdings verzögern. In diesem Fall lässt sich die<br />
Belüftungsfunktion auch von der Pumpe entkoppeln. „Hier müssen<br />
wir unsere Perspektive ändern und in neuen Systemarchitekturen<br />
denken“, sagt Schmalz.<br />
Deshalb hat das Unternehmen das elektrische Belüftungsventil<br />
LQE entwickelt. „Das ist die eigentliche Innovation. Damit können<br />
wir größere Vakuum-Erzeuger weiterhin zentral nutzen und<br />
dennoch dezentral hochdynamisch arbeiten – mit sehr kurzen<br />
Ablegezeiten. Es hat sich gezeigt, dass das direkte atmosphärische<br />
Belüften oftmals sogar schneller ist, als das aktive Abblasen<br />
mit Druckluft“, verdeutlicht Schmalz.<br />
INTELLIGENTES BELÜFTUNGSVENTIL<br />
Das Belüftungsventil LQE bietet noch weitere Vorteile: Es erlaubt<br />
ein Vorspannen der Leitungen mit Unterdruck. Öffnet sich das<br />
Ventil, baut sich das Vakuum am Greifer sofort auf. „Es ist ein<br />
intelligentes Ventil, das auch die Luftsparfunktion unserer Kompaktejektoren<br />
nachbilden kann“, erklärt der geschäftsführende<br />
Gesellschafter. Das trägt zusätzlich zur Energieeffizienz der<br />
druckluftfreien Vakuum-Handhabung bei.<br />
„Nur wegen der Vakuum-Handhabung wird die Druckluft nicht<br />
abgeschaltet“, betont Schmalz. Ist ein Anschluss vorhanden, ist<br />
der Ejektor eine robuste, effiziente und leistungsstarke Möglichkeit,<br />
Vakuum zur automatisierten Handhabung zu erzeugen. Alle<br />
Fragen der Vakuum-Handhabungstechnik galten damit als gelöst,<br />
bis sich die Frage nach der Nachhaltigkeit in den Vordergrund<br />
drängte. „Die Industrie muss sich grundsätzlich Gedanken über<br />
die Druckluft machen. Unsere Aufgabe ist es, Alternativen zu entwickeln“,<br />
sagt der Vakuum-Pionier. Das Unternehmen beschreitet<br />
dabei den Weg der Elektrifizierung: Ein elektrischer Vakuum-<br />
Erzeuger kann – bezogen aufs Gesamtsystem – nachhaltiger sein.<br />
„Egal, ob mit oder ohne Druckluft: Wir haben für jede Anwendung<br />
die richtige Lösung im Portfolio“, so Dr. Kurt Schmalz abschließend.<br />
Bilder: J. Schmalz<br />
www.schmalz.com<br />
DETAILINFOS ZUM ELEKTRISCHEN<br />
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bitly.ws/IoIm<br />
SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 7
DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN<br />
Die Kombination von Lineartechnik und Robotik eröffnet neue<br />
Möglichkeiten in der Fertigung und kann für deutliche Performance-<br />
Steigerungen und gleichzeitig Kostensenkungen sorgen. Dabei sind<br />
unterschiedliche Kombinationen beider Technologien möglich.<br />
01<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
In modernen Fertigungslinien ist heute das automatisierte<br />
Be- und Entladen nicht mehr wegzudenken. Unter anderem<br />
im Automobilumfeld sind Handhabungsgeräte weit verbreitet.<br />
Wenn bei diesen Anwendungen einerseits hohe Reichweite<br />
und andererseits Bewegungsgeometrie und Flexibilität gefordert<br />
sind, bietet sich eine Kombination aus Linearportal und Roboter<br />
an. Je nach Anwendungsfall haben sich zwei Technologien etabliert,<br />
die zum Einsatz kommen: Gelenkarmroboter und Linearportale.<br />
Diese können aber auch kombiniert werden.<br />
Beide Systeme haben ihre Stärken. Wenn es beispielsweise<br />
darum geht, Teile zu schweißen, die Schweißzangen bezüglich<br />
einer Blechgeometrie in einem beliebigen Raumwinkel zu positionieren,<br />
ist ein Roboter mit sechs Achsen und einer freiprogrammierbaren<br />
Bahnkurve der Roboterhand die bevorzugte<br />
Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />
MiniTec GmbH & Co. KG, Schönenberg-Kübelberg<br />
Lösung. Bei der Verkettung von Bearbeitungsmaschinen spielen<br />
dagegen Linearportale ihre Stärken aus. Die einzelnen Stationen<br />
können entlang einer Linie platzoptimiert in der Werkhalle aufgebaut<br />
werden. Das Be- und Entladen der Werkstücke kann in einem<br />
solchen Fall über ein Linearportal erfolgen. Durch ein einziges<br />
Portal kann ein Teil beispielsweise 10, 30 oder auch 50 Meter<br />
von Maschine zu Maschine transportiert werden. Durch einen<br />
oder mehrere Laufwagen mit jeweils einer vertikalen Servoachse<br />
lässt sich der Teilefluss und damit die Taktzeit optimieren.<br />
SINNVOLLE KOMBINATION<br />
Denkbar sind aber auch Anwendungsfälle, in denen weder der<br />
Roboter noch das Linearportal die optimale Lösung bilden. Zwar<br />
wird die Bewegungsgeometrie und Flexibilität der Roboterhand<br />
benötigt, die einzelnen Bearbeitungsstellen liegen jedoch<br />
manchmal so weit auseinander, dass sie sich mit einem Roboter<br />
nicht wirtschaftlich erreichen lassen. Linearportale eignen sich<br />
besonders für die Verkettung von Bearbeitungsmaschinen. Anstatt<br />
in einem solchen Fall zwei Roboter einzusetzen oder – falls<br />
S 8 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
02 03<br />
01 Roboter kommen immer öfter zum Einsatz – zum einen durch technologischen Fortschritt,<br />
zum anderen durch immer günstigere Preise<br />
02 Linearportale eignen sich besonders für die Verkettung von Bearbeitungsmaschinen<br />
03 Eine sinnvolle Kombination: Gelenkarmroboter und Lineartechnik<br />
möglich – auf einen Roboter mit wesentlich größerer Reichweite zu wechseln, bietet sich die<br />
Kombination beider Systeme an. Die Lösung besteht darin, den Roboter mit ein oder zwei zusätzlichen<br />
Linearachsen zu kombinieren, um so den möglichen Arbeitsbereich des Roboters zu<br />
erweitern. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob sich die Linearachse am Boden befindet und der<br />
Roboter stehend verfahren wird – oder ob man mit einer hängenden Roboterlösung an einer<br />
Portalachse arbeitet. Weil die Länge der Linearachsen nicht limitiert ist, lässt sich auf diese<br />
Weise der Arbeitsbereich des Roboters beliebig erweitern. Das begrenzende Kriterium ist die<br />
Taktzeit. Derartige Lösungen sind wirtschaftlich oft die bessere Lösung. Eine Zusatzachse kostet<br />
wesentlich weniger als ein zweiter Roboter; die bestehende Robotersteuerung lässt sich durch<br />
Einsteckkarten einfach und kostengünstig erweitern.<br />
VIRTUELLE TESTS<br />
In solchen Fällen entscheiden die MiniTec-Ingenieure, welche Variante die sinnvollste und wirtschaftliche<br />
Lösung für den Anwender ist. Seit mehreren Jahren arbeitet MiniTec mit Roboter-<br />
Herstellern zusammen und kann aufgrund von Erfahrungswerten sowie dem Einsatz von digitalen<br />
Werkzeugen die richtige Entscheidung treffen. Neben virtuellen 3D-Modellen der Anlage<br />
mit digitalen Zwillingen kommt hier auch die Simulation zum Einsatz. Sie ermöglicht Tests einer<br />
Anlage, bevor diese fertig geplant und gebaut ist.<br />
FAZIT<br />
DIE VERKNÜPFUNG VON ROBOTIK MIT<br />
LINEARTECHNIK BRINGT PERFORMANCE-<br />
STEIGERUNGEN UND KOSTENSENKUNGEN<br />
Für seine Kunden findet MiniTec mit der Verknüpfung der beiden Technologien immer die<br />
richtige Lösung. Der Anwender profitiert von den Vorteilen eines modernen Industrieroboters<br />
in Kombination mit bewährter Lineartechnik. Zahlreiche Anwendungsbeispiele aus verschiedenen<br />
Branchen belegen den Nutzen.<br />
Damit<br />
Ihre Ideen<br />
funktionieren!<br />
Systemlösungen,<br />
Sondermaschinen<br />
und<br />
Werkzeuge<br />
für Ihre Blechbearbeitung.<br />
Bilder: MiniTec<br />
www.minitec.de<br />
IMEHR ALS NUR LINEARTECHNIK<br />
Basierend auf einem umfangreichen Produktspektrum im Bereich<br />
Lineartechnik realisiert MiniTec als Full-Service-Anbieter auch<br />
schlüsselfertige Lösungen nach individuellen Anforderungen. Mehr<br />
zum Portfolio unter www.minitec.de/produkte/linearsysteme<br />
Ottemeier Werkzeug- und<br />
Maschinentechnik GmbH<br />
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SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 9<br />
Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:10
01 02<br />
PALETTIERSYSTEM WIRD<br />
KOLLABORATIV<br />
Um für die Fertigung neuer Office-Telefone Platinen aus Trays zu entnehmen,<br />
diese orientiert bereitzustellen und in vorgegebener Lage der Montagelinie<br />
zuzuführen, setzt ein Hersteller auf das Palettiersystem eines renommierten<br />
Automatisierungsspezialisten. Dank des offenen und modularen Konzepts<br />
konnte der Palettierer passgenau auf die Anwendung zugeschnitten werden<br />
und eignet sich nun auch für kollaborative Anwendungen.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Die Gigaset Communications GmbH mit Sitz in Bocholt<br />
stellt DECT-Telefone für B2C und B2B, Smartphones<br />
sowie Smart-Home-Lösungen her. 2020 hat das Unternehmen<br />
mit Atos Unify einen Exklusivvertrag geschlossen:<br />
Gigaset fertigt für den weltweit führenden Anbieter von<br />
Kommunikations- und Kollaborationslösungen die nächste Endgeräte-Familie<br />
an Tischtelefonen in unterschiedlichen Varianten.<br />
Dafür hat der Hersteller in Bocholt ein neues flexibles und automatisiertes<br />
Linienkonzept entwickelt, bei dem Cobots die Handlingstationen<br />
mit den Montageprozessen verbinden.<br />
„Gigaset beauftragte uns mit einer Lösung, die in Trays angelieferte<br />
Bauteile wie Platinen aufnimmt, diese orientiert bereitstellt<br />
und in vorgegebener Lage der Montagelinie zuführt“, berichtet<br />
Wolfgang Kammerer, zuständig für den Vertrieb Systeme bei der<br />
IEF-Werner GmbH aus Furtwangen. „Wir arbeiten schon seit vielen<br />
Jahren erfolgreich zusammen und haben in der Vergangenheit<br />
bereits zahlreiche Palettiersysteme geliefert.“ Doch aufgrund<br />
des Einsatzes kollaborativer Roboter war dieser Auftrag anders.<br />
FLEXIBLES PALETTIERSYSTEM<br />
IEF-Werner sah für diese Aufgabe den varioSTACK mit Bandlader<br />
vor. Das offene und modulare Palettiersystem lässt sich an unterschiedliche<br />
Traygrößen anpassen – insbesondere im Viertel- und<br />
Ulrich Moser, Leitung Marketing & Vertriebscontrolling,<br />
IEF-Werner GmbH, Furtwangen<br />
Achteleuromaß. Es ist kompakt gebaut und kann problemlos in<br />
jede vorhandene Produktionsstruktur integriert werden – also<br />
perfekt für Gigaset.<br />
Bisher verarbeitete der varioSTACK aufgrund seiner Baugröße<br />
Paletten bis zum Standardmaß 400 x 600 Millimeter. Gigaset<br />
hatte jedoch für seine neue Linie ein Tray-System mit den Maßen<br />
775 x 575 Millimeter etabliert, das sich mit verschiedenen Inlays<br />
befüllen lässt. „Wir mussten deshalb die Anlage für diese Anwendung<br />
größer bauen, ohne das Grundkonzept zu verändern“, erläutert<br />
Kammerer. IEF-Werner hat daher den varioSTACK nach<br />
oben hin erweitert. Der Palettierer kann nun nicht nur Trays im<br />
vorgegeben Sonderformat verarbeiten, sondern auch Paletten<br />
mit dem Standardmaß 600 x 800 Millimeter. Eine weitere Herausforderung:<br />
Der Automatisierungsspezialist musste den vario-<br />
STACK für die kollaborative Fertigungsstraße passend ausführen.<br />
ARBEITSSCHRITT WIRD ERGONOMISCHER<br />
Dort fährt ein Mitarbeiter die mit Platinen bestückten Trays mit<br />
einem Hubwagen in den Palettierer und setzt den kompletten<br />
Stapel auf das Band ab. „Um das zu ermöglichen, haben wir die<br />
Bänder enger zueinander positioniert“, beschreibt Wolfgang<br />
Kammerer. Das hat einen klaren Vorteil für das Personal, das nun<br />
deutlich ergonomischer arbeiten kann. Denn manuell wäre<br />
dieser Arbeitsschritt aufgrund der relativ großen und unhandlichen<br />
Stapel körperlich sehr anstrengend.<br />
Der Bediener startet dann den Automatikbetrieb. Das Band<br />
transportiert die Trays in den Einlaufschacht. Dieser ist mit einer<br />
Hubachse und einem Palettengreifer ausgestattet, der das oberste<br />
Tray aus dem Schacht aufnimmt, damit nach oben fährt und es<br />
S 10 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
01 Das Palettiersystem varioSTACK lässt sich an<br />
unterschiedliche Traygrößen anpassen ...<br />
02 ...und wurde passend für die kollaborative<br />
Fertigungsstraße ausgeführt<br />
auf dem Tisch ablegt. In der Bearbeitungsposition angekommen,<br />
entnimmt ein neben dem varioSTACK angebrachter Cobot nacheinander<br />
die Platinen, indem er von oben in den Palettierer greift.<br />
Der Cobot ist auf einer festen Position montiert und übergibt<br />
die Teile an ein Shuttle, das die Platinen zur nächsten Station<br />
transportiert.<br />
Ist das Tray leer, fördert es der Tisch zum Auslaufschacht. Auch<br />
dieser ist mit Hubachse und Palettengreifer ausgestattet. Die<br />
Anlage stapelt die leeren Trays nacheinander auf das Band. Ist<br />
der Stapel komplett, fährt er automatisch bis ans Ende des Auslaufbands.<br />
Mitarbeiter können diesen entnehmen. Der Prozess<br />
beginnt von vorn.<br />
AUF NUMMER SICHER GEHEN<br />
„Den unteren Gefahrenbereich des varioSTACK schützen wir mit<br />
einem Lichtvorhang“, berichtet Wolfgang Kammerer. „Damit stellen<br />
wir sicher, dass kein Mitarbeiter bei laufendem Betrieb in die<br />
Anlage greifen kann. Weil der Roboter ohne Schutzumhausung<br />
arbeitet, mussten wir auch den oberen Teil des Palettierers<br />
absichern.“ Beim Ein- und Ausschleusen der Trays fährt eine<br />
Abdeckung über den jeweiligen Schacht und verhindert so, dass<br />
der Bediener in diesen Gefahrenbereich greifen kann. Bei einem<br />
Wechsel der Trays schließt eine zweite Schottscheibe die obere<br />
Öffnung an der Tischabdeckung in Richtung Cobot ab. Damit<br />
kann der Bediener nicht in die Entladezone des Palettierers<br />
greifen. Sie ist pneumatisch angetrieben, und Sensoren überwachen<br />
die beiden Endpositionen.<br />
Für die Steuerung des Palettiersystems installierte IEF-Werner<br />
die Siemens S7 1500 mit eigenentwickelter Bedienoberfläche. Für<br />
die Bedienung steht eine intuitive grafische Benutzeroberfläche<br />
zur Verfügung. „Mitarbeiter von Gigaset können damit unseren<br />
varioSTACK mühelos handhaben“, sagt Kammerer. „Wir haben<br />
die Steuerung nicht fest positioniert. Der Anwender kann sie<br />
schwenken und so platzieren, dass er ergonomisch optimal<br />
arbeiten kann.“<br />
Bilder: IEF Werner<br />
www.ief.de<br />
DAS OFFENE UND MODULARE<br />
PALETTIERSYSTEM KANN IN JEDE<br />
VORHANDENE PRODUKTIONS-<br />
STRUKTUR INTEGRIERT WERDEN<br />
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01 02 03<br />
GESCHÜTZT AUTOMATISIEREN<br />
Anwendungsspezifische Automatisierungslösungen und dazu auch<br />
gleich die passenden Schutzeinhausungen – das umfassende Linear- und<br />
Modultechnikportfolio von RK Rose+Krieger ermöglicht genau dies.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
Zahlreiche voll- oder teilautomatisierte industrielle Fertigungsprozesse<br />
wären ohne den Einsatz von Lineartechnik<br />
kaum vorstellbar. Pick-und-Place-Vorrichtungen, Be- und<br />
Entladeeinrichtungen oder Handling- und Bearbeitungssysteme<br />
benötigen lineare Bewegungsachsen zum präzisen<br />
Platzieren und Positionieren oder als Momentenstütze. Lineartechnik<br />
erweitert zudem auf einfachste Weise den Aktionsradius<br />
von kollaborierenden Robotern (Cobots). Um dabei Schutz und<br />
Sicherheit von Mensch, Maschine und Prozess zu gewährleisten,<br />
ist in der Regel der Einsatz von Schutzgittern und Maschineneinhausungen<br />
erforderlich. Mit ihrem umfassenden und stetig<br />
wachsenden Lineartechnik-Portfolio sowie dem normkonformen,<br />
modularen Schutz- und Abtrennsystem bietet die<br />
RK Rose+Krieger GmbH all diese Komponenten aus einer Hand.<br />
LINEARTECHNIK FÜR ALLE FÄLLE<br />
Autor: Bernd Klöpper, Marketingleiter RK Rose+Krieger, Minden<br />
Das Portfolio des Spezialisten für kundenspezifische lineartechnische<br />
Konstruktionen bietet für jede Anwendung die passende<br />
Linearachse:<br />
n als mitlaufende Momentenstütze,<br />
n zur gelegentlichen Verstellung bei niedriger Einschaltdauer<br />
und Geschwindigkeit,<br />
n für hohe Positioniergenauigkeiten und gleichförmige Bewegungsabläufe.<br />
Dabei erfüllen insbesondere die Aluminiumprofil-Lineareinheiten<br />
der Baureihen RK DuoLine und RK MonoLine präzise die<br />
Anforderungen der Industrie: Sie sind leicht, dennoch äußerst<br />
stabil und energieeffizient sowie – dank variablem Anbaukonzept<br />
für fast alle Motoren – flexibel einsetzbar und auf Wunsch<br />
in der Schutzart IP40 erhältlich.<br />
MEHR SPIELRAUM FÜR<br />
(KOLLABORIERENDE) ROBOTER<br />
LINEARMODULE KÖNNEN DIE<br />
SECHS ANTRIEBSACHSEN DES<br />
COBOTS ERGÄNZEN UND SEINEN<br />
BEWEGUNGSRADIUS ERWEITERN<br />
Roboter sind für die Automatisierung von Fertigungsprozessen<br />
unverzichtbar. Sie übernehmen körperlich belastende oder<br />
monotone Tätigkeiten, wie das Handling schwerer Lasten oder<br />
das wiederholgenaue Anreichen von Teilen. Auch wenn dauerhafte<br />
Präzision und Schnelligkeit oder die ununterbrochene<br />
Durchführung bestimmter Arbeitsschritte benötigt wird wie bei<br />
bahngesteuerten Arbeitsschritten, bietet sich der Einsatz von<br />
Robotern an. Dabei lässt sich ihr Aktionsradius durch eine intelligente<br />
Verknüpfung mit Linearachsen und elektrischen Hubsäulen<br />
deutlich vergrößern.<br />
Typische Anwendungen für die Kombination aus Lineartechnik<br />
und Cobots sind Schweißarbeiten und Montagearbeitsplätze.<br />
So entwickelte RK Rose+Krieger zum Beispiel für ein robotergestütztes<br />
Handling- und Bearbeitungssystem zum Schweißen<br />
zylindrischer Stahltanks ein Raumportal zur kugelförmigen Vergrößerung<br />
des Bewegungsradius des Cobots.<br />
Das Grundgerüst des Portals besteht aus Blocan-Aluminiumprofilen<br />
unterschiedlicher Baugrößen. Es kann auf zwei parallel<br />
angeordneten, zahnriemengetriebenen Linearachsen vom Typ<br />
RK DuoLine Z 80 Protect über eine Strecke von 1 500 mm hori-<br />
S 12 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>
04<br />
01 Mit den Serien RK DuoLine und RK MonoLine<br />
bietet RK Rose+Krieger ein umfassendes Portfolio an<br />
Profil-Lineareinheiten für das obere und mittlere<br />
Belastungssegment<br />
02 Für ein robotergestütztes Handling- und Bearbeitungsportal<br />
kombinierte RK Rose+Krieger insgesamt vier<br />
Linearachsen, eine rollengeführte Linearachse und<br />
diverse Aluminiumprofile<br />
03 Linearachsen aus dem Produktprogramm von<br />
RK Rose+Krieger erweitern den Aktionsradius von Cobots oder<br />
optimieren den Materialfluss zwischen den Arbeitsplätzen<br />
04 Robust und zweckmäßig – ein Schutzzaun aus Aluminiumprofilpfosten<br />
und Flächenelementen als Wellengitter<br />
zontal verfahren werden. Zwei weitere, ebenfalls parallel verlaufende Achsen des gleichen Typs<br />
bilden die Z-Achse des Raumportals. Sie bewegen eine rollengeführte Linearachse (RK Mono-<br />
Line Z120) vertikal über eine Distanz von 1500 mm. An dieser Lineareinheit ist der Cobot mit der<br />
Bearbeitungseinheit montiert.<br />
Das Raumportal erweitert den Arbeitsbereich des kollaborierenden Roboters (Durchmesser<br />
max. 2 650 mm) um den ansonsten nicht erreichbaren zylinderförmigen Bereich über- und<br />
unterhalb seiner Basis. Damit kann der Cobot innerhalb der gesamten Portalstruktur ohne jegliche<br />
Einschränkung agieren. Die Baugröße von Portal und Achsen lässt sich individuell an die<br />
Größe des Cobots und die Anforderungen der jeweiligen Anwendung anpassen.<br />
LINEARACHSEN OPTIMIEREN AKTIONSRADIUS UND MATERIALFLUSS<br />
In Kombination mit teilautomatisierten, aufgabenspezifischen Montagearbeitsplätzen entlasten<br />
Cobots den Werker von monotonen, körperlich belastenden oder gefährlichen Aufgaben. Sie<br />
führen Material zu, halten Teile in einer montagegerechten Position oder übernehmen die Ablage<br />
der fertigen Bauteile. Linearmodule aus dem Portfolio von RK Rose+Krieger können die sechs<br />
Antriebsachsen des Cobots ergänzen und seinen Bewegungsradius erweitern: Hubsäulen wie<br />
beispielsweise der Powerlift Z dienen der elektrischen Höhenverstellung. Beliebig lange Linearachsen<br />
aus der RK MonoLine- oder RK DuoLine-Baureihe verfahren den Cobot (zusätzlich)<br />
in X- und Z-Achse. Auf diese Weise lassen sich bei Bedarf mehrere Montagearbeitsplätze über<br />
Linearachsen miteinander verknüpfen und beispielsweise Werkstücke von einer Bearbeitungsstation<br />
zur nächsten transportieren.<br />
SCHUTZ UND SICHERHEIT GARANTIERT<br />
Voll- oder teilautomatisierte Produktionsprozesse und der Einsatz von Robotern bzw. Cobots<br />
erfordern gemäß Maschinenrichtlinie DIN EN ISO 14120 wirksame Maßnahmen zum Schutz von<br />
Mensch, Maschine und Prozess. Mit seinem modularen Schutz- und Abtrennsystem RK Click &<br />
Safe – kombiniert mit Notaus- und Endschaltern, Lichtschranken, Berührungs- und Manipulationsschutz<br />
– bietet RK Rose+Krieger anwendungsspezifische Schutzgitter und Maschineneinhausungen,<br />
die den Anforderungen der Norm entsprechen. Für maximale Flexibilität bei minimalem<br />
Planungs-, Konstruktions- und Montageaufwand sorgen der zugrundeliegende Modulbaukasten<br />
und die Rasterbauweise des Systems.<br />
Die smarte Lösung für<br />
die manuelle Montage.<br />
■ Ergonomisches Arbeiten<br />
■ Digitale Assistenz<br />
■ Einfache Integration<br />
FAZIT<br />
Durchdachte lineartechnische Komponenten und Konstruktionen sind entscheidend für die<br />
Voll- oder Teilautomatisierung von Produktionsprozessen. In Kombination mit Cobots erweitern<br />
sie dessen Bewegungsspielraum maßgeblich und optimieren den Materialfluss von Montagearbeitsplätzen.<br />
Dabei gewährleisten intelligent konzipierte Schutz- und Abtrennsysteme die<br />
Sicherheit und den Schutz von Mensch, Maschine und Prozess.<br />
Bilder: RK Rose+Krieger<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Motek Stuttgart<br />
10. - 13.10.<strong>2023</strong><br />
Halle 3, Stand 3312<br />
bott.de
KI IN INDUSTRIEROBOTER INTEGRIEREN<br />
Das KI-Robotik-Unternehmen robominds setzt<br />
seine Vision, Industrieroboter mit einem Gehirn<br />
auszustatten, weiter in die Tat um. Mit der neu<br />
entwickelten Schnittstelle fü r die Industrieroboter<br />
von Robco erweitert robominds sein<br />
Schnittstellen-Portfolio um einen wichtigen<br />
Player aus der Industrierobotik. Robco-Roboter<br />
kö nnen von nun an einfach mit der patentierten<br />
robobrain-Technologie verknü pft werden<br />
und werden so dank dem Einsatz von KI mit neuen Fä higkeiten, wie z. B. dem<br />
menschenä hnlichen Greifen von Objekten, ausgestattet. Die Basis hierfü r bildet<br />
das robobrain – das Gehirn, das Industrierobotern menschliche Intelligenz verleiht<br />
und KI, Vision und smarte Skills vereint. Durch den individuellen Einsatz<br />
von KI-Skills liefert robobrain die benö tigte Flexibilitä t, um starre Prozesse<br />
effizient zu automatisieren. Ein Kernelement der Vision beider Unternehmen ist<br />
es, den Einsatz von Robotern auch kleinen und mittelstä ndischen Unternehmen<br />
zu ermö glichen, bei denen Budget und Ressourcen oft streng limitiert sind. Das<br />
einfach zu bedienende Software-Kit „Robflow“ von Robco in Kombination mit<br />
dem KI-basierten robobrain erfü llt genau diese Voraussetzungen.<br />
www.robominds.de; www.robco.de<br />
Für viele Gebiete:<br />
Linearantriebe<br />
Passend für Ihre Anwendung:<br />
• Bis zu 260 kg Handhabungsgewicht<br />
bei Spindelantrieben<br />
• Bis zu über 6m Hub bei<br />
Zahnriemenantrieben<br />
• Bis zu 5 m/s und einer Genauigkeit<br />
von ± 5 µm bei<br />
Direktantrieben<br />
• Einzelne Ausführungen<br />
auch für<br />
Reinräume<br />
... mehr auf ief.de<br />
GROSSROBOTERFAMILIE UM VIER ENERGIESPARENDE<br />
MODELLE ERWEITERT<br />
Die ABB AG erweitert ihr Portfolio an Großrobotern<br />
um vier neue Modelle in 22 Varianten.<br />
Kunden profitieren von einer größeren Auswahl<br />
und Abdeckung sowie von einer höheren<br />
Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz. Die<br />
Modelle der nächsten Generation mit den<br />
Bezeichnungen IRB 6710, IRB 6720, IRB 6730<br />
und IRB 6740 decken Traglasten von 150 bis 310 kg ab und sind in Reichweiten<br />
von 2,5 bis 3,2 m erhältlich. Die verbesserte Energieeffizienz werde durch die<br />
ABB OmniCore-Steuerung und ein leichteres Roboterdesign erreicht, so ABB.<br />
Dies bringe Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent mit sich. Zudem sorgt<br />
OmniCore für eine äußerst präzise Bewegungsteuerung. Dank der ABB True-<br />
Move- und QuickMove-Technologie erreichen die Roboter eine Wiederholgenauigkeit<br />
von 0,03 mm. Damit eignet sich die neue Roboterserie ideal für komplexe<br />
Aufgaben wie Punktschweißen, Laserschweißen, Schrauben und Nieten.<br />
www.abb.de/robotics<br />
LINEARDIREKTACHSEN: POWER<br />
FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />
Mit der Baureihe SLD stellt Schunk eine neue<br />
Generation von Lineardirektachsen vor. Die<br />
dynamischen, hochbelastbaren Achsen mit<br />
elektrischem Lineardirektantrieb sollen für<br />
kurze Zykluszeiten und mehr Produktivität in<br />
Highspeed-Montage- und Handhabungsprozessen<br />
im Bereich Elektronikfertigung, E-Mobility oder Life Science sorgen. Für eine<br />
große Anwendungsbreite sind aktuell zwei Baugrößen mit je vier unterschiedlichen<br />
Motorgrößen erhältlich, die Antriebskräfte bis maximal 2,4 kN und<br />
Tragfähigkeiten von bis 106 kN bereithalten. Bei der kompakten Achse sind der<br />
elektrische Antrieb und das Wegmesssystem bereits integriert, wodurch agile,<br />
platzsparende Bewegungsabläufe möglich sind. Beschleunigungen des Direktantriebs<br />
bis 100 m/s² und Geschwindigkeiten von 5 m/s sorgen für hohe<br />
Dynamik und kurze Zykluszeiten. Zugleich stellt der Antrieb für den Anwender<br />
eine Genauigkeit von ± 0,01 mm sicher. Als entscheidende Komponente der<br />
SLD-Achsen ermöglicht die Profilschienenführung die kompakte Bauweise und<br />
das Abtragen hoher Lasten. Dabei lassen sich Hübe bis 6 000 mm realisieren.<br />
www.schunk.com<br />
Handhabung weitergedacht.
ROBOTERBREMSEN – SICHER<br />
UND ZUVERLÄSSIG<br />
Roboterarme dürfen nach Ausschalten des Stroms, bei<br />
Stromausfall oder Not-Halt nicht unkontrolliert absinken<br />
oder abstürzen. Für die nötige Sicherheit sorgen schlanke,<br />
leichtbauende Roboterbremsen von mayr Antriebstechnik.<br />
Denn mit der Roba-servostop-Baureihe hat das Unternehmen<br />
Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die<br />
speziell an die hohen<br />
Anforderungen der<br />
Robotik angepasst sind.<br />
Das Unternehmen kann<br />
dabei auf über 20 Jahre<br />
Erfahrung aus der<br />
Zusammenarbeit mit<br />
renommierten Forschungseinrichtungen<br />
zurückgreifen. Der neue<br />
Standardbaukasten, der jetzt auch die Hohlwellen-Ausführungen<br />
umfasst, schafft nicht nur ein hohes Maß an<br />
Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen,<br />
sondern auch einen leichten und unkomplizierten Zugang<br />
zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über die<br />
einzelnen Lösungen für Anwender. Geliefert wird auch der<br />
Zugang zu den für die Auslegung und die Auswahl notwendigen<br />
Daten wie z. B. die Definition der Bremsmomente,<br />
Schaltzeiten, Massenträgheiten, Reibarbeiten bei Not-<br />
Stopp, die Anzahl zulässiger Not-Stopps bei verschiedenen<br />
Anwendungsbedingungen oder auch Informationen zur<br />
geometrischen Anbindung.<br />
www.mayr.com<br />
MONTAGEARBEITSPLÄTZE ROBOTER-<br />
GESTÜTZT TEILAUTOMATISIEREN<br />
Für die Produktion von<br />
kleinen und mittleren<br />
Serien, den Muster- und<br />
Prototypenbau oder die<br />
Materialprüfung eignen sich<br />
Montagearbeitsplätze mit<br />
NC-Fügesystemen. Auf<br />
ihnen lassen sich industrielle<br />
Produkte qualitätsüberwacht<br />
montieren oder<br />
prozessnah testen mit<br />
höchster Präzision und<br />
Wiederholgenauigkeit. Das modulare Baukastensystem<br />
der Einzelarbeitsplätze von Promess sorgt für höchste<br />
Flexibilität. Mit geringem Investitionsaufwand für die<br />
Teilautomatisierung lassen sich die Arbeitsplätze robotergestützt<br />
erweitern. Ein einfaches Umrüsten ermöglicht die<br />
Integration eines Roboters, der z. B. Pick & Place Aufgaben<br />
übernimmt. Der Anwender hat damit die Möglichkeit,<br />
kleinere Serien manuell zu bearbeiten und für größere<br />
Serien auch kurzfristig einen Roboter einzusetzen. Eine<br />
mobile Einhausung sorgt für die notwendige Sicherheit<br />
im teilautomatisierten Betrieb. Das modulare Baukastensystem<br />
bietet darüber hinaus weitere Konfigurationsmöglichkeiten<br />
für den individuellen Einsatz der Montagearbeitsplätze.<br />
Das Herzstück ist das Universelle Fügemodul<br />
UFM, das sich in Baugröße und Spezifikation nach den<br />
Anforderungen des Kunden richtet. Es steht im Kraftbereich<br />
von 3 bis 1000 kN zur Verfügung.<br />
www.promessmontage.de<br />
Einfach effizienter:<br />
MiniTec-Automationslösungen<br />
Bei der Automatisierung von Produktionsabläufen sind ganz<br />
unterschiedliche Techniken gefragt. MiniTec bietet hierfür<br />
Kompleמּlösungen aus einer Hand. Ob Roboter, Linearachsen,<br />
Fördertechnik oder Fahrerlose Transportsysteme (FTS):<br />
Wir kombinieren die verschiedenen Welten zu optimalen<br />
Gesamtkonzepten.<br />
Wann entdecken Sie die Kunst der Einfachheit?<br />
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www.minitec.de/motek-<strong>2023</strong><br />
www.minitec.de<br />
SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 15
GREIFSYSTEME FÜR DIE PROZESSAUTOMATION<br />
SMW-Autoblok bietet ein komplettes Portfolio an mechatronischen<br />
und pneumatischen Greifsystemen sowie diverses Zubehör für die<br />
Digitalisierung und Automation von Prozessen. Als besonderes<br />
Highlight nennt der Hersteller seine induktiven Koppelsysteme. Die<br />
innovative Technologie ermöglicht eine berührungslose Energie- und<br />
Signalübertragung und ist dadurch unter anderem für den Einsatz in<br />
der EOAT-Automation prädestiniert. „Durch die Kombination von<br />
Mechanik, Elektronik und Software haben wir uns vom konventionellen<br />
Spannmittelhersteller zum Hightech-Prozessanbieter gewandelt“,<br />
erklärt Geschäftsführer Eckhard Maurer. „Wir haben die<br />
Produktbereiche<br />
Mechatronik, berührungslose<br />
Übertragungstechnik,<br />
Sensorik und Software<br />
weiter ausgebaut und<br />
in der neuen Firma SMW-electronics GmbH gebündelt, um weitere<br />
Synergien zu erzeugen.“ Zum Portfolio des Unternehmens gehören<br />
u.a. die mechatronischen Greifer aus der Motiact-Serie. Diese deckt<br />
mit den Kleinteilegreifern MX-S, den Universalgreifern MX-M und<br />
den Langhubgreifern MX-L Bewegungsaufgaben in jeder Größenordnung<br />
zuverlässig ab. Die Motiact-Greifer sind mit einem Inkremental-<br />
Messsystem zur Überwachung der Greifposition ausgestattet, ihre<br />
Greifkraft ist unabhängig von Greifgeschwindigkeit und Hub. Alle<br />
Modelle der Serie verfügen über IO-Link-/Ethernet-Schnittstellen und<br />
sind gemäß IP67 (MX-S: IP40) geschützt. Für den MX-S ist aktuell eine<br />
optionale Hochgeschwindigkeitsvariante in Vorbereitung.<br />
www.smw-electronics.de<br />
NEUE SOFTWARE-PLATTFORM FÜR AUTO-<br />
MATISIERTE MASCHINENBESCHICKUNG<br />
Universal Robots (UR),<br />
der dänische Hersteller<br />
für kollaborierende<br />
Leichtbauroboter, hat auf<br />
der automatica die neue,<br />
innovative Software-Plattform<br />
PolyScope X vorgestellt.<br />
Diese wurde speziell<br />
für die Automatisierung<br />
verschiedener Aufgaben<br />
in der Maschinenbeschickung entwickelt. PolyScope X<br />
zeichnet sich durch eine neue, anpassbare Benutzeroberfläche<br />
aus und ermöglicht Umrüstzeiten von<br />
weniger als 10 Minuten. So können Anwender deutlich<br />
mehr Chargen an einem Tag produzieren und diese<br />
strategischer und flexibler gestalten. PolyScope X ist<br />
daher ideal für die High-Mix/Low-Volume-Produktion<br />
und verleiht Herstellern mehr Flexibilität, um immer<br />
schneller wechselnde und immer vielfältigere Aufträge<br />
zu bewältigen. Die Software bietet eine leistungsstarke,<br />
überarbeitete Programmierumgebung und ein Toolset,<br />
mit dem Integratoren und OEM-Partner ihren Programmcode<br />
in Abschnitte strukturieren können. Diese<br />
können im gesamten Programm wiederverwendet<br />
werden. So ist es einfacher, jede Operation nachzuvollziehen,<br />
zu warten und Fehler zu beheben.<br />
www.universal-robots.com/de<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
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S 16 SUPPLEMENT <strong>2023</strong><br />
NEUE LINEAREINHEIT MIT<br />
KOMPAKTEN ABMESSUNGEN<br />
Die item Lineareinheiten<br />
KLE eignen sich vor<br />
allem für Positionieraufgaben<br />
bei hohen<br />
Fahrgeschwindigkeiten.<br />
Nun gibt es die bewährten<br />
Laufrollenführungen<br />
mit Zahnriemenantrieb<br />
in einer kompakteren<br />
Ausführung. Mit einer<br />
Gesamtbreite von nur 40 mm inklusive Schlitten sei die<br />
Lineareinheit KLE 5 eine der schmalsten Lineareinheiten<br />
mit Rollenführung, so der Hersteller. Dabei läuft der Führungsschlitten<br />
sicher auf vier Rollen und zwei gehärteten<br />
Führungswellen innerhalb des Profils. Wie auch die Modelle<br />
aus der Baureihe 6 und 8 ist die neue Lineareinheit<br />
KLE 5 40x40 LR sehr wartungsarm und langlebig, da sich die<br />
Rollen innerhalb des Profils befinden und der Zahnriemen<br />
die beweglichen Elemente in der Führungsnut verdeckt.<br />
Damit ist die Lineareinheit zum einen vor Verschmutzungen<br />
geschützt, zum anderen steigt die Arbeitssicherheit, da<br />
abgesehen vom Schlitten keine beweglichen Bauteile<br />
berührt werden können. Die für eine Nutzlast bis 250 N<br />
ausgelegte Lineareinheit punktet durch eine spielfreie<br />
Schlittenführung. Die Inbetriebnahme wurde deutlich<br />
vereinfacht. Die Lineareinheit kann in Profilrahmen mit Nut 8<br />
und Nut 5 integriert werden und ist auch für den synchronisierten<br />
Betrieb verwendbar. In Kombination mit weiteren<br />
Komponenten aus dem item Systembaukasten lassen sich<br />
somit zahlreiche Anwendungen realisieren.<br />
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