Der Konstrukteur 03/2024
Der Konstrukteur 03/2024
Der Konstrukteur 03/2024
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<strong>03</strong><br />
19073<br />
März <strong>2024</strong><br />
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AM PULS DER TECHNIK<br />
PRÄZISION IM BLICK<br />
Maßgeschneiderte Antriebstechnik<br />
für den Maschinenbau<br />
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EDITORIAL<br />
WIE SMART DARF ES SEIN?<br />
Die Intralogistik hat in den vergangenen Jahren einen<br />
immensen Schub erlebt. Aus Fertigungsbetrieben<br />
mit vielen manuellen Tätigkeiten werden zunehmend<br />
Smart Factories, in denen fahrerlose Transportsysteme<br />
umherwuseln und KI- und roboter gestützte Systeme die<br />
Teamarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglichen.<br />
All das ist mittlerweile (fast) so selbstverständlich, wie ein<br />
Rasenmähroboter, der seine Runden im heimischen Garten<br />
dreht. Doch was heißt das für <strong>Konstrukteur</strong>e und Entwickler<br />
neuer Anlagen? Und wie lassen sich bestehende Systemlandschaften<br />
modernisieren, auch unter dem Aspekt einer<br />
zuverlässigen Safety und Security? Eine Möglichkeit sind<br />
mechatronische Handling-Systeme aus dem Baukasten<br />
(Seite 10). Sie vereinen Lineartechnik, Antriebs- und<br />
Automatisierungstechnik und lassen sich flexibel in<br />
unterschiedlichste Anwendungsszenarien eindesignen.<br />
Mehr dazu finden Sie auch in unserem Special, in dem es<br />
um smarte Verbindungstechnik im Transport- und Logistikbereich<br />
bis hin zu intelligenten Antriebskomponenten in<br />
Flurförderzeugen der nächsten Generation geht. Damit<br />
Prozesse in der Intralogistik, Montage und Fertigung in<br />
Zukunft also weitgehend automatisiert ablaufen, sind<br />
durchdachte Systemlösungen gefragt, die nicht nur smart,<br />
sondern auch flexibel, energieeffizient und fit fürs IoT sind.<br />
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INHALT<br />
06<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
<strong>03</strong> Editorial: Wie smart darf es sein?<br />
06 DER KONSTRUKTEUR persönlich:<br />
Tobias Klocke, Leiter Elektronikentwicklung,<br />
Schmersal, Wuppertal<br />
07 Aktuelles<br />
08 Konstruktion 2<strong>03</strong>0:<br />
CAD-Visualisierung neu definiert<br />
10<br />
24<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
10 INTERVIEW<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
Im Gespräch mit Heiko Weissgerber und<br />
Andreas Kaiser über mechatronische<br />
Komplettpakete und Unternehmens-<br />
Kooperationen<br />
13 Produktinformationen<br />
14 High-Speed-Gantry:<br />
Präzise von der Komponente bis zur Maschine<br />
18 Halbautomatische Packanlage für Beutel<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
20 TITELSTORY<br />
Reproduzierbare Präzision<br />
23 Produktinformationen<br />
24 Frequenzumrichter:<br />
Energieeffizienz rauf, CO 2<br />
-Emissionen runter<br />
26 Modulare Werkzeugmaschine<br />
erleichtert Forschung<br />
28 Elektrische Linearantriebe:<br />
Leistung liefern, wenn sie benötigt wird<br />
30 Elektrozylinder: Kleine Alleskönner<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
32 Produktinformationen<br />
4 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL<br />
40<br />
INTRALOGISTIK<br />
34 Sicherheitsbremsen:<br />
Grüne Gabelstapler für die Intralogistik<br />
37 Produktinformationen<br />
38 KLARTEXT<br />
Herausforderungen und Chancen<br />
der Intralogistik in Konstruktion und<br />
Entwicklung<br />
40 Alles im Fluss: Konnektivität in<br />
automatisierten Systemen<br />
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SERVICE<br />
42 Impressum<br />
43 Vorschau<br />
TITELBILD<br />
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19.– 21. März <strong>2024</strong><br />
Halle 7, Stand 7F51<br />
Precision Drive Systems
TOBIAS KLOCKE<br />
blickt auf viele Jahre im Bereich<br />
Hardware-Design zurück.<br />
Heute leitet er als Diplom-<br />
Ingenieur im Bereich F&E die<br />
Elektronikentwicklung bei<br />
Schmersal in Wuppertal.<br />
Was hat Sie dazu bewegt sich der Elektrotechnik<br />
und Elektronik zu widmen?<br />
Schon in meiner Jugend hatte ich eine<br />
große Affinität zur Elektronik und baute<br />
bereits im frühen Teenageralter mit großer<br />
Begeisterung meine ersten Schaltungen.<br />
Diese Passion habe ich über meine Ausbildung,<br />
mein Studium zum Dipl.-Ing. und<br />
meine umfangreiche Berufserfahrung<br />
konsequent weiterverfolgt.<br />
Was macht die Entwicklung von<br />
elektronischen Lösungen und Ihre<br />
Aufgabe bei Schmersal so reizvoll?<br />
Schmersal bietet ein ideales Umfeld für<br />
Elektronikerinnen und Elektroniker. Alle<br />
Bereiche der Elektronikentwicklung und<br />
-fertigung sind hier unter einem Dach vereint.<br />
Als Leiter der Elektronikentwicklung<br />
ist es mir zunächst ein besonderes Anliegen,<br />
für meine Mitarbeiter ein Umfeld zu<br />
schaffen, in dem sie hoch motiviert die<br />
beste Elektronik entwickeln können.<br />
Was kann getan werden, um mehr<br />
junge Menschen für eine Karriere im<br />
Ingenieursberuf zu begeistern?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Ich halte es für wichtig, junge Menschen<br />
über verschiedene Kanäle anzusprechen<br />
und zu begeistern. Videos auf aktuellen<br />
Social-Media-Plattformen, unterhaltsame<br />
Vorträge in Schulen und Veranstaltungen<br />
wie der Girls-Day sind sicher gute Möglichkeiten,<br />
um mit dem Nachwuchs in Kontakt<br />
zu kommen. Wichtig ist auch, Elektronik<br />
mit praxisnahen Beispielen darzustellen.<br />
Entwickeln Sie auch in Ihrer Freizeit?<br />
Ja. <strong>Der</strong>zeit beschäftige ich mich intensiv<br />
mit dem Thema Smart Home und allem,<br />
was in diesem Bereich mit Messen, Steuern<br />
und Regeln zu tun hat. Hier sehe ich<br />
große Potenziale. Im Speziellen bei der<br />
Steigerung der Gebäudeeffizienz oder<br />
komplexen Automatisierungen.<br />
6 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de<br />
IN TEAMARBEIT ENTWICKELN WIR<br />
INNOVATIVE ELEKTRONIK, DIE<br />
ECHTEN KUNDENNUTZEN BRINGT<br />
TOBIAS KLOCKE,<br />
LEITER ELEKTRONIKENTWICKLUNG<br />
BEI SCHMERSAL IN WUPPERTAL
ZUSAMMENSCHLUSS VON GFI ENGINEERING UND MÜNSTERLAND ENGINEERING<br />
Das Neusser Unternehmen GFI Engineering hat zum 1. Januar <strong>2024</strong> den<br />
Ahlener Konstruktionsdienstleister Münsterland Engineering übernommen.<br />
„Mit der Übernahme wollen wir unseren Kunden ein noch größeres Dienstleistungsspektrum<br />
anbieten. Wir haben jetzt alle gängigen CAD-Systeme im<br />
Portfolio und decken nun noch mehr Branchen ab. Zudem gibt uns die Verstärkung<br />
durch Münsterland Engineering mehr Stabilität und Unabhängigkeit von<br />
einzelnen Branchen“, sagt GFI-Geschäftsführer Michael Mohr (Bild links). Mit<br />
dem Zusammenschluss entsteht ein starker Anbieter mit rund 70 Mitarbeitern<br />
und Büros in Ahlen, Dresden, Neuss und Zwickau. In Verbindung mit der<br />
eigenen Fertigung und dem Fertigungsnetzwerk von GFI können nun auch den<br />
Kunden der Münsterland Engineering schlüsselfertige Systemlösungen<br />
angeboten werden. Das neu entstandene Unternehmen deckt nun die größten Branchen des Maschinenbaus ab. Die Geschäftsführer<br />
des Ahlener Konstruktionsbüros Ralf Hollein (Bild Mitte) und Lars Möllenhoff (Bild rechts) bleiben dem Unternehmen erhalten<br />
und sorgen auch weiterhin für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Standortes. „Wir freuen uns sehr über die neuen Chancen<br />
gemeinsam mit den neuen Kollegen“, sagt der Münsterland-Geschäftsführer Lars Möllenhoff.<br />
www.gfi-engineering.com<br />
RITTAL ERHÄLT<br />
TOP 100-SIEGEL<br />
In einem unabhängigen,<br />
wissenschaftlichen Auswahlverfahren<br />
wurde Rittal für<br />
seine besondere Innovationsstärke<br />
und Zukunftsfähigkeit<br />
mit dem Top 100-Siegel<br />
prämiert. <strong>Der</strong> Schaltschrankund<br />
Systemspezialist aus<br />
Herborn erhielt das renommierte<br />
Siegel „Top-Innovator<br />
<strong>2024</strong>“ für seine nachhaltige<br />
Innovationskraft, insbesondere<br />
im Bereich zukunftsweisender<br />
Prozesse und Organisation,<br />
sowie die Positionierung als<br />
wegweisender Innovationsführer<br />
auf dem Markt und gehört<br />
damit bereits zum insgesamt<br />
vierten Mal zu den Innovations-<br />
Champions in Deutschland.<br />
„Innovation bedeutet für uns,<br />
den Kunden insgesamt in<br />
seiner Performance erfolgreich<br />
zu machen. Produkte und<br />
Lösungen allein reichen nicht<br />
mehr, um langfristig wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben und dem<br />
Weg in die industrielle Zukunft<br />
zu folgen“, erklärt Markus Asch,<br />
CEO Rittal International und<br />
Rittal Software Systems, der<br />
zusammen mit Philipp Guth,<br />
CTO von Rittal (v.l.) den Preis<br />
entgegennahm.<br />
www.rittal.de<br />
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vor unnötigen Maschinenschäden<br />
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KONSTRUKTION 2<strong>03</strong>0<br />
CAD-VISUALISIERUNG<br />
NEU DEFINIERT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
<strong>Der</strong> CAD-Viewer SpinFire Enterprise von Actify bietet die<br />
Möglichkeit der abteilungsübergreifenden 3D-Datenvisualisierung.<br />
Warum ist eine unternehmensweite Lösung sinnvoll?<br />
In der schnelllebigen Technologiewelt ist eine unternehmensweite<br />
3D-Datenvisualisierung entscheidend für den Wettbewerbsvorteil.<br />
Produktentwicklungsprozesse sind komplexer geworden,<br />
erfordern nahtlose Zusammenarbeit und die Integration intelligenter<br />
Produkte. Eine unternehmensweite Visualisierungslösung<br />
verbessert die interne Zusammenarbeit an verschiedenen<br />
Standorten und mit externen Lieferanten. Am Produkt-<br />
Lebenszyklus sind viele Abteilungen außerhalb der Konstruktion<br />
beteiligt, z. B. Marketing, Vertrieb, Kundendienst und Beschaffung.<br />
Ohne Zugriff auf aktuelle 3D-CAD-Daten operieren diese<br />
Abteilungen in Silos, was Fehlkommunikation und Verzögerungen<br />
bei der Markteinführung verursachen kann. <strong>Der</strong> Einsatz von<br />
CAD-Viewern war bisher auf Ingenieurteams beschränkt, um<br />
hohe Kosten für native CAD-Softwarelizenzen zu vermeiden.<br />
Mit SpinFire Enterprise wird der CAD-Datenzugang demokratisiert,<br />
denn die Software ermöglicht allen Beteiligten, unabhängig<br />
vom technischen Background, CAD-Daten zu betrachten,<br />
abzufragen und zu markieren, was zu schnelleren Entscheidungen<br />
und verkürzten Produktentwicklungszyklen führt. Das Unternehmen<br />
kann proaktiver auf die Anforderungen des Marktes<br />
und auf Kundenbedürfnisse eingehen.<br />
Wie kann die Software das Unternehmen und den<br />
<strong>Konstrukteur</strong> bei seiner täglichen Arbeit unterstützen?<br />
SpinFire Enterprise bietet <strong>Konstrukteur</strong>en einen umfassenden<br />
Funktionsumfang für den Zugriff, die Überprüfung und Analyse<br />
von allen gängigen 2D- und 3D-CAD-Formaten ohne die Originalmodelle<br />
verändern zu müssen. Neben Betrachtungsfunktionen<br />
ermöglicht die Software fortschrittliche Modellanalysen, wie<br />
zum Beispiel Krümmung, Entformungswinkel und Modellvergleichen.<br />
Durch die unternehmensweite Bereitstellung von<br />
SpinFire Enterprise wird der Engpass beim CAD-Datenzugriff<br />
überwunden. Dies fördert eine perfekte Team-Zusammenarbeit<br />
und Produktivität für einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung.<br />
8 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de<br />
Gibt es noch ungenutztes Potenzial in der Software und wenn<br />
ja, an welchen Verbesserungen arbeiten Sie derzeit?<br />
Auf jeden Fall! Unsere Kunden sind unsere beste Informationsquelle.<br />
Unser Fokus liegt auf der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit<br />
für eine breitere Nutzer-Akzeptanz und auf der<br />
Reduzierung von Reibungsverlusten in den Prozessen. Wir<br />
konzentrieren uns deswegen auch auf Anwender aus vielen<br />
anderen Abteilungen, die keinen technischen CAD-Background<br />
haben. Einige unserer Kunden setzen SpinFire z. B. in der Personalabteilung<br />
oder im Marketing ein. Um die Benutzerfreundlichkeit<br />
und Kommunikation für alle optimal zu gestalten, betrachten<br />
wir u. a. die Integration von Tools wie Microsoft Teams.<br />
www.actify.com<br />
CHARRISE DALTON,<br />
Director Marketing bei Actify Inc.
ACE-STUDENTENWETTBEWERB GEHT IN DIE SECHSTE RUNDE<br />
<strong>Der</strong> Studentenwettbewerb der ACE Stoßdämpfer GmbH Innovace <strong>2024</strong> ruft Nachwuchskonstrukteure<br />
auf, bis zum 30.09.<strong>2024</strong> eine Vorrichtung für die verbesserte Diagnostik von<br />
Klettersport-Verletzungen zu entwickeln. Gerade beim Sportklettern kommt es an Händen<br />
und Fingern zu Bänder- und Sehnen-Verletzungen, die bisher per Magnetresonanztomografie<br />
(MRT) diagnostisch schwer darstellbar sind. Interessierte Studierende sind aufgefordert,<br />
eine konstruktionstechnische Lösung zu entwickeln, mit deren Hilfe konstante Kräfte<br />
bis zu 1 kN kleinstufig oder stufenlos über einen Klettergriff auf die Finger von Patienten<br />
aufzubringen sind. Beim Innovace <strong>2024</strong> sind Einzelpersonen oder Teams aus Elektround<br />
Medizintechnik, Konstruktion, Maschinenbau und Mechatronik an Universitäten,<br />
technischen Hochschulen und Fachhochschulen sowie an Technikerschulen und Fachoberschulen zugelassen, die von einer Lehrkraft<br />
betreut werden. ACE zeichnet das Gewinnerteam oder die Einzelperson mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro aus.<br />
Zusätzlich erhält der begleitende Lehrstuhl eine Unterstützung in Höhe von 2.000 Euro. Die Ausschreibung mit weiteren Details<br />
zu den Anforderungen und zu den gestellten technischen Rahmenbedingungen ist unter https://bit.ly/3SHQBP6 zu finden.<br />
www.ace-ace.de<br />
ABB ÜBERNIMMT SCHWEIZER<br />
STARTUP SEVENSENSE<br />
ABB hat die Übernahme des<br />
Schweizer Startups<br />
Sevensense bekannt<br />
gegeben, eines führenden<br />
Anbieters von KI-gestützter<br />
3D-Vision-Navigationstechnologie<br />
für autonome<br />
mobile Roboter (AMR). „Die<br />
Transaktion ist ein wichtiger<br />
Schritt auf dem Weg zu<br />
unserer Vision eines Arbeitsumfelds, in dem KI-gestützte<br />
Roboter Menschen unterstützen. Wir gehen damit auf die<br />
steigenden Anforderungen unserer Kunden nach mehr<br />
Flexibilität und Intelligenz in Zeiten des akuten Fachkräftemangels<br />
ein“, sagt Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Robotik & Fertigungsautomation von ABB. „Ausgestattet mit<br />
Bildverarbeitungstechnologie und KI, scannt jeder mobile<br />
Roboter einen bestimmten Teil des Gebäudes. Die Blickfelder<br />
aller Roboter werden zu einer vollständigen Karte zusammengefügt,<br />
sodass die AMR auch in sich schnell verändernden<br />
Umgebungen autonom arbeiten können.“ Gregory Hitz,<br />
CEO von Sevensense, erklärt: „Dies ist ein bedeutender<br />
Moment auf unserem gemeinsamen Weg: Wir können unsere<br />
selbst entwickelte Technologie nun in zahlreichen Märkten<br />
und Sektoren einführen. ABB ist für uns das ideale Zuhause,<br />
um unsere vielfältige Plattform für 3D-Vision-Autonomie weiter<br />
zu skalieren und Hersteller im Bereich der automatisierten<br />
Materialhandhabung und Servicerobotik zu bedienen.“<br />
www.abb.com<br />
MSR-SPEZIALMESSEN STARTEN<br />
IN FRANKFURT<br />
Ihre jährliche Messereihe<br />
startet Meorga am 20. März<br />
<strong>2024</strong> in der Myticket<br />
Jahrhunderthalle in<br />
Frankfurt mit der Fachmesse<br />
für Mess-, Steuerungsund<br />
Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />
und Automatisierungstechnik.<br />
Hier zeigen<br />
circa 140 Fachfirmen ihr<br />
Leistungsspektrum, Geräte und Systeme, Engineering- und<br />
Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der Automatisierung.<br />
Darüber hinaus können sich die Besucher in praxisnahen<br />
Fachvorträgen umfassend über den aktuellen Stand der<br />
MSR-Technik informieren. Auf den Ständen sind die jeweiligen<br />
regionalen Ansprechpartner vertreten, die großen Wert auf<br />
lösungsorientierte Fachgespräche legen. Dabei werden nicht<br />
nur neue Kundenkontakte aufgebaut, sondern auch bestehende<br />
gepflegt. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger,<br />
die in ihren Unternehmen für die Optimierung der<br />
Geschäfts- und Produktionsprozesse entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette verantwortlich sind. <strong>Der</strong> Eintritt zur<br />
Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die<br />
Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen und<br />
interessante Gespräche ohne Hektik und Zeitdruck ermöglichen.<br />
Die Besucherregistrierung erfolgt über die Webseite des<br />
Veranstalters. Hier wird ein Besucherausweis mit QR-Code zur<br />
Verfügung gestellt, der zum kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />
www.meorga.de<br />
NSK EXPANDIERT IN CHINA<br />
NSK erweitert sein F&E-Zentrum und seine Landeszentrale in China. In Kunshan bei<br />
Schanghai erfolgte kürzlich der erste Spatenstich. Das Gebäude befindet sich in der<br />
Wirtschaftszone Huaqiao in Kunshan. Die Forschung und Entwicklung von NSK in<br />
China bietet insbesondere den Kunden in der Automobilindustrie und im Maschinenbau<br />
technische Unterstützung für ihre Projekte. <strong>Der</strong> Ausbau dieser Aktivitäten ist Teil<br />
des mittelfristigen Managementplans von NSK. Nach der Erweiterung wird eine<br />
Gesamtnutzfläche von rund 21.000 m² zur Verfügung stehen. Mit dem vergrößerten<br />
Standort will NSK gleichzeitig auch neue Mitarbeiter rekrutieren und die Forschungskapazitäten erweitern. Anlässlich des ersten<br />
Spatenstichs sagte Yu Guoping, Präsident und CEO von NSK China: „Diese Erweiterung versetzt uns in die Lage, Technologien und<br />
Produkte in hoher Geschwindigkeit, mit fortschrittlichen Methoden und zu wettbewerbsfähigen Kosten zu entwickeln – im<br />
Maschinenbau und bei Wälzlagern für die Automobilindustrie.“ Die Fertigstellung ist für August <strong>2024</strong> geplant.<br />
www.nskeurope.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 9
INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DAS BESTE<br />
AUS ZWEI WELTEN<br />
Kooperationen bieten insbesondere<br />
mittelständischen Unternehmen viele<br />
Möglichkeiten innovative Lösungen<br />
zu entwickeln. Jetzt starten ein Spezialist<br />
für Lineartechnik sowie ein Antriebsund<br />
Automatisierungsexperte mit ihrem<br />
neuen mechatronischen Komplettpaket<br />
für die Automation eine Offensive.<br />
Wir sprechen mit zwei Experten über<br />
die Vorteile und wie sich mit Handling-<br />
Systemen aus dem Baukasten die<br />
Konstruktion beschleunigen lässt.<br />
Wir freuen uns, mit SEW-Eurodrive<br />
einen starken Automationspartner an<br />
unserer Seite zu haben, der den Weg<br />
zu innovativen und integralen Systemlösungen<br />
gemeinsam mit uns geht.<br />
ANDREAS KAISER, Senior Sales Manager<br />
Actuator Business bei Rollon (rechts),<br />
HEIKO WEISSGERBER, Group Manager<br />
Corporate Solution Center –Electronics, Market<br />
Solutions Machines 2 bei SEW-Eurodrive (links)<br />
Rollon hat sich auf die Entwicklung und Produktion von<br />
linearer Antriebstechnik spezialisiert. Nun sind Sie eine<br />
Partnerschaft mit SEW-Eurodrive eingegangen. Warum?<br />
ANDREAS KAISER: Wir möchten unsere Kunden bei der Automatisierung<br />
ihrer Prozesse optimal unterstützen. Unsere Lineartechnik<br />
ist technologisch auf dem neuesten Stand und wird<br />
weltweit in unzähligen Applikationen erfolgreich eingesetzt.<br />
Die Partnerschaft mit SEW-Eurodrive ermöglicht es uns, mit<br />
vor konfigurierten Komponentensets inklusive Antrieb und<br />
Software den nächsten Schritt zu gehen. Dabei profitieren wir<br />
durch unsere Kompetenzerweiterung. Die Bündelung von<br />
Expertise in der Lineartechnik sowie in der Antriebs- und<br />
Automatisierungstechnik, Branchenkenntnis und Lösungskompetenz<br />
bringt das Beste aus beiden Welten zusammen<br />
und ermöglicht die Entwicklung optimierter Systemlösungen.<br />
10 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
INTERVIEW<br />
01 Nicole Steinicke im Gespräch mit Heiko Weissgerber<br />
über die Vorteile von Mehrachssystemen<br />
02 Mit den vorkonfigurierten Komponentensets<br />
von Rollon und SEW-Eurodrive sparen<br />
<strong>Konstrukteur</strong>e viel Zeit im Engineering<br />
<strong>03</strong> Das Smart-System von Rollon eignet sich für anspruchsvolle<br />
Anwendungen in industriellen Automatisierungslinien<br />
01<br />
HEIKO WEISSGERBER: Durch Variantenvielfalt, kürzere Produktzyklen<br />
und Nachhaltigkeitsaspekte nimmt die Komplexität<br />
der Maschinen weiterhin zu. Daher ist es uns wichtig, Lösungen<br />
anzubieten, um Entwicklern die Zeit bei der Auslegung und<br />
Anwendern bei der Inbetriebnahme und Programmierung zu<br />
sparen. Folglich setzen wir alles daran, die Komplexität aus<br />
unseren Produkten zu nehmen und sie so einfach wie möglich<br />
zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie Rollon hilft<br />
uns, die Schnittstellen klein und effizient zu halten.<br />
Welche Vorteile ergeben sich daraus für disziplinübergreifende<br />
Projekte wie zwischen Mechanik und Elektrik?<br />
ANDREAS KAISER: In der Projektphase kommen in der Regel<br />
unterschiedliche Disziplinen zusammen. Dabei erleben wir in<br />
unserer täglichen Arbeit immer wieder, wie sich Mehrachs-<br />
Projekte durch Abstimmungsprobleme zwischen den Bereichen<br />
Mechanik, Elektrik und Steuerungstechnik verzögern können.<br />
Dabei ist eine separate Auslegung gar nicht für alle Anwendungen<br />
notwendig. Vor allem allgemeine Automationsaufgaben,<br />
die einfache bis mittlere Anforderungen an Dynamik und<br />
Genauigkeit stellen, kommen in der Regel gut mit Standardkonfigurationen<br />
zurecht. Genau für solche Anwendungen haben<br />
wir die vorkonfigurierten Komponentensets entwickelt. Bei der<br />
Auslegung müssen <strong>Konstrukteur</strong>e dennoch keine Kompromisse<br />
eingehen. Dank Baukastensystem können die Komplettsysteme<br />
spezifisch auf kundenindividuelle Applikationsanforderungen<br />
ausgelegt werden.<br />
02<br />
Welchen Mehrwert bringen Ihre vorkonfigurierten<br />
Dreiachsportale für <strong>Konstrukteur</strong>e?<br />
ANDREAS KAISER: Mit unserem Baukastensystem sind alle<br />
mechanischen und elektrischen / elektronischen Komponenten<br />
wie Motor, Getriebe, Regler und Achse optimal aufeinander<br />
abgestimmt. Das erleichtert <strong>Konstrukteur</strong>en das Engineering<br />
und spart Zeit bei Projektierung, Montage und Inbetriebnahme.<br />
Weiterer Vorteil ist, dass wir mit unserer Lösung 70 bis 80 Prozent<br />
der Anwendungen abdecken. Für alle anderen Fälle lassen sich<br />
kundenspezifische Lösungen ergänzen.<br />
Wie lösen Sie also typische Automationslösungen in der Praxis?<br />
<strong>03</strong><br />
ANDREAS KAISER: Unsere vorkonfigurierten Komponentensets<br />
kombinieren die Mechanik von Rollon mit dem sogenannten<br />
StarterSet von SEW-Eurodrive bestehend aus Antriebstechnik,<br />
Antriebselektrik sowie Steuerungstechnik inklusive Software.<br />
Auf Basis von häufig vorkommenden Anwendungen bieten wir<br />
drei Varianten für zu bewegende Massen von 15 kg, 50 kg beziehungsweise<br />
110 kg an. Die Portale bestehen aus Linearachsen,<br />
Energieketten, Getriebe, Motor, Regler und Kabeln. Auch das<br />
Zubehör ist schon inkludiert, zum Beispiel eine Gelenkwelle,<br />
Sensorhalter und Schaltwinkel, Getriebemontagekits und Befestigungsmaterialien<br />
(Spannpratzen, Montagewinkel etc.) für die<br />
verschiedenen Achsen. Dabei zeichnete Rollon für die Auslegung<br />
der Achsen verantwortlich. SEW-Eurodrive liefert Automationspakete<br />
(StarterSets), die auf die jeweilige Mechaniklösung<br />
von Rollon optimiert wurden – vom Getriebeabtrieb bis zur<br />
Steuerung und der benötigten Software.<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 11
INTERVIEW<br />
04<br />
04 Nicole Steinicke im Gespräch mit<br />
Andreas Kaiser, Senior Sales Manager<br />
Actuator Business und Lars Brandstäter,<br />
Marketingleitung, beide Rollon<br />
(von rechts nach links)<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN INTERVIEW<br />
Bleibt bei all der Standardisierung noch Raum für Flexibilität?<br />
HEIKO WEISSGERBER: Dank des Baukastensystems bleibt<br />
viel Raum für spezifische Anpassungen. Die zahnriemenangetriebenen<br />
Systeme sind in ihrer Leistung skalierbar und werden<br />
hinsichtlich Dynamik, Genauigkeit und Traglast individuell auf<br />
die applikationsspezifischen Anforderungen angepasst. Dafür<br />
greifen wir auf einen umfangreichen Baukasten an modularer<br />
Linear- und Antriebstechnik zurück. Die Systeme sind von<br />
beiden Seiten abgestimmt und können auf unterschiedliche<br />
Parameter wie Arbeitsraum, Performance oder Einsatzbereiche<br />
angepasst werden. Die Abstimmung und die Koordination<br />
erlauben also eine hohe Flexibilität.<br />
ANDREAS KAISER: Um der Frage nachzugehen, wie individuell<br />
soll es sein, kann ich sagen, dass Aufgaben in der Praxis möglichst<br />
griffig sein müssen. Kollegen und Kolleginnen beispielsweise<br />
aus Konstruktion und Vertrieb müssen von beiden Seiten<br />
aus verstehen, wie eine Systemlösung aussehen kann. Je<br />
klarer Konzepte sind, desto besser lassen sich Projekte abwickeln.<br />
Betrachten wir eine übliche Auftragsabwicklung, orientieren<br />
sich Mitarbeiter in der Regel an einem 3D-Modell, an<br />
Stücklisten und Materialnummern. Hinzu kommt, dass rund<br />
70 Prozent der Automationsaufgaben nicht außergewöhnlich<br />
anspruchsvoll sind, sondern im Rahmen von einfachen bis<br />
mittleren Anforderungen an Dynamik und Genauigkeit liegen.<br />
Dabei geht es um Zeitersparnis im Engineering, in der Montage<br />
und in der Inbetriebnahme. Die letzte zehntel Sekunde<br />
spielt daher keine Rolle.<br />
Zahnriemenachsen sollen die ideale Lösung für<br />
alle Anwendungen sein, bei denen hohe Dynamik<br />
und Belastbarkeit gefordert ist. Wie werden Sie<br />
solchen Aufgaben gerecht?<br />
ANDREAS KAISER: Um derartigen Anwendungen zu begegnen,<br />
kombinieren wir die Smart-Serien E-Smart (X-Achse) und R-<br />
Smart (Y-Achse) im Zusammenspiel mit der Modline-Serie ZCH<br />
als Z-Achse. Alle Achsen können gleichzeitig bewegt werden.<br />
Bei der Modline ZCH handelt es sich um biegesteife Systeme,<br />
die speziell für vertikale Bewegungen bei Gantry-Bauweise<br />
entwickelt wurden. Sie verfügen über selbsttragende Aluminium-Strangpressprofile<br />
und zeichnen sich durch hohe<br />
Verfahr geschwindigkeiten, geringe Geräuschentwicklung sowie<br />
einen niedrigen Verschleiß aus. Darüber hinaus garantiert das<br />
kugelumlaufgeführte Doppelschienensystem mit vier Führungswagen<br />
eine hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit.<br />
Was bedeutet das für die Konstruktion?<br />
ANDREAS KAISER: Die Stärke des Smart-Systems liegt in seiner<br />
einfachen, aber äußerst effektiven Konstruktion. Die Linearachsen<br />
der E-Smart basieren auf selbsttragenden, eloxierten Aluminium-<br />
Strangpressprofilen und ermöglichen hohe Verfahrgeschwindigkeiten<br />
und Tragzahlen bei niedrigem Verschleiß. Die R-Smart-<br />
Achse hat durch ihr rechteckiges Profil eine hohe Eigensteifigkeit<br />
und somit eine geringe Durchbiegung, was insgesamt zu<br />
höheren Genauigkeiten führt. Die Baureihe ist grundsätzlich<br />
besonders für Anwendungen mit hohen Tragzahlen geeignet,<br />
bei denen der Laufwagen starken Kräften ausgesetzt ist. Selbst<br />
hohe Verfahrgeschwindigkeiten lassen sich damit bewältigen.<br />
DIE MECHATRONISCHEN<br />
KOMPLETTPAKETE ERMÖGLICHEN<br />
EINE ZEITERSPARNIS VON RUND<br />
30 PROZENT IM ENGINEERING<br />
Welche Branchen und Anwendungen haben Sie im Fokus?<br />
ANDREAS KAISER: Zielanwendungen sind Aufgabenstellungen<br />
im End-of-Line Packaging, bei Automationsprozessen in der<br />
Intralogistik, in der Kommissionierung sowie im allgemeinen<br />
Pick-and-Place-Bereich und bei der Maschinenbeladung. In<br />
Zukunft möchten wir noch stärker in die Werkzeugmaschinenindustrie,<br />
die wir unter anderem durch die Rollon-Nadella-<br />
Integration vorantreiben und aufbauen. Zudem soll das<br />
Portfolio weiter ausgebaut werden, Komplettsysteme für<br />
größere Handlingmassen sind in Planung.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE DIPL.-ING. NICOLE STEINICKE,<br />
CHEFREDAKTEURIN DER KONSTRUKTEUR<br />
Bilder: Bild 01 Vereinigte Fachverlage / SEW-Eurodrive, sonstige Rollon<br />
www.rollon.de<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
12 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
WASSERRESISTENTE LEITUNG IN NEUER VERSION<br />
Helukabel spendiert seiner Helupower Aquatic-<br />
750-Blue ein umfassendes Upgrade: Die neueste<br />
Version der wasserresistenten Leitung ist mit<br />
mehreren zusätzlichen Trinkwasserzulassungen<br />
ausgestattet. Neu hinzugekommen ist die<br />
Zulassung nach KTW BWGL (Bewertungsgrundlage<br />
für Kunststoffe und andere organische<br />
Materialien im Kontakt mit Trinkwasser). Diese bestätigt unter anderem die hygienische<br />
Unbedenklichkeit der Leitung und gilt als Ergänzung zur bisherigen Zulassung W270 des<br />
Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Auch für Italien und Polen besitzt sie<br />
mit der DM 174 und der PZH die jeweils geltenden Trinkwasserzulassungen. Die Leitung ist<br />
für den Spannungsbereich 450/750 V ausgelegt. Mit ihrem robusten Mantel aus vernetztem<br />
Spezialcompound ist sie für den Langzeiteinsatz in Trink-, Salz- und Chlorwasser bis 600 m<br />
Tiefe geeignet. Die Helupower Aquatic-750-Blue ist mit Querschnitten von 1 bis 2,5 mm²<br />
erhältlich. Fest verlegt ist sie für Umgebungstemperaturen von - 40 bis 80 °C geeignet, bei<br />
freier Verlegung sind Umgebungstemperaturen von - 25 bis 50 °C einzuhalten. Die zulässige<br />
Betriebstemperatur am Leiter beträgt 90 °C.<br />
www.helukabel.com<br />
NEU: RK LightUnit-G /<br />
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Schiebeführung mit<br />
individueller Positionierung<br />
NACHHALTIGE NEUE SICHERHEITS-<br />
UND AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
Schmersal präsentiert neue Produkte und Systeme<br />
für die sichere, effiziente und nachhaltige Gestaltung<br />
von Maschinen und Anlagen. Damit unterstützt das<br />
Unternehmen die Anwender bei der digitalen<br />
Transformation und der Einhaltung hoher Umweltund<br />
Energiestandards. Mit der IIoT-Lösung Schmersal Cloud Solution beispielsweise können<br />
Nutzer Daten und Informationen aus der Produktion sammeln, zentral im Backoffice bereitstellen<br />
und in Echtzeit analysieren. Basis ist die Feldebene, zu der neben vernetzten Sensoren<br />
und Aktoren auch Sicherheitsschaltgeräte zählen. Die App dient als Bindeglied zwischen<br />
Feld- und Backoffice-Ebene. Ziel ist es, die Effizienz von Maschinen und Anlagen durch<br />
Condition Monitoring, Predictive Maintenance und die Berechnung von Key Performance<br />
Indicators (KPIs) zu steigern. Darüber hinaus bietet die Cloud-Lösung künftig auch Apps für<br />
das Energiemanagement, mit denen sich Stromspitzen überwachen und Energieeinsparpotenziale<br />
identifizieren lassen. Schmersal stellt auch zwei neue Varianten seiner kompakten<br />
Sicherheitszuhaltung AZM40 mit Fluchtentriegelung und Notentsperrung vor. Sie wurden<br />
um die Schutzart IP69 erweitert benötigen zudem weniger Energie.<br />
www.schmersal.com<br />
Einfach – Montage mit nur<br />
einem Werkzeug<br />
Flexibel – Individuelle<br />
Einstellung der<br />
Positionierungselemente<br />
Vielseitig – Frei wählbare<br />
Führungsschlitten für<br />
vielfältige Anwendungen<br />
Kompatibel – Vielfältige<br />
Anbindungsvarianten mit<br />
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ab Lager verfügbar<br />
KLEINER LASERSENSOR MIT HOHER LEISTUNG<br />
Micro-Epsilon hebt die Lasersensoren der Reihe<br />
OptoNCDT 1420 auf eine neue Stufe. Mit verdoppelten<br />
Messraten, einer 16 Bit Digital/Analog-Wandlung<br />
und der Schutzart IP67. Sie bieten auch in schwierigen<br />
Umgebungen eine sehr hohe Leistung und zeichnen<br />
sich durch eine Temperaturstabilität von ±0,015 Prozent<br />
d.M./K und eine Fremdlichtbeständigkeit von bis<br />
zu 50.000 Lux aus. Die Einsatzmöglichkeiten der<br />
neuen Lasersensoren sind vielfältig. Sie messen<br />
auf nahezu allen Oberflächen und arbeiten mit<br />
intelligenter Belichtungsregelung, die Hell-Dunkelund<br />
Matt-Glänzend-Wechsel schnell und zuverlässig kompensiert. Dank kleinem Lichtfleck<br />
lassen sich auch winzige Details genau erfassen. Das robuste Aluminiumgehäuse mit<br />
Schutzart IP67 schützt den Sensor vor äußeren Einflüssen und sorgt für Vibrationsbeständigkeit.<br />
Darüber hinaus sind sie mit integriertem Controller und schleppkettentauglichen<br />
Kabeln ausgestattet. Dazu kommt ihr geringes Gewicht und die kleine Bauweise. Die<br />
Handhabungsmöglichkeiten reichen von analog bis digital, von der Plug-and-Play-Lösung<br />
über Webinterface bis hin zu ASCII-Programmierbefehlen. Neben dem Redesign sind nun<br />
auch die Messbereiche von 10 bis 500 mm standardmäßig für jede Leistungsklasse der<br />
OptoNCDT Lasersensoren erhältlich.<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
PRÄZISE VON DER KOMPONENTE<br />
BIS ZUR MASCHINE<br />
Die Steinmeyer-Gruppe hat in enger Zusammenarbeit ein kompaktes<br />
High-Speed-Gantry entwickelt. Das Positioniersystem bietet eine<br />
hervorragende Basis für dynamische, hochgenaue Anwendungen sowie<br />
für individuelle Maschinenkonzepte in der Automatisierung.<br />
Jens-Uwe Gühring, Vertriebsleiter der August Steinmeyer GmbH & Co. KG<br />
14 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Wer auf der Suche nach einem universellen Präzisions-Gantry<br />
mit herausragender Performance ist, ist<br />
bei der Steinmeyer-Gruppe genau an der richtigen<br />
Adresse. Denn die drei Unternehmen August Steinmeyer,<br />
Steinmeyer Mechatronik und Feinmess Suhl ergänzen<br />
sich mit ihrem Know-how sowie ihren Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen<br />
ideal.<br />
Das neue High-Speed-Gantry der Steinmeyer-Gruppe setzt<br />
Maßstäbe in puncto Dynamik und Präzision im Submikrometer-Bereich.<br />
Das Positioniersystem deckt zahlreiche Anwendungsfälle<br />
ab – zum Beispiel Fräsen, Messen, 3D-Druck, Pipettieren,<br />
Leiterplattenbestückung oder Waferinspektion. <strong>Der</strong><br />
modulare Aufbau bietet eine hohe Flexibilität, so ist beispielsweise<br />
ein schneller Austausch der Verschleißkomponenten bei<br />
der Wartung vorgesehen. Ein Schnellwechsel-Interface sorgt<br />
für geringe Stillstandzeiten beim Umrüsten und erlaubt den<br />
unkomplizierten Wechsel von kundenspezifischen Prozessköpfen.<br />
„Das spart unter Umständen sogar die Anschaffung<br />
neuer Maschinen bei einem Sortimentswechsel“, erklärt Elger<br />
Matthes, Leiter Produktmanagement bei Steinmeyer Mechatronik.<br />
„Neben den Hüben der Bewegungsachsen lassen sich<br />
auch der Arbeitsbereich und das Untergestell an die jeweilige<br />
Aufgabe anpassen – zum Beispiel Arbeitshöhe, Bohrraster oder<br />
Zuführungen.“<br />
ANTRIEBSKONZEPT FÜR EINE<br />
DYNAMISCHE PRODUKTION<br />
Gantries eignen sich, um großflächig stehende Objekte zu überqueren.<br />
Ähnlich wie bei einem Portalkran wird zum Beispiel ein<br />
Laser oder ein Sensor über ein Werkstück bewegt. Damit ist die<br />
bewegte Masse vergleichsweise gering und höhere Taktzeiten<br />
werden realisiert. Das High-Speed-Gantry der Steinmeyer-Gruppe<br />
besteht aus zwei synchron verfahrenden unteren Achsen, die<br />
eine Traverse bewegen. Die unteren Achsen werden elektronisch<br />
synchronisiert; sie erzeugen also bei gleichzeitiger Bewegung<br />
einen Horizontalhub und bei gegensinniger Bewegung eine<br />
Drehung. Somit ist auch eine geringe, jedoch hochpräzise rotatorische<br />
Ausrichtung möglich. Die Traverse hat optional zwei Vertikalachsen<br />
für parallele Bearbeitungen.<br />
Die X- und Y-Achsen sind mit Linearmotoren ausgestattet, die<br />
Vertikalachsen arbeiten mit Kugelgewindetrieben, was für das<br />
Arbeiten gegen die Schwerkraft fast immer von Vorteil ist, da keine<br />
statischen Haltekräfte mit hohen Strömen erzeugt werden<br />
müssen. Die Linearmotoren sorgen für einen maximalen Produktionsdurchsatz.<br />
Das System arbeitet mit Geschwindigkeiten und<br />
Beschleunigungen von 1,5 m/s beziehungsweise 12 m/s 2 auf der<br />
X-Achse und 2 m/s beziehungsweise 20 m/s 2 auf der Y-Achse. Die<br />
bidirektionale Wiederholgenauigkeit beträgt ± 0,5 µm im Raum.<br />
Die empfohlene Last an den Vertikalachsen beträgt zweimal 5 kg.<br />
Auch die beiden Z-Achsen mit Servomotoren erreichen Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 250 mm/s, was nur mit den für industriellen<br />
Einsatz optimierten Kugelgewindetrieben aus eigener<br />
Fertigung umsetzbar ist.<br />
HOCHAUFLÖSENDES UND<br />
SCHNELLES POSITIONIEREN<br />
In dem präzisen Automatisierungssystem kommen geschliffene<br />
Miniatur-Kugelgewindetriebe mit einem Spindeldurchmesser<br />
von 12 mm in Genauigkeiten bis ISO-Toleranzklasse 1 von August<br />
Steinmeyer zum Einsatz. Diese sind mit einer Flansch-Einzelmutter<br />
mit 4-Punkt-Kontakt und Einzelgangumlenkung ausgestattet.<br />
Sie ermöglichen das hochauflösende und trotzdem<br />
schnelle Positionieren in den Z-Achsen. Die perfekte geometrische<br />
Qualität und Oberflächengüte der spielfrei vorgespannten<br />
Gewindetriebe sorgen für einen idealen Gleichlauf in der Anwendung<br />
und ermöglichen kleinste Stellinkremente. Für das aufwandsarme<br />
Einbinden in die Maschinensteuerung unter Serienbedingungen<br />
wird bei der Montage des Kugelgewindetriebs das<br />
vorgegebene Band des Leerlaufdrehmomentes mittels Vorspannung<br />
genau eingestellt. So werden stabile Laufeigenschaften<br />
01<br />
02<br />
01 Das High-Speed-Gantry besteht aus zwei synchron<br />
verfahrenden unteren Achsen, die eine Traverse bewegen<br />
02 In dem präzisen Automatisierungssystem kommen<br />
geschliffene Miniatur-Kugelgewindetriebe zum Einsatz<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 15
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
<strong>03</strong> In der Z-Achse des Gantries sind die<br />
Gleitgewindetriebe von Feinmess Suhl verbaut<br />
<strong>03</strong><br />
04 Die Kugelgewindetriebe von August Steinmeyer<br />
sind auch in Sonderausführung zur Nutzung<br />
im Reinraum, Vakuum oder trockener Stickstoffatmosphäre<br />
erhältlich<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
04<br />
erreicht und neben der Lebensdauer erhöht sich auch die<br />
Betriebssicherheit. „Die Motorsteuerung läuft dann immer im<br />
optimalen Bereich, da Lebensdauereffekte fast gar nicht mehr<br />
auftreten“, erzählt Matthes. „Das ist die Voraussetzung für ein stabiles<br />
Tuning und eine lange Lebensdauer.“ Neben den Materialien<br />
wie zum Beispiel Edelstahl oder Titan sowie einer passenden<br />
Schmierung etwa für Reinraum oder Pharma lassen sich bei August<br />
Steinmeyer auch Steigung und Tragzahlen an die individuellen<br />
Anforderungen der jeweiligen Anwendung an Genauigkeit,<br />
Lastzyklus und Geschwindigkeit anpassen. Sogar die Anschlussflansche<br />
können individuell festgelegt werden. Anwendungsnahe<br />
Serienprüfungen und kundenspezifische Lebensdauertests<br />
gewährleisten die Zuverlässigkeit der Komponenten.<br />
FLEXIBLE GLEITGEWINDETRIEBE<br />
Die Gleitgewindetriebe, bestehend aus einer Spindel mit gerolltem<br />
M3-Gewinde und einer Kunststoffmutter, arbeiten verschleißarm<br />
und reinraumgerecht. Sie überzeugen vor allem<br />
durch ihren wirtschaftlichen Aufbau bei geringer Komplexität<br />
und gewährleistet die stromlose Selbsthemmung der Z-Achse.<br />
Weitere Vorteile sind die hohe Positioniergenauigkeit und die<br />
Wartungsfreiheit des Gleitgewindetriebs. Die Spindel ist direkt<br />
an den Motor angeschlossen. Dadurch können eine Lagerung<br />
und Ausgleichskupplung entfallen und die zwei Schlitten auf<br />
einer Führung untergebracht werden, was die bewegte Masse<br />
reduziert. Die Gewindetriebe sind mit einem Axialspiel von<br />
lediglich 2,5 µm ausgeführt. Je nach Applikation und Einsatzumgebung<br />
sind verschiedene Gewindesteigungen, Mutternbauformen<br />
und Werkstoffe sowie hochgenau geschliffene, gewirbelte<br />
oder gerollte Spindelausführungen möglich. „Diese Flexibilität<br />
eröffnet dem Anwender ein breites Anwendungsspektrum in der<br />
Gerätetechnik – von optischen Systemen für die Medizintechnik<br />
bis hin zur Lasertechnik“, so Matthes abschließend.<br />
SICHERHEIT BEI HOHEN GESCHWINDIGKEITEN<br />
Das Gesamtsystem von Steinmeyer Mechatronik lässt sich über<br />
eine integrierte SPS-Motioncontrol steuern, die zusammen mit<br />
den Kabelführungen in einer trennbaren Aufstelleinheit untergebracht<br />
ist. So kann das Gantry-System alternativ auch auf<br />
modulare Automatisierungszellen aufgesetzt werden. Für die<br />
Integration in Maschinen sind DLL und API in den üblichen<br />
Hochsprachen zur aufwandsarmen Softwareeinbindung in bestehende<br />
Kundenprogramme erhältlich. Die Controller für die<br />
beiden Vertikalachsen fahren an deren Motoren mit. Das Konzept<br />
„stehender Schlitten“ ermöglicht ein tiefes Eintauchen der<br />
Vertikalachsen in den Arbeitsbereich bei einfacher Kabelführung.<br />
Die Controller der Anwendungsaktoren befinden sich auf den<br />
X-Schlitten und fahren dort mit. Somit gibt es weniger Leitungen<br />
in den Energieketten, der Lauf der X-Achsen ist wiederholbarer<br />
und es ist weniger Kraft für die Bewegung erforderlich, was eine<br />
höhere Dynamik ermöglicht.<br />
DAS GANTRY BESTEHT AUS<br />
ZWEI SYNCHRON VERFAHRENDEN<br />
UNTEREN ACHSEN, DIE EINE<br />
TRAVERSE BEWEGEN<br />
Im Betrieb sorgen zwei Laserscanner dafür, dass das Gantry von<br />
hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten in einen sicheren<br />
Geschwindigkeit-Modus versetzt wird, sobald sich eine<br />
Person im Sicherheitsbereich befindet. Nach dem Verlassen des<br />
Sicherheitsbereichs kehrt die Maschine zu ihrer ursprünglichen<br />
Geschwindigkeit zurück. Auf eine Einhausung des Arbeitsbereichs<br />
konnte daher verzichtet werden. Damit ist ein kooperativer<br />
Einsatz – also ein gemischter Betrieb von automatisierten<br />
und manuellen Prozessen in der Produktion möglich. <strong>Der</strong> überwachte<br />
Sicherheitsbereich kann frei nach den vorliegenden Gegebenheiten<br />
eingestellt werden.<br />
Eine allseitige Zugänglichkeit der Maschine ist bei vollständiger<br />
Sicherheitsüberwachung gegeben. Folglich kann das System<br />
entweder als Einzelmaschine oder auch als anreihbare Zelle einer<br />
Gesamtanlage verwendet werden.<br />
Bilder: Aufmacher 123RF/babar760, 01, 02 + 04 August Steinmeyer,<br />
<strong>03</strong> Feinmess Suhl<br />
www.steinmeyer.com<br />
16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
MINIATURISIERT UND MIT IO-LINK-<br />
KOMPETENZ NOCH SMARTER<br />
Die Nano-Sensoren von Microsonic im M12-Gehäuse<br />
sind ab sofort mit einem Push-Pull-Schaltausgang<br />
ausgestattet. Sie verfügen über eine IO-Link-Schnittstelle<br />
in der Version 1.1 und Smart Sensor Profile.<br />
Neben den gemessenen Abstandswerten übermittelt<br />
die IO-Link-Schnittstelle zugleich Identifikations-,<br />
Status- und Diagnosewerte. Mit 250 und 350 mm<br />
stehen zwei Tastweiten zur Verfügung. Nano-Ultraschallsensoren<br />
erfassen berührungslos jegliche Art von Objekten, sei es fest,<br />
flüssig, pulverförmig oder transparent. Dabei geht auch hier der Trend zur<br />
Miniaturisierung. Anwender erwarten maximale Leistung auf kleinstem<br />
Bauraum. Mit einer Gesamtlänge von nur 55 mm inklusive Stecker ist dieser<br />
M12-Ultraschallsensor Angaben von Microsonic zufolge der kürzeste auf dem<br />
Markt. Die kompakte Bauform des Nano-Ultraschallsensors ist vorteilhaft bei<br />
beengten Einbauverhältnissen. Gleichzeitig präsentiert sich die Gehäusebauform<br />
als kompatibel zu vielen induktiven und kapazitiven Sensoren. Das<br />
erleichtert bei kritischen Anwendungen den Umstieg auf Ultraschallsensoren.<br />
www.microsonic.de<br />
KLEINE, ROBUSTE UND STARKE TÜRWÄCHTER<br />
Pilz erweitert sein Portfolio an Sicherheitszuhaltungen<br />
um zwei neue Sensoren: PSENmlock<br />
mini für platzkritische Anwendungen und<br />
PSENslock 2 mit optimiertem hygienischem<br />
Design sowie neue Varianten mit Edelstahlkomponenten.<br />
<strong>Der</strong> Sicherheitsschalter der<br />
kompakten Sicherheitszuhaltung PSENmlock<br />
mini managt Schutzeinrichtungen über eine<br />
sichere Zuhaltung für Personenschutz-Anwendungen<br />
bis PL d, Kategorie 3 (EN ISO 13849-1).<br />
Mit 1950 N Zuhaltekraft FZH (F1max: 3900 N) sichert die Sicherheitszuhaltung<br />
auch höhere Kräfte zuverlässig ab. <strong>Der</strong> RFID-Sicherheitsschalter mit Schutzart<br />
IP67 bietet einen hohen Manipulationsschutz nach EN ISO 14119. PSENmlock<br />
mini kann auch bis PL d, Kat. 3, in Reihe geschaltet werden. Für den Prozessschutz<br />
an Maschinen und Anlagen bietet Pilz den PSENslock 2 an. Dieser ist mit<br />
der Schutzart IP67 und IP6K9K unempfindlich gegenüber Staub und Wasser.<br />
Das hygienegerechtere Design lässt keine Ablagerung von Schmutz zu.<br />
www.pilz.com<br />
WIR MACHEN<br />
IHRE MASCHINE<br />
SICHER<br />
Sicherheitslösungen für die<br />
Intralogistik<br />
■ Sicherheitskomponenten und<br />
-systeme für Lagerhaltung und<br />
Materialfluss<br />
■ Breites Produktangebot für<br />
Flurförderzeuge<br />
■ Safety-Lösungen für Predictive<br />
Maintenance und Industrie 4.0<br />
■ Umfassendes Beratungs- und<br />
Dienstleistungsprogramm<br />
www.schmersal.com<br />
NEUE FUNKTIONEN FÜR U-OS<br />
Weidmüller erweitert sein Betriebssystem<br />
u-OS um neue Funktionen. Durch die offene<br />
Gestaltung des Betriebssystems ist es<br />
zukünftig möglich, u-OS auf generische<br />
Hardware auf Basis von ARM SystemReady<br />
und Intel x86 zu installieren. Für den Raspberry<br />
Pi beispielsweise steht künftig die<br />
Community Edition zur Verfügung. Die<br />
einfache Handhabung erlaubt es, Apps verschiedenster Anwender auf dem<br />
Raspberry Pi zu installieren. Durch die Kompatibilität von u-OS mit generischer<br />
Hardware können Maschinenbauer eine Multi-Supplier-Strategie verwirklichen.<br />
Das sichert die Lieferfähigkeit und spart Kosten. u-OS ist eine Plattform, die es<br />
ermöglicht, verschiedene Software zu nutzen. Neben AutoML-Tools und<br />
Visualisierungssoftware sind auch Cloud- und On-Premises-Lösungen integrierbar.<br />
Zusätzlich erlaubt die offene Gestaltung des Betriebssystems den Anwendern,<br />
auch eigene Systeme einzubinden. Grundlage dafür bilden APIs und die<br />
Container-Technologie. Das Fundament für das Zusammenspiel der verschiedenen<br />
Applikationen ist der u-OS-Data-Hub. So können Anwender auch ohne<br />
Programmierkenntnisse eine eigene Lösung zusammenstellen.<br />
www.weidmueller.com
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
HALBAUTOMATISCHE<br />
PACKANLAGE FÜR BEUTEL<br />
Bei einem Unternehmen aus der Lebensmittelbranche wurde eine<br />
Anlage im Verpackungsbereich mit MiniTec stärker automatisiert.<br />
Ein Erfahrungsbericht.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Um dem Qualitätsanspruch eines Herstellers über den gesamten<br />
Prozess vom Produkt bis zur Abfüllung gerecht<br />
zu werden, sollte auch der Ablauf im Verpackungsbereich<br />
optimiert werden. MiniTec lieferte hierzu einen<br />
halbautomatisierten Kartonsammelpacker.<br />
AUSGANGSSITUATION UND ZIELSETZUNG<br />
Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />
MiniTec GmbH & Co. KG, Schönenberg-Kübelberg<br />
An einer Verpackungslinie werden die Produkte am Ende des<br />
Transportbandes von einer Kontrollwaage („Check-weigher“) kontrolliert.<br />
Anschließend fallen sie in einen Umkarton. <strong>Der</strong> Kartonwechsel<br />
sowie die Rücksetzung des Zählers mussten vom Linienpersonal<br />
manuell durchgeführt werde. Dieser Prozess war durch<br />
den notwendigen Eingriff des Personals nicht zuverlässig, weshalb<br />
eine zusätzliche Kontrollwiegung stattfinden musste. Deshalb<br />
wurde MiniTec mit der Konzeption und Realisierung eines Kartonsammelpackers<br />
beauftragt, der diesen Prozess automatisieren und<br />
eine korrekte Zählung sicherstellen sollte.<br />
KARTONSAMMELPACKER FÜR<br />
MEHR ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
In der neuen Anlage werden zunächst die leeren Umkartons auf<br />
der Vorratsstrecke auf der linken Seite bereitgestellt. Von hier<br />
erfolgt ein automatischer Transport bis zur Abfüllposition. Dort<br />
wird die Fertigware in einem Fülltrichter während des Kartonwechsels<br />
zurückgehalten. Anschließend öffnet sich der Fülltrichter,<br />
sodass die Produkte in den Karton hineinfallen. Zur Sicherstellung<br />
einer gleichmäßigen Abfüllung kann der Karton nach<br />
einer vordefinierten Stückzahl schrittweise weitergefahren werden.<br />
Ist er voll, wird er zur Entnahmeposition an der rechten Seite<br />
der Anlage transportiert, wo sich eine Arbeitsplattform zum<br />
18 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01 02<br />
01 Ein Steigförderer (links oben)<br />
transportiert die Produkte zu einer Schütte,<br />
über die sie in Kartons gelangen<br />
02 Den Nachschub mit leeren Kartons<br />
auf der Vorratsstrecke regelt eine<br />
Füllstandsüberwachung<br />
<strong>03</strong> Über eine Rollenbahn werden<br />
die gefüllten Kartons abtransportiert und<br />
mithilfe einer Kontrollwaage hinsichtlich<br />
der Packmenge geprüft<br />
<strong>03</strong><br />
Drehen und Verschließen der Kartons durch Mitarbeiter befindet.<br />
Auch an die Ergonomie wurde gedacht – die Umkartons sind<br />
für eine angenehme Arbeitsweise auf einem Kugelband gelagert,<br />
damit das Personal die Möglichkeit hat, den Karton nach eigenem<br />
Belieben zu drehen. Zudem gibt es eine kleine Ablagefläche<br />
für Arbeits- und Verpackungsmaterial.<br />
FÜR VERSCHIEDENE PRODUKTE GEEIGNET<br />
Bei der Konzeption der Anlage achtete MiniTec auf die erforderliche<br />
Flexibilität, weil die verpackten Produkte eine unterschiedliche<br />
Größe, Farbe und Beschaffenheit aufweisen und auch<br />
unterschiedlich große Kartonagen zum Einsatz kommen. Bezüglich<br />
des Durchsatzes musste eine Anlagenleistung von bis zu<br />
80 Beutel pro Minute sichergestellt werden. Je nach Größe der<br />
Umkartons mussten die Taktung und der Schritttransport über<br />
die Programmparameter automatisiert hinterlegt sein.<br />
DIE ANLAGE KANN PRODUKTE<br />
UNTERSCHIEDLICHER GRÖSSE<br />
MÜHELOS ABFÜLLEN<br />
Darüber hinaus kümmerte sich MiniTec um eine hohe Prozess<br />
sicherheit: Die Übernahme der Beutelformate musste störungsfrei<br />
und ohne Verluste erfolgen. Damit etwa der Nachschub mit<br />
leeren Kartons auf der Vorratsstrecke unterbrechungsfrei von<br />
Statten geht, integrierte MiniTec eine Füllstandsüberwachung,<br />
die über eine Signalgebung eine rechtzeitige Nachfüllung von<br />
Kartons gewährleistet beziehungsweise die Maschine abschaltet,<br />
bevor Kartons an der Abfüllstation fehlen. Über eine Schnittstelle<br />
zur vorgelagerten Anlage kann dies angehalten werden. Gleich-<br />
zeitig signalisiert eine Sensorik, dass ein Karton zur Befüllung<br />
korrekt in der Station steht. Bei fehlenden oder fehlerhaft bereitstehenden<br />
Kartons erfolgen eine akustische und visuelle Meldung<br />
sowie eine Abschaltung der Anlage.<br />
VERTRAUEN IST GUT, KONTROLLE IST BESSER<br />
Damit die Kartons immer exakt die gewünschte Menge an Produkten<br />
enthalten, wird nach deren Zählung beim Fallen in den<br />
Trichter zusätzlich noch eine Gegenkontrolle an einer Gewichtsüberwachungsstation<br />
vorgenommen. Bei fehlerhaftem Gewicht<br />
wird auch hier eine visuelle Meldung angezeigt und der Weitertransport<br />
des Kartons zur Verpackungsstelle gestoppt.<br />
Die Steuerung der gesamten Anlage vollzieht sich über eine<br />
zentrale Einheit. Die Bedienung ist nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />
ausgelegt – dies gilt auch für die Rüstvorgänge.<br />
PRODUKTIVITÄT UND PROZESSQUALITÄT<br />
DEUTLICH VERBESSERT<br />
Nachdem der Kartonsammelpacker seit einigen Monaten im Einsatz<br />
ist, haben sich bereits deutliche Vorteile der neuen Anlage<br />
gezeigt. Fehlerhaft gefüllte Kartons gehören fast komplett der<br />
Vergangenheit an, und kommen sie doch nochmal vor, werden<br />
sie sofort automatisch erkannt.<br />
Die Abläufe sind laut Kundenaussage heute wesentlich zuverlässiger<br />
und fehlerfreier, gleichzeitig sorgt die Automatisierung<br />
für eine zügigere, unterbrechungsfreie Befüllung und damit für<br />
eine höhere Produktivität – Mission mit MiniTec erfüllt.<br />
Bilder: MiniTec<br />
www.minitec.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 19
TITELSTORY<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
REPRODUZIERBARE PRÄZISION<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein Drei-Achs-Portal<br />
greift sich eine Schraube<br />
mit der dazugehörigen<br />
U-Scheibe und fördert sie<br />
zu einer Station, die<br />
beide Komponenten mit<br />
Kupfer bepastet<br />
20 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Claudia Grotzfeld, Marketing Communications,<br />
Stöber Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Pforzheim<br />
Um verschiedene Muffen für Kernlochbohrungen automatisch zu montieren,<br />
zu verschrauben und zu beschriften, setzt ein Maschinenbauer unter anderem<br />
auf Servotechnik und Antriebsregler von Stöber. Das Augenmerk liegt dabei<br />
vor allem auf Präzision und schnellen Umrüstzeiten.<br />
Kernlochbohrungen oder einfach Kernbohrungen sind<br />
Bohrungen, bei denen nur der Umfang des gebohrten<br />
Lochs zerspant wird und daher in der Mitte ein Kern stehen<br />
bleibt. Ausgeführt werden sie mit Kernbohrmaschinen<br />
oder -geräten. In Häusern sind sie etwa für Dunstabzugshauben,<br />
Kamine und Schornsteindurchlässe sowie für Heizungsund<br />
Lüftungsleitungen erforderlich. Ihre Durchmesser bewegen<br />
sich zwischen zehn Millimetern und mehr als einem Meter. Sie<br />
können horizontal, vertikal oder mit verschiedenen Neigungswinkeln<br />
verlaufen. Dabei sind die Mauerdurchführungen unterschiedlichen<br />
Belastungen ausgeliefert: Die durch sie verlaufenden<br />
Rohre oder Leitungen können, wenn Flüssigkeiten durch sie<br />
strömen, deutlich schwerer werden. Zudem beeinflusst die Temperatur<br />
ihre Ausdehnung und Elastizität. Um spätere Schäden<br />
am Mauerwerk zu vermeiden, werden die Bohrungen daher abgedichtet<br />
– beispielsweise mit Muffen. Einer, der sich damit auskennt,<br />
ist ein Schweizer Hersteller von Spezialarmaturen. „Er beauftragte<br />
uns, eine Maschine zu entwickeln, die Muffen in 25 unterschiedlichen<br />
Größen automatisch montieren, verschrauben<br />
und beschriften kann“, berichtet Fabian Gallenbach, Geschäftsführer<br />
der Soga Gallenbach GmbH in Pforzheim.<br />
Mit seinen zehn Mitarbeitern konstruiert und entwickelt der<br />
Maschinenbauer Sonderlösungen – die Kunden kommen unter<br />
anderem aus der Medizin-, der Luft- und Raumfahrttechnik sowie<br />
der allgemeinen Industrie. Fabian Gallenbach: „Unsere Vision ist<br />
es, durch professionelle Projektabwicklung und exzellente Entwicklungsarbeit<br />
zukunftsorientierte Partnerschaften mit unseren<br />
Kunden einzugehen.“ Weil sich Soga auf Wachstumsbranchen fokussiert<br />
hat, konnte das Unternehmen seinen Kundenstamm in<br />
den vergangenen Jahren vervielfachen. Bei der Umsetzung der<br />
anspruchsvollen Sondermaschinen setzt der Hersteller auf ausgewählte<br />
Partner. Dazu gehört seit Jahren die Stöber Antriebstechnik<br />
GmbH + Co. KG, die ebenfalls in Pforzheim zuhause ist.<br />
KURZE UMRÜSTZEITEN UND<br />
ERHÖHTE TAKTFREQUENZ<br />
„Bei allen Projekten stehen wir mit Soga in regelmäßigem Kontakt.<br />
Dies erleichtert es bei neuen Aufträgen, unmittelbar ins Detail<br />
gehen zu können“, sagt Stöber Experte Guido Wittenauer, der<br />
Soga betreut. Wurde in der Vergangenheit die passende Motor-<br />
Getriebekombination gesucht, haben die Antriebsspezialisten<br />
die Maschinenbauer schon oft unterstützt.<br />
Bei diesem Projekt begann das Teamwork bereits in der Angebotsphase.<br />
Gemeinsam besprachen beide Seiten die kritischen<br />
Punkte und arbeiteten diese ab. „Bevor wir loslegen konnten,<br />
validierten wir bei einem ersten Projektgespräch mögliche Komponenten<br />
und prüften sie in der konstruktiven Einbausituation“,<br />
sagt Gallenbach. „Wegen der Größe des Projekts mussten wir<br />
einige Anpassungen vornehmen lassen, die die Stöber Experten<br />
sehr gut umgesetzt haben.“ Denn aufgrund von Veränderungen<br />
während des Projektverlaufs variierten die Massen der teils oder<br />
komplett montierten Baugruppen. Weil sie deutlich schwerer<br />
wurden, waren die Motorkennlinien und Optimierungen der<br />
Motorcharakteristik entscheidend, um die geforderte Taktzeit erzielen<br />
zu können. Bisher mussten Mitarbeiter die Baugruppen<br />
von Hand montieren. Das kostete Zeit und war fehleranfällig. Die<br />
neue Maschine kann dagegen ohne Zutun eines Werkers 150 Teile<br />
am Stück autonom fertigen – und das mit einer reproduzierbar<br />
hohen Genauigkeit. Ein Mitarbeiter muss lediglich zu Beginn des<br />
Prozesses die Komponenten bereitstellen und die komplett montierten<br />
Muffen hinterher in den Gitterboxen abtransportieren.<br />
Wichtig bei der Entwicklung waren möglichst kurze Rüstzeiten.<br />
VOM SERVOMOTOR BIS ZUM<br />
ZAHNSTANGENTRIEB<br />
Das Herzstück der Maschine ist ein Sechsfach-Greifer. Damit er<br />
die einzelnen Teile exakt aufnehmen kann, muss die Anlage diese<br />
präzise positionieren. Gewinderinge und Deckscheiben lagern in<br />
Magazinen im vorderen Teil der Anlage. „Für die hochgenaue<br />
Hubbewegung der Magazine haben wir unsere Servo-Stirnradgetriebe<br />
mit Bremse geliefert“, berichtet Wittenauer. Durch die<br />
Stirnradverzahnung und die reibungsarme Lagerung ist ihr Wirkungsgrad<br />
besonders hoch. <strong>Der</strong> Synchron-Servomotor arbeitet<br />
wirtschaftlich und leistungsstark. Zudem benötigt er beim Einbau<br />
nur wenig Platz. Er bietet ein maximales Drehmoment, eine hohe<br />
Dynamik und eine geringe Drehmomentwelligkeit.<br />
Im zweiten Teil der Anlage befinden sich die Magazine für die<br />
Gewinderinge, die 40 Millimeter hohen Elastomer-Ringe und die<br />
Deckscheiben. Ein Drei-Achs-Portal übernimmt diese Bauteile<br />
und richtet sie über einen Sensor auf einem Rundtisch übereinander<br />
gestapelt rotatorisch aus. „Ein Orbitalantrieb lässt den<br />
Sechsfach-Greifer alle Bauteile jeglicher Größe handhaben – ohne<br />
Umrüsten“, erklärt der Stöber Experte. „Für diesen Antrieb lieferten<br />
wir ebenfalls einen Synchron-Servomotor.“<br />
DER ANTRIEBSREGLER ARBEITET<br />
UNBEMERKT UND ZUVERLÄSSIG<br />
IM HINTERGRUND<br />
Im dritten Teil der Anlage befindet sich ein weiteres Drei-Achs-<br />
Portal. Dieses greift sich eine – je nach Größe der zu montierenden<br />
Muffe – M6-, M8- oder M10-Schraube mit der dazugehörigen<br />
U-Scheibe und fördert sie zu einer Station, die beide Komponenten<br />
mit Kupfer bepastet. Für alle Achsen der beiden Portale lieferte<br />
Stöber Zahnstangentriebe. Bei der schrägverzahnten Baureihe<br />
ZV befindet sich die Ritzelposition entweder am Wellenende<br />
oder an der Wellenschulter. <strong>Der</strong> Zahnstangentrieb zeichnet<br />
sich durch eine spielfreie, formschlüssige Welle-Nabe-Verbindung<br />
aus. Angebaut ist er an einen Stöber Getriebemotor. Ein von<br />
Soga entwickeltes Schraubportal nimmt die bepastete Schraube<br />
und dreht sie in die aus Gewinde- und Deckscheibe sowie dem<br />
Elastomer-Ring bestehende Baugruppe. Dabei muss sie aufgrund<br />
des Kunststoffs schwankende Kräfte überwinden können. „Für<br />
diese Aufgabe kommt unser encoderloser Lean-Motor zum<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 21
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 Soga Gallenbach entwickelte eine Sondermaschine,<br />
die Muffen in 25 unterschiedlichen<br />
Größen automatisch mit reproduzierbar hoher<br />
Genauigkeit montiert, verschraubt und beschriftet<br />
02 Bei der Umsetzung der anspruchsvollen<br />
Sondermaschine setzte Soga auf Antriebslösungen<br />
von Stöber: Fabian Gallenbach von Soga und<br />
Guido Wittenauer von Stöber (v.r.)<br />
02<br />
04<br />
01<br />
<strong>03</strong> Die einzelnen Komponenten befinden sich in<br />
Magazinen, von wo aus sie ein Drei-Achs-Portal<br />
entnimmt – für einen präzisen Hub lieferte Stöber<br />
Zahnstangentriebe und Getriebemotoren<br />
<strong>03</strong><br />
04 Um die unterschiedlichen<br />
Antriebe anzusteuern, wurde<br />
mit dem SI6 ein 45 mm schmaler,<br />
hochdynamischer Antriebsregler<br />
in Anreihtechnik verbaut<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Einsatz“, sagt Guido Wittenauer. Denn für diese Anwendung sind<br />
hochdynamische Motorregelungen erforderlich. Mit dem Lean-<br />
Motor lassen sich Drehzahl und Drehmoment stufenlos vom<br />
Stillstand bis zur Maximaldrehzahl bei voller Drehmomentkontrolle<br />
einstellen. Die kompakte Lösung ist bei gleicher Leistung<br />
leichter, kleiner und mit der Klassifizierung IE5 energieeffizienter<br />
als ein Asynchronmotor. Gleichzeitig ist sie günstiger und robuster<br />
als ein Standard-Servomotor. Das Schraubsystem kann der<br />
Schweizer Armaturenhersteller einfach auf die unterschiedlichen<br />
Schraubköpfe umrüsten.<br />
DAS HERZSTÜCK DER MASCHINE<br />
IST DER SECHSFACH-GREIFER<br />
Ein Drehtisch führt nun die komplett montierte Baugruppe zur<br />
Entnahmestation. Auch hier verbaute Soga einen Zahnstangenantrieb.<br />
Wittenauer: „Weil die teil- oder komplett montierten<br />
Baugruppen sowohl bei der Entnahmestation als auch schon bei<br />
den Drei-Achs-Portalen relativ schwer sind, galt es, diese so auszulegen,<br />
dass sie auch die hohen Massen dynamisch bewegen<br />
können.“ Die Entnahmeeinheit führt zum Schluss das Bauteil<br />
noch einem Beschriftungslaser zu. Anschließend gelangt es zur<br />
Abholung in eine Gitterbox.<br />
FÜR JEDE ANTRIEBSAUFGABE<br />
MASSGESCHNEIDERT<br />
Um die unterschiedlichen Antriebe anzusteuern, lieferte Stöber<br />
die Baureihe SI6. <strong>Der</strong> nur 45 Millimeter schmale, hochdynamische<br />
Antriebsregler ist in Anreihtechnik konzipiert. „Er arbeitet unbemerkt<br />
und zuverlässig im Hintergrund“, beschreibt der Stöber<br />
Experte: „Ein einzelner SI6 kann bis zu zwei Achsen regeln, ein<br />
deutlicher Platzvorteil.“ Quick-DC-Link-Module verbinden die<br />
einzelnen Geräte sehr schnell und einfach miteinander. Damit<br />
sind weder dezentrale Einspeiseeinheiten erforderlich noch Absicherungen<br />
oder eine Verkabelung für jede Achse. Die Baureihe<br />
erreicht kurze Ausregelzeiten bei schnellen Sollwertänderungen<br />
und Lastsprüngen. Mit den Antriebsreglern lässt sich die Anlage<br />
zudem synchron über Profinet ansteuern. Integriert in den SI6 sind<br />
die Sicherheitsfunktionen STO (Safe Torque Off) und SS1 (Safe<br />
Stopp 1), die in dieser Baureihe nach EN 13849-1 für PLe, Kat. 4<br />
zertifiziert sind und sich ohne produktionsunterbrechende Funktionstests<br />
nutzen lassen.<br />
Bei der Zusammenarbeit halfen natürlich die räumliche Nähe<br />
und der gute persönliche und vor allem sehr partnerschaftliche<br />
Kontakt zwischen beiden Firmen. Die Parametrierung der Achsen<br />
konnte somit auch unkompliziert vor Ort erfolgen. Fabian<br />
Gallenbach: „Wir entschieden uns bewusst für Stöber. Zwar hätten<br />
wir drei der 17 Motoren auch über ein anderes Hubsystem<br />
realisieren können. Dann wäre jedoch eine weitere Steuerungstechnik<br />
hinzugekommen. Das war für uns aufgrund der Standardisierung<br />
keine Alternative.“ Soga war auch von der Möglichkeit<br />
angetan, die Anlage aus der Ferne warten zu können – und dabei<br />
nicht nur in die SPS-Maschinensteuerung, sondern auch auf das<br />
Stöber Antriebsregler-Netzwerk zugreifen zu können.<br />
„Wir haben Stöber über die komplette Projektdauer vertraut“,<br />
resümiert Gallenbach. „Mit Präsentationen und Plänen über<br />
den Fortschritt und die gesetzten Meilensteine waren wir stets<br />
auf dem Laufenden. Die Zusammenarbeit machte uns deshalb<br />
zu jedem Zeitpunkt eine große Freude. Wir leben denselben Gedanken<br />
des permanenten Optimierens, um noch mehr aus der<br />
Technik rauszuholen.“<br />
Bilder: Stöber<br />
www.stoeber.de<br />
22 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ENCODER MIT HOHER AUFLÖSUNG UND GENAUIGKEIT<br />
Mit dem Launch des IEP3 erweitert Faulhaber sein Portfolio um einen Inkrementalencoder.<br />
Dank neuester Chiptechnologie erreicht dieser eine sehr hohe<br />
Auflösung und Genauigkeit. Mit gerade einmal 8 mm Durchmesser ist der IEP3<br />
sehr leicht und kompakt und bietet eine Auflösung von bis zu 10.000 Impulsen<br />
pro Umdrehung. Die neueste Chiptechnologie mit hoher Interpolation macht<br />
dies möglich. In der Standardausführung ist die Auflösung von 1 bis 4.096 I/U<br />
frei programmierbar. Darüber hinaus sorgt die eingesetzte Chiptechnologie<br />
dank Genauigkeitskompensation für eine hohe Positionsgenauigkeit von<br />
typ. 0,3 m sowie für hohe Wiederholgenauigkeit von typ. 0,05 m. <strong>Der</strong> IEP3<br />
kann sowohl mit 5 als auch mit 3,3 V Betriebsspannung versorgt werden.<br />
Damit eignet er sich auch für den Einsatz in batterie- oder akkubetriebenen Anwendungen. Ein breiter Temperaturbereich<br />
von -40 bis + 125 °C ermöglicht vielfältige Einsatzmöglichkeiten. <strong>Der</strong> On-Axis-Encoder mit 2-Pol-Gebermagnet ist einfach im<br />
Aufbau und robust. Durch seine Baukasten-Charakteristik stellt der IEP3-Encoder eine Plattform für verschiedene Motoren<br />
des Antriebsspezialisten dar.<br />
www.faulhaber.com<br />
ERWEITERTER LEISTUNGSBEREICH<br />
Nord Drivesystems hat seine dezentralen Frequenzumrichter<br />
Nordac ON der Baureihe SK 300P speziell für die Anforderungen<br />
der horizontalen Fördertechnik in der Intralogistik und im<br />
Warehouse-Bereich entwickelt. Jetzt hat das Unternehmen<br />
den Leistungsbereich der Serie erweitert. <strong>Der</strong> Nordac ON ist<br />
jetzt für Leistungsbereiche bis zu 2,6 kW – der Nordac ON+<br />
für bis zu 3 kW ausgelegt. Beide verfügen über integrierte<br />
Industrial-Ethernet-Interfaces. Die Kommunikationsprotokolle,<br />
wie Profinet,<br />
Ethernet IP oder<br />
EtherCAT,<br />
lassen sich<br />
einfach per<br />
Parameter<br />
einstellen. Auch<br />
Firmware-Updates<br />
sind über<br />
das Ethernet<br />
möglich. Zur<br />
Ausstattung<br />
gehören<br />
außerdem eine Diagnoseschnittstelle, M12-Anschlüsse für<br />
Sensoren und Aktoren sowie beim Nordac ON+ eine zusätzliche<br />
protokollbasierte und damit gut gegen Störungen geschützte<br />
Geberschnittstelle. <strong>Der</strong> Nordac ON/ON+ verfügt über eine<br />
leistungsstarke PLC für antriebsnahe Funktionen. Diese<br />
kann die Daten angeschlossener Sensoren und Aktoren<br />
verarbeiten, Ablaufsteuerungen einleiten und die Antriebsund<br />
Anwendungsdaten an den Leitstand, vernetzte Komponenten<br />
oder eine Cloud übermitteln. Mit ihrer Temperaturtoleranz<br />
von -30 bis +40 °C eignet sich die Baureihe auch<br />
für Tiefkühlanwendungen.<br />
www.nord.com<br />
PRÄZISIONSORIENTIERTE AUSLEGUNG<br />
AUCH FÜR KLEINE WINKEL<br />
Wittenstein Galaxie bietet eine neue Getriebebaureihe an:<br />
die Galaxie Accuracy Line. Kinematik, Lagerung, Übersetzungen<br />
und Baugröße wurden speziell für die Anforderungen von<br />
Hochpräzisionsanwendungen konzipiert. Galaxie Accuracy<br />
Line umfasst Flanschgetriebe, Hohlwellengetriebe sowie<br />
kundenspezifisch konstruierte Servoaktuatoren, ausgelegt für<br />
Drehmomente von 150 bis 6.000 Nm. Die DNA der bewährten<br />
Galaxie-Getriebe, die jetzt die Baureihe Galaxie Robustness<br />
Line bilden und sich durch eine höhere Überlastfähigkeit sowie<br />
eine robustere Abtriebslagerung auszeichnen, ist unverändert:<br />
Spielfreiheit, Torsionssteifigkeit, hohe Drehmomentdichte,<br />
Laufruhe und eine große Hohlwelle. Bei Galaxie Accuracy Line<br />
wurde die Anzahl der Zähne im Getriebe – und damit die<br />
Übersetzung und die Drehrichtung – geändert. Resultat sind<br />
größere Übersetzungsverhältnisse sowie eine verbesserte<br />
Positionierung in kleinen Winkelbereichen. Die präzisionsorientierte<br />
Lagerung sorgt für eine hohe Kippsteifigkeit sowie<br />
verbesserte Rund-, Planlauf- und Gleichlaufeigenschaften.<br />
Zudem ermöglicht das angepasste Design beim Galaxie GS in<br />
Baugröße 190 eine große 75 mm-Hohlwelle. Weiterhin umfasst<br />
die Baureihe zwei miniaturisierte Produktvarianten, die<br />
einbaukompatibel zu Wellgetrieben sind.<br />
www.wittenstein.de<br />
bewegen spannen heben<br />
bewegen spannen heben<br />
TOSS GmbH & Co. KG PNEUMATIC<br />
TOSS Dresdener Str. GmbH 4 - D-35418 & Co. Alten-Buseck KG PNEUMATIC<br />
Dresdener Tel. +49 / (0) Str. 6408-9091-0 4 - D-35418 - Alten-Buseck<br />
www.toss-gmbh.de<br />
Tel. +49 / (0) 6408-9091-0 - www.toss-gmbh.de<br />
PNEUMATIC-BAUSTEIN<br />
PNEUMATIC-BAUSTEIN<br />
Pneumatic-Baustein mit Kugelführung<br />
Pneumatic-Baustein oder als Schlittenführung mit Kugelführung<br />
mit Spindel<br />
oder als Schlittenführung mit Spindel
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ENERGIEEFFIZIENZ RAUF,<br />
CO 2<br />
-EMISSIONEN RUNTER<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mit verbesserter Prozessorleistung und<br />
erweiterten Regelfunktionen trägt eine neue<br />
Frequenzumrichter-Produktfamilie von<br />
Sieb & Meyer dazu bei, Energieverbrauch<br />
und CO 2<br />
-Emissionen zu reduzieren. Dies<br />
gilt zum einen für die Anwendung selbst,<br />
deren Wirkungsgrad durch den Einsatz<br />
der innovativen Gerätetechnologie steigt.<br />
Zum anderen schafft die Produktlinie<br />
die Voraussetzung für bestimmte klimafreundliche<br />
Applikationen, die wiederum<br />
die Energiewende befördern.<br />
Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland heute bei den<br />
Energiepreisen eine Spitzenstellung ein. „Das ist eine starke<br />
Motivation, die Effizienz von Industrieprozessen zu verbessern<br />
und dabei gleichzeitig Kosten und CO 2<br />
einzusparen. Hinzu<br />
Markus Finselberger, Vertriebsleiter Antriebselektronik, Sieb & Meyer AG<br />
kommt der CO 2<br />
-Preis, der in Zukunft immer weiter steigen wird.<br />
Das heißt, letztendlich sind die beiden Treiber für eine CO 2<br />
-Reduzierung<br />
wirtschaftliche und natürlich umwelttechnische Betrachtungen“,<br />
so Torsten Blankenburg, CTO der Sieb & Meyer AG.<br />
Durch den immer noch hohen Anteil von Kohlestrom im hiesigen<br />
Energie-Mix lagen die CO 2<br />
-Emissionen pro kWh in Deutschland<br />
im Jahr 2022 laut Berechnungen des unabhängigen Energie-<br />
Think-Tanks Ember bei 385 gCO 2<br />
/kWh. Zum Vergleich: Die USA<br />
rangieren mit 367 g/kWh knapp darunter, China mit 531 g/kWh<br />
deutlich darüber. Ein Unternehmen kann anhand dieses Wertes<br />
die künftigen CO 2<br />
-Kosten seiner Prozesse quantifizieren und für<br />
die Zukunft kalkulieren. Auf der anderen Seite lassen sich Investitionen<br />
in eine Verbesserung der Effizienz wirtschaftlich beurteilen<br />
und der Return of Investment abschätzen.<br />
HOHE FREQUENZEN DER<br />
PULSWEITENMODULATION<br />
Mit seinem SD4x-Frequenzumrichter-Portfolio für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
leistet das Unternehmen einen direkten<br />
Beitrag, den Wirkungsgrad verschiedener Applikationen<br />
zu verbessern und dadurch am Ende bares Geld zu sparen.<br />
„Unsere Frequenzumrichter reduzieren die Motorerwärmung<br />
und erhöhen gleichzeitig den System-Wirkungsgrad um mehrere<br />
Prozentpunkte“, bilanziert Blankenburg. „Zum Beispiel im Fall<br />
einer 200-kW-Applikation konnte eine Wirkungsgradsteigerung<br />
von circa zwei Prozent erreicht werden. Dies bedeutet im<br />
24 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Die PWM-Modulation<br />
mit einer Multilevel-<br />
Endstufe reduziert die<br />
Wirbelstromverluste im<br />
Rotor und dadurch die<br />
Motorerwärmung<br />
Neben den hohen PWM-Frequenzen stellt das SD4x-Portfolio<br />
auch entsprechend hohe Ausgangsfrequenzen zur Verfügung.<br />
Diese erlauben nicht nur hohe Motor-Drehzahlen, sondern darüber<br />
hinaus auch den Einsatz 4-poliger statt 2-poliger Motor-<br />
Designs. „Für ein 4-poliges Design benötigt der Motorenhersteller<br />
für die gleiche Drehzahl die doppelte Ausgangsfrequenz, er kann<br />
den Motor aber insgesamt viel kürzer und kompakter bauen und<br />
auf diese Weise mechanische Schwingungen im Hochgeschwindigkeitsantrieb<br />
minimieren“, beschreibt Blankenburg den Zusammenhang.<br />
„Durch die hohen Ausgangsfrequenzen schaffen wir<br />
also Freiheitsgrade für den Motorhersteller, kompakte Motoren<br />
mit hoher Leistungsdichte zu bauen. Diese wiederum sind die<br />
Voraussetzung für effiziente Highspeed-Applikationen mit hohem<br />
Wirkungsgrad, wie beispielsweise Turbokompressoren, die sich<br />
mit einem 2-poligen Motor gar nicht realisieren lassen. Mit unseren<br />
Frequenzumrichtern sind wir also ein Enabler, um den Schritt<br />
in Richtung höhere Effizienz überhaupt gehen zu können.“ Ein<br />
weiterer technologischer Kniff zur Steigerung des Wirkungsgrads<br />
einer Anwendung ist der Einsatz der PWM-Modulation mit einer<br />
Multilevel-Endstufe. Diese reduziert die Wirbelstromverluste<br />
im Rotor und dadurch die Motorerwärmung. Darüber<br />
hinaus wird nur mit der halben Spannung geschaltet<br />
und dadurch die Beanspruchung der Isolation verringert.<br />
Sieb & Meyer stellt die Multilevel-Technologie<br />
in seiner SD4M-Serie zur Verfügung – das M in<br />
der Typenbezeichnung steht dabei für Multilevel.<br />
24/7-Betrieb 39 MWh pro Jahr und entsprechend 10.000 Euro bei<br />
einem Strompreis von 0,26 Euro pro kWh. Gleichzeitig emittiere<br />
ich 15 t weniger CO 2<br />
. Das bedeutet bei einer CO 2<br />
-Abgabe von aktuell<br />
30 Euro/t eine weitere Ersparnis von 450 Euro.“ Die<br />
zweiprozen tige Steigerung des Wirkungsgrads, so Blankenburg,<br />
haben Messreihen unterschiedlicher Kunden bestätigt.<br />
Aber was genau zeichnet die Frequenzumrichter-Technologie<br />
von Sieb & Meyer gegenüber dem Wettbewerb aus? „Unser<br />
Alleinstellungsmerkmal sind zum einem die hohen Frequenzen<br />
der Pulsweitenmodulation, oder kurz PWM-Frequenzen, die wir<br />
mit unserer SD4x-Generation bereitstellen“, erläutert Blankenburg.<br />
„Unser Standard bei der Nennfrequenz ist das Maximum<br />
vieler Marktbegleiter. Das heißt, unsere Geräte sind auf hohe<br />
PWM-Frequenzen ausgelegt und dadurch für Hochgeschwindigkeits-Anwendungen<br />
geeignet. <strong>Der</strong> Anwender muss also keine<br />
Abstriche bei der Leistungsfähigkeit der Geräte machen. Darüber<br />
hinaus sind unsere maximalen Frequenzen beispielsweise<br />
bei der SD4S-Serie noch einmal doppelt so hoch, wie bei vergleichbaren<br />
Wettbewerbsgeräten.“<br />
Durch die hohe Schaltfrequenz der Frequenzumrichter von<br />
Sieb & Meyer lässt sich gerade bei niederinduktiven Motoren der<br />
für die Motorerwärmung relevante Rippelstrom signifikant senken.<br />
Denn während beispielsweise bei einer Frequenz von 8 kHz<br />
das Ausgangssignal stark von der gewünschten Sinusform abweicht,<br />
erzeugen 32 kHz eine fast perfekte Sinuskurve. Und je<br />
perfekter die Sinuswelle, desto geringer ist wiederum die Erwärmung,<br />
die im Rotor stattfindet.<br />
KOMPAKTES DESIGN DANK HOHER<br />
AUSGANGSFREQUENZEN<br />
OPTIMIERTE REGELUNG VON IPM-MOTOREN<br />
Zu den Eigenschaften der SD4x-Familie gehört auch die optimierte<br />
Regelung von IPM-Motoren. IPM-Motoren stellen deutlich<br />
höhere Anforderungen an den Frequenzumrichter. So muss<br />
der Stromwinkel in Abhängigkeit des Betriebspunktes optimal in<br />
die Maschine eingeprägt werden, um in jedem Betriebspunkt das<br />
maximal mögliche Drehmoment herauszuholen. Für einen optimalen<br />
Wirkungsgrad ist darüber hinaus die Abhängigkeit der<br />
Motorinduktivität von Strom und Frequenz zu berücksichtigen.<br />
Die SD4x-Frequenzumrichter können die beschriebenen Abhängigkeiten<br />
durch spezielle Regelstrukturen genau erfassen und im<br />
jeweiligen Arbeitspunkt optimal regeln, sodass sich immer das<br />
optimale Moment bei gleichzeitig geringstem Motorstrom ergibt.<br />
Das minimiert die Verluste im Motor und Umrichter, verbessert<br />
die Energiebilanz und reduziert die CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Bilder: Sieb & Meyer AG<br />
www.sieb-meyer.de<br />
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ANTRIEBSBTECHNIK<br />
MODULARE WERKZEUGMASCHINE<br />
ERLEICHTERT FORSCHUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und<br />
Fertigungseinrichtungen der Universität Stuttgart (ISW) entsteht eine<br />
flexibel anpassbare Werkzeugmaschine, die dem Hauptziel der Modularität<br />
für die Umsetzung diverser Fertigungstechnologien wie zum Beispiel<br />
3D-Druck, Fräsen sowie die Bearbeitung mittels Laserstrahl unterliegt.<br />
Um verschiedenste Forschungsfragen aus unterschiedlichsten<br />
Bereichen der Steuerungs- und Antriebstechnik<br />
unter industriellen Randbedingungen untersuchen<br />
zu können, entsteht am ISW die modulare Werkzeugmaschine<br />
MoNA. Die Grundideen, auf denen die Entwicklung<br />
der Maschine basiert, sind einerseits eine offene Steuerungsarchitektur<br />
und andererseits eine flexible Hardware. Als offene<br />
Steuerungsarchitektur wird eine TwinCAT-Steuerung mit Hot-<br />
Connect-Technologie gewählt, bei der Komponenten zur Laufzeit<br />
Oliver Jud und Alexander Schulte,<br />
Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und<br />
Fertigungseinrichtungen (ISW), Universität Stuttgart<br />
hinzugefügt oder entfernt werden können. Die Hardware soll<br />
flexibel gestaltet sein. Eine Umkonfiguration soll schnell und<br />
einfach umsetzbar sein, um parallellaufende Projekte möglichst<br />
wenig zu stören. Ein umfassender Umbau ist jedoch aufwendig<br />
und verhindert parallele Arbeiten. Als Kompromiss sind nicht<br />
alle Hardwarekomponenten der gesamten Maschine flexibel austauschbar,<br />
sondern die Maschine besteht aus einem festen<br />
Grundaufbau für Positionierung und Orientierung des Maschinentischs<br />
und austauschbaren Prozess-Modulen, die in Form<br />
26 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSBTECHNIK<br />
Konstruktion<br />
der modularen<br />
Werkzeugmaschine<br />
von Portalen auf der Maschine platziert und verschoben werden<br />
können. Auf der Maschine können parallel mehrere Portale vormontiert<br />
sein und weitere Portale können bereits vorbereitet<br />
werden, während die Maschine parallel weiterläuft. Ein Wechsel<br />
des zu untersuchenden Prozesses bedeutet somit lediglich das<br />
Verschieben von Portalen beziehungsweise bei Bedarf zuvor den<br />
Einbau eines vorgefertigten Portals. Um neue Portale mit wenig<br />
Aufwand auch in die Steuerung einbinden zu können, sind<br />
sowohl Hard- und Softwareschnittstellen vorgesehen, die das<br />
Gesamtsystem rekonfigurieren.<br />
ERWEITERBARES GRUNDGESTELL<br />
Das Fundament der Maschine bildet ein stabiles Schweißgestell,<br />
das die auftretenden Kräfte aufnimmt. Gleichzeitig bietet das<br />
Gestell Platz für Schaltschränke und zwei Serverracks. In den<br />
Schaltschränken, die mit klassischen Hutschienen ausgestattet<br />
sind, finden Busklemmen sowie Umrichter für Motoren Platz, die<br />
Serverracks werden für den Steuerungs-IPC, ein Rapid-Control-<br />
Prototyping System (RCP) sowie für eine Laser-Steuerung verwendet.<br />
Auf dem Grundgestell befestigt ist eine Grundplatte mit<br />
den passenden Schnittstellen für die Achsen, die Umhausung sowie<br />
die Aufnahme der Portale. Die Portale können in beliebiger<br />
PORTALE KÖNNEN AUF DER<br />
MASCHINE EINFACH PLATZIERT<br />
UND VERSCHOBEN WERDEN<br />
Position arretiert werden und sind über integrierte absolute Wegmesssysteme<br />
steuerungstechnisch automatisch integrierbar. Sie<br />
bestehen aus dem eigentlichen Portal-Rahmen und je nach<br />
Anwendung aus einer Z-Achse, weiteren Zusatzachsen und dem<br />
Endeffektor. Über einen Kabelschlepp am Portal werden Anschlüsse<br />
für Spannungsversorgung, Bus-Ankopplung und bei<br />
Bedarf Druckluft oder Kühlung bereitgestellt.<br />
Für einen Verfahrweg von circa 2 m dient als Antrieb der X-<br />
Achse ein elektrisch verspannter Zahnstange-Ritzel-Antrieb<br />
(ZRA). Als Y-Achse dient ein Kugelgewindetrieb (KGT). Auf dem<br />
Maschinentisch kann optional ein Dreh-Schwenktisch angebracht<br />
werden, dessen elektrische Anschlüsse dauerhaft verlegt<br />
sind. Dank der offenen Steuerungsarchitektur und abtriebsseitiger<br />
Sensorik in den Linearachsen können in allen Achsen neben<br />
einer klassischen Regelkaskade unterschiedlichste Regelungsund<br />
Kompensationskonzepte integriert und im Betrieb untersucht<br />
werden. Hierfür kann das RCP in die Steuerungsarchitektur<br />
eingebunden werden.<br />
Da auf der Maschine unterschiedlichste Prozesse untersucht<br />
und unter anderem mit Lasern gearbeitet werden soll, ist eine geschlossene<br />
und sichere Umhausung vorgesehen. Diese ist größtenteils<br />
blickdicht gestaltet und mit Laserschutzfenstern ausgestattet.<br />
Im Arbeitsraum eingebaute Kameras sollen später im<br />
Betrieb ausreichend Einblick auf die verschiedenen Prozesse<br />
geben. Eine automatisch betriebene Hubtür in Front öffnet den<br />
Zugriff auf die Maschine und ermöglicht zusätzlich die Einbindung<br />
in eine automatisierte Produktionskette. Dadurch kann die<br />
Maschine beispielsweise autonom durch fahrerlose Transportsysteme<br />
bestückt und entladen werden.<br />
UNTERSUCHUNG DIVERSER<br />
FRAGESTELLUNGEN<br />
Die modulare Maschine ermöglicht dem ISW Forschungsfragen<br />
zu verschiedensten Themen zu untersuchen. Dies umfasst Fragestellungen<br />
zur generellen Modularität und Rekonfiguration<br />
von Soft- und Hardware, regelungstechnische Untersuchungen<br />
an ZRA und KGT in einer produzierenden Maschine, verschiedenste<br />
Kompensationsverfahren und Grey-Box-Modellierung,<br />
Steuerung von mehrachsiger Laserbearbeitung und Additiver<br />
Fertigung. Weiterhin ist die Integration von Themen wie digitalen<br />
Zwillingen, Safety aus der Cloud und FPGA/Echtzeitkommunikation<br />
geplant.<br />
Um eine solche Maschine umzusetzen, setzt das ISW auf die<br />
Zusammenarbeit mit verschiedensten Komponentenherstellern,<br />
wie beispielsweise Wittenstein, SEW Eurodrive, Speedgoat,<br />
Schneeberger, Beckhoff, Raylase, ISG, Hiwin, Föhrenbach. Das<br />
Forschungsprojekt wird durch den InnovationsCampus Mobilität<br />
der Zukunft (ICM) über die Projekte Lab12 und SDManu7<br />
gefördert.<br />
Bilder: Aufmacher Andrei Armiagov – stock.adobe.com, sonstiges ISW<br />
www.isw.uni-stuttgart.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 27
ANTRIEBSTECHNIK<br />
LEISTUNG LIEFERN,<br />
WENN SIE BENÖTIGT WIRD<br />
Eine elektrische Linearantriebslösung, die aus<br />
einem wartungsarmen Servoaktuator, einem<br />
passenden Servoregler und vorgefertigter<br />
Verkabelung besteht, kann eine Alternative<br />
zu bestehenden hydraulischen und<br />
pneumatischen Antrieben sein.<br />
Tina Szabó, Marketing Manager, Moog GmbH,<br />
Niederlassung Memmingen<br />
Servoantrieb<br />
der MG-Serie<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
<strong>Der</strong> Formfaktor der neuen Aktuatoren der MG-Serie von<br />
Moog basiert auf konventionellen Pneumatik- oder Hydraulikzylindern.<br />
Mithilfe des Dimensionierungstools<br />
Servosoft können Maschinenbauer und <strong>Konstrukteur</strong>e<br />
bestehende Systeme einfach umrüsten. Die abgestimmten Lösungen<br />
basieren auf einem MG-Aktuator, einem Servoregler<br />
DX2020 und dessen Energiemanagementkomponenten. Durch<br />
die große Auswahl an Nutzhublängen bis zu 550 mm finden <strong>Konstrukteur</strong>e<br />
ein passendes elektro-mechanisches Antriebssystem<br />
(EMA) für nahezu jede Anwendung.<br />
Die neuen Antriebssysteme sind laut Hersteller in der Lage, Leistungen<br />
zu erbringen, die für Hydraulik in der Komplexität eine<br />
Herausforderung und für Pneumatik nicht zu realisieren wären.<br />
Dazu zählen beispielsweise genaue und wiederholbare automatisierte<br />
Positionierung an beliebigem Punkt innerhalb des Hubs, in<br />
Geschwindigkeit und Kraft geregelte Ansteuerung eines beliebigen<br />
Lagepunktes, Bahnkurvenregelung, sanfte Läufe und vieles mehr.<br />
Darüber hinaus hilft der elektromechanische Antrieb dabei,<br />
Kosten zu sparen. Auch wenn fallweise die primären Anschaffungskosten<br />
eines EMA höher liegen als die einer hydraulischen<br />
ENGE ZUSAMMENARBEIT FÜR<br />
MEHR NACHHALTIGKEIT<br />
Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um die beste<br />
Leistung für jede Anwendung zu erzielen. Die neuen Systeme auf<br />
Basis der MG-Serie werden deutlich mehr elektrische Lösungen<br />
hervorbringen. Das kommt unseren Kunden zugute und trägt zu<br />
einer energieeffizienten und nachhaltigen Zukunft bei.<br />
ERIK STEPHAN, EMA-Experte bei Moog<br />
28 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Elektrische<br />
Linearantriebslösung,<br />
bestehend aus einem<br />
Servoantrieb der MG-Serie,<br />
einem DX2020-Servoantrieb<br />
und dazu passend<br />
konfektionierten<br />
Kabelsätzen<br />
oder pneumatischen Lösung, amortisiert sich der Antrieb in kurzer<br />
Zeit und spart auf die Lebensdauer gesehen Geld ein.<br />
Grundlegend dabei ist zum Beispiel, dass EMA nur Leistungsbedarf<br />
haben, wenn sie Arbeit verrichten. Ein „auf-Druck-Halten<br />
des Vorratstanks“, um Leistung zur Verfügung zu haben, entfällt<br />
völlig, was bereits zu erheblichen Energieeinsparungen führt.<br />
Gleiches gilt für die Temperaturhaltung des Arbeitsmediums als<br />
Energiefresser. Außerdem lassen sich EMA vollständig automatisieren,<br />
ein stetiger Eingriff eines Bedieners ist nicht notwendig,<br />
genauso wenig wie die kontinuierliche Wartung eines Hydraulikoder<br />
Druckluftsystems. <strong>Der</strong> stark verminderte Platzverbrauch ist<br />
bei dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt, ebenso Lärmemissionen<br />
oder die Kontaminations- beziehungsweise Verletzungsrisiken<br />
durch Leckage.<br />
Beim Vergleich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses oder einer<br />
Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung für EMA-Lösungen zu typischen<br />
hydraulischen und pneumatischen Systemen ergeben<br />
sich laut Hersteller so durchaus Einsparungen von circa 25 Prozent<br />
bei Hydraulik und bis zu 50 Prozent bei Pneumatik.<br />
GENAUSO GROSS, ABER DOPPELT SO STARK<br />
Mittelpunkt der elektrischen Antriebslösung von Moog sind die<br />
neu entwickelten Servoaktuatoren der MG-Serie, die selbst bei hohen<br />
Nutzlasten und Spitzenkräften von bis zu 170 kN sanfte, präzise<br />
Bewegungen ausführen und damit zusätzlich eine längere Lebensdauer<br />
der Anlage ermöglichen. Im Vergleich zu hydraulischen<br />
Systemen benötigen die elektrischen Aktuatoren nur wenig<br />
Wartung, sind dabei jedoch umweltfreundlicher und stabiler.<br />
Durch die Kopplung der MG-Serie mit Moog-Servoreglern der<br />
DX2020-Familie wird nicht nur eine exaktere lineare Positionierung<br />
erzielt, sondern ebenfalls Geschwindigkeit und Kraft geregelt.<br />
Mit dieser umfassenden Parametrierung lassen sich im jeweiligen<br />
DX2020-Modul applikationsspezifische Bewegungsprofile<br />
hinterlegen, die die Aktuatoren der MG-Serie dann ausführen, ob<br />
manuell oder automatisiert. Durch diese Adaption an die Anwendung<br />
kann beispielsweise die mechanische Beanspruchung<br />
verringert, der Arbeitsgang beschleunigt oder die Geräuschemission<br />
reduziert werden.<br />
Optional umfasst das Design der Aktuatoren eine interne Spindellagerung.<br />
Eine Möglichkeit, mit der sich negative Auswirkungen<br />
kleiner Ausrichtungsfehler auf die Lebensdauer der Spindel<br />
verringern lassen. Und in einigen Einbaulagen schwächt die<br />
neue Konstruktion die Wirkung der Schwerkraft auf den Aktuator<br />
ab, zum Beispiel beim schwenkbaren Einbau mit Bolzenaugen.<br />
SERVOREGLER UND<br />
VORGEFERTIGTE KABELSÄTZE<br />
Die Servoregler der DX2020-Familie steuern einen weiteren Beitrag<br />
zur überzeugenden Leistung elektrischer Moog-Antriebslösungen<br />
bei. Mit den Optionen für Einzel-, Multi- und Remote-<br />
Achsen (und entsprechender Kombinationen) können die DX2020<br />
die EMA mit hoher Zyklusgeschwindigkeit und großer Präzision<br />
steuern. Neben exzellenten Regelungseigenschaften, der großen<br />
Auswahl an Stromstärken bis zu 198 Arms und einem hohen Überlastfaktor<br />
bietet die DX2020-Serie mehrere Industrie-Feldbusschnittstellen<br />
wie CAN, EtherCat, Profibus oder Profinet.<br />
Vervollständigt wird die Antriebslösung durch die Möglichkeit,<br />
vorgefertigte Kabelsätze in verschiedenen Längen zu erhalten, die<br />
eine schnelle und einfache Installation an jeder Maschine ermöglichen,<br />
egal, ob Neukonstruktion oder Modernisierung im Bestand.<br />
Bilder: Aufmacher iStock.com/greenbutterfly, sonstige Moog<br />
www.moog.de<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
DER KLEINE<br />
ALLESKÖNNER<br />
Elektrische Antriebssysteme sind in immer mehr<br />
Applikationen zu finden, beispielsweise in Werkzeugmaschinen,<br />
in der Prüftechnik oder im Maschinenund<br />
Anlagenbau. Sie bieten einige Vorteile gegenüber<br />
hydraulischen Antriebssystemen und sind daher eine<br />
echte Alternative. Elektrozylinder spielen hierbei eine<br />
wesentliche Rolle. Wir stellen Ihnen eine neue Generation<br />
vor, die schlank designed und für dynamische<br />
Positionieraufgaben bestens geeignet ist.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
<strong>Der</strong> Serac XH12 von Ortlieb Präzisionssysteme ist mit einem<br />
Rechteckmaß von 100 mm ein kompakter Elektrozylinder<br />
mit direkt angetriebener Spindelstange. Das heißt, die<br />
Spindel, die die Aktuatorik antreibt, ist gleichzeitig der<br />
Rotor des Motors. Eine Kupplung oder Ähnliches entfällt hier komplett.<br />
Damit hat er ein niedriges Trägheitsmoment und kann beispielsweise<br />
auch direkt anstelle von Hydraulikzylindern eingebaut<br />
werden. Eine Verdrehsicherung sowie alle Komponenten, die ein<br />
Anwender benötigt, wie hochauflösende Wegsensoren, Drehgeber<br />
und verschiedenste Anbaumöglichkeiten wie eine seitliche Befestigung<br />
für Schwenklager und vieles mehr sind standardmäßig bereits<br />
enthalten. Alle Serac-Elektrozylinder von Ortlieb können mit Servoreglern<br />
verschiedenster Hersteller betrieben werden. Das Unternehmen<br />
bietet aber auch in Zusammenarbeit mit Keba Industrial<br />
Automation Komplettlösungen aus einer Hand.<br />
Da das Unternehmen in der Regel alle Komponenten im Lager<br />
in Zell unter Aichelberg bevorratet, können kurze Lieferzeiten<br />
garantiert werden. Die Produkte werden optional mit einem Prüfzertifikat<br />
ausgeliefert und unterliegen einer 100-Prozent-Qualitätskontrolle<br />
mithilfe einer speziell entwickelten Prüfroutine.<br />
<strong>Der</strong> XH12 ist also eine universelle Lösung mit allen Standardleistungen<br />
und bietet dennoch zahlreiche, ganz einfach flexibel<br />
anpassbare Modifikationsmöglichkeiten nach einem Baukastenprinzip,<br />
zum Beispiel eine integrierte Haltebremse. Beim XH12<br />
Dipl.-Ing. Axel Wällisch, Leiter Konstruktion & Entwicklung / Head of Design &<br />
Development, Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG, Zell unter Aichelberg<br />
sind neben einem Maximalhub von bis zu 250 mm und Geschwindigkeiten<br />
von 325 mm/s auch kurze Taktzeiten mit einer Kraft von<br />
bis zu 12 kN ohne Einschränkungen möglich. Dabei sorgt die integrierte<br />
direkte Wegmessung für höchste Positioniergenauigkeit<br />
auch unter Last.<br />
IM VERGLEICH ZU HYDRAULISCHEN<br />
ANTRIEBSSYSTEMEN ARBEITEN<br />
ELEKTROZYLINDER DEUTLICH<br />
ENERGIEEFFIZIENTER<br />
PLUSPUNKT ENERGIEEFFIZIENZ<br />
<strong>Der</strong> Elektrozylinder hat sich bereits ein Jahrzehnt in der Praxis bewährt<br />
mit Lastwechseln im hohen zweistelligen Millionenbereich.<br />
So waren beispielsweise bei einer Kundenanwendung bei einer<br />
Frequenz von 25 Hz und einem Hub von ± ½ mm insgesamt über<br />
70 Mio. Lastwechsel problemlos möglich. Gegenüber hydraulischen<br />
Antriebssystemen ist bei Elektrozylindern von Ortlieb durch<br />
die Kombination aus Servomotor und Regelungstechnik der Wirkungsgrad<br />
und damit die Energieeinsparungen wesentlich höher.<br />
Neben den Energieeinsparungen haben Elektroantriebe noch den<br />
Vorteil, dass komplett auf umweltbelastende Hydraulikflüssigkeiten<br />
verzichtet werden kann.<br />
Bilder: Aufmacher dehweh – stock.adobe.com; Einklinker Ortlieb<br />
www.ortlieb.net<br />
30 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ROBUSTE ANTRIEBE FÜR PERFORMANCE-KRITISCHE EINSÄTZE<br />
Schwenktriebe von Rodriguez halten gleichzeitig hohen axialen und radialen Belastungen<br />
sowie Kippmomenten in Heavy-Duty-Anwendungen stand. <strong>Der</strong> Hersteller bietet sie als<br />
einbaufertige Systembaugruppe an. Kunden erhalten damit alles aus einer Hand – Gehäuse,<br />
Kugeldrehverbindung und Antriebsschnecken sind aufeinander abgestimmt, langwierige<br />
Einstellungen und Einzelmontagen entfallen. Die Antriebe erhöhen die Leistung eines Motors<br />
bei hohen Drehmomenten und sind außerdem wartungsarm und langlebig. Denn aufgrund<br />
des geschlossenen Gehäuses ist das Getriebe vor Schäden durch Staub, Schmutz, Salz, Steine<br />
und eindringendes Wasser geschützt. Mit der WDLP-Reihe bietet das Unternehmen eine<br />
vergleichsweise schlanke und leichte Version eines geschlossenen Schwenktriebs an. Das<br />
Modell WDLP.0223.00.10.LR hat einen Laufkreisdurchmesser von 223 mm, der Innendurchmesser beträgt 146 mm. Die Schwenktriebe<br />
sind auf Anfrage mit Elektro- oder Hydraulikmotor, Bremse und Sensoren zur Positionsrückmeldung lieferbar, viele davon auch<br />
ab Lager verfügbar. Darüber hinaus passt Rodriguez auf Wunsch jedes Bauteil schnell und flexibel an kundenspezifische Gegebenheiten<br />
an und baut auch maßgefertigte Sonderausführungen.<br />
www.rodriguez.de<br />
DREHMOMENTSTARK UND FÜR<br />
SCHWERGEWICHTE KONZIPIERT<br />
Für Anwendungen im<br />
Heavy-Duty-Bereich bietet<br />
Nabtesco Zykloidgetriebe<br />
für Positionieraufgaben<br />
mit hohen Drehmomenten<br />
und großen Traglasten<br />
an – auch als Alternative<br />
zu Hydrauliksystemen und<br />
großen Planetengetrieben.<br />
Das High-Torque-Getriebe<br />
NecoHT-900 leistet zum Beispiel ein Nenndrehmoment von<br />
9.000 Nm sowie Beschleunigungs- und Bremsmomente von<br />
22.500 Nm. Das hohe Maß an Modularität und Standardisierung<br />
ermöglicht eine schnellere Montage, Flexibilität bei der Motoranbindung,<br />
eine wirtschaftliche Serienfertigung und hohe Verfügbarkeit.<br />
Mit einem Nenndrehmoment von 28.000 Nm punktet<br />
RV-2800N. Die strapazierfähigen Robotergetriebe mit Vollwelle<br />
erschließen Robotern neue Einsatzbereiche, in denen bisher<br />
Hydraulik oder Spindeln zum Einsatz kommen. Seine kompakte<br />
Bauform hat das Getriebe dem Hauptlager mit integriertem<br />
Innenring zu verdanken. Für die rotatorische Positionierung bietet<br />
Nabtesco mit RS-900A außerdem eine Alternative für Drehtische.<br />
Die Getriebe mit Hohlwelle sind für Axiallasten bis 9.000 kg<br />
ausgelegt. In Kombination mit einem Servomotor lassen sich frei<br />
programmierbare Positioniereinheiten realisieren. Die gusseiserne<br />
Basis ist am Boden montierbar und gewährleistet einen stabilen<br />
Stand. <strong>Der</strong> Motor wird im rechten Winkel angebaut und ist damit<br />
leicht zugänglich.<br />
www.nabtesco.de<br />
PROGRAMMIERBARE DREHGEBER<br />
Die inkrementalen<br />
Drehgeber Ixarc von<br />
Posital können jetzt so<br />
konfiguriert werden, dass<br />
sie fraktionale Impulsraten<br />
(fractional PPR)<br />
liefern. Dabei lassen sich<br />
die Geräte so programmieren,<br />
dass sie einen<br />
einzigen Impuls für mehr als eine Wellenumdrehung<br />
übertragen. Für Systeme, die eine fraktionale PPR<br />
erfordern, wurden bisher spezielle optische Drehgeber<br />
verwendet. Jetzt bietet Posital seine robusten Ixarc-<br />
Magnetgeber als kompatible, aber zuverlässigere<br />
Alternative zu dieser älteren Technologie an. Die Ixarc-<br />
Drehgeber arbeiten mit magnetischer Abtastung und<br />
sind in der Schutzart IP66/67 erhältlich, wodurch sie<br />
weit weniger anfällig für Feuchtigkeit oder Staub sind als<br />
optische Geräte. Sie sind auch mechanisch robuster und<br />
verfügen über eine hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit.<br />
Ein besonderes Merkmal der Komponenten ist ihre<br />
Programmierbarkeit. Die wichtigsten Leistungsmerkmale<br />
können durch die Einstellung von Softwareparametern<br />
ausgewählt werden, ohne dass mechanische Änderungen<br />
erforderlich sind. Fraktionale Impulsraten von 0,125 bis<br />
8 PPR lassen sich in Schritten von 0,125 PPR einstellen.<br />
Die Kommunikationsschnittstellen sind programmierbar,<br />
wobei Push-Pull- (HTL) oder RS422- (TTL) Ausgänge zur<br />
Verfügung stehen.<br />
www.posital.de<br />
SERVOMOTOR MIT MECHANISCHEM ENCODER<br />
Speziell für den Positionier- und Dauerbetrieb entwickelt: Die neuen Servomotoren der AZX-Serie<br />
von Oriental Motor erreichen laut eigenen Angaben hohe Drehmomente im oberen Drehzahlbereich<br />
und eignen sich besonders für Anwendungen mit langen Verfahrwegen. Ein mechanischer<br />
Multiturn-Absolut-Encoder ist eingebaut, sodass jederzeit Positionsinformationen zur Verfügung<br />
stehen. Dies ermöglicht ein schnelles Fahren in die Grundstellung, was die Maschinenzyklen<br />
verkürzt. <strong>Der</strong> Encoder erkennt die absolute Position des Antriebs bis ±900 Umdrehungen der<br />
Motorwelle von der Referenzposition, also 1.800 Umdrehungen. Die Servomotoren gibt es in<br />
der Standardausführung mit Flanschmaßen von 60 mm und 85 mm sowie in einer Variante mit<br />
PS-Getriebe (Flanschmaß: 90 mm). Beide sind mit einer elektromagnetischen Bremse ausgestattet.<br />
Als Zubehör ist auch ein Bremswiderstand erhältlich, der an den Treiber angeschlossen wird und die Bremsenergie abführt.<br />
EtherCAT oder Ethernet/IP werden per Feldbustreiber unterstützt.<br />
www.orientalmotor.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 31
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
DRUCK-ZUGKABEL ALS STROMLOSE FERNBETÄTIGUNG<br />
Bei den Druck-Zugkabeln von Ringspann RCS handelt es sich um flexible mechanische<br />
Übertragungselemente, die sich durch eine hochwertige Verarbeitung, gute Gleiteigenschaften<br />
und lange Standzeiten auszeichnen. In ihrer Funktion als stromlose, wartungsfreie<br />
Fernbetätigungen kommen sie in kinematisch-konstruktiven Umgebungen zum<br />
Einsatz, in denen zwei Anforderungen zusammentreffen: Kräfte und Bewegungen<br />
müssen sich sowohl in Druck- als auch in Zugrichtung zwischen zwei voneinander<br />
entfernten Orten übertragen lassen. Traditionelle Bowden- oder Seilzüge scheiden<br />
hierfür aus, da sie nur die Aspekte Zugkraft und Weg abdecken. Die Kabelsysteme von<br />
Ringspann RCS erweisen sich hingegen unter diesen Bedingungen – nicht zuletzt dank ihrer Längentreue – als funktionssichere<br />
Bedienelemente. Sie erfüllen hohe Ansprüche an die Genauigkeit und lassen sich auch in engen Radien verlegen. Die Druck-Zugoder<br />
Zugkabel werden einbau- beziehungsweise montagefertig ausgeliefert, lassen sich mit rostfreien Zugstangen und Verbindungselementen<br />
ergänzen und verfügen zur Kraftübertragung über verzinkte oder rostfreie Stahlseile, die in hochwertigen<br />
Bowdenzug- oder Druck-Zug-Mänteln laufen. Die Druck-Zugkabel sind prädestiniert etwa für den Einsatz im Fahrzeugbau, in der<br />
Bahn- und Luftfahrttechnik sowie in zahlreichen Applikationen des allgemeinen Maschinenbaus.<br />
www.ringspann.de<br />
DIAGNOSEFÄHIGES STEUERUNGSSYSTEM<br />
FÜR HEIZELEMENTE<br />
Für 3-phasige Heizungen hat<br />
Gefran die neuen Halbleiterrelais<br />
GRZ-H entwickelt. Sie zeichnen<br />
sich unter anderem durch<br />
kompakten Aufbau, Schalten im<br />
Nulldurchgang, thermischen<br />
Schutz und einfache Diagnostik<br />
aus. Die Reihe steht für Stromstärken<br />
von 10 bis 75 A pro Phase<br />
und Wechselspannungen bis<br />
600 V zur Verfügung. Das Ein- und Ausschalten der ohmschen<br />
Lasten durch die Halbleiterrelais erfolgt stets bei Nulldurchgang<br />
der sinusförmigen Netzwechselspannung. Diese<br />
Schaltart eignet sich vor allem für lineare Widerstände und<br />
verhindert Netzverschmutzung. Weiter kennzeichnend sind<br />
eine dreipolige Steuerung zur Kontrolle aller drei Phasen und<br />
eine zweipolige Steuerung als Sparschaltung. Darüber hinaus<br />
bieten die Halbleiterrelais GRZ-H zahlreiche Überwachungsund<br />
Diagnosemöglichkeiten. Detektierte Fehler werden neben<br />
Setzen eines Alarmausgangs auch frontseitig durch farbige<br />
Relais angezeigt. Bei thermischem Alarm erfolgt zudem<br />
eine sofortige Unterbrechung der Stromversorgung. Zur<br />
permanenten Überwachung der Kühlkörpertemperatur der<br />
siliziumgesteuerten Gleichrichter kommen spezielle Sensoren<br />
zum Einsatz. Um entstehende Wärme in den Halbleiterrelais<br />
noch effektiver abzuführen, werden die Modelle mit höheren<br />
Stromstärken mit einem Lüfter ausgerüstet.<br />
www.gefran.com<br />
GEHÄUSEVIELFALT FÜR DIE WELT<br />
DER MESSTECHNIK<br />
Um präzise Ergebnisse<br />
zu liefern, muss<br />
Messelektronik<br />
geschützt untergebracht<br />
sein. Aspekte<br />
wie IP-Schutzart,<br />
Material, Größe und<br />
Design sind daher bei<br />
der Auswahl des<br />
Gehäuses von zentraler<br />
Bedeutung. Je nach<br />
Anwendungsschwerpunkt bietet OKW vielfältige Lösungen,<br />
wie etwa Datec-Compact für Multimessgeräte. Das ergonomisch<br />
geformte Handgehäuse (Schutzart IP65, ASA+PC-FR)<br />
liegt sicher in der Hand und ermöglicht eine ermüdungsfreie<br />
Bedienung. Die Solid-Box bietet alle Voraussetzungen für<br />
moderne Elektronikverpackungen im industriellen Umfeld<br />
oder im geschützten Außenbereich. Das robuste Industriegehäuse<br />
(flammgeschütztes V0-Material, Schutzart IP66/67,<br />
Schlagschutz IK08) ist für Messgeräte zur digitalen Füllstandsmessung,<br />
als Messverstärker oder für Langzeitmessungen im<br />
„Smart Farming“ geeignet. Die Wand- und Pultgehäusereihe<br />
Protec wiederum kann für Kalibriergeräte genutzt werden. Die<br />
Kunststoffgehäuse-Reihe Mini-Data-Box aus flammwidrigem<br />
ASA+PC eignet sich für kleine, stationäre Messeinheiten. Die<br />
kleinformatigen Gehäuse sind sowohl mit als auch ohne<br />
Flansch erhältlich.<br />
www.okw.com<br />
SPINDELN UND WELLEN ZUVERLÄSSIG SCHÜTZEN<br />
Um Spindeln und Wellen vor Beschädigungen zu bewahren, bietet Hema Maschinen- und<br />
Apparateschutz die Duraspring-Spiralfedern. Durch ihren Federmechanismus schützen sie<br />
beispielsweise zuverlässig die axialen Verfahrwege dynamisch bewegter Werkzeugmaschinenspindeln.<br />
Für seine Spiralfedern setzt das Unternehmen hochwertigen Bandstahl unterschiedlicher<br />
Stärke ein, der durch mechanische Verformung in die Spiralform gebracht wird. Verfügbar<br />
sind Ausführungen in gebläutem oder rostfreiem Stahl. Die Spiralfedern gibt es in unterschiedlichen<br />
Größen und entweder für horizontale oder vertikale Einbaulagen. Vertikal eingebaute<br />
Federn lassen sich aus statischen Gründen für Auszugslängen bis zu 4.500 mm auslegen. Federn für den horizontalen Einbau<br />
konstruiert Hema für eine höhere Querstabilität mit größeren Windungsüberlappungen, um ein Durchhängen der Feder zu<br />
verhindern. In der Standardversion sind die Spiralfedern mit Innendurchmessern von 15 bis zu 160 mm verfügbar. Die Federn<br />
sind für Geschwindigkeiten bis 40 m/min ausgelegt und verfügen über eine Festigkeit bis 1800 N/m2.<br />
www.hema-group.com<br />
32 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
ERWEITERTES TELESKOPSCHIENEN-SORTIMENT<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
<strong>Der</strong> Normteil-Experte Norelem bietet Teleskopschienen in einer großen Bandbreite<br />
an Längen, Materialien, Einbauarten und Ausstattungsvarianten an. Alle Schienen<br />
sind wartungsarm und ermöglichen eine ruck- und nahezu geräuschlose lineare<br />
Bewegung. Neben zuverlässigen Standardschienen aus Stahl sind auch Modelle aus<br />
Aluminium und Edelstahl verfügbar. Edelstahl ist korrosionsbeständig und gewährleistet<br />
maximale Hygiene, zum Beispiel in der Medizintechnik. Aluminium macht die<br />
Teleskopauszüge besonders leicht. Insgesamt deckt das Teleskopschienen-Sortiment<br />
von Norelem Traglasten von 10 bis 741 kg ab. Die sechs neuen Varianten verfügen<br />
über eine Tragkraft von 20 bis 90 kg und sind damit leicht- bis mittelbelastbar.<br />
Zahlreiche Wahlmöglichkeiten hat der Anwender bei den Auszugsvarianten. Erhältlich sind unter anderem Optionen wie „Soft<br />
Close“, „Push to open“, Selbsteinzug oder eine Rastung mit Betätigungshebel. Zudem kann der Nutzer zwischen Teil-, Voll- und<br />
Überauszug wählen. Die ebenfalls verfügbaren Befestigungswinkel aus Stahl und Edelstahl eignen sich für die Boden-, Plattformoder<br />
Seitenmontage. Idealerweise sollten die Teleskopschienen bei allen Anwendungen vertikal gegenüberliegend angebracht<br />
werden. Bei Schienen zur horizontalen Montage verringert sich die Traglast um 75 Prozent.<br />
www.norelem.de<br />
90°-FLANSCHWINKEL IN ZWEI<br />
AUSFÜHRUNGEN<br />
Mit dem neuen Flanschwinkel<br />
von Icotek lassen sich Leitungen<br />
im 90°-Winkel über einen sehr<br />
großen Biegeradius einführen.<br />
Die neue KEL-FW B eignet sich<br />
für Leitungen mit Stecker mit<br />
einem Durchmesser bis 35 mm.<br />
Ebenso möglich sind starre<br />
Leitungen mit größerem<br />
Durchmesser, kleinere Leitungen,<br />
die einen großen Mindestbiegeradius<br />
benötigen, sowie LWL-Kabel.<br />
Zur Montage wird die<br />
Komponente vorab an den<br />
beiden hinteren Bohrlöchern am<br />
Gehäuse verschraubt und mit<br />
den gewünschten Kabeltüllen bestückt. Anschließend wird<br />
der Deckel heruntergeklappt, arretiert und an den beiden<br />
vorderen Bohrlöchern mit dem Gehäuse verschraubt. <strong>Der</strong><br />
aufklappbare Deckel ist fest durch ein Scharnier mit dem<br />
Anbaugehäuse verbunden. Das System lässt sich so einfach<br />
und schnell montieren. <strong>Der</strong> Flanschwinkel erreicht mit der<br />
integrierten Dichtung die Schutzart IP65, verfügt über eine<br />
hohe Stabilität und ist vibrationssicher. Die Zugentlastung erfolgt<br />
gemäß DIN EN 62444. Die Komponente besteht aus<br />
Polyamid, ist silikon- und halogenfrei und dank Brandklasse<br />
UL94-V0 selbstverlöschend.<br />
www.icotek.com<br />
VERSCHLEISSFESTE RUNDSTAHLKETTEN FÜR<br />
FEUER-VERZINKEREIEN<br />
Eine Kette, die<br />
den harten<br />
Umgebungsbedingungen<br />
beim<br />
Verzinken,<br />
Lackieren und<br />
Entfetten trotzt:<br />
die RUD-Kette<br />
in Sondergüte<br />
RTB. Speziell für<br />
Feuer-Verzinkereien und Galvanik entwickelt, sorgt die einsatzgehärtete<br />
und phosphatierte Oberfläche der Kette für einen<br />
hohen Verschleißwiderstand. Die besondere Stahlqualität<br />
macht die Kette robust und widerstandsfähig gegen Wasserstoffversprödung<br />
und damit auch besonders langlebig. Mehr<br />
Robustheit bedeutet mehr Anlagensicherheit und weniger<br />
Ausfallzeiten. Die Rundstahlkette in Sondergüte RTB ist für den<br />
Einsatz in allen Bereichen von Verzinkereien geeignet: Entfetten,<br />
Beizen, Fluxen und Verzinken. Die Rundstahlketten sind<br />
hochverschleißfeste Hebezeugketten nach DIN EN 818-7.<br />
Dank ihrer Robustheit und ihrem hohen Verschleißwiderstand<br />
sorgen sie für Anlagensicherheit bei motorisch angetriebenen<br />
Hebezeugen in der Galvanik und reduzieren Ausfallzeiten der<br />
Anlagen. Die Rundstahlketten sind standardmäßig in sieben<br />
Varianten erhältlich. Die kleinste hat eine Abmessung von<br />
4 × 12 mm und eine Bruchkraft (FBmin) von 12,6 kN, die größte<br />
misst von 16 × 45 mm und besitzt eine Bruchkraft von 322 kN.<br />
www.rud.com<br />
PRÄDESTINIERT AUCH FÜR TESTSYSTEME IM SCHWERLASTSEKTOR<br />
Auf der Suche nach einer zuverlässigen Kupplung für die Prüfung von Schwerlastachsen in<br />
Lastkraftwagen hat sich ein Hersteller von Testsystemen für die R+W-Kupplung BX1/100 mit<br />
Flanschanbindung entschieden. Die Metallbalgkupplung wurde speziell für den Schwerlastbereich<br />
im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Energieerzeugung konzipiert und zeichnet sich durch<br />
kompakte Bauweise und hohe Versatzwerte aus. Weiterhin ermöglicht BX1/100 von R+W eine<br />
direkte Flanschanbindung an die An- und Abtriebsseite. In konkreten Anwendungsfall wird sie auf<br />
einem Drehzylinder mit einem Hub von ± 50° montiert und ist nicht vollständig drehbar. Mit<br />
einem Trägheitsmoment von etwa 2.350 kg×m² (Rotor+Kupplungsflansch) auf der Motorseite zeigt<br />
die Kupplung eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber Änderungen in der Rotationsgeschwindigkeit.<br />
Die Metallbalgkupplung BX1/100 weist eine Länge von 640 mm auf, der Außendurchmesser des Flanschs liegt<br />
bei 486 mm. Nenndrehmoment und das maximale Drehmoment betragen 90 kNm, die Betriebsdrehzahl 1.200 U/min.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 33
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
GRÜNE GABELSTAPLER<br />
FÜR DIE INTRALOGISTIK<br />
Steigende Kraftstoffkosten und strenge Emissionsstandards stellen derzeit auch die<br />
Logistik vor Herausforderungen. Leistungsstarke elektromechanische Linearantriebe für<br />
Gabelstapler setzen neue Standards in der Branche. Die Systeme erreichen nicht nur höhere<br />
Geschwindigkeiten beim Heben und Senken der Last, sondern sparen neben CO 2<br />
-Emissionen<br />
auch Energie ein und erfüllen alle Anforderungen der funktionalen Sicherheit.<br />
Mit im Einsatz: robuste, zuverlässige Sicherheitsbremsen von Mayr Antriebstechnik.<br />
SPECIAL<br />
Andreas Merz, Produktmanager, Mayr Antriebstechnik, Mauerstetten<br />
34 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
01<br />
01 Die Roba-Stop-M-Sicherheitsbremsen<br />
sind so konstruiert,<br />
dass sie eine möglichst einfache<br />
und schnelle Montage und<br />
Anwendung ermöglichen und<br />
dabei gleichzeitig Einstellfehler<br />
ausschließen: Möglich macht dies<br />
der konstruktiv vorgegebene,<br />
geprüfte und unveränderbare<br />
Arbeitsluftspalt<br />
Wie viele Branchen befinden sich derzeit die Logistik<br />
und das Container-Handling auf dem Weg hin zu<br />
mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Doch<br />
wie passt das zusammen mit größtmöglichem<br />
Durchsatz, höchster Kapazität und Produktivität? Erreichen<br />
alternative Antriebssysteme die nötigen Kräfte, Geschwindigkeiten,<br />
Reichweiten und Laufzeiten? Können elek tromechanische<br />
Systeme hydraulische ersetzen? Eine Lösung bietet das Unternehmen<br />
Cascade Drives aus dem schwedischen Sollentuna bei<br />
Stockholm mit seinen patentierten elektromechanischen Linearzylindern.<br />
„Bei einer Vielzahl an Fahrzeugen wie Gabelstaplern<br />
oder Baggern werden die Kernfunktionen (Heben/Senken) bislang<br />
über einheitliche bzw. austauschbare Hydraulikzylinder abgebildet“,<br />
erklärt Kristian Floresjö, CEO von Cascade Drives. „Aber<br />
diese Systeme verschwenden Energie, weil sie nicht immer passend<br />
auf die jeweilige Funktion hin ausgerichtet sind, eine Größe<br />
passt eben nicht für alle Kunden. Deshalb ist es eine entscheidende<br />
Aufgabe, mit der Elektrifizierung diese Funktionen zu optimieren.“<br />
Ein Beispiel dafür ist ein Gabelstapler für das Handling<br />
von leeren Containern mit einem Gewicht bis zu 9 t. <strong>Der</strong> Duplexmast<br />
hat eine Höhe von insgesamt 18 m und verfährt mit einer<br />
Geschwindigkeit von 0,8 m/s. Mit dem neuen Linearantrieb werden<br />
64 % der für das Heben gebrauchten Energie zurückgewonnen.<br />
Das entspricht insgesamt einer Energieeinsparung von 20 %<br />
gegenüber herkömmlichen Systemen. „Das Cascade Drives Lastverteilungs-System<br />
ermöglicht die Konstruktion von kompakten<br />
Hochleistungszylindern, die mit hoher Effizienz und in einem<br />
breiten Spektrum von Geschwindigkeiten arbeiten können – entscheidende<br />
Eigenschaften für die Hubfunktion“, betont Floresjö.<br />
Steigende Energiepreise und strenge Klimaziele regen viele Unternehmen<br />
zu mehr Nachhaltigkeit an. Energie einzusparen ohne Abstriche in der<br />
Produktivität zu machen, hat dabei höchste Priorität. Eine anwendungsgerechte<br />
Anpassung von Komponenten ist hier ein Schritt in die richtige<br />
Richtung. Denn vielerorts werden noch immer überdimensionierte<br />
Komponenten eingesetzt. Auf den Bedarf ausgelegte und konstruierte<br />
Bauteile können hier energietechnisch punkten. Intelligente Steuerungen<br />
und eine Überwachung der Komponenten ergänzen das Leistungspaket.<br />
INGA RONSDORF, Redakteurin, DER KONSTRUKTEUR<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 35
02 Bei diesem Gabelstapler für das Handling von leeren Containern<br />
mit einem Gewicht bis zu 9 t werden mit dem neuen Linearantrieb<br />
64 % der für das Heben gebrauchten Energie zurückgewonnen<br />
<strong>03</strong> Jeder der zwei 230-kN-Linearzylinder ist in der Lage, die<br />
maximale Gesamtlast zu handeln: Für die Sicherheit sorgen<br />
Roba-Stop-M-Motorbremsen<br />
SPECIAL<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
BREMSEN-KNOW-HOW VOM SPEZIALISTEN<br />
Für das Heben kommen zwei 230-kN-Linearzylinder zum Einsatz,<br />
von denen jeder einzelne in der Lage ist, die maximale Gesamtlast<br />
zu handeln. „Um die funktionale Sicherheit zu erreichen, haben<br />
wir uns mit Mayr Antriebstechnik zusammengeschlossen“,<br />
erläutert Kristian Floresjö. „<strong>Der</strong> Bremsenspezialist liefert uns<br />
Systeme, die alle Anforderungen erfüllen und volle Redundanz<br />
ermöglichen.“ Wenn ein Zylinder ausfällt, kann der zweite die<br />
Maximallast sicher und zuverlässig halten und abbremsen. „In<br />
mehreren Web-Meetings haben wir uns mit den Fachleuten aus<br />
Mauerstetten beraten und die Bremsen gemeinsam sicher und<br />
robust ausgewählt. Auch die Berechnungen für E-Stops wurden<br />
gemeinsam durchgeführt.“ Zum Einsatz kommen nun Roba-<br />
Stop-M-Motorbremsen mit geschlossenem Bremsengehäuse in<br />
Standardausführung. Für spezielle Einsatzbereiche könnten die<br />
Bremsen auch mit Korrosionsschutz ausgeführt werden.<br />
LASTEN SICHER HALTEN UND ABBREMSEN<br />
Im Normalbetrieb arbeiten die Bremsen als Haltebremsen: Wenn<br />
der Antrieb also eine bestimmte Position angefahren hat, hält die<br />
Bremse diese millimetergenau und sicher. Die Bremsen können<br />
die Last im Notfall aber auch zuverlässig aus der Bewegung heraus<br />
anhalten. Denn die Roba-Stop-M-Sicherheitsbremsen von<br />
Mayr Antriebstechnik sind elektromagnetische Federdruckbremsen<br />
und arbeiten nach dem Fail-safe-Prinzip. Das bedeutet, sie<br />
sind ausfallsicher. Sie sind im stromlosen Zustand, also bei<br />
Stromausfall oder Not-Aus, geschlossen. Wird der Strom eingeschaltet,<br />
baut sich in den Bremsen ein Magnetfeld auf. Die Ankerscheibe<br />
wird dadurch gegen den Federdruck an den Spulenträger<br />
gezogen. <strong>Der</strong> Rotor ist damit frei, das heißt die Bremse ist<br />
gelüftet. Bei Fehlerzuständen wie Stromausfall oder Not-Aus<br />
bringt die Roba-Stop-M-Bremse die Last innerhalb kürzester Zeit<br />
zuverlässig zum Stillstand.<br />
SCHALTZEITEN UND ZUSTANDSKONTROLLE<br />
Gerade bei sicherheitskritischen und vertikalen Achsen sind kurze<br />
Anhaltewege wichtig. Entscheidend für den Bremsweg sind<br />
dabei die Schaltzeiten der Bremse. Denn in der Zeit des freien<br />
Falls, bis die Bremse schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt<br />
sich die Masse zusätzlich – unter Umständen so extrem,<br />
dass die zulässigen Werte der Bremse überschritten werden.<br />
Anwender sollten daher bei der Auswahl der Sicherheitsbremsen<br />
auf möglichst kurze, verifizierte Schaltzeiten achten – und auch<br />
darauf, dass diese Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer<br />
der Bremse eingehalten werden. Deshalb ist eine zuverlässige<br />
Schaltzustandskontrolle wichtig.<br />
Mayr Antriebstechnik bietet hier mit dem Modul Roba-Brake-<br />
Checker eine Lösung für sensorloses Bremsenmonitoring. Das<br />
nachrüstbare Modul kann den Schaltzustand der Bremse überwachen<br />
und weitere kritische Informationen wie Spulentemperatur,<br />
präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve<br />
und Fehler bereitstellen. Darüber hinaus kann das<br />
Modul für verschiedene Batteriespannungen eine geregelte Ausgangsspannung<br />
liefern und auch die Übererregungsspannung<br />
konstant halten. Dadurch ist eine sehr gute Auslegung der Bremsen<br />
möglich.<br />
DIE ELEKTROMAGNETISCHE<br />
FEDERDRUCKBREMSE ARBEITET<br />
NACH DEM FAIL-SAFE-PRINZIP<br />
INTELLIGENTE ANSTEUERUNG SPART ENERGIE<br />
Und die Ansteuer- und Überwachungsmodule von Mayr Antriebstechnik<br />
können mehr. Denn die Leistungsdichte und Energieeffizienz<br />
der Bremsen hängen nicht nur von konstruktiven<br />
Faktoren ab: Ein weitaus größeres Einsparpotenzial bietet sich im<br />
Betrieb durch die intelligente Ansteuerung der Bremsen. Denn<br />
nur beim Einschalten wird die Bremse kurzzeitig mit einer hohen<br />
Spannung bestromt. In dieser Phase ist eine hohe Magnetkraft<br />
erforderlich. Im weiteren Betrieb reicht aber eine wesentlich kleinere<br />
Magnetkraft aus, um die Bremse offen zu halten. Deshalb<br />
kann dann die Spannung deutlich abgesenkt werden und damit<br />
sinkt auch der Energieverbrauch.<br />
Meist sind Verhältnisse von 2:1 zwischen Anzugsspannung und<br />
Haltespannung möglich. Senkt der Gleichrichter die Spannung<br />
nach dem Lüften der Bremse auf die Hälfte des Wertes ab, sinkt<br />
die Spulenleistung und damit auch der Energieverbrauch auf nur<br />
mehr ein Viertel. Durch die optimierte Ansteuerung der Bremsen<br />
können also bis zu 75 % der Energiekosten gespart werden.<br />
Bilder: Aufmacher aicandy – stock.adobe.com, Bild 01 Mayr,<br />
sonstige Cascade Drives<br />
www.mayr.com<br />
36 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
INTRALOGISTIK-SYSTEMLÖSUNGEN<br />
Durch den Einsatz von optimierten Arbeitsplatz- und Transportsystemen<br />
schützen Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und sparen Zeit<br />
sowie Kosten bei der Produktion. Um den innerbetrieblichen Materialfluss<br />
zu optimieren, bietet RK Rose+Krieger mit einem Baukasten von mehr als<br />
50.000 Einzelkomponenten die Basis für individuelle Intralogistik-Systemlösungen.<br />
Mit dem Produktbaukasten lassen sich zur Optimierung des<br />
Materialflusses individuelle Transportwagen und Lagersysteme herstellen.<br />
Diese können bei Bedarf angepasst, erweitert oder auch zu komplett neuen<br />
Systemen nachhaltig umgebaut werden. Die Anforderungen an industrielle<br />
Montagearbeitsplätze sind individuell wie die dort angefertigten Produkte.<br />
So müssen sie nicht nur den Mitarbeiter von körperlich belastenden oder<br />
monotonen Tätigkeiten entbinden, sondern auch dazu beitragen, dass er die<br />
Arbeitsabläufe sicher und fehlerfrei umsetzt. Häufig ist sogar die Einbindung in die digitale Arbeitswelt erforderlich. Darüber<br />
hinaus muss die Montagesicherheit auch bei einem Mitarbeiterwechsel garantiert sein – ein speziell im Hinblick auf die Qualitätssicherung<br />
entscheidender Faktor. Hier spielen Lean-Ansätze und unterstützende Assistenzsysteme eine große Rolle.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
ANTRIEBS- UND AUTOMATISIERUNGSTECHNIK FÜR ZUKUNFTSGERICHTETE INTRALOGISTIK<br />
Durchsatzsteigerung, CO₂-Reduktion, Flexibilität, Digitalisierung<br />
sowie eine hohe Anlagenverfügbarkeit sind wichtige<br />
Themen, um aktuellen Herausforderungen gerecht zu<br />
werden. Eine konsequente Modularisierung der Antriebsund<br />
Automatisierungstechnik als Schlüssel für zukünftige<br />
Anforderungen an die Intralogistikbranche spielt hierbei<br />
eine entscheidende Rolle. Mit diesem Augenmerk erfüllt der<br />
Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive<br />
schon heute die Voraussetzung, flexibel auf alle Anpassungen<br />
in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen der Intralogistik<br />
reagieren zu können. Das betrifft beispielsweise Regalbediengeräte,<br />
Sorter, Shuttlelösungen und Palettenheber in Lagersystemen<br />
oder Förder- und Hubmodule in der Transporttechnik.<br />
Für eine durchgängige Vernetzung der Logistikmodule<br />
sorgt die digitale Datenschnittstelle Movilink-DDI zwischen SEW-Antriebseinheit und Movi-C-Umrichter. Sie ermöglicht maximale<br />
Transparenz in Echtzeit – bis in die Cloud. Unterschiedliche Auslastungen, Waren in verschiedensten Dimensionen oder individuelle<br />
Transportwege – auf all das muss sich die Intralogistik einstellen. Modulare Antriebslösungen aus dem Baukasten Movi-C bilden<br />
die passende Grundlage für flexible Hybrid-Lösungen aus stationären Logistik-Segmenten, dynamischen Shuttle-Konzepten und<br />
mobilen Fördertechniklösungen. Zur optimalen Umsetzung von Applikationslösungen im Bereich der mobilen Fördertechnik steht<br />
ein umfangreiches Automatisierungsportfolio aus dem skalierbaren, innovativen Technologiebaukasten von SEW- Eurodrive zur<br />
Verfügung. Individuell auf die Anforderungen der innerbetrieblichen Logistik angepasst, entstehen die mobilen Assistenzsysteme<br />
unter der Marke Maxolution. Sie erfüllen kooperativ Aufgaben, automatisieren den innerbetrieblichen Materialfluss, agieren<br />
autonom und arbeiten intelligent und sicher mit Menschen zusammen.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
SIGNALGEBUNG VON MOBILEN ROBOTERN<br />
Um die Sicherheit und Akzeptanz bei Mitarbeitenden im Umgang mit mobilen<br />
Robotern zu erhöhen, hat der VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik<br />
eine neue Handlungsempfehlung für einheitliche Signale der Fahrzeuge herausgegeben.<br />
Die von Herstellern bislang individuell gestaltete Signalgebung für gleiche<br />
Fahrsituationen sorgt bei Mitarbeitenden oft für Unsicherheit und mangelnde<br />
Akzeptanz der Fahrzeuge. „Für ein sicheres und reibungsloses Miteinander von<br />
Fahrzeugen und Menschen sind eindeutige und einheitliche Signale wichtig. Die<br />
nun erarbeiteten Vorschläge sind ein erster Schritt und geben Fahrzeugherstellern<br />
validierte Empfehlungen“, sagt Andreas Scherb, Fachabteilung Fahrerlose Transportsysteme<br />
im VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik. Eine Arbeitsgruppe<br />
in der Fachabteilung Fahrerlose Transportsysteme hat dafür am Markt gängige<br />
Signale analysiert. Die so entstandenen Vorschläge wurden sowohl in praktischen<br />
als auch in Labor-Versuchen evaluiert. Beide Untersuchungen haben zu einem<br />
deutlich verbesserten Verständnis der Signale sowie zu einer höheren Akzeptanz bei<br />
den Versuchspersonen geführt. Die Broschüre steht unter bit.ly/3GiqIOT zum kostenfreien Download bereit.<br />
www.vdma.org<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 37
KLARTEXT<br />
DIE ZUKUNFT DER<br />
INTRALOGISTIK<br />
MICHAEL SEDDIG<br />
Chief Operating Officer für die Region LA EMEA, Lapp<br />
Dynamik, Flexibilität und Skalierbarkeit sind die großen Trends in der Intralogistik.<br />
Gerade dort müssen Digitales und Analoges immer selbstverständlicher<br />
ineinander übergehen und immer mehr reibungslose Schnittstellen für ein<br />
optimales Zusammenspiel für Mensch und Maschinen geschaffen werden.<br />
Hierfür braucht es smarte Verbindungslösungen und jede Menge Know-how<br />
bezüglich der Umsetzung der spezifischen Kundenanforderungen. Lapp bietet<br />
beispielsweise hochwertige Industriekabel und Verbindungslösungen, die<br />
eine zuverlässige Datenkommunikation in automatisierten Logistiksystemen<br />
ermöglichen und eine schnelle und sichere Übertragung von Informationen<br />
zwischen den verschiedenen Elementen der Lieferketten gewährleisten.<br />
Digitale und vernetzte Verbindungslösungen machen die Intralogistik-Prozesse<br />
nicht nur schlanker, sondern vor allem effizienter.<br />
Trends wie Digitalisierung<br />
und Automatisierung<br />
verändern unsere Arbeitsund<br />
Produktionsprozesse.<br />
Je vernetzter sie sind, desto<br />
mehr müssen sich die<br />
Technologien anpassen,<br />
auch in der Intralogistik.<br />
Welche Herausforderungen<br />
damit unter anderem in der<br />
Konstruktion verbunden<br />
sind, aber auch welche<br />
Chancen sie bietet – wir<br />
fragen nach …<br />
DYNAMIK,<br />
FLEXIBILITÄT UND<br />
SKALIERBARKEIT<br />
SIND DIE GROSSEN<br />
TRENDS<br />
AS-INTERFACE<br />
IST AUCH IN DER<br />
INTRALOGISTIK<br />
IMMER GEFRAGTER<br />
SPECIAL<br />
TOM MINGES<br />
Produktmanager, Bihl+Wiedemann<br />
Einfache Installation, hohe Funktionalität und Flexibilität, geringe Kosten – und<br />
das alles bei hohem Anwenderkomfort: AS-Interface als international<br />
standardisiertes Verdrahtungssystem ist auch in der Intralogistik in immer mehr<br />
Anwendungen die erste Wahl. In der Antriebs- und Fördertechnik können –<br />
unabhängig von der in der Applikation verwendeten Antriebslösung – wenig<br />
komplexe Funktionen wie Start/Stopp, Rechts-Links-Lauf oder Öffnen/Schließen<br />
mithilfe von ASi-3 Modulen von Bihl+Wiedemann kostengünstig umgesetzt<br />
werden, während für anspruchsvollere Applikationen ASi-5 Module zur<br />
Verfügung stehen. Picking-Systeme für die Kommissionierung können ebenfalls<br />
flexibel mit ASi-5 Lösungen realisiert werden. Und für die Sicherheitstechnik in<br />
Regalbediengeräten (RBGs) oder in fahrerlosen Transportsystemen (AGVs) sowie<br />
für Mutingapplikationen bietet Bihl+Wiedemann mit ASi Safety at Work,<br />
ASi-5 Safety und Safe Link ebenfalls flexible wirtschaftliche Lösungen.<br />
38 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong>
KLARTEXT<br />
RICHARD BORMANN, DIPL.-ING., M. SC.<br />
Leiter der Gruppe Handhabung und Intralogistik, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA<br />
Einen besonderen Mehrwert der Digitalisierung sehe ich darin, dass sie die Konzeption und<br />
Inbetriebnahme von Anlagen sehr erleichtert. Das ist entscheidend, weil in Unternehmen oft das<br />
Fachwissen für Automatisierungslösungen fehlt. Es muss extern eingekauft werden und das<br />
gegebenenfalls mehrfach, wenn Änderungen an der Anlage nötig sind. Das reduziert die<br />
Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. Ein Beispiel, wie Digitalisierung konkret hilft, ist das „Industrial<br />
Metaverse“ für KI-basierte Griff-in-die-Kiste-Anwendungen. Wir entwickeln hierfür Lösungen, die<br />
virtuelle Machbarkeitsuntersuchungen in physikalischen Simulationen ermöglichen sowie eine<br />
vollständige Selbstkonfiguration und -optimierung der Anlage. Auch das Design der Anlage und<br />
der Greifer erfolgt automatisch. Auf dieser digitalen Basis lässt sich die Anlage rein virtuell in<br />
Betrieb nehmen. Das verkürzt die Zeit von der Idee der Kunden bis zur Realisierung extrem und das<br />
geplante Automatisierungsprojekt ist mit Leistungsgarantien abgesichert, lange bevor investiert<br />
und die Anlage real aufgebaut wird.<br />
EIN BEISPIEL, WIE DIGITALISIERUNG<br />
KONKRET HILFT, IST DAS<br />
„INDUSTRIAL METAVERSE“<br />
DEZENTRALE AUTOMATISIERUNG,<br />
NACHVERFOLGBARKEIT<br />
UND SKALIERBARKEIT SIND<br />
ENTSCHEIDENDE FAKTOREN<br />
FRANK MORASSI<br />
Vertical Sales Manager Intralogistics, Turck<br />
Das starke Wachstum des Logistikvolumens, verbunden mit zunehmendem<br />
Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel, stellt die Branche vor große<br />
Herausforderungen. Modulare Intralogistikkonzepte ermöglichen den Unternehmen,<br />
diesen Herausforderungen zu begegnen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Dezentrale Automatisierung, Nachverfolgbarkeit und Skalierbarkeit sind dabei<br />
entscheidende Faktoren. Mit dezentralen Automatisierungslösungen können<br />
Unternehmen fehlende Arbeitskräfte teilweise kompensieren sowie Effizienz und<br />
Kosten optimieren. Auch die Nachverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette<br />
erhöht die Effizienz. Technologien wie RFID ermöglichen eine lückenlose<br />
Rückverfolgbarkeit, was zusätzlich die Sicherheit und Qualität der Produkte garantiert.<br />
Letztlich wird auch die Skalierbarkeit der Anlagen immer wichtiger. Unternehmen<br />
müssen in der Lage sein, ihre Infrastruktur flexibel anzupassen und zu erweitern, um<br />
schnell auf sich ändernde Anforderungen reagieren zu können.<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 39
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
KONNEKTIVITÄT IN DER INTRALOGISTIK<br />
In der Intralogistik ist alles im Fluss: Neben autonom arbeitenden Robotern,<br />
selbstfahrenden Fahrzeugen und Künstlicher Intelligenz wird sie zukünftig<br />
vor allem von Automatisierung und Konnektivität geprägt sein.<br />
Mit Voraussicht, Wissen und einem gut zugeschnittenen Portfolio kann<br />
der Verbindungsspezialist Lapp die dynamischen Anforderungen und<br />
Bedürfnisse von Anwendern optimal bedienen.<br />
SPECIAL<br />
Die wichtigen Begriffe der Intralogistik sind „Dynamik,<br />
Flexibilität und Skalierbarkeit“, so Alois Heimler, Strategic<br />
Marketing Manager Intralogistik & Automotive bei<br />
Lapp in Stuttgart. Das Unternehmen ist einer der führenden<br />
Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten<br />
im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie und sieht<br />
die Branche der Intralogistik als zentrale Industrie. Lapp-Experten<br />
tüfteln weltweit am Produkt- und Serviceportfolio, um neue<br />
Herausforderungen der Branche zu bewältigen. Dabei geht der<br />
Blick vor allem in die Zukunft. „<strong>Der</strong> Trend zu flexiblen und skalierbaren<br />
Intralogistiklösungen zeigt sich sowohl im klassischen<br />
Bernd Müller, freier Journalist im Auftrag von Lapp<br />
Industrieumfeld als auch beispielsweise in Micro Fulfillment<br />
Centern im Bereich eCommerce“, weiß Heimler. „Warentransport-<br />
und Lagerlösungen bei Automobilherstellern und deren<br />
Zulieferern müssen flexibel auf die Kundennachfrage angepasst<br />
werden können, wenn sich beispielsweise ein Produkt zum Erfolgsmodell<br />
entwickelt.“<br />
Im Portfolio von Lapp ist schon heute klar erkennbar, dass<br />
Digitales und Analoges in der Intralogistik immer selbstverständlicher<br />
ineinander übergehen, mehr nahtlose Schnittstellen für<br />
das bestmögliche Zusammenspiel von Mensch und Maschine<br />
gebraucht werden und dass ständig neue Technologien hinzu-<br />
40 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
01 Hochregallager im Logistikzentrum von Lapp in Ludwigsburg<br />
02 Für die flexible Einbindung seiner Kabelablängmaschinen<br />
in den Waren- und Produktionsfluss setzt Lapp auf<br />
fahrerlose Transportfahrzeuge<br />
01<br />
kommen – die verlässliche Verbindungslösungen benötigen.<br />
Bereits gegenwärtig kommen Roboter in automatischen Kleinteilelagern<br />
zum Einsatz, um Lieferungen selbstständig zu<br />
kommissionieren. Immer häufiger setzen Anwender auf automatische<br />
(De-)palettierer, um die Arbeitsprozesse zu automatisieren.<br />
Hierfür braucht es nicht nur smarte Verbindungstechnik,<br />
sondern auch das notwendige Know-how und ein Gespür für die<br />
vielfältigen Anforderungen der Anwender.<br />
SCHLANKE UND EFFIZIENTE LÖSUNGEN<br />
Im Bereich der Industriellen Kommunikation liefert Lapp Industriekabel<br />
und Verbindungslösungen von hoher Qualität, die eine<br />
verlässliche Datenkommunikation in automatisierten Logistiksystemen<br />
erlauben und eine schnelle sowie sichere Übertragung<br />
von Informationen zwischen den verschiedenen Elementen der<br />
Lieferketten gewährleisten. Auf diese Weise sind eine problemlose<br />
Koordination und Steuerung möglich. Global nimmt die<br />
Nutzung von Robotern und automatisierten Systemen in der Intralogistik<br />
zu. Viele Firmen greifen bereits auf selbstfahrende<br />
Transportsysteme auf dem Werksgelände oder in Produktionsund<br />
Logistikbereichen zurück. Für die wachsende Zahl der<br />
Roboter und Cobots verfügt Lapp ebenso über die passenden<br />
Steuerleitungen, z. B. die Etherline Robot PN, und Energieführungsketten<br />
– wie mit Ölflex Connect –, die eine jederzeitige und<br />
verlässliche Stromversorgung der Maschinen sicherstellen.<br />
Ebenso relevant sind die Verbindungslösungen aus dem Hause<br />
Lapp für Krane und Hebegeräte, die sowohl zum Heben und Bewegen<br />
von schweren Lasten in der Intralogistik genutzt werden<br />
als auch für Förderanlagen oder automatisierte Lagersysteme.<br />
„In all diesen Bereichen wird das Thema Konnektivität immer<br />
wichtiger“, weiß Heimler. Intralogistik-Prozesse werden durch digitale<br />
und vernetzte Lösungen nicht nur schlanker, sondern vor<br />
DIE ZUKUNFT DER INTRALOGISTIK<br />
IST MASSGEBLICH DURCH<br />
AUTOMATISIERUNG GEPRÄGT<br />
allem effizienter. Bei produzierenden Unternehmen wird ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit auch an der Leistung ihrer Logistikzentren,<br />
Systeme, Prozesse und deren Effizienz gemessen. Gerade um<br />
Same Day Delivery und Just-in-Sequence-Produktion zu realisieren,<br />
braucht es eine intelligente Vernetzung aller Komponenten –<br />
hier kommt wieder Lapp ins Spiel.<br />
MODULARITÄT FÜR MEHR FLEXIBILITÄT<br />
In unserer immer stärker vernetzten Welt und dem Vormarsch<br />
des Internet of Things werden die Wege kürzer und die Automatisierung<br />
nimmt zu. „Hier kommt die Notwendigkeit zur Flexibilität<br />
ins Spiel“, weiß Heimler. In der Intralogistik, wo viele Abläufe<br />
und Prozesse meist über längere Zeiträume hinweg festgelegt<br />
sind, kann es daran jedoch schnell scheitern. „Wenn wir über<br />
Intralogistik-Lösungen nachdenken, dann ist es wichtig, vor der<br />
Einführung von automatisierten Systemen die Anforderungen<br />
klar zu definieren und zu überlegen, wie man das System flexibel<br />
und agil aufbauen kann“, so Heimler. Hier ist Modularität das<br />
Stichwort. Denn modulare Systeme erlauben eine schnelle und<br />
unkomplizierte Erweiterung oder Anpassung an neue Gegebenheiten<br />
– etwa bei Veränderungen in der Nachfrage, kurzen<br />
Produktlebenszyklen, saisonalen Schwankungen oder kleinen<br />
Auflagen. Das macht auch die Technologien zur Verteilung der<br />
verschiedenen Waren und Güter immer komplexer. Wichtig ist<br />
zudem auch, die sich zunehmend verändernden Anforderungen<br />
der Anwender an Lieferzeiten, Transparenz und Anpassungsfähigkeiten<br />
eines Lieferanten zu berücksichtigen. Indem durch<br />
Modularität die Ressourcenauslastung bei Lagerflächen, Arbeitskräften<br />
und Maschinen effizient genutzt werden kann, können<br />
Engpässe und ungenutzte Kapazitäten vermieden werden. <strong>Der</strong><br />
schonende Umgang mit knapper werdenden Ressourcen ist wiederum<br />
gut fürs Klima.<br />
Und wie hängt Skalierbarkeit mit der Zukunft der Intralogistik<br />
zusammen? „Sie ergibt sich, wenn wiederkehrende Prozesse<br />
automatisiert ablaufen“, erklärt Heimler. Für die Intralogistik<br />
heißt das, dass sich moderne Systeme und Anlagen flexibel an<br />
Veränderungen in der Betriebslast oder den Anforderungen anpassen<br />
können müssen – ohne Effizienz- oder Leistungsverluste.<br />
Skalierbare Systeme ermöglichen Unternehmen eine schrittweise<br />
Integration neuer Automatisierungslösungen, ohne die gesamte<br />
Infrastruktur überholen zu müssen. Das bedeutet konkret:<br />
Die Herausforderung an die Intralogistik besteht sowohl darin,<br />
aktuelle als auch künftige Anforderungen zu berücksichtigen.<br />
„Lapp arbeitet mit Hochdruck daran, allen Anwendern in Zukunft<br />
mit den bestmöglichen Lösungen und Systemen für die Intralogistik<br />
zur Seite zu stehen“, so Heimler.<br />
Bilder: Lapp<br />
www.lapp.com<br />
02<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 41
SPECIAL INTRALOGISTIK<br />
SMARTE UND PLATZSPARENDE ANTRIEBE<br />
FÜR FTS & CO.<br />
Mit intelligenten<br />
Antriebslösungen<br />
ist Dunkermotoren<br />
auch Partner der<br />
Intralogistikbranche.<br />
Im Fokus stehen<br />
unter anderem das<br />
Servoline-Getriebe<br />
PLG 75 SL, die<br />
Digitalmarke<br />
Nexofox und das<br />
Nebengetriebe NG<br />
1000 WO. PLG 75 SL<br />
weist eine Lebensdauer von mehr als 20.000 Stunden auf und bildet<br />
in Kombination mit DC-Servomotoren eine Komplettlösung für<br />
Anwendungen mit hohen Zykluszahlen. Weiterhin steht mit<br />
Nexolink ein neues Basismodul zur einfachen Integration aller IIoT-<br />
Antriebe von Dunkermotoren als Grundlage für die Smart Factory<br />
bereit. Erweiterungen innerhalb von Nexolink stehen zum Beispiel<br />
über Smart Diagnostics und Predictive Maintenance zur Verfügung<br />
und dienen der sensorlosen Ermittlung von Getriebeverschleiß.<br />
Für fahrerlose Transportsysteme (FTS) bietet Dunkermotoren<br />
seit Mitte 2023 mit dem Nabengetriebe NG 1000 WO weitere<br />
Entwicklungsoptionen. In Kombination mit dem BG 95 dPro ist<br />
die Gesamtlösung nur 95 mm hoch und ermöglicht durch den<br />
Achsversatz Fahrzeuge mit einer Mindestbreite von gerade einmal<br />
600 mm und einem Gesamtgewicht bis vier Tonnen. Varianten mit<br />
reduziertem Getriebespiel unterstützen darüber hinaus eine<br />
exakte Positionierung des Fahrzeugs. Besonders geräuscharm<br />
verfahrene mobile Geräte sind vor allem für die Medizinbranche<br />
(MRT, Röntgen) interessant.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
DIREKTANTRIEB FÜR SMARTE<br />
LEISTUNGSREGELUNG<br />
Mit dem Radnabenantrieb<br />
i-Wheel Clever-Radnabenmotor<br />
samt integriertem<br />
Circulo 9 Motion Controller<br />
präsentiert Ketterer<br />
eine kompakte und<br />
funktionssichere Antriebslösung<br />
für Fahrerlose<br />
Transportsysteme (FTS).<br />
Bei einer Bautiefe von nur<br />
185 mm – inklusive<br />
Motion Controller – ist<br />
dieser getriebelose Torquemotor i-Wheel C 3213<br />
komplett in der Nabe integriert. <strong>Der</strong> Wegfall eines<br />
Getriebes minimiert den Verschleiß und die Lebensdauer<br />
wird erhöht. „Trotz der kompakten Bauweise besitzen<br />
die Antriebe eine hohe Leistungsdichte. Das zeigt sich<br />
zum Beispiel in puncto Schnelligkeit: Mit dem<br />
Nennstrom von 4,5 A erreicht er Endgeschwindigkeiten<br />
bis 10 km/h. Zudem lassen sich aufgrund der geringen<br />
Bautiefe einfach zwei Antriebe auf einer Drehscheibe<br />
anordnen. So kann ein FTF mit i-Wheel Clever-Antrieben<br />
problemlos mit einem Null-Wende-Radius manövriert<br />
werden“, so Ketterer-Geschäftsführer Odin Jäger. Die<br />
permanente Überwachung der Temperatur sorgt für<br />
einen sicheren Betrieb und der PU- für Laufeigenschaften<br />
mit kaum wahrnehmbarem Geräuschpegel. Mit<br />
über zehn zertifizierten Sicherheitsfunktionen (SIL2,<br />
Pl-d) und einem High-Speed-EtherCAT-Interface<br />
ermöglicht das System eine hohe Performance bei<br />
geringer Latenz und vernachlässigbarem Jitter.<br />
www.ketterer.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 55. Jahrgang,<br />
ISSN <strong>03</strong>44-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />
Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />
Vanessa Sendrowski (vs), Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.sendrowski@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />
Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
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Tel.: 06131/992-200<br />
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Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
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Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
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42 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 04. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 14. <strong>03</strong>. <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
01 Stationäre Barcodelesegeräte eignen sich unter<br />
anderem zum Verfolgen und Identifizieren von Artikeln<br />
auf Förderbändern oder an wichtigen Übergangsstellen<br />
Bild: Zebra Technologies<br />
04<br />
02 Ein Anbieter von Dämpfungstechnik bietet<br />
<strong>Konstrukteur</strong>en die Daten von digitalen Zwillingen<br />
zur Integration in ihre Simulationsmodelle an<br />
Bild: ACE<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.derkonstrukteur.de<br />
REDAKTION:<br />
n.steinicke@vfmz.de<br />
WERBUNG:<br />
sales@vfmz.de<br />
SOZIALE NETZWERKE:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong><br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
<strong>03</strong> In Anwendungen, in denen Abstände und Dicken<br />
in hoher Präzision und gleichzeitig gemessen werden<br />
müssen, sind Weißlichtinterferometer die ideale Wahl<br />
Bild: Micro Epsilon<br />
04 Die Kombination aus robusten Sensoren und<br />
einer neuen Auswertungseinheit erlaubt eine sichere<br />
Absolutpositionierung beim automatisierten Einsatz<br />
lineargeführter Fahrzeuge und Maschinen<br />
Bild: Pepperl+Fuchs<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 43
FÜHL DEN<br />
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werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
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