Der Konstrukteur 03/2024
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
<strong>03</strong> In der Z-Achse des Gantries sind die<br />
Gleitgewindetriebe von Feinmess Suhl verbaut<br />
<strong>03</strong><br />
04 Die Kugelgewindetriebe von August Steinmeyer<br />
sind auch in Sonderausführung zur Nutzung<br />
im Reinraum, Vakuum oder trockener Stickstoffatmosphäre<br />
erhältlich<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
04<br />
erreicht und neben der Lebensdauer erhöht sich auch die<br />
Betriebssicherheit. „Die Motorsteuerung läuft dann immer im<br />
optimalen Bereich, da Lebensdauereffekte fast gar nicht mehr<br />
auftreten“, erzählt Matthes. „Das ist die Voraussetzung für ein stabiles<br />
Tuning und eine lange Lebensdauer.“ Neben den Materialien<br />
wie zum Beispiel Edelstahl oder Titan sowie einer passenden<br />
Schmierung etwa für Reinraum oder Pharma lassen sich bei August<br />
Steinmeyer auch Steigung und Tragzahlen an die individuellen<br />
Anforderungen der jeweiligen Anwendung an Genauigkeit,<br />
Lastzyklus und Geschwindigkeit anpassen. Sogar die Anschlussflansche<br />
können individuell festgelegt werden. Anwendungsnahe<br />
Serienprüfungen und kundenspezifische Lebensdauertests<br />
gewährleisten die Zuverlässigkeit der Komponenten.<br />
FLEXIBLE GLEITGEWINDETRIEBE<br />
Die Gleitgewindetriebe, bestehend aus einer Spindel mit gerolltem<br />
M3-Gewinde und einer Kunststoffmutter, arbeiten verschleißarm<br />
und reinraumgerecht. Sie überzeugen vor allem<br />
durch ihren wirtschaftlichen Aufbau bei geringer Komplexität<br />
und gewährleistet die stromlose Selbsthemmung der Z-Achse.<br />
Weitere Vorteile sind die hohe Positioniergenauigkeit und die<br />
Wartungsfreiheit des Gleitgewindetriebs. Die Spindel ist direkt<br />
an den Motor angeschlossen. Dadurch können eine Lagerung<br />
und Ausgleichskupplung entfallen und die zwei Schlitten auf<br />
einer Führung untergebracht werden, was die bewegte Masse<br />
reduziert. Die Gewindetriebe sind mit einem Axialspiel von<br />
lediglich 2,5 µm ausgeführt. Je nach Applikation und Einsatzumgebung<br />
sind verschiedene Gewindesteigungen, Mutternbauformen<br />
und Werkstoffe sowie hochgenau geschliffene, gewirbelte<br />
oder gerollte Spindelausführungen möglich. „Diese Flexibilität<br />
eröffnet dem Anwender ein breites Anwendungsspektrum in der<br />
Gerätetechnik – von optischen Systemen für die Medizintechnik<br />
bis hin zur Lasertechnik“, so Matthes abschließend.<br />
SICHERHEIT BEI HOHEN GESCHWINDIGKEITEN<br />
Das Gesamtsystem von Steinmeyer Mechatronik lässt sich über<br />
eine integrierte SPS-Motioncontrol steuern, die zusammen mit<br />
den Kabelführungen in einer trennbaren Aufstelleinheit untergebracht<br />
ist. So kann das Gantry-System alternativ auch auf<br />
modulare Automatisierungszellen aufgesetzt werden. Für die<br />
Integration in Maschinen sind DLL und API in den üblichen<br />
Hochsprachen zur aufwandsarmen Softwareeinbindung in bestehende<br />
Kundenprogramme erhältlich. Die Controller für die<br />
beiden Vertikalachsen fahren an deren Motoren mit. Das Konzept<br />
„stehender Schlitten“ ermöglicht ein tiefes Eintauchen der<br />
Vertikalachsen in den Arbeitsbereich bei einfacher Kabelführung.<br />
Die Controller der Anwendungsaktoren befinden sich auf den<br />
X-Schlitten und fahren dort mit. Somit gibt es weniger Leitungen<br />
in den Energieketten, der Lauf der X-Achsen ist wiederholbarer<br />
und es ist weniger Kraft für die Bewegung erforderlich, was eine<br />
höhere Dynamik ermöglicht.<br />
DAS GANTRY BESTEHT AUS<br />
ZWEI SYNCHRON VERFAHRENDEN<br />
UNTEREN ACHSEN, DIE EINE<br />
TRAVERSE BEWEGEN<br />
Im Betrieb sorgen zwei Laserscanner dafür, dass das Gantry von<br />
hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten in einen sicheren<br />
Geschwindigkeit-Modus versetzt wird, sobald sich eine<br />
Person im Sicherheitsbereich befindet. Nach dem Verlassen des<br />
Sicherheitsbereichs kehrt die Maschine zu ihrer ursprünglichen<br />
Geschwindigkeit zurück. Auf eine Einhausung des Arbeitsbereichs<br />
konnte daher verzichtet werden. Damit ist ein kooperativer<br />
Einsatz – also ein gemischter Betrieb von automatisierten<br />
und manuellen Prozessen in der Produktion möglich. <strong>Der</strong> überwachte<br />
Sicherheitsbereich kann frei nach den vorliegenden Gegebenheiten<br />
eingestellt werden.<br />
Eine allseitige Zugänglichkeit der Maschine ist bei vollständiger<br />
Sicherheitsüberwachung gegeben. Folglich kann das System<br />
entweder als Einzelmaschine oder auch als anreihbare Zelle einer<br />
Gesamtanlage verwendet werden.<br />
Bilder: Aufmacher 123RF/babar760, 01, 02 + 04 August Steinmeyer,<br />
<strong>03</strong> Feinmess Suhl<br />
www.steinmeyer.com<br />
16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.derkonstrukteur.de