Umwelt Journal 2020-1
UMWELT JOURNAL 1/2020 (veröffentlicht: 31.01.2020) Themen: Kreislaufwirtschaft, IFAT 2020, Energiesparmesse Wels, Bauen & Energie Wien, E-world Essen, Regierungsprogramm Österreich - Umwelt, Living Standards Award 2020, Abfallentsorgung, Gasturbinen, Bibliothek, Personalia, Seminare.
UMWELT JOURNAL 1/2020
(veröffentlicht: 31.01.2020)
Themen: Kreislaufwirtschaft, IFAT 2020, Energiesparmesse Wels, Bauen & Energie Wien, E-world Essen, Regierungsprogramm Österreich - Umwelt, Living Standards Award 2020, Abfallentsorgung, Gasturbinen, Bibliothek, Personalia, Seminare.
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UMWELTjournal 1/<strong>2020</strong> | S12<br />
Regierungsprogramm zu Klima und Energie:<br />
Aus für fossile Heizungen, Klimacheck für<br />
Gesetze, aber kein CO ²<br />
-Preis<br />
Die (neue) Regierung will Österreich bis 2040 klimaneutral haben. Auch der<br />
Klimaplan soll nachgebessert werden. TEXT: CHRISTIAN VAVRA<br />
Die Gespräche zum Thema<br />
Klimaschutz sollen wenig flüssig<br />
gewesen sein in den Koalitionsverhandlungen,<br />
war<br />
zumindest über Wochen aus den Verhandlerkreisen<br />
von ÖVP und Grünen zu<br />
hören. Letztlich dürften sich die Grünen<br />
in ihrem größten Ministerium aber wohl<br />
doch in einigen Punkten durchgesetzt<br />
haben: Im Regierungsprogramm ist die<br />
Rede von einem Phase-out aus Öl und<br />
Kohle in der Raumwärme und von Klimaneutralität<br />
bis 2040. Auf eine sofort<br />
wirksame CO ²<br />
-Bepreisung konnten sich<br />
die Verhandler jedoch nicht einigen.<br />
Nun soll jedoch "unverzüglich" eine Taskforce<br />
im <strong>Umwelt</strong>- und Verkehrsministerium<br />
sowie Finanzressort eingerichtet<br />
werden, um festzulegen, wie viel das<br />
Emittieren einer Tonne CO ²<br />
-Äquivalent<br />
ab 2022 (die Grüne hoffen auf 2021)<br />
kosten soll. Im Rahmen der „ökosozialen<br />
Steuerreform“ sollen dann "aufkommensneutral<br />
klimaschädliche Emissionen<br />
wirksam bepreist und Unternehmen<br />
sowie Private sektoral entlastet werden",<br />
heißt es dazu im Programm. Dabei gibt<br />
es zwei Optionen: Entweder soll eine Art<br />
nationaler Emissionshandel oder eine<br />
Bepreisung über bestehende Abgaben<br />
eingeführt werden. Dazu soll eine "Kostenwahrheit"<br />
bei CO ²<br />
-Emissionen in Sektoren<br />
außerhalb des Emissionshandels<br />
ermittelt werden.<br />
Frühes Nettonull<br />
Österreich soll "bis spätestens 2040"<br />
klimaneutral werden – also um zehn Jahre<br />
früher als von der EU geplant. Insgesamt<br />
bekennt sich die Regierung dazu,<br />
die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu<br />
erfüllen. Dazu zählt auch eine unmittelbare<br />
Nachbesserung des umstrittenen<br />
nationalen Energie- und Klimaplans.<br />
Offenbar soll dieser detaillierter ausgearbeitet<br />
werden – sowohl was Maßnahmen,<br />
aber auch was Verantwortlichkeiten<br />
und die Finanzierung anbelangt.<br />
Neues Klimaschutzgesetz<br />
Zudem soll ein neues Klimaschutzgesetz<br />
– das derzeitige läuft <strong>2020</strong> aus – dafür<br />
sorgen, dass die Republik ihr CO ²<br />
-Budget<br />
künftig nicht übersteigt. Dort sollen verbindliche<br />
Reduktionspfade bis 2040 und<br />
Zwischenziele bis 2030 festgehalten werden.<br />
Zuletzt hat Österreich das nationale<br />
Ziel laut Klimaschutzgesetz ja verfehlt.<br />
Neue, aber auch bestehende Gesetze<br />
und Verordnungen sollen künftig einem<br />
„Klimacheck“ unterzogen werden.<br />
Mehr Ökostrom<br />
Um die Klimaziele zu erreichen, will die<br />
Regierung den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien vorantreiben. Den Rahmen<br />
dafür wird das Erneuerbaren-Ausbau-<br />
Gesetz liefern, das bis 2030 eine hundertprozentige<br />
Versorgung mit Ökostrom<br />
(national-bilanziell) sichern soll. Ein Energieeffizienzgesetz<br />
soll außerdem dazu<br />
beitragen, dass die Republik – "unter<br />
Bedachtnahme auf die wirtschaftliche<br />
Entwicklung" – bis Mitte des Jahrhunderts<br />
mit einem "deutlich" geringeren<br />
Energieverbrauch auskommt.<br />
Um den Weg zur Klimaneutralität zu<br />
erleichtern, soll der Staat mit gutem<br />
Beispiel vorangehen: Ab 2022 muss die<br />
Anschaffung von Autos mit Verbren-