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PT-MAGAZIN 02 2020

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Keine Angst vor Krisen. Nominierungsliste 2020 des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes". Motto: Meilensteine setzen.

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© Florian Wildgruber<br />

Jeder kann etwas<br />

Außergewöhnliches leisten<br />

Florian Wildgruber im Interview zu seinem Buch „Stärke“<br />

Sie sind erst 28 und haben schon so viel<br />

erreicht: Zwei abgeschlossene Studiengänge,<br />

Deutscher Meister, Europa-Meister,<br />

Ironman, Sportler des Jahres, Redner<br />

des Jahres, Bestseller-Autor, Lehrbeauftragter<br />

an Hochschulen – wie geht das?<br />

Ehrlich gesagt kommt es mir persönlich<br />

meistens überhaupt nicht so vor, als<br />

hätte ich schon viel erreicht. Oftmals<br />

bin ich so sehr mit dem jeweiligen Projekt<br />

beschäftigt und habe so viel Spaß<br />

an der Sache, dass ich den Prozess selbst<br />

kaum noch wahrnehme. Wenn ich dann<br />

in einer ruhigen Minute hin und wieder<br />

ein bisschen zurückblicke, dann bin ich<br />

auch überrascht, wie weit ich in kurzer<br />

Zeit gekommen bin. Es liegt vermutlich in<br />

der Natur des Menschen, dass wir gerne<br />

überschätzen, was wir in einem Jahr<br />

und unterschätzen, was wir in zehn Jahren<br />

schaffen können. Wenn man jedoch<br />

jeden Tag versucht, ein klein bisschen<br />

besser zu werden, dann wird man irgendwann<br />

ziemlich weit kommen.<br />

Das hört sich interessant an. Kann also<br />

jeder alles schaffen?<br />

Wer meine Lebensgeschichte kennt, der<br />

weiß, dass meine Ausgangsvoraussetzungen<br />

für einen Hochleistungssportler<br />

oder auch für einen Buchautor nicht<br />

wirklich gut waren. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass JEDER etwas Außergewöhnliches<br />

leisten kann, wenn man sich auf<br />

das konzentriert, was seinen Fähigkeiten<br />

entspricht. Es ist jedoch absoluter Unsinn<br />

zu behaupten, dass jeder alles kann. Man<br />

wird aus einem Elefanten nie eine Gazelle<br />

machen, aber das muss man auch nicht.<br />

Was ist härter: der Ironman oder ein Buch<br />

zu schreiben?<br />

Der Prozess an sich ist recht ähnlich. Man<br />

steckt sehr viel Zeit und Energie in das<br />

Projekt hinein, ohne dass man einen<br />

direkten Output bekommt – das macht<br />

es nicht immer einfach. Es gibt Phasen,<br />

in denen es richtig gut läuft und es gibt<br />

Phasen, in denen man am liebsten alles<br />

hinwerfen möchte. Aber wenn man jeden<br />

Tag seine Hausaufgaben macht, dann<br />

läuft man irgendwann glücklich über die<br />

Ziellinie oder hält sein Buch stolz in den<br />

Händen.<br />

Wie schaffen Sie es, sich zu motivieren,<br />

wenn nichts mehr geht?<br />

Aus meiner Sicht ist es zuerst einmal<br />

ganz entscheidend, dass man sich darüber<br />

im Klaren ist, dass es auch Phasen<br />

geben wird, in denen es nicht läuft oder<br />

in denen man keine Lust hat. Wenn man<br />

erwartet, dass es immer perfekt läuft,<br />

dann können selbst die kleinsten Rückschläge<br />

schon den Todesstoß für die<br />

Motivation bedeuten. Wenn man sich<br />

dann tatsächlich einmal in einem Tief<br />

befindet, ist es elementar, sich sein Ziel<br />

wieder vor Augen zu rufen, denn meistens<br />

verliert man in Phasen, in denen es<br />

nicht läuft, den Blick fürs große Ganze.

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