SAVOIR-VIVRE 9+10/2019
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GOURMET
Lisa Wieland, 28-jährige Starköchin
aus Mittelkärnten, liebt ihre
österreichische Heimat und ist in
der weiten Welt der Kulinarik zuhause.
Im kleinen Dorf St. Martin am
Silberberg geboren, war ihr die Liebe
zum Kochen quasi in die Wiege gelegt.
Dort betreibt ihre Großmutter Ingrid
Wieland bis zum heutigen Tag ein
Wirtshaus. Die vitale Traditionsküche
mit regionalen, nachhaltig erzeugten
Produkten ist Lisa Wieland bis heute
ein Vorbild. Auch wenn sie die Rezepte
ihrer Großmutter modernisiert und
mit internationalem Schwung gewürzt
hat. Seit Anfang Juni 2019 liegt nun
das erste Kochbuch der „Genussbotschafterin
vom Marktplatz Mittelkärnten“
vor. Schon der Titel des im Klagenfurter
Heyn Verlags in deutscher
und englischer Sprache publizierten
Werkes macht signifikant, worum es
der Kochbuchdebütantin geht: „Back
to the Roots“. Lisa Wieland begibt sich
auf ihrer lukullischen Reise also zurück
zu den Wurzeln, die in Hüttenberg im
oberen Görtschitztal liegen. Alle zwei
Wochen fliegt sie von London, ihrer
aktuellen Wirkungsstätte, dorthin, um
sich Inspiration für ihre Arbeit zu holen
und heimische Top-Produkte für ihre
Küche im Londoner Top-Restaurant
„Cut at 45 Park Lane“ mit in die Kapitale
zu bringen. Dort dirigiert sie als
Küchenchefin 40 Köche im Spitzenrestaurant
von Wolfgang Puck. Der
gebürtige Österreicher gebietet über ein
kulinarisches Imperium, weltberühmt
ist sein „Spago“ in Beverley Hills, in
dem die 28-Jährige ein paar Jahre die
rechte Hand des Meisterkochs war und
ihm seit dem Jahr 2016 anlässlich der
Oscar-Preisverleihungen als Köchin
zur Seite steht. Weitere internationale
Stationen der sympathischen Cuisinière
sind das „Zuma“ in London und
das „Burj Al Arab“ in Dubai. Beispielsweise.
Ihre tiefe Verbundenheit mit
Kärnten dokumentiert ihre Tätigkeit
als Genussbotschafterin. Jüngst wurde
Lisa Wieland in der Kategorie „regionale
Größen“ zur Kärntnerin des Jahres
2019 gewählt.
14 Produktgruppen,
70 Gerichte
In ihrem ersten Buch erzählt die mehrfach
mit hohen Auszeichnungen dekorierte
Köchin in anschaulicher Art und
Weise von dem Wissen, das ihr die ländliche
Küche der Oma mitgegeben hat,
und von den Erfahrungen, die sie als
erfolgreiche Köchin in den Großstädten
dieser Welt sammeln konnte. Oder, wie
die Köchin und Autorin selber sagt: „Ich
möchte Omas alte Rezepte mit modernen
Techniken der Zubereitung wieder
neu aufleben lassen und die heimischen
Traditionen mit dem internationalen
Schwung würzen, den ich von meinen
Aufenthalten in verschiedenen Ländern
und Kulturen mitgebracht habe“.
Das Kochbuch „Back to the Roots“ ist
ein auf 288 Seiten gefülltes Plädoyer
für die Wertschätzung der Lebensmittel
als kostbares natürliches Gut. In 14
Kapiteln stellt Lisa Wieland verschiedene
Produktgruppen vor und beschreibt
in rund 70 erstklassig fotografierten,
unkomplizierten Gerichten, wie man
erfolgreich und ebenso konsequent kulinarische
Brücken baut zwischen Spitzengastronomie
und bodenständiger
Küche, zwischen ländlicher Tradition
und urbaner Vielfalt, zwischen regionalen
Produkten und globalen Aromen.
Elias Jerusalem hat all dies in ganzseitigen
Farbfotos ausgezeichnet festgehalten.
Zu jeder der 14 mit wertvollen
Zusatzinformationen vorgestellten
Produktkategorien – „Milch“, „Pilze“,
„Rind“, „Eier“, „Honig“, „Schwein“,
„Fisch“, „Meeresfrüchte“, „Kräuter“,
„Lamm“, „Wild“, „Geflügel“, „Gemüse“
und „Obst“ – gibt es jeweils fünf
„alltagstaugliche“ Rezepte, die allesamt
auch für den Laien nachkochbar sind.
Die Bandbreite der Rezepte ist enorm,
umfasst Klassiker wie moderne Interpretationen.
In Lisa Wielands erstem
Kochbuch wird jeder Genießer fündig,
zumal auch die Liste an Grundrezepten,
Beilagen, Fonds und Saucen,
Gebäck, Gemüse und Gewürzen
erfreulich umfangreich ist. Ein Buch,
das Heimat und Welt als wunderbar
stimmige Genussbotschaft vereint.
Ingo Schmidt ■
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