13.04.2020 Aufrufe

Schritt für Schritt zur eigenen Mitte: Mein Jakobsweg. Leseprobe_XXL

Pilgern? Nichts für mich, hätte Katharina Lankers noch vor wenigen Jahren gesagt. Doch in Krisensituationen ist vieles anders… Hier eine XXL-Leseprobe aus ihrer persönlichen Reiseerzählung

Pilgern? Nichts für mich, hätte Katharina Lankers noch vor wenigen Jahren gesagt. Doch in Krisensituationen ist vieles anders…

Hier eine XXL-Leseprobe aus ihrer persönlichen Reiseerzählung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tag 1: St. Jean → Orisson

(8,0 km)

Dienstag, 2. Mai

Gelaufene Strecke: 8,0 km

Höhenmeter: 700 m 0 m

Gehzeit 2:05 h

Heute geht es los. Die Aubruchsstimmung ist in der ganzen Herberge

zu spüren. Jeder kramt in seinem Rucksack herum, schnürt seine Wanderschuhe,

sucht nach irgendetwas. Auch wenn es für uns alle der erste

Tag ist, kommen mir die anderen viel routinierter vor, viel cooler. Mir

schlägt das Herz bis zum Hals: Habe ich auch nichts vergessen? Werde

ich es schaffen? Lässt das Wetter es zu, dass ich tatsächlich den Weg

über die Berge nehme? Soll ich die Regenjacke anziehen oder wird mir

dann zu warm?

Draußen hängen schwere Wolken in der Luft und es ist kühl – sicher

nicht von Nachteil auf dieser ersten Bergetappe. Ich habe mir für heute

nur die acht Kilometer bis nach Orisson vorgenommen, möchte langsam

warm werden, anstatt direkt den ganzen Weg über die Pyrenäen zurückzulegen,

denn zwischendrin gibt es keine weitere Übernachtungsmöglichkeit.

Potentielle Überforderung ist mein größtes Schreckge -

spenst, und zum Slow-Downen möchte ich von Anfang an lieber zu

langsam als zu schnell, lieber zu kurz als zu lang gehen.

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!