Nr. 19 - Januar / Februar 2009
Atlantikküste: Ile de Ré Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen Aigues-Mortes Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen Rezept: Poulet Vallée d'Auge
Atlantikküste: Ile de Ré
Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen
Aigues-Mortes
Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine
Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik
Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen
Rezept: Poulet Vallée d'Auge
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Unterwegs in Frankreich Ile de Ré<br />
8.45 Uhr – Reif für die<br />
Insel ++ Die Sonne blinzelt durch<br />
die weißen Schleier am Himmel. Der<br />
Wetterbericht hatte gestern Abend<br />
also Recht, als er nach einer längeren<br />
Regenphase für heute einen schönen<br />
Sonnentag an der mittleren Atlantikküste<br />
ankündigte. Voller Vorfreude<br />
verlasse ich mein Hotel am Stadtrand<br />
von La Rochelle und begebe mich mit<br />
meinem Mietwagen auf die vierspurige<br />
Umgehungsstraße der Hafenstadt.<br />
Die Richtung steht fest: Ich will nach<br />
Westen.<br />
Schon einiges habe ich von der<br />
kleinen Insel vor der französischen<br />
Atlantikküste gehört. Sie ist nicht<br />
das einzige Eiland an der Küste, auch<br />
nicht das größte oder das kleinste, aber<br />
vielleicht das exquisiteste. Einige gut<br />
situierte Franzosen, oft aus Paris, haben<br />
sich auf der Ile de Ré ein kleines<br />
edles Refugium gebaut – meist versteckt<br />
hinter den unscheinbaren Mauern<br />
alter Fischer- und Bauernhäuser.<br />
Auch einige berühmte Personen wie<br />
der ehemalige Premierminister Lionel<br />
Jospin zählen zu den Hausbesitzern<br />
dieses Fleckchens Erde mitten im Atlantik.<br />
Durch den Flughafen von La Rochelle,<br />
an dem ich gerade vorbeifahre,<br />
haben sich die Besucherströme im<br />
letzten Jahrzehnt zunehmend internationalisiert.<br />
Zwar ist La Rochelle<br />
weder an das Flugnetz von Air France<br />
angeschlossen, noch gibt es direkte<br />
Flugverbindungen von Paris aus, dafür<br />
sorgte der Boom der Billigfluggesellschaften<br />
für zahlreiche Direktflüge aus<br />
Großbritannien und Irland. Ryanair,<br />
EasyJet & Co. bringen erholungssüchtige<br />
Briten und Iren, die diese neuen<br />
Reisemöglichkeiten gerne nutzen,<br />
quasi bis an die Haustür der Ile de Ré.<br />
9.22 Uhr – Kassenhäuschen<br />
am Eingang zum kleinen Paradies<br />
++ Nun dauert es nur noch wenige<br />
Minuten und ich erreiche endlich<br />
die Küste. Seit <strong>19</strong>88 ist die Anreise<br />
auf die Ile de Ré sehr viel leichter geworden,<br />
denn seit diesem Jahr spannt<br />
sich eine schon von Weitem sichtbare<br />
Brücke über die rund drei Kilometer<br />
breite Wasserstraße, die die Insel vom<br />
Festland trennt. Doch der Zugang<br />
zum vermeintlichen Paradies auf der<br />
anderen Seite ist nicht gratis zu haben.<br />
Und da man hier im Westen Frankreichs<br />
die Regeln der Marktwirtschaft<br />
gut verstanden hat, auch nicht immer<br />
gleich teuer. Kostet die Überfahrt von<br />
16 · Frankreich erleben · <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>