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Nr. 19 - Januar / Februar 2009

Atlantikküste: Ile de Ré Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen Aigues-Mortes Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen Rezept: Poulet Vallée d'Auge

Atlantikküste: Ile de Ré
Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen
Aigues-Mortes
Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine
Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik
Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen
Rezept: Poulet Vallée d'Auge

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Unterwegs in Frankreich Aigues-Mortes<br />

Aigues-Mortes wirkt wie eine Fata Morgana oder wie<br />

ein gestrandetes Ufo, das hier nicht hingehört. Die<br />

Stadt hat etwas Irreales, hebt sie sich doch stark von<br />

ihrer Umgebung ab. Am meisten empfindet man dies, wenn<br />

man sich von der Küste aus über die D979 den Festungsmauern<br />

nähert. Es ist die schönste Anfahrt nach Aigues-<br />

Mortes, die man, selbst wenn man aus der entgegengesetzten<br />

Himmelsrichtung anreist, mit einem kleinen Umweg wählen<br />

sollte. Denn plötzlich taucht auf dieser Strecke die stolze<br />

Stadtmauer im Flimmern der Hitze vor einem auf. Ein bizarrer<br />

Anblick zwischen den Lagunen und Salzwiesen rechts<br />

und links der Straße.<br />

Hat man sein Auto dann kurz danach auf einem der<br />

Parkplätze am Rande der Befestigungsmauer abgestellt<br />

und schreitet durch eines der Stadttore ins Zentrum von<br />

Aigues-Mortes, meint man, eine Reise in eine andere Zeit<br />

anzutreten. Man fühlt sich durch die dicken Mauern vom<br />

Rest der Welt abgeschottet, gar beschützt. Die Altstadt<br />

der einstigen Hafenstadt ist ein Universum für sich. Hier<br />

scheint der Rest der Welt fern.<br />

Vielleicht hängt die besondere Ausstrahlung der kleinen<br />

Stadt auch mit der tragischen Geschichte des Ortes<br />

zusammen. Denn genauer betrachtet, stand Aigues-Mortes’<br />

Schicksal seit der Gründung nie wirklich unter einem guten<br />

Stern. Angefangen hat alles mit einer mörderischen Motivation:<br />

Ludwig IX., auch Ludwig der Heilige genannt,<br />

kaufte Ländereien im Westen der Camargue, um hier einen<br />

Hafen für seine Kreuzzüge zu errichten. Als erstes entstand<br />

der Tour de Constance, bis heute eines der Symbole<br />

von Aigues-Mortes, der die Stadtmauer nach Norden abschließt.<br />

Doch die Stadt sollte Ludwig IX. nicht viel Glück<br />

bringen. Zwar brach er von hier zweimal zu Kreuzzügen<br />

36 · Frankreich erleben · <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>

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