Nr. 19 - Januar / Februar 2009
Atlantikküste: Ile de Ré Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen Aigues-Mortes Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen Rezept: Poulet Vallée d'Auge
Atlantikküste: Ile de Ré
Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen
Aigues-Mortes
Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine
Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik
Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen
Rezept: Poulet Vallée d'Auge
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Unterwegs in Frankreich Rosheim<br />
wurde. Dazu zählt eine hölzerne<br />
Außentreppe an der Fassade, die<br />
das Erdgeschoss und das Obergeschoss<br />
miteinander verbindet, denn<br />
im Mittelalter war im Inneren des<br />
Gebäudes kein Durchgang zu den<br />
Geschossen vorgesehen. Beliebtes<br />
Fotomotiv ist die wie eine Vogelnest<br />
an der oberen Fassade klebende<br />
hölzerne Latrine. Es handelte<br />
sich damals im wahrsten Sinne des<br />
Wortes um ein « Austreten », wenn<br />
die Leute ihr Geschäft verrichten<br />
wollten. Die Passanten auf der<br />
Straße mussten in diesem Falle auf<br />
der Hut sein … Bei den Bauarbeiten<br />
ist es nun gelungen, das genaue Erbauungsdatum<br />
zu ermitteln: 1152.<br />
Damit gilt das Heidenhaus als das<br />
älteste Steinhaus im ganzen Elsass.<br />
Zur selben Zeit etwa wurde<br />
auch die Kirche St. Peter und Paul<br />
erbaut, die mit ihren steinernen<br />
Bettlern auf dem Kirchendach und<br />
der aus dem 17. Jahrhundert stammenden<br />
Silbermann-Orgel eine<br />
weitere Attraktion ist. Man vermutet<br />
übrigens, dass die Erbauung<br />
des Heidenhauses und der Peter<br />
und Paul-Kirche auf Initiative des<br />
Staufen-Kaisers Friedrich Barbarossa<br />
erfolgt sein könnte, der durch<br />
verschiedene Siedlungsprojekte<br />
versuchte, das Elsass seinem Herrschaftsbereich<br />
zu sichern.<br />
Die Rue du Général de Gaulle<br />
führt in der inneren Stadt durch<br />
zwei weitere Stadttore- bzw. -türme,<br />
von denen einer früher als Gefängnis<br />
diente. In diesem kann man im<br />
Obergeschoss die Gefängniszellen<br />
besichtigen, die dort eingerichtet<br />
waren. Der Kerkermeister wohnte<br />
damals übrigens bei den Gefangenen<br />
im Erdgeschoss des Turmes. Heute<br />
befinden sich dort Büros der Stadtverwaltung.<br />
Vom Gefängnisturm ist<br />
es nicht weit zum Fremdenverkehrs-<br />
Von oben nach unten: Das<br />
alte Gefängnis. Eins von vier<br />
Stadttoren. Maison romane - das<br />
älteste Steinhaus im Elsass. In der<br />
Ferne locken die Vogesen.<br />
32 · Frankreich erleben · <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong>