Nr. 19 - Januar / Februar 2009
Atlantikküste: Ile de Ré Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen Aigues-Mortes Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen Rezept: Poulet Vallée d'Auge
Atlantikküste: Ile de Ré
Elsass: Rosheim, Idylle am Fuß der Vogesen
Aigues-Mortes
Paris: für drei Euro mit dem Mietfahrrad entlang der Seine
Guadeloupe: ein Stück Frankreich in der Karibik
Bretagne: Carnac: die mystische Aura von Hinkelsteinen
Rezept: Poulet Vallée d'Auge
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seit einiger Zeit sorgt ein System von<br />
Mietfahrrädern, Vélib’ genannt, in Paris<br />
für Furore. Dank zahlloser Ausleihstationen<br />
und guter Konditionen sorgte es<br />
für eine regelrechte Fahrradrevolution<br />
in der französischen Hauptstadt. Dank<br />
der Leihräder können aber auch Touristen<br />
die Seine-Metropole auf zwei Rädern<br />
entdecken – und dies fast kostenlos,<br />
keine Selbstverständlichkeit im<br />
teuren Paris. Wir haben Vélib’ für Sie<br />
getestet und schickten einen unserer<br />
Redakteure auf Erkundungstour.<br />
Ein paar Euro und stramme Waden,<br />
mehr brauche ich nicht für<br />
diese Reportage. Ich freue mich<br />
auf diese Tour, denn nachdem ich früher<br />
lange in Paris gelebt habe, war ich schon<br />
seit einiger Zeit nicht mehr mit einem<br />
« touristischen » Blick in der französischen<br />
Hauptstadt unterwegs. Freunde<br />
haben mir erzählt, wie sehr sich Paris<br />
durch die Einführung von Vélib’ verändert<br />
hätte. Ich bin neugierig darauf.<br />
Kaum bin ich aus der Metrostation nach<br />
oben gestiegen, sehe ich mich bereits<br />
von Radfahrern « umzingelt ». Ein Anblick,<br />
den ich in Paris von früher so<br />
nicht kenne. Wer hätte das gedacht?<br />
Dabei rief die Einführung der<br />
Mietfahrräder viele Kritiker auf den<br />
Plan. Die Leihfahrräder seien zu<br />
schwer, zu benutzerunfreundlich, nicht<br />
für das Fahren in der Stadt geeignet,<br />
gar ein parteipolitisches Spielzeug<br />
ohne ernsthaftes Konzept – die Liste<br />
der angeführten Argumente gegen Vélib’<br />
war lang. Heute scheint die Skepsis<br />
wie verflogen. Die Pariser bedienen<br />
sich ganz natürlich der 21.000 Fahrräder<br />
mit einer Station alle 300 Meter<br />
– so, als hätte es dieses System schon<br />
immer gegeben.<br />
Morgens und abends nach Feierabend<br />
sieht man sogar Büroangestellte<br />
mit Anzug oder Kostüm durch die<br />
Straßen flitzen. Einige Firmen sind<br />
selbst soweit gegangen, ihre Mitarbeiter<br />
ausdrücklich zu ermutigen, die<br />
Leihfahrräder für den Arbeitsweg zu<br />
verwenden – als Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Die Regierung schlug kürzlich<br />
vor, dass Arbeitgeber den Jahresbeitrag<br />
in Höhe von 29 Euro für ihre Angestellten<br />
übernehmen sollten – ähnlich<br />
Frankreich erleben · <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong> · 43