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Anstoßen eingeschenkten ‚MCC Champagner Kaapse Vonkel‘
(der funkelnde Kap Champagner), den angeblich Barack Obama
zu seiner Inauguration getrunken haben soll.
Aber als er dann unseren Wein den Zevenwacht Cabernet Sauvignon
mit seinen 15 % gekostet hatte, war kein Halten mehr
möglich. Die große Steinpinie gegenüber mit ihren verschachtelten
Ästen begann in seinen Augen zu tanzen. Die Äste schienen
sich selbstständig zu machen, verschlangen sich ineinander. Schienen
nach ihm zu greifen, um ihn in ihren Tanz mit einzubeziehen.
Er stand auf, taumelte zur Toilette. Später fand ich ihn schnarchend
auf unserem Sofa liegen. Das kommt in den besten Familien
vor. Am nächsten Morgen konnte er sich an das köstliche
Essen, den Wein und den Baum nicht mehr erinnern.
Wie schade!
Ein anderer Gast, durch den Wein redselig geworden, schwärmte
von seiner Leidenschaft der Musik von Gustav Mahler (1860-
1911). Über hundert CDs habe er schon von seiner Musik gesammelt.
Alles, was er über den Komponisten finden konnte, habe
er gelesen. Mahler sei nicht nur Komponist, sondern auch ein
gefragter Dirigent gewesen. Zehn Jahre lang (1897-1907) sei er
erster Kapellmeister und Direktor des Wiener Opernhauses gewesen.
Sein persönliches Lieblingsstück sei die symphonische
Schlittenfahrt, also die vierte Symphonie des Komponisten.
Manche können mit ihrem Erzählen nicht mehr aufhören, wenn
sie mit ihrem Lieblingsthema einmal begonnen haben. Er merkte,
wie die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer nachließ.
„Doch das ist nicht alles,“ fuhr er aufgeregt fort. „Das Interessanteste
in Mahlers Leben war dann schließlich doch seine 18
Jahre jüngere Frau. Sie haben sicher schon von der Femme fatale
des 20. Jahrhunderts gehört?“ Er schien mit dieser Variante die
Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zurückzugewinnen.
„Nach Mahlers Tod heiratete sie, geborene Alma Schindler
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