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gebildet wird, jeweils etwa 35 km voneinander entfernt, ragt er in
den Himmel mit seiner charakteristischen Hexennase. Natürlich
ist er in seiner Ausdehnung nicht mit dem Tafelbergmassiv zu
vergleichen, aber er ist immerhin 1400 m hoch, der Tafelberg
hingegen nur 1000 m.
Wie viele Weingüter haben Regine und ich schon in dieser
Gegend besucht, Weinproben gemacht, wahre und unwahre Geschichten
gehört, über die Güter geschrieben und unzählige Fotos
aufgenommen?
Von fast allen hat man von irgendeinem Blickwinkel den Simonsberg
gesehen oder das Gut lag an einer seiner Hänge. Manch
wilde Geschichte kursierte in der Vergangenheit um den Berg.
Eine davon erzählte von einem deutschen Söldner der damaligen
East Indian Company, der behauptete, an einem Hang des Bergs
Gold gefunden zu haben, worauf die Stellenburger Bürger, ausgerüstet
mit Pickel und Schaufeln, zu Scharen aufbrachen, um
nach dem begehrten Metall zu schürfen, das schnellen Reichtum
versprach. Warum nicht auch hier, nachdem im Norden des Landes
Gold und Diamanten gefunden worden waren? Keine einzige
Unze haben sie gefunden. Sie waren einem Betrug aufgesessen.
Das Gold, das der Berg wirklich birgt, liegt in den Trauben, die
an seinen Hängen und Tälern in ungeahnter Qualität in der mit
verwittertem Granit angereicherten Erde und dem kühlen Wind
von der False Bay prächtig gedeihen können.
Eines dieser Weingüter können wir am Nordhang des Bergs
erkennen. Es hat den Namen Babylonstoren. Eine der ältesten
Farmen bis auf das Jahr 1692 zurückgehend. Die jetzigen Eigentümer,
Koos Bekker mit seiner Frau Karen Roos, haben einen
unvergleichlichen Garten angelegt, in dem man die gängigen
Gemüsearten und Früchte, die in der Kapregion wachsen können,
bewundern kann. Es sollen über dreihundert Pflanzenarten
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