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Jagd & Natur | Ausgabe Mai 2020

Aufgrund der zahlreichen Beschränkungen im Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten ein Geschenk machen und stellen die Mai-Ausgabe kostenlos zur Verfügung. Viel Spass bei der Lektüre!

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Jagd & Gesellschaft

Die Tiere und wir

Karl-Heinz Volkmar

Die TIERE und WIR

TEIL 2

Die Beziehung zwischen Mensch und Tier hat sich im Lauf der Zeit gewandelt.

Sie ist sehr komplex und gibt immer wieder zu kontroversen Diskussionen Anlass.

Tiere sind heute u. a. Transportmittel, Fleischlieferanten, Versuchsobjekte oder

Partnerersatz. Jagdpraktiker Peter A. Widmer hat sich intensiv mit der

Mensch-Tier-Beziehung auseinandergesetzt.

Peter A. Widmer

Wo wir tatsächlich hingehören

Die Menschen zählen in der Biologie zur Klasse der

Säugetiere, so wie das Rindvieh, die Pferde, Wölfe, Hirsche

und vieles andere mehr. «Lediglich» ein Tier zu

sein, hat sich in ihren Köpfen während der vergangenen

150 Jahre ausgesprochen zögerlich durchgesetzt. 1859

veröffentlichte Charles Darwin, bis heute der Evolutionstheoretiker

schlechthin, mit schwersten Bedenken

seine Hauptschrift Über die Entstehung der Arten –

und zertrümmerte die damaligen Vorstellungen von der

Entwicklung irdischen Lebens bis in ihre Grundfesten.

Unter anderem mit der These, der Mensch unterscheide

sich nur graduell, nicht grundsätzlich vom Tier. Über

Vererbungslehre war zu jener Zeit so viel wie nichts bekannt.

Dennoch hat er Recht behalten, indem er aufgrund

unermüdlichen Forschens zum Beispiel feststellte,

dass alle Lebewesen eine gemeinsame Abstammung

aufweisen. Bereits 1872 bemühte er sich, in

Peter A. Widmer

einem weiteren revolutionären Werk darzulegen, dass

neben dem Menschen auch Tiere über Gefühle verfügen.

Damit war er der damaligen Wissenschaft um

mehr als ein Jahrhundert voraus. U. a. müssen wir bedenken,

dass noch in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts

Studenten der Tiermedizin beigebracht wurde,

ihre zukünftigen Patienten würden keine Schmerzen

empfinden. Den Tieren wurde generell jegliche

Leidensfähigkeit abgesprochen. Und wer als Wissenschaftler

manchen von ihnen irgendwelche Emotionen

zutraute, lief definitiv Gefahr, mindestens belächelt

zu werden.

«Winzige» Abweichungen im Erbgut

In seinem Erbgut unterscheidet sich der Mensch, je

nach Berechnungsmodus, von seinem allernächsten

Verwandten im Tierreich, dem Schimpansen, um

«lächerliche» 1% bis 4 %. Das heisst keineswegs, dass

wir von ihm abstammen – was in Ermangelung ausreichender

Biologiekenntnisse gelegentlich behauptet

wird. «Ziemlich nah» verwandt mit ihm sind wir jedoch

schon, da wir bis vor ungefähr sieben Millionen Jahren

die gleichen Vorfahren hatten. Doch haben Sie gewusst,

dass unsere Erbmasse auch fast identisch mit

jener der Hausmaus ist und zu 50 % mit der einer

Banane übereinstimmt?

Wikipedia.de

Hat das klassische christliche Weltbild nach der Mitte des vorletzten

Jahrhunderts ebenso erschüttert wie Kopernikus auf seine Weise

drei Jahrhunderte zuvor: der englische Naturwissenschaftler Charles

Darwin (1809 –1882).

Das namengebende

Verhalten von Säugetieren:

Der Nachwuchs

wird vom Muttertier

mit Milch versorgt.

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