bbw_Jahresbericht_2019
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Geschäftsfelder 2019
Geschäftsfelder 2019
Hier im „Waldhaus“ habe ich schon viel gelernt. Die Ausbildung gefällt mir
gut. Hier kochen wir anders als in Kamerun. Dort gab es auch immer viel Gemüse,
vor allem Knollengemüse, sogar Kartoffeln, viel öfter Hühnchen und
immer starke Gewürze. Hier nehmen wir auch fast nur einheimisches Gemüse,
selten Fleisch, viel Fisch aus der Region, je nach Saison, und es gibt oft Nudeln.
Das mögen die Gäste. Ich koche gern Essen und bereite es zu, egal was
es ist – auch Gemüse und Kräuter schneiden, Salatsdressings, Soßen. Besonders
schön ist es, wenn ich sehe, dass die Gäste gern herkommen und unser
Essen loben. Ich war auch schon mal im Praktikum in einer Restaurantküche.
Dort war zu der Zeit viel los. Vielleicht kann ich später einmal in einer Restaurantküche
arbeiten – mit internationalen Köchen. Ich stelle mir vor, so kreativ
zu kochen wie in meiner Heimat und das mit der deutschen Küche zu kombinieren.
Deshalb bin ich froh sie hier von Grund auf kennenzulernen. Aber zuerst
muss ich die Prüfung schaffen und dafür noch besser Deutsch sprechen
lernen. Ich weiß, dass ich nach der Ausbildung längst nicht fertig bin. Das
habe ich hier in Deutschland und beim bbw auch gelernt, dass man immer
weiter lernen muss. Meine Familie zuhause fragt oft, warum musst du so lange
eine Ausbildung machen? Aber das ist hier eben so.
Patrick Nzoualet, Koch-Auszubildender im Ausbildungsrestaurant „Waldhaus“ der bbw Ostbrandenburg
GmbH, Strausberg, vorher bbw Aktivcenter „Perspektiven für Flüchtlinge, die bbw Berufsorientierung
über INISEK II und die Einstiegsqualifizierung (EQ)
Patrick ist der erste Koch-Azubi hier im bbw. Er kam 2017 als Praktikant ins
„Waldhaus“, mit ersten Berufserfahrungen aus Kamerun. Deshalb wollte er hier
in Deutschland auch ausschließlich als Koch arbeiten. Ich brauchte Unterstützung,
also hat ihm das bbw ein Angebot als Auszubildender gemacht. Ich habe,
bevor ich nach Strausberg kam, schon in großen, auch exklusiven Küchen gearbeitet
– dort, wo fast jeder junge Koch hin will. Ich kenne das Geschäft, mit oft
langen Arbeitszeiten, Druck, höchsten Ansprüchen, exklusiven Waren und einem
Pensum, das dem Beruf das Image verdorben hat. Ich habe schon viele Köche
ausgebildet und bin bewusst ausgestiegen. Natürlich will auch Patrick irgendwann
einmal in die Küche eines größeren Restaurants. Hier versuche ich ihm zu
vermitteln, dass es bis dahin ein weiter Weg ist, der über viel Erfahrung, viel Lernen
führt. Sein Französisch ist natürlich schon perfekt, an seinem Deutsch arbeiten
wir und reden viel beim Gemüseputzen, Kochen, Saubermachen. Denn auch
das gehört zum Ausbildungsplan. Wir verarbeiten hier heimische Produkte, achten
auf gute Qualität und Frische, richten unsere Speisepläne für die Berufstätigen
der Umgebung nach Jahreszeit und Angeboten aus. Damit bieten wir ein vielfältiges
und möglichst gesundes Mittagsbuffet mit täglich bis zu 12 Salaten und
vier verschiedenen Hauptspeisen – zum Selbstkostenpreis. Patrick macht sich gut,
ist sehr motiviert. Die Zwischenprüfung hat er schon geschafft – mit 70 Punkten,
das liegt über dem Durchschnitt.
Heiko Ressel, Restaurantleiter und Ausbilder im
„Waldhaus“ des bbw Ostbrandenburg, Strausberg
Zahlen und Fakten
Berufsorientierung und
Vorbereitung
bbw Akademie
„Berliner Netzwerk für Ausbildung“
■ Im Projektjahr 2018/19 wurden 1 000 Berliner Schüler*innen
im BNA beraten und gecoacht
■ Rund 60 Schulen sind Partner des Projekts
■ Durchführung von ca. 14 202 Beratungs- und
Coachingstunden
■ Unsere Schüler*innen erhielten 278 Zusagen für
betriebliche Ausbildungen in 86 Berufen
■ Einige Unternehmen übernahmen mehrere
Schüler*innen als Auszubildende über das BNA:
z. B. BVG-Berliner Verkehrsbetriebe, Deutsche
Bahn, Gebrüder Geisler, Deichmann, Rossmann,
Knorr-Bremse, Spie
■ Die teilnehmenden Schüler*innen haben familiäre
Wurzeln in 55 Ländern
■ 26 Termine für Berufsinformationsveranstaltungen in
und mit Unternehmen
■ Erfolgsformat Azubi-Casting: für 4 Branchen
(Industrie und Technik, Handwerk, Einzelhandel
und Logistik, Hotel und Gastronomie) durchgeführt,
zudem ein offenes Casting für alle Branchen
bbw Ostbrandenburg
■■„INISEK I“: Zusammenarbeit mit verschiedenen
Oberschulen mit dem Ziel, Jugendliche zur Berufsorientierung
in die Werkstätten und Kabinette des bbw
einzuladen und gemeinsame Projekte zu bearbeiten,
um Berufswahlkompetenzen zu entwickeln, von der
Informationssuche über Berufe, bis hin zu Praxislernen
in den Bereichen Elektronik/Elektrotechnik,
Metallbereich/3D-Druck und Holz u. v. m., Realisierung
von 12 Projekten in Frankfurt (Oder) u. a. mit Teilnahme
von 40 Schüler*innen aus Strausberg
■■„Servicestelle Verbundausbildung“: aufsuchende
Berufsorientierung im neuen Format an 8 ostbrandenburgischen
Grund- und Oberschulen mit ca. 300
Schüler*innen mit Aktionstagen, Auszubildenden-Castings,
Experimentier-Stationen usw.
■■„Talentwerkstatt“: in 4 national gemischten Gruppen
realisierten Schüler*innen in den bbw CAD-, Elektro-,
Metall und Holz-Kabinetten kleine Projekte, um eigene
Fertigkeiten und Interessen auszuloten, zusätzlich
fand ein interkulturelles Training statt
■ Realisierung von 2 neuen deutsch-polnischen
Projekten: „Deine Zukunft! 1. Deutsch-polnische
Talentwerkstatt“ und „Digitalisierung leicht
gemacht – Imagefilm über Seelow und Kostrzyn
n. Odrą“ mit jeweils 20 polnischen und 20 deutschen
Schüler*innen, die beiden deutsch-polnischen
Projekte werden aus Mitteln des Klein-Projekte-Fonds
(KPF) der Euroregionen PRO EUROPA VIADRINA
im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG
V A Brandenburg – Polen 2014-2020 im Rahmen
des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit“
des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE) gefördert
■■Erasmus+: 2 Gruppen mit 10 Schüler*innen aus
Bul garien, praktische Erfahrungen und Fertigkeiten in
unseren Kabinetten im Bereich Kfz-Mechatronik und IT
■ Start der Zusammenarbeit mit den „Zentren für die
Förderung des Handwerks und dualer Ausbildung“
in Wojewodschaft Großpolen, Gründung einer
gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Initiierung von
gemeinsamen Projekten der Berufsorientierung und
Beratung in Bezug auf duale Ausbildung
Das Projekt BERLINER NETZWERK FÜR AUSBILDUNG wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union,
der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und den Agenturen
für Arbeit Berlin Nord, Süd und Mitte.
Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des
Landes Brandenburg
UVB
UNTERNEHMENSVERBÄNDE
BERLIN-BRANDENBURG
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