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STADTWERKE
LÜBBECKE
Gespräch mit Pastor Helling übers das Hilfsportal "Lübbecke hilft"
"Neue Freundschaften sind entstanden"
Alltagshilfen für Menschen in
Lübbecke während der Corona-
Krise zu organisieren, haben sich
verschiedene Initiativen zur lobenswerten
Aufgabe gemacht.
Eine von ihnen ist das Hilfsportal
"Lübbecke hilft", wofür sich die
Ev. Kirchengemeinde Lübbecke
gemeinsam mit dem hiesigen
CVJM und der Stadt Lübbecke
zusammengetan haben, um vornehmlich
älteren Personen das
Verlassen ihres Zuhauses in diesen
Zeiten ersparen zu können.
Das STADTGESPRÄCH fragte bei
Pastor Eberhard Helling (Foto:
Christine Scheele) nach, welche
Eindrücke dabei entstanden
sind und Erfahrungen gesammelt
werden konnten:
STADTGESPRÄCH: Das Hilfsportal
und die entsprechende Hotline
(05741/4583) sind weiter
aktuell?
Eberhard Helling: Das bleibt so,
wobei oft der Anrufbeantworter
geschaltet ist. Anfangs war zu
bestimmten Zeiten der Anschluss
mit einer Person aus unserem
Team besetzt. Jetzt kann es auch
sein, dass sich unter dieser Nummer
Mitarbeiter vom CVJM melden.
STADTGESPRÄCH: Wie viele Personen
haben sich über "Lübbecke
hilft" gemeldet und um Unterstützung
gebeten?
Eberhard Helling: 15 Menschen
riefen an und profitieren bis
heute von den ehrenamtlichen
Dienstleistungen. Die Zahl mag
auf den ersten Blick eher klein
erscheinen. Aber bei uns im
ländlichen Raum läuft erfreulicher
Weise recht viel über die
Großfamilie oder auch Nachbarn.
STADTGESPRÄCH: Und in welchem
Umfang konnten Helferinnen
und Helfer gewonnen
werden?
Eberhard Helling: 53! Eine tolle
Resonanz. Mich freut das sehr.
Wir Organisatoren finden es
einfach gut, dass so viele Lübbeckerinnen
und Lübbecker bereit
sind, nicht nur an sich selbst zu
denken. Schön ist es auch, mitzubekommen,
wie die Helfer ganz
neue freundschaftliche Beziehungen
zu Senioren aufbauen.
Man ist sich sympathisch, wenn
auch - derzeit - nur mit dem gebotenen
Abstand zueinander.
Die Leute reden ein paar Takte
miteinander, nachdem die Gänge
absolviert sind. Ich vermute,
dass die Kontakte und damit
auch die Hilfeleistungen über
die Corona-Krise hinaus weiter
bestehen bleiben.
STADTGESPRÄCH: Was vor allem
wird an Unterstützung nachgefragt?
Eberhard Helling: In der Regel
sind das Lebensmittel-Einkäufe
und Apothekenbesuche.
STADTGESPRÄCH: Welchen Altersgruppen
gehören die Helferinnen
und Helfer an?
Eberhard Helling: Zwischen etwa
20 und 60 Jahren ist da alles vertreten.
Nicht wenige sind in ihren
Berufen jetzt von Kurzarbeit
betroffen und möchten die gewonnenen
Zeitkapazitäten sinnvoll
nutzen.
STADTGESPRÄCH: Wie kam es,
dass Kirchengemeinde, CVJM
und die Stadtverwaltung sich in
der Angelegenheit zusammengetan
haben?
Eberhard Helling: Ich denke,
man kann sagen, dass es sich so
ergeben hat. Eine Kirchengemeinde
ist bei so etwas immer
gefragt. Wir haben hier sehr
vertrauensvoll auch mit der Diakonie
und anderen christlichen,
freien Gemeinden zusammengearbeitet.
Im Rathaus sind vorbereitende
Arbeiten gemacht
worden, der CVJM stellte den
Telefonanschluss seines Büros
zur Verfügung.
STADTGESPRÄCH: Wie nehmen
Sie über das Hilfsportal und auch
Ihren Beruf hinaus die Corona-
Krise wahr?
Eberhard Helling: Mein Eindruck
ist - Stand heute - dass die verantwortlichen
Politikerinnen
und Politiker in Deutschland im
Verbund mit den Experten sehr
hilfreiche Vorgaben machen. Sie
äußern sich dabei zudem ruhig
und sachlich. Das läuft in manch
anderen Staaten leider weniger
gut.