Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 40
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Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 40 9. Mai 2020 Seite 4
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in Hoxter
Das „Positive“ in der Corona Zeit
Endlich in Ruhe ein Buch lesen
Zu Beginn der Corona Pandemie saß ich Ende März wie immer in unserem
Esszimmer, von dort habe ich einen guten Blick auf unsere Straße. Innerhalb
des letzten Jahres waren drei Familien mit Kindern in unserer Straße neu
eingezogen. An einem Nachmittag tauchten plötzlich zwei Kinder im Alter
von ca. 6 bis 8 Jahren auf. Sie begannen auf der Straße mit Kreide Phantasiegebilde
zu malen. Ich staunte, das war noch nie vorgekommen.
Die nächsten Tage kamen noch mehr Kinder dazu. Sie spielten Federball und
Verstecken. Den nächsten Tag wurde Fahrrad gefahren. Der Kleinste fuhr stolz
mit seinem Bobbycar durch die Gegend. Erstaunt zählte ich sieben Kinder. Ein
Gedanke drängte sich mir auf: Wieso sieht man erst jetzt, wie viele Kinder
in unserer Straße wohnen?
Einige Tage später telefonierte ich mit einem guten Bekannten. Auf meine
Frage wie er denn die Zeit verbringt, erzählte er mir, dass er seit fast 20
Jahren das erste Mal wieder mit seinen Söhnen gewandert wäre. Sie hätten
sich dabei in Ruhe und intensiv unterhalten können. So ganz ohne Zeitdruck
und den üblichen Alltagsstress. Viele andere fingen an, Wohnung und Keller
aufzuräumen, weil sonst einfach die Zeit fehlte.
Ich persönlich empfinde diese sogenannte „aufgezwungene Ruhe“ als sehr
positiv. Zum Glück scheint die Sonne. Ich kann mich in den Garten setzen und
endlich in Ruhe ein Buch lesen. Diese kleine Liste lässt sich sicher fortführen.
Fazit: Es gibt auch Positives zu berichten während der Corona Zeit. I.A.
„Positiv“ in der Corona Zeit: Es wird wieder auf der Straße gespielt.
An einem schönen Frühlingstag
erkundete ich wieder einmal die versteckten
Schönheiten des Weserberglands.
Mein kleines Sehnsuchtsziel
war das „Wandervogel-Landheim“
Holzminden in einem ruhigen Waldstück
zwischen Höxter und Lüchtringen
gelegen. Ein wunderschöner
Ausblick auf Corvey und die Weser
lässt das Herz eines jeden Wanderers
höherschlagen. Eigentlich habe ich
dieses romantische Refugium eher
zufällig entdeckt. Mein Interesse
war geweckt, ich wollte Genaueres
wissen über die Landvogel-Bewegung.
Entstanden ist sie schon 1896 bei
Berlin und zwar von Schülern aus dem
bürgerlichen Milieu. 1901 wurde der
„Wandervogel“ als Verein gegründet.
Als Gegenbewegung zur Industrialisierung
der Städte und Gewinnung
neuer Freiräume erschien der Verein
Wandervogel-Landheim an der Weser im Naturpark Solling-Vogler
Aufbruch in ein neues Leben
den Jugendlichen als Aufbruch in ein
neues Leben.
Nach einem Gespräch mit dem Vorstand,
erfuhr ich, dass die Unterkunft
gut genutzt wird, auch ohne Strom
und fließendem Wasser. Geburtstage
bei Kerzenschein, oder einfach
ein fröhliches Beisammensein mit
Freunden sind auch in der heutigen
Zeit sehr gefragt. Ein Holzofen sorgt
bei kühlen Temperaturen für eine
wohlige Wärme, und auch an eine
einfache Küche ist gedacht. Zur Außendarstellung
und als Symbol nutzt
der Verein einen stilisierten Greif um
den Aufbruchsgeist von damals und
die Wanderlust zu versinnbildlichen.
Das Wandervogel-Landheim in seiner
reizvollen Lage liegt etwas versteckt.
Als Wanderziel kann ich es aber sehr
empfehlen.
Elisabeth Meier
Senioren
Zeitung
Senioren im Weserbergland
Wohnen
und Leben
Mehr Infos gibt es unter www.wandervogel-landheim.de.
Gräflicher Park Bad Driburg startet in die Saison
Das Wandervogel-Landheim an der Weser im Naturpark Solling-Vogler
wird gut genutzt. Zur Zeit ist es wegen Corona geschlossen.
Ein Meer von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen
Am Montag, 4. Mai 2020, ist der
Gräfliche Park in die Saison gestartet.
Die Öffnungszeiten sind täglich von
8 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 2,50
Euro statt der üblichen fünf Euro, da
der sonst im Eintrittspreis enthaltene
Verzehrgutschein momentan wegen
der geschlossenen Gastronomie nicht
eingelöst werden kann. Dafür erwartet
Besucher ein tadellos gepflegter Park
mit einem farbenfrohen Blumenmeer.
Die ersten warmen Tage haben
die rund 180.000 Tulpen, Krokusse,
Narzissen und Hyazinthen auf dem
64 Hektar großen Parkareal zum
Blühen gebracht. Rund 60.000 Zwiebeln
haben Parkdirektor Heinz Josef
Bickmann und sein Team bereits im
Herbst letzten Jahres gepflanzt – darunter
280 verschiedene Tulpensorten.
Allein die Bepflanzung rund um die
Gebäude erfolgt zweimal jährlich,
deren Blumenkombination von Gräfin
Oeynhausen selbst komponiert werden.
Dabei ist die Bepflanzung der
Beete im Park generell so angelegt,
dass bis Ende September wechselnde
Blumenkompositionen bewundert
werden können. „Wir sind froh, dass
wir in die Parksaison starten und so
auch einen ersten Schritt in die neue
Normalität gehen können,“ sagt Volker
Schwartz, Geschäftsführer des Gräflicher
Park Health & Balance Resort.
Hotel weiterhin
geschlossen
Anders als bisher in der traditionsreichen
Geschichte, kann aufgrund
der Corona-Krise jedoch noch nicht
abgesehen werden, ob die zahlreich
geplanten Veranstaltungen in diesem
Jahr stattfinden können. Denn das
Gräflicher Park Health & Balance
Resort bleibt weiterhin aufgrund der
gesetzlichen Vorgaben geschlossen.
Immer ein lohnendes Ziel: Der Gräfliche Park.
Fotos: Manfred Hütte
Geschäftsführer Volker Schwartz,
hofft auf eine Öffnung bis Mitte Mai.
Über 80 Prozent der Mitarbeiter sind
inzwischen in Kurzarbeit – bis auf 15
Auszubildende, die Gärtner und die
Rezeption, die 24 Stunden besetzt
sein muss. „Wir haben zu Beginn der
Krise mit einer wesentlich kürzeren
Schließung gerechnet,“ so Schwartz.
„Unser ganz klares Ziel war es, dass
möglichst wenige Mitarbeiter in Kurzarbeit
gehen müssen. Deshalb wurden
erst Überstunden abgebaut, dann der
Urlaubsanspruch bis April genommen.
Zusätzlich konnten die Mitarbeiter
Minusstunden aufbauen, sodass sie
auch erst später in Kurzarbeit gehen
mussten als gesetzlich gefordert.“
Konzepte für alle
Eventualitäten
Bis zur Schließung war das Hotel
mit einer sehr guten Buchungslage
voll in der Planung. „Das wichtigste
für alle wäre jetzt Planungssicherheit
und ein Termin seitens der Politik, an
dem es wieder los gehen kann und
vor allem klare Anforderungen an
den Betreiber,“ erklärt Schwartz. Kann
das Gräflicher Park Health & Balance
Resort sein Angebot ausschließlich
Hotelgästen zur Verfügung stellen?
Kann das Hotel nur ein beschränktes
Angebot anbieten? Können das
Caspar’s Restaurant und der Pferdestall
öffnen – oder wird die Öffnung
der Gastronomie auf kleinere Flächen
beschränkt? „Wir haben Konzepte für
alle Eventualitäten inklusive der Hygienemaßnahmen
entwickelt. Durch
die großen Flächen im Hotel haben
wir die Möglichkeit, die geforderten
Abstände zu wahren. Dürfte allerdings
der Wellnessbereich nicht öffnen,
käme das für uns als Wellness-Hotel
einer Schließung gleich.“
Mit Freigabe der NRW-Regierung startete der Gräfliche Park Bad Driburg jetzt endlich in die Saison.