Publikation als PDF - RKW
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Foto: <strong>RKW</strong>/Bechert<br />
10 <strong>RKW</strong> MAGAZIN · SEPTEMBER 2003<br />
SCHWERPUNKT<br />
Erfahrung für Europa<br />
>> 150 Unternehmen diskutierten mit dem <strong>RKW</strong> in<br />
neun Foren über ihre Erwartungen an die EU-Erweiterung.<br />
(D)<br />
as Interesse an den Märkten<br />
in den Beitrittsländern ist groß,<br />
doch ebenso groß ist das<br />
Informationsbedürfnis der kleinen und<br />
mittleren Unternehmen. Daher begrüßten<br />
alle Teilnehmer an den Unternehmerforen<br />
die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch<br />
und die branchenbezogenen<br />
Informationen, die das <strong>RKW</strong> mit der Veranstaltungsreihe<br />
bereitstellte. Auf dieser<br />
Basis können die Unternehmen besser<br />
abwägen, welche Chancen sie in den<br />
Beitrittsländern Mittel- und Osteuropas<br />
haben. Zwei Branchen dominierten unter<br />
den Teilnehmern: die Automobilzulieferer<br />
und die Umweltschutztechnik. In beiden<br />
Bereichen sind deutsche Unternehmen<br />
technisch führend, sehr unterschiedlich<br />
ist jedoch ihre Auslandserfahrung. Die<br />
Automobilzulieferindustrie verfügt über<br />
deutlich mehr Auslandserfahrung <strong>als</strong> die<br />
Unternehmen der Umweltschutztechnik.<br />
Die deutsche Automobilindustrie muss<br />
sich in einem schwierigen internationalen<br />
Umfeld behaupten. Als eine Folge<br />
davon hat sich die Wertschöpfungsverteilung<br />
zwischen Fahrzeugherstellern,<br />
Zulieferern und Vorlieferanten verändert.<br />
Die Zulieferer müssen innovativ, flexibel<br />
und kooperationsbereit sein und haben<br />
nur geringe Spielräume bei der Preisgestaltung.<br />
Dem Preisdruck begegnen die<br />
Unternehmen durch Verlagerung von Pro-<br />
Stahlproduktion in Huta Sendzimra mit Maschinen<br />
der deutschen Firma SMS Schoemann Siemag.<br />
duktionsbereichen ins Ausland. Bei der<br />
Entscheidung, einzelne Produktionsbereiche<br />
nach Osten zu verlagern, ist das<br />
niedrige Lohnniveau das Hauptmotiv. Es<br />
ist absehbar, dass der Unterschied der<br />
Löhne zum westeuropäischen Niveau kleiner<br />
wird. Für Unternehmen, die noch keine<br />
eigenen Produktionsstandorte in den<br />
Beitrittsländern haben, stellt sich daher<br />
die Frage, ob sich ein so spätes Engagement<br />
überhaupt noch lohnt, oder ob das<br />
Unternehmen besser gleich in Rumänien<br />
oder der Ukraine investieren sollte. Die<br />
Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften<br />
und die infrastrukturelle Anbindung<br />
des Produktionsstandortes sind<br />
weitere Faktoren bei der Standortwahl.