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RA UM Villa Merkel, Galerien der Stadt Esslingen am ... - Sonnendeck

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G<strong>RA</strong>TIS<br />

AUS LIEBE ZUR BERÜHRUNG<br />

# unter die haut<br />

von <strong>der</strong> Schindung des marsyas und an<strong>der</strong>en Grenzverletzungen<br />

# Jahresendparty im Schlupfkasack<br />

Wie ich einmal eine funkelnagelneue epi<strong>der</strong>mis bek<strong>am</strong><br />

AUSGABE 99 | JANUAR 2012


NEW - H<br />

ausstellung<br />

17.12.11 -<br />

15.01.12<br />

totale erinnerung<br />

Mathieu Bessey<br />

t o B ias DiehM<br />

Markus h eller<br />

s teffen k ugel<br />

s ascha Patzig<br />

l ars r asM ussen<br />

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Sie ist circa zwei Quadratmeter groß,<br />

wiegt um die drei Kilo und atmet<br />

– unsere Haut. Dieses größte und<br />

<strong>am</strong> leichtesten zugängliche unserer<br />

Organe, hält uns nicht nur in Form,<br />

son<strong>der</strong>n reguliert alle denkbaren<br />

Transferprozesse zwischen innen<br />

und außen: Schweiß, Temperatur,<br />

Schmerz, Lust, Druck etc. Als Membran<br />

schlechthin definiert sie uns, teilt<br />

unser Erleben in Ich und das An<strong>der</strong>e.<br />

Hätten wir diese Schutzhülle nicht,<br />

müssten wir die oft unsäglichen „äußeren“<br />

Umstände uns selbst zurechnen,<br />

und umgekehrt, wüssten wir nicht so<br />

recht, wo unser Selbst anfängt und<br />

wo es aufhört (eventuell irgendwo<br />

draußen im All). Ein Fehlen dieses<br />

Grenz- und Abgrenzungsorgans<br />

würde also vor allem zu einem führen:<br />

zum sofortigen und kompletten Ich-<br />

Infarkt. Da sie so gut sichtbar ist, wird<br />

um die Haut wesentlich mehr Aufhebens<br />

gemacht als um an<strong>der</strong>e Organe.<br />

Zu allen bekannten Zeiten, an fast<br />

allen Orten war und ist ihre Farbe, <strong>der</strong><br />

Grad ihrer Blässe und Opazität determinierend<br />

für das Geschick ihres Trägers.<br />

Demagogen des Rassenhasses,<br />

Apartheitsverfechtern und an<strong>der</strong>en<br />

menschlichen Schweinen dient sie als<br />

einfache Kategorie ihrer Zwietracht<br />

säenden Politik. Bis vor ein paar Jahrzehnten<br />

wurde auch in den Industrielän<strong>der</strong>n<br />

90% <strong>der</strong> Haut verborgen. Die<br />

Blöße galt als Zeichen <strong>der</strong> Schwäche,<br />

Verletzbarkeit und stand in einem<br />

unauflöslichen Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

einer tabuisierten Sexualität. Heute<br />

gilt – bis auf weiteres – die Nacktheit<br />

als Zeichen von Erfolg, Prominenz<br />

und Definitionsmacht, freilich nur,<br />

wenn die Haut (also <strong>der</strong> sichtbare<br />

Körper) einer äußerst rigid gefassten<br />

Profilvorgabe entspricht: dem posthumanen<br />

Schönheitsideal mit seiner verheerend<br />

wirkenden normativen Kraft.<br />

In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft wird<br />

die nun immer öfters sichtbare Haut<br />

als Projektionsfläche innerer Zustände<br />

begriffen: „Wenn die Haut nicht ok ist,<br />

kann auch im Körper o<strong>der</strong> im Wesen<br />

des jeweiligen Menschen etwas nicht<br />

stimmen.“ Diese, nicht zuletzt von <strong>der</strong><br />

Kosmetikindustrie geför<strong>der</strong>te Doktrin,<br />

setzt den Menschen massiv unter<br />

liebe leserinnen, liebe leser,<br />

geneigte kosmetikbranche!<br />

Druck, ja, stellt ihn<br />

unter Rechtfertigungszwang.<br />

So wird die<br />

Haut zum Aushängeschild<br />

bzw. Stigma<br />

einer vermeintlichen<br />

inneren Verfasstheit<br />

und ist in <strong>der</strong> Bewertung<br />

durch an<strong>der</strong>e Zeitgenossen<br />

nun abermals<br />

zum Kriterium geworden.<br />

So wun<strong>der</strong>t es nicht, dass<br />

Unsummen ausgegeben<br />

werden, um dieses „Urteil“ mit chirurgischen<br />

o<strong>der</strong> kosmetischen Eingriffen<br />

positiv zu beeinflussen. Gerade<br />

dadurch aber, wird die Verlässlichkeit<br />

dieser Bewertung vollends obsolet,<br />

die Haut ist keine „ehrliche“ mehr, sie<br />

zeigt nicht mehr die Natur ihres Trägers,<br />

son<strong>der</strong>n ist sein Produkt. Wer<br />

sich heute entblößt, von dem wird<br />

erwartet, dass er bis unter die Haut<br />

geht. Wer heute strippt, strippt bis auf<br />

die Knochen!<br />

„Nie mehr runzlig schmunzeln! Single<br />

und über 90? Faltige Haut und nie verheilende<br />

Wunden? Altersschorf und<br />

mannigfaltige Ekzeme? Kein Thema!<br />

– wir richten das.“ Mit ähnlich klingenden<br />

Werbek<strong>am</strong>pagnen macht seit<br />

einigen Jahren die Ersatzhautbranche<br />

auf ihre Dienste aufmerks<strong>am</strong>. Hansjörg<br />

Fröhlich begab sich in die Hände<br />

einer medizinischen Koryphäe.<br />

Sebastian Borkhardt erläutert die<br />

philosophische und kunsthistorische<br />

Bedeutung des Schindens, also des<br />

Hautabziehens. Kathrin Dick erzählt<br />

von einem Künstler, <strong>der</strong> erst Schweine<br />

tätowiert hat und dann größere Tabus<br />

nie<strong>der</strong>riss. Geniale Illustrationen<br />

kommen erstmals von Julia Keppeler,<br />

die wir hüpfenden Herzens im Kreise<br />

<strong>der</strong> Redaktion begrüßen.<br />

Hautfreundliche Grüße<br />

vom sonnendeck<br />

inhaltsverzeichnis<br />

POOL<br />

Unter die Haut<br />

Von <strong>der</strong> Schindung des Marsyas<br />

und an<strong>der</strong>en Grenzverletzungen 4<br />

Jahresendparty im Schlupfkasack<br />

Wie ich einmal eine funkelnagelneue<br />

Epi<strong>der</strong>mis bek<strong>am</strong> 10<br />

Stech mich und dann verkauf’ mich<br />

Wim Delvoyes Tattooprojekte 12<br />

LANDGANG<br />

Steinige Anfänge<br />

Das Tübinger Uni-Museum präsentiert<br />

Zeugnisse <strong>der</strong> bislang ältesten<br />

Malereitradition in Mitteleuropa 14<br />

Der fensterlose Raum<br />

Die Posteredition zum Herausnehmen 18<br />

KOMPASS<br />

Stuttgart im Januar 20<br />

Region im Januar 22<br />

Vernissagen im Januar 26<br />

Impressum 26<br />

STEUERBORD – 3


Titelblatt, Kupferstich aus: Thomas Bartholin: Anatomia reformata …, Leiden 1651<br />

S<strong>am</strong>antha Bohatsch: Viginia (2010)<br />

Installation, 1. Platz<br />

4 – POOL<br />

Unter die Haut<br />

Von <strong>der</strong> Schindung des Marsyas<br />

und an<strong>der</strong>en Grenzverletzungen<br />

Wer mit heiler Haut davon-<br />

I. kommen will, sollte es sich mit<br />

den Göttern besser nicht verscherzen.<br />

Denn Götter sind bisweilen<br />

auch nur Menschen und reagieren<br />

entsprechend brüskiert, wenn man<br />

ihre Autorität in Frage stellt. Ovid<br />

(43 v. – 17 n. Chr.) erzählt in seinen<br />

Met<strong>am</strong>orphosen vom „kläglichen<br />

Schicksal“ des Satyrn Marsyas, <strong>der</strong><br />

mit seiner Rohrflöte keinen Geringeren<br />

als Apoll zum musikalischen<br />

Duell herausfor<strong>der</strong>t. Ein verhängnisvoller<br />

Fehler, wie Marsyas selbst<br />

einsehen muss. Doch zu spät. Schon<br />

zieht ihm <strong>der</strong> siegreiche Gott zur<br />

Strafe das Fell über die Ohren. In <strong>der</strong><br />

Übersetzung von Johann Heinrich<br />

Voß (1798) liest sich die grausige<br />

Szene wie folgt: „Was entziehst du mir<br />

selber mich? rief er./ Ah, mich gereut's!<br />

ah! schrie er, soviel nicht gilt mir das<br />

Schallrohr!/ Doch wie er schrie, zog<br />

jener die Haut ihm über die Glie<strong>der</strong>;/<br />

Und nichts war, als Wunde, zu schaun.<br />

Blut rieselte ringsum;/ Aufgedeckt lag<br />

Muskel und Sehn'; auch die zitternden<br />

A<strong>der</strong>n/ Schlugen, <strong>der</strong> Hülle beraubt,<br />

aufzuckende Eingeweide/ Konnte man<br />

zählen sogar, und <strong>der</strong> Brust durchscheinende<br />

Fibern.“ Marsyas bezahlt<br />

die Selbstgewissheit, den Gott <strong>der</strong><br />

Musik in seinem Metier übertreffen<br />

zu können, mit dem Leben. Hybris<br />

kann teuer werden.<br />

Die Haut ist die Form, die Grenze, die<br />

das Ich definiert. Als Antwort auf die<br />

Grenzüberschreitung des Marsyas<br />

entreißt Apoll seinem Unterlegenen<br />

die Leibeshülle – und mit ihr dessen<br />

Identität: „Was entziehst du mir selber<br />

mich?“ („Quid me mihi detrahis?“)<br />

Kaum ein Satz könnte eindringlicher<br />

die Verzweiflung des Subjekts über<br />

das bewusste Miterleben seiner Entsubjektivierung<br />

beschreiben. Indem<br />

Apoll das Unteilbare (individuum)<br />

teilt, zerstört er die leibliche Einheit,<br />

die Marsyas heißt. Das Schinden<br />

erscheint dabei weniger als ein Bloßlegen,<br />

denn vielmehr als ein „Blanklegen“<br />

(Stéphane Dumas).<br />

II.<br />

Die frühesten Nachweise<br />

für die Todesstrafe durch<br />

Hautabziehen fand man in Mesopot<strong>am</strong>ien<br />

und in Persien. Mit dieser<br />

beson<strong>der</strong>s brutalen, in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />

grenzwertigen Form <strong>der</strong> Bestrafung<br />

wurden Exempel statuiert und Macht<br />

demonstriert. So auch <strong>am</strong> Apostel<br />

Bartholomäus, <strong>der</strong> das Christentum<br />

in den Orient brachte und d<strong>am</strong>it eine<br />

Konkurrenz zu den religiösen Lokaltraditionen<br />

schuf. Er ist <strong>der</strong> christliche<br />

Marsyas, wenn man so will, wobei hier<br />

<strong>am</strong> Ende freilich <strong>der</strong> Geschundene<br />

Recht behält, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gunst des<br />

Einen Gottes steht. Die abgezogene<br />

Haut wurde zu Bartholomäus’ Attribut<br />

und findet sich als solches auch auf<br />

dem berühmtesten Bildnis des Heiligen<br />

in Michelangelos Jüngstem Gericht<br />

(1534 – 41) an <strong>der</strong> Stirnwand <strong>der</strong> Six-<br />

tinischen Kapelle. Die Vermutung,<br />

es handle sich bei dem Kopfstück des<br />

Körperschlauchs um ein Selbstbildnis<br />

Michelangelos gibt Anlass zum Nachdenken.<br />

Ebenso <strong>der</strong> pikante Umstand,<br />

dass Buchbin<strong>der</strong>, Gerber, Metzger,<br />

Sattler, Schnei<strong>der</strong> und Schuhmacher<br />

den heiligen Bartholomäus zu ihrem<br />

Schutzpatron erkoren haben.<br />

Der neben Marsyas und Bartholomäus<br />

dritte Geschundene, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Kunst zu einiger Prominenz<br />

gelangte, ist <strong>der</strong> Richter Sis<strong>am</strong>nes,<br />

von dem Herodot (ca. 485 – 424<br />

v. Chr.) in seinen Historien berichtet.<br />

Wegen seiner Bestechlichkeit verurteilte<br />

ihn <strong>der</strong> Perserkönig K<strong>am</strong>byses<br />

II. (558 – 522 v. Chr.) zum langs<strong>am</strong>en<br />

und qualvollen Tod. Eine Mahnung<br />

an Sis<strong>am</strong>nes’ Nachfolger, für Geld<br />

kein ungerechtes Urteil erkaufen zu<br />

lassen. Denn die Richter hatten fortan<br />

auf einem Stuhl Platz zu nehmen,<br />

<strong>der</strong> mit seiner Haut bezogen war. Ein<br />

Diptychon mit dem Urteil des K<strong>am</strong>byses<br />

und <strong>der</strong> Schindung des Sis<strong>am</strong>nes<br />

(1498) aus <strong>der</strong> Hand Gerard Davids<br />

hing mit entsprechen<strong>der</strong> Intention<br />

auch im Schöffensaal des Brügger<br />

Rathauses.<br />

Beim Eindringen in die Haut handelt<br />

es sich um eine Grenzüberschreitung,<br />

man könnte sagen: um eine Grenzdurchschneidung,<br />

die auch dann als<br />

solche wahrgenommen wurde, wenn<br />

sie im Rahmen <strong>der</strong> Heilkunst stattfand.<br />

Noch zu Zeiten Gerard Davids<br />

war das Sezieren von Menschen keineswegs<br />

ein Bestandteil <strong>der</strong> medizinischen<br />

Ausbildung. Dies än<strong>der</strong>te sich<br />

mit dem Fl<strong>am</strong>en Andreas Vesalius<br />

(1514 – 1564), <strong>der</strong> die Lektüre von<br />

Fachbüchern durch die Erkenntnis<br />

<strong>am</strong> geöffneten Leichn<strong>am</strong> erweiterte<br />

und d<strong>am</strong>it die neuzeitliche Anatomie<br />

begründete. Seitdem begegnet<br />

man <strong>der</strong> bildlichen Darstellung <strong>der</strong><br />

Marsyas-Schindung wie<strong>der</strong> häufiger.<br />

Apoll, <strong>der</strong> konzentriert und mit geradezu<br />

wissenschaftlicher Präzision das<br />

Innere seines Kontrahenten freilegt,<br />

wird zum Vorbild des Anatomen.<br />

Demgegenüber repräsentiert Marsyas<br />

den Frevler, <strong>der</strong> zumindest im Tod<br />

noch einen Nutzen hat: Die bei den<br />

Sektionen verwendeten Leichn<strong>am</strong>e<br />

st<strong>am</strong>mten häufig von hingerichteten<br />

Straftätern, also solchen Leuten, <strong>der</strong>en<br />

Körper vermutlich ohnehin auf dem<br />

Schindanger gelandet wären.<br />

Im Gefolge dessen konnte sich die<br />

unter Zeitgenossen durchaus anrüchige<br />

Humananatomie ein Selbstverständnis<br />

als moralische Instanz<br />

verleihen. Aus dem theatralisch inszenierten<br />

Vorhang, <strong>der</strong> das Titelblatt so<br />

mancher barocker Schriften ziert,<br />

wird in Thomas Bartholins Anatomia<br />

reformata (Leiden 1651) die „Titelhaut“<br />

(Daniela Bohde): Die über<br />

eine Nische gespannte und zur Schau<br />

gestellte Menschenhülle erfüllt eine<br />

ähnliche Funktion wie diejenige des<br />

Sis<strong>am</strong>nes’, indem sie dem Leser das<br />

Schicksal dessen vor Augen führt, <strong>der</strong><br />

sich dem geltenden Recht wi<strong>der</strong>setzt.<br />

Das Umblättern <strong>der</strong> Titelhaut und die<br />

fortschreitende Lektüre des Buchkörpers<br />

<strong>der</strong> Anatomia reformata kommt<br />

dem Vordringen des Anatomen beim<br />

Sezieren gleich.<br />

Eine weitere Möglichkeit für die Anatomie,<br />

Ansehen zu gewinnen und<br />

ihren üblen Beigeschmack zu verlieren,<br />

bestand in <strong>der</strong> Liaison mit den<br />

schönen Künsten. Dabei lässt sich<br />

eine Ästhetisierung des versehrten<br />

Körpers erkennen. Die enge Beziehung<br />

von Kunst und Wissenschaft,<br />

von Myologie (Muskellehre) und<br />

Mythologie manifestiert sich nicht<br />

nur im Wirken von Künstler-Anatomen<br />

wie Leonardo (1452 – 1519)<br />

und Michelangelo (1475 – 1564), son<strong>der</strong>n<br />

auch in den Anatomiebüchern<br />

selbst. Dort bekommt man sezierte<br />

Menschenfiguren zu Gesicht, die –<br />

noch lebend! – dem Betrachter mit<br />

beinahe exhibitionistischer Freude<br />

Einblick in ihr Innerstes gewähren.<br />

Mit dem Stolz eines Herkules präsentiert<br />

<strong>der</strong> Muskelmann (écorché)<br />

in Juan Valverde de H<strong>am</strong>uscos Anatomia<br />

del corpo humano composta<br />

(Rom 1559) seine Trophäe: Doch<br />

handelt es sich hier nicht um die Haut<br />

des Nemëischen Löwen, son<strong>der</strong>n um<br />

seine eigene. Mit dem Dolch in <strong>der</strong><br />

Linken, so scheint es, hat er sie sich<br />

soeben vom Leib geschnitten. Mit<br />

POOL – 5


Jusepe de Ribera: Apoll und Marsyas, 1637, Öl auf Leinwand, Brüssel, Musées Royaux des Beaux Arts<br />

6 – POOL<br />

seinem harmonisch proportionierten<br />

Körper im klassischen Kontrapost<br />

stehend, vertritt <strong>der</strong> écorché das apollinische<br />

Schönheitsideal und macht<br />

den Schrecken <strong>der</strong> Situation schnell<br />

vergessen.<br />

III.<br />

Eine vergleichbar beruhigende<br />

Wirkung wie die<br />

kokette Selbstenthäutung o<strong>der</strong> das<br />

fröhliche Ausfalten des eigenen Leibs<br />

durch Menschen in den Anatomiebüchern,<br />

rufen heutzutage die Bil<strong>der</strong><br />

lachen<strong>der</strong> Ferkel auf Tiertransportern<br />

und Metzgereirekl<strong>am</strong>en hervor, wie<br />

auch die glücklichen Hähne, die stets<br />

in lässiger Pose und mit einem Augenzwinkern<br />

auf den Angebotstafeln <strong>der</strong><br />

„Hendl“buden zum Kauf ihrer knusprig<br />

gebratenen Brü<strong>der</strong> animieren.<br />

Mit dem Schein <strong>der</strong> freiwilligen und<br />

freudvollen Selbstaufopferung <strong>der</strong><br />

Tiere – wozu sonst sind sie denn auch<br />

da? – schalten Marketingstrategen das<br />

schlechte Gewissen <strong>der</strong> Konsumenten<br />

und ihre Reflexionsgabe vorübergehend<br />

aus. O<strong>der</strong> aber sie eliminieren<br />

den kreatürlichen Bezug, indem sie<br />

Haut als „Le<strong>der</strong>“ bezeichnen und –<br />

im Unterschied zur abschreckenden<br />

Titelhaut <strong>der</strong> Anatomia reformata<br />

– Kopf und Extremitäten <strong>der</strong> Gehäuteten<br />

entfernen. Im Handumdrehen<br />

entsteht daraus ein abstraktes Logo,<br />

das im Verbund mit dem Adjektiv<br />

„echt“ zum Gütesiegel geadelt wird.<br />

Authentisch und hehr soll es sein, das<br />

„echte Le<strong>der</strong>“. Ungleich realistischer<br />

behandelt die Tierrechtsorganisation<br />

PETA dieses Zeichen und versieht<br />

es in ihrer Anti-Le<strong>der</strong>-K<strong>am</strong>pagne<br />

mit blutroten Farbspritzern und <strong>der</strong><br />

Inschrift „Echtes Leiden“.<br />

Die Marsyasse unserer Zeit sind die<br />

Rin<strong>der</strong>, Schweine, Ziegen, Schafe und<br />

ihre Leidensgenossen, denen die Haut<br />

für Autositze, Portemonnaies, High<br />

Heels und „coole“ Jacken abgezogen<br />

wird. (Nein, Le<strong>der</strong> ist kein Abfallprodukt<br />

<strong>der</strong> Fleischwirtschaft, son<strong>der</strong>n es<br />

bestimmt den „Wert“ eines Tieres ganz<br />

wesentlich mit.) Die Hybris scheint<br />

sich indes verkehrt zu haben: Es ist <strong>der</strong><br />

Mensch, <strong>der</strong> sich in die Rolle des göttlichen<br />

Apolls begibt und im N<strong>am</strong>en<br />

<strong>der</strong> Vernunft seine Mitkreaturen <strong>der</strong><br />

eigenen Willkür unterwirft: indem er<br />

sie nicht auch als einen Zweck an sich<br />

betrachtet, son<strong>der</strong>n als bloßes Mittel, als<br />

eine Sache.<br />

Mit dem Einsatz neuer biotechnologischer<br />

Verfahren hinterfragen<br />

Künstlerinnen und Künstler zunehmend<br />

die rigide Grenzziehung zwischen<br />

Menschen einerseits und allen<br />

an<strong>der</strong>en Tieren (vom Affen bis zur<br />

Zikade) an<strong>der</strong>erseits. Vertreter <strong>der</strong><br />

Biotech-Art, wie die australische<br />

Gruppe Tissue Culture & Art, haben<br />

sich in den vergangenen Jahren auf<br />

das Herstellen von „victimless leather“<br />

im Labor konzentriert: Dabei<br />

wird menschliches Hautgewebe<br />

gezüchtet und – teilweise im Verbund<br />

mit den Hautzellen an<strong>der</strong>er Arten,<br />

wie etwa Schwein und Maus – zu<br />

einem „echten“ Kunst-Le<strong>der</strong>-Werk<br />

verarbeitet.<br />

IV.<br />

Die Tatsache, dass Marsyas<br />

als Satyr ein Hybride<br />

zwischen Menschen und an<strong>der</strong>en<br />

Tieren darstellt, macht ihn für die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Mensch-Tier-Relation<br />

so aktuell. Bei seiner Tötung,<br />

dem Abziehen des zottigen, „tierischen“<br />

Fells, handelt es sich um<br />

die Demonstration einer Ordnung,<br />

und zwar nicht nur einer rechtlichen,<br />

son<strong>der</strong>n auch einer kreatürlichen:<br />

Der menschengestaltige Apoll steht<br />

im Kontrast zu dem bacchanalischen Mischwesen,<br />

das als Grenzgänger aus dem kulturellen Diskurs<br />

entfernt werden muss.<br />

Das Schinden von Menschen erscheint nicht<br />

allein deswegen so skandalös und befremdlich,<br />

weil es (bei lebendigem Leibe vollzogen) enorme<br />

Qualen und die Auslöschung des Individuums<br />

bedeutet. Das Ungeheuerliche besteht auch darin,<br />

dass auf den Menschen eine Praxis angewandt<br />

wird, die „eigentlich“ nichtmenschlichen Tieren<br />

vorbehalten ist. Nur demjenigen, <strong>der</strong> in das jeweilige<br />

Idealbild vom Menschen nicht passte, dem<br />

das Mensch-Sein abgesprochen wurde, durfte<br />

die Behandlung von Tieren zuteil werden. Auf<br />

dem Schindanger wurden entsprechend nicht nur<br />

Pferde und Rin<strong>der</strong> gehäutet und vergraben, son<strong>der</strong>n<br />

auch Menschen, die man hingerichtet hatte<br />

o<strong>der</strong> die ihr Leben auf inopportune Weise führten<br />

o<strong>der</strong> beendeten.<br />

Der Ausschluss aus <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Menschen<br />

wurde nicht zuletzt dazu benutzt, um<br />

Gewalt zu legitimieren. Verhängnisvoll, wie uns<br />

die Geschichte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts in ihrer<br />

ganzen Brutalität vorführte. Und aufschlussreich<br />

im Hinblick auf diejenigen Menschen, die solche<br />

Ausschlüsse formulieren und d<strong>am</strong>it ihre eigene<br />

Graus<strong>am</strong>keit zu rechtfertigen suchen. Man sollte<br />

besser noch einmal nachdenken, bevor man<br />

jemanden als „Schindmähre“ bezeichnet o<strong>der</strong><br />

mit jemandem „Schindlu<strong>der</strong> treibt“. Man sollte<br />

kritisch aufhorchen, wenn über menschliche Verbrecher<br />

die Meinung geäußert wird: „Das ist doch<br />

kein Mensch – das ist ein Tier!“ Und man sollte<br />

dankbar dafür sein, dass die Würde des Menschen<br />

unantastbar ist, und sie unter allen Umständen<br />

verteidigen. Die ideologische Vertierlichung von<br />

Menschen wird erst dann keine fatalen Folgen<br />

mehr haben, wenn man die Würde des Tieres entdeckt<br />

haben wird.<br />

V.<br />

Was faszinierte Künstler wie Tizian<br />

(1488/90 – 1576) und Alfred Hrdlicka<br />

(1928 – 2009) <strong>am</strong> Mythos von Marsyas und Apoll,<br />

den sie ästhetisch sublimierten? Die beispiellose<br />

Gewalt, die den Betrachter emotional affiziert?<br />

Der K<strong>am</strong>pf um die rechte Ordnung? – O<strong>der</strong> ist es<br />

<strong>der</strong> Opfergedanke, <strong>der</strong> im Christentum eine so<br />

zentrale Rolle einnimmt und <strong>der</strong> sich im Mit-Leid<br />

(„Sym-Pathie“) mit <strong>der</strong> geschundenen, gemarterten,<br />

erniedrigten Kreatur äußert? Es wird hier<br />

nicht zum ersten Mal darauf hingewiesen, dass <strong>der</strong><br />

an seinen Handgelenken aufgehängte Marsyas, <strong>der</strong><br />

„nichts war, als Wunde“, eine schon rein formale<br />

Parallele zu dem ans Kreuz genagelten Christus<br />

aufweist. Und zeigt nicht auch Rembrandt seinen<br />

Geschlachteten Ochsen (1655) aus dem Pariser<br />

POOL – 7


Michelangelo: Der heilige Bartholomäus, Detail des Jüngsten Gerichts,1534 – 41, Fresko, Rom, Sixtinische Kapelle<br />

literatur:<br />

· Werner hofmann:<br />

marsyas und apoll,<br />

münchen 1973<br />

· ernst G. Jung (hg.): kleine<br />

kulturgeschichte <strong>der</strong> haut,<br />

darmstadt 2007<br />

· ovid: met<strong>am</strong>orphosen<br />

(versch. ausgaben)<br />

· ursula renner/<br />

manfred Schnei<strong>der</strong> (hg.):<br />

häutung. lesarten des<br />

marsyas-mythos,<br />

münchen 2006<br />

· ulrike zeuch (hg.): verborgen<br />

im buch, verborgen im körper.<br />

haut zwischen 1500 und 1800<br />

(ausst.-kat.), Wolfenbüttel 2003<br />

8 – POOL<br />

Louvre als Opfer von Gewalt in <strong>der</strong><br />

Haltung des Gekreuzigten? Doch<br />

Marsyas ist nicht nur Opfer. Hrdlicka<br />

selbst sah in ihm einen „‚Mann<br />

des Volkes’, <strong>der</strong> die Obrigkeit, in<br />

<strong>der</strong> Sage also die Gottheit, nicht<br />

akzeptiert, son<strong>der</strong>n herausfor<strong>der</strong>t“.<br />

Mit hoch empor gestrecktem Arm,<br />

als auf begehren<strong>der</strong> Alternativer,<br />

steht Hrdlickas bronzener Marsyas I<br />

(1955/57 – 62) seit 2008 zwischen<br />

Altem Schloss und Karlsplatz auf<br />

dem Stuttgarter Stauffenbergplatz.<br />

Entgegen dem traditionellen Dualismus<br />

von apollinischem (kultiviertem,<br />

maßvollem) und dionysischem<br />

(wildem, orgiastischem)<br />

Prinzip, ist es aber auch um Apoll<br />

komplizierter bestellt: Zeigt er nicht<br />

durch seine grausige Tat, dass auch<br />

er einen dionysischen Anteil besitzt?<br />

Begeht er mit dem blutigen Spektakel<br />

nicht eine ästhetische Grenzverletzung?<br />

Die Haut des Marsyas wird im<br />

Akt des Schindens zu Apolls zweiter<br />

Haut. Derart interpretiert Stéphane<br />

Dumas Jusepe de Riberas Version<br />

von Apoll und Marsyas (1637), auf<br />

<strong>der</strong> die Mantelfarbe des Olympiers<br />

ganz auffällig <strong>der</strong> zinnoberroten<br />

Hautinnenseite des Satyrn ähnele.<br />

Der Dualismus erweist sich hier als<br />

eine Ambiguität, die Werner Hofmann<br />

als „produktiven Konflikt“<br />

in den Versen Charles Baudelaires<br />

(1821 – 1867) wie<strong>der</strong>erkannte: „Je<br />

suis la plaie et le couteau/ Et la victime<br />

et le bourreau.“ („Ich bin die Wunde<br />

und das Messer/ Und das Opfer und<br />

<strong>der</strong> Henker.“)<br />

Der Mythos von Marsyas und Apoll<br />

steht paradigmatisch für den Künstler,<br />

<strong>der</strong> beide Persönlichkeitszüge<br />

in sich vereint. In diesem Sinne<br />

kann man auch die Schnittbil<strong>der</strong><br />

Lucio Fontanas (1899 – 1968) verstehen.<br />

Seine Tagli sind Zeichen <strong>der</strong><br />

Kreation und <strong>der</strong> Destruktion: Als<br />

persönliche Schöpfung und zugleich<br />

als Selbstentäußerung bedeutet<br />

das Aufschlitzen <strong>der</strong> Leinwand<br />

eine imaginäre Selbstverletzung.<br />

Der Künstler ist in gewisser Weise<br />

auch ein écorché. Apoll und Marsyas<br />

– Täter und Opfer, Agens und<br />

Patiens, Schin<strong>der</strong> und Geschundener<br />

fallen in eins, die Subjekt-<br />

Objekt-Grenzen sind aufgehoben.<br />

Sebastian Borkhardt<br />

Illustration: Julia Keppeler


Jahresendparty im<br />

Schlupfkasack<br />

Wie ich einmal eine funkelnagelneue Epi<strong>der</strong>mis bek<strong>am</strong><br />

Modisch aktueller Knöpfkasack<br />

aus doppelt gewalkter Baumwolle<br />

mit Zierkragen und Einstecktasche<br />

im Brustbereich<br />

Es war <strong>der</strong> Silvesterabend vor circa<br />

fünf Jahren. Wir hatten innerhalb<br />

einer Stunde zu viert sieben Flaschen<br />

Sch<strong>am</strong>pus getrunken und waren<br />

auch sonst nicht gerade nüchtern.<br />

Die Musik war gut, interessierte<br />

uns jedoch zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht, denn von<br />

<strong>der</strong> Straße vor <strong>der</strong> Galerie<br />

wehte, obschon erst viertel<br />

vor elf, entfesseltes<br />

Fe u e r w e r k s g e b ö l l e r<br />

herüber. Meine Ehre als<br />

Oberpyromane stand<br />

auf dem Spiel, also<br />

überzeugte ich die an<strong>der</strong>en<br />

Freunde schon jetzt auf<br />

unser etwa vierhun<strong>der</strong>t Euro<br />

schweres Arsenal an stinkenden<br />

Knall- und Lichtmaschinen<br />

zurückzugreifen. Ich schnappte<br />

mir ein als „Double Trouble“<br />

ausgewiesenes Sortiment an<br />

C- und D-Knallern, zweistrahligen<br />

Shining Buddha Buddha-Raketen<br />

und je fünfminütigen<br />

Urban<br />

Storm Storm-Fegefeuerbatterien.<br />

Auf <strong>der</strong> Straße angekommen,<br />

verschaffte ich mir zunächst<br />

Respekt mit sechs Salven<br />

Double-Ds: Perverser Lärm, dreckige<br />

Echos und überall umherfliegende<br />

klimmende Böllerfetzen vertrieben<br />

einen Gutteil <strong>der</strong> Kontrahenten von<br />

den besten Standorten, einige Nachbarn<br />

griffen wie<strong>der</strong>holt zum Löschsand.<br />

Die mir so zu Teil gewordene<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit rechtfertigte ich in<br />

<strong>der</strong> Folge mit leichterem Material <strong>der</strong><br />

Klasse C und B. Meine Freunde böllerten<br />

und zischten ebenfalls euphorisch<br />

herum, so dass es mir unbemerkt<br />

möglich wurde, in <strong>der</strong> Mitte des<br />

sich nun bildenden Menschenpulks<br />

eine Raketen-Serie zu stellen. Meine<br />

Wahl galt den beson<strong>der</strong>s prunkvollen<br />

Indian Summer- und Mao’s Birthday-<br />

Raketen. Ich besann mich auf einen<br />

alten Trick, <strong>der</strong> hier, in einem eher<br />

bürgerlich geprägten Viertel, sicher<br />

noch ziehen müsste: Die Indian Summers<br />

richtete ich in den Himmel, die<br />

Mao’s Birthday Birthday-Raketen aber richtete<br />

ich horizontal aus. Während also die<br />

Zuschauer in den Himmel starrten<br />

und die zweifellos grandiosen Leuchteffekte<br />

des indischen Diwali-Fests<br />

bestaunten, traktierte ich ihre Beine<br />

mit Raketen, die den N<strong>am</strong>en des<br />

ehemals großen Vorsitzenden <strong>der</strong><br />

Volksrepublik trugen. Die Nachbarn<br />

schrien und ächzten, versuchten mit<br />

hilflosen Ausfallschritten den leuchtenden<br />

und umherrasenden Feuerbällen<br />

auszuweichen. Es war ein wahrer<br />

Veitstanz zu bestaunen: Geschundene<br />

Bürgerseelen im Taumel des alles<br />

verzehrenden Lichts – und das noch<br />

vor Mitternacht. Diese kleine Boshaftigkeit<br />

wurde mir jedoch schon bald<br />

doppelt heimgezahlt. Beim Entfachen<br />

einer Reihe kreisförmig aufgestellter<br />

Fegefeuerbatterien war ich wohl aufgrund<br />

<strong>der</strong> vorher verkosteten Extra<br />

Bruts zu langs<strong>am</strong>. Während ich noch<br />

mit dem Entzünden <strong>der</strong> letzten Höllenmaschine<br />

beschäftigt war, ging<br />

die erste schon los. Ein sehr schön<br />

anzusehen<strong>der</strong> aber furchtbar heißer<br />

Silberschweif fackelte mir die linke<br />

Hand und große Teile des Unterarms<br />

ab. Ich entfernte fachgerecht die<br />

verkohlten Überreste meiner Pierre<br />

Cardin-Jacke und diagnostizierte eine<br />

Verbrennung 2. bis 3. Grades. Sofort<br />

lief ich zum nahegelegenen Furtbachkrankenhaus,<br />

um mich dort in die<br />

Behandlung von Dr. Jörg-Dietrich<br />

Hoppe zu begeben, ein Weißkittel,<br />

<strong>der</strong> unter Pyromanen als Koryphäe<br />

gilt. Im Vorzimmer des Böllerdoktors<br />

schnitt mich die sehr liebreizende<br />

Philippa Rösler aus meinen Klei<strong>der</strong>n<br />

und verpasste mir i.v. ein stark wirks<strong>am</strong>es<br />

Schmerzmittel. Solchermaßen<br />

gestärkt, betrat ich bester Laune die<br />

Ordination des großen Hoppe. Dieser<br />

beglückwünschte mich zunächst zur<br />

Wahl meiner nun allerdings von <strong>der</strong><br />

kühnen Philippa komplett ruinierten<br />

Abendgar<strong>der</strong>obe aus reiner Schurwolle.<br />

Hoppe: „Hätten Sie Polyester<br />

angehabt, müssten wir jetzt bis zur<br />

Subcutis (Unterhaut, dritte und <strong>am</strong><br />

tiefsten liegende Hautschicht) abtragen.<br />

Beim Zündeln immer Wolle,<br />

Loden o<strong>der</strong> Naturfilz tragen!“ Ich:<br />

„Ehrensache Doc!“ Hoppe: „Wir<br />

haben hier eine Verbrennung des<br />

Grades 2b, wollen Sie Kunsthaut o<strong>der</strong><br />

Flickschusterei?“ Ich: „Kunsthaut<br />

klingt besser.“ Hoppe: „Kreditkarte<br />

dabei?“ Ich: „Wurde eingezogen! Sie<br />

wissen ja, Jahresende und so!“ Hoppe:<br />

„Haben sie im nächsten Vierteljahr an<br />

insges<strong>am</strong>t sechs Wochenenden Zeit,<br />

um mich auf meinen Vortragsreisen<br />

als Musterpatient zu begleiten?“<br />

Ich: „Kommt Philippa auch mit?“<br />

Hoppe: „Ja, Frau Rösler betreut die<br />

Hautoutfits Bergstation Kitzbühel,<br />

Brun de la lune und Waikiki <strong>der</strong> aktuellen<br />

Frühjahr/Sommer-Kollektion<br />

meiner Human-Redesign-Firma Haut<br />

Couture.“ Ich: „Gebongt!“ Hoppe:<br />

„Ich muss sie darauf aufmerks<strong>am</strong><br />

machen, dass Sie für Ihren Einsatz<br />

als Anschauungsobjekt keine Aufwandsentschädigung<br />

erhalten! Als<br />

Gegenleistung verpasse ich Ihnen nun<br />

kostenlos eine Kunsthaut.“ Hoppe<br />

entfernte mittels eines antiseptischen<br />

Ultraschallbads die Hautreste an<br />

Hand und Unterarm, trug eine mit<br />

geklonten neuronalen Rezeptoren<br />

durchsetzte Kontaktschicht auf und<br />

versiegelte mit transgener Kunsthaut<br />

aus <strong>der</strong> Biotech-Schmiede Procutis<br />

in Neckargemünd. Neckargemünd<br />

zählt zu den beklagenswerten badenwürttembergischen<br />

Dörfern, die seit<br />

Jahrzehnten darauf warten, einmal in<br />

<strong>der</strong> SWR-Fernsehsendung „Fahr mal<br />

hin“ Erwähnung zu finden. Den im<br />

Stakkatoton vorgetragenen Anweisungen<br />

Hoppes Folge leistend, steckte<br />

ich zum Abschluss <strong>der</strong> Behandlung<br />

meine Extremität abwechselnd in<br />

eine Art Mikrowellenherd und in eine<br />

Stimulator-Vorrichtung, die peinlich<br />

an ein zu groß geratenes Sexspielzeug<br />

für Männer erinnert, aber lediglich<br />

<strong>der</strong> Aktivierung neu implantierter<br />

Hautnerven dient. Hoppe: „Fertig! Sie<br />

können sich jetzt wie<strong>der</strong> anziehen!“<br />

Ich: „Aber, ich habe keine Klei<strong>der</strong>, die<br />

arglose Philippa hat sie gänzlich zerschnitten!“<br />

Hoppe: „Frau Rösler wird<br />

ihnen einen Schlupfkasack geben.<br />

Blau o<strong>der</strong> Grün?“ Als Schlupfkasack<br />

(vulgo: OP-Kittel) bezeichnet man<br />

ein bei sehr hohen Temperaturen<br />

waschbares Halbarm-Textil, das<br />

hauptsächlich in medizinischen Berufen<br />

Anwendung findet. Ich: „Blau!“.<br />

Während Frau Rösler einen passenden<br />

Schlupfkasack suchte, betrachtete<br />

ich meine redesignte Haut. Linke<br />

Hand und Unterarm waren sehr<br />

schön anzusehen, wirkten keinesfalls<br />

restauriert, son<strong>der</strong>n ebenmäßig und<br />

auf eine unaufdringliche Art neu. Als<br />

ich beide Hände nebeneinan<strong>der</strong> legte,<br />

schien die rechte vor Neid ein wenig<br />

zu erblassen. Beim Überziehen des<br />

Kasacks erwies sich die Motorik <strong>der</strong><br />

„neuen“ Hand als zweckmäßig und<br />

auch die Rückkehr <strong>der</strong> Sensorik kündigte<br />

sich - rekordverdächtige fünf<br />

Minuten nach Ende <strong>der</strong> <strong>am</strong>bulanten<br />

OP - mit einem charmanten Kribbeln<br />

an. Begierig rieb ich das feine, doppelt<br />

gewalkte Tuch des OP-Kasacks zwischen<br />

meinen Fingern und ergötze<br />

mich an den präzisen Rückmeldungen<br />

meiner <strong>Merkel</strong>schen Tastscheiben.<br />

Mit den Worten „Gute Arbeit, Doc!“<br />

verließ ich die Ambulanz. „Halten Sie<br />

sich die Wochenenden frei. Ich melde<br />

mich!“ rief mir Hoppe hinterher.<br />

Auf dem Rückweg zur Silvesterparty<br />

zerriss ich seine Visitenkarte und<br />

stopfte die Fetzen in die Babyklappe<br />

des Statistischen Landes<strong>am</strong>tes. Mit<br />

großem Hallo wurde ich bei <strong>der</strong> mittlerweile<br />

deutlich angeschwollenen<br />

Party begrüßt. Man gratulierte mir<br />

zu meinem blauen Schlupfkasack,<br />

den viele <strong>der</strong> nun etwa 40 Gäste für<br />

ein beson<strong>der</strong>s innovatives Mode-<br />

Statement hielten. Ich trat zu meinen<br />

Freunden, schloss sie in die Arme<br />

und zeigte ihnen meine neue Haut.<br />

Wir diskutierten die verblüffenden<br />

Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Medizin und<br />

stießen wie<strong>der</strong>holt auf Doc Hoppe an.<br />

Es folgte ausgelassenes Tanzen und<br />

naiver Irrsinn. Als <strong>der</strong> Morgen dämmerte,<br />

verließ ich das noch immer<br />

agile Fest mit dem Hinweis, ich müsse<br />

noch meinen Reifendruck prüfen.<br />

Hansjörg Fröhlich<br />

Wer komplizierte Eingriffe vornimmt,<br />

sollte auch angemessen<br />

gekleidet sein: Rösler und Hoppe<br />

im lindgrünen Schlupf kasack<br />

10 – POOL POOL – 11


12 – POOL<br />

live tattoed pigs, © Art Farm, Yang Zhen (Beijing) 2005<br />

live tattoed pigs, © Art Farm, Yang Zhen (Beijing) 2005<br />

Stech mich<br />

und dann verkauf’ mich<br />

Wim Delvoyes Tattooprojekte<br />

Die ersten Stiche junger Tätowierer<br />

finden auf Schweinehaut statt. So<br />

auch für den belgischen Konzeptkünstler<br />

Wim Delvoye (*1965),<br />

<strong>der</strong> seit 1994 Schweinehäute vom<br />

Schlachthof verziert und aus totem<br />

Fleisch Kunst macht. Aber Wim<br />

Delvoye scheint ein Mann zu sein,<br />

dem schnell langweilig wird - gut<br />

Kunstwerke beim Morgenritual. ©Art Farm 2008<br />

Wer ist in 10 Jahren mehr wert? ©Art Farm 2008<br />

für uns, denn was dabei herauskommt,<br />

wirft alle Konventionen<br />

über einen Haufen und ordnet sie<br />

neu: Seit 1997 tätowiert Delvoye<br />

lebende, aber betäubte Schweine.<br />

Da man Schweine zwar mit einer<br />

Ohrmarke versehen o<strong>der</strong> mit einem<br />

Schlachtschussapparat zur Tötung<br />

betäuben darf, das Tätowieren von<br />

Schweinen in <strong>der</strong> EU aber untersagt<br />

ist, kaufte sich Delvoye ein<br />

Stück Land in China und gründete<br />

die Artfarm. Dort werden junge,<br />

o<strong>der</strong> besser gesagt leichte Schweine<br />

von unter 30 Kilo betäubt und<br />

tätowiert, was <strong>der</strong> Künstler gegenüber<br />

dem Vice-Magazin so erklärt:<br />

„Ich tätowiere Schweine, wenn sie<br />

noch jung sind, und ich mag es, wie<br />

sich das Kunstwerk mit <strong>der</strong> Zeit<br />

ausdehnt und verzerrt. Im Prinzip<br />

investieren wir also in kleine<br />

Tattoos und ernten <strong>am</strong> Ende große<br />

Gemälde.“ Da hat einer das Min–<br />

Max–Prinzip verinnerlicht. Mit<br />

dem Harley–Davidson–Schriftzug<br />

auf <strong>der</strong> borstigen Kehrseite ähneln<br />

nun einige Schweinerücken dieser<br />

Welt den Oberarmen diverser<br />

le<strong>der</strong>westentragen<strong>der</strong> Harley-<br />

Fahrer. Aber auch an<strong>der</strong>e Klassiker<br />

wie Jesus- o<strong>der</strong> Madonnenfiguren<br />

kommen auf die nicht ganz so klassischen,<br />

dafür aber tierisch lebenden<br />

Kunstobjekt-Träger.<br />

Unkonventionell, provokativ und<br />

zynisch ist sein Werk, das überrascht<br />

bei Wim Delvoye kaum.<br />

Neben an<strong>der</strong>en Arbeiten, wie beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Simulation von Verdauungsorganen<br />

in <strong>der</strong> Kunststuhlgang<br />

produzierenden Maschineninstallation<br />

Cloaca(2000 – 2007),<br />

kommt hier aber noch das lebende<br />

(Schweine-)Wesen als Bestandteil<br />

hinzu. Die Reaktionen <strong>der</strong> Tierschützer<br />

kann man sich vorstellen.<br />

Aber alle PETA-Leute unter unseren<br />

Lesern und Autoren können wir<br />

eventuell beruhigen: Der ges<strong>am</strong>te<br />

Tätowierungsprozess dauert ein<br />

Jahr, da eine Sitzung zwei Stunden<br />

nicht überschreitet und die Tiere<br />

betäubt und von Tierärzten betreut<br />

werden. Und trotzdem – auch das<br />

schien Wim Delvoye irgendwann<br />

zu langweilen.<br />

Im Zuge einer Ausstellung in <strong>der</strong><br />

Züricher Galerie de Pury & Luxembourg<br />

2006, wo Wim Delvoye mit<br />

seinen Schweinehäute vertreten<br />

war, wagt er, was ihm schon länger<br />

vorschwärmte. Nicht etwa einen<br />

Menschen zu tätowieren - das hatte<br />

er schon öfters gemacht - son<strong>der</strong>n<br />

diesen dann als Kunstwerk tatsächlich<br />

auch zu verkaufen. Die<br />

Suche nach einem „Träger“ hätte<br />

sich schwierig gestalten können.<br />

Aber warum nicht? - haben wir uns<br />

nicht alle schon mal für das eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auf irgendeine Weise<br />

verkauft? Aber wer tut so etwas tatsächlich<br />

im wörtlichen Sinn? Wer<br />

verkauft nicht nur seine Haut, son<strong>der</strong>n<br />

gleich sein ges<strong>am</strong>tes Sein? Der<br />

heute 34–jährige Tim Steiner tat so<br />

was. Seine Freundin hat 2006 bei<br />

de Pury & Luxembourg gearbeitet<br />

und machte Steiner auf Delvoyes<br />

Projekt aufmerks<strong>am</strong>. Interessiert<br />

an Geld, Tattoos und Wim Delvoye,<br />

entschied sich Tim schließlich<br />

dazu, das Projekt mit zu verwirklichen.<br />

In einem zweijährigen Zeitraum<br />

wurde Steiner in zahllosen<br />

Sitzungen vom Tätowierer Matt<br />

Powers, eine mit Totenschädel und<br />

Rosen ausgestattete Maria auf den<br />

Rücken gestochen. 2008 wurde <strong>der</strong><br />

lebende Werkmensch an den H<strong>am</strong>burger<br />

S<strong>am</strong>mler Rik Reinking verkauft,<br />

<strong>der</strong> Gewinn ging zu gleichen<br />

Teilen an Künstler, Galerie und<br />

Kunstwerk. Bestandteil des Kaufvertrags<br />

ist, dass Tim seinem Besitzer<br />

drei bis vier Wochen im Jahr zu<br />

Verfügung steht und seine Haut<br />

nach seinem Tod abgezogen und<br />

auf Leinwand wie<strong>der</strong> aufgezogen<br />

wird. Während <strong>der</strong> Reinkings vertraglich<br />

zustehenden Zeit sitzt Tim<br />

vor allem mit nacktem Oberkörper<br />

und dem Gesicht zur Wand in<br />

Museen und ist Ausstellungsstück.<br />

Wo man sich allerdings auf Leinwand<br />

aufgezogene Menschenhaut<br />

hinhängt, ist nur schwer zu sagen.<br />

In die Küche vielleicht?<br />

Die Tatsache, dass dem Projekt<br />

Tim die Artfarm vorausging, wirft<br />

neben den offensichtlichen Fragen<br />

nach dem moralischen Aspekt von<br />

Prostitution und Menschenhandel,<br />

eine völlig neue Komponente<br />

auf: Wie viel mehr ist ein Mensch<br />

im Vergleich zum Schwein wert?<br />

Bezogen auf die Verkaufspreise von<br />

Delvoyes Werken gar nicht mal so<br />

viel: Eine tätowierte und auf Leinwand<br />

aufgezogene Schweinehaut<br />

bekommt man für 80.000 Euro,<br />

ein ausgestopftes Schwein erzielt<br />

140.000 Euro. Der Rücken eines<br />

<strong>der</strong>zeit noch dranhängenden Tim<br />

Steiner scheint da bei einer Taxe<br />

von 240.000 Schweizer Franken<br />

geradezu hinterhergeworfen.<br />

Vielleicht än<strong>der</strong>t sich das ja nach<br />

dem Tod von Wim Delvoye, wenn<br />

<strong>der</strong> Wert von Tim ins Unermessliche<br />

steigt. O<strong>der</strong> nach dem Ableben<br />

von Tim Steiner, wenn das<br />

Werk vollendet ist. Eine Freundschaft<br />

mit gezücktem Colt, wie Tim<br />

einmal sagte. Bleibt nur die Frage:<br />

Wer schießt zuerst?<br />

Kathrin Dick<br />

POOL – 13


14 – LANDGANG<br />

Steinige Anfänge<br />

Das Tübinger Uni-Museum präsentiert Zeugnisse <strong>der</strong><br />

bislang ältesten Malereitradition in Mitteleuropa<br />

bemalte Steine.<br />

das ende <strong>der</strong> eiszeitkunst auf<br />

<strong>der</strong> Schwäbischen alb<br />

museum <strong>der</strong> universität tübingen<br />

bis 29. Januar 2012<br />

www.unimuseum.uni-tuebingen.de<br />

Dass die Schwaben über ein<br />

enormes schöpferisches Potenzial<br />

verfügen, ist im Verbreitungsraum<br />

des sonnendecks keine Überraschung.<br />

Dass man im Südwesten<br />

Deutschlands schon vor 40.000<br />

Jahren kulturell produktiv war,<br />

dürfte seit <strong>der</strong> Großen Landesausstellung<br />

Eiszeit – Kunst und Kultur<br />

im Stuttgarter Kunstgebäude vor<br />

zwei Jahren ebenfalls kein Geheimnis<br />

mehr sein. Maßgeblichen Anteil<br />

an dieser Erkenntnis hat Nicholas<br />

Conard (*1961), Professor für Ur-<br />

und Frühgeschichte in Tübingen.<br />

Seit 1997 leitet er Grabungen in den<br />

Höhlen <strong>der</strong> Schwäbischen Alb, bei<br />

denen allerhand Sensationen ans<br />

Tageslicht k<strong>am</strong>en – darunter die<br />

weltweit frühesten Belege für Musik<br />

und Kleinkunst. 2009 und 2010<br />

fand sein Te<strong>am</strong> im „Hohle Fels“ bei<br />

Schelklingen vier Steine, die vor<br />

15.000 Jahren mit Hämatit- und<br />

Rötelpigmenten bemalt wurden und<br />

nun im Zentrum einer Ausstellung<br />

Nicholas Conard bei einer Ausgrabung <strong>am</strong> Hohle Fels. Foto: Universität Tübingen.<br />

auf Schloss Hohentübingen stehen.<br />

Sebastian Borkhardt besuchte<br />

Nicholas Conard im November<br />

2011 und sprach mit ihm über die<br />

Ursprünge <strong>der</strong> menschlichen Kunst.<br />

sonnendeck: Herr Professor Conard,<br />

was sind das für son<strong>der</strong>bare Kreaturen,<br />

die Vogelknochen zu Flöten umfunktionieren,<br />

M<strong>am</strong>muts aus Elfenbein<br />

schnitzen und Steine bemalen?<br />

Nicholas Conard: Es sind ganz normale<br />

Menschen, so wie wir.<br />

Sie legen Wert auf die Trennung zwischen<br />

<strong>der</strong> anatomischen und <strong>der</strong> kulturellen<br />

Evolution des Menschen. Ab<br />

wann sprechen Sie von einer „kulturellen<br />

Mo<strong>der</strong>nität“ unserer Vorfahren<br />

in dem Sinne, dass sich ihre geistigen<br />

Fähigkeiten nicht mehr von den<br />

unseren unterscheiden lassen?<br />

Anatomisch mo<strong>der</strong>ne Menschen gab<br />

es nachweislich schon vor 200.000<br />

Jahren in Afrika. Spätestens seit<br />

etwa 40.000 Jahren haben wir es mit<br />

Leuten zu tun, die nicht nur unsere<br />

körperlichen, son<strong>der</strong>n auch unsere komplexen<br />

kulturellen Fähigkeiten besitzen. Davon zeugen<br />

Artefakte, die aus dieser Zeit st<strong>am</strong>men und die<br />

man übrigens bislang nur in Europa gefunden<br />

hat: figürliche Kunst, Schmuck mit einer dreidimensionalen<br />

Formgebung, mythische Darstellungen<br />

und Musikinstrumente.<br />

Haben all die Entdeckungen auf <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

Alb Ihr Menschenbild im Hinblick auf die Gegenwart<br />

verän<strong>der</strong>t?<br />

Nein.<br />

Weshalb war man in <strong>der</strong> Frühsteinzeit gerade hier<br />

gestalterisch so aktiv? O<strong>der</strong> demonstrieren uns Ihre<br />

Funde vielmehr, dass man beson<strong>der</strong>s gründlich nach<br />

ihnen gesucht hat?<br />

In den Höhlen <strong>der</strong> Schwäbischen Alb waren die<br />

Erhaltungsbedingungen beson<strong>der</strong>s gut und man<br />

hat hier auch beson<strong>der</strong>s intensiv geforscht. Ich<br />

kann mir aber vorstellen, dass man in an<strong>der</strong>en<br />

Regionen irgendwann einmal auf vergleichbare<br />

o<strong>der</strong> sogar frühere Belege stoßen wird.<br />

Was ist so aufregend an den bemalten Steinen, die<br />

Ihr Te<strong>am</strong> im „Hohle Fels“ geborgen hat?<br />

Die bemalten Steine sind symbolische Artefakte<br />

mit abstrakten Darstellungen. Es handelt sich<br />

um die älteste gut belegte Tradition <strong>der</strong> Malerei<br />

in Mitteleuropa. Man hat zwar schon gefärbte<br />

Einzelstücke aus früheren Zeiten gefunden,<br />

diese lassen aber kein Muster, keine klare Kontur<br />

erkennen. Jetzt haben wir Objekte, die wir einem<br />

größeren Kontext zuordnen können und von<br />

denen wir ganz eindeutig sagen können, dass sie<br />

intentionell bemalt worden sind.<br />

Drei <strong>der</strong> vier Kalksteine weisen parallel gesetzte<br />

Punktreihen auf. Welche Theorien existieren über<br />

ihre Bedeutung?<br />

Es gibt sehr viele Hypothesen dazu. Man hat in den<br />

Bemalungen etwa eine mögliche religiöse Bedeutung<br />

gesehen und vermutet, dass sie in Verbindung<br />

mit Sch<strong>am</strong>anismus stehen könnten. Ein weiterer<br />

Ansatz geht dahin, die roten Punkte als eine Art<br />

Kalen<strong>der</strong>, als ein Zeitmessungssystem zu interpretieren.<br />

Vielleicht wurden d<strong>am</strong>it Menstruationszyklen<br />

aufgezeichnet. Vielleicht hat man aber auch Jag<strong>der</strong>folge<br />

dokumentiert. Da einige Steine Bruchstellen<br />

aufweisen, wurde außerdem die Überlegung angestellt,<br />

ob man sie möglicherweise nach dem Bemalen<br />

absichtlich zerschlagen hat, um d<strong>am</strong>it in <strong>der</strong> Zukunft<br />

zu lesen. Vieles ist denkbar, allerdings lässt sich keine<br />

dieser Hypothesen wirklich überprüfen. >


Hohle Fels 2009. Bemalte Steine aus dem Magdalénien mit roten Farbflächen (a) und mit parallelen roten Punktreihen (b).<br />

unten: Nahaufnahmen <strong>der</strong> Bemalungen. Fotos: Maria Malina, Universität Tübingen.<br />

Von dem vierten Stein, auf dem nicht näher definierbare<br />

rote Farbflächen zu sehen sind, nehmen Sie an,<br />

es könnte sich um ein Fragment <strong>der</strong> Höhlenwand handeln.<br />

Haben wir uns die ursprünglichen Bemalungen<br />

des „Hohle Fels“ ähnlich reich vorzustellen wie die in<br />

Südfrankreich und Nordspanien erhaltenen?<br />

Ich denke, nein. Die Wände des „Hohle Fels“<br />

haben sich zwar aufgrund von klimatischen Einflüssen<br />

nicht erhalten, dennoch hätten wir in<br />

diesem Fall umfassen<strong>der</strong>e Belege für Malereien<br />

auf <strong>der</strong> Schwäbischen Alb finden müssen. So<br />

gesehen war Höhlenkunst wie in Lascaux wohl<br />

nicht <strong>der</strong> Normalfall.<br />

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, d<strong>am</strong>it<br />

ein Prähistoriker etwas als „Kunst“ tituliert?<br />

Das ist reine Geschmackssache, es gibt keine<br />

allgemeingültige Definition von Kunst. In <strong>der</strong><br />

Urgeschichte besteht allerdings eine Konvention,<br />

nach <strong>der</strong> alle figürlichen und abstrakten Darstellungen<br />

zur Eiszeitkunst gezählt werden.<br />

16 – LANDGANG<br />

1<br />

1<br />

2<br />

Dem Untertitel <strong>der</strong> Ausstellung zufolge stehen die<br />

bemalten Steine <strong>am</strong> Ende <strong>der</strong> Eiszeitkunst auf <strong>der</strong><br />

Schwäbischen Alb. Was k<strong>am</strong> danach?<br />

Danach k<strong>am</strong>en weitere bemalte Steine – in <strong>der</strong><br />

Kunst des Azilien [ca. 12.300 bis 10.900 v. Chr.,<br />

Anm. d. Red.].<br />

Was erhoffen Sie sich von <strong>der</strong> Neupräsentation <strong>der</strong><br />

Eiszeitkunst, die voraussichtlich ab Mitte 2012 auf<br />

dem Tübinger Schloss zu sehen sein wird?<br />

Dass die Allgemeinheit sich ästhetisch und inhaltlich<br />

mit <strong>der</strong> Eiszeitkunst auseinan<strong>der</strong>setzt und Einblicke<br />

in unsere Vergangenheit gewinnen kann.<br />

Haben Sie vielen Dank für das Gespräch.<br />

2<br />

Illustration: Julia Keppeler


Warum in die ferne schweifen?<br />

Sieh, das Gute war immer schon da!<br />

18 – LANDGANG<br />

Frei nach Goethe lenkt die EnBW<br />

Energie Baden-Württemberg AG<br />

ihren Blick auf das Gute im eigenen<br />

Land und präsentiert eventuell<br />

zu Unrecht vergessene o<strong>der</strong> selten<br />

beachtete Künstler in <strong>der</strong> Konzernzentrale<br />

in Karlsruhe. Diese, von <strong>der</strong><br />

kanonischen Kunstgeschichtsschreibung<br />

verschlafenen Lokal-Größen,<br />

sollen im Rahmen <strong>der</strong> Ausstellungsreihe<br />

„Neu gesehen – Schätze aus<br />

Helmut Meyer-Weingarten: Knabe mit roter Jacke, 1980, © VG Bild-Kunst, Bonn<br />

<strong>der</strong> Region“ wie<strong>der</strong>entdeckt werden<br />

„und zum Dialog auffor<strong>der</strong>n“.<br />

Zum 100. Geburtstag Helmut<br />

Meyer–Weingartens werden noch<br />

bis zum 29. Januar die Werke des<br />

badischen Künstlers im Foyer <strong>der</strong><br />

Firmenzentrale präsentiert. Von<br />

<strong>der</strong> Wahl des Ausstellungsortes<br />

verspricht sich <strong>der</strong> Energiekonzern<br />

folgende Wechselwirkung:<br />

Kunstinteressierte kommen in<br />

das neue Umfeld <strong>der</strong> Konzernzentrale;<br />

Mitarbeiter erleben Kunst<br />

<strong>am</strong> Arbeitsplatz. In dem großen,<br />

lichtdurchfluteten Eingangsbereich<br />

an <strong>der</strong> Durlacher Allee finden die<br />

Bil<strong>der</strong> neben dem <strong>der</strong> Architektur<br />

entspringenden Wasserlauf ihren<br />

Platz und bieten dem Besucher die<br />

Möglichkeit, entspannt durch die<br />

Ausstellung zu streifen.<br />

Der Titel eines Gemäldes von<br />

1969, Der Maler mit den Problemen,<br />

könnte stellvertretend für Helmut<br />

Meyer-Weingartens künstlerischen<br />

Anfänge stehen. In eine Zeit hineingeboren,<br />

die Kunst ideologisch<br />

vereinnahmte, ereilte Meyer–Weingarten<br />

ein ähnliches Schicksal wie<br />

viele seiner Zeitgenossen. Zunächst<br />

aus politischen Gründen <strong>der</strong> Kunstakademie<br />

verwiesen, wurde sein<br />

ges<strong>am</strong>tes Frühwerk bei einem Luftangriff<br />

zerstört. Aus diesem Grund<br />

sind in <strong>der</strong> Ausstellung die ältesten<br />

Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Nachkriegszeit, die<br />

jüngsten entstanden kurz vor Meyer-<br />

Weingartens Tod 1994.<br />

Die thematische Unterteilung <strong>der</strong><br />

Ausstellung zeugt von Meyer–<br />

Weingartens breitgefächertem Interesse<br />

an Portraits, Akt- und Landschaftsmalerei,<br />

sowie Stillleben und<br />

Abstraktionen sind zu sehen. Auffallend<br />

ist dabei die ungebrochene<br />

stilistische Gradlinigkeit, die das<br />

ges<strong>am</strong>te Œuvre des gelernten Glasmalers<br />

und Kunstglasers ungeachtet<br />

<strong>der</strong> Entstehungszeit durchzieht. Es<br />

sind lediglich kleinere Akzente im<br />

Bezug auf Vorbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klassischen<br />

Mo<strong>der</strong>ne wie etwa Paul Cézanne,<br />

Georges Braque, Henri Matisse o<strong>der</strong><br />

Pablo Picasso zu erkennen.<br />

Kathrin Dick


Stuttgart im Januar<br />

abtart<br />

bis 28. Januar u3, u5, u6, u8 möhringen<br />

Kromke / Strie<strong>der</strong><br />

Jan Kromke, Markus F. Strie<strong>der</strong><br />

Malerei und Bildhauerei, Kuratiert von Jan Hoet<br />

27. Januar – 23. märz<br />

LichtFarbenRaum · Bernd Mattiebe<br />

Die optische Erfahrung <strong>der</strong> Farbe als Extremreiz<br />

steht im Zentrum von Mattiebes Arbeit. Es ist <strong>der</strong><br />

Versuch, Farbe zunehmend sichtbarer zu machen<br />

und zwar durch konsequente Steigerung ihrer<br />

Leuchtkraft, durch permanente Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit ihrer Farbintensität. (Auszug aus einer<br />

Einführungsrede von Wolfgang Heger)<br />

Rembrandtstr. 18, Tel 63 34 30 20<br />

Di – Fr 14 – 19 h Sa 10 – 13 h u.n.V.<br />

www.abtart.com<br />

artarY<br />

bis 10. februar Österreichischer Platz<br />

AUR<strong>UM</strong><br />

Henning Strassburger, Fabian Hartmann<br />

Aurum – Gold, das ist in <strong>der</strong> Malerei seit dem Mittelalter<br />

die Farbe des Göttlichen, des Überirdischen.<br />

In ihrer Ausstellung stellen die beiden Künstler<br />

ganz bewusst den Goldbegriff als eine kontroverse<br />

Vorgabe zu ihrer Malerei in den Raum.<br />

Wilhelmstraße 5, Tel 91 26 08 95<br />

Di – Fr 12 – 18 h, Sa 12 – 16 h<br />

www. artary.de<br />

akademie SchloSS Solitude<br />

bis 11. märz Solitude<br />

Akademie Schloss Solitude in Kooperation mit<br />

Filmwinter: Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt<br />

Film/Video<br />

Solitude 3, Tel 996 19 -0, Di – Do 10 – 12 h und<br />

14 – 17.30 h, Fr 10 – 12 h und 14 – 16 h, Sa – So 12 – 17 h<br />

www.akademie-solitude.de<br />

bbk WürttemberGS e.v.<br />

15. Januar – 12. februar u15 eugensplatz<br />

Ella Wagner · Grafik und Installation<br />

Ella Wagner zeigt neue Arbeiten auf <strong>der</strong> Fläche<br />

und im Raum. Der Wald als Metapher für das Verborgene.<br />

Verborgen unter dem Deckmantel textiler<br />

Körperhüllen kann man die Ausstellung auf<br />

eine an<strong>der</strong>e Art wahrnehmen.<br />

Eugenstr. 17, Tel 838 59 93, Sa 14 – 18 h, So 11 – 16 h<br />

www.bbk-wuerttemberg.de<br />

20 – KOMPASS<br />

Galerie reinhard hauff<br />

bis 28. Januar <strong>Stadt</strong>mitte<br />

The light, the shape & the space<br />

Özlem Altin, Talia Chetrit, Bernhard Kahrmann<br />

Paulinenstraße 47, Tel 60 97 70<br />

Di – Fr 13 – 18 h, Sa 11 – 15 h u.n.V.<br />

www.reinhardhauff.de<br />

Gedok Galerie<br />

18. – 28. Januar russische kirche<br />

CAME<strong>RA</strong> OBSCU<strong>RA</strong> 2005/1-INF<br />

Przemek Zajfert & Burkhard Walther<br />

C<strong>am</strong>era Obscura 2005/1-INF ist ein weltweites<br />

Projekt bei dem jede Woche gleichzeitig zwei Löcher<br />

einer Doppelloch-C<strong>am</strong>era Obscura bei Ebay<br />

versteigert werden. Es ist eine Hommage an den<br />

polnischen Künstler Roman Opalka und sein<br />

Werk 1965/1-∞. Die jeweils Höchstbietenden erhalten<br />

nacheinan<strong>der</strong> eine Lochk<strong>am</strong>era, geladen<br />

mit einem Stück unbelichteten Film, stechen selbst<br />

das Loch und belichten jeweils ihre eigene Fotografie.<br />

Durch den geringen Abstand <strong>der</strong> beiden<br />

Löcher überschneiden sich die Motive zu einem<br />

Teil, wodurch ein gemeins<strong>am</strong>es fotografisches Bild<br />

entsteht, geschaffen von zwei Menschen an verschiedenen<br />

Orten, inmitten einer endlosen Reihe<br />

von Parallelbelichtungen.<br />

Höl<strong>der</strong>linstr. 17, Tel 29 78 12<br />

Mi – Fr 16 – 19 h, Sa 11 – 16 h<br />

www.gedok-stuttgart.de<br />

ifa- Galerie<br />

27. Januar – 1. april charlottenplatz<br />

Kubus o<strong>der</strong> Kuppel<br />

Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe<br />

Für die Architektur <strong>der</strong> Moscheen gibt es zwar<br />

Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige<br />

ästhetische Gestaltungsvorschriften. Die Bauaufgabe<br />

kann immer wie<strong>der</strong> neu erdacht, erfunden, erbaut<br />

und von Künstlern in ihren Installationen, Objekten<br />

und Fotografien hinterfragt werden.<br />

Charlottenplatz 17, Tel 22 25 -0,<br />

Di, Mi, Fr 12 – 18 h, Do 12 – 20 h, Sa, So 12 – 16 h<br />

www.ifa.de<br />

kunStakademie StuttGart<br />

bis 4. februar killesberg<br />

Humor<br />

Ausstellungsprojekt im <strong>Galerien</strong>haus Stuttgart<br />

Breitscheidstraße 48, Di – Fr 14 – 19 h, Sa 11 – 16 h<br />

bis 9. april<br />

Zeit-Gesichter. Die Malerin Käte Schaller-Härlin<br />

zwischen Avantgarde und Tradition<br />

(Veranstaltungsort: Theodor-Heuss-Haus,<br />

Feuerbacher Weg 46, Di – So 10 – 18 h)<br />

Am Weißenhof 1 Tel 28 44 00, Öffnungszeiten<br />

jeweils unter: www.abk-stuttgart.de<br />

kunStmuSeum StuttGart<br />

bis 14. oktober 2012 u5, u6, u7 Schlossplatz<br />

180°: Die S<strong>am</strong>mlung im Kubus<br />

Willi Baumeister, Dieter Roth, Wolfgang Laib,<br />

Otto Dix, Mariella Mosler, u.v.m.<br />

bis 9. april 2012<br />

Michel Majerus Malerei, Installation<br />

Michel Majerus wurde nur 35 Jahre alt, und doch<br />

hinterlässt <strong>der</strong> Künstler (1967 – 2002) ein vielschichtiges<br />

und umfangreiches Werk. In seinen<br />

Arbeiten zitiert er Phänomene <strong>der</strong> Alltagskultur<br />

wie Computerspiele, Comics und Werbung ebenso<br />

wie das kunsthistorische Repertoire von Minimal<br />

Art und Pop Art. Mit dieser S<strong>am</strong>plingmethode,<br />

die verschiedene Bildelemente frei und unhierarisch<br />

kombiniert, hat er <strong>der</strong> Malerei neue wichtige<br />

Impulse gegeben. Aufgrund <strong>der</strong> großen Formate<br />

seiner Arbeiten und ihres installativen Charakters<br />

konnten bislang nur wenige Museen das Werk von<br />

Michel Majerus in allen Facetten zeigen. Diese<br />

Lücke schließt das Kunstmuseum Stuttgart mit<br />

einer über hun<strong>der</strong>t Gemälde und Installationen<br />

umfassenden Werkschau.<br />

Kleiner Schlossplatz 1, Tel 216 21 88<br />

Di – So 10 – 18 h, Mi, Fr 10 – 21 h, 1. Januar 12 – 18 h<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

kunStStiftunG baden–WürttemberG<br />

bis 26. Januar<br />

Gabriela Oberkofler: <strong>Stadt</strong>rundfahrt mit Willi,<br />

Meggie, Paul, Pauline, Moses, Vivien, Max,<br />

Daisy, Luca und Herrn Müller Einzelausstellung<br />

<strong>der</strong> Reihe „Kunst im Rathaus“ in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Kunststiftung Baden-Württemberg.<br />

(Veranstaltungsort: Rathaus, Foyer 4.OG<br />

Mo – Fr 8 – 18 h)<br />

Gerokstraße 37, Tel 236 47 20<br />

Mi – Fr 14 – 18 h, Sa 11 – 14h<br />

www.kunststiftung.de<br />

lindenmuSeum<br />

bis 8. Januar bus 40, 42 hegelplatz<br />

Weltsichten · Blick über den Tellerrand<br />

Die Große Landesausstellung im Kunstgebäude<br />

Stuttgart vereint auf über 2000 m² und mit mehr<br />

als 400 Objekten erstmals alle sieben Regionalabteilungen<br />

des Museums in einer Schau und öffnet<br />

in kulturvergleichenden Inszenierungen den Blick<br />

für die faszinierende Vielfalt unserer Welt.<br />

(Veranstaltungsort: Kunstgebäude Stuttgart,<br />

Schlossplatz 2, Di – So 10 – 18 h, Mi 10 – 20 h)<br />

Hegelplatz 1, Tel 202 23<br />

Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h<br />

www.lindenmuseum.de<br />

oberWelt e.v.<br />

14. – 30. Januar Schwabstraße<br />

Oberwelt Unterholz · Renate Liebel<br />

Körper und Bewegung als Pinsel, Alltagsgegenstände<br />

aus Oberwelt und Abstellk<strong>am</strong>mer Dein<br />

Klub als Farbe, installative und performative Prozesse,<br />

Eingriffe in die Landschaft.<br />

Reinsburgstr. 93, Tel 65 00 67, Mo 21.30 – 24 h u.n.V.<br />

www.oberwelt.de<br />

Parrotta contemPorarY art<br />

bis 28. Januar<br />

Schwabstraße<br />

Übernahme · Stefan Guggisberg Malerei<br />

Augustenstraße 87 – 89, Tel 69 94 79 10<br />

Di – Fr 11 – 18 h, Sa 11 – 16 h, www.parrotta.de<br />

StaatSGalerie StuttGart<br />

bis 15. Januar u1, u2, u9, Staatsgalerie<br />

J<strong>am</strong>es Frazer Stirling · Notes From The Archive.<br />

Krise <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne Architekturzeichnungen,<br />

Modelle und Fotografien<br />

bis 12. februar<br />

Ruß, Kohle, Bleistift. Hermann Pleuers<br />

Eisenbahnzeichnungen<br />

bis 4. märz<br />

Offenes Depot #2: Melvin Moti<br />

Die Kunst <strong>der</strong> Orientierung<br />

Konrad-Adenauer-Straße 30 – 32, Tel 47 04 00<br />

Mi, Fr – So 10 – 18 h, Di, Do 10 – 20 h<br />

www.staatsgalerie.de<br />

StrzelSki Galerie<br />

bis 14. Januar rotebühlplatz (<strong>Stadt</strong>mitte)<br />

New H – Totale Erinnerung<br />

Mathieu Bessey, Tobias Diehm, Markus Heller<br />

Steffen Kugel, Sascha Patzig, Lars Rasmussen<br />

Malerei<br />

20. Januar – 3. märz<br />

figure-it-out<br />

Brigitte Groth, Eva Schwab, Andreas Welzenbach<br />

Malerei und Skulptur im Dialog<br />

Rotebühlplatz 30, Tel 601 48 18<br />

Di – Fr 11 – 19, Sa 11 – 16 h u.n.V. www.strzelski.de<br />

takinu<br />

bis 29. Januar u1, u14 Österreichischer Platz<br />

Paul Critchley · Paintings Malerei<br />

Schlosserstraße 2, Tel 655 88 38<br />

Mo – Fr 13 – 18 h, Sa 11 – 16 h, www.takinu.com<br />

WürttemberGiScher kunStverein<br />

bis 8. Januar u5, u6, u7 Schlossplatz<br />

Die Chronologie <strong>der</strong> Teresa Burga<br />

Schlossplatz 2, Tel 22 33 70<br />

Di, Do – So 11h – 18h, Mi 11 – 20h<br />

www.wkv-stuttgart.de<br />

KOMPASS – 21


die region im Januar<br />

Galerie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> alb<strong>Stadt</strong><br />

bis 31. Juli<br />

Otto Dix – Dirnen, Weiber und Madonnen<br />

Frauenbil<strong>der</strong> zwischen Apotheose und Wirklichkeit<br />

bis 12. august<br />

„Junger Kunstraum“ – Otto Dix und die Kin<strong>der</strong><br />

bis 12. februar<br />

Ekkehart Rautenstrauch: ZeichenRaumKlang<br />

Zwischen Klangbild und 3D<br />

8. Januar – 4. märz<br />

GROSSFORMAT<br />

Druckgraphik aus <strong>der</strong> S<strong>am</strong>mlung Hartmann<br />

Kirchengraben 11, Albstadt, Tel 0 74 31/160 -14 91<br />

Di – Sa 14 – 17 h, So, Ft 11 – 17 h<br />

www.galerie-albstadt.de<br />

Galerie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> backnanG<br />

bis 5. februar<br />

Das Schrimmen von Tink<br />

Absolventen und Studenten <strong>der</strong> Klasse Roob<br />

Stiftshof 2, Tel 0 71 91 / 34 07 00<br />

Di – Do 17 – 19 h, Fr, Sa 17 – 20 h, So 14 – 19 h<br />

www.galerie-<strong>der</strong>-stadt-backnang.de<br />

StädtiSche Galerie bietiGheim-biSSinGen<br />

bis 8. Januar<br />

Der Zeichnung Raum geben<br />

Bettina van Haaren, Pia Linz, Brigitte Waldach<br />

bis 4. märz<br />

Anja Luithle. Der Wolf hat rote Kreide gefressen<br />

21. Januar – 9. april<br />

iRonic Die · feinsinnige Ironie <strong>der</strong> Kunst<br />

Elf international renommierte KünstlerInnen<br />

zeigen in Gemälden, Skulpturen, Installationen,<br />

Fotografien und Videos unterschiedliche Facetten<br />

von Ironie als einem zentralen Ausdrucksmittel<br />

ihrer Kunst.<br />

Hauptstraße 60 – 64, Bietigheim-Bissingen,<br />

Tel 0 71 42 / 744 83, Di – Fr 14 – 18 h, Do 14 – 20 h<br />

Sa, So, Ft 11 – 18 h<br />

www.bietigheim-bissingen.de<br />

muSeum bie<strong>der</strong>mann donaueSchinGen<br />

bis 12. februar<br />

Back to the roots · David Nash, Werner Pokorny,<br />

Jinmo Kang, Unen Enkh Skulptur<br />

Museumsweg 1, Donaueschingen<br />

07 71 / 896 68 90, Di – So 11 – 17 h<br />

www.museum-bie<strong>der</strong>mann.de<br />

22 – KOMPASS REGION<br />

kunStWerk S<strong>am</strong>mlunG klein nuSSdorf<br />

bis 15. Januar<br />

Hängung # 7 – Australische Kunst.<br />

Tradition und Mo<strong>der</strong>ne<br />

Zeitgenössische Fotografie und Aboriginal Art<br />

Siemensstraße 40, Eberdingen-Nussdorf<br />

Tel 0 70 42 /376 95 66, Mi, So 11 – 16 h, u.n.V.<br />

www.s<strong>am</strong>mlung-klein.de<br />

villa merkel<br />

7. – 29. Januar bahnwärterhaus<br />

Grenzüberschreitung#2: Transglobal Line<br />

An Eugene, Choung-Guk Lee, Marc Dittrich<br />

Hyunji Jiya, Gahng, Seung-Hyun Kim<br />

Di – Fr 15 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h<br />

bis 22. Januar<br />

Breitseite – Im Fokus: Raum<br />

Skulpturen und Fotografie<br />

Pulverwiesen 25, <strong>Esslingen</strong>, Tel 35 12 26 40<br />

Di 11 – 20 h, Mi – So 11 – 18 h<br />

www.villa-merkel.de<br />

Galerie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> fellbach<br />

bis 12 februar 2012<br />

small world · Installationen<br />

Eva Paulitsch, Uta Weyrich<br />

Marktplatz 4, Fellbach, Tel 07 11 / 585 14 17<br />

Di – Fr 16 – 19 h, Sa, So 14 – 18 h<br />

www.fellbach.de<br />

kunSthalle GÖPPinGen<br />

bis 29. Januar<br />

Eugen Wolff-Filseck (1873 – 1937)<br />

Ein Maler kehrt zurück<br />

(Veranstaltungsort: Schloss Filseck, Uhingen<br />

Di – So u. Ft 14 – 17 h)<br />

bis 15. Januar<br />

Eckhardt Sauer<br />

Jahresausstellung des Kunstvereins<br />

Zeichnung, Malerei, Skulptur<br />

Marstallstraße 55, Göppingen<br />

Tel 0 71 61 / 650 -7 77<br />

Di – Fr 13 – 19 h, Sa, So u. Ft 11 – 19 h<br />

www.kunsthalle-goeppingen.de<br />

StädtiSche muSeen heilbronn<br />

bis 11. märz<br />

Heinrich Friedrich Füger (1751 – 1818)<br />

Zwischen Genie und Akademie<br />

Veranstaltungsort: Kunsthalle Vogelmann, Allee 28<br />

Heilbronn, Tel 0 71 31 / 56 44 20<br />

Di – So, Ft 11 – 17 h<br />

www.museen-heilbronn.de<br />

badiScher kunStverein<br />

bis 8. Januar<br />

Mitglie<strong>der</strong>ausstellung<br />

bis 8. Januar<br />

Jahresgaben Enrico David, Janice Kerbel, Denisa<br />

Lehocká, Nick Mauss, Birgit Megerle, Michele Di<br />

Menna, Boris Ondreička, Ana Roldán, Josef Strau<br />

27. Januar – 9. april<br />

Fulll Firearms · Emily Wardill<br />

Der 90-minütige Film <strong>der</strong> britischen Künstlerin<br />

Emily Wardill wird von weiteren skulpturalen,<br />

textlichen und soundbasierten Arbeiten <strong>der</strong><br />

Künstlerin begleitet, die alle im Verlauf <strong>der</strong> Filmproduktion<br />

entstanden sind.<br />

Waldstraße 3, Karlsruhe, Tel 07 21 / 282 26<br />

Di – Fr 11 – 19 h, Sa, So,Ft 11 – 17 h<br />

www.badischer-kunstverein.de<br />

ferenbalm–Gurbrü Station<br />

see on web: www.ferenbalm-gurbruestation.de<br />

StädtiSche Galerie karlSruhe<br />

bis 8. Januar<br />

Marcel Frey · RETROBJEKTIVE<br />

bis 12. februar<br />

Kunst-Stoff. Textilien in <strong>der</strong> Kunst seit 1960<br />

Lorenzstr. 27, Karlsuhe, 0721 / 133 44 44<br />

Mi – Fr 10 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h<br />

www.staedtische-galerie.de<br />

zkm / karlSruhe<br />

bis 8. Januar zkm museum für neue kunst<br />

Sensor. Zeitraum für junge Positionen<br />

01_Alicja Kwade<br />

bis 29. Januar verlängert zkm medienmuseum<br />

CAR CULTURE. Medien <strong>der</strong> Mobilität<br />

bis 5. februar zkm museum für neue kunst<br />

The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989<br />

bis 12. februar zkm musemsbalkon<br />

Symbiosis. 1,5 Tonnen globale Verwicklung<br />

Installation<br />

bis 11. märz zkm medienmuseum<br />

Digital Art Works. The Challanges of Conversation<br />

bis 29. april zkm museum für neue kunst<br />

Hirschfaktor. Die Kunst des Zitierens<br />

Lorenzstr. 19, Karlsruhe, 07 21/81 00 12 00<br />

Mi – Fr 10 – 18 h, Sa, So 11– 18 h<br />

www.zkm.de<br />

StädtiSche Galerie im kornhauS<br />

kirchheim teck<br />

bis 20. Januar<br />

Toubab · Katrin Ströbel Zeichnung, Installation<br />

Max-Eyth-Straße 18, Kirchheim Teck<br />

Tel 07 021 / 97 30 32, Di 14 – 17 h, Mi – Fr 10 – 12 h<br />

und 14 – 17 h, Sa, So, Ft 11 – 17 h<br />

www.vhskulturring.de<br />

Galerieverein leonberG e.v.<br />

bis 15. Januar<br />

Horst-Peter Schlotter Malerei<br />

Zwerchstraße 27, Leonberg, Tel 071 52 / 39 91 82<br />

Di – Do, Sa – So 14 – 18 h<br />

www.galerieverein-leonberg.de<br />

Galerie Gudrun fuckner<br />

see on web: www.galerie-fuckner.de<br />

Am Marktplatz 4, Ludwigsburg<br />

Tel 0 71 41 / 488 35 54<br />

Mi – Fr 15 – 19 h, Sa 10 – 15 h u.n.V.<br />

kunStzentrum karlSkaSerne<br />

29. Januar – 3. februar<br />

Die Quadratur des Kreises<br />

Über 40 Kunststudenten <strong>der</strong> Pädagogischen<br />

Hochschule Ludwigsburg zeigen Malereien zu<br />

Themen wie Freundschaften, Begegnungen,<br />

Erlebnisse, Sehnsüchte.<br />

Hindenburgstraße 29, Ludwigsburg<br />

Tel 07141 / 910 32 41, geöffnet jeweils 18 – 20 h<br />

www.karlskaserne.ludwigsburg.de<br />

edWin Scharff muSeum. kunStmuSeum.<br />

kin<strong>der</strong>muSeum. erlebniSräume<br />

bis 15. Januar<br />

Willi<strong>am</strong> Wauer und <strong>der</strong> Berliner Kubismus<br />

Die plastischen Künste um 1920<br />

bis 9. September<br />

„Erzähl mir was vom Tod“ · Eine interaktive<br />

Ausstellung über das Davor und Danach<br />

Petrusplatz 4, Neu-Ulm, Tel 07 31 / 972 61 80<br />

Di, Mi 13 – 17 h, Do – Sa, 13 – 18 h, So 10 – 18 h<br />

www.edwinscharffmuseum.de<br />

kunStverein nürtinGen<br />

26. Januar – 19. februar<br />

Lichtbild und Schattenriss<br />

Stefan Moritz Becker Ortsbezogene Arbeiten:<br />

Malerei, Zeichnungen und Fotos.<br />

Mühlstraße 16, Nürtingen, Tel 0 70 22 / 412 47<br />

Do 17 – 20 h, So 11 – 17 h u.n.V.<br />

www.kunstverein-nuertingen.de<br />

Schauraum ProviSorium nürtinGen<br />

19. Januar<br />

Riot im Kopf · Sandro Placenti<br />

Installation, Performance<br />

Heiligkreuzstraße 4, Souterrain K3N, Nürtingen<br />

Tel 0 70 22 / 20 80 90, Di, Do 21 – 23 h<br />

www.provisorium-nt.de<br />

KOMPASS REGION – 23


StädtiSche Galerie oStfil<strong>der</strong>n<br />

bis 31. Januar<br />

looking for cy – befinden, bewegen, begegnen<br />

Noa Jordan<br />

Gerhard-Koch-Str. 1, Ostfil<strong>der</strong>n, Tel 3404103<br />

Mo, Di, So 15 – 18 h, Do 15 – 20 h, Fr 10 – 13 h u.n.V.<br />

www.ostfil<strong>der</strong>n.de<br />

SchmuckmuSeum Pforzheim<br />

bis 26. februar<br />

Serpentina – die Schlange im Schmuck <strong>der</strong> Welt<br />

Jahnstraße 42, Pforzheim, Tel 0 72 31 / 39 21 26<br />

Di – So, Ft 10 – 17 h, www.schmuckmuseum.de<br />

StädtiSche Galerie reutlinGen<br />

bis 29. Januar<br />

JetztJetzt - Zum 250jährigen Jubiläum<br />

<strong>der</strong> Kunstakademie Stuttgart<br />

Eberhardstr. 14, Tel 0 71 21 / 303 23 22, Di – Sa 11 – 17 h<br />

Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h, www.reutlingen.de<br />

StädtiScheS kunStmuSeum reutlinGen<br />

bis 6. mai<br />

Von Angesicht zu Angesicht. Portraits aus <strong>der</strong><br />

S<strong>am</strong>mlung des Kunstmuseums<br />

Otto Dix, Wilhelm Laage, Emil Orlik u.a.<br />

bis 10. Juni<br />

HAP Grieshaber · Der engagierte Zeitgenosse<br />

28. Januar – 15. april<br />

Lyonel Feininger<br />

Ein Sinnbild höherer Wirklichkeit<br />

Spendhausstraße 4 , Tel 0 71 21 / 303 23 22<br />

Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h<br />

www.reutlingen.de/kunstmuseum<br />

kunStverein reutlinGen<br />

bis 29. Januar<br />

JetztJetzt - Zum 250jährigen Jubiläum<br />

<strong>der</strong> Kunstakademie Stuttgart<br />

bis 20. Januar<br />

Roland Milkau · nach.bild<br />

(Veranstaltungsort: Technologiepark Tübingen-<br />

Reutlingen, Gerhard-Kindler-Straße 6, RT<br />

Tel 0 71 21 / 90 97 99-0 , Mo – Fr 9 – 16 h<br />

www.ttr-gmbh.de)<br />

Eberhardstr. 14, Reutlingen, Tel 0 71 21 / 33 84 01<br />

Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h<br />

www.kunstverein-reutlingen.de<br />

SchauWerk SindelfinGen<br />

seit 1. oktober<br />

lichtempfindlich – Zeitgenössische Fotografie<br />

aus <strong>der</strong> S<strong>am</strong>mlung Schaufler<br />

Eschenbrünnlestraße 15/1, Sindelfingen<br />

Tel 0 70 31 / 932-49 00, Sa, So 11 – 17 h<br />

öffentliche Führungen Di, Do 15 – 16.30 h<br />

www.schauwerk-sindelfingen.de<br />

24 – KOMPASS REGION<br />

<strong>Galerien</strong> für kunSt und technik<br />

bis 8. Januar<br />

Tillmann D<strong>am</strong>rau · The Ovidians<br />

Zeichnung, Malerei, Collage, Hochdruck<br />

17. Januar – 26. februar<br />

Reihe Heimspiel<br />

Rüdiger Penzkofer Skulpturen aus Gips, Acryl,<br />

Lack, Draht und Schnur<br />

Rainer Schall Malerei<br />

Arnoldstr. 1, Schorndorf, Tel 0 71 81 / 99 27 940<br />

Di – Sa 10 – 12 h und 14 – 17 h, So, Ft 10 – 17 h<br />

www.galerien-kunst-technik.de<br />

SmudaJeScheck Galerie<br />

bis 4. februar<br />

Malerei · Andrea Humpert-Faßlrinner<br />

werkraum, Rabengasse 16, Ulm<br />

Tel 07 31 / 934 07 92<br />

Di, Do, Fr 14 – 18 h, Mi 11 – 18 h, Sa 11 – 15 h<br />

www.smudajescheck.com<br />

ulmer muSeum<br />

bis 12. februar<br />

Aufgerissen Gotische Architekturzeichnungen<br />

zum Ulmer Münster<br />

Marktplatz 9, Ulm, Tel 07 31 / 16 10<br />

Di – So 11 – 17 h, Do 11 – 20 h<br />

www.ulmer-museum.ulm.de<br />

Galerie Stihl WaiblinGen<br />

bis 22. Januar<br />

Albrecht DÜRER – Genie Marke Vorbild<br />

Weingärtner Vorstadt 12, Waiblingen<br />

Tel 0 71 51 / 500 16 66, Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 20 h<br />

www.galerie-stihl-waiblingen.de<br />

muSeum ritter<br />

bis 15. april<br />

Brigitte Kowanz. Think outside the box<br />

Lichtkunst<br />

bis 15. april<br />

Rita Ernst. Unterwegs im Kosmos Malerei<br />

Alfred-Ritter-Straße 27, Waldenbuch<br />

Tel 0 71 57 / 53 51 10, Di – So 11 – 18 h<br />

www.museum-ritter.de<br />

Galerie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> WendlinGen<br />

bis 8. Januar<br />

Pflicht und Kür – Ingeborg Knigge Fotografie<br />

26. Januar – 11. märz<br />

Iris Alvarenga / Jeannette Kniriemen<br />

Malerei und Objekte<br />

Weberstraße 2, Wendlingen, Tel 0 70 24 / 554 58<br />

Mi – Sa 15 – 18 h, So, Ft 11 – 18 h<br />

www.galerie-wendlingen.de


vernissagen im Januar<br />

7. 1. 19.00 h Bahnwärterhaus, <strong>Galerien</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Esslingen</strong> Gruppenausstellung<br />

14. 1. 19.00 h Oberwelt e.V., Stuttgart Renate Liebel<br />

15. 1. 11.00 h BBK Württembergs e.V., Stuttgart Ella Wagner<br />

16. 1. 20.00 h <strong>Galerien</strong> für Kunst und Technik, Schorndorf Gruppenausstellung<br />

17. 1. 19.30 h GEDOK Galerie Stuttgart P. Zajfert, B. Walther<br />

19. 1. 21.00 h Schauraum Provisorium Nürtingen Sandro Placenti<br />

2 0. 1. 19.00 h Strzelski Galerie, Stuttgart Gruppenausstellung<br />

19.00 h Städtische Galerie Bietigheim–Bissingen Gruppenausstellung<br />

25. 1. 19.30 h Galerie <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Wendlingen <strong>am</strong> Neckar Gruppenausstellung<br />

2 6 . 1. 19.00 h Badischer Kunstverein Karlruhe Emily Wardill<br />

19.00 h ifa-Galerie Stuttgart Gruppenausstellung<br />

19.30 h Kunstverein Nürtingen e.V. Stefan M. Becker<br />

27. 1. 19.00 h Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen Lyonel Feininger<br />

19.30 h Galerie Abtart, Stuttgart Bernd Mattiebe<br />

29. 1. 11.00 h Kunstzentrum Karlskaserne Ludwigsburg Gruppenausstellung<br />

Impressum <strong>Sonnendeck</strong><br />

Schwerpunktthema im februar: 100 Jahre <strong>Sonnendeck</strong>, im märz: Politik<br />

Herausgeber mario Strzelski (v.i.S.d.P.) Redaktionsadresse rotebühlplatz 30, 70173 Stuttgart, tel: 0711 / 601 48 18, fax: 0711 / 248 69 60<br />

redaktion@sonnendeck-stuttgart.de Auflage 10.000 exemplare Grafik-Design müller Steeneck, Stuttgart Redaktion hansjörg fröhlich<br />

mario Strzelski, katharina backes, Sebastian borkhardt, kathrin dick, arnika fürgut<br />

Druck saxoprint Auslegeorte Stuttgart abseits, akademie <strong>der</strong> bildenden künste, artary, atelier <strong>am</strong> bollwerk, auszeit, buchhandlung<br />

könig, buchhandlung limacher, bürgerhaus West, cafebar unterm tagblatt-turm, film galerie 451, folien express, Galerie<br />

harthan, Galerie reinhard hauff, Galerie müller-roth, Gedok, haus <strong>der</strong> Wirtschaft, hospitalhof, hüftengold, ifa-Galerie,<br />

i-Punkt, kaiserbau Süd, kino delphi, künstlerhaus reuchlinstraße, kulturgemeinschaft, kulturzentrum unterm tagblatt-turm<br />

linden museum, literaturhaus Stuttgart, oberwelt, Parrotta contemporary, Piazza, Platten tommes, rathaus, sans (bistro), Sichtbar<br />

augenoptik, Staatsgalerie, <strong>Stadt</strong>bücherei, StrzelSki Galerie, theaterhaus Stuttgart, Württembergischer kunstverein Württembergische<br />

landesbibliothek, zentrum rotebühlplatz, u.v.m. Auslegeorte Region brisky Galerie, esslingen, zkm, kunsthalle Göppingen,<br />

Schmuck museum Pforzheim, museum ritter, kunstmuseum reutlingen, kunsthalle karlsruhe, hfG karlsruhe ulmer museum, vhS<br />

esslingen, Städtische Galerie esslingen, badischer kunstverein u.v.m. Anzeigen anzeigen@sonnendeck-stuttgart.de Abonnements<br />

für 28,– eur pro Jahr, abo@sonnendeck-stuttgart.de Internet www.sonnendeck-stuttgart.de<br />

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anzeigen sind im format 1/1, 1/2 (hoch- und querformatig) und 1/4 buchbar laut<br />

Preisliste. redaktions- und anzeigenschluss ist jeweils <strong>der</strong> 10. des vormonats.<br />

freie artikel und leserbriefe nimmt die redaktion dankend entgegen. die<br />

redaktion behält sich das recht zum abdruck und zu kürzungen vor. auf<br />

Wunsch gestalten wir ihre anzeige.<br />

26 – KOMPASS<br />

Großhandel für Künstlerbedarf<br />

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70771 Leinfelden-Echterd./Stetten<br />

Fon 0711-7974050<br />

Fax 0711-7974090<br />

e-mail: info@boesner-stuttgart.de<br />

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<strong>Villa</strong> <strong>Merkel</strong>, <strong>Galerien</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Esslingen</strong> <strong>am</strong> Neckar<br />

6. Nov 2011 – 22. Jan 2012<br />

Benj<strong>am</strong>in Appel<br />

Martin Boyce<br />

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Ruth Hommelsheim<br />

Daniel Robert Hunziker<br />

Stefan Jeske<br />

Nikolay Kazakov<br />

Hans Georg <strong>Merkel</strong><br />

Claudio Moser<br />

Peter Neusser<br />

Eva Rothschild<br />

Raïssa Venables<br />

Kuratorin: Maria Wäsch<br />

<strong>Villa</strong> <strong>Merkel</strong>, <strong>Galerien</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Esslingen</strong><br />

<strong>am</strong> Neckar, Pulverwiesen 25<br />

73728 <strong>Esslingen</strong> <strong>am</strong> Neckar<br />

Tel. 0711 3512 2640, www.villa-merkel.de<br />

Di 11.00 – 20.00, Mi – So 11.00 – 18.00<br />

Öffentliche Führungen Di 18.00, So 15.00

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