VDE Dörferdreieck Allerniederung Bericht - Gemeinde Winsen (Aller)
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Verbunddorferneuerung „<strong>Dörferdreieck</strong> <strong><strong>Aller</strong>niederung</strong>“<br />
Das Gebiet wird durch Touristen und Naherholungssuchende genutzt. Die Wochenend-<br />
hausgebiete, die ebenfalls zu den Dörfern zählen und seit den 1960er Jahren entstanden<br />
sind, sind im Rahmen der Dorferneuerung allerdings nicht förderfähig. Da es sich um eine<br />
Verbunddorferneuerung handelt, sind Maßnahmen, die eindeutig dem Verbundgedanken<br />
dienen auch außerhalb der geschlossenen Ortslagen förderfähig.<br />
3.1.2 Historische Entwicklung<br />
3.1.2.1 Bannetze<br />
Vermutlich liegen die Anfänge des Dorfes im 10. Jahrhundert. Bannetze wird im Zusam-<br />
menhang mit der Übergabe der „Acht von Soltau“ an die Kirche zu Quedlinburg im Jahr<br />
937 genannt. In diesem Jahr übergab Otto der Große der Kirche zu Quedlinburg acht<br />
Höfe (Widdernhausen (Zwineringshuse), Nindorf (Nendorpe), Meißendorf (Merzene),<br />
Bannetze (Benetz) und Thören (Torne)). (Helmke, F.; Hohl, H.; S. 73) Insgesamt ent-<br />
standen durch Verträge und Rezess in Bannetze zehn Höfe und bewirkten die landwirt-<br />
schaftlich Prägung des Ortes, die auch heute noch dominierend ist. Erstmals direkt ur-<br />
kundlich erwähnt wird Bannetze im Jahr 1337. Der 1997 errichtete Stein auf dem Gelän-<br />
de des Sportheims trägt dieses Datum in seiner Inschrift „1337 – 1997 Bannetze“.<br />
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Höfe in Bannetze umstrukturiert und zum Teil<br />
auch aufgegeben, aber der Ort behielt bis heute den Charakter eines Heidedorfes mit<br />
großen Hofstellen und alten Eichenbeständen. Die Neubaugebiete (Bünteweg, Rübeland,<br />
Lürkendamm und Am Scheibenstand) umgeben die historisch gewachsenen Hofstellen.<br />
Die Wochenendhaussiedlungen wurden für einige Hausbesitzer zum festen Wohnsitz.<br />
Insgesamt trugen sie aber nur unwesentlichen zur Entwicklung des Ortes bei.<br />
Schützenverein, Feuerwehr und Sportverein mit dem angeschlossenen Kindergarten<br />
„Rappelkiste“ von Bannetze und Thören für Kinder im Vorschulalter sind die tragenden<br />
Säulen des dörflichen Lebens. Der Kindergarten steht den Kindern aus allen drei Dörfern<br />
offen. Bannetze wurde im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform 1971 in die Ein-<br />
heitsgemeinde <strong>Winsen</strong> (<strong>Aller</strong>) eingegliedert.<br />
3.1.2.2 Jeversen<br />
Jeversen wurde um 970 (Geveringa) bei der Grenzziehung zwischen den Bistümern Hil-<br />
desheim und Minden erwähnt. Seine Geschichte war bis zur Industrialisierung weitestge-<br />
hend durch die Landwirtschaft entlang der <strong>Aller</strong> bestimmt. Ab etwa 1880 veränderte sich<br />
Jeversen. Es wurden zahlreiche Häuser gebaut, allein bis 1930 28 sog. Abbauerstellen.<br />
1821 lebten in Jeversen 120 Einwohner, 1848 waren es mit 143 Einwohnern nur gering-<br />
fügig mehr. Im Jahr 1910 lebten als Folge des aufkommenden Ölbooms 298 Bewohner<br />
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