Unternehmen Österreich 02/2020
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aus den bundesländern<br />
SALZBURG:<br />
FAIRE ENTSCHÄDIGUNGEN<br />
statt „Hilfen“, die nicht helfen<br />
SWV NÖ, Salzburg, Tirol / Dietmar Walpoth, iStock by Getty Images (2)<br />
Auszahlung im<br />
Schneckentempo<br />
Mehr als zwei Monate sind<br />
vergangen, seit die Bundesregierung<br />
– allen voran Finanzminister<br />
Blümel – die Losung<br />
„Koste es, was es wolle“ ausgegeben<br />
hat. Hilfsmilliarden<br />
wurden in zahlreichen Pressekonferenzen<br />
vorgestellt, ja,<br />
nahezu durch den Raum geworfen.<br />
Jedem wird geholfen,<br />
hat es geheißen.<br />
Die Realität ist eine andere:<br />
Die „Hilfen“ sind völlig unzureichend.<br />
Die Auszahlung<br />
erfolgt im Schneckentempo,<br />
wenn überhaupt.<br />
EPU und kleine <strong>Unternehmen</strong><br />
gehen oft leer aus: In<br />
Salzburg wurden 4 von 10 Anträgen<br />
für den Härtefallfonds<br />
Phase II schlicht abgelehnt.<br />
Meist aus Formalgründen.<br />
Und alle anderen bekommen<br />
im Durchschnitt nur<br />
640 Euro! Das ist weit unter<br />
der Mindestsicherung, davon<br />
kann niemand seinen Lebensunterhalt<br />
bestreiten.<br />
Daher wundert es nicht,<br />
dass 9 von 10 Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer nach<br />
einer Studie der Uni Wien<br />
dem Härtefallfonds ein vernichtendes<br />
Zeugnis ausstellen.<br />
Besonders betroffen sind davon<br />
die Ein-Personen-<strong>Unternehmen</strong><br />
und kleine Betriebe.<br />
Noch hat die Regierung die<br />
Möglichkeit, Insolvenzen abzuwenden.<br />
Dazu braucht es<br />
aber echte und rasche Entschädigungen<br />
– jetzt!<br />
Die Gelder für Kur zarbeit<br />
müssen endlich bei den <strong>Unternehmen</strong><br />
ankommen. EPU und<br />
kleine Betriebe müssen voll<br />
entschädigt werden. Ansonsten<br />
droht eine Insolvenzwelle im<br />
Herbst. Dann würden abseits<br />
von den vielen persönlichen<br />
Schicksalen aus Steuerstundungen<br />
Steuerausfälle. Weiters<br />
würden öffentliche Kreditgarantien<br />
schlagend werden<br />
und noch mehr Ausgaben für<br />
Arbeitslose entstehen. Die Zahlungsausfälle<br />
würden zudem<br />
andere <strong>Unternehmen</strong> hart treffen.<br />
Es ist Ihre Verantwortung,<br />
jetzt Insolvenzen abzuwenden,<br />
Herr Finanzminister. Handeln<br />
Sie endlich!<br />
TIROL: LEISTBARE<br />
GEWERBEFLÄCHEN<br />
Schwaz als attraktiver<br />
Standort<br />
Eine florierende Wirtschaft<br />
braucht schnell<br />
verfügbare und bezahlbare<br />
Industrieund<br />
Gewerbeflächen.<br />
Diese sollten durch<br />
eine optimale Lage<br />
genügend Entwicklungspotenzial<br />
für<br />
ansässige und ansiedlungswillige<br />
<strong>Unternehmen</strong><br />
bieten.<br />
Die landes- und kommunale<br />
Planung muss<br />
dafür Sorge tragen,<br />
dass ausreichend adäquate<br />
Flächen für die<br />
Michael Kirchmair<br />
Präsident SWV Tirol<br />
gewerbliche Wirtschaft zur Verfügung stehen und<br />
Nutzungskonflikte vermieden werden. Der für die<br />
Raumordnung zuständige Gemeinderat und das<br />
Land Tirol müssen dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
wie Naturschutz, Landwirtschaft, Wohnen<br />
und Gewerbe unter einen Hut bringen.<br />
Das zeitlose Sprichwort „Allen Menschen recht<br />
getan, ist eine Kunst, die niemand kann“ trifft<br />
wohl auch bei diesen Entscheidungen zu.<br />
Die Stadtgemeinde Schwaz hat mit der neuen<br />
Gewerbeflächen-Widmung an der Alten Landstraße<br />
auf die Erfordernisse der Wirtschaftstreibenden<br />
reagiert: Die günstige Verkehrsanbindung<br />
der neuen Gewerbeflächen zu Bundesstraße,<br />
Bahnhof und Autobahn – begleitet mit einem zu<br />
erstellenden Verkehrskonzept – bietet eine gute<br />
Basis für Betriebsansiedlungen und stärkt den<br />
attraktiven Standort Schwaz.<br />
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