Unternehmen Österreich 01/2024
Das Magazin des Sozialdemokratische Wirtschaftsverbandes
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OSTERREICH<br />
Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes <strong>Österreich</strong><br />
www.wirtschaftsverband.at<br />
4 1 | <strong>2024</strong> 2022<br />
Explodierende Energiekosten<br />
WER KANN DAS<br />
Europawahl<br />
BEZAHLEN?<br />
<strong>2024</strong><br />
Richtungswahl<br />
Für ein SOZIALES<br />
EUROPA stimmen!<br />
Stopp Es geht dem auch Rechtsruck anders .<br />
Warum Die EU-Staaten es gerade schöpfen jetzt für<br />
EPU rigoros & KMU Übergewinne so wichtig der ist,<br />
bei Energie-Profiteure der EU-Wahl für ab. soziale<br />
türkis-grüne Fairness und Regierung Gerech-<br />
Die<br />
tigkeit legt nur einzutreten.<br />
Minimum vor.<br />
Versagen COFAG-Günstlinge<br />
der Regierung.<br />
Rekordteuerung Kurz-Freund Martin und Ho, hohe<br />
Inflation René Benko, lassen Starbucks <strong>Österreich</strong>s<br />
Wirtschaftswachstum etc.: Nun steht fest, wer auf die<br />
Nulllinie die größten sinken. Gewinner Leidtragen-<br />
der sind Corona-Krise die Kleinen. sind.<br />
<strong>Österreich</strong>ische Post AG / Sponsoring.Post 04Z035977<br />
„Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband <strong>Österreich</strong>, Mariahilfer Straße 47/5/5, 1070 Wien“
Arbeitsplätze<br />
schaffen.<br />
<strong>Österreich</strong>s Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche<br />
und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung<br />
und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt!<br />
Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss<br />
www.iv-net.at
WAS WIR (NICHT) WOLLEN<br />
Herausforderungen. <strong>Österreich</strong><br />
ist nicht die ‚Insel der Seligen‘: Rekordteuerung<br />
und hohe Inflation<br />
lassen das Wirtschaftswachstum<br />
auf die Nulllinie sinken. <strong>Österreich</strong>s<br />
Wirtschaft wird demnach<br />
bis 2025 nur um 1,3 Prozent<br />
wachsen, nur halb so viel wie im<br />
Euroraum-Durchschnitt.<br />
Die großen Herausforderungen in<br />
einem vernetzten Markt können<br />
nur gemeinsam bewältigt werden<br />
und das rückt die Europapolitik<br />
in den Fokus. Gerade für<br />
Unternehmer:innen sind Regelungen<br />
und Maßnahmen, die auf<br />
EU-Ebene beschlossen werden,<br />
oft essenziell. Von Förderungen<br />
Im Fokus: Europa<br />
> 06<br />
> INHALT<br />
iStock by Getty Images, ADRIAN ALMASAN<br />
über Qualitätsstandards und einheitliche<br />
steuerliche Regelungen<br />
bis hin zur Arbeitskräftemobilität<br />
– die EU hat großen Einfluss auf<br />
die österreichische Wirtschaft.<br />
Am 9. Juni stehen die österreichischen<br />
Mitglieder des Europäischen<br />
Parlaments zur Wahl. Mit<br />
der amtierenden Vizepräsidentin<br />
des Europäischen Parlaments und<br />
SPÖ-Europaabgeordneten Evelyn<br />
Regner und dem SPÖ-Europaabgeordneten<br />
und Delegationsleiter<br />
im Europaparlament Andreas<br />
Schieder führen zwei glühende<br />
Europäer die Kandidat:innenliste<br />
an. Ihre Wiederwahl garantiert<br />
auch weiterhin vollen Einsatz für<br />
<strong>Österreich</strong>s Wirtschaft!<br />
Aktuell. Das vom SWV schon lange geforderte Paket zur<br />
Wohnbauförderung kommt. Was nach wie vor fehlt, ist<br />
der wichtigste Punkt: die verpflichtende Verwendung der<br />
Wohnbauförderung....................................................................... 04<br />
EU-Wahl. Für die Europäische Union steht diesmal alles<br />
auf dem Spiel. Ein Rechtsruck wäre fatal für <strong>Österreich</strong> und<br />
seine kleinen Unternehmer:innen ............................................... 06<br />
Schwerpunkt Europa. Europaabgeordneter Hannes<br />
Heide widmet sich in einem Gastbeitrag der geplanten<br />
großen EU-Reform der <strong>Unternehmen</strong>ssteuer........................12<br />
Wirtschaft. Der SWV schlägt Alarm: Das Versagen der<br />
Regierung gegen die Teuerung schlägt sich bereits negativ<br />
auf das Wirtschaftswachstum nieder ...........................................14<br />
Erfolgsstory. Günther Kautz hat geschafft, was nur wenige<br />
können: aus dem buchstäblichen Nichts ein weltweit<br />
marktführendes <strong>Unternehmen</strong> zu machen ........................... 16<br />
> 18<br />
Business<br />
trifft Musik.<br />
Über die Musik kam<br />
Jiaran Wang nach<br />
<strong>Österreich</strong>. Mehr als<br />
20 Jahre später blickt<br />
sie auf eine internationale<br />
Agentur samt<br />
Monitoring.<br />
Impressum|Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband <strong>Österreich</strong>, Mariahilfer Straße 47/5/5, 1060 Wien, Gerichtsstand: Wien, ZVR-Zahl: 42108716 |<br />
Medien inhaber: echo medienhaus Ges. m. b. H., FN 73819h, HG Wien, Windmühlgasse 26, 2. Stock, 1060 Wien, www.echo.at. Eigentümerin der echo medienhaus<br />
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Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche<br />
Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
3
aktuell<br />
WOHNBAUFÖRDERUNG.<br />
Eine nachhaltige Bauwirtschaft<br />
unterstützt Arbeitsplätze und<br />
schafft leistbaren Wohnraum.<br />
ZWECKBINDUNG der<br />
Wohnbauförderung<br />
DRINGLICH. Eine rasche Umsetzung muss das Gebot der<br />
Stunde sein, um die Bauwirtschaft zu unterstützen.<br />
Bereits 2023 hat der SWV <strong>Österreich</strong> in<br />
einem Antrag im Wirtschaftsparlament<br />
eine Wohnbauoffensive verbunden mit<br />
einer Zweckbindung der Wohnbaufördergelder<br />
gefordert. Dadurch soll auch<br />
eine Trendumkehr bei der Wohnraumschaffung, der<br />
Mietzinsentwicklung, der Bodenversiegelung und der<br />
klimaschonenden Wohnbausanierung erreicht werden“,<br />
so SWV-Vizepräsident und Spartenvorsitzender<br />
für Gewerbe und Handwerk, Alexander Safferthal.<br />
„Wenn Kanzler Nehammer nun ankündigt, die<br />
Zweckbindung der Wohnbaufördermittel wieder einführen<br />
zu wollen, begrüße ich das. Um die Herausforderungen<br />
in der Bauwirtschaft abzufedern, muss diese<br />
Maßnahme allerdings rasch umgesetzt werden“, so<br />
Safferthal.<br />
Die gesamte Bauwirtschaft (Bauhaupt-, Neben- und<br />
Hilfsgewerbe) erwirtschaftet rund 60 Milliarden<br />
Euro im Jahr. Das ist in etwa ein Siebentel des Bruttoinlandprodukts.<br />
Auch in den Jahren der COVID-<br />
19-Pandemie hat die Bauwirtschaft die österreichische<br />
Wirtschaft als Konjunkturlokomotive durch die<br />
Krise gezogen. Die enorme Bedeutung dieser Branche<br />
schlägt sich auch in Zahlen nieder: Mit 41.000 <strong>Unternehmen</strong><br />
mit ca. 338.000 Mitarbeiter:innen trägt die<br />
Bauwirtschaft zu einem beachtlichen Teil der Arbeitsplätze<br />
in <strong>Österreich</strong> bei.<br />
Große Herausforderungen<br />
„Durch die derzeitige Zinspolitik stehen wir allerdings<br />
vor großen Herausforderungen: Es fehlt massiv<br />
an Aufträgen – insbesondere im Wohnbau. Gleichzeitig<br />
werden die Mietenzahlungen für immer mehr<br />
<strong>Österreich</strong>er:innen zum finanziellen Problem. Es besteht<br />
also dringender Handlungsbedarf“, führt Safferthal<br />
aus.<br />
SWV WIEN, ISTOCKPHOTO BY GETTY IMAGES (2)<br />
4 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
aktuell<br />
Sanierung des Budgets<br />
„Die unter dem Titel ,Wohnbaufördergelder‘<br />
eingehobenen Steuern werden<br />
in den meisten Ländern jedoch<br />
zur Sanierung des Budgets und nicht<br />
zweckgebunden verwendet. Alleine dadurch<br />
kommt es zu einem finanziellen<br />
Abfluss, weg von der Bauwirtschaft, in<br />
der Höhe von mindestens 130 Millionen<br />
Euro jährlich“, betont Safferthal. Und:<br />
„Es ist weiters untragbar, dass Banken<br />
Kredite in der Höhe von 2/3 des Bundesbudgets<br />
und in der 1,5-fachen Höhe<br />
des österreichischen Bauvolumens an<br />
undurchsichtige Firmenverschachtelungen<br />
zur Finanzierung von Luxusimmobilien<br />
vergeben können, während<br />
andere, sinnvolle Projekte nicht finanziert<br />
werden.“<br />
Zahnlose Umsetzung<br />
Die vom SWV schon lange geforderte<br />
und in mehreren Regierungserklärungen<br />
versprochene Wohnbauoffensive<br />
ist nun beschlossen. Allerdings: Die<br />
wichtige verpflichtende Verwendung<br />
der Wohnbauförderung zu ihrem eigentlichen<br />
Zweck fehlt darin nach wie<br />
vor. „Nur die Zweckbindung garantiert,<br />
dass die nachhaltige Bauwirtschaft<br />
unterstützt, Arbeitsplätze und<br />
Wohnraum geschaffen werden und<br />
die Mietpreise sinken“, so Safferthal.<br />
BERUFE IM FREIEN<br />
Sozialpartnerschaft<br />
für Lösungen gefragt<br />
HITZEFREI AB 30 GRAD. Die Sommer werden<br />
immer heißer - weitere Regelungen sind nötig.<br />
Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl<br />
und Gewerkschaft-Bau-Holz-Vorsitzender<br />
Josef Muchitsch legten vor<br />
Kurzem Forderungen für die Berufe im<br />
Freien vor – hitzefrei ab 30 Grad steht<br />
dabei im Zentrum. Im Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband<br />
gibt es Verständnis für die Anliegen.<br />
„Es ist wichtig, dass sich die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite<br />
hier gemeinsam Lösungen überlegen,<br />
die für alle Beteiligten in der Praxis umsetzbar sind.<br />
In der Baubranche sind wir hier mit gutem Beispiel<br />
vorangegangen. Mit der Bauarbeiter-Urlaubs- und<br />
Abfertigungskasse haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
gemeinsam Geld in die Hand genommen und eine<br />
Lösung – auch für Hitzetage – gefunden“, so Safferthal.<br />
Die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse<br />
(BUAK) sieht in ihrer Schlechtwetterregelung für Arbeitsausfälle<br />
sowohl die Rückerstattung der entstandenen<br />
Kosten an die Betriebe als auch eine Entschädigung<br />
für den Verdienstentgang für die Beschäftigten<br />
vor. „Für die Berufe im Freien, die derzeit noch nicht<br />
von der BUAK erfasst sind, könnte ich mir vorstellen,<br />
dass ein ähnliches Modell ausgearbeitet wird.“<br />
KLIMAGERECHT.<br />
Die neuen Herausforderungen<br />
für ein klimafittes<br />
Arbeitsrecht können<br />
nur auf dem<br />
gemeinsamen<br />
sozialpartnerschaftlichen<br />
Weg<br />
gelöst werden.<br />
EXPERTE. SWV-Vizepräsident DI Alexander<br />
Safferthal setzt sich seit vielen Jahren für die<br />
Bauwirtschaft und ihre Beschäftigten ein.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
5
schwerpunkt europa<br />
ISTOCK BY GETTY IMAGES<br />
Für die Europäische Union steht<br />
diesmal so viel auf dem Spiel wie<br />
schon lange nicht mehr. „Der Vormarsch<br />
der Rechten ist eine reale<br />
Bedrohung und hat massive negative<br />
Auswirkungen auf unsere<br />
Gesellschaft und Wirtschaft, wie<br />
man es aktuell in einigen europäischen<br />
Ländern wie Ungarn oder Italien erlebt“, so<br />
Andreas Schieder, Spitzenkandidat der SPÖ für die<br />
Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni.<br />
Zu einem geeinten Europa gehört für ihn auch eine<br />
Stärkung des Europäischen Parlaments, weg von Veto-Drohungen<br />
einzelner Mitgliedsstaaten, so Schieder<br />
mit Blick auf die schädlichen Machtspielchen<br />
von Ungarns Autokraten Victor Orbán.<br />
Das einzige Gegengewicht dazu ist die Sozialdemokratie:<br />
„Gemeinsam können wir Europas Zukunft<br />
gestalten. Ein soziales Europa hat keinen Platz für<br />
Spaltung, Hass und Hetze, wie es Rechtsaußen-Parteien<br />
gerne schüren. Als Sozialdemokrat:innen können<br />
wir eine konkrete alternative Vision von Europa<br />
aufzeigen. Was wir brauchen, ist eine EU, die faire<br />
Chancen und ein gutes, leistbares Leben für alle<br />
bietet“, so Schieder. „Das ist nur mit einem starken<br />
sozialen Netz möglich. Soziale Sicherheit ist auch<br />
ein Grundpfeiler von guter Standortpolitik, die in<br />
Zeiten wirtschaftlicher Krisen gerade für EPU und<br />
KMU wichtig ist.“<br />
06 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
schwerpunkt europa<br />
EU kann mehr<br />
Gemeinsam<br />
sind wir stark<br />
EU-WAHL. Europas<br />
Sozialdemokraten<br />
(PES) mit Spitzenkandidat<br />
Nicolas<br />
Schmit kündigen<br />
einen harten Kampf<br />
um ein gemeinsames<br />
Europa an. Es<br />
ist „das Europa, das<br />
wir wollen – sozial,<br />
demokratisch und<br />
nachhaltig“. ›<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
07
schwerpunkt europa<br />
FORDERUNG. Freihandelsabkommen dürfen nicht die Standards von <strong>Österreich</strong> unterlaufen.<br />
Das würde der österreichischen Wirtschaft großen Schaden zufügen.<br />
Davon ist auch die Vizepräsidentin des Europäischen<br />
Parlaments und SPÖ-Europaabgeordnete<br />
Evelyn Regner überzeugt. „Es warten große Herausforderungen<br />
auf uns: übermächtige Konzerne,<br />
Sozialabbau und Angriffe auf die Demokratie. Das<br />
ist für EPU und KMU genauso wichtig wie für Beschäftigte.<br />
Darauf braucht es mutige Antworten“, so<br />
Regner. „Auch auf die großen Zukunftsfragen wie<br />
beispielsweise die Bekämpfung des Klimawandels<br />
oder die Migration können wir nur gemeinsame<br />
Antworten finden.“<br />
Fake News entlarven<br />
„Die Europawahl am 9. Juni ist eine Richtungswahl<br />
in einem Ausmaß, wie wir es bisher nicht kannten.<br />
Für die Zukunft der Union ist es überlebenswichtig,<br />
dass sich ein starkes, soziales Europa durchsetzt“,<br />
weiß auch SPÖ-Europaabgeordneter Hannes Heide.<br />
„Fake News über die Europäische Union, wie sie<br />
von rechten und immer häufiger auch konservativen<br />
Fraktionen verbreitet werden, müssen wir mit mehr<br />
Transparenz entgegentreten. Wir müssen zeigen,<br />
wo die Europäische Union überall im Land positiv<br />
wirkt. Ich bin überzeugt, in jeder Gemeinde gibt es<br />
mindestens eine EU-Erfolgsgeschichte“, ist der Europaabgeordnete<br />
Hannes Heide überzeugt.<br />
Die EU hat für KMU viel zu bieten.<br />
Die Europäische Union hat neben der Zollunion und<br />
dem EU-Binnenmarkt für alle EU-<strong>Unternehmen</strong>,<br />
aber besonders für KMU,<br />
viel zu bieten: Wie in <strong>Österreich</strong><br />
stellen KMU auch<br />
in der EU 99 Prozent aller<br />
<strong>Unternehmen</strong> und stehen<br />
im Mittelpunkt der wirtschaftlichen<br />
Maßnahmen<br />
der Europäischen Union.<br />
KMU können von der EU<br />
finanzielle Unterstützung<br />
„<br />
Zu einem geeinten Europa gehört<br />
auch eine Stärkung des Europäischen<br />
Parlaments – weg von<br />
den Veto-Drohungen einzelner<br />
Mitgliedsstaaten. Wir brauchen<br />
eine EU, die faire Chancen für alle<br />
bietet.“ Andreas Schieder<br />
in Form von Zuschüssen, Darlehen und Bürgschaften<br />
erhalten. Diese Unterstützung wird entweder<br />
direkt oder im Rahmen von Programmen, die auf<br />
nationaler Ebene verwaltet werden, gewährt.<br />
Besonderes Augenmerk wird dabei auf junge <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Start-ups und eine nachhaltige Entwicklung<br />
gelegt. Zudem investiert die EU erhebliche<br />
Mittel in Forschung und Innovation durch Programme<br />
wie „Horizon Europe“. <strong>Unternehmen</strong> können<br />
von diesen Mitteln profitieren, um innovative<br />
Projekte zu entwickeln und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu steigern.<br />
Herzstück: die Förderungen<br />
„Die Förderungen sind das Herzstück der EU. Das<br />
meiste Geld fließt auch neben der Agrarförderung<br />
in den ländlichen Raum. Vieles aber, das nur durch<br />
eine EU-Unterstützung möglich ist, wird in <strong>Österreich</strong><br />
nicht deklariert“, so Hannes Heide. Und<br />
weiter: „Kaum jemand weiß, dass die Europäische<br />
Union die Förderung u. a. von Gesundheitszentren,<br />
die Förderung beim Heizungstausch, den Reparaturbonus<br />
und den Ankauf von Laptops in Schulen<br />
unterstützt. Ein Großteil der EU-Gelder wird aber<br />
auch als <strong>Unternehmen</strong>sförderung eingesetzt.“<br />
Strukturfonds und Fördermittel<br />
Die EU stellt Strukturfonds und Fördermittel bereit,<br />
um wirtschaftlich benachteiligte Regionen zu<br />
unterstützen. <strong>Unternehmen</strong> können davon profitieren,<br />
indem sie Zugang zu finanziellen Mitteln erhalten,<br />
um ihre Geschäftstätigkeiten zu entwickeln.<br />
Rund 30 Prozent dieser Kohäsionsgelder fließen<br />
durch Aufträge österreichischer Firmen in den geförderten<br />
EU-Ländern direkt wieder zurück nach<br />
<strong>Österreich</strong>.<br />
„Die Europäische Kohäsionspolitik ist ein sehr<br />
treffender Beweis dafür, dass die Europäische Union<br />
ein Projekt ist, das den Menschen unmittelbar<br />
zugutekommt. Wir können die Verbesserungen<br />
oder die Investitionen in Arbeitsplätze direkt<br />
beobachten. Umso mehr ist zu verurteilen, dass<br />
Regionalfördermittel oft ins Kreuzfeuer der<br />
Kritik geraten, wenn irgendwo das Geld fehlt“,<br />
so Evelyn Regner. „Eine Umschichtung der EU-<br />
Fördermittel zulasten des Strukturfonds, wie es<br />
Kanzler Nehammer vorgeschlagen hat, ist für<br />
uns inakzeptabel. Aber wir müssen auch darauf<br />
achten, dass die Fördermittel fair und transparent<br />
verteilt werden. Das ist in <strong>Österreich</strong> leider<br />
häufig nicht der Fall“, so Evelyn Regner.<br />
08 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
schwerpunkt europa<br />
EU-FÖRDERUNGEN.<br />
KMU können EU-Fördergelder in Form<br />
von Zuschüssen, Darlehen und Bürgschaften<br />
erhalten. Besonderes Augenmerk<br />
wird auf junge <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Start-ups und nachhaltige Entwicklung<br />
gelegt: efre.gv.at<br />
ISTOCK BY GETTY IMAGES, SIMONIS<br />
Arbeitskräftemobilität und Mindestlohn<br />
Die Freizügigkeit von Personen innerhalb der EU<br />
erleichtert es <strong>Unternehmen</strong>, qualifizierte Arbeitskräfte<br />
anzuwerben und ihre Mitarbeiter:innen flexibel<br />
innerhalb der Mitgliedstaaten zu versetzen. Eine<br />
der wichtigsten arbeits- und sozialpolitischen Maßnahmen,<br />
die vor Kurzem vom Europäischen Parlament<br />
verabschiedet wurde, ist die Richtlinie für einen<br />
europäischen Mindestlohn, die trotz Protesten<br />
und Klagen einiger Mitgliedsländer mit Oktober<br />
<strong>2024</strong> auf nationaler Ebene umgesetzt werden muss.<br />
Meilenstein: das Lieferkettengesetz<br />
Ein weiterer Meilenstein ist nun, nach vielen Verschiebungen,<br />
endlich doch noch im Europäischen<br />
Parlament beschlossen worden: das EU-Lieferkettengesetz.<br />
„Es ist einer der größten Erfolge dieser<br />
Legislaturperiode – aus wirtschafts-, sozial- und<br />
klimapolitischer Sicht. Es stellt einen wahren Paradigmenwechsel<br />
dar, um <strong>Unternehmen</strong> endlich<br />
zur Sorgfalt in Bezug auf Arbeitnehmer:innen- und<br />
Umweltrechte zu verpflichten“, freut sich Evelyn<br />
Regner. „<strong>Unternehmen</strong> müssen Konsument:innen<br />
künftig garantieren, dass entlang ihrer gesamten<br />
Lieferkette – bei jedem einzelnen Schritt vom Rohmaterial<br />
bis zum fertigen Produkt – Arbeits- und<br />
Menschenrechte genauso wie Umweltschutzvorschriften<br />
eingehalten werden.<br />
Dabei stellen wir lediglich sicher, dass für <strong>Unternehmen</strong><br />
dieselben Regeln gelten wie für Privatpersonen<br />
und dass sie dafür haften, wenn durch ihre<br />
Aktionen Schaden entsteht. Wir können nicht<br />
hinnehmen, dass <strong>Unternehmen</strong> gravierenden Schaden<br />
an Mensch und Umwelt im Kauf nehmen, um<br />
billiger zu produzieren und mehr Gewinn zu erwirtschaften,<br />
und dass sie damit durchkommen.<br />
Bislang steckte das Gesetz aufgrund einer Blockade<br />
der deutschen FDP, aber leider auch der österreichischen<br />
Regierung, im Rat fest. Nun sind die blockierenden<br />
Regierungen doch noch zur Vernunft<br />
gekommen“, freut sich Evelyn Regner.<br />
Hohe Standards dürfen kein Nachteil für<br />
die europäische Wirtschaft sein<br />
„Gerade für die europäische Wirtschaft ist ein verbindliches<br />
Lieferkettengesetz ein wichtiges Instrument,<br />
um im Wettbewerb mit globalen Konzernen<br />
nicht unter die Räder zu kommen“, weiß auch<br />
SWV-Präsident Christoph Matznetter.<br />
Eine Blockade des Lieferkettengesetzes auf europäischer<br />
Ebene hätte vor allem jenen Konzernen in die<br />
Hände gespielt, die sich nicht an Menschenrechte<br />
oder Umweltauflagen halten und damit auch noch<br />
Profit machen. Matznetter dazu: „Das kann nicht<br />
unser Ziel sein. Stattdessen müssen wir darauf achten,<br />
dass unsere europäische Wirtschaft keine Nachteile<br />
hat, weil wir richtigerweise hohe Standards<br />
einhalten wollen.“<br />
›<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
09
schwerpunkt europa<br />
SICHERHEIT BIETEN.<br />
Gerade was Lebensmittel betrifft, gibt es in<br />
<strong>Österreich</strong> besonders strenge Auflagen und<br />
Kennzeichnungspflichten Diese Topstandards<br />
gilt es, seitens der EU besser zu schützen. Das<br />
ist nicht nur im Sinne der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten, sondern auch für die Produzentinnen<br />
und Produzenten wichtig.<br />
<strong>Österreich</strong> ist Feinkostladen Europas<br />
Gerade was Lebensmittel betrifft, gibt es in <strong>Österreich</strong><br />
besonders strenge Auflagen und Kennzeichnungspflichten.<br />
„Wir brauchen am Supermarktregal<br />
volle Transparenz für alle Konsument:innen. Wo<br />
<strong>Österreich</strong> draufsteht, muss auch <strong>Österreich</strong> drin<br />
sein. Das stärkt nicht nur den Konsumentenschutz,<br />
sondern ist auch eine notwendige Unterstützung für<br />
alle Produzent:innen, die mit österreichischen Bäuerinnen<br />
und Bauern zusammenarbeiten. Schließlich<br />
ist <strong>Österreich</strong> der Feinkostladen Europas“, so<br />
Günther Sidl, der niederösterreichische<br />
SPÖ-Spitzenkandidat<br />
bei der kommenden<br />
Wahl.<br />
„Wir haben uns Topstandards<br />
in der Lebensmittelerzeugung<br />
erarbeitet<br />
und die muss die EU in<br />
Zukunft besser schützen.<br />
Deshalb haben wir etwa<br />
„<br />
Das Lieferkettengesetz ist einer<br />
der größten Erfolge dieser Legislaturperiode<br />
– aus wirtschafts-,<br />
sozial- und klimapolitischer<br />
Sicht. Globale <strong>Unternehmen</strong><br />
werden zur Sorgfalt verpflichtet.“<br />
Evelyn Regner<br />
bei der sogenannten Frühstücksrichtlinie (Breakfast<br />
Directive) darauf hingearbeitet, dass der Etikettenschwindel<br />
bei importiertem Honig aufhört.<br />
Durch eine klare Herkunftskennzeichnung können<br />
Verbraucher:innen künftig besser nachvollziehen,<br />
ob der Honig, der augenscheinlich aus <strong>Österreich</strong><br />
stammt, nicht doch einen weiten Weg aus China hinter<br />
sich gebracht hat, wo er oft nicht europäischen<br />
Standards entspricht“, so Sidl. Erst kürzlich sei es<br />
gelungen, dass die sogenannte Neue Gentechnik für<br />
die Verbraucher:innen sichtbar bleibt. „Hier geht es<br />
um die Wahlfreiheit für die Konsument:innen – und<br />
genau die muss erhalten bleiben.“<br />
EU-Kennzeichnungspflicht hinkt nach<br />
Während bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie<br />
Obst oder Gemüse klar gekennzeichnet werden<br />
muss, aus welchem Land die Lebensmittel stammen,<br />
fehlen solche klaren Regelungen bei verarbeiteten<br />
Lebensmitteln. „Es kann nicht sein, dass<br />
Fleisch von irgendwoher der Hauptbestandteil von<br />
Tiroler Speck ist. Die Konsumentinnen und<br />
Konsumenten müssen klar erkennen können,<br />
woher die Zutaten für die Produkte stammen“,<br />
so Sidl. „Gleichzeitig wären solche verpflichtenden<br />
Herkunftskennzeichnungen auch ein<br />
notwendiger Schutz für unsere regionalen<br />
Lebensmittelproduzent:innen.“<br />
Auf EU-Ebene wird derzeit geprüft, auf welche<br />
Produkte die verpflichtenden Herkunftskennzeichnungen<br />
ausgedehnt werden sollen,<br />
z. B. bei Fleisch in weiterverarbeiteten<br />
ISTOCK BY GETTY IMAGES, THOMAS PEINTINGER, MARTIN PETERL<br />
10 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | 2023
schwerpunkt europa<br />
GEMEINSAM..<br />
Was wir brauchen,<br />
ist eine EU, die<br />
faire Chancen<br />
und ein gutes,<br />
leistbares Leben<br />
für alle bietet. Das<br />
ist nur mit einem<br />
starken sozialen<br />
Netz möglich.<br />
Erzeugnissen, Milchprodukten oder allen Zutaten,<br />
die über 50 Prozent des Lebensmittels ausmachen.<br />
„Damit könnten Tricksereien bei der Herkunftsbezeichnung<br />
in vielen Fällen endlich der Vergangenheit<br />
angehören und dies bietet für die ehrlichen<br />
Lebensmittelproduzent:innen faire Wettbewerbsbedingungen.“<br />
Auch EU-Kandidat Christian Kaiserseder, der für<br />
seinen Einzug ins Europäische Parlament um Vorzugsstimmen<br />
kämpft, will für Ein-Personen-<strong>Unternehmen</strong><br />
und kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
Bedingungen schaffen, die ein nachhaltiges und<br />
umweltfreundliches Wirtschaften ermöglichen. Besonders<br />
möchte er sich dabei den Schäden bedingt<br />
durch Extremwetterereignisse widmen.<br />
Meilenstein: die KI-Anwendungen<br />
Das Europäische Parlament hat vor Kurzem einen<br />
möglicherweise wegweisenden Beschluss gefasst und<br />
KI-Anwendungen reguliert. Das Gesetz erfasst die<br />
verschiedenen einschlägigen Technologien – von<br />
einfacheren Softwareprogrammen zu Beginn der<br />
KI-Entwicklung bis zu komplexen, selbstlernenden<br />
Chatbots – und regelt ihre Anwendung. Die EU<br />
übernimmt damit die globale Führungsrolle bei der<br />
Regulierung von Künstlicher Intelligenz und verabschiedet<br />
einen ersten umfassenden Gesetzesrahmen.<br />
<strong>Österreich</strong>s hohe Standards erhalten<br />
„Die Welt und Europa stehen vor großen Herausforderungen,<br />
die auch vor der heimischen Wirtschaft<br />
nicht Halt machen. Viele Entscheidungen, die auf<br />
europäischer Ebene fallen, haben Konsequenzen für<br />
jedes einzelne österreichische <strong>Unternehmen</strong>“, weiß<br />
Andreas Schieder. „Aus sozialdemokratischer Sicht<br />
darf sich das geeinte Europa nicht nur auf den Binnenmarkt<br />
konzentrieren, sondern muss auch die soziale<br />
Säule stärken. Freihandelsabkommen zum Beispiel<br />
dürfen nicht auf Kosten der Arbeitnehmer:innen,<br />
der Umwelt- und Sozialstandards und der Menschenrechte<br />
gehen, weil das letztlich auch die Standards<br />
in <strong>Österreich</strong> und Europa unterminiert. Als<br />
Sozialdemokrat:innen<br />
kämpfen wir dafür, dass<br />
unsere Standards durch<br />
Handelsabkommen nicht<br />
unterlaufen werden können,<br />
denn das würde der<br />
österreichischen Wirtschaft<br />
großen Schaden zufügen.“<br />
„<br />
Wir haben uns Topstandards<br />
in der Lebensmittelerzeugung<br />
erarbeitet und die muss die EU<br />
in Zukunft besser schützen. Das<br />
wäre auch ein Schutz für unsere<br />
Lebensmittelproduzent:innen.“<br />
Günther Sidl<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | 2023<br />
11
schwerpunkt europa<br />
EU startet Reform<br />
der <strong>Unternehmen</strong>ssteuer<br />
VERGÜNSTIGUNGEN. Vereinfachung und Fairness gegenüber multinationalen<br />
Konzernen soll die geplante Überarbeitung der <strong>Unternehmen</strong>sbesteuerung in<br />
Europa bringen. Europaabgeordneter Hannes Heide setzt sich für ein System<br />
ein, dass Klein- und Mittelbetrieben Vergünstigungen einräumt.<br />
Kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong> haben<br />
im Vergleich zu global agierenden<br />
Großkonzernen oft einen deutlichen<br />
Nachteil. Die Global Player nutzen<br />
häufig komplexe Steuerstrategien, um<br />
ihre Steuerlast zu minimieren. Sie operieren<br />
in Ländern mit niedrigeren<br />
Steuersätzen und haben die nötigen<br />
Ressourcen, um durch findiges<br />
Fachpersonal Steuerschlupflöcher<br />
auszunutzen. Das Europäische Parlament<br />
hat sich nun geeinigt, eine<br />
Reform der Besteuerung für <strong>Unternehmen</strong><br />
auf den Weg zu bringen,<br />
die auf verschiedenen Ebenen für<br />
mehr Fairness sorgen soll.<br />
Steuer für Großkonzerne<br />
„Viele kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
nagen noch an den Spätfolgen<br />
der Pandemie, zusätzlich belasten<br />
Ausfälle in den Lieferketten, der Ukrainekrieg<br />
und die hohe Inflation unsere europäischen Betriebe.<br />
Die Einführung der Mindeststeuer von 15 Prozent<br />
für millionenschwere <strong>Unternehmen</strong> ist ein guter<br />
Anfang, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen, doch<br />
da muss noch mehr passieren“, fordert Europaabgeordneter<br />
Hannes Heide. Die globale Mindeststeuer<br />
ist mit Jahresbeginn in Kraft getreten und betrifft<br />
große Konzerne, die einen weltweiten Umsatz von<br />
zumindest 750 Millionen Euro haben. Darauf haben<br />
sich 138 OECD-Staaten geeinigt. In <strong>Österreich</strong> sind<br />
davon etwa 6500 Gesellschaften betroffen. Die EU<br />
nimmt mit dieser Initiative eine Vorreiterrolle ein<br />
und will dem Wettlauf nach unten, den sich Staaten<br />
bei der Besteuerung liefern, ein Ende setzen.<br />
Hohe Kosten für Steuerabwicklung<br />
„Um die Widerstandsfähigkeit der heimischen<br />
Um die Widerstandsfähigkeit<br />
der heimischen<br />
<strong>Unternehmen</strong><br />
zu erhöhen, muss der<br />
Verwaltungsaufwand<br />
durch vereinfachte<br />
Steuerregelungen<br />
beendet werden.“<br />
<strong>Unternehmen</strong> zu erhöhen, muss auch der hohe Verwaltungsaufwand<br />
durch vereinfachte Steuerregelungen<br />
beendet werden“, so Heide. Derzeit liegen die geschätzten<br />
Kosten für Klein- und Mittelbetriebe für die<br />
Einhaltung der Steuervorschriften bei etwa 30 % der<br />
gezahlten Steuern. Die EU-Kommission bringt mit<br />
dem neuen einheitlichen Regelwerk zur Bestimmung<br />
der Steuerbemessungsgrundlage<br />
von <strong>Unternehmen</strong>sgruppen, kurz<br />
BEFIT, eine starke Vereinfachung<br />
für grenzübergreifend arbeitende<br />
<strong>Unternehmen</strong>. Es wird mit Einsparungen<br />
bei den Befolgungskosten<br />
von bis zu 65 % gerechnet.<br />
Auch kleinere Gruppen können<br />
das Regelwerk optional anwenden.<br />
Der Wirtschaftsausschuss des Europäischen<br />
Parlaments fordert in<br />
einem Initiativbericht aber noch<br />
mehr und schlägt vor, durch die<br />
Vereinfachung von Rückerstattungsverfahren,<br />
Abzügen und Streitigkeiten den<br />
Verwaltungsaufwand, insbesondere für KMU, zu<br />
reduzieren.<br />
27 verschiedene Steuersysteme<br />
Das Europäische Parlament will zusätzlich Steuervergünstigungen<br />
für Klein- und Mittelbetriebe<br />
durchsetzen und die Mitgliedstaaten zur Reinvestition<br />
erhöhter Steuereinnahmen, etwa durch die gestiegenen<br />
Energiepreise, veranlassen. „Die Reformen<br />
und Regulierungspakete müssen so eingeführt werden,<br />
dass sich die heimischen <strong>Unternehmen</strong> rechtzeitig<br />
darauf vorbereiten können. Dazu ist eine klare<br />
Kommunikation notwendig“, betont Heide. Das Ziel<br />
ist eine harmonisierte Steuerbemessungsgrundlage<br />
für alle EU-Staaten, die den europäischen Binnenmarkt<br />
stärkt. „Nur so kann regionalen Betrieben und<br />
Gemeinden der Rücken gestärkt werden.“<br />
12 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
gastbeitrag<br />
FÜR DIE GEMEINDEN VOR ORT.<br />
Hannes Heide ist seit 2<strong>01</strong>9 Abgeordneter der<br />
S&D-Fraktion im Europäischen Parlament.<br />
Zuvor war er Bürgermeister von Bad Ischl<br />
und in der PR- und Kulturszene tätig, unter<br />
anderem als Tournee-Manager für Hubert<br />
von Goisern. In Brüssel engagiert er sich für<br />
die Regionalentwicklung, Kultur & Bildung<br />
sowie die Korruptionsbekämpfung und die<br />
europäischen Verbindungen zu Afrika und<br />
den karibischen Staaten.<br />
SPTZENKANDIDAT.<br />
Europaabgeordneter Hannes Heide ist<br />
Oberösterreichs Spitzenkandidat für<br />
die Europawahl <strong>2024</strong>: „Meine Aufgabe<br />
ist, Europa in den Gemeinden sichtbar<br />
zu machen und in Brüssel weiter für die<br />
Anliegen der Regionen zu kämpfen.“<br />
DANIEL LEITNER<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong> 13
aktuell<br />
KEIN PLAN FÜR ÖSTERREICH.<br />
Bundesregierung beschädigt<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
VERSAGEN. Rekordteuerung und<br />
hohe Inflation lassen <strong>Österreich</strong>s<br />
Wirtschaftswachstum auf die Nulllinie<br />
sinken. EPU & KMU werden<br />
weiter im Stich gelassen.<br />
Das Versagen der Regierung gegen die<br />
Teuerung schlägt voll auf das Wirtschaftswachstum<br />
durch“, sagt SPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Christoph Matznetter<br />
auf die Ankündigung des WIFO, dass es<br />
Wachstumsprognosen nach unten revidieren werde<br />
müssen. Das BIP-Wachstum wird im Jahr <strong>2024</strong> laut<br />
WIFO-Chef Gabriel Felbermayr nur knapp über der<br />
Nulllinie liegen. Das trifft sich mit der Prognose der<br />
Europäischen Kommission, die in ihrer Vorschau 2023<br />
bis 2025 für <strong>Österreich</strong> das drittschlechteste Wachstum<br />
und die zweithöchste Teuerungsrate im Euroraum<br />
ausgewiesen hat.<br />
Negativer Spitzenreiter<br />
<strong>Österreich</strong>s Wirtschaft wird demnach bis 2025 nur um<br />
1,3 Prozent wachsen, nur halb so viel wie im Euroraum<br />
im Durchschnitt. Bei der Teuerung ist <strong>Österreich</strong> hingegen<br />
zusammen mit der Slowakei negativer Spitzenreiter.<br />
Die EU-Kommission sagt von 2023 bis 2025 eine<br />
kumulierte Teuerungsrate von 15,4 Prozent für <strong>Österreich</strong><br />
voraus. Die Preise steigen damit um 50 Prozent<br />
stärker als im Durchschnitt der Eurozone.<br />
Die Ursachen für die weit unterdurchschnittliche<br />
Performance sieht Matznetter darin, „dass sich die österreichische<br />
Regierung seit gut zwei Jahren weigert,<br />
etwas gegen die Rekordteuerung zu unternehmen –<br />
den Preis dafür zahlen Bevölkerung und <strong>Unternehmen</strong><br />
jeden Tag in Form von Rekordpreisen, die<br />
Volkswirtschaft insgesamt in Form von nicht<br />
realisiertem Wachstum und Wohlstand“.<br />
Matznetter: „Die traurige Wahrheit ist, dass<br />
die österreichische Regierung den Stando<br />
r t Ö s t e r r ei c h nachhaltig b eschä digt.“<br />
EPU & KMU sind<br />
nicht die Melkkühe<br />
der Nation.<br />
Die Bundesregierung<br />
muss sich endlich<br />
der Probleme der<br />
kleinen Wirtschaftstreibenden<br />
annehmen.“<br />
Christoph Matznetter<br />
ISTOCK BY GETTY IMAGES (4), CMYK<br />
14 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
aktuell<br />
IM STICH GELASSEN.<br />
Kleine Wirtschaftstreibende werden<br />
von der Regierung ignoriert. Sie<br />
tragen die Lasten einer Rekordteuerung<br />
und fehlender Unterstützung<br />
für ihre Betriebe.<br />
EPU & KMU sind nicht die Melkkühe der Nation<br />
Dass die sogenannte Wirtschaftspartei ÖVP auf die<br />
kleinen Wirtschaftstreibenden keinen Wert legt, hat<br />
ebenfalls System: Großunternehmen werden auf Kosten<br />
der Kleinen entlastet. Ein-Personen-<strong>Unternehmen</strong><br />
sowie kleine und mittelgroße Betriebe schauen<br />
durch die Finger. Schlimmer noch: Gemeinsam mit<br />
den Arbeitnehmer:innen in <strong>Österreich</strong> sollen EPU<br />
& KMU die Steuergeschenke an die Großkonzerne<br />
finanzieren. In die gleiche Kerbe schlägt auch Nehammers<br />
Vorschlag der fiktiven Zinsen für Eigenkapital –<br />
davon profitieren in erster Linie jene <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die bereits viel Eigenkapital besitzen.<br />
Senkung der Lohnnebenkosten<br />
„Natürlich hört es sich attraktiv an, die Lohnnebenkosten<br />
zu senken – aber selbst die Studien im Finanzministerium<br />
besagen, dass sich solche Vorhaben<br />
ohne Gegenfinanzierung nicht ausgehen“, kritisiert<br />
Matznetter den oberflächlichen Vorschlag. Würde<br />
tatsächlich der Familienlastenausgleichsfonds (Kinderbetreuungsgeld)<br />
dafür herangezogen werden, zahlen<br />
EPU & KMU sowie Arbeitnehmer:innen die Kompensation<br />
erst recht wieder aus der eigenen Tasche,<br />
während Großbetriebe hohe Summen einsparen.<br />
„EPU & KMU sind nicht die Melkkühe der Nation.<br />
Die Bundesregierung muss sich endlich der Probleme<br />
der EPU & KMU annehmen. Von der Pandemie über<br />
die Energiekrise bis hin zur Rekordteuerung – die<br />
ÖVP hat 99,6 % der <strong>Unternehmen</strong> im Stich gelassen<br />
und wie es aussieht, soll sich das auch nicht ändern“,<br />
so Matznetter.<br />
„Die beste Wirtschafts- und Sozialpolitik wäre nach<br />
wie vor eine Politik, die Preise senkt und die Inflation<br />
bekämpft. Aber davon ist weit und breit nichts zu<br />
sehen, weder im sogenannten Nehammer-Plan noch<br />
in den medial kolportierten Schein-Initiativen für<br />
die letzten Monate der Koalition“, so der SPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
weiter.<br />
Populistische Aufreger<br />
Christoph Matznetter wirft der ÖVP vor, mit ihrem lapidaren<br />
Papier und einigen populistischen Aufregern<br />
von den wahren Problemen der <strong>Österreich</strong>er:innen<br />
abzulenken. „Die ÖVP hat die drängenden Probleme<br />
in unserem Land zu verantworten. Sie ist seit 37<br />
Jahren in der Regierung und stellt seit 1987 den/die<br />
Wirtschaftsminister:in. Man kann es fast als fahrlässig<br />
bezeichnen, dass Nehammer Maßnahmen gegen die<br />
Rekordteuerung und den Fachkräftemangel einfach<br />
verschlafen hat“, so Matznetter. Im sogenannten <strong>Österreich</strong>plan<br />
gebe es abermals keinen Plan gegen die<br />
Inflation, die in <strong>Österreich</strong> nach wie vor extrem hoch<br />
ist. Das Versagen Nehammers als Kanzler manifestiert<br />
sich in diesem Plan.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
15
porträt<br />
Vom kleinen Start-up<br />
zum Marktführer<br />
MUTIG. Über die Flugtechnik zum Walzen- und Antriebswellenunternehmen –<br />
Günther Kautz hat geschafft, was nur wenige können: aus dem buchstäblichen<br />
Nichts ein europäisches Erfolgsunternehmen mit Sitz in Neunkirchen zu machen.<br />
Von so einem Erfolg<br />
hätte selbst er anfangs<br />
nicht zu träumen gewagt.<br />
Nach dem HTL-<br />
Abschluss für Flugtechnik<br />
in Eisenstadt<br />
mit dem zusätzlichen<br />
Fach „Verstärkte Kunststoffe“ begann<br />
Günther Kautz seine berufliche Laufbahn<br />
in Ternitz, wo er zuständig für die<br />
Laborabteilung Wickeltechnologie war.<br />
Nachdem die Firma 1996 geschlossen<br />
wurde, sah sich Günther Kautz mit der<br />
Aufgabe konfrontiert, die „eineinhalb<br />
verbliebenen Kunden“ für einen Neuanfang<br />
in eigener Sache zu motivieren.<br />
Einer davon war bereit, ihm die Möglichkeit<br />
zu geben, sein Fachwissen in<br />
einem Start-up-<strong>Unternehmen</strong> umzusetzen.<br />
„Worauf ich immer Wert gelegt<br />
habe, ist, für die neuesten Entwicklungen<br />
und Anforderungen gerüstet zu<br />
sein. Wir haben viel experimentiert,<br />
um zu den besten Ergebnissen zu kommen“,<br />
erzählt Kautz vom Werdegang<br />
seines <strong>Unternehmen</strong>s. „So können wir<br />
bis heute alles abdecken, was unsere<br />
Kunden – vor allem Maschinenhersteller<br />
im Bereich Papier, Folie und Non-<br />
Woven – brauchen.“ Die gewünschten<br />
Teile werden für jedes <strong>Unternehmen</strong><br />
individuell angepasst oder gefertigt.<br />
INDIVIDUELL ANGEPASST.<br />
Die Einzigartigkeit von FWT:<br />
Für jeden Auftrag einer<br />
Firma werden die<br />
gewünschten Teile<br />
individuell angefertigt.<br />
FWT Composites & Rolls GmbH<br />
Werner-von-Siemens-Straße 7,<br />
2620 Neunkirchen NÖ<br />
Tel.: +432635 710 17<br />
E-Mail: office@fwt.at<br />
www.fwt-composites.com<br />
FWT COMPOSITES & RROLLS GMBH<br />
16 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
porträt<br />
Weltweiter Marktführer.<br />
Sein <strong>Unternehmen</strong> ist mittlerweile<br />
zum weltweit führenden Hersteller von<br />
CFK-Walzen für Papiermaschinen geworden.<br />
„Maschinen sollen eine immer<br />
höhere Geschwindigkeit schaffen. Die<br />
Bahnen für die Waren werden breiter.<br />
Die Herstellung der Industrieprodukte<br />
ist mit gewöhnlichen Walzen aus Stahl<br />
oder Aluminium fast nicht mehr möglich“,<br />
erzählt Günther Kautz. „Unsere<br />
CFK-Walzen werden den hohen Ansprüchen<br />
der Industrie gerecht. Der<br />
kohlenstofffaserverstärkte Kunststoff<br />
der CFK-Walzen schafft viele Vorteile<br />
gegenüber den klassischen Walzen.<br />
CFK-Walzen sind einerseits leichter<br />
als Walzen aus Stahl und Aluminium<br />
und besitzen darüber hinaus noch eine<br />
höhere Steifigkeit.“ Als Spezialist auf<br />
diesem Gebiet bietet er seinen Kunden<br />
eine breite Produktpalette an. Diese<br />
umfasst Composite-Walzen, Rohre,<br />
Antriebswellen, Sonderbauteile, Walzenbeschichtung<br />
und Walzenservice.<br />
Seine internationalen Kunden danken<br />
es ihm: „Wir liefern hauptsächlich innerhalb<br />
der EU, zum Beispiel nach<br />
Deutschland, Finnland, Tschechien,<br />
Frankreich und Polen, aber auch nach<br />
wie vor nach Großbritannien, obwohl<br />
sich die Bedingungen nach dem Brexit<br />
stark verschlechtert haben. Japan<br />
und China sind an der Herstellung von<br />
Kohlefaserrohren interessiert.“<br />
Lehrwerkstätte<br />
Seit 25 Jahren ist die Ausbildung von<br />
Fachkräften im eigenen Haus von großer<br />
Bedeutung. Rund 300.000 Euro investierte<br />
FWT dafür 2022/2023: „Nur<br />
engagierte und bestens ausgebildete<br />
Fachkräfte sichern auch in Zukunft die<br />
hohe Produktivität und Fertigungsqualität<br />
in unserem Betrieb.“ Hier wird der<br />
Lehrberuf Zerspanungstechniker angeboten.<br />
Mehr als die Hälfte der Lehrlinge,<br />
die die Ausbildung abgeschlossen<br />
haben, sind aktuell noch im <strong>Unternehmen</strong><br />
beschäftigt. „Wir machen auch<br />
Führungen für die Polytechnischen<br />
Lehrgänge, besuchen regionale Fachmessen<br />
und werben für unsere Ausbildung“,<br />
so Kautz. Damit die Erfolgsgeschichte<br />
der CFK-Walzen auch in<br />
Zukunft weitergehen kann.<br />
PIONIER.<br />
Günther Kautz bietet derzeit 14 Lehrlingen<br />
in seiner Lehrwerkstätte mit einem eigenen<br />
Ausbildungsteam eine dreieinhalbjährige<br />
Lehre zum Zerspanungstechniker an. Mehr<br />
als die Hälfte der Absolventen sind aktuell<br />
noch bei der FWT beschäftigt.<br />
„Eine Erweiterung<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s auf<br />
mehrere Standorte war<br />
für mich nie ein Thema.<br />
Ich brauche mein Team<br />
vor Ort, um die Lieferaufträge<br />
rechtzeitig<br />
und punktgenau erzeugen<br />
zu können.“<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
17
porträt<br />
EINE STARKE FRAU.<br />
Jiaran Wang geht<br />
ihren Weg. Sie ist eine<br />
erfolgreiche Unternehmerin<br />
mit einem<br />
großen Herz für<br />
internationale Sichtbarkeit<br />
und persönliche<br />
Erfüllung für ihre<br />
Kund:innen.<br />
Business & Musik sind<br />
ideale Begleiter<br />
AUSSERGEWÖHNLICH. Der Musik wegen kam Jiaran Wang mit 14 Jahren<br />
nach <strong>Österreich</strong>. Nun, nach mehr als 20 Jahren, kann sie zudem auf<br />
eine internationale Agentur samt Monitoring-Plattform blicken.<br />
Mit einem Studentenvisum kam<br />
sie 14-jährig nach <strong>Österreich</strong>,<br />
um zunächst am Konservatorium<br />
und danach an der Musikuniversität<br />
in Wien Klavier zu<br />
studieren. „Sogar der Botschafter<br />
war erstaunt, hatte er doch<br />
noch nie einem so jungen Menschen ein Visum zum<br />
Studieren ausgestellt“, erinnert sich Jiaran Wang lachend.<br />
Für sie und ihre Eltern war es eine enorme<br />
Herausforderung. Um ihren Traum von der Musik<br />
zu finanzieren, mussten ihre Eltern in Zhengzhou<br />
viele Opfer bringen, zum Beispiel die Gründung eines<br />
<strong>Unternehmen</strong>s ohne jegliche Erfahrung. „Mein<br />
Vater war Ingenieur, meine Mutter Steuerberaterin“,<br />
erzählt sie. „Sie haben es mir ermöglicht, hier<br />
zu leben und meine musikalische Ausbildung fortzusetzen.“<br />
Aber auch für Jiaran Wang war es nicht<br />
einfach. Ihre Mutter durfte nur im ersten Jahr bei ihr<br />
bleiben, danach musste sie nach Zhengzhou zurück.<br />
„Das Aufwachsen alleine in <strong>Österreich</strong>, die kulturellen<br />
Unterschiede, Sprachbarrieren, finanzieller<br />
Druck und der Wunsch, mich zu beweisen, waren<br />
nicht einfach für mich“, so Wang. In einem Crashkurs<br />
lernte sie die Basics in Deutsch, doch es ging um<br />
mehr als „nur“ die Sprache. „Deshalb habe ich mich<br />
schon früh für Psychologie und Philosophie interessiert,<br />
um mir zu helfen. Ab meinem 20. Lebensjahr<br />
habe ich mich professionell in diesem Bereich weitergebildet<br />
und Ausbildungen in Workshops, Trainings<br />
und Coachings absolviert. Das hat mir geholfen,<br />
eine Mentoring-Plattform aufzubauen.“ Auch<br />
ADRIAN ALMASAN, TEDXDONAUINSEL DENI SAGAEV @SAMIRSAGAEV, JIARAN WANG<br />
18 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
„<br />
Ich versuche selbst, mich<br />
ständig weiterzuentwickeln.<br />
Deshalb ist mir die tägliche<br />
Arbeit mit meinem Team und<br />
meiner Community so wichtig.<br />
Je mehr ich gebe, desto mehr<br />
empfange ich. Das versuche ich<br />
auch zu vermitteln.“<br />
Jiaran Wang<br />
porträt<br />
INSPIRATION.<br />
Die in Wien<br />
ausgebildete<br />
Pianistin und<br />
Klavierpädagogin<br />
übt ihre Tätigkeit<br />
derzeit nebenberuflich<br />
aus.<br />
der Einblick ins elterliche <strong>Unternehmen</strong> brachte ihr<br />
wertvolle Erfahrungen und half dabei, die Ausbildungen<br />
zu absolvieren, die sie 2<strong>01</strong>9 als Einzelunternehmerin<br />
starten ließen.<br />
Artciety – die internationale Agentur<br />
Dank ihrer fundierten Kenntnisse der europäischen<br />
und chinesischen Märkte war es ihr ein Anliegen,<br />
<strong>Unternehmen</strong> durch Strategieberatung, Mentoring<br />
und digitale Expansion zu unterstützen, um internationale<br />
Sichtbarkeit und Erfolg zu erlangen.<br />
„Meine digitale Artciety GmbH unterstützt Startups,<br />
<strong>Unternehmen</strong>, EPU und Pioniere beim Einstieg<br />
in neue Märkte. Dabei geht es um die optimale<br />
Einschätzung und Beratung zu den wirtschaftlichen<br />
Perspektiven zwischen Asien (China, Singapur) und<br />
Europa. Dazu gehören natürlich auch begleitende<br />
operative Pakete, um den Erfolg zu sichern“, so Jiaran<br />
Wang. „Oft machen Betriebe den Fehler, vorerst<br />
nur am österreichischen Markt erfolgreich sein zu<br />
wollen, um danach ins Ausland gehen zu können,<br />
Artciety<br />
Markhofgasse 19/22, 1030 Wien<br />
E-Mail: office@artciety.com<br />
www.artciety.com<br />
A mindful biz<br />
E-Mail: welcome@amindfulbiz.com<br />
www.amindfulbiz.com<br />
obwohl ihre Produkte von Anfang an international<br />
viel gefragter wären. Wir analysieren, welcher Markt<br />
für sie der bessere wäre, und helfen ihnen weiter.“ So<br />
offeriert Artciety eine einzigartige Kombination aus<br />
projektbezogenen Lösungen und höchstqualifizierten<br />
Partner:innen und Communitys zwischen China<br />
und Europa.<br />
A mindful biz – die Mentoring-Plattform<br />
Eine ganz besondere Herzensangelegenheit hat<br />
sich Jiaran Wang 2021 erfüllt: die Gründung ihrer<br />
Mentoring-Plattform „A mindful biz“. „Vereinfacht<br />
gesagt geht es darum, achtsam gegenüber sich und<br />
seinem Umfeld, seinen Kollegen und seinen Angestellten<br />
zu sein. Und zwar auf eine offene, interessierte<br />
Art und Weise. Das gibt uns eine größere Wahlfreiheit,<br />
was wir tun könnten“, erzählt Wang. „Mein<br />
Ziel ist, nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch<br />
die persönliche Entwicklung oder besondere Talente<br />
zu stärken, damit jeder sein Potential, sowohl beruflich<br />
als auch persönlich, entdecken kann. Wenn<br />
man andere inspirieren kann, mehr zu träumen,<br />
mehr zu lernen und mehr zu werden, dann hat man<br />
Führungsqualitäten.“ Auch für sie gilt die ständige<br />
Weiterentwicklung. „Deshalb ist mir die Arbeit mit<br />
meinem Team und meiner Community so wichtig.<br />
Je mehr ich gebe, desto mehr empfange ich. Das versuche<br />
ich auch zu vermitteln.“ Für sie ist die Musik<br />
nach wie vor ihr treuester Begleiter, um sich wieder<br />
ganz bei sich fühlen. „Sie ist mein Regulativ, meine<br />
Quelle der Inspiration und wird es immer sein.“<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
19
aus den bundesländern<br />
OÖ: GERECHTIGKEIT und FAIRNESS für ALLE<br />
Klausur. Ende Jänner traf sich der Landesvorstand<br />
des SWV OÖ zur ersten<br />
von drei geplanten Klausuren mit dem<br />
Motiviert. Bestens gelaunt waren die Teilnehmer:innen des SWV OÖ nach der ersten von drei<br />
geplanten Klausuren, die von Landesgeschäftsführer Thomas Unger geleitet werden.<br />
Thema Wirtschaftskammerwahl 2025.<br />
Geleitet wurde die Klausur von Landesgeschäftsführer<br />
Thomas Unger und insbesondere<br />
wurden das Budget, die Außenwirkung<br />
und die Inhalte diskutiert<br />
und ausgearbeitet. „Wir wollen eine<br />
Interessensvertretung für<br />
ALLE Unternehmer:innen<br />
sein. Wir setzen dabei<br />
auf unsere Kernthemen<br />
Gerechtigkeit und Fairness<br />
für alle. Die Bedürfnisse<br />
der tausenden<br />
Einzelunternehmer:innen<br />
sind uns dabei ein besonderes<br />
Anliegen. Welchen<br />
Außenauftritt wir uns<br />
dabei geben und mit welchen<br />
Personen wir in die<br />
Wahl gehen, werden wir<br />
bis Sommer festlegen!“, so<br />
Landespräsident Manfred<br />
Zaunbauer.<br />
STMK: HOHE<br />
EHRUNG<br />
Ausgezeichnet. „Unsere Lotte“, Dr.in<br />
Lotte Domanyi-Reidinger, langjährige<br />
Funktionärin im Landesvorstand des SWV<br />
Steiermark und der Wirtschaftskammer,<br />
wurde im Beisein ihres Cousins, Bundespräsident<br />
a. D. Heinz Fischer, mit der Barbara-Prammer-Ehrennadel<br />
ausgezeichnet.<br />
Wir gratulieren der Tochter des Gründers<br />
des Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
Steiermark<br />
und bedanken<br />
uns für ihr unermüdliches<br />
Engagement,<br />
speziell<br />
Kleinunternehmerinnen<br />
eine<br />
vehemente Interessenvertreterin<br />
zu sein.<br />
NÖ: Thomas Schaden vom<br />
SWV NÖ: „Spät, aber doch:<br />
ENDLICH KOMMT DER<br />
HANDWERKERBONUS!“<br />
Ein großer Erfolg für den Wirtschaftsverband,<br />
der die Wiedereinführung<br />
seit Jahren fordert.<br />
„Seit November 2<strong>01</strong>9 kämpfen wir<br />
für eine Wiedereinführung des<br />
Handwerkerbonus auf Landes- und<br />
Bundesebene“, erklärt SWV-NÖ-<br />
Präsident Thomas Schaden. „Im<br />
Wirtschaftsparlament<br />
im Herbst wurde diese<br />
wichtige Maßnahme<br />
dann beschlossen – vom<br />
Finanzministerium hieß<br />
es aber nur, man wolle<br />
die Entwicklung der<br />
Konjunktur abwarten.<br />
Was natürlich zu dem<br />
Zeitpunkt schon nicht zu<br />
fassen war.“<br />
Nun endlich hat die<br />
Regierung mit ihrem<br />
Wohnbaupaket eingesehen, dass der<br />
Handwerkerbonus wieder eingeführt<br />
werden muss. Eine Neverending Story<br />
hat ihr Ende gefunden und nach<br />
dieser Ankündigung wird er wohl<br />
auch endlich beschlossen und umgehend<br />
umgesetzt werden, was bedeutet,<br />
dass endlich den Klein- und Mittelbetrieben<br />
im Bau- und<br />
Baunebengewerbe geholfen<br />
wird. Und natürlich<br />
profitieren auch Menschen<br />
mit sanierungsbedürftigem<br />
Wohnraum<br />
davon.“<br />
Zufrieden. KommR Thomas<br />
Schaden, der Präsident<br />
des Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
Niederösterreich.<br />
SWV OÖ, SWV STMK, RONNY FRAS<br />
20 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
aus den bundesländern<br />
SWV WIEN (2), ROBERT SCHULLER<br />
WIEN: SWV WIEN präsentiert<br />
INNOVATIVEN SERVICE<br />
Der neue Chatbot<br />
für Mitglieder &<br />
Funktionäre<br />
Der SWV Burgenland lud zum traditionellen<br />
Neujahrsempfang mit<br />
LH Hans Peter Doskozil. Wissenschaft,<br />
Forschung und Innovation<br />
sind die Zukunftsthemen unserer<br />
Zeit. Die Künstliche Intelligenz (KI)<br />
wird immer wichtiger. Dabei handelt<br />
es sich um Computerprogramme,<br />
die menschliche Fähigkeiten<br />
wie logisches Denken, Lernen und<br />
Planen imitieren. Das birgt große<br />
Chancen, aber auch Risiken. Wie<br />
Unternehmer:innen KI gewinnbringend<br />
nutzen können, war Thema<br />
Mehrsprachig. SWV-WIEN-Chatbot-<br />
Expertise überall und jederzeit nutzen!<br />
Barrierefrei. In einer Welt, die immer<br />
stärker von Technologie und<br />
Digitalisierung geprägt ist, bleibt<br />
auch der Sozialdemokratische<br />
Wirtschaftsverband Wien nicht<br />
zurück. „Die Digitalisierung bietet<br />
ungeahnte Möglichkeiten, unseren<br />
Mitgliedern Service und Unterstützung<br />
zu bieten“, erklärt Marko<br />
Fischer, Präsident des SWV WIEN.<br />
„Mit unserem neuen FAQ-Chatbot<br />
setzen wir einen weiteren Schritt in<br />
Richtung Zukunft.“<br />
Der neu entwickelte Chatbot des<br />
SWV WIEN ist ein wahres Multitalent.<br />
Ob Fragen zur Organisation,<br />
zu Zielen, bevorstehenden<br />
Veranstaltungen, Funktionär:innen<br />
oder der Mitgliedschaft – der Bot<br />
steht rund um die Uhr zur Verfügung.<br />
Ein besonderes Augenmerk<br />
liegt dabei auf Barrierefreiheit und<br />
Mehrsprachigkeit des Chatbots.<br />
Gäste. (V.l.n.r.): Robert<br />
Hergovich, Gerald<br />
Schwentenwein, Friedrich<br />
Roithmayr, Leonhard<br />
Schneemann, Margit<br />
Bleich, Daniela Winkler,<br />
Heinrich Dorner, LH Hans<br />
Peter Doskozil, Verena<br />
Dunst, Michael Leitgeb.<br />
BGLD: KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ und traditioneller<br />
SWV-Neujahrsempfang<br />
beim Neujahrsempfang des Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
auf Burg Schlaining. Univ.-Prof.<br />
Friedrich Roithmayr nahm die zahlreichen<br />
Gäste in seinem Impulsreferat<br />
auf eine Zeitreise zur Entwicklung<br />
der modernen KI mit und zeigte<br />
die Chancen für <strong>Unternehmen</strong> für<br />
eine erfolgreiche Zukunft auf. Das<br />
neue Jahr wird nicht einfach, sagte<br />
SWV-Präsident Gerald Schwentenwein.<br />
Die Auftragslage sei leider<br />
nicht so gut wie erwartet. Dennoch<br />
blicke man positiv in die Zukunft.<br />
Neue Perspektiven. Marko Fischer gemeinsam<br />
mit den SWV-WIEN-Funktionären<br />
Thomas Gollner und Martin Schöfbeck sowie<br />
LAbg. Pia Maria Wieninger.<br />
WIEN: LEHRE<br />
2.0: Der SWV-<br />
WIEN-Plan für<br />
die Arbeitswelt<br />
von morgen!<br />
Wandel. „In einer Zeit, in der die Welt<br />
um uns herum täglich komplexer wird,<br />
müssen auch unsere Bildungssysteme<br />
Schritt halten. Es ist Zeit für einen<br />
Wandel!“ Mit diesen kraftvollen Worten<br />
hebt Marko Fischer, Präsident des<br />
Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands<br />
Wien, die Bedeutung der<br />
Neugestaltung der Lehrausbildung in<br />
<strong>Österreich</strong> hervor. Die Initiative Lehre<br />
2.0 ist sein Aufruf zu einer effizienteren<br />
Ausbildung. „Es ist unser aller Verantwortung,<br />
eine Lehre zu bieten, die<br />
nicht nur heute, sondern auch morgen<br />
Bestand hat“, mahnt Fischer.<br />
Die Lehre 2.0 bringt frischen Wind in<br />
das traditionelle Ausbildungssystem<br />
und passt es an die aktuellen Marktanforderungen<br />
an. Dabei fordert der<br />
SWV WIEN, dass die Dauer der Reform<br />
der Lehre verkürzt und aktuelle<br />
Entwicklungen laufend integriert werden<br />
müssen. Auch die Attraktivierung<br />
der Lehre als zweiter Bildungsweg<br />
sollte durch gezielte Informationskampagnen<br />
gefördert werden. Darüber hinaus<br />
ist die Einführung von „Lehrlingsentschädigungsfonds“<br />
zur finanziellen<br />
Kompensation von Ausbildungsbetrieben<br />
essenziell, um faire Bedingungen<br />
für KMU zu schaffen und die Qualität<br />
der Ausbildung zu sichern.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
21
aus den bundesländern<br />
Mitreißend. (V. l. n. r.): SWV-<strong>Österreich</strong>-<br />
Präsident NAbg. Dr. Christoph Matznetter,<br />
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, SWV-<br />
NÖ-Präsident KommR Thomas Schaden, Landtagspräsidentin<br />
Eva Prischl und Vorsitzender<br />
der SPÖ NÖ, Landesrat Mag. Sven Hergovich.<br />
Süße Freude. (V. l. n. r.): SWV-WIEN-Funktionärin<br />
Victoria Posch gemeinsam mit LAbg. Nina<br />
Abrahamczik beim Verteilen der Krapfen.<br />
WIEN: FASCHINGS-<br />
KRAPFEN-AKTION<br />
Schlagwort. Ein erfolgreicher Faschingsdienstag<br />
für den SWV WIEN! In<br />
unglaublichen 22 Bezirken waren unsere<br />
Funktionär:innen unterwegs, um möglichst<br />
vielen Unternehmer:innen eine<br />
kleine Freude zu bereiten und mit ihnen<br />
ins Gespräch zu kommen, um über<br />
ihre Wünsche und Herausforderungen<br />
zu sprechen. Begleitet wurden sie von<br />
zahlreichen Bezirksvorsteher:innen.<br />
Ausgelassen. (V. l. n. r.): SWV-WIEN-Präsident<br />
Marko Fischer gemeinsam mit Geschäftsführerin<br />
Elisabeth Hakel und Ball-Organisator Michael<br />
Parlesak von den SWV-WIEN-Installateuren.<br />
WIEN: BALL DER<br />
INSTALLATEURE<br />
Rauschend. Am 23. Jänner fand nach<br />
langem Warten endlich wieder der<br />
Installateurball statt. Rund 700 Gäste<br />
verbrachten einen großartigen Abend<br />
voller musikalischer Highlights und<br />
wunderbarer Stimmung!<br />
NÖ: WIRTSCHAFTSVERBAND veranstaltete<br />
zauberhafte Ballnacht<br />
Casino Baden. Rund 250 Gäste folgten<br />
der Einladung des Präsidenten<br />
des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes<br />
(SWV) NÖ, KommR<br />
Thomas Schaden, zum Landesball.<br />
Zahlreiche Unternehmer:innen und<br />
Vertreter:innen der Politik kamen am<br />
17. Februar ins Casino Baden, um eine<br />
rauschende Ballnacht zu feiern. Thomas<br />
Schaden gab im Talk mit Mag. Alexandra<br />
Lurger, die charmant und kreativ<br />
durch den Abend führte, einen Überblick<br />
über die vielen Tätigkeiten des<br />
Neue Wege. Der SWV OÖ versucht,<br />
seine Vorstandssitzungen immer offen<br />
für alle Mitglieder an besonderen Orten<br />
abzuhalten. Insbesondere soll den<br />
Mitgliedern die Möglichkeit gegeben<br />
werden, sich zu präsentieren. So fanden<br />
die letzten beiden Landessitzungen bei<br />
der Wiener Städtischen Versicherung,<br />
welche die Gruppenversicherung für<br />
SWV NÖ im vergangenen Jahr und bedankte<br />
sich bei den Funktionär:innen:<br />
„Ihr seid mit all eurer Kraft für die kleinen<br />
Betriebe da, auf euch kann man<br />
zählen und genau diese Message lebt ihr<br />
auch. Dafür möchte ich heute Danke<br />
sagen und eine schöne Zeit wünschen!“<br />
Das leckere Eisbuffet durfte ebenso wenig<br />
fehlen wie die große Tombola und<br />
eine Versteigerung. Die Mitternachtseinlage<br />
gestaltete „Kristina’s Broadway<br />
Connection“ mit einer Musicaldarbietung<br />
von Heinrich XIII.<br />
OÖ: Vorstandssitzungen an<br />
BESONDEREN ORTEN<br />
SWV-Mitglieder präsentierte und zu<br />
einem Buffet einlud, bzw. im neuen<br />
Donauparkstadion des Vereines Blau-<br />
Weiß Linz statt.<br />
„<strong>2024</strong> laden wir unsere Mitglieder<br />
wieder ein, sich im Rahmen einer Firmenpräsentation<br />
bei unseren Sitzungen<br />
einzubringen“, so Geschäftsführer<br />
Thomas Unger.<br />
Neue Wege. (V. l. n. r.): sitzend Felix Schober, Carina Schmiedseder, Manfred Lamplmaier,<br />
Ulrike Kaser, Klaus Haunschmidt; stehend Nico Haunschmidt, Helmut Mitter, Christian Morandell,<br />
Wolfgang Sturm, Manfred Zaunbauer, Christian Niederhuber, Anton Gnadlinger, Peter<br />
Wagnleithner.<br />
SWV WIEN (2), SWV NÖ, SWV OÖ<br />
22 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong>
aus den bundesländern<br />
EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN<br />
UND KLEINBETRIEBE<br />
GEHÖREN GEHÖRT!<br />
Du bist das Rückgrat der Salzburger Wirtschaft:<br />
Ein-Personen-<strong>Unternehmen</strong> und Kleinbetriebe leisten<br />
Großes. Es ist Zeit, dass deine Stimme gehört wird!<br />
Der Salzburger Wirtschaftsverband (SWV) sucht<br />
Mitstreiter, die in den Fachgruppen aktiv werden<br />
und unsere gemeinsamen Interessen vertreten.<br />
WERDE TEIL DER BEWEGUNG: MACH DEN ERSTEN SCHRITT:<br />
Vertritt deine Branche, stärke EPU und Kleinbetriebe Kontaktiere uns unverbindlich unter<br />
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salzburg@wirtschaftsverband.at<br />
Gestalte Salzburgs Wirtschaft mit<br />
STMK: Die<br />
Selbstständigkeit<br />
ist weiblich!<br />
Frauenpower. Bei der Frauenmatinee<br />
der SPÖ Steiermark am 3. März <strong>2024</strong><br />
in Judenburg waren die SWV-Frauen<br />
mit ihren Forderungen für Unternehmerinnen<br />
stark vertreten.<br />
MIT DIR GESTALTEN WIR DIE ZUKUNFT – MACH MIT!<br />
WIEN: SWV-Frauen setzen<br />
ZEICHEN ZUM VALENTINS-<br />
UND WELTFRAUENTAG<br />
Wir fordern mehr. „Am Valentinstag<br />
geht es um mehr als nur Blumen<br />
und Schokolade. Es geht um Anerkennung<br />
und echte Unterstützung“,<br />
so Farangis Firozian, Vorsitzende<br />
der SWV-WIEN-Frauen. Unter dem<br />
Motto „All you need is love? Wir haben<br />
da bessere Ideen“ hat das Frauenreferat<br />
des SWV WIEN die tatsächlichen<br />
Wünsche und Bedürfnisse von<br />
Wiener Unternehmerinnen gesammelt<br />
und in konkrete Forderungen<br />
umgewandelt. Diese Forderungen<br />
wurden im Rahmen der Aktion „Wir<br />
fordern MEHR zum Weltfrauentag“<br />
weiter definiert und priorisiert.<br />
Zu den zentralen Anliegen gehören<br />
mehr Unterstützung für werdende<br />
Mütter seitens der Sozialversicherung<br />
der Selbständigen (SVS), eine<br />
SVS, die tatsächlich absichert und<br />
schützt, sowie ein Rechtsanspruch<br />
auf ganzjährige und ganztägige,<br />
hochwertige Kinderbetreuung. „Wir<br />
brauchen mehr frauenpolitische Initiativen,<br />
besonders im Bereich Digitalisierung<br />
und KI. Es ist an der Zeit,<br />
dass wir die digitale Zukunft für alle<br />
zugänglich machen“, fordert Firozian.<br />
Die SWV-WIEN-Frauen betonen<br />
die Bedeutung der Gleichstellung in<br />
allen Lebensbereichen und sehen in<br />
der Technologie einen wichtigen Hebel<br />
für Fortschritt und Fairness.<br />
Soldarisch. (V.l.n.r.): Mag.a Ingeborg Windhofer,<br />
Bundesrätin Mag.a Elisabeth Grossmann,<br />
Landesrätin Mag.a Doris Kampus, Regina Wallner,<br />
Ulrike Rauch.<br />
Engagiert. (V.l.n.r.): Regina Wallner, LTAbg. Mag.a<br />
Bernadette Kerschler, Ulrike Rauch, Gemeinderätin<br />
Herta Kriegl-Lösch.<br />
VICKY POSCH, SWV STMK<br />
Forderungstag. SWV-WIEN-FRAUEN-<br />
Vorsitzende Farangis Firozian (l.) erläutert<br />
den Ablauf der Aktion.<br />
Motiviert. (V.l.n.r.): Regina Wallner, Gabriele<br />
Kolar, Ulrike Rauch.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
23
Für ein Europa<br />
der Menschen und<br />
der Gerechtigkeit!<br />
Evelyn Regner<br />
Vizepräsidentin des EU-Parlaments<br />
Andreas Schieder<br />
SPÖ-EU-Spitzenkandidat<br />
EUROPAWAHL 9. Juni <strong>2024</strong> O SPÖ