FOCUSMONEY_27:2020_Vorschau

MONEYMARKETS
Zins-Zeichen
aus Zahnrädern:
Beim
Mittelstand,
auch mit Industriewerten,
sind noch klar
positive Renditen
zu erzielen
Mittelstandsanleihen
Lockende
Zins-Oase
Regelmäßige Einnahmen mit Zinsen – bei Anleihen kleinerer und mittlerer Firmen
funktioniert das weiterhin. Anleger müssen dabei aber einige Dinge beachten
Deutlicher Vorsprung
Eine klare Zinstreppe: Bundespapiere bringen bei
allen Laufzeiten Minusrenditen. Unternehmensanleihen
und Italien-Staatspapiere schaffen im Schnitt
knapp unter ein und 1,5 Prozent. Die Mittelstandspapiere
stechen aus der Misere heraus.
Aktuelle Anleihenrenditen
in Prozent
Mittelstandsanleihen*
Unternehmensanleihen*
0,90
italienische Staatsanleihen,
10 Jahre
1,45
–0,13 Bundesanleihen, 30 Jahre
–0,42 Bundesanleihen, 10 Jahre
–0,63 Bundesanleihen, 1 Jahr
Quellen: Thomson Reuters Datastream, LBBW, Bondguide
6,20
*Durchschnitt
Es gibt sie noch: schöne Anleihenzinsen von vier, fünf
oder sechs Prozent. Und das nicht bei irgendwelchen
Exoten, sondern beim Herzen unserer Wirtschaft, dem
deutschen Mittelstand. So bietet zum Beispiel die neu
platzierte fünfjährige Anleihe des Immobilienunternehmens
Publity 5,5 Prozent Rendite, der Wohnungsentwickler
Euroboden und der Solarspezialist Photon Energy bringen
mit ihren bis Herbst 2022 laufenden Bonds rund sechs
beziehungsweise sieben Prozent Jahresverzinsung.
Die Corona-Chance. Die hohen Erträge spiegeln die stattlichen
Kupons, ebenfalls aber noch die Auswirkungen der
Corona-Krise wider: Der Virus-Crash ließ auch die Kurse
vieler Unternehmensanleihen kräftig einbrechen. Längst
nicht alle haben sich bislang wieder komplett erholt. Findige
Zinsjäger können das nutzen: „Wo die Marktkorrekturen
am stärksten ausfallen, bieten sich stets auch Opportunitäten“,
meinen die Analysten der Rating-Agentur
Scope. FOCUS-MONEY nennt einige Kandidaten.
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FOCUS-MONEY 27/2020