syndicom Bulletin / bulletin / Bollettino 15
Interessengruppe Pensionierte / Groupe d’intérêt Retraité·e·s / Gruppo d’interesse Pensionati
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2 | <strong>bulletin</strong> • bollettino <strong>syndicom</strong> <strong>15</strong>/2020<br />
Initiative für eine 13. AHV-Rente<br />
Wir sammeln wieder!<br />
Wir dürfen wieder Unterschriften sammeln<br />
– und zwar seit Juni 2020. Dies gaben<br />
Bundesrat und Bundeskanzlei Ende Mai bekannt.<br />
Zur Erinnerung: Über die Volksinitiative<br />
für eine 13. AHV-Rente, zu deren Initiativkomitee<br />
Daniel Münger und ich gehören,<br />
sowie die SGB-Kampagne AHVx13 informierten<br />
wir im letzten Pensionierten<strong>bulletin</strong>.<br />
Am 3. März fiel der Startschuss. Wegen der<br />
Corona-Krise wurde jedoch die Unterschriftensammlung<br />
für alle Initiativen und Referenden<br />
eingefroren. Aus bekannten Gründen<br />
durfte niemand mehr auf der Strasse<br />
Unterschriften sammeln gehen. Aber auch<br />
Online- oder postalische Unterschriftensammlungen<br />
waren sistiert. Bei einer Sammelzeit<br />
von 18 Monaten für eine Volksinitiative<br />
war das Ende der Sammelfrist<br />
ursprünglich auf den 14. 11. 2021 festgelegt<br />
worden. Die Fristen standen insgesamt vom<br />
21. März bis am 31. Mai 2020 still und verschieben<br />
sich somit um 72 Tage nach hinten.<br />
Ab sofort können die Unterschriftensammlung<br />
und die AHVx13-Kampagne nun<br />
also wieder aufgenommen werden. Der SGB-<br />
Vorstand beschloss dazu ein Vorgehen in<br />
mehreren Schritten.<br />
Online-Sammlung und Versände<br />
Onlinesammlungen und postalische oder<br />
elektronische Versände sind seit Anfang Juni<br />
wieder unbeschränkt möglich – die Webseite<br />
von <strong>syndicom</strong> und das Sammeltool des<br />
SGB wurden deshalb wieder aufgeschaltet.<br />
Bereits gedruckte Unterschriftenlisten können<br />
weiterhin verwendet werden.<br />
sammlung auf der Strasse ab Mitte August<br />
Um ab Mitte August wieder auf der Stras se<br />
Unterschriften durch direktes Ansprechen<br />
sammeln gehen zu können, müssen die Vorschriften<br />
der Bundeskanzlei eingehalten<br />
werden, sprich: sammeln ist erlaubt, unter<br />
Einhaltung der Schutzmassnahmen. Wer<br />
eine Sammelaktion organisiert, ist für die<br />
Einhaltung verantwortlich. <strong>syndicom</strong> und<br />
SGB orientieren sich am Standardschutzkonzept<br />
der Bundeskanzlei für Unterschriftensammlungen<br />
im öffentlichen Raum unter<br />
Covid-19, siehe auch Kasten rechts!<br />
Gemeinsame Sammeltage<br />
Von den SGB-Verbänden werden gemeinsame<br />
Sammeltage auf der Strasse angestrebt.<br />
Dies unter Berücksichtigung der Entwicklung<br />
der Einschränkungen aufgrund der<br />
Pandemie. Zeitnah werden wir euch über<br />
das genaue Vorgehen von <strong>syndicom</strong> und<br />
über die beschlossenen Termine für Sammeltage<br />
informieren.<br />
Für ein besseres Leben im Alter<br />
Die Initiative kämpft für eine 13. AHV-Rente:<br />
Verbesserung der Renten und Korrektur der<br />
Frauen-Renten-Lücke. Wer ein Leben lang<br />
gearbeitet hat, verdient eine gute Rente.<br />
Bitte unterstützt die AHVx13-Kampagne<br />
und sammelt auch in eurem Umfeld weiter,<br />
indem ihr jetzt eine Mail an eure KollegInnen<br />
mit den untenstehenden Links versendet.<br />
• Patrizia Mordini<br />
Leiterin Gleichstellung und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Weitere Informationen:<br />
<strong>syndicom</strong>.ch/aktuell<br />
ahvx13.ch/komitee<br />
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sen werden kann. Aber nicht geschlossen<br />
werden kann, was mit Sorge für das tägliche<br />
Leben zu tun hat, wie die Gesundheitsversorgung,<br />
die Betreuung von Kindern und<br />
gebrechlichen Menschen, die Sorge um die<br />
tägliche Nahrung etc. Die Leute, die diese<br />
Arbeit jeden Tag zuverlässig erledigen, bilden<br />
die Basis für die menschliche Gemeinschaft,<br />
weil wir alle auf die Fürsorge durch<br />
andere angewiesen sind. Dennoch werden<br />
sie geringgeschätzt und meist schlecht bezahlt.<br />
Es ist in unserem Interesse, wenn wir<br />
mit diesen Menschen in ihrem Kampf für<br />
bessere Arbeitsverhältnisse solidarisch sind<br />
und uns auf die Seite der jüngeren Kollegen<br />
und Kolleginnen stellen. Die Corona-Krise<br />
hat vielen die Augen geöffnet: Der Markt<br />
kann nicht alle Probleme lösen. Es braucht<br />
mehr Kooperation und mehr Gemeingüter,<br />
wie eine öffentliche und gute Gesundheitsversorgung,<br />
anstatt Abbau braucht es mehr<br />
und einen besseren Service public.<br />
Die Bewältigung der Krise kostet Milliarden.<br />
Schon reden Politiker von Sparpaketen,<br />
die es brauche, um die Jungen nicht<br />
mit hohen Schulden zu belasten. Dies unter<br />
dem Schlagwort ‹Generationengerechtigkeit›.<br />
Der Ruf nach Generationengerechtigkeit<br />
dient vor allem dazu, die herrschende<br />
Ungerechtigkeit vom Tisch zu wischen und<br />
den Ruf nach sozialer Gerechtigkeit zu verdrängen.<br />
Der Grossteil dieser ausgegebenen<br />
Milliarden stellt sicher, dass die Kreditzinsen<br />
an die Banken, die Miete an die Immobilienbesitzer<br />
und die Dividenden an die Aktionäre<br />
fliessen. Sparpakete gehen auf Kosten<br />
der Schwachen und der kommenden Generationen.<br />
Sie sind der Versuch, die nach<br />
oben geflossenen Milliarden jener Hälfte der<br />
Bevölkerung ohne Vermögen und mit tiefen<br />
Löhnen aufzubürden. Es geht also nicht um<br />
Gerechtigkeit zwischen Alt und Jung, sondern<br />
ganz einfach um den Verteilkampf zwischen<br />
Armen und Reichen.<br />
Warum diese Kosten nicht durch eine Solidaritätsabgabe<br />
auf sehr hohen Vermögen<br />
und sehr hohen Einkommen bezahlen? Es<br />
ist eine Frage des politischen Willens, wie<br />
wir durch diese Krise kommen und wer die<br />
finanziellen Kosten trägt. Die Forderung<br />
nach sozialer Gerechtigkeit ist in den letzten<br />
Jahrzehnten selten so dringlich und<br />
wichtig geworden wie jetzt. Es liegt an uns<br />
allen, für den Fortschritt der sozialen Gerechtigkeit<br />
einzustehen.<br />
Angesichts dieser Situation können wir<br />
Pensionierte uns nicht einfach zurücklehnen.<br />
Wir müssen die sozialpolitische Entwicklung<br />
in Bezug auf AHV, Altersrente,<br />
Gesundheitskosten etc. aufmerksam verfolgen,<br />
damit wir uns in Solidarität mit<br />
den Jüngeren für unsere Interessen wehren<br />
können. Wenn es um die Gestaltung<br />
der Zukunft aller Generationen geht, sind<br />
wir weiterhin gefordert. Nach Corona wird<br />
es kein simples Zurück zur Normalität geben.<br />
Wir brauchen eine Erneuerung des Gesellschaftsvertrages<br />
zugunsten von Sorgearbeit<br />
und Solidarität. Die IG Pensionierte<br />
sind sich dieser Herausforderung bewusst<br />
und werden sich für zukunftsfähige und gerechte<br />
Lösungen einsetzen.<br />
Die grosse Solidarität in der Krise gibt<br />
Hoffnung und Zuversicht. Wir helfen und<br />
unterstützen uns gegenseitig. Nur gemeinsam<br />
können wir die Krise meistern. Wir danken<br />
für eure Treue und euer Engagement.<br />
Die lokalen Pensioniertengruppen werden<br />
ihre Aktivitäten sobald es die Umstände erlauben<br />
wieder aufnehmen.<br />
Wenn ihr in Schwierigkeiten seid, meldet<br />
euch ungeniert bei euren Pensioniertengruppen<br />
oder bei einem Mitglied des nationalen<br />
Vorstandes IG Pensionierte. Wir sind<br />
für euch da.<br />
Wir wünschen euch die Kraft und die solidarische<br />
Unterstützung, um diese schwierige<br />
Situation gut zu bewältigen. Bleibt zusammen<br />
mit euren Familien gesund, und<br />
allen Kranken wünschen wir eine rasche<br />
und gute Genesung.<br />
• Im Namen des Vorstandes IG Pensionierte<br />
Thomas Burger, Präsident<br />
Mais on ne peut pas fermer tout ce qui garantit<br />
le bon fonctionnement de la vie quotidienne,<br />
comme les soins de santé, la prise<br />
en charge des enfants et des personnes fragilisées,<br />
l’approvisionnement alimentaire<br />
quotidien. Les personnes qui accomplissent<br />
chaque jour ce travail essentiel de manière<br />
fiable forment le socle de la communauté<br />
humaine. Pourtant, on les tient en faible estime<br />
et elles sont souvent mal payées. Or il<br />
est dans notre intérêt de nous montrer solidaires<br />
avec ces personnes dans leur lutte<br />
pour de meilleures conditions de travail, et<br />
de soutenir nos jeunes collègues. La crise<br />
du coronavirus nous a ouvert les yeux : le<br />
marché ne peut pas résoudre tous les problèmes.<br />
Il faut plus de coopération et plus<br />
de biens communs, comme des bons soins<br />
de santé. Au lieu de procéder à des démantèlements,<br />
il faut développer le service public<br />
et en améliorer la qualité.<br />
Surmonter la crise coûte des milliards.<br />
Les politiciens envisagent déjà des mesures<br />
d’économie pour éviter le surendettement<br />
des jeunes, cela au nom de la justice entre<br />
générations. Or l’appel à la justice entre générations<br />
sert avant tout à balayer du revers<br />
de la main l’injustice dominante et à occulter<br />
l’appel à la justice sociale. Une grande<br />
partie des milliards dépensés garantit la<br />
poursuite du versement des taux de crédits<br />
aux banques, des loyers aux propriétaires<br />
d’immeubles et des dividendes aux actionnaires.<br />
Les mesures d’économie se font au<br />
détriment des plus faibles et des générations<br />
futures. Elles reviennent à faire supporter<br />
les milliards qui vont vers le haut à la moitié<br />
de la population sans fortune et au bénéfice<br />
de bas salaires. Il n’est donc pas question<br />
de justice entre personnes âgées et jeunes,<br />
mais simplement d’une lutte engagée entre<br />
les pauvres et les riches pour la répartition.<br />
Pourquoi ne pas payer ces coûts au moyen<br />
d’une taxe de solidarité prélevée sur les fortunes<br />
et les revenus très élevés ? C’est une<br />
question de volonté politique : comment allons-nous<br />
traverser cette crise et qui en supportera<br />
les coûts financiers ? Au cours des<br />
dernières décennies, la revendication de justice<br />
sociale n’a jamais été aussi urgente et<br />
importante qu’aujourd’hui. Il nous appartient<br />
à tous de nous engager pour faire progresser<br />
la justice sociale.<br />
Au vu de cette situation, nous, les<br />
retraité·e·s, ne pouvons pas rester les bras<br />
croisés. Nous devons suivre attentivement<br />
l’évolution socio-politique concernant<br />
l’AVS, les rentes de vieillesse, les coûts de<br />
la santé, afin de défendre nos intérêts tout<br />
en témoignant notre solidarité aux jeunes.<br />
Lorsqu’il en va du futur de toutes les générations,<br />
nous continuons à être sollicités.<br />
Après la crise du coronavirus, il n’y aura pas<br />
un simple retour à la normalité. Nous avons<br />
besoin d’un renouvellement du contrat social<br />
en faveur du travail des soins et de solidarité.<br />
Le GI Retraité·e·s est conscient de ce<br />
défi et il s’engagera pour des solutions durables<br />
et équitables.<br />
La grande solidarité pendant la crise nous<br />
donne espoir et confiance. Nous nous entraidons<br />
et nous nous soutenons mutuellement.<br />
Ce n’est qu’ensemble que nous surmonterons<br />
la crise. Nous vous remercions<br />
de votre fidélité et de votre engagement. Les<br />
groupes de retraité·e·s locaux reprendront<br />
leurs activités dès que les circonstances le<br />
permettront.<br />
Si vous rencontrez des difficultés, n’hésitez<br />
pas à vous adresser à nos groupes de<br />
retraités ou à un membre du comité national<br />
du GI Retraité·e·s. Nous sommes là pour<br />
vous.<br />
Nous vous souhaitons la force nécessaire<br />
pour faire face à cette situation difficile. Restez<br />
en bonne santé avec vos familles. Nous<br />
souhaitons à tous les malades un prompt et<br />
bon rétablissement.<br />
• Au nom du comité du GI Retraité·e·s<br />
Thomas Burger, président