AKT ELL5/11 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
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DIE KOHLMEISE AUF<br />
DEM FRÜHSTÜCKSTISCH<br />
Besuch der gefiederten Gäste auch im Sommer<br />
In den Wintermonaten ist es üblich<br />
und macht uns Freude, den Vögeln<br />
durch regelmäßiges Füttern<br />
über die kalte Jahreszeit hinweg<br />
zu helfen. Wer eigenes Haus und<br />
Garten hat, stellt ein Futterhaus in<br />
den Vorgarten oder hängt es im<br />
Gebüsch auf oder Meisenringe an<br />
die Zweige. Möglichkeiten zu Füttern<br />
gibt es so viele wie Futterangebote.<br />
Wir haben eine Terrasse<br />
in der vierten Etage. Mein kleines<br />
Futterhaus kann ich gar nicht am<br />
Geländer befestigen, weil die vielen<br />
Sonnenblumenhülsen dann bei<br />
der Dame in der Etage unter uns<br />
auf dem Balkon liegen. Also habe<br />
ich unser Futterangebot dicht vor<br />
die Balkontür gestellt. Auch dort<br />
mussten wir nicht lange auf Besuch<br />
warten. Neben zahlreichen<br />
Meisen, Finken und Spatzen kam<br />
manchmal auch ein Kernbeißer als<br />
scheuer Einzelgänger und räumte<br />
mit dem Futterangebot auf, oder<br />
auch eine muntere Schar Erlenzeisige.<br />
Zwölf verschiedene gefiederte<br />
Besucher haben wir gezählt.<br />
Mit Ende des Winters und Früh-<br />
45<br />
lingsbeginn haben wir mit dem<br />
Füttern aufgehört. Nun können sie<br />
sich ihren Unterhalt in der Natur<br />
selbst suchen. Insekten und Samen<br />
gibt’s ja genug. Dachten wir!<br />
Vor einiger Zeit kam eine ganz<br />
zutrauliche Kohlmeise zu uns<br />
und pickte auf dem Boden herum,<br />
besonders nachdem ich unsere<br />
Frühstücksbrettchen auf dem Balkon<br />
ausgeklopft und die Tischdecke<br />
ausgeschüttelt hatte. Und<br />
ich machte die Entdeckung, dass<br />
sie mit größeren Brotkrumen im<br />
Schnabel davonflog und Augenblicke<br />
später wieder da war. Also<br />
waren Junge im Nest und wurden<br />
gefüttert. Ich machte mir keine<br />
Gedanken, ob etwa das Salz,<br />
welches der Bäcker in Brot- und<br />
Brötchenteig mischt, den Meisenkindern<br />
schadet, denn Frau (oder<br />
Herr?) Meise störte es auch nicht.<br />
Nun kam sie regelmäßig, meldete<br />
sich mit ihrem Meisenruf an und<br />
wenn sie draußen nichts fand,<br />
machte sie auch schon mal ein paar<br />
Hüpfer bei offener Tür ins Zimmer,<br />
war aber schnell fort, wenn<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 5|<strong>11</strong>