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Oberneuland Magazin

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Der Begriff „Altweibersommer“<br />

beinhaltet keine Beleidigung gegenüber<br />

älteren Damen. Das ist sogar durch<br />

ein Gerichtsurteil aus dem<br />

Jahre 1989 juristisch belegt.<br />

Oktober –<br />

der 8. Monat?!<br />

Der Name Oktober<br />

leitet sich von der<br />

lateinischen Zahl<br />

„octo“, übersetzt<br />

„acht“, ab. Denn im<br />

alten Römischen<br />

Kalender stand der<br />

Oktober bei der<br />

Monatszählung an<br />

achter Stelle. Nach<br />

der Umstellung des<br />

Römischen Kalenders<br />

auf einen<br />

Jahresanfang mit<br />

dem Januar verschob<br />

sich der Oktober auf<br />

Platz 10 der Monatszählung,<br />

den Namen<br />

aber behielt man<br />

einfach bei.<br />

Der Altweibersommer ist ein recht verlässliches<br />

Phänomen: In fünf von sechs Jahren hält er bei<br />

uns Einzug und das laut Aufzeichnungen seit etwa<br />

200 Jahren. Meteorologen nennen den Altweibersommer<br />

deshalb auch einen „Witterungsregelfall“<br />

und meinen damit Wetterlagen, die zu bestimmten<br />

Zeitabschnitten im Jahr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auftreten. Einmal eingetreten, kann die<br />

Schönwetterperiode bis Ende Oktober anhalten.<br />

Während das Thermometer tagsüber die 20-Grad-<br />

Marke überschreitet, kühlt es in den Nächten<br />

aufgrund des wolkenlosen Himmels stark ab – erste<br />

Bodenfröste sind keine Seltenheit.<br />

Der Begriff „Altweibersommer“ beinhaltet dabei<br />

keine Beleidigung gegenüber älteren Damen. Das ist<br />

sogar durch ein Gerichtsurteil aus dem Jahre 1989<br />

juristisch belegt. Damals empfand eine 78-jährige<br />

Frau diese Bezeichnung als diskriminierend und<br />

klagte vor dem Landgericht Darmstadt. Sie fühlte<br />

sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Das<br />

Wort „Weib“ sei abfällig und „altes Weib“ suggeriere<br />

sogar, dass die Person gar keine richtige Frau mehr<br />

sei. Die Dame forderte, dass die Medien Begriffe wie<br />

Nach- oder Spätsommer gebrauchen sollen.<br />

Das Gericht allerdings stellte fest, dass die<br />

Bezeichnung „Altweibersommer“ schon seit Jahrhunderten<br />

in Deutschland benutzt werde, und zwar<br />

sowohl von der Bevölkerung als auch von Meteorologen.<br />

Es konnte keine Beleidigung oder<br />

Diskriminierung feststellen. Ganz im<br />

Gegenteil fand es, dass der Begriff „Altweibersommer“<br />

wegen der Schönwetterlage<br />

sogar positiv besetzt sei. Die Klage<br />

wurde dementsprechend abgewiesen.<br />

Von Silberhaar, Elfen und Maria<br />

Zwischen den Zweigen der Sträucher und Bäume<br />

sind jetzt oft feine Spinnfäden zu entdecken, deren<br />

Enden durch die Luft schwirren. Sie stammen von<br />

jungen Baldachinspinnen, die mit ihrer Hilfe durch<br />

die Luft segeln. Aufgrund der Thermik können sich<br />

die Spinnen nur dann von der Luft tragen lassen,<br />

wenn es warm und windstill ist. Die Spinnweben<br />

sagen uns also: In den kommenden Wochen gibt es<br />

schönes Wetter.

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