Oberneuland Magazin
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Es gibt kaum eine Technik, die Malerin und Bildhauerin<br />
Christa Bröker nicht beherrscht und sie ist immer auf<br />
der Suche nach Neuem und Ungewohnten.<br />
Christa Bröker steht in ihrer Bildhauerwerkstatt,<br />
vor ihr ein grünlicher Steatit,<br />
ein harter Speckstein: „Zwei Jahre hat er<br />
hier gewartet, jetzt ist er reif.“ So lange hat<br />
Christa Bröker auf die Inspiration gewartet,<br />
wie sie ihn gestalten wird, was sie aus<br />
ihm herausschlagen will. Sie hat ihn oben<br />
geteilt, zwei Spitzen machen den Anfang.<br />
Vermutlich wird die Skulptur wieder das<br />
Thema Zweisamkeit beinhalten. Eines der<br />
Lieblingsmotive von Christa Bröker.<br />
Die Künstlerin ist äußerst vielseitig in<br />
ihrer Arbeitsweise, mit ihren Techniken.<br />
Bildhauerei ist nur ein Teil ihres Schaffens.<br />
Ebenso intensiv begibt sie sich ins Eindimensionale,<br />
in die Malerei. Obwohl auch<br />
das nicht ganz richtig ist, einige Bilder<br />
haben Struktur, wie jenes, das sie „Mein<br />
neuer Tag“ nennt. Hier vereint sie ganz real<br />
die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft.<br />
Tatsächlich brannte sie<br />
einen Teil der Leinwand<br />
vorsichtig mit den<br />
Farben ab. Wasser ist<br />
in den Farben enthalten,<br />
aus Erde werden<br />
zahlreiche Farbpigmente<br />
gewonnen,<br />
und die Luft ist<br />
sowieso überall.<br />
Das Ehepaar<br />
Bröker lebt<br />
mitten in Christas<br />
Kunst. Nicht nur<br />
bei Ausstellungen<br />
wie kürzlich im<br />
August. An fast<br />
allen Wänden<br />
hängen ihre Bilder,<br />
im Garten und auf<br />
Konsolen stehen<br />
ihre Skulpturen.<br />
Fast zu jeder Zeit<br />
kann jemand in das<br />
Haus Beim Kleinen Tagwerk kommen. „Ich<br />
freue mich über jeden Besuch“, sagt sie.<br />
Es gibt kaum eine Maltechnik, die<br />
Christa Bröker nicht beherrscht oder<br />
ausprobiert. Aquarell, Acryl, Mischtechniken,<br />
neuerdings auch Gießtechnik, die den<br />
Bildern eine hochglänzende Oberfläche<br />
gibt. Sie experimentiert, kombiniert Techniken<br />
miteinander, ist ständig auf der<br />
Suche nach Ungewohntem. Die meisten<br />
ihrer Bilder bestehen aus mehreren<br />
Schichten, benötigen ihre Zeit zum Entstehen.<br />
Die Treppe hoch, oben befindet<br />
sich ihr Atelier, hier gibt sie auch Malkurse<br />
für kleine Gruppen von vier bis fünf<br />
Erwachsenen. Die Bildhauerwerkstatt ist<br />
im Garten in einer eigenen Hütte.<br />
Zweisamkeit, wie schon gesagt, ist eines<br />
ihrer Lieblingsmotive. Man sieht in ihren<br />
Werken vielfach Paare. Ob nun als ganz<br />
kleine Figuren an einem Strand<br />
oder lebensgroß eng umschlungen<br />
und abstrakt. Und natürlich<br />
als Stein- und Bronzefiguren.<br />
Christa Bröker liebt<br />
das Runde, deutlich<br />
erkennbar an vielen<br />
ihrer Bronzen, und<br />
wenn es doch<br />
mal kantig wird,<br />
arbeitet sie gern<br />
eine Glaskugel<br />
hinein. Aus der<br />
Natur bekommt<br />
sie weitere Anregungen<br />
für ihr<br />
Schaffen. In einem<br />
der Zimmer<br />
Paare gehören zu<br />
den Lieblingsmotiven<br />
von Christa Bröker.<br />
Foto: Lothar Bröker<br />
OBERNEULAND 97