22.12.2012 Aufrufe

GUV 20.10 - Informationen für die Erste Hilfe bei Einwirken ...

GUV 20.10 - Informationen für die Erste Hilfe bei Einwirken ...

GUV 20.10 - Informationen für die Erste Hilfe bei Einwirken ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1Acrylnitril<br />

1.1 Physikalische und chemische Eigenschaften<br />

Acrylnitril ist eine farblose Flüssigkeit mit schwach stechendem Geruch. Es ist brennbar<br />

und bildet mit Luft explosionsfähige Atmosphäre.<br />

Acrylnitril ist mit vielen organischen Lösemitteln mischbar, z.B. mit Ethanol, Methanol,<br />

Diethylether, Aceton, Toluol, Xylol, Ethylacetat, Polyethylenglykol 400. Die Mischbarkeit<br />

mit Wasser ist gering.<br />

Acrylnitril hat zwei reaktive Zentren, <strong>die</strong> Cyan-Gruppe und <strong>die</strong> Doppelbildung. Dies bedingt<br />

seine hohe Reaktivität. So polymerisiert es bereits unter Licht- bzw. Hitzeeinwirkung<br />

spontan unter starker Wärmeentwicklung. Bei der Lagerung muss Acrylnitril deshalb<br />

stabilisiert werden, z.B. mit Ammoniak, Ammoniumcarbonat, Brenzkatechin,<br />

Dioxidiphenyl, Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether, Ethylencyanhydrin, Milchsäurenitril,<br />

Wasser, Methylenblau. Mit verschiedenen Stoffen reagiert Acrylnitril heftig,<br />

z.B. mit oxi<strong>die</strong>rend wirkenden Stoffen und mit starken Säuren und Laugen.<br />

Bei der unvollständigen Verbrennung von Polymerisaten des Acrylnitril (Schwellbrände)<br />

können <strong>die</strong> Brandgase neben Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff,<br />

Stickstoffoxiden und Ruß auch Oxidations- und Abbauprodukte, wie Monomeres<br />

und Blausäure enthalten.<br />

1.2 Verwendung<br />

Acrylnitril wird hauptsächlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung polymerer Produkte verwendet, z.B.<br />

Polyacrylnitril-Kunstfasern und Mischpolymerisate mit Buta<strong>die</strong>n und Styrol. Wegen<br />

seiner großen Reaktionsfähigkeit wird Acrylnitril auch als Ausgangsprodukt <strong>bei</strong> organischen<br />

Synthesen eingesetzt, z.B. <strong>bei</strong> der Herstellung von Acrylamid und Adiponitril,<br />

der Vorstufe des Hexamethylendiamins.<br />

1.3 Gesundheitsgefahren<br />

Acrylnitril ist in der Liste nach § 4a Gefahrstoffverordnung in <strong>die</strong> Kategorie K2 „Stoffe,<br />

<strong>die</strong> als krebserzeugend <strong>für</strong> den Menschen angesehen werden sollten“ eingestuft.<br />

Außerdem ist Acrylnitril als giftig und reizend eingestuft.<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!