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Koproduktion Urbaner Resilienz

ISBN 978-3-86859-641-0

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In diesem Kapitel beschreibe und reflektiere ich das transdisziplinäre<br />

Forschungsdesign meiner Arbeit. Ich zeige auf, wie ich das<br />

Gängeviertel als Reallabor genutzt habe und welches Wissen ich<br />

dadurch gewinnen konnte. Dabei gehe ich auch darauf ein, inwiefern<br />

ich im Rahmen des Reallabors zur Anpassung der Kooperation<br />

an Konflikte bei der Zusammenarbeit beitragen konnte. Weil<br />

es sich bei Reallaboren um eine recht junge Forschungsmethode<br />

handelt, erläutere ich sie eingangs anhand von Fachliteratur<br />

zu transformativer und experimenteller Forschung in Bezug zur<br />

<strong>Koproduktion</strong> <strong>Urbaner</strong> <strong>Resilienz</strong>. Besonderes Augenmerk liegt auf<br />

den von mir umgesetzten transdisziplinären Realexperimenten<br />

einschließlich der dabei angewendeten künstlerischen Praktiken,<br />

denn diese sind von besonderer Bedeutung für das Forschungsdesign.<br />

Außerdem reflektiere ich meine Rollen als Forschender<br />

und Aktiver des Gängeviertels. Abschließend diskutiere ich, welche<br />

Beiträge durch meine Arbeit im Reallabor Gängeviertel zur<br />

<strong>Koproduktion</strong> <strong>Urbaner</strong> <strong>Resilienz</strong> geleistet werden konnten und<br />

welche Potenziale die Methode meines Erachtens dafür über den<br />

konkreten Fall des Gängeviertels hinaus bietet.<br />

3.1 REALLABORE UND<br />

REALEXPERIMENTE ZUM<br />

ERFORSCHEN URBANER RESILIENZ<br />

Wie Kooperationen zwischen zivilgesellschaftlichen und öffentlichen<br />

Akteur*innen in der Stadtentwicklung gestaltet werden<br />

müssen, um ihre Potenziale zur <strong>Koproduktion</strong> <strong>Urbaner</strong> <strong>Resilienz</strong><br />

zu nutzen, ist derzeit noch eine Forschungslücke (vgl. Petrescu<br />

et al. 2016: 719). Zwar rücken soziale Aspekte und deren Einfluss<br />

auf das Handeln von Akteur*innen in der Stadtentwicklung zunehmend<br />

in den Fokus der Stadtforschung. Bei solchen Untersuchungen<br />

interessiert die Forschenden allerdings eher die Frage,<br />

welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Planungsund<br />

Governance-Prozessen zu Konflikten führen, etwa im Fall von<br />

des Protests gegen das Projekt „Stuttgart 21“ oder der „Recht auf<br />

Stadt“-Initiativen in Hamburg – wozu auch das Gängeviertel zählt<br />

(vgl. Othengrafen/Sondermann 2015: 7ff.). Wenig erforscht sind<br />

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