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casanostra 157 | September 2020

Heizen – nicht CO2 produzieren: Die Ölheizung ist ein Fossil | Delegiertenversammlung: Casafair-Schweiz-DV im Zeichen der Klimadebatte | Weg mit dem Schimmel: Wie Sie dem Schimmelpilz den Garaus machen | Serie «Wohnen im Alter»: Zürich gibt sich eine neue Altersstrategie

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12_ SCHIMMELPILZ__extra<br />

Keine Chance dem Schimmel<br />

Schimmelpilze in Wohnräumen<br />

beeinträchtigen die<br />

Gesundheit und schädigen<br />

die Bausubstanz. Um<br />

Schimmel nachhaltig zu<br />

bekämpfen, muss man<br />

wissen, was Pilze zum Leben<br />

benötigen und wie man<br />

ihnen ihre Lebensgrundlage<br />

entziehen kann.<br />

SCHIMMELBEKMPFUNG<br />

Foto_makasana/iStock<br />

Vor allem Aussenwände sind schimmelgefährdet.<br />

Drei bis vier Minuten Lüften bei ganz offenem Fenster<br />

hilft, besonders während der Heizperiode.<br />

Gekippte Fenster schaden mehr, als sie nützen.<br />

__Pilze kommen vor allem im Boden und im Wald vor,<br />

wo sie sich von organischem Material ernähren. In<br />

der Natur sind Pilze sehr nützlich, um totes Material<br />

zu zersetzen, aber im Wohnbereich sind sie nicht gerade<br />

erwünscht. Das, was man an den Wänden sieht,<br />

sind die Sporen des Pilzes. «Es sind seine Blüten»,<br />

verbildlicht es Lisa Rotach, Malerin und Baubiologin.<br />

So schön das klingt, für die Menschen sind sie eine<br />

Gefahr. Gelangen die Sporen über die Luft in die<br />

Atemwege, können sie allergische Reaktionen in Nase,<br />

Rachen und Bronchien auslösen – zum Beispiel<br />

in Form von Schnupfen, Husten, Atemnot und geschwollenen<br />

Augen. Sie können sogar Lungenentzündungen<br />

auslösen. Aufpassen müsse man vor allem<br />

in Schlaf- und Kinderzimmern, warnt Rotach.<br />

Pilz braucht Nahrung und Feuchtigkeit<br />

Voraussetzung, dass der Pilz leben kann, ist erstens,<br />

dass Nahrung vorhanden ist. Diese findet er überall<br />

dort, wo organische Substanz vorhanden ist, zum<br />

Beispiel in Holz, Textilien oder in Lebensmitteln.<br />

Doch auch Kunststoffe, Putze und Farben können organische<br />

Substanzen aufweisen, nämlich Kohlenstoffmoleküle<br />

aus der Erdölraffination. Die zweite<br />

Voraussetzung ist stetige Feuchtigkeit. Im Wohnbereich<br />

kommen Schimmelpilze vor allem an schlecht<br />

isolierten Aussenwänden vor, da sich dort Kondenswasser<br />

bildet. Besonders betroffen sind Ecken, wo<br />

wenig Luft zirkuliert und die Wände deswegen immer<br />

etwas feucht bleiben. Schimmelpilze können<br />

auch nach Wasserschäden auftreten, wenn Boden<br />

und Wände nicht gut austrocknen.<br />

Räume nicht versiegeln<br />

Häufig trifft die Baubiologin Schimmelpilze in Räumen<br />

an, die zweckentfremdet sind. Etwa wenn ein<br />

ehemaliger Keller in einen Fitnessraum umgebaut<br />

wurde. Oder wenn bei älteren Häusern neue Fenster<br />

eingebaut wurden oder die Wände mit Kunststoffanstrichen,<br />

zum Beispiel Acryldispersionen, gestrichen<br />

wurden. Die Räume wurden oft so dicht gemacht,<br />

dass die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Ausserdem<br />

bieten die Kunststoffanstriche – wie oben erwähnt<br />

– Nahrung für den Schimmelpilz. Indem man<br />

stärker heizt, macht man die Sache nur schlimmer,<br />

denn dann vergrössert sich der Temperaturunterschied<br />

zwischen Aussen- und Innenwänden und es<br />

bildet sich noch mehr Kondenswasser. Die Raumtemperatur<br />

sollte zwischen 18 und 24° C liegen, empfiehlt<br />

Rotach. Für den Menschen ideal sei eine Luftfeuchtigkeit<br />

von 40 bis 60 Prozent.<br />

Lässt man Fenster gekippt, dann führt das nicht<br />

nur zu grossen Wärmeverlusten, sondern es können<br />

sich schwarze Flecken an den Aussenwänden über<br />

<strong>casanostra</strong>_<strong>157</strong> / <strong>2020</strong>

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