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casanostra 157 | September 2020

Heizen – nicht CO2 produzieren: Die Ölheizung ist ein Fossil | Delegiertenversammlung: Casafair-Schweiz-DV im Zeichen der Klimadebatte | Weg mit dem Schimmel: Wie Sie dem Schimmelpilz den Garaus machen | Serie «Wohnen im Alter»: Zürich gibt sich eine neue Altersstrategie

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extra__Schimmelpilz_13<br />

Die richtigen Mineralfarben<br />

wählen<br />

Putz kann nur dann<br />

«atmen», wenn die<br />

Deckfarbe offenporig<br />

bleibt. Dafür sind<br />

Kalk-, Lehm- und Mineralfarben<br />

geeignet.<br />

Bei der Auswahl ist<br />

darauf zu achten, dass<br />

die Farben möglichst<br />

keine Bindemittel mit<br />

organischen Bestandteilen<br />

enthalten, denn<br />

davon ernähren sich<br />

die Pilze. Empfehlenswert<br />

ist es, sich von<br />

einer Fachperson beraten<br />

zu lassen,<br />

da für einen Laien<br />

nicht immer ersichtlich<br />

ist, wie viel<br />

organische Substanz<br />

in der Farbe enthalten<br />

ist. Kunststoffanstriche<br />

eignen sich wegen<br />

ihrer organischen<br />

Zusammensetzung<br />

nicht für Innenanstriche.<br />

Beispiele unter<br />

www.naturfarbenmalerei.ch<br />

Foto_nadisja/iStock<br />

den gekippten Fenstern bilden. Die warme, feuchte<br />

Innenluft kondensiert an der Fassade und es entwickeln<br />

sich Algen und Pilze.<br />

Vorsicht beim Entfernen des Pilzes<br />

Kleine Befallsflächen bis zu etwa einem halben Quadratmeter<br />

Grösse lassen sich oft mit einfachen Mitteln<br />

sanieren. Als erstes sprühe man den Pilz mit einem<br />

Schimmelentferner ein, lasse ihn einwirken und<br />

wasche ihn dann mit Schwamm und Wasser ab. «Keine<br />

chlorierten Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel<br />

Javelwasser verwenden», betont Lisa Rotach. Javelwasser<br />

bleicht den Pilz nur, aber entfernt ihn nicht.<br />

Danach die gereinigten Stellen mit einem langfristig<br />

wirkenden «Pilz-Stopp» besprühen. Rotach empfiehlt,<br />

für diese Arbeiten eine Staubfiltermaske,<br />

Handschuhe und eine Schutzbrille zu tragen. Einerseits<br />

wegen der Sporen, aber auch wegen der stark<br />

alkalisch wirkenden und Haut verätzenden Anti-Pilzmittel,<br />

die einen pH-Wert von 13 bis 14 aufweisen. Oft<br />

lässt sich durch diese Behandlung in Kombination<br />

mit regelmässigem Lüften einiges erreichen. «Stoss-<br />

Lüften», empfiehlt Rotach, das heisst, die Fenster für<br />

drei bis vier Minuten ganz öffnen. Vor allem im Winter<br />

funktioniert das gut, denn je kälter, desto trockener<br />

ist die Luft. Beim Erwärmen kann sie viel Feuchtigkeit<br />

aufnehmen.<br />

Sind die befallenen Flächen grösser als ein halber<br />

Quadratmeter, sollte man eine Fachperson beiziehen,<br />

empfiehlt die Baubiologin. Der Pilz befindet sich<br />

nämlich nicht nur auf der Oberfläche, sondern zum<br />

grössten Teil im befallenen Material. Er bildet dort ein<br />

Geflecht aus Zellfäden, das man als Myzel bezeichnet.<br />

Meistens ist es angezeigt, die wasserundurchlässige<br />

Oberschicht der Wände oder der Decke abzutragen<br />

und einen neuen Überzug mit Materialien aufzutragen,<br />

die keine organischen Stoffe enthalten und<br />

schnell wieder trocknen.<br />

Lehm- und Kalkputze sorgen<br />

für ein gutes Raumklima<br />

Lehm wirkt ausgleichend auf das Raumklima, absorbiert<br />

Wasser aus der Luft, wenn diese feucht ist, und<br />

gibt das Wasser wieder in den Raum ab, wenn die Luft<br />

trocken ist. So bleibt die Luftfeuchtigkeit im optimalen<br />

Bereich. Die Nasenschleimhäute trocknen weniger<br />

aus, ihre Schutzfunktion vor Krankheitskeimen<br />

und Staubpartikeln bleibt erhalten. Lehm neutralisiert<br />

ausserdem unangenehme Gerüche und absorbiert<br />

Schadstoffe. Auch Kalkputze wirken ausgleichend<br />

auf die Raumfeuchtigkeit. Diese sind nicht nur<br />

anorganisch, sondern auch alkalisch. Neben Lehmund<br />

Kalkputzen sind Wandkonstruktionen mit<br />

Lehmbauplatten empfehlenswert, mineralische Isolier-<br />

oder Sanierputze, Kalziumplatten oder Multiporplatten,<br />

letztere sind auch unter dem Namen Ytong<br />

bekannt.__<br />

Text_Michael Götz, Journalist<br />

<strong>casanostra</strong>_<strong>157</strong> / <strong>2020</strong>

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