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an andere denken - Nord-Handwerk

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TiTel<br />

14 <strong>Nord</strong>H<strong>an</strong>dwerk Dezember 2012<br />

>> Stadtkirche wurden geliefert. Da gab es viel zu<br />

tun für den Betrieb.<br />

Wiederholt engagiert sich die Zimmerei Mohn auch<br />

für den Kinderschutzbund und die örtliche Freiwillige<br />

Feuerwehr. Im verg<strong>an</strong>genen Jahr etwa. Da benötigte<br />

die Wehr ein Dach über zwei Ausbildungs- und Materialcontainer.<br />

Mohns Team setzte den Blauröcken<br />

einen soliden Schuppen auf den Hof. „Vor denen k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> nur den Hut ziehen“, sagt der Unternehmer. „Mit<br />

ihrer erstklassigen Jugendarbeit hat die Feuerwehr die<br />

Kinder hier von der Straße geholt. Das ist g<strong>an</strong>z extrem<br />

wichtig. Wir müssen dafür sorgen, dass es in Crivitz<br />

und der Region weitergeht. Die Leute und besonders<br />

die jungen, sollen bleiben und starke Wurzeln bilden.<br />

Deshalb müssen wir uns engagieren.“<br />

Helfen ist mehr als Geld spenden<br />

Gutes tut Antonio Lecce auch. Darüber reden will<br />

er nicht unbedingt. Die Haltung teilt er mit André<br />

Mohn. Angesprochen auf sein Engagement für ein<br />

Antonio Lecce öffnet die Türen seiner Schokoladenm<strong>an</strong>ufaktur für benachteiligte<br />

Kinder – aus Überzeugung, nicht um Werbung zu treiben.<br />

Schweriner Kinderheim betont gebürtige Italiener:<br />

„Ich tue das aus Überzeugung und nicht, weil ich<br />

Werbung für mein Unternehmen machen will. Es<br />

sollen deshalb nicht mehr Kunden kommen.“<br />

In der Schweriner Innenstadt betreibt der Konditor<br />

eine Schokoladenm<strong>an</strong>ufaktur – ein Paradies für Kinder.<br />

Immer wieder lädt er die Jungen und Mädchen<br />

spont<strong>an</strong> ein. Gemeinsam basteln sie kleine Kunstwerke<br />

aus Schokolade – kostenlos. „Das mache ich,<br />

Foto: hfr<br />

so wie ich Lust habe“, sagt Lecce. Spont<strong>an</strong> Lust hatte<br />

er auch, als ihn ein benachbarter Architekt vor zwei<br />

Jahren ermunterte, bei einer abendlichen Aktion in<br />

seinem Café eine Sammeldose für dieses Kinderheim<br />

UNTERNEHMENSENGAGEMENT NACH FÖRDERUNGSART<br />

22 Mio. Euro<br />

300 Mio. Euro<br />

900 Mio. Euro<br />

1,5 Mrd. Euro<br />

Fin<strong>an</strong>zielle Zuwendung Freistellung von Mitarbeitern<br />

Sachspenden<br />

Infrastruktur<br />

Sonstiges Engagement<br />

8,5 Mrd. Euro<br />

Quelle: Erster Engagementbericht 2012<br />

aufzustellen. Lecce wusste nicht viel über die Kinder,<br />

die zum Teil wenige Monate oder schon 18 Jahre alt<br />

sind. „Das war sehr <strong>an</strong>onym. Wir konnten gemeinsam<br />

nur 250 Euro spenden“, sagt Lecce, der nie Geld bei<br />

einer Fernsehaktion spenden würde. „Das kommt<br />

doch eh nicht in voller Höhe bei denen <strong>an</strong>, die es<br />

brauchen“, ist er überzeugt. Ihm ist es wichtig, dass<br />

er die Kinder kennt: „Als Italiener ist für mich die<br />

Familie alles und Kinder sind die Zukunft. Diesen<br />

Kindern fehlt die Familie. Deshalb unterstütze ich sie.<br />

Die Sammeldose nutzt Antonio Lecce heute immer<br />

noch – für das Trinkgeld, das sein Team den Kindern<br />

spendet. Aber Helfen ist für ihn mehr als Geld spendieren.<br />

Von seinen Eltern habe er gelernt, von seinem<br />

vollen Teller immer mindestens die Hälfte <strong>an</strong> die<br />

abzugeben, die es brauchen.<br />

Erstmals will der Konditor den Kindern die Weihnachtszeit<br />

versüßen. Er lädt sie zu einer Weihnachtsfeier<br />

in sein Café ein. Und er backt in diesem Jahr mehr<br />

Weihnachtstorten. Die lädt er in seinen Tr<strong>an</strong>sporter,<br />

verkleidet sich als Weihnachtsm<strong>an</strong>n und wird sie den<br />

Kindern am 24. Dezember bringen.<br />

Wesenhaft oder strategisch<br />

Der „Engagementbericht 2012“ belegt, dass kleine<br />

inhabergeführte Betriebe ihr gesellschaftliches Engagement<br />

weit weniger unternehmensstrategisch betrachten<br />

als m<strong>an</strong>agergeführte Firmen. Vielleicht ist das der<br />

Grund, weshalb ihr Einsatz so glaubwürdig erscheint.<br />

Wer Lecce, Mohn oder dem Ehepaar Moss begegnet,<br />

dem drängt sich dieser Eindruck auf.

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