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Industrieanzeiger 18.2020

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Schritt für Schritt zu Industrie 4.0<br />

So meistern KMU<br />

den digitalen Wandel<br />

Technologietransfer | Ein am WZL der RWTH Aachen<br />

entwickeltes Leitkonzept befähigt Mitarbeiter und regt<br />

sie dazu an, die Implementierung von Industrie 4.0 in<br />

ihrem Unternehmen aktiv mitzugestalten.<br />

Die Innovationsfähigkeit jedes Einzelnen wird gezielt<br />

gesteigert, um die Ideenfindung für neue Digitali -<br />

sierungsprojekte im Unternehmen voranzutreiben.<br />

Bild: Monopoly919/stock.adobe.com<br />

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sehen einen<br />

eingeschränkten Handlungsspielraum, um die digitale<br />

Transformation zu bewältigen. Dabei geht es hier nicht<br />

nur um vollautomatisierte Fabriken, sondern um eine<br />

Kollaboration zwischen Mensch und Maschine, die<br />

auch mit einfachen Mitteln umgesetzt werden kann.<br />

Mehr als drei Jahre forschten Wissenschaftler des<br />

WZL der RWTH Aachen intensiv und praxisnah im<br />

Projekt „Betriebe und Beschäftigte gestalten die digitale<br />

Transformation (KMU 4.0)“. In enger Kooperation mit<br />

dem MTM Association e. V. ist ein Leitkonzept für produzierende<br />

KMU entstanden, das dazu beitragen soll,<br />

deren Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Gefördert<br />

wurde das Projekt durch das Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initia -<br />

tive Neue Qualität der Arbeit (INQA). Das Konzept<br />

adressiert auf strategischer, taktischer und operativer<br />

Ebene mit unterschiedlichen Methoden die Herausforderung<br />

von KMU in der digitalen Transformation.<br />

Handlungsfeld betriebliche Lernprojekte<br />

Das erste zentrale Handlungsfeld des Leitkonzepts zielt<br />

darauf ab, betriebliche Lernprojekte durchzuführen. Als<br />

Leuchtturmprojekte bringen sie erste Erfahrungen in<br />

Bereichen der Digitalisierung hervor und identifizieren<br />

Potenziale. Der Hauptfokus liegt dabei nicht allein darauf,<br />

die Projektziele zu erreichen. Vielmehr sollen die<br />

Mitarbeitenden für digitale Veränderungsprozesse weiterentwickelt<br />

und sensibilisiert werden.<br />

Die Projekte resultieren aus einem konkreten Verbesserungsbedarf<br />

des Unternehmens – häufig direkt aus<br />

Vorschlägen der Belegschaft. Dies fördert die Verbundenheit<br />

zu dem Projekt und hilft, erste Hürden der<br />

Veränderung zu nehmen. Wichtig ist dabei, die Mitarbeitenden<br />

über alle Projektphasen hinweg einzubeziehen.<br />

Auftretende Ressourcenengpässe etwa hinsichtlich<br />

Technologien oder Wissen sollten dabei nicht nur temporär<br />

zugekauft, sondern vielmehr durch gezielte Qualifizierungen<br />

und Kooperationen im Betrieb aufgebaut<br />

werden, um einen nachhaltigen Mehrwert zu erzeugen.<br />

Handlungsfeld Qualifizierung<br />

Hier schließt das zweite Handlungsfeld nahtlos an.<br />

Mitarbeitende werden auf die kommenden Veränderungen<br />

vorbereitet und die Innovationsfähigkeit jedes Einzelnen<br />

wird gezielt gesteigert, um die Ideenfindung für<br />

neue Digitalisierungsprojekte in allen Bereichen des<br />

Unternehmens voranzutreiben. Qualifizierung lässt sich<br />

vielfältig realisieren.<br />

Unter dem Motto „Fit für die Digitalisierung“ wurden<br />

frühzeitig im Veränderungsprozess Basiskompetenzen<br />

vermittelt und die Auseinandersetzung mit den<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung gefördert – ohne die<br />

Risiken auszuklammern. Dabei wurden konkrete Arbeitsprozesse<br />

der Beschäftigten analysiert und Vorschläge<br />

erarbeitet, inwieweit durch den Einsatz digitaler<br />

Technologien Arbeit erleichtert und Effizienz gesteigert<br />

werden kann.<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> 18.20

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