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Industrieanzeiger 18.2020

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technik & wissen<br />

Den Drehmaschinen von Citizen liegt die in der<br />

Mikrobearbeitung nötige Genauigkeit und Repro -<br />

duzierbarkeit in den Genen. Bilder: Citizen<br />

Wo das Zerspanen an Grenzen stößt, nutzt die Hybridmaschine den Laser<br />

Groß in kleinen<br />

Dimensionen<br />

Mikrodrehen | Damit Kunden die hohen Anforderungen<br />

beim Mikrodrehen zuverlässig im Griff haben,<br />

kombiniert Citizen soliden Maschinenbau auf Wunsch<br />

mit seiner LFV-Technologie und Lasertechnik.<br />

Viele Produkte des täglichen Lebens unterliegen – sichtbar<br />

oder unter der Haube – einer permanenten<br />

Schrumpfkur. Damit die Produktionstechnik die Ideen<br />

der Entwickler realisieren kann, werden Werkzeuge auf<br />

Minimalradien verkleinert und Bearbeitungsmaschinen<br />

auf kürzeste Verfahrwege und höchste Präzision getrimmt.<br />

„Summiert man dazu noch die unterschied -<br />

lichen Werkstoffe und deren Anforderungen, kommen<br />

herkömmliche Herangehensweisen an die Zerspanung<br />

schnell an ihre Grenzen“, sagt Markus Reissig, Geschäftsführer<br />

der Citizen Machinery Europe GmbH.<br />

Die Drehmaschinenkonzepte des japanischen Herstellers<br />

mit Deutschland-Zentrale in Esslingen bieten ein<br />

gutes Maß an „Luft nach oben“ in Sachen Genauigkeit<br />

und Reproduzierbarkeit. Und wo das nicht ausreicht,<br />

hilft eine Hybridtechnologie, die Präzisionsdrehen und<br />

Lasertechnik verbindet.<br />

Von jeher Hochburg für Mikrozerspanungsspezialisten<br />

ist die Uhrenindustrie. Dort sind Zahnräder und<br />

Schräubchen essentielle Bauteile, bei deren Dimensio-<br />

nen sich nur Könner an die Maschine trauen. Doch<br />

auch in der Medizintechnik hält die Miniaturisierung<br />

stetig Einzug: Minimalinvasive Eingriffe gehören inzwischen<br />

zum Standard im OP, weshalb viele medizinische<br />

Werkzeuge immer weiter schrumpfen.<br />

Was nicht schrumpft, sind hingegen die Anforderungen<br />

durch strenge Standards bei der Entwicklung und<br />

Produktion der eingesetzten Arbeitsmittel. Beste Qualität<br />

in höchster Reproduzierbarkeit ist gefragt. „Dazu<br />

gehört zum Beispiel auch die Spankontrolle beim Drehen,<br />

die nirgendwo wichtiger ist als in der Mikrozerspanung“,<br />

betont Markus Reissig. Dies sei einer der Gründe,<br />

weshalb Citizen auch bei Hochpräzisionsmaschinen<br />

auf sein LFV-Verfahren setzt. Beim „Low frequency<br />

vibration cutting“ erzeugen die Antriebe der bearbeitenden<br />

Achsen oszillierende Bewegungen in X- oder<br />

Z-Richtung, die mit der Spindeldrehzahl synchronisiert<br />

werden. Während einer Spindelumdrehung gibt es Richtungsänderungen<br />

der bewegten Achse. Durch diese entstehen<br />

sogenannte Air-cuts, die die Späne definiert brechen.<br />

Wie lang die Späne sein sollen, lässt sich durch<br />

verändern der Frequenz einfach bestimmen.<br />

Drei Modi für kontrollierten Spanbruch<br />

In drei LFV-Modi kann der Anwender die Spanbildung<br />

entsprechend der jeweiligen Anforderungen beeinflussen.<br />

Sind besonders feine Späne gewünscht, greift Modus<br />

1. Er gibt die Anzahl der Vibrationen in einer Spindelumdrehung<br />

an. Bei Modus 2 wird die Anzahl der<br />

Spindelumdrehungen pro Vibration angegeben, etwa,<br />

wenn hohe Umfangsgeschwindigkeiten für die Feinoder<br />

Tiefenbearbeitung mit schmalem Durchmesser verlangt<br />

sind. Und Modus 3 bricht die Späne auch während<br />

des Gewindedrehens und konnte damit vermutlich<br />

schon manches Gewinde retten.<br />

Die erste Maschinengattung, die das LFV-Feature<br />

implantiert bekam, war die Miyano VC03. Sie ist speziell<br />

für hochpräzise Bearbeitung ausgelegt und hat sich<br />

beispielsweise in der Uhrenindustrie bewährt. Dort<br />

dreht sie mühelos kleinste Zeiger und Uhrwerksschrauben<br />

im Bereich von 0,1 mm. Wie alle Miyano- Modelle<br />

profitiert sie von einem Maschinenaufbau, der auf hohe<br />

Präzision getrimmt wurde. Extrem robuste, handgeschabte<br />

Führungsbahnen tragen ebenso dazu bei wie<br />

das steife Gussbett mit hohem Dämpfungsvermögen. In<br />

Sachen Aufstellfläche orientiert sie sich an den zu bearbeitenden<br />

Werkstücken: Sie ist so kompakt konstruiert<br />

und benötigt nur wenig Platz.<br />

Mit der Miyano BNA-42GTY – für Stangendurchmesser<br />

bis 42 mm – kombiniert Citizen die gewohnte<br />

Miyano-Präzision mit den Tugenden, für die Cincom-<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> 18.20

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